Skript 2 - am Lehrstuhl für E

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1.1. 4 Kommunikation als Kaufstimulus
1.1.4.4. Modell der kognitiven Dissonanz
•



Kognitive Dissonanz: emotionale Spannung durch Konflikt im Selbstbild
Konflikt von Erkenntnis und Neigung: z.B. trotz Zeitknappheit trödeln
Konflikt von Erwartung und Realisierung: z.B. Markenware niedriger Qualität
Konflikt von Anspruch und Verhalten: z.B. gesund leben vs. gerne rauchen
Dissonanz Reduktion: (unterbewusste) Anpassung von Überzeugungen
 Ex-Post-Rationalisierung: nachträgliche Rechtfertigungen werden gesucht
 selektive Wahrnehmung: angenehme Evidenz wird verstärkt
wahrgenommen, unangenehme Evidenz wird möglichst ignoriert
 Internalisierung: Ansprüche werden an die Gegebenheiten angepasst
 Verzerrung: Beurteilung der Gegebenheiten wird an Ansprüche angepasst
Confirmation – Disconfirmation – Paradigma:
Die kognitive Dissonanz ist umso größer, je weiter die Erwartungen vor der
Aktion (vor dem Kauf) von der Wahrnehmung nach der Aktion entfernt sind.
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1.1. 4 Kommunikation als Kaufstimulus
1.1.4.4. Modell der kognitiven Dissonanz
• Empirischer Zusammenhang zwischen kognitive Dissonanz und
Kaufverhalten
 Involvement und Commitment sind vielschichtige, mehrdeutige
Konzepte, deren empirische Messung extrem schwierig erscheint
 Wirkung der Marktkommunikation auf Dissonanz wird nicht erkennbar
 Wirkung der Zielgrößen auf das Kaufverhalten
Einstellungen und
nicht immer eindeutig
Präferenzen nach
dem Kauf
Ego-Involvement
Commitment
Differenzierungsgrad
der Einstellungen
und Präferenzen
vor dem Kauf
kognitive
Dissonanz
Markentreue
Neigung zur
Informationssuche
Selektive Informationsaufnahme und
-interpretation
Quelle: Schweiger und Schrattenecker (2005), S. 29
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1.1. 4 Kommunikation als Kaufstimulus
1.1.4.5. Allgemeines Präferenzbildungsmodell
• Die Verarbeitung der emotionalen und rationalen (informativen) Botschaften
der Marktkommunikation führt zu einer Präferenzbildung (oder anpassung), die in letzter Konsequenz zur Kaufentscheidung führen kann
Stimulus:
Marktkommunikation
Organismus:
potentieller Kunde
Response:
AIDA
Marktkommunikation
Signalverarbeitung
Präferenzbildung
Aufmerksamkeit
emotionale Botschaft
Produkt-, Marken- und
Unternehmensimage
Interesse
Risikowahrnehmung
informative Botschaft
Verlangen
kognitive Dissonanz
Produktwissen
Nach-KaufErfahrung
Kauf
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1.1. 4 Kommunikation als Kaufstimulus
1.1.4.5. Allgemeines Präferenzbildungsmodell
• emotionale und informative Botschaften der Marktkommunikation sollen
 das Produkt-, Marken- und Unternehmensimage verbessern
 die Risikowahrnehmung der Kunden senken
 die antizipierte kognitive Dissonanz der Kunden senken
 das Produktwissen verbessern
 Nachfrage steigern und Wiederkaufwahrscheinlichkeit erhöhen
• Rückkopplungseffekte
 Image verändert sich entsprechend der Produktnutzungserfahrung
 Produktwissen steigt durch Produktnutzung
 kognitive Dissonanz steigt mit negativer und sinkt mit positiver
Produktnutzungserfahrung
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1.2. Kommunikationsziele
•
Arten von Marktkommunikationsziele
 Informieren
 Entscheidungsgrundlage des Empfängers verbessern
 Image aufbauen und pflegen
 Gedächtnis und Präferenzen des Empfängers beeinflussen
 Verführen
 inneren Widerstände des Empfängers beseitigen, damit
Wünsche, Verlangen oder Aktionen ausgelöst werden
•
Marktkommunikationsziele sind Organisationszielen untergeordnet
 Gewinnziel von Unternehmen
 Nachfrage und/oder Zahlungsbereitschaft erhöhen
 andere Ziele von Organisationen
 Teilnahmebereitschaft erhöhen (z.B. Alumni-Verein)
 Engagement erhöhen (z.B. freiwillige Feuerwehr)
 Gesundheit verbessern (z.B. Anti-AIDS Werbung) usw.
