Physik für Pharmazeuten Physik für Pharmazeuten FLUIDE Ruhende Flüssigkeiten und Gase Grenzflächeneffekte Bewegte Flüssigkeiten und Gase Fl id Fluide Flü i k i Flüssigkeiten Nahordnung frei beweglich geringe thermische Bewegung kleiner Abstand Volumenelastizität geringe Kompressibilität i K ibili ä F kö Festkörper Bestandteile geordnet, gebunden um Gleichgewichtslage geringe thermische Bewegung kleiner Abstand Gestaltelastizität Fluide Gase keine Ordnung frei beweglich füllt verfügbares Volumen aus große thermische Bewegung, großer Abstand (> x10) geringe Wechselwirkung k komprimierbar i i b Fl id Fluide • Warum Fluide Warum Fluide ? • Blutkreislauf z.B.: Transport der Wirkstoffe • Lösungen, Emulsionen etc. Lösungen Emulsionen etc • Pumpen, Waagen, Pipette Fl id Fluide • Druck: 1 Ruhende Flüssigkeiten 1. Ruhende Flüssigkeiten p= F A Greift an einem Flächenstück A senkrecht zu ihm die flächenhaft verteilte Kraft F an, dann heißt das Verhältnis der Kraft zur Fläche Druck Einheit: 1Nm−2 = 1 Pa (1 Pascal) = 10−5 bar (auch atm=101 325 Pa Torr=101 325/760 Pa) (auch atm=101 325 Pa, Torr=101 325/760 Pa) κ = − Δ1p ΔVV • Kompressibilität p Druckänderung ist verbunden mit Volumenänderung Δp = −K ΔV V Kompressibilitätsmodul K = 1 κ κ : z.B. Aceton 1,27; Benzol 0,97; Wasser 0,46; Glycerin 0,22; Quecksilber 0,039 ; ideales Gas 104 (in 10‐9 m2/N; bei 20°C und 105 Pa) Fl id Fluide • Kolbendruck es herrscht überall im inneren und an den Grenzflächen der Druck p=F/A. Druck ist Skalar! • Hydraulische Presse F1 = p A1 F2 = p A2 ⇒ Arbeit s...Kolbenhub F1 A1 = F2 A2 W = F1 s1 = F2 s2 ⇒ F1 s2 = F2 s1 • Kolben‐, Membranpumpen lb b Auf‐ und Abbewegung des Kolbens (1) befördert Flüssigkeit von links nach rechts Bei Membran‐ Flüssigkeit von links nach rechts. Bei Membran pumpe Kolben ersetzt durch Membran (weniger diskontinuierlich) Herz: Druck‐Saugpumpe betreibt 2 Kreisläufe H D kS b t ibt 2 K i lä f Fl id Fluide • Schweredruck Gewicht der höheren Schichten erzeugt zusätzlichen Druck für die unteren. G = mg = ρVg = ρ hAg (ρ...Dichte) ph = ρ hg • Kommunizierende Gefäße K ii d G fäß an jeder Stelle müssen Kräfte (Drücke) gleich sein gleich sein p = ρ1h1g = ρ2h2g wenn unterschiedliche Dichten ⇒ unterschiedliche Höhen Fl id Fluide Ruhende Gase Ruhende Gase leicht leicht komprimierbar, Druck nach allen Seiten komprimierbar Druck nach allen Seiten in idealen Gasen (Wasserstoff, Helium, Stickstoff...) gilt bei konst. Temperatur pV = const bei T = const z.B.: Gasflaschen • Atmosphärendruck A hä d k (Barometrische Höhenformel) Gewicht der höheren Luftschichten ⇒ Luftdruck Normdruck h=760 mm Quecksilbersäule 101 325 Pa "Vakuum": Feinv. 102‐10‐1 Pa; Hochv. ‐ 10‐4 Pa Dichte der Gase ist druckabhängig p ρ = p0 ρ 0 ρ Barometrische Höhenformel: Barometrische Höhenformel: − 0 gh ph = p0 e p0 Fl id Fluide Auftrieb • Druck Druck,und und damit Kraft, von Höhe h damit Kraft von Höhe hi abhängig FA = F2 − F1 = g ρ h2 A − g ρ h1 A = g ρ ( h2 − h1 ) A = g ρV auch in Gasen auch in Gasen beliebige Formen (Seitenkräfte heben sich auf) • Schwimmen abhängig von gg FG‐FA <0, =0, >0 , , schwimmt, schwebt, sinkt Körper Heliumballon in Luft (=> max. Steighöhe?) Fl id Fluide Druckmessung / Dichtebestimmung Druckmessung / Dichtebestimmung • Druck: Manometer Druck: Manometer (Barometer, Vakuummeter) (Barometer Vakuummeter) Flüssigkeitsmanometer: U‐Rohr, teilweise mit Hg gefüllt. offen: p1‐p2, geschlossen: p 1mm Hg 1 Torr 133,3 Pa 1mm H2O 9,81 Pa (ρHg=13,6 103 kg/m3) Membranmanometer: Verformung einer Membran von Druck abhängig ⇒ mechanische Anzeige oft auch elektrische Umformung • Blutdruckmessung Blut fließt, solange Blutdruck+Druck der Gefäßwand > Aussendruck mit Stethoskop werden Geräusche bei mit Stethoskop werden Geräusche bei turbulenter Strömung registriert Fl id Fluide • Dichte: Moohrsche Waage (Hydrostatische Waage) bestimme Gewicht in Luft und Wasser, aus Verhältnis der Auftriebskräfte ⇒ Dichte Aräometer: beschwerter Glaskörper taucht in Flüssigkeit Spindel taucht ein Ablesung an Spindel Flüssigkeit, Spindel taucht ein, Ablesung an Spindel Skala Pyknometer: Flasche mit geeichtem Volumen wird mit und ohne Flüssigkeit gewogen ⇒ Dichte Fl id Fluide 2 Grenzflächeneffekte 2. Grenzflächeneffekte • Oberflächenspannung EOb = σ A Oberflächenenergie σ...spezifische Oberflächenergie prop. Fläche ! Ursache: Anziehung zwischen Molekülen im inneren von allen Seiten gleich an Oberfläche fehlen Bindungen an Oberfläche fehlen Bindungen ca. 12 Bindungen im inneren, 9 an Oberfl. ⇒ EOb ≈ EVerdampfung Prinzip minimaler Energie (Minimalflächen) Tropfen: kleinste Oberfläche bei geg. Volumen ⇒ Kugel Wasserläufer: tieferes Einsinken würde Oberflächenen. vergrößern, Gleichgewicht: FG Δh = ΔEOb Tröpfchengröße am Wasserhahn: Fläche am Hahn πr2 Änderung der Fläche g Änderungg der Energie g Kraft = Gewichtskraft 2π rσ = V ρ g für r=1 mm ergibt sich V~0,043cm3 Fl id Fluide • Seifenblase: Überdruck in Innerem Seifenblase: Überdruck in Innerem Bestreben zu minimaler Fläche muss Druck in Innerem aufgebaut werden Δp = 4σ r • Grenzflächenspannung σ ik evtl. negativ: Festkörper zieht Moleküle stärker an, als diese einander ⇒ Benetzung und Durchmischung Haftspannung, Kohäsions Haftspannung, Kohäsions‐ Adhäsionskraft Adhäsionskraft bestimmen Winkel Flüssigkeit/Oberfläche Adhäsion: Kraft zwischen verschiedenen Molekülen FA K hä i Kohäsion: Kraft zwischen gleichen Molekülen F K ft i h l i h M l kül FK ϕ < 90° FA > FK benetzend (Randwinkel ) allgemeiner,auch unterschiedliche unterschiedliche Flüssigkeiten, z.B.: Fettauge Fl id Fluide • Kapillarität bei bei benetzender Fläche ist Gewicht benetzender Fläche ist Gewicht gleich Kraft an Randlinie h = 2σ r ρ g • Bestimmung von σ Steighöhenmethode, Tropfengewicht, Normaltropfenzähler • Adsorption Anreicherung einer flüssige (o. gasförmigen) Phase an einer Oberfläche Anreicherung einer flüssige (o gasförmigen) Phase an einer Oberfläche ändert Oberflächenbeschaffenheit Wechselspiel von Oberflächenenergie, Thermodynamik, Chemie Fl id Fluide Reibung bewegte bewegte Körper werden abgebremst (negative Beschleunigung) Körper werden abgebremst (negative Beschleunigung) ⇒ Reibungskraft FR äußere Reibung innere Reibung (Viskosität) • Reibung zwischen Festkörpern Oberflächen durch Kräfte deformierbar an Grenzfläche mikroskopische Unebenheiten G flä h ik k i h U b h it ruhende Körper dringen tiefer in Unebenheiten Haftreibung Haftreibung > Gleitreibung Gleitreibung FR = μFN (Couloumbr.) geschwindigkeitsunabhängig Festkörper (Kugel) in Flüssigkeiten: R d hi ht d Flü i k it h ft t F tkö Randschicht der Flüssigkeit haftet an Festkörper in einiger Entfernung ruht Flüssigkeit – Geschwindigkeitsgefälle – Kraft Stokesreibung (prop. Geschwindigkeit) F = −6πη vr Fl id Fluide η...Viskosität Viskosität (Einheit: Pa.s (Einheit: Pa s Pascalsekunde) proportional elastischer Deformation in Festkörpern, zu Geschwindigkeitsgradienten d /d in Flüssigkeiten (innere Reibung) dv/dz i Flü i k it (i R ib ) η nimmt stark ab mit T (Temperatur) in Flüssigkeiten, η steigt mit T in Gasen Kugelfallviskosimeter (Blut‐) Sedimentation: Absinken im Schwerefeld Newtonreibung: schnelle Körper v verdrängen Fluid, beschleunigen g g 21 mv 2f = 21 ρ Av 3dt Fluid auf etwa vf. Bewegte Masse: m f=ρAvdt ,, kin. Energie FR = 12 cW ρ Av 2 prop. v2! cw Widerstandskoeffizient Turbulenz, bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten in Gasen (Fahrrad, Auto) Fl id Fluide 3 Bewegte Flüssigkeiten 3. Bewegte Flüssigkeiten • Strömung G Beschreibung durch Vektorfeld v ( x , y , z ,t ) Stromlinien, Stromdichte Kräfte auf Masse (Volumen) in Flüssigkeit: Schwerkraft, Druckkräfte, Reibungskräfte • Strömung in idealen Flüssigkeiten S ö i id l Flü i k i Kontinuitätsbedingung: Δm = ρ ΔV = ρ A Δx = ρ AvΔt , Δm1 = Δm2 ⇒ A1v1 = A2v2 Summe aus kinetischer Energie + potentielle Energie (pV) konstant ⇒ Bernoulli‐Gleichung 1 2 mv 2 + pV + p0V = 12 ρv 2 + p0 = const stationärer Druck, Druck bei v=0 Bunsenbrenner, Wasserstrahlpumpe Fl id Fluide • laminare Strömung dünne Flüssigkeitsschichten gleiten übereinander (Stokesreibung) Druckkraft proportional Druckdifferenz um Volumen – Geschwindigkeitsverteilung in Rohr v = ( p1 − p2 ) ( d 2 − x 2 ) /2η l in Rohr Volumenstrom V = π ( p1 − p2 ) R 4 /8η l (Hagen‐Poiseuille) Ström ngs iderstand 8η l / π R 4 Strömungswiderstand • Strömungswiderstand (Beiwert cW) FR = 12 cW ρ Av 2 Druckabfall in Rohr Druckabfall in Rohr Kirchhofsche Gesetze: ‐ Gesamtstrom ist konstant (vor/hinter Verzweigung) ‐ Strom in Zweig prop. Widerstand Fl id Fluide • Turbulente Strömung Turbulente Strömung bei kritischer Geschwindigkeit durchmischen sich benachbarte Schichten ⇒ Wirbel (Schwankungen der Strömungsgeschwindigkeit) Reynolds‐Zahl Re = lv ρ = lv η ν ν...kinematische Viskosität Re=Trägheitskraft / Reibungskraft Re < Rekrit .... laminar Re > Rekrit .... turbulent Strömung in Flüssen, hinter Fahrzeug, in Heizungs‐ und Kühlrohren Kö Körper Halbkugel offen Halbkugel geschlossen Platte, eben St Stromlinienkörper li i kö (T f f (Tropfenform) ) PKW cW 1,33 / 0,35 1,17 / 0,4 1,11 0 05 0,05 0,28 ... 0,4 Fl id Fluide unterschiedliche Strömungen unterschiedliche Strömungen v [m/s] d [m] ρ [kg/m3] η[Ns/m2] Re Bach 1‐10 1 m 103 10‐3 106..107 turbulent Wasserleitung 011 0,1‐1 0 01 0,01 103 10‐33 103..10 104 Übergang Aorta 0,1 0,015 103 8.10‐3 200 laminar g Atemwege 15 0,005 1,3 2.10‐5 104 turbulent Fl id Fluide Auftrieb rotierender rotierender Zylinder: Zylinder: Zirkulationsströmung: oberhalb unterhalb Zylinder erhöhte erniedrigte Strömungsgeschwindigkeit geringerer erhöhter Druck (Bernoulli!) ⇒ Auftriebskraft (Magnuseffekt) "Anschneiden, Spin" von Fußbällen, Tennisbällen etc. , p , Umströmung von Tragflächen Auftriebskraft Fa = ca Aρv 2 /2 Auftriebsbeiwert ca: abhängig von Form, Anstellwinkel Korrektur für endl. Länge des Flügels, Randeffekte (Wirbel) Fl id Fluide Zusammenfassung • Ruhende Flüssigkeiten Ruhende Flüssigkeiten Druck Dichte Auftrieb • Grenzflächeneffekte Oberflächen‐ Grenzflächenspannung Reibung, Viskosität • Bewegte Flüssigkeiten Strömungen Wid t d( b i Widerstand(sbeiwert) t) laminar – turbulent (Reynoldszahl) dynamischer Auftrieb dynamischer Auftrieb