1. Pathobiologie der allergischen Erkrankung bei Hunden 2

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Pathobiologie der allergischen
Erkrankung bei Hunden
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1. Pathobiologie der allergischen Erkrankung bei Hunden
Progression: Neurologische und immunologische Komponenten der chronischen
allergischen Dermatitis des Hundes
Sensibilisierung
Allergene
inkl. Staphylokokken
und Malassezia
Kratzen
Haar
Langerhans-Zelle
Epidermis
Langerhans-Zellen
Dendritische Zelle
Dermis
Zytokine
z. B. TSLP
Zytokine
z. B. IL-1,
TNF-α
Allergenpräsentation
Naive T-Helferzelle
Allergenpräsentation
T-Helferzelle
Zytokine
z. B. IL-4
Plasmazelle
Lymphknoten
Zytokine
z. B. IL-31
Entzündungsprozess
Neuronale
Stimulation des
Juckreizes
Zytokine
z. B. IFN-γ
B-Zelle
Eosinophiler
Mastzelle
T2Helferzelle
Antikörper
T1-Helferzelle
T2-Helferzelle
Neutrophiler
Sensorischer Nerv
Blutgefäß
Blutgefäß
Monozyt
1. Pathobiologie der allergischen Erkrankung bei Hunden
Abbildung 1. Pathobiologie der caninen allergischen Erkrankung. Wie Forschungsarbeiten zur atopischen Dermatitis bei
Hunden und Menschen belegen, beginnt die Pathobiologie der Krankheit nach heutiger Auffassung mit der perkutanen
Exposition und Absorption von Allergenen durch eine in ihrer Barrierefunktion möglicherweise gestörte Epidermis.
A (links), Sensibilisierung. Die naive Langerhans-Zelle (LC) phagozytiert die Allergene. Die Allergene werden danach
verarbeitet, in die größeren Moleküle des Histokompatibilitätskomplexes auf der Oberfläche der Langerhans-Zellen gepackt
und den naiven T-Helferzellen (Th0) im entsorgenden Lymphknoten präsentiert. Spezifische Signale aus dem Mikromilieu
versetzen die dendritischen Zellen in die Lage, die T-Helferzellen zu aktivieren und polarisieren diese in Richtung des T2Helferzellen (Th2)-Phänotyps, wo sie Zytokine wie IL-4 und IL-13 produzieren. Diese Zytokine können die B-Zellen dazu
stimulieren, sich zu Plasmazellen zu entwickeln, die mit der Produktion von allergenspezifischem IgE (ASIgE) beginnen.
Aktivierte T2-Helferzellen wandern mithilfe der von verschiedenen Zellen in der Haut produzierten Chemokine wie dem
Thymus- und aktivierungsregulierten Chemokin (TARC) in die Haut ein. Auch die allergenspezifische IgE (ASIgE) gelangt in
den Blutkreislauf und in andere Gewebe und bindet an Zellen, die an ihrer Oberfläche hoch- oder niedrig-affine Fcε-Rezeptoren
exprimieren.
B (rechts), Progression. Bei erneuter Exposition gegenüber demselben Allergen binden die epidermalen Langerhans-Zellen
(LC) mit an der Oberfläche gebundenem ASIgE effizient das Allergen und migrieren zur Dermis (Lederhaut). Dort angelangt,
„präsentieren“ ASIgE+ LC das Allergen den T-Helferzellen und polarisieren diese weiter in Richtung Th2-Phänotyp. Zusätzliche
Th2-Zytokine wie IL-31 können freigesetzt werden und aktivieren das sensorische Neuron, um den Juckreiz zu induzieren.
Allergene können auch mit dem an der Oberfläche von dermalen Mastzellen gebundenen ASIgE eine Querverbindung
eingehen und stimulieren so die Freisetzung präformierter Entzündungsmediatoren wie Histamin, Serotonin und Substanz P
sowie von Zytokinen wie dem chemotaktischen Faktor für Eosinophile (ECF). Durch Kratzen herbeigeführte Hautverletzungen,
mikrobielle Toxine von Staphylokokken und Malassezia oder Umweltallergene bewirken eine Aktivierung der Keratinozyten und
anderer Zellen des angeborenen Immunsystems, die ihrerseits proinflammatorische Zytokine (z. B. IL-12) und Chemokine
freisetzen, die T-Helferzellen in Richtung des Th1-Phänotyps polarisieren, wo sie Zytokine wie IFN-γ produzieren. IFN-γ
seinerseits fördert wieder die Aktivierung von Monozyten/Makrophagen. Aktivierte Keratinozyten, Monozyten und Mastzellen
produzieren zusätzliche proinflammatorische Zytokine wie TNF-α, wodurch es zur Heraufregulierung der Expression von PSelektin und E-Selektin in der Zellmembran von Endothelzellen kommt. Dies bewirkt, dass mehr Leukozyten aus dem Blut
rekrutiert werden. Die Epidermis verdickt sich, ebenso das Stratum corneum; die Barrierefunktion der Haut verschlechtert sich
weiter und ermöglicht das Eindringen des Allergens. Damit kommt es zur Perpetuierung des Zyklus.
2. Rolle der kutanen Juckreiz-selektiven Neuronen in
der Haut
Allergene
inkl. Staphylokokken
und Malassezia
Kratzen
Gehirn
Langerhans-Zelle
Pruritus,
Schmerz
Zytokine
z. B. TSLP
Spinalganglion
Allergenpräsentation
T-Helferzelle
Zytokine z. B. IL
31
Dendritische Zelle
Zytokine
z. B. IL-1,
TNF-α
Neuronale
Stimulation des
Juckreizes
Entzündungsprozess
Zytokine
z. B. IFN-γ
T1-Helferzelle
Eosinophiler
Mastzelle
Rückenmark
T2-Helferzelle
Sensorischer Nerv
Neutrophiler
Blutgefäß
Monozyt
2. Rolle der kutanen Juckreiz-selektiven Neuronen
in der Haut
Abbildung 2. Rolle der kutanen Juckreiz-selektiven Neuronen in der Haut Während der Entzündung wird eine
Vielfalt von Juckreizmediatoren wie Zytokine, Chemokine und Neuropeptide von den Immunzellen, die sich in
unmittelbarer Nähe der primären afferenten Nerven in Epidermis und Dermis befinden, in das Mikromilieu freigesetzt. Die
Juckreizmediatoren werden von entsprechenden „Juckreiz“-Rezeptoren an den kutanen juckreizselektiven sensorischen
Nerven detektiert. Die Signale wandern dann entlang unmyelinisierter C-Nervenfasern zu den Spinalganglien und zur
Lamina-1-Region im dorsalen Horn des Rückenmarks. Das Juckreizsignal gelangt schließlich über Neuronen des
spinothalamischen Traktes ins Gehirn und wirkt dort auf die am Pruritus beteiligten Regionen ein.
Zusätzlich können periphere Nervenendigungen Immunzellen und benachbarte afferente Nerven durch Freisetzung von
Neuropeptiden (z. B. Substanz P, Calcitonin-Gen-bezogenes Peptid/CGRP) und Neurotropinen (z. B. NGF) stimulieren.
Dieser Prozess wird als Axonreflex bezeichnet. Diese Mediatoren können Immunzellen und deren Reaktionen während
der Entzündung modulieren und vaskuläre Reaktionen in der Haut direkt triggern.
Angemessene Verwendung
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