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1.2. Kommunikationsziele
1.2.1. Informieren
• Informative Marktkommunikation
 verbessert die Informationssituation der Empfänger und führt zu
• niedrigeren Transaktionskosten (z.B. Suchkosten)
• weniger Unsicherheit
 bessere Entscheidung  höherer Nutzen (höhere Zahlungsbereitschaft)
 verbessert die Ertragslage des Senders
• höhere Produktbekanntheit  bessere Ausschöpfung des
Marktpotentials
• höhere Preisbekanntheit  bessere Ausnutzung von
Wettbewerbsvorteilen
• höhere Zahlungsbereitschaft  höhere Deckungsbeiträge
• bessere Produktdifferenzierung  höhere Deckungsbeiträge
• bessere Nach-Kauf-Betreuung  längerfristige Kundenbindung
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1.2. Kommunikationsziele
1.2.1. Informieren
• Informative Marktkommunikation kann zur Ausdehnung der Nachfrage
führen
 mehr Nachfrager nach der informativen Marktkommunikation
• das Produkt war vorher nicht bekannt
• die Qualität wurde vorher als zu niedrig wahrgenommen
• die Qualität war vorher zu unsicher (d.h. erwarteter Nutzen negativ)
 höhere Zahlungsbereitschaften nach der informativen
Marktkommunikation
• eine niedrigere Qualität wurde vorher erwartet
• die Qualität war vorher unsicherer (d.h. erwarteter Nutzen war
kleiner)
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1.2. Kommunikationsziele
1.2.1. Informieren
• Probleme der informative Marktkommunikation
 Ausführlichkeit
• je höher der Informationsgehalt, desto höher die Sendekosten
Beispiel: detaillierte Darstellung aller Produkteigenschaften erhöht
die Anzeigengröße bzw. verlängert die Sendezeit
• je höher der Informationsgehalt, desto höher die Empfangskosten
Beispiel: detaillierte Darstellung aller Produkteigenschaften erhöht
die notwendige Aufmerksamkeit und Beschäftigungsdauer
 Glaubwürdigkeit
• i.d.R. haben nur wahre Botschaften Vorteile für den Empfänger
• Sender haben aber oftmals Anreize unwahre Botschaften zu senden
 Glaubwürdigkeit der Kommunikation sinkt
 alle Botschaften (auch wahrheitsgemäße) werden ignoriert
 Kommunikation ist nicht mehr vorteilhaft
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1.2. Kommunikationsziele
1.2.1. Informieren
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1.2.1. Informieren
1.2.1.1. Produktattribute
• Ziele der Produktattributkommunikation
 Bekanntheit erhöhen (product awareness)
• je höher der Anteil der potentiellen Kunden, die das Produkt kennen,
desto größer die Ausschöpfung des Marktpotentials
 Beliebtheit erhöhen (product popularity)
• je beliebter das Produkt, desto größer die Zahlungsbereitschaft der
Kunden
 Differenzieren (product differentiation)
• je einzigartiger (d.h. differenzierter) das Produkt wahrgenommen
wird, desto geringer ist der Wettbewerbsdruck und desto höher sind
die erzielbaren Deckungsbeiträge
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1.2.1. Informieren
1.2.1.2. Preise
• Ziele der Preiskommunikation
 strategische Preiskommunikation im Preiswettbewerb
• je höher der Anteil der potentiellen Kunden, die den niedrigen Preis
kennen, desto größer der Wettbewerbsvorteil
 Preiskommunikation in volatilen Märkten
• erhöht den Anteil der potentiellen Kunden, die den aktuellen Preis
kennen, wenn Preise stark schwanken (z.B. wegen volatiler InputPreise)
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1.2.1. Informieren
1.2.1.3. Gelegenheit
• Ziele der Gelegenheitskommunikation
 Wo
• senkt die Transaktionskosten (z.B. Suchkosten) der Kunden
Beispiele
„überall im Kühlregal“
„jetzt auch an der A2 bei Burg“
• differenziert Produkte nach Vertriebskanal, wobei der Vertriebskanal
