MARKETING UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Teil I: Veränderung der Märkte STRUKTURWANDEL • • Gesellschaft Ökonomie AUSWIRKUNGEN AUF • • • • Marketing Methodik Technologie Kommunikation STRUKTURWANDEL | GESELLSCHAFT Ausdifferenzierung und Individualisierung • • • • Es bestehen keine eindeutigen Gruppenzugehörigkeit mehr Viele unterschiedliche Lebenskonzepte (Multioptionsgesellschaft) existieren nebeneinander. Unsere Gesellschaft ist differenziert und vielfältig geworden Vorlieben werden nicht nur im Laufe der Zeit verändert, sondern bestehen sogar oft nebeneinander STRUKTURWANDEL | GESELLSCHAFT Erlebnis- und Konsumgesellschaft • • Verschmelzen von Kultur und Konsum Wertorientierung des Erlebens und Genießens im Vordergrund STRUKTURWANDEL | GESELLSCHAFT Ästhetisierung • • • Wahl wird wichtigste Handlung Ästhetik vor Pragmatik Marken als zentrale kulturelle Orientierungsgröße STRUKTURWANDEL | ÖKONOMIE produktzentriert zu kundInnenzentriert STRUKTURWANDEL | ÖKONOMIE • Vom massenhaften Produktabsatz zur individuellen Kundenkenntnis und selektiven Kundenbeziehung. • stabile, langanhaltende Beziehung („customer lifetime cycle“) mit Kunden, die hohen Profit („customer lifetime value“) versprechen. • Die Stabilität der Beziehung zum Kunden ist von der Fähigkeit des Unternehmens abhängig, lebenssituations- bzw. lebensabschnittsgerechte, individualisierbare Problemlösungen zu offerieren. STRUKTURWANDEL | CUSTOMER LIFETIME VALUE Vorteile • • • • • • • Höhere Deckungsbeiträge durch Dienstleistungs- statt Produktverkauf Wechsel zu regelmäßigen Transaktionen Verhinderung der Kundenabwanderung durch Kundenbindung Aufwertung der Marke Kostensenkung durch Akquisitionskostenverteilung auf mehrere Transaktionen Kundenselektion bzw. Identifikation profitabler Kunden Erhöhung der Planungssicherheit durch Stammkunden STRUKTURWANDEL | KUNDINNENZENTRIERT ANFORDERUNGEN | MARKETING • • • • • lukrative Kunden identifizieren Zielgruppengerechte Ansprache Zielgruppe auffinden Angebot von relevanten Lösungen Dauerhafte Beziehung aufbauen AUSWIRKUNGEN | MARKETING Folgen für Zielgruppenanalyse • • • • Segmentierung - Nischenmarketing anstatt Massenmarketing Unbrauchbarkeit von soziodemografischen Daten, die auf historischen Marktdaten beruhen, Kontinuität von Märkten die heute kaum in dieser Form noch existieren Zuordnung zu Lifestyle Gruppen, die zumindest gleiche Erlebniswelten bündeln Oder Alternative: adressierbare Metaintentionen, die über verschiedene Zielgruppen existieren ALTES MARKETING MODELL NEUES MARKETING MODELL PARADIGMENWECHSEL | KOMMUNIKATION Aufmerksamkeitsökonomie • • • Mensch als Flaschenhals der Informationsgesellschaft Vielfalt erzeugt Unsicherheit Vertrauen reduziert Komplexität NEUES KOMMUNIKATIONSMODELL ANFORDERUNGEN | KOMMUNIKATION • • • • • Unterschied zu Massenkommunikation - Bidirektional Beziehungsmarketing kann mit Massenkommunikation nicht geleistet werden Kommunikation mit dem Fokus auf Reichweite (TV-Spot) muss durch reichhaltige Kommunikation (Dialog) ersetzt werden. Außenkommunikation des Unternehmens muss personalisiert werden. Auf Vertrauen basierend MARKETING UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Teil II: Marketing Grundlagen MARKETING | GRUNDLAGEN Strategische Werte MARKETING | MARKTANALYSE Marktstruktur • • • Marktform Markttyp Marktaufteilung MARKETING | MARKTANALYSE MarktTeilnehmerInnen • • • • Potentielle neue Konkurrenten Abnehmer Ersatzprodukte Lieferanten MARKETING | MARKTANALYSE Relevanter Markt • • • Räumliche Abgrenzung Sachliche Abgrenzung Mediale Abgrenzung MARKETING | MARKTANALYSE Marktsegmente • • • Klassische Marktsegmentierung Grad der Produktdifferenzierung Marktbearbeitungsstrategie MARKETING | MARKTANALYSE Für die Evaluierung des Mitbewerbs wichtig: Wettbewerbsstruktur (relevante Mitbewerber, relvante Kunden, ...) Wettbewerbsprozesse (Inhalte der Wettbewerbskommunikation, strategische Soll-Positionierung der Konkurrenten, Kommunikationsbudget der Konkurrenz, ..) Wettbewerbsergebnis (Ist-Positionierung der Konkurrenten, Zielgrößen erreicht?, ...) MARKETING | MARKTANALYSE MARKETING | SWOT Das eigene Unternehmen muss in allen seinen Stärken und Schwächen gekannt werden. Stärken Jene Bereiche, in denen sich das Unternehmen von der Konkurrenz abhebt und einen Marktvorteil erzielen kann. Schwächen Werden auch im Vergleich zum Mitbewerb identifiziert und müssen vorrangig beseitigt werden. MARKETING | SWOT MARKETING | ZIELGRUPPENANALYSE • • • • demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, Beruf, Haushaltseinkommen, Familien- und Ortsgröße reichen nicht mehr aus um eine adäquate Zielgruppenansprache zu sichern Entwicklung von Life-Style Konzepten, die multidimensionale Betrachtung des Menschen erlauben Euro-Socio-Styles (Fessel-GfK) Sinus-Milieus (Sociovision) ZIELGRUPPENANALYSE | SINUS MILIEUS Sinus Sociovision ZIELGRUPPENANALYSE | KUNDINNENSITUATION • • • • • • • • • Wer sind die Kaufentscheidungsträger? Wer verwendet Produkt? Wer kauft das Produkt? Was sind die Bedürfnisse? Was sind die KundInnenerwartungen? Was ist der Nutzen für die KundInnen? Was sind die zentralen Kaufkriterien? Wo wird gekauft? Wann wird gekauft? MARKETING | DIALOGGRUPPEN Mit welchen Gruppen von Personen (oder mit welchen Einzelpersonen) muss ich in einem laufenden Dialog stehen, um meine gesamtheitlichen Management- und Kommunikationsaufgaben erfüllen zu können? MARKETING | DIALOGGRUPPEN Interne Dialoggruppen Externe Dialoggruppen • • • • • • • • • • • • • • • • Mitglieder Angehörige von Mitarbeitern Potentielle Mitarbeiter Freie Mitarbeiter und Berater Pensionisten und deren Angehörige Eigentümer, Aktionäre Betriebsräte Lieferanten Kunden und potientielle Kunden Mitglieder Ämter und Behörden Verbände und Interessensvertretungen Klubs und Vereine Insitute und Organsiatinen Kirchen, Pfarrer, Meinungsbildner (Künstler, Sportler, Politiker, ..) MARKETING | DAS UNTERNEHMEN Corporate Identity Unternehmensimage Corporate Behaviour Corporate Communications Corporate Design •Image setzt Bekanntheit voraus. •Realität muss dem Image entsprechen. •Vorurteile sind schwer zu beseitigen •Es bedarf intensiver Vertrauensarbeit um Korrekturen zu bewirken. Bei der Formulierung des Soll-Images ist zu beachten, dass •Ein realistischer Zeitraum gewählt wird. Imageveränderungen dauern, da