„Was sind das für Wünsche, die Wahrheit zu suchen, die Ärger nur bringt!” 36 April 15 Mai 15 Rebecca Nelsen und Mathias Hausmann als Despina und Don Alfonso in Così fan tutte ­ Ich will mein Publikum verzaubern. Liebes Publikum, Inhalt in nahezu jeder Ausgabe der Volksopernzeitung findet sich eine Seite (manchmal, wie in dieser, sogar zwei) mit Pressestimmen zu den jüngsten Neuproduktionen. Versteht sich, dass die Redaktion der Volksopernzeitung nicht die Verrisse abdruckt, sondern Ausschnitte aus den schönsten und besten Kritiken. Die letzte Opernpremiere wurde in einer Kritik als „Gipfeltreffen der Komödianten” bejubelt, in einer anderen als „liebevolle Abrechnung mit Starallüren, Eitelkeiten und Regietheater” beschrieben. Trotzdem gibt es sie, die gefürchteten Verrisse. So schrieb etwa ein dritter Rezen­ sent, diese Produktion, namentlich der zweite Akt, sei „das absolute Grauen”. Und er zieht das „Fazit: Das ist keine Opernproduktion, sondern ein Verbrechen.” Angesichts wirklicher Verbrechen, von denen wir tagtäglich in den Nachrich­ ten hören, hat der Kollege mit diesem Urteil weit übers Ziel hinaus geschossen. Unverhältnismäßig erscheint es auch angesichts eines durchwegs amüsierten Publikums in der Premiere und zehn weiteren Vorstellungen dieser Produktion. 04 Premiere Giselle Rouge Die Volksoper bietet Platz für rund 1.300 Zuschauer – Platz für eine große Vielfalt an Meinungen und Geschmäckern. Ob eine neue Inszenierung generell „gut ankommt”, ob die Pointen zünden, ob das Regiekonzept funktioniert, das ist vor der Premiere nicht genau abzusehen. Erst wenn das Publikum als integraler Bestandteil der Aufführung dazukommt, wird der Theaterabend fertig. Kunst ist eben nicht berechenbar – und das ist gut so! Über den Erfolg eines Abends entscheidet keineswegs, ob eine Oper oder Operette „klassisch” oder „modern” inszeniert ist. Die Erfahrung lehrt, dass im Erfolgsfall der moderne Zugriff gar nicht mehr auffällt und schon gar nicht stört, sondern als Bereicherung empfunden wird (wie im Fall der äußerst erfolgreichen Turandot-Inszenierung im Volksopern-Repertoire). Ein Stück immer gleich zu sehen, engt die Möglichkeiten des Theaters ein – und widerspricht seiner Form, da Theater immer „live” und damit immer aktuell ist. Ein Stück neu zu interpre­ tieren kann ungeheuer erhellend sein – und birgt das Risiko des Scheiterns, aber: „Die einzige Möglichkeit, einem klassischen Werk treu zu bleiben, liegt darin, sich diesem Risiko zu stellen”, schrieb der slowenische Philosoph Slavoj Žižek. Nur so können wir erreichen, dass das Musiktheater lebendig bleibt und nicht zu einer musealen Kunst verkommt. Seien Sie jedenfalls versichert, dass wir alle – auf der Bühne, im Orchestergraben, am Regiepult, hinter den Kulissen und in den Büros – unser Bestes geben, Ihnen gutes, spannendes und bereicherndes Theater zu bieten. 09 Wiener Spezialitäten 10 Damals … Die drei Opern Mozarts und Da Pontes an der Volksoper 11 Fragebogen Rebecca Nelsen und Mathias Hausmann 14 Wiederaufnahme La Bohème 16 Sigrid Hauser: Pur 17 Benefizmatinee NEIN ZU KRANK UND ARM 18 Klassik trifft Volksmusik Heute im Foyer … 19 Pressestimmen Viva la Mamma 20 Pressestimmen Pariser Leben Impressum Herzlich, Ihre Sigrid Hauser in „Hello, Dolly!“. T-Mobile ist stolzer Partner der Volksoper Wien. 06 Premiere Così fan tutte Helene Sommer Dramaturgin Einer der größten Musical-Erfolge der letzten Jahre – „Hello, Dolly!