ein Signal über die Qualität oder den Preis des Produkts enthalten
kann
Beispiele
„nur im Fachhandel“ impliziert nur von Experten für hohe Ansprüche
„nur in Ihrer Apotheke“ impliziert medizinisch wirksam
„beim Discounter Ihres Vertrauens“ impliziert preiswert
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1.2.1. Informieren
1.2.1.3. Gelegenheit
• Ziele der Gelegenheitskommunikation
 Wann
• senkt die Transaktionskosten (z.B. Suchkosten) der Kunden
Beispiele
„täglich von 8 bis 22 Uhr“
„demnächst in Ihrem Kino“
• signalisiert die Qualität oder den Preis des Produkts
Beispiele
„nur solange der Vorrat reicht“ impliziert preiswert und insb. bei
Nahrungsmitteln auch frisch
„Mon Chéri macht Sommerpause“ impliziert kein wetterbedingter
Qualitätsverlust
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1.2.1. Informieren
1.2.1.4. Service (post-purchase information)
• Ziele der Servicekommunikation
 kognitive Dissonanz senken
• Bestätigung der hohen Produktqualität, z.B. neue Testergebnisse
fortlaufend an Kunden senden
• Bestätigung des niedrigen Preises, z.B. neue Angebote für teure
Modelle fortlaufend an Kunden senden
• Bestätigung der hohen Servicequalität, z.B. sich fortlaufend um den
Kunden kümmern
 Kunden „lock-in“ nutzen, um verbundene Dienstleistungen abzusetzen
• Transaktionskosten des Kunden für den Erwerb von Pflege- und
Reparaturarbeiten senken, damit er diese nicht anderswo bestellt
 Kunden vor nachträglich festgestellten Gefahren der Nutzung warnen
• Warnungen (z.B. Rückrufaktionen) senken kurzfristig die
Kundenzufriedenheit, aber beugen Kundenunzufriedenheit
langfristig vor
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1.2.2. Image aufbauen und pflegen
• Image bezeichnet die Produkt-, Marken-, oder Unternehmenswahrnehmung
 rationale Aspekte: Image als Signal für Qualität
 emotionale Aspekte: Ästhetik, Sozialsymbolismus, Identifikation, usw.
• Marktkommunikation zum Aufbau und zur Pflege eines positiven Images
• erhöht die Zahlungsbereitschaft der Empfänger
 Unsicherheit gesenkt (rationaler Aspekt)
 Wertwahrnehmung erhöht (emotionaler Aspekt)
• verbessert die Ertragslage des Senders der Botschaft
 Produkt- und Markenerinnerung erhöht
höhere Erinnerung  bessere Ausschöpfung des Marktpotentials
 Produkt- und Markendifferenzierung erhöht
bessere Differenzierung  mehr Marktmacht  höhere
Deckungsbeiträge
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1.2.2. Image aufbauen und pflegen
1.2.2.1. Erkennen (recognition)
• Image-Aufbau unterstütz das Erkennen des Produktes, der Marke oder des
Unternehmens
 Produkte mit einem starken positiven Image werden schneller erkannt
• Wettbewerbsvorteil da das Produkt die Aufmerksamkeit des Kunden
stärker auf sich zieht als imagelose Produkte (z.B. im Supermarkt)
• Produkt wirbt für sich selbst: der sichtbare Konsum des Produktes
durch andere wirkt als unterschwellig Image-Werbung, da das
Produkt sofort erkannt wird
 positive Image-Wirkung kann sich am Verkaufsort (am Point-of-Sale =
PoS) nur dann entfalten, wenn das Produkt erkannt wird
• unerkannte Produkte werden nicht berücksichtigt
• Produkterkennung senkt die Transaktionskosten des Kunden, denn
er muss das Produkt nicht erst mühsam kennenlernen
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1.2.2. Image aufbauen und pflegen
1.2.2.2. Erinnern (recall)
• Erinnerung ist die Voraussetzung für Imageaufbau und -pflege
• ohne Erinnerung keine Speicherwirkung des Images
• ohne Erinnerung kein Erkennen des Produkts am Point-of-Sale
• Marktkommunikation unterstützt die Image- und Produkt-Erinnerung
• Werbung kann die Erinnerung an ein Produkt unmittelbar erhöhen