Images relativ fest in den Köpfen verankert sind. •Man sich realistische Imageziele setzt. Kehrtwendungen sind meist unglaubwürdig MARKETING | POSITIONIERUNG Die Positionierung im Markt gibt dem Produkt im Vergleich zu Konkurrenzprodukten eine eindeutige, klare und wünschenswerte Position in der Vorstellung der Kaufinteressenten. Die Positionierung steht nicht für das Produkt, sondern für das Produkt im Denken eines Menschen. Die Differenzierung Differenzierung nach Leistung Differenzierung nach Aussehen und Stil Differenzierung über Zusatzdienstleistungen Differenzierung über Schnelligkeit der Dienstleistung Differenzierung über die Schnelligkeit des im Kundenkontakts eingesetzten Personals Differenzierung bez. Images in der Öffentlichkeit Der USP Bestimmte Kerneigenschaft, die eine Marke ein Unternehmen deutlich von ihrem Wettbewerb differenziert. Möglichst einfache und unique Kernaussage. Die Kritik an diesem Konzept nimmt zu. MARKETING | ZIELE Zielhierarchie • • • Unternehmensziele Kommunikationsziele PR-Ziele MARKETING | STRATEGIE • • • Alle Teilinstrumente müssen integriert werden Langfristige, glaubwürdige und synergetische Ausrichtung Integrationsfunktion, Orientierungsfunktion und Koordinierungsfunktion MARKETING UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Teil III: Marktforschung │ Tools MARKTFORSCHUNG | ZIELE Informationsbeschaffung am Markt (Markt: Produktmarkt, Dienstleistungsmarkt, Informationsmarkt) Die Marktforschung lässt sich unterteilen in Marktanalyse die Markanalyse ermittelt einmalig oder in bestimmtem Intervallen alle einen Markt kennzeichnenden Faktoren Marktbeobachtung Hier steht die Marktentwicklung entlang einer Zeitachse im Vordergrund Marktprognose Die Marktprognose versucht eine zukünftige Marksituation darzustellen MARKTFORSCHUNG | METHODEN Es stehen qualitative und quantitative Instrumente zur Verfügung Quantitativ: • Ziel der quantitativen Marktforschung ist es, numerische Werte über der Markt zu ermitteln. Qualitatv: • versucht z.B. Motive, bestimmte Verhaltensweisen aufzuzeigen sowie Erwartungen und Einstellungen zu ermitteln. Mittels qualitativer Marktforschung wird versucht Anhaltspunkte über individuelles Verbraucherverhalten zu gewinnen. MARKTFORSCHUNG | METHODEN Folgende qualitative Methoden sind gebräuchlich: • Exploration Darunter versteht man das freie Interview wodurch Information über Unbewusste und unterbewusste Motive gewonnen werden können. • Projektionsverfahren (Picture FrustrationTest , Rosenzweig, TAT) • Assoziationsverfahren MARKTFORSCHUNG | METHODEN Quantitative Marktforschung Grundsätzlich erfolgt die Erhebung von Marktinformation auf zwei Arten: • • Sekundärerhebung (desk research) Primärerhebung (field research - repräsentative oder willkürliche Auswahl) MARKTFORSCHUNG | METHODEN Erhebungsverfahren • Befragung • Beobachtung • Experiment • Panel MARKTFORSCHUNG | METHODEN Methoden der Datenanalyse • Univariate Verfahren • Bivariate Verfahren • Multivariate Verfahren EFFIZIENZKONTROLLE Klassik • Über qualitative Marktforschung wie Aided und Unaided Recognition und Recall-Tests Online • • Tatsächliche Kontaktmengen sind messbar (Log-Files) Evaluierung