Wohin mit den Elektronen? Induktiver und Mesomerer Effekt Induktiver Effekt +I-Effekt (elektronenschiebend) C(CH3)3 HC(CH3)2 H2C(CH3) Markownikow-Regel: -I-Effekt (elektronenziehend) CH3 OH I Cl SO3H NO2 Mesomerer Effekt +M-Effekt • Br -M-Effekt alle Gruppen, die ein freies Elektronenpaar an dem Atom haben, das mit dem Ring verknüpft ist • alle Gruppen, die eine Mehrfachbindung an dem Atom haben, das mit dem Ring verknüpft ist Zweitsubstitutionen Eine Zweitsubstitution kann an einem aromatischen Ring an drei verschiedenen Positionen vorkommen: X ortho meta para Es gibt zwei Klassen von Substituenten (X): • die einen sorgen dafür, dass der zweite Substituent in meta-Stellung angelagert wird (meta-dirigierende Substituenten) • die anderen sorgen dafür, dass der zweite Substituent in ortho- oder paraStellung angelagert wird (ortho/para-dirigierende Substituenten) ortho/para-dirigierend • • alle Alkylgruppen alle Gruppen, die ein freies Elektronenpaar an dem Atom haben, das mit dem Ring verknüpft ist Grundlagen der Organischen Chemie I-/M-Effekt meta-dirigierend • alle Gruppen, die eine Mehrfachbindung an dem Atom haben, das mit dem Ring verknüpft ist Marcus Krüger, 06.2002 Wohin mit den Elektronen? Induktiver und Mesomerer Effekt Alkylgruppen CH3 CH3 H X CH3 CH3 X CH3 CH3 H H X X CH3 X H X H H CH3 H X CH3 CH3 H X H X Die gelb hinterlegten Resonanzstrukturen sind besonders stabil, da die CH3-Gruppe Elektronen in den Ring „schiebt“ (+I-Effekt) und somit die positive Ladung am C1Atom teilweise kompensiert. F ortho/para-Substitution Grundlagen der Organischen Chemie I-/M-Effekt Marcus Krüger, 06.2002 Wohin mit den Elektronen? Induktiver und Mesomerer Effekt Substituenten mit freien Elektronenpaaren am Zentralatom OH OH H X OH OH H X OH OH H OH X X OH H X X X X OH OH OH H H X H H OH H H X H X Substituenten mit freien Elektronenpaaren können mit dem Ring in Resonanz treten, indem sie mit einem freien Elektronenpaar eine Doppelbindung zum Ring ausbilden. So kann man für die ortho- und para-Substitution eine Resonanzform mehr als für die meta-Substitution formulieren ( stabileres Zwischenprodukt). F ortho/para-Substitution Faustregel 9 je mehr Resonanzformen man formulieren kann, desto stabiler ist das Zwischenprodukt 9 das Endprodukt hängt immer von der Stabilität des Zwischenproduktes ab Grundlagen der Organischen Chemie I-/M-Effekt Marcus Krüger, 06.2002 Wohin mit den Elektronen? Induktiver und Mesomerer Effekt Substituenten mit Mehrfachbindungen am Zentralatom H δ- O δ+ O C H COOH H X COOH X COOH X COOH H H COOH H COOH H H X X X COOH COOH COOH X H H X X Die gelb hinterlegten Resonanzformen sind besonders instabil, da eine positive Ladung in direkter Nachbarschaft zu einem Kohlestoffatom liegt, das partiell positiv geladen ist (Sauerstoff hat höhere EN zieht Bindungselektronen zu sich). F meta-Substitution H3C NO2 ? ? Die Methylgruppe ist o/p-dirigierend, die Nitrogruppe m-dirigierend. Wo findet die nächste Substitution statt? In solchen Fällen gewinnt meistens die o/p-dirigierende Gruppe! H3C NO2 X Grundlagen der Organischen Chemie I-/M-Effekt Marcus Krüger, 06.2002