“ – kehrt mit Sigrid Hauser in der Hauptrolle in die Volksoper zurück. Mit einer fantastischen Besetzung hat Jerry Hermans Musical aus 1964 auch im Jahr 2015 nichts von seinem Charme verloren. Ab 19. März 2015 in der Volksoper Wien. Kultur. Das verbindet uns. 2_3 Volksoper Wien, Saison 2014/15 Direktor: Robert Meyer, künstl. Geschäftsführer Mag. Christoph Ladstätter, kaufm. Geschäftsführer Zeitung Ausgabe 36, April/Mai 2015 Erscheinungsweise: zweimonatlich Redaktionsschluss: 12. Februar 2015 Herausgeber: Förderkreis der Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien; Medieninhaber: Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Österreichische Post AG / Sponsoring.Post: 12Z039235 S, Verlagspostamt: 1090 Wien VolksoperOperZeitung Nr.: 19, 2014/15 Redaktionsleitung: Helene Sommer und Christoph Wagner-Trenkwitz Redaktion: Jürgen Bauer, Felix Brachetka, Eva Ehgartner-Ruprecht, Oliver P. Graber, Eva Koschuh, Nina Moebius, Prisca Olbrich, Claudia Schade, Gerald C. Stocker Gestaltung: Elisabeth Mayr Hersteller: Druckerei Walla Bildnachweise: Elisabeth Bolius, Luis Casanova Sorolla, Balázs Delbó, Dimo Dimov, Oskar Gold­ berger, Sabine Hauswirth, Johannes Ifkovits, Werner Mokesch, Barbara Pálffy, photoinstyle, Axel Zeininger, Agenturen, Archiv der Volks­oper Wien Krimi um eine legendäre Ballerina Boris Eifmans Choreographie Giselle Rouge Giselle Rouge Der russische Choreograph Boris Eifman wurde 1946 im sibirischen Rubzowsk, dem Verbannungsort seiner Eltern (in der Region Altai, Westsibirien) geboren. Erst nach dem Tode Stalins und ebenso dunklen wie ent­ behrungsreichen Jahren konnte die Familie nach Kischinau (damals Moldawische SSR, heute Hauptstadt Moldawiens) übersiedeln. Eifman, der sich bereits im Alter von 13 Jahren an der Choreographie interessiert zeigte, begann seine Ausbildung an der dortigen Hochschule für Musik und Ballett, um sich anschließend (ab 1966) am Konservatorium in Leningrad zum Choreographen und Ballettpädagogen ausbilden zu lassen. Nach Abschluss seines Studiums und ersten choreographischen Erfolgen im Jahr 1970 wurde er zum Choreographen der viel beachteten Schulabschlussvorstellungen der Waganowa-Akademie (Leningrader Ballett­akademie) ernannt. Für das Maly-Ballett in Leningrad brachte er 1972 Gajaneh und für das Kirow-Ballett 1975 den Feuervogel heraus, ehe er 1977 sein eigenes Ensemble gründete, welches seit 1992 den Namen „St. Petersburger Ballett-Theater Boris Eifman” trägt. Im Zuge der Lockerungen durch Gorbatschows Glasnost und Perestrojka konnte sich das Ensemble 1988 in Paris präsentieren, 1992 (nach der Auflösung der Sowjetunion) folgte London, welches einer Serie immer ausgedehnterer Gastspiele voranging, in deren Zuge sich New York als ein Zentrum von Eifmans Tätigkeit etablierte. Choreographie und Licht: Boris Eifman Musik: Peter Iljitsch Tschaikowski, Alfred Schnittke, Georges Bizet, Adolphe Adam Bühnenbild und Kostüme: Wiacheslav Okunev Dirigent: Andreas Schüller Mit: Olga Esina/Ketevan Papava, Eno Peci/Kamil Pavelka, Kirill Kourlaev/Vladimir Shishov, Robert Gabdullin/ Roman Lazik u. a. Wiener Staatsballett Premiere am 12. April 2015 Weitere Vorstellungen am 15., 27. April, 3. und 11. Mai 2015 Spessiwzewa und Eifman – zwei Schicksale, die einander in Grundzügen auffallend ähneln: An ihr, so darf man (sobald man die Lebensgeschichten im Vergleich liest) vermuten, konnte für Eifman einfach kein Weg vorbei