WÜSTEN DER WELT ALLGEMEINE INFORMATIONEN Ein Fünftel der Erdoberfläche wird durch Wüsten eingenommen. Die Sahara, das größte geschlossene Wüstengebiet der Welt, erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Roten Meer über eine Gesamtoberfläche von 9 Millionen Km2 . Wüsten gehören zu sehr trockenen Gebieten, wo nach der Köppen-Klassifizierung der Niederschlag unter 25 mm pro Jahr liegt. Es gibt kalte und warme Wüsten. Eine Wüste wird kälter, je näher sie den Polen ist und je höher sie sich befindet. Dieses Poster behandelt die Wüsten, die sich in der Nähe der Krebs und Steinbock-Wendekreise befinden. Man unterscheidet ebenfalls zwischen Stein- oder Felsenwüsten und Sandwüsten. Die dürren Wüstengebiete beherbergen eine überraschend große Bewohnervielfalt: Pflanzen, Tiere und Menschen, die sich im Laufe der Zeit optimal an die extremen Lebensumstände angepaßt haben.Wüsten sind ständig Veränderungen unterworfen, für die sowohl Mensch als auch Natur verantwortlich sind. Menschliche Aktivitäten können Gebiete mit einer kargen Vegetationsdecke zu Gebieten mit wüstenähnlichen Konditionen verändern, u. a. durch Abholzung, Abbrennen der Vegetation, Überweidung durch Vieh. Die Erdoberfläche ist dann dem Wind, dem Regen und dem direkten Sonnenlicht preisgegeben, wodurch sich Erosion und Austrocknung sehr schnell ausbreiten. Dünnen können sich etliche Meter pro Jahr bewegen und bebaute Gebiete innerhalb kurzer Zeit mit Sand bedecken. Mehrere Länder bemühen sich, Ackerland von der Wüste zu gewinnen, indem sie Dünger und intensive Bewässerung einsetzen, wie z. B. Südkalifornien, Ägypten und Israel. Im Kontext eines zunehmenden Ackerlandverlustes durch die Wüstenbildung ist die Weltkonvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung in 1994 entstanden. Seit 1999 wird der Weltwüstentag jedes Jahr am 17. Juni organisiert. VORTEILE DER S ATELLITENBILDER Mit Hilfe von Satellitenbildern kann eine große Oberfläche in ihrer Gesamtheit untersucht werden. Sowohl natürliche als auch antropogene Erscheinungen können kartiert werden. Wissenschaftler können anhand der Bilder die verschiedenen Wüstentypen und deren Entwicklung studieren sowie die allgemeinen geomorphologischen Eigenschaften analysieren. Anhand einer Satellitenbilder-Zeitreihe kann man die Wüstenausbreitung oder die Landgewinnung von den Wüsten kartieren, die Gefahren einschätzen und Maßnahmen zur Wüstenbekämpfung oder für ein nachhaltiges Management planen. Die Sensoren, mit denen Satellitenbilder aufgenommen werden, sind feinfühliger als das menschliche Auge. Deswegen können sie auch reflektiertes Infrarotlicht (IR), u.a. typisch für eine gesunde Vegetation, wahrnehmen. Auf den Bildern wird diese IRAufnahme eingefärbt, dadurch kann man Gebiete mit gewachsener Vegetation unterscheiden. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN HAUPT- UND NEBENKARTEN Hauptkarte - Auf dieKarte, auf der Basis von SPOT – Vegetation Satellitenbilder erstellt, sind die Wüstengebiete in Ockergelb eingefärbt. Die dunkleren Teile in diesen Gebieten entsprechen reliefreicheren und höher gelegenen Gebieten. Niederschlagskarte – Die Niederschlagskarte zeigt die Verbindung zwischen der mittleren Jahresniederschlagsmenge und den Wüstengebieten. Diese Karte zeigt auch die Orte, die mit den verschiedenen Nebenkarten übereinstimmen. Vegetationskarte – Diese Karte zeigt die Wüsten in der Bereichen des nördlichen und südlichen Wendekreises . 