der Kontaktmengen (nicht nur Klick auch Sehen zählt), fordert dem Medium entsprechende Bewertungen (Abschlüsse, Adressen, usw. ) und Abrechnungsarten. MARKETING UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Teil IV: Die Medien THEORIE | DIE TYPEN DER MEDIENKONSUMENTEN Quelle: Baromedia 2000 Bildungsgrad + Kritischen Jugend Mediaphile Internet jede Woche Die Klassischen Liest jeden Tag Die Senioren Nutzt kein Internet Die Neugierigen Die Spielerischen Die Fernsehsüchtigen Älter Die InfoAktiven Schaut kein Fernsehen Die Knabberer Fernsehsüchtige Die Junioren Keine Tageszeitungen Bildungsgrad - THEORIE | MEDIENTYPEN Info-Aktiven 19% Quelle: Baromedia 2000 Junioren 7% Kritischen 8% Fernsehsüchtigen 10% Klassischen 11% Neugierigen 9% Spielerischen 10% Senioren 26% MEDIENKONSUM RW in % 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 74,6 75,1 76,0 76,8 76,5 76,1 76,1 75,7 75,0 84,1 83,9 79,2 80,1 79,6 79,0 82,8 84,7 84,3 13,5 15,8 14,4 14,9 14,8 17,1 17,1 17,2 19,5 TV gesamt (gestern gesehen) 68,7 67,8 66,7 66,9 66,3 66,7 66,8 66,9 67,9 ORF 63,8 62,3 61,9 61,1 60,3 60,8 59,9 59,8 60,0 Ausland 33,6 37,3 37,9 39,8 39,8 40,9 43,2 44,9 46,2 Plakat (min. 1. Kontakt letzte Woche) . . . 91,8 91,3 90,7 91,8 91,1 92,7 Internet-Nutzer . . . 9,0 12,0 19,0 28,0 40,0 47,0 Tageszeitungen Radio Kino (gestern gelesen) (gestern gehört) (Besuch im letzten Monat) Quelle: MA (E 14+), Teletest (E 12+), AIM (E 14+) Radiotest (E10+) THEORIE | FUNKTIONENMATRIX DER K.INSTRUMENTE Funktionen MultiPersönQuelle: Bruhn 2002 Messen/ KommunikationsVerkaufsDirect Sponso- mediaEvent Public liche instrumente Werbung förderung Aus- Marketing ring kommuni- Marketing Kommuni- Relations stellungen kation kation Kundenakquisition • Bekanntmachung von Produkten • Image/Markenführung • Unternehmensdarstellung • Hineinverkauf Handel • Abverkauf Endabnehmer Kundenbindung • Wiederverkauf • Weiterempfehlung • Cross Buying Kundenrückgewinnung • Fehlerkorrektur • Wiedergutmachung • Überzeugung • Stimulierung Wirkungsintensitäten: überdurchschnittliche mittlere geringe/keine THEORIE | AUSWAHL DER EINZUSETZENDEN KOMMUNIKATIONSINSTRUMENTE • Welche Kommunikationsinstrumente leisten welchen Beitrag zur Erreichung der Kommunikationsziele des Unternehmens? • Welche Kommunikationsinstrumente spielen eine wichtige, welche eine eher untergeordnete Rolle? • Welche Interdependenzen bestehen zwischen den einzusetzenden Kommunikationsinstrumenten? Quelle: Bruhn, 1997 THEORIE | KATEGORISIERUNG VON KOMMUNIKATIONSINSTRUMENTEN Einflussnahme Beeinflussbarkeit Schwache Beeinflussbarkeit Starke Beeinflussbarkeit Starke Einflussnahme Schwache Einflussnahme Leitinstrumente Integrationsinstrumente Klassische Werbung Sponsoring Personal Selling EventMarketing Kristallisationsinstrumente Folgeinstrumente PR/Öffentlichkeitsarbeit Verkaufsförderung Interne Kommunikation Messen/Ausstellungen Direct-Marketing THEORIE | BEDEUTUNG EINZELNER KOMMUNIKATIONSINSTRUMENTE Bedeutung für die integrierte Kommunikation groß Quelle: in Anlehnung an Esch 1998 Leitinstrumente Fernsehwerbung Printwerbung Plakatwerbung (Werbung an Außenflächen Radiowerbung Integrationsinstrumente