führen. Dazu kommt die Vorliebe Eifmans für dramatische Frauengestalten als Heldinnen seiner Ballette, die dem Wiener Publikum von seiner Anna Karenina (2006 Premiere an der Volksoper Wien, das Werk war ab 2009 auch an der Wiener Staatsoper zu sehen) gut in Erinnerung ist. Das Drama um die große Tänzerin behandelt er mit den für ihn typischen Stilmitteln, einer tanzdramatischen Sprache, welche temporeich und virtuos vor allem bei den ausdrucksstarken Pas de deux fulminante Glanzlichter setzt. Ausgehend von der bekannten Wahnsinnsszene in Giselle – einem Höhepunkt der Kunst Spessiwzewas – entwickelt sich dabei in Giselle Rouge ein dichtes Psychogramm, bei dem der Choreograph alle Handlungsstränge und -ebenen zu einer bewegenden Synthese zusammenführt, aus der es kein Entrinnen gibt: Geschichte, Ballettgeschichte und Biographisches ver­ mischen sich, bilden das Rückgrat für eine Auseinandersetzung mit Grundfragen der menschlichen Existenz. Persönliche Abhängigkeiten, Freiheit, Identität, Heimat­ losigkeit und das Gefühl des Entwurzeltseins stehen dabei ebenso vor Augen wie die Gratwanderung zwischen Realität, Genie und Wahnsinn sowie Legenden aus der Welt des Balletts. Ohrwürmer aus der Feder Peter Iljitsch Tschaikowskis, Georges Bizets und Adolphe Adams liefern zusammen mit der Klangwelt Alfred Schnittkes den „Soundtrack” zu Eifmans Ballett-Thriller und verbinden auf diese Weise erneut die Welt von Ost und West. Eine legendäre Ballerina, ein Spion, eine Liebesgeschichte, Psychiatrie und der Mythos Giselle – kurzum alle Ingredienzien für großes Kino. Giselle Rouge: ein wahres „Blockbuster-Ballett”. Oliver Peter Graber Zu seinen abendfüllenden Werken zählt das am 28. Jänner 1997 uraufgeführte Ballett Giselle Rouge, welches der unvergleichlichen russischen Ballerina Olga Spessiwzewa (1895–1991) – zugleich eine der bedeutendsten Darstellerinnen der Giselle – gewidmet ist, an deren Lebensgeschichte sich der Handlungsgang orientiert. Als eines von acht Kindern, von denen nur fünf überlebten, in Rostow am Don geboren, kam Olga Spessiwzewa nach dem frühen Tod ihres Vaters nach St. Petersburg in ein Waisenhaus, da ihre Mutter sie nicht ernähren konnte. Die Stadt wurde zu ihrem Schicksal. Gemeinsam mit zwei Geschwistern absolvierte sie die St. Petersburger Ballettakademie (die spätere Waganowa-Akademie) und erhielt ein Engagement am Theater, wo sie bald zur Solistin und Ersten Solistin avancierte. Unter dem Eindruck der Russischen Revolution und des Ersten Weltkriegs wandte sie sich nach Paris, wo sie nicht zuletzt als Giselle Triumphe feierte; Tourneen u. a. nach London, in die USA, Südamerika und Australien folgten. Ein schwerer gesundheitlicher Zusammen­ bruch in Sydney und ein weiterer in den USA zogen einen mehrere Jahrzehnte währenden Aufenthalt in einer psychiatrischen Einrichtung in der Nähe von New York nach sich. Aufgrund einer deutlichen Besserung ihrer Situation entlassen, verbrachte sie den Rest ihres Lebens in den USA, wo sie trotz aller Entbehrungen der Kindheit und ihrer Krankheit das hohe Alter von 96 Jahren erreichte. 4_5 Kirill Kourlaev, Olga Esina Von der Notwendigkeit des Herzens Zur Neuproduktion von Mozarts Così fan tutte „Così fan tutte, diesen Titel könnte man mit hoher Berechtigung zu Così fan tutti abwandeln”, schrieb Wolfgang Hildesheimer über die Oper, in der Mozart und Da Ponte vier junge Leute alle Höhen und Tiefen der Liebe erleben und erleiden lassen. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, an dessen Ende die Gefühle aller Liebenden durcheinander geraten: Angestachelt vom Philosophen Don Alfonso, umwerben Ferrando und Guglielmo mit vertauschten Rollen ihre Verlobten Dorabella und Fiordiligi. Die Wette ist perfide, denn die jungen Männer arbeiten gleichsam gegen ihre eigenen Interessen: Sie umwerben die beiden Mädchen und entwickeln dabei einen gehörigen Ehrgeiz, deren Herzen zu gewinnen. Aber wenn es gelingt, dann ist nicht nur die Wette sondern auch die erste Liebe verloren. In ihrer „Schule der Liebenden”, so der Untertitel von Così fan tutte, jagen Mozart und Da Ponte die vier jungen Leute an einem einzigen Tag durch alle erdenklichen Aspekte der Liebe: Hoffnung und Misstrauen, Schwärmerei und Enttäuschung, Ausgelassenheit und Zynismus, Siegesgewissheit und Verzagtheit. Mozart stellt die Liebe nicht als erhabenes Ideal dar, sondern zeigt sie gewissermaßen ‚am lebenden Objekt‘, in ihrem Werden und Vergehen, anhand von Verlieben und Lieben, Verlassen und Verlassenwerden. Don Alfonsos Fazit, „So machen’s alle”, weil sie der „Notwendigkeit des Herzens” folgen, mag zynisch klingen, ist aber vielmehr als Trost gemeint – Trost für die bittere Erkenntnis, dass die Liebe keine unteilbare Größe ist. Und tatsächlich machen die vier einen Prozess des Erwachsenwerdens durch, der ihnen die Unschuld und Leichtigkeit der ersten Liebe nimmt und zugleich neue Gefühlswelten aufschließt. Kaum eine Oper ist so zeitlos und allgemeingültig wie diese. Der Schriftsteller Herbert Rosendorfer bezeichnete Così fan tutte als ein Stück „unvergänglicher Weltliteratur, nicht trotz, sondern wegen der Schwäche seiner Personen, die nämlich nicht Schwächen der handelnden Personen sind, sondern die der Zuschauer.” Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Auftrag vom Kaiserhaus Treueproben Durch die Literatur geistert bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts die Entstehungslegende, dass das Sujet von Così fan tutte auf eine wahre Begebenheit in Wiener Offizierskreisen zurückgeht. Joseph II. habe eine Notiz darüber in der Zeitung gelesen und sie Da Ponte und Mozart als Opernstoff unterbreitet. Ob der Kaiser tatsächlich noch höchstpersönlich die Oper in Auftrag gab, ist nicht belegt – war er doch Ende August 1789 bereits schwer krank. Jedenfalls erging der Kompositions­ auftrag vom Kaiserhaus. Die Uraufführung fand am 26. Jänner 1790 – also vor 225 Jahren! – im Burgtheater unter der musikalischen Leitung des Komponisten statt. Am 20. Februar starb Kaiser Joseph II. – ein Trauerfall, der Lustbarkeiten wie Theateraufführungen eine Zeit lang nicht gestattete, weshalb Così fan tutte nach nur fünf Vorstellungen abgesetzt wurde. Erst im Juni 1790 gab es fünf weitere Aufführungen, außerdem wurde die Oper noch zu Mozarts Lebzeiten in Prag, Dresden, Frankfurt, Mainz und Leipzig gespielt. Eine Treueprobe findet sich auch in Ovids Metamorphosen: Die Göttin der Morgenröte, Eos, verliebt sich in Kephalos und weckt in ihm den Argwohn, dass seine Frau Prokris ihm untreu gewesen sei. Eos verwandelt ihn, damit er unbemerkt seine Frau umwerben kann. Als Prokris nach langem Drängen seinem Werben nachgibt, gibt er sich zu erkennen: „von stummer Scham überwältigt, floh sie die heimtückische Schwelle und ihren arglistigen Gemahl. Weil sie sich von mir gekränkt fühlte, hasste sie das ganze Geschlecht der