1 - Atacama Wüste (Quelle: Landsat TM, 15/01/87, Farbkomposit) - Die kalte Wüste erstreckt sich entlang der Westküste Südamerikas, im Norden Chiles. Diese Wüste liegt auf großer Höhe und ist nach der Antarktis das trockenste Gebiet auf der Erde. Die hohe Lage verursacht größtenteils das Wüstenklima. Die aufsteigenden Regen regnen sich an den Westflanken der Anden aus, bevor sie die Höhe der Atamaca Wüste erreichen. Diese Wüste ist eine typische Felsenwüste (grobe Strukturen mit zahlreichen Einschneidungen) mit Salzablagerungen in geschlossenen Depressionen (weiße Farbe). Sie ist durch typische Bruchstrukturen Für weitere Informationen gehen Sie bitte auf die (?den)Webseite : www.geo.ulg.ac.be/eduweb. Fur weitere Informationen uber Satellitenbilder und Andwendungen gehen sie bitte auf den Webseite: http ://telsat.belspo.be. gekennzeichnet. So kann man Hauptbrüche mit zahlreichen transversalen Brüchen, im Bild wie sich kreuzende linienförmige Strukturen, unterscheiden. Die vielen Farbschattierungen im Bild sind durch Unterschiede in Struktur und Zusammenstellung der Erdoberfläche bedingt. In der Atamacawüste befinden sich die größte offene Kupfermine der Welt und ein einzigartiger Vorrat an natürlichem Nitrat. Der besonders helle Himmel über die Wüste begünstgte die Installation mehrerer astronomischer Observatorien. Man fand diese Landschaft sogar geeignet als Testgebiet für zukünftige Marsfahrzeuge. 2 - Great Salt Lake (Quelle: Landsat MSS 24/07/92, falscher Farbkomposit) - Salt Lake ist eine typische Salzwüste. Sie befindet sich im Staat Utah (USA), im Westen von Salt Lake City. Das Gebiet besteht aus einem ausgetrocknetem Meer, wo sich Salz durch Verdampfung abgesetzt hat. Dieses Salz bildet eine weiße Kruste auf die Erdoberfläche. In der ausgestreckten Salzfläche, im Bild als weißer Fleck sichtbar, befindet sich eine leichte Depression, die mit Wasser gefüllt ist (hellblaue Farbe). Eine Eisenbahnlinie und eine Straße durchkreuzen die Fläche und beeinflussen das Drainagesystem des Bodens. Dies wird durch die ‚unterbrochenen‘ hellblauen Abwässerungskanäle mitten in der weißen Fläche sichtbar. 3 - Draa Tal (Quelle: Spot Multi spectral (XS) 30/03/98, falscher Farbkomposit) - Der Draa Fluß entspringt dem Atlas-Gebirge in Marokko und bildet ein inländisches Delta in der Sahara. Das Draa-Tal leidet unter intensiven Sandzerstäubungen. Zahlreiche Oasen mit Dattelpalmen, die das Einkommen der Bevölkerung in dieser Gegend sichern, sind durch Versandung bedroht. Diese findet von West nach Ost statt. Auf dem Satellitenbild sind die Oasen mit den Palmengärten rot wiedergegeben. Die hellrosa Farbe (niedrige IR-Reflektion) zeigt die Baumgärten, die bereits zum Teil durch den aufrückenden Sand angegriffen worden sind. 4-5 - Ismaïlia (Quelle: ERS Radar vom 01/11/95 - Landsat TM vom 25/04/1994, falscher Farbkomposit) - Zwei verschiedene Bildtypen (ein ERS – Radarbild und ein optisches Landsat Bild) von aneinander gelegenen Gebieten in Ägypten. Im linken ERS Bild erkennen wir ‚Pickel‘, typisch für Radarbilder. Das Radarsignal dringt in die Bodenoberfläche bis zu einer gewissen Tiefe ein, dadurch eignen sich solche Bilder zur Wiedergabe von Reliefstrukturen und Feuchtigkeitszustand der Bodenoberfläche. Die dunklen Linien unten im Bild sind eine Wiedergabe eines paleolitischen Flußnetzes, das mit eolischem Sand bedeckt ist. Auf dem optischen Landsat Bild erkennen wir in der Mitte eine alluviale Depression mit durchgehender Vegetation. Im NW ist der Ackerbau am Nil-Delta zu erkennen. Im Süden wird anhand von Bewässerungssystemen – Pivots genannt – Ackerland von der Wüste gewonnen (zirkuläre Strukturen). Das Land ist mit Vegetation bewachsen und rot eingefärbt. Die rote Farbe weist auf Böden, die mit Vegetation bewachsen sind; die Farbunterschiede in den Zirkeln hängen mit den unterschiedlichen Kulturen oder mit dem Bewässerungszustand zusammen. 