VkF-Massnahmen Kinowerbung PR/Öffentlichkeitsarbeit Messen Event-Marketing Folgeinstrumente Sponsoring Freiheitsgrade der Gestaltung der Kommunikation Multimedia-Kommunikation Persönliche Kommunikation gering Direct-Marketing gering groß ZIELE DER PR • • • • • • Verbesserung der innerbetrieblichen PR Optimierung der vorhandenen PR-Konzeption Betreuung zusätzlicher Dialoggruppen Verstärkung der Medienarbeit Markteinführung … MASSNAHMEN | PR • • • • • • Medienarbeit Event (Zielgruppen-, Kunden-, Branchenevents) Strategisches Themenmanagement (Themenpläne, … Krisenmanagement Issuemanagement MEDIENARBEIT | INSTRUMENTE Mit persönlichem Kontakt • • • • • Pressefahrt Pressekonferenz Pressegespräch Gespräch im kleinen Kreis (Kamingespräch, PRT) Einzelgespräch (Interviews) Ohne persönlichen Kontakt • • • Presseaussendung Pressefoto Pressedienst PR | REGELN FÜR PR BOTSCHAFT • • • • • • • • • • Sprache der Zielgruppe (welches Medium?) Informationen in einfachen, klaren Worten. (KISS: Keep it short and simple. – kurze Botschaften, kurze Absätze, kurze Sätze, kurze Wörter, keine Fremdwörter ohne sie zu erklären) Nur kurze Auseinandersetzung mit der Botschaft auf EmpfängerInnenseite (stand eines 14jährigen) Das Wichtigste an den Anfang! Empfänger muss einige Informationen in der Botschaft finden, die seinen eigenen Erwartungen entsprechen. Botschaft muss sofort eingeordnet werden können Glaubwürdigkeit Teilweise oder ganz merkbar Kompakt Übertragungsfehler müssen ausgeschaltet werden (mediengerecht) PR | INFORMATIONSQUELLEN • • • • • • • • • Medianalyse: Verein Arbeitsgemeinschaft Media-Analysen ÖVA (Österreichische Verbraucher-Analyse): IMAS FESA (Fachzeitschriften-Empfänger-Struktur-Analyse): Gallup Business-to-Business-Monitor (Branchen-Kommunikationsverhalten) ROLLMA: IMAS LIFE-STYLE: Fessel LAE (Leseranalyse Entscheidungsträger):Fessel Teletest (SeherInnenforschung): Fessel und IFES Radiotest (HörerInnenforschung): Fessel und IFES ÖAK (Österreichische Auflagenkontrolle) • PRESSEHANDBUCH – Medien und Werbung in Österreich (erscheint jährlich) Wien: Verband österreichischer Zeitungsherausgeber und Zeitungsverleger MASSENMEDIEN IN ÖSTERREICH Medienberichte Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg WERBEALAMANACH – Agenturkundenverzeichnis – die wichtigsten Medien Österreichs; die größten Auftraggeber der Werbebranche. Erscheint jährlich, Wien: Manstein Verlag. ÖSTERREICHISCHER JOURNALISTENINDEX – erscheint halbjährlich. Wien: Verlag Dkfm. Peter Hoffer • • • INTERNET Reichweiten und Nutzung steigen an Die wichtigsten Medien sind mit ihrem Angebot auch online präsent. Werbeformen werden verstärkt in Richtung Advertorials, redaktionelle Einbindung und Sonderwerbeformen (Streaming) eingesetzt NUTZERDATEN Quelle: http://mediaresearch.orf.at/internet.htm NUTZUNG DES INTERNET 56 56 Infosuche zu e.zu Thema Infosuche e. Thema 51 51 E-Mails privat E-Mails privat 40 40 E-Mails beruflich E-Mails beruflich 28 28 Surfen im WWW Surfen im WWW 32 32 32 32 Gezieltes Aufsuchen von Sitesvon Sites Gezieltes Aufsuchen Versenden von SMS Versenden von SMS 28 28 Kostenlose E-Mails Kostenlose E-Mails 17 17 17 17 Bankgeschäfte Bankgeschäfte