PO-2.3.3 Änderungen der regionalen Tidalvolumina und end

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PO-2.3.3 Änderungen der regionalen Tidalvolumina und end-exspiratorischen
Volumina durch hohe inspiratorische Sauerstoffkonzentration und positiv
end-exspiratorischen Druck evaluiert mit elektrischer Impedanztomographie
G. Schmitz, S. Pulletz, D. Schädler, G. Zick, J. Scholz, N. Weiler, I. Frerichs
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Fragestellung: Hohe inspiratorische Sauerstoffkonzentration (FIO2) begünstigt bei
maschineller Beatmung die Bildung von Atelektasen. Dagegen verbessert der positiv end-exspiratorische Druck (PEEP) den Gasaustausch durch Rekrutierung nicht
ventilierter Areale (1). In unserer Studie sollte der Einfluss unterschiedlicher FIO2und PEEP-Einstellungen auf die regionalen Tidalvolumina bzw. die end-exspiratorischen Volumina mittels elektrischer Impedanztomographie (EIT) untersucht werden. Methoden: Nach Zustimmung durch die Tierschutzkommission wurden 16
anästhesierte Schweine (39±4 kg, MW±SD) in Rückenlage untersucht. Die Tiere
wurden volumen-kontrolliert mit konstantem Atemhubvolumen (10,6±1,4 ml/kg KG)
und -frequenz von 20/min beatmet. FIO2 wurde nacheinander von 0.21 auf 1.0 und
zurück auf 0.21 eingestellt und bei jeder FIO2 wurden die Tiere konsekutiv für 15
min ohne und für 5 min mit einem PEEP von 5 bzw. 10 cmH2O (jeweils 8 Tiere)
ventiliert. Die EIT-Messungen (Goe-MF II, Viasys Healthcare, Höchberg) wurden
am Ende jeder Messperiode durchgeführt. Für die Auswertung wurde die rechte
und linke Lungenregion jeweils in eine ventrale, mid-ventrale, mid-dorsale und dorsale Region unterteilt. Ergebnisse: Die Tidalvolumina wurden durch beide PEEPNiveaus in beiden ventralen Regionen signifikant reduziert und in den dorsalen
erhöht. Unabhängig von FIO2 waren diese Änderungen in beiden ventralen Regionen bei 10 cmH2O PEEP signifikant höher. In den dorsalen Regionen war kein
signifikanter Unterschied zwischen den beiden PEEP-Stufen zu erkennen. Bei gleichem PEEP wurden unterschiedliche regionale Tidalvolumina bei verschiedenen
FIO2-Werten festgestellt. In den mid-ventralen Regionen nahmen die Tidalvolumina
durch Erhöhung von FIO2 auf 1,0 zu, in den dorsalen dagegen ab. Das regionale
end-exspiratorische Volumen stieg in den ventralen bis mid-dorsalen Regionen bei
beiden PEEP-Niveaus signifikant an. In den dorsalen Regionen und bei FIO2 von
0.21 wurde das end-exspiratorische Volumen durch 5 cmH2O PEEP leicht erhöht,
während es bei FIO2 von 1.0 konstant blieb. Dagegen führte ein PEEP von 10
cmH2O auch bei FIO2 von 1.0 zu einer signifikanten Erhöhung des end-exspiratorischen Volumens. Außerdem wurde, v.a. in den dorsalen Regionen, eine Verminderung des end-exspiratorischen Volumens bei identischem PEEP mit der Zeit beobachtet. Schlussfolgerung: Die Anwendung beider PEEP resultierte in einer Umverteilung der Ventilation von ventral nach dorsal unabhängig vom eingestellten
FIO2-Wert. Ein PEEP von 5 verglichen mit 10 cmH2O schien gerade in den abhängigen Lungenregionen und bei FIO2 von 1.0 nicht suffizient, einen Alveolarkollaps
zu verhindern. Literatur: 1. Magnusson, Spahn 2003; Br J Anaesth 91:61-72
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