Ansätze zu einer Netzethik Rafael Capurro FH Stuttgart, Hochschule der Medien www.capurro.de Übersicht Einführung I. Digitaler Weltentwurf II. Netzethik Ausblick Einführung • • • • • Weltkonstruktionen Die Orientierungsuchenden Moral/Ethos, Ethik und Recht Existentieller Konstruktivismus Die Welt digital und netzwerkartig entwerfen I. Digitaler Weltentwurf • Drei große sphärologische Projekte – metaphysische Globalisierung – terrestrische Globalisierung – digitale Globalisierung • Der digitale Weltentwurf – Metaphysik, Mathematik und Geometrie – Das elektromagnetische Medium – “esse est computari” II. Netzethik • “Cyber Ethics: bodies or bytes?” (Bernd Frohmann) – Engel-Ethik oder Angel-Ethik? – “Ethics concerns the body” • Digitales Im-Raum und In-der-Zeit-sein: – Entörtlichung, Entzeitlichung,Entkörperlichung Netzethik • Ethische Herausforderungen der Weltvernetzung (“Glokalisierung”, R. Robertson/U. Beck): – Erweiterung und/oder Zerstörung der alltäglichen Umwelt – Digitale Weisen des Besorgens (E-Economy) – Digitale Weisen der Fürsorge (‘digital divide’) – Digital und physisch *wohnen* lernen – Strategie der gegenseitigen Abschwächung Netzethik • Wissen miteinander teilen – Aufgaben einer ‘artifiziellen Hermeneutik’ – Von realen und virtuellen Bibliotheken – Wissen produzieren, erschließen und miteinander teilen (Copyright, Zensur, Zugang) – Gadamer gegen Datenbanken – Internet gegen Massenmedien Ausblick • Moralische und rechtliche Regulierungen des Internet • Die ethische Herausforderung einer deregulierten Netzwerkgesellschaft: – Wer wird ausgeschlossen? – Wie gestalten wir ein gemeinsames *Wohnen* im Netz? – Welche Auswirkungen hat die Weltvernetzung auf unser physisches Miteinandersein? Ausblick Fazit: Die primäre Aufgabe einer Netzethik besteht darin, unser digitalen Im-Netz-sein im Kontext eines offenen oder existentiellen Konstruktivismus sowie unseres *physischen* Miteinanderseins kritisch, d.h. auf die ‘glokalen’ Auswirkungen hin zu thematisieren.