Downloaden von Musik Downloaden von Musik 12 12 11 11 Downloaden von Software Downloaden von Software Chat Chat 11 11 Instant Messenger (ICQ) (ICQ) Instant Messenger 88 Online Spiele Online Spiele Online-Shopping Online-Shopping Gesprächsforen/Newsgroups Gesprächsforen/Newsgroups 55 44 77 Multimedia Inhalte (Videos) ansehen ansehen Multimedia Inhalte (Videos) Telefonieren Telefonieren Basis: Internetnutzer 44 In (%) (%) InProzent Prozent Quelle: AIM - Austrian Internet Monitor, Apr. - Jun. 2002, rep. Österr. Ab 14 Jahre, n=4.500 pro Quartal WAS KANN DAS INTERNET LEISTEN? Charakteristika von Online-Kommunikation • • • • • • • • • • • Multimedialität Aktualität und Flexibilität Informationsvergleiche Geringe Aufdringlichkeit Interaktivität Transaktionsfähigkeit Zeitliche Unbegrenztheit Nicht-lineare Informationen Erfolgschancen auch für mittlere und kleinere Firmen Kontaktmessung Integrativ Image Information Service INTERNET | ANDERE KOMM. INSTRUMENTE Anwendung Informationsorientierte Anwendung Instrument Mediawerbung Verkaufsförderung Verweise auf Website elektronische Kataloge Anzeigen in Online-publizierten Zeitschriften ( z.B. West schaltet ein Banner Ad in Spiegel-Online) Direct-Marketing Public Relations Sponsoring virtuelle Erlebnisvermittlung Bereitstellen von allgemeinen Informationen Versenden von virtuellen Mail-Order-Packages per E-Mail mit Attachment (z.B. virtueller Katalog eines Versandhändlers) Eintrag in Mailingliste auf den Web-Sites Angabe von Webadressen im redaktionellen Teil von Medien Internet als Träger originärer PR-Botschaften (z.B. Datenbanken für Recherchen, FAQ`s etc.) Transfer multimediaimmanenter Imagedimensionen, wie z.B. „Innovations-“ oder „Technologieorientierung“ auf das Sponsoringobjekt Informationen über Sponsoringprojekte Persönliche Kommunikation Messe und Ausstellungen Event-Marketing Mitarbeiterkommunikation Dialogisch, serviceorientierte Anwendung Bereitstellen individualisierter Informationen oder Beratungsleistungen Dialog- & Kundenbindungsfunktion durch direkte Responsemöglichkeit Online Diskussionsforen Virtuelle Pressekonferenzen E-Mail-Einladungen und Vorabinformation in der Vorbereitungsphase Ankündigung und Nachbereitung von Events durch E-Mails und den Internetauftritt Modifikation des Computer-aided-Selling, d.h. Unterstützung der Aussendienstkommunikation durch mobile Computer Internetterminals binden Besucher und erhöhen die Anzahl der Messekontakte Teilnahme an virtuellen Messen (z.B. global Business Network (www.globis.de)) virtuelle Events z.B. www.opel.de Verbesserung der internen bilateralen und multilateralen Kommunikation durch ein Intranet (z.B. Hauszeitschrift im WWW) Vorschlagswesen per Online-Diskussionsforen ONLINE WERBUNG | ANDERE FORMEN Online-Werbung Klassische Kommunikation • • • • • • • • • • • Online Medien sind Pull-Medien. Online-Medien sind keine Massenmedien. Zeitpunktunabhängigkeit der Botschaft, ortsabhängig (ggs. zu Print) Kann sehr zielgruppenspezifisch eingesetzt werden (ähnlich Print) NutzerInnen müssen Angebot aktiv finden (Suchen oder darauf aufmerksam gemacht werden) Wahrnehmung selektiv (es wird nach Interessen