• Zielske (1959): Nachhaltigkeit im Ad-Recall durch zeitlich gut gestreute
Wiederholungen besser erreicht als durch intensive, konzentrierte
Werbeanstrengung
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1.2.2. Image aufbauen und pflegen
1.2.2.2. Erinnern (recall)
intensive Kampagne
zu Beginn des Jahres
4-Wöchige pulsierende
Kampagne
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1.2.2. Image aufbauen und pflegen
1.2.2.3. Wertschätzen (goodwill)
• Image-Aufbau erhöht die Wertschätzung des Produktes, der Marke oder des
Unternehmens
 Produkte mit starkem positivem Image erzeugen höhere
Zahlungsbereitschaft
• Einschätzung der Qualitätsunsicherheit sinkt
• eigene höhere Wertschätzung wegen Anpassung der emotionalen
Einschätzung des Produkts
• indirekt höhere Wertschätzung wegen der Höherschätzung des
Produkts durch andere (soziales Image)
 positive Image-Wirkung ist nur indirekt messbar
• vergleichende Messung in Befragungen ist möglich
• Überführung der vergleichenden Kennzahlen in
betriebswirtschaftliche Größen (Absatz, Preis usw.) ist oft nicht
zuverlässig
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1.2.2. Image aufbauen und pflegen
1.2.2.3. Markenwert
Die wertvollsten Marken 2011 weltweit
Die wertvollsten deutschen Marken 2011
Platz
Marke
Markenwert
(Mrd US$)
Platz
Marke
Markenwert
(Mrd US$)
1
Coca-Cola
71,86
1
Mercedes
20,8
2
IBM
69,91
2
BMW
20,16
3
Microsoft
59,09
3
Siemens
16,77
4
Google
55,31
4
Deutsche Bank 15,17
5
General Electric
42,81
5
Volkswagen
12,71
6
McDonald‘s
35,59
6
T-Mobile
11,55
7
Intel
35,22
7
Allianz
10,9
8
Apple
33,49
8
Eon
10,51
9
Disney
29,02
9
DHL
9,78
10
Hewlett-Packard
28,48
10
SAP
8
Quelle: Interbrand
Quelle: Brand Finance
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1.2.2. Image aufbauen und pflegen
1.2.2.3. Übertragen (umbrella)
• Image-Aufbau ermöglicht die Übertragung des positiven Marken- oder
Unternehmensimages auf neue Produkte
 Marken (Unternehmen) mit starkem positivem Image erzeugen höhere
Zahlungsbereitschaften für neue Produkte, die sie unter der Marke
vertreiben
• Einschätzung der Qualitätsunsicherheit des neuen Produkts ist
niedriger als bei Produkten ohne ein Markenimage
• eigene höhere Wertschätzung wegen Übertragung der emotionalen
Einschätzung des Produkts
• indirekt höhere Wertschätzung wegen der erwarteten Übertragung
der Wertschätzung der Marke durch andere (soziales Image)
 Image-Übertragung kann Feedback-Effekte auslösen
• positiver Feedback-Effekt: das neue Produkt verbessert das
Markenimage insgesamt
• negativer Feedback-Effekt: das neue Produkt verschlechtert das
Markenimage insgesamt
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1.2.2. Image aufbauen und pflegen
1.2.2.3. Übertragen (umbrella) - Dachmarkenstrategie
Markenführer
Verschiedene
Produkte unter
einer Marke
• Alle Einzelmarken werden unter einer Dachmarke angeboten
• Vorteil: Markenaufwand wird von allen Produkten getragen
• Problem: negative Ausstrahlungseffekte möglich
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1.2.2. Image aufbauen und pflegen
1.2.2.3. Übertragen (umbrella) - Einzelmarkenstrategie
Markenführer
Marken mit
jeweils nur 1
Produkt
...
• Jede Leistung wird unter eigener Marke angeboten
• Vorteil: präzise Markenprofilierung, Unterbindung der Ausstrahlungseffekte
• Nachteil: hoher finanzieller und zeitlicher Aufwand
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1.2.2. Image aufbauen und pflegen
1.2.2.3. Übertragen (umbrella) - Familienmarkenstrategie
Markenführer
Verschiedene
Marken in
verschiedenen
Produktgruppen
...
Verschiedene
Produkte je Marke
...