Männer und schweifte in den Bergen umher, indem sie sich dem Werk der Diana weihte.” Schließlich kehrt sie aber zu Kephalos zurück und lebt mit ihm „jahrelang in süßer Eintracht”. Das Motiv der Treueprobe griffen ebenso Miguel de Cervantes Saavedra im ersten Buch des Don Quijote und Ariost in Orlando furioso auf – von Ariost leitete Da Ponte unüberhörbar die Namen aller weiblichen Figuren in Così fan tutte ab: Doralice und Fiordespina. Così fan tutte Dramma giocoso in zwei Akten Text von Lorenzo Da Ponte Deutsche Übersetzung von Kurt Honolka In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln Premiere am 15. Mai 2015 Weitere Vorstellungen am 18., 21., 27. Mai, 1., 10., 26., 29. Juni 2015 Dirigat: Julia Jones/Wolfram-Maria Märtig Regie: Bruno Klimek Bühnenbild: Hermann Feuchter Kostüme: Tanja Liebermann Choreinstudierung: Thomas Böttcher Dramaturgie: Helene Sommer Fiordiligi: Caroline Wenborne/Jessica Muirhead Dorabella: Dshamilja Kaiser/Eva Maria Riedl Guglielmo, Liebhaber Fiordiligis: Josef Wagner/Yasushi Hirano Ferrando, Liebhaber Dorabellas: Jörg Schneider/JunHo You Despina, Kammerzofe: Rebecca Nelsen/Anita Götz Don Alfonso, Philosoph: Mathias Hausmann/Günter Haumer Mit freundlicher Unterstützung des 6_7 Mathias Hausmann, Komparserie Fast zur selben Zeit wie Così fan tutte entstand der Briefroman Gefährliche Liebschaften des französischen Schriftstellers Choderlos de Laclos, der unter anderem Redenschreiber für Robespierre war. Sehr viel böser und berechnender wird in diesem Roman, ebenfalls im Rahmen einer Wette, mit den Gefühlen gespielt: Zum einen wird die junge Cècile de Volanges vor ihrer Verheiratung entjungfert – aus sportlichem Ehrgeiz und aus Rache an ihrem zukünftigen Ehemann. Zum anderen geht es um die tugendhafte Madame de Tourvel, die über Wochen und Monate zur Untreue buchstäblich überredet wird. Doch dem zynischen Verführer, Vicomte de Valmont, unterläuft bei aller Berechnung ein „Fehler”: Er verliebt sich selbst. Sein Versuch, sich daraus zu lösen, führt zum tragischen Ende beider Liebender. Mozarts „herrlichste Oper” Trotz dieser vielen literarischen Referenzen wurde Così fan tutte im 19. Jahrhundert eher abwertend beurteilt – eine Ausnahme bildet E.T.A. Hoffmann, der Così als Mozarts „herrlichste Oper” bezeichnete, weil darin „das Komische in allen seinen Nuancen” ausgedrückt werde. Der zweite Ehemann Constanze Mozarts und erste Mozart-Biograph, Georg Nikolaus von Nissen, erwähnte Così fan tutte kaum und fand Sujet und Libretto offenbar zu schlecht, um der Oper viel Aufmerksamkeit zu widmen: „Man wundert sich allgemein, wie der große Geist sich herablassen konnte, an ein so elendes Machwerk von Text seine himmlisch süßen Melodien zu verschwenden. Es stand nicht in seiner Gewalt, den Auftrag abzulehnen, und der Text war ihm ausdrücklich aufgetragen.” Mehr hatte Nissen zu Così nicht zu sagen. Beethoven hatte gar einen „Widerwillen” gegen den Stoff, da er „zu leichtfertig” sei. Lange Zeit galt dieses Klischee, dass die Handlung schlecht, die Musik aber „himmlisch süß” sei: Unbestritten waren das Abschiedsquintett und das überiridisch schöne Terzettino „Soave sia il vento”, das wie ein inniges Gebet das Spiel im Spiel einläutet, ebenso das Finale des ersten Akts, die Fiordiligi-Arie „Come scoglio” sowie Ferrandos „Un’aura amorosa” und die beiden Despina-Arien. Richard Wagner fand hingegen nicht nur den Stoff, sondern auch Mozarts Musik