rezipiert) Kontakt ist mit Kosten verbunden. Medienträgheit Interaktivität Inhalte kommen unterschiedlich bei den RezipientInnen an. • • • • • Breites, anonymes Publikum wird unter Nutzung technischer Hilfsmittel fast ausschließlich über Einwegkommunikation angesprochen Zeitpunktabhängigkeit der Botschaft in Fernsehen und Hörfunk Erreicht die RezipientInnen zufällig. Es entstehen keine medienbedingten Verzögerungen. Geringe/keine Interaktivität Alle sehen das Gleiche. ONLINE MARKETING-METHODEN Direkt-Marketing Direkte Ansprache vieler Kunden über Telefon, Werbebrief, eMails etc. Nachteil: unqualifizierte Ansprache >>> Streuverlust! One to One-Marketing Direkte Ansprache einzelner Kunden. Vorraussetzung: sehr genaue Kundenprofile. Nachteil: direkte Ansprache kann als störend empfunden werden. Target-Marketing richtet sich an bestimmte Zielgruppen. Vorteil: Kampagne kann rascher gestartet werden als bei One-to-One. Nachteil: Streuverlust durch weniger genaue Profile. Relationship-Marketing baut eine Community von Käufern auf. (z.B. Buchklubs). Vorteil: Stammkundenstock. Nachteil: Zur Neukundengewinnung weniger geeignet als zur Kundenbindung. Permission-Marketing relativ junge Art der Kundenansprache. Der Kunde soll dabei nicht überrumpelt oder überredet werden, sondern gibt seine Interessen proaktiv bekannt. Virales Marketing Die Werbebotschaft soll sich im Netz wie ein Virus verbreiten. „Wirt“ des Reklame-Virus ist dabei der einzelne Surfer. Verbreitung erfolgt über Kettenreaktion. ONLINE MARKETING In Site: Die Web-Seite besitzt so gute Teile, die sich quasi selbst bewerben. Out Of Site – To Site: Die Seite besitzt Features, die an das Wiederkommen erinnern. To Site: Maßnahmen, die NutzerInnen von außerhalb der Seite auf die Seite führen. ONLINE MARKETING | IN SITE • • • Intrinsische Qualität der Site ist Bedingung Catch Features können für Nutzer-Nutzerkommunikation nützlich sein. Interessante Inhalte für Medien zur Berichterstattung notwendig. COMMUNITY COMMUNITY CATCH FEATURES CATCH FEATURES GEWINNSPIEL | BEISPIEL: MYELECTRIC GEWINNSPIEL | BEISPIEL: MYELECTRIC EXKURS VIRALES MARKETING • Marketingbotschaften der Unternehmen werden über die NutzerInnen verbreitet. • Sie ist nicht zentral gesteuert, sondern selbstbestimmt. • Beispiele: Moorhuhnjagd und Mahir Cagri Blairwitch Project VIRALES MARKETING | UMSETZUNG Das Kampagnenprodukt muss nicht alle, sollte aber möglichst viele dieser Eigenschaften auf sich vereinen: 1. Unterhaltung 2. außergewöhnliche Nützlichkeit 3. Instant Gratification – sofortige Belohnung 4. Einzigartigkeit 5. Kostenlose Bereitstellung (zumindest in Teilen) 6. Einfache Übertragbarkeit - einfach zu kopieren oder weiterzuleiten VIRALES MARKETING | UMSETZUNG Nicht nur in der Konzeption des Kampagnenproduktes sondern Begleitumständen sind wesentliche Erfolgskriterien zu identifizieren: 1. bestehende Kommunikationsnetze nutzen. 2. genügend Informationen bieten. 3. eine hinreichende Verfügbarkeit garantieren können. auch in den VIRALES MARKETING ONLINE MARKETING | OUT OF SITE TO SITE Die wichtigsten "Out Of Site – To Site" Maßnahmen haben "Keep in Touch" Funktion. 