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1.2.3. Verführen (persuasion)
1.2.2.3. Übertragen (umbrella)
Beurteilungskriterium
Dachmarke
Einzelmarke
Familienmarke
Angebotsprofilierung
Eingeschränkt
Sehr gut
Möglich
Segmentspezifische
Ansprache
Weniger gegeben
Gut gegeben
Gegeben
Konsistentes +
prägnantes Image
Möglicherweise niedrig
(Kommt auf Heterogenität der Produkte an)
Hoch
Mittel
Koordinationsbedarf
Hoch
Gering
Mittel/hoch
Ressourcenbedarf
Mittel
Sehr hoch
Mittel/hoch
Positive Ausstrahlungseffekte (Goodwill- und
Treuetransfer)
Umfassend möglich
In Reinform
nicht möglich
Innerhalb der
Markenfamilie
möglich
Negative
Ausstrahlungseffekte
Hoch (bezüglich
Unternehmen und
Produktprogramm)
In Reinform
weitgehend
ausgeschlossen
Für Produkte
innerhalb der
Markenfamilie
In Anlehnung an Homburg/Krohmer
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1.2.3. Verführen (persuasion)
• Verführung ist die gezielt Herbeiführung einer psychologischen Aktivität des
Empfängers, die einen Wunsch, ein Verlangen oder eine Aktion des
Empfängers auslöst
 psychologische Aktivitäten
• Assoziationen (emotionale Informationsverarbeitung)
• Kognitionen (kognitive Informationsverarbeitung)
• besondere Umstände erleichtern die Auslösung psychologischer Aktivitäten
 Glaubwürdigkeit der Informationsquelle
 Engagement (involvement) des Empfängers
• Interesse am Objekt (Thema) der Kommunikation
• Interesse am Subjekt (Sender) der Kommunikation
 psychische Empfangsbereitschaft des Empfängers
• besonders euphorische oder depressive Gemütslage
• unmittelbar nach bewusstem Fehlverhalten (Schuldbewusstsein)
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1.2.3. Verführen (persuasion)
• 3 Stufen der Verführung
 Wunsch
• klare, bewusste, starke Präferenzäußerung
• mittel- bis langfristiges Befriedigungsbedürfnis
• Wunscherfüllung wird meist geplant
 Verlangen
• klare, meist bewusste, sehr starke Präferenzäußerung
• kurzfristiges Befriedigungsbedürfnis
• Verlangen wird meist kurzfristig befriedigt oder unterdrückt, aber
nur selten aufgeschoben
 Impulskauf (impulsive Aktion)
• diffuse, oft unbewusste, aber extrem starke Präferenzäußerung
• sofortiges Befriedigungsbedürfnis
• Impulskauf ist ungeplant und reizgesteuert (keine kognitive
Steuerung)
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1.2.3. Verführen (persuasion)
1.2.3.1. Wünsche generieren
• Gezielte Generierung von Wünschen durch Marktkommunikation:
 positive Assoziationen auslösen
• Objekt der Kommunikation wird in positivem Zusammenhang
gesehen
• emotionale Wertschätzungspotentiale (z.B. Stolz, Wärme usw.)
werden entdeckt
 positive Kognition auslösen
• Objekt der Kommunikation wird vertraut, d.h. gefühlt Unsicherheit
sinkt
• kognitive Wertschätzungspotentiale (z.B. Funktionalität, Sparsamkeit
usw.) werden entdeckt
Wünsche generieren unterscheidet sich kaum von Informieren und von Image
bilden! Ab wann eine Kommunikation informiert und ab wann sie verführt ist
deshalb bislang nicht abschließend beantwortet
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1.2.3. Verführen (persuasion)
1.2.3.2. Verlangen auslösen
• Gezielte Generierung von Verlangen durch Marktkommunikation:
 positive Assoziationen auslösen
• Objekt der Kommunikation wird in einem stark emotional positiv
geladenen Zusammenhang gesehen
• emotionale Wertschätzungspotentiale werden als Spannung
empfunden („must have“ Effekt)
 positive Kognition auslösen
• Objekt der Kommunikation wird vertraut, d.h. gefühlte Unsicherheit
sinkt
• kognitive Wertschätzungspotentiale (z.B. Funktionalität, Sparsamkeit
usw.) werden entdeckt
Verlangen generieren unterscheidet sich von Informieren und von Image
bilden hauptsächlich in der Dringlichkeit, die erzeugt wird. Ab wann die
Dringlichkeit hoch genug ist, um von Verlangen zu sprechen bleibt unklar
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1.2.3. Verführen (persuasion)
1.2.3.3. Impulskauf auslösen
• Gezielte Generierung von Impulskauf (auch Spontankauf oder Reizkauf)
meist durch Marktkommunikation direkt am PoS (Point of Sale):
 positive Assoziationen auslösen
• Objekt der Kommunikation wird mit starken Reizen (z.B. lockende
Bilder, Gerüche oder Geräusche) emotional geladen
• emotionale Wertschätzungspotentiale werden als Spannung
empfunden („must have“ Effekt)
 positive Kognition auslösen
• kognitive Barrieren (z.B. langfristige Ausgabenplanung) werden mit
Scheinargumenten beiseite geräumt (z.B. Sonderangebote,
Minipackungen, usw.)
• kognitive Prozesse werden behindert (z.B. durch die Nähe der
Impulskaufware an der Kasse, durch die Stärke der Reize usw.)
Ab wann ein Kauf überlegt ist und ab wann impulsiv ist kaum zu
unterscheiden
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