minderwertig, weil „alles Dichtwerk hohl und leer war”: „O, wie ist mir Mozart innig und lieb und hochverehrungswürdig, daß es ihm nicht möglich war, zu Così fan tutte eine Musik wie die des Figaro zu erfinden: wie schmählich hätte dies die Musik entehren müssen!” Nachdem die Oper einige Male bearbeitet und im moralischen Sinne „verbessert” worden war, erkannte Richard Strauss den „Reiz einer intimen, psycho­ logischen, konsequent durchgeführten und sorgfältig abgetönten Handlung ohne große Haupt- und Staats­ aktionen” und die Charakterisierungskunst Mozart, die hier ihre „höchste Blüte” erreicht habe: „Così fan tutte stellt nicht nur ein Unikum der Mozartschen dramatischen Meisterschöpfungen, sondern eine Perle der gesamten Lustspielliteratur vor Richard Wagners Meister­singern dar.” Damit leitete Strauss die Renaissance der Oper ein. Kurt Honolka legte Mitte der 1980er Jahre eine ausgezeichnete deutsche Übersetzung vor, die in dieser Volksopern-Neuproduktion verwendet wird. Regisseur Bruno Klimek, der vor kurzem sehr erfolgreich Francesco Cileas Adriana Lecouvreur am Tiroler Landestheater inszeniert hat, präsentiert sich erstmals an der Volksoper; Bühnenbildner Hermann Feuchter hat hier bereits die Bühne zu Tiefland entworfen, Kostümbildnerin Tanja Liebermann kehrt nach Das Wundertheater/Der Bajazzo ans Haus zurück. Die musikalische Leitung übernimmt Julia Jones, die zuletzt die Premiere von Fidelio dirigiert hat. An der Volksoper debütierte sie 2004 mit Die Hochzeit des Figaro, im selben Jahr folgte Don Giovanni. Seither stand sie außerdem bei Die Ausflüge des Herrn Brouček, Carmen und La Traviata am Pult des Volks­ opernorchesters und dirigierte in der vergangenen – wie auch in der aktuellen Spielzeit – die Neuproduktion von Fidelio. inszenierungen folgten u. a. in Berlin, Bonn, Darmstadt, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, Mannheim, München, Nürnberg. Von 1985 bis 1988 war er als Spielleiter am Theater Krefeld/Mönchengladbach engagiert, von 1988 bis 1992 als Oberspielleiter am Nationaltheater Mannheim, an das er von 1996 bis 2000 als Schauspieldirektor zurückkehrte. Seit 2000 arbeitet er wieder als freier Opern- und Schauspielregisseur und immer häufiger auch als sein eigener Bühnenbildner. Operninszenierungen entstanden seither u. a. in Aachen, Bielefeld, Braunschweig, Darmstadt, Dortmund, Gießen, Innsbruck, Nürnberg, Oldenburg, Weimar und am Nationaltheater Belgrad. In Bad Dürkheim, Bielefeld, Dortmund, Nürnberg und Wien waren Ausstellungen und Präsentationen seiner Grafiken, Fotoarbeiten und Arbeiten auf Papier zu sehen. Bruno Klimek schreibt Hörspiele, Theatertexte, Essays und Gedichte, unterrichtete an verschiedenen Hochschulen und bekleidet an der Folkwang Universität der Künste in Essen eine Professur für Szenische Ausbildung im Studiengang Gesang/Musiktheater. Seit 2011 leitet er dort auch als Dekan den Fachbereich Darstellende Künste. Bruno Klimek wurde in Stuttgart geboren. Das Theaterhandwerk lernte er von Grund auf: Schon während seiner Schulzeit arbeitete er als Bühnentechniker, Beleuchter, Tontechniker, Schreiner, Kascheur, Requisiteur, Inspizient und Regieassistent am Zimmertheater Tübingen. Nach dem Abitur war er als Regieassistent in München, Bochum und Nürnberg engagiert, wo er 1982 auch erstmals inszenierte. Zahlreiche Schauspiel­ Helene Sommer Così fan tutte – Dirigentin und Regisseur Julia Jones Die in England