1. Frequenz des Informationsflusses: z. B. jederzeit, max. 1mal pro Woche usw. 2. Wahl der Themen 3. Evtl. regionale Einschränkungen 4. Evtl. Sprache: z. B. Investor-Infos in Englisch 5. Medium: Handy (SMS, WAP), Internet NutzerInnen müssen diese "Keep in touch Services" explizit bestellen ("opt-in" Verfahren). ONLINE MARKETING | TO SITE • Eine medienübergreifende Kommunikations-strategie zur Wahrung des Markenbildes ist entscheidend. • Zu den Standard Maßnahmen gehören die Kommunikation der Internetadresse ab dem Zeitpunkt des Launches in allen klassischen Werbeauftritten (TV, Plakate, Inserate,...). TO SITE | BANNER MARKETING Im Online-Experiment konnten Werbebanner mit einer thematischen Passung eine in Relation um etwa 40 Prozent höhere Markenbekanntheit gegenüber demselben Banner bei jedoch fehlender thematischer Übereinstimmung (themenfremdes Umfeld) bewirken. Untermauert wird dieses durch eine aktuelle Untersuchung der Marktforscher von ComCult Research. TO SITE | BANNER MARKETING 1. Smart Bannering Banners und Links sollen nur dort platziert werden, wo sich ein direkter Nutzen für die NutzerIn kann (im Interessensumfeld / Sinn- bzw. Stimmungskontext). 2. Kontext-Marketing Mithilfe von Transactive Banners werden interaktive Inhalte direkt im Werbebanner angeboten. Der Banner findet positive Akzeptanz, da die NutzerIn nicht gezwungen ist, die Seite ihres momentanen Interesses zu verlassen. TO SITE | AFFILIATE MARKETING • Affiliate Marketing, auch unter dem Begriff Associate Programs bekannt, ist ein Marketingund Vertriebskonzept für das Internet. Dabei geht es um die Eröffnung neuer Vertriebskanäle eines Commerce-Anbieters (genannt Merchant) über Partner-Web-Seiten (genannt Affiliates), in der Regel auf Basis von Provisionszahlungen. TO SITE | SPONSORING • Die minimale Form ist gekennzeichnet durch die Integration eines entsprechend benannten Links, Buttons, Banners und/oder Logo sowie dem Zusatz “Sponsored by” oder “Powered by” in die Internet-Seite des Sponsoringnehmers, der dafür in der Regel Geldleistungen erhält. • Einbindung von textlichen, grafischen oder akustischen Elementen in die Seite der SponsoringnehmerIn gegen Geld-, Sach- oder Dienstleistungen von Seiten der SponsorIn. TO SITE | SEARCH-ENGINE STRATEGIE 1. URL. 2. Titel. Der Titel einer Seite ist wichtig, weil der Inhalte eines Titel als wichtig und kennzeichnend für den Textinhalt gewertet wird und oft in den Ergebnissen ausgegeben wird. 3. Keywords und Phrases optimieren 4. Metatags. 5. Alt Tags in Bildern benutzen. 6. Title Attribut zum Auszeichnen von HTML Elementen mit kommentierendem Text verwenden. EFFEKTIVITÄT | POPULARITÄT Rang Marketingtechnik Effektivität Popularität 1. Affiliate Programme 4,3 17 % 2. E-Mail to customers 4,3 77 % 3. Public Relations 4,1 45 % 4. Fernsehen 4,0 30 % 5. Plakatwerbung 3,7 17 % 6. E-Mail (opt-in lists) 3,5 23 % 7. Zeitschriften 3,4 34 % 8. Radio 3,4 32 % 9. Direktmailing 3,4 30 % 10. Sponsorenschaft 3,3 34 % 11. Buttons 3,2 55 % 12. Banner 2,8 89 % 13. Zeitungen 2,6 32 % Quelle: Forrester Research, 2002 Effektivität als Index mit 1=schlecht und 5=sehr gut; Popularität in Prozent der befragten Firmen, die die Technik anwenden DANKE!