6 – Sai (Quelle: Spot Multi Spectral (XS) 16/01/98, falscher Farbkomposit) - Sai ist eine Nil Insel im Sudan. Der Nil bildet hier eine scharfe Grenze zwischen der libyschen Sandwüste im Westen und der nubischen Steinwüste im Osten. In der libysche Wüste sind ‚Barchaan‘ Dünen an den sichelförmigen Strukturen erkennbar. Der Berg ‚Djebel Adu‘, ein Resthügel, dominiert das Zentrum der Insel, auf dem Bild als dunkler Fleck sichtbar. Die rote Farbe zeigt die Vegetation an den Ufern des Nils. Der Norden der Insel besteht aus fruchtbarer Erde, wo Ackerbau auf einem verschlammten Nil-Arm möglich ist. Die östliche Wüste, die Steinwüste, ist durch ein dichtes zeitweiliges hydrographisches Netzwerk gekennzeichnet. 7 – Namib (Quelle: Landsat 7 26/08/99, falscher Farbkomposit) - Die namibische Wüste erstreckt sich entlang der Westküste Afrika. Der Kuiseb ist ein periodischer Fluß, der eine scharfe Grenze zwischen der Sandwüste und der Steinwüste im Norden bildet. Die parallelen Strukturen in der Sandwüste sind lineare Dünen, die sich landeinwärts bewegen. Ein Teil des Sandes landet im Meer, wird danach von der Strömung mitgeführt und entlang der Küste wieder abgesetzt. Dadurch entwickelt sich die Küste und es bilden sich zwei Ausläufer im Meer. Das Inselbild zeigt Walvisbaai, eine große Stadt, die an der Küste des atlantischen Ozeans liegt, auf der Grenze zwischen Sand- und Steinwüste. Das panchromatisches Bild zeigt mehr Einzelheiten (Auflösung: 15 m) als der Farbkomposit (30 m). Die Strukturen des Straßenmusters sind hier deutlich erkennbar. 8 – Taklamakan (Quelle: Landsat 7 25/06/99, falscher Farbkomposit) - Die Taklamakan Wüste erstreckt sich in Zentralasien über die Mongolei und China. Das Bild zeigt die Landschaft in der Nähe der chinesischen Stadt Kashi, die am Rande der Taklamakan Wüste liegt. Diese Region gehörte seit der Antike zur Seidenstraße. Die Kontaktfläche zwischen dem Gebirge und das Plateau befindet sich dort, wo zahlreiche Schutthaufen vorkommen. Entlang der Stromadern treffen wir Vegetation an – in rot abgebildet. 9 - Great Victoria (Quelle: Landsat MSS 24/10/82, falscher Farbkomposit) - Great-Victoria ist eine Halbwüste, die sich über Zentralaustralien ausdehnt. Australien ist nach der Antarktis das relativ trockenste Kontinent, mehr als 70% der Oberfläche eignen sich nicht zum landwirtschaftlichem Anbau, welcher Art auch immer. Ein großer Teil ermöglicht die Begrasung duch Schafe und Vieh. In der Great Victoria Wüste fällt relativ viel Niederschlag, deswegen bildet sich noch eine Steppenvegetation in Form xerophyler Pflanzen (orange). Die erkennbaren Linien sind periodische Flüsse, die das Gebiet durchkreuzen. Die Farbschattierungen weisen erneut auf Unterschiede in Struktur und Zusammenstellung dieser Wüstenoberfläche hin. Im SW-Teil des Bildes schwebt eine Wolke über die Wüstenlandschaft. INFORMATIONEN ZUR VERÖFFENTLICHUNG , REDAKTION, VERTEILUNG UND COPYRIGHT. Produkt erstellt im Rahmen des Fernerkundungsuntersuchungsprogramm per Satellit (TELSAT 4) und finanziert durch die Föderalen Dienste der wissenschaftlichen, technischen und kulturellen Angelegenheiten (DWTK). Das Poster wurde von der Universität Gent, Fachbereich Geographie in Zusammenarbeit mit dem Musée Royal d'Afrique Centrale (Département Géologie et Minéralogie, Section Cartographie et Photointerprétation) erstellt. Die Koordination übernahm das Laboratoire SURFACES, Département de Géomatique, Université de Liège. Copyrights: CNES - SPOTIMAGE, ESA -EURIMAGE Für weitere Informationen gehen Sie bitte auf die (?den)Webseite : www.geo.ulg.ac.be/eduweb. Fur weitere Informationen uber Satellitenbilder und Andwendungen gehen sie bitte auf den Webseite: http ://telsat.belspo.be.