geborene Dirigentin Julia Jones macht eine äußerst erfolgreiche Karriere in ganz Europa, wo sie regelmäßig in den wichtigsten Opernhäusern auftritt. Wichtige Stationen ihres Werdegangs waren etwa das Stadttheater Ulm und das Staatstheater Darmstadt, wo sie in den 1990er Jahren als Kapellmeisterin tätig war. In der Spielzeit 1997/98 dirigierte sie in Basel eine Neuproduktion von Verdis Un ballo in maschera; der große Erfolg brachte ihr die Bestellung zur Chefdirigentin dieses Hauses ein (1998 bis 2002). Seit 2002 ist sie freischaffend tätig und dirigierte u. a. an der Wiener Staatsoper, der Berliner Staatsoper Unter den Linden, an den Opern von Frankfurt, Stuttgart, Hamburg und Dresden sowie an den Opernhäusern in Genua, Florenz und Palermo. Wichtige Engagements führten sie außerdem an das Royal Opera House Covent Garden, das Gran Teatre de Liceu Barcelona, an die Opéra National du Rhin in Straßburg und an das Grand Théâtre de Genève. Von 2008 bis 2011 war Julia Jones Chefdirigentin des Orquestra Sinfónica Portuguesa in Lissabon. → Wiener Spezialitäten Birgid Steinberger und die Philharmonia Schrammeln Wien Dienstag, 12. Mai 2015, 19:30 Uhr Nach dem großen Erfolg ihrer vorweihnachtlichen Soiree präsentieren die Philharmonia Schrammeln Wien und Birgid Steinberger nun ihr neues Programm mit klassischer Wiener Musik: Es erklingen originale Wienerlieder aus den Kremser Alben, Lieder und Instrumentalstücke von Josef Lanner, Carl Michael Ziehrer, der Strauß-Familie und natürlich Musik aus der Feder der Gebrüder Schrammel. Durch den Abend führt Boris Eder. 8_9 Rebecca Nelsen Die drei Opern Mozarts und Da Pontes an der Volksoper Als erste der drei Mozart-Opern auf Libretti Lorenzo Da Pontes hatte am 15. November 1905 Die Hochzeit des Figaro an der Volksoper Premiere. Direktor Rainer Simons führte Regie, Alexander Zemlinsky, der Erste Kapell­meister des Hauses, dirigierte. Es sangen u. a. Helene Oberländer (Gräfin), Melanie Domengo (Susanna) und Peter Lordmann (Figaro). „Kapellmeister Zemlinsky holte mit zarter Hand alle Schönheiten des Werkes hervor, das Orchester klang nie so gut wie gestern”, lobte der Rezensent der Neuen Freien Presse. Die Aufführungs- und Hörgewohnheiten unterschieden sich freilich von jenen unserer Tage: „Statt des Harmoniums, das Mahler in der Oper für Rezitative verwendet, stand gestern ein Pianino im Orchester. Die Wirkung war eine ganz eigenartige, man glaubte ein Instrument aus der Zeit zu hören […]”, hieß es in der Kritik des Neuen Wiener Journals. Nach diesem positiven Auftakt folgte 1906 Don Giovanni, abermals in der Regie von Rainer Simons, doch diesmal mit Karl Gille am Pult. Rudolf Hofbauer gab die Titelpartie; außerdem sangen Clotilde Wenger (Donna Anna) und Peter Lordmann (Leporello). Simons hatte eine eigene deutsche Textfassung erstellt. Aus dem Orchester drang ein auch für damalige Ohren ungewohntes Detail, das im Neuen Wiener Journal – ebenso wie die neue Übersetzung – postwendend beanstandet wurde: „Die unerfreuliche Tatsache, daß das Ständchen Don Juans statt von einer Mandoline von einer Harfe begleitet wurde, bildet ein würdiges Pendant zur ‚Umdichtung‘ des altgewohnten und liebgewordenen Textes.” In der Ära des Direktors Felix Weingartner wurde 1924 als dritte Da-Ponte-Oper Mozarts Così fan tutte (mit dem Untertitel „So machen’s alle Frauen”) erstmals aufgeführt. Weingartner dirigierte und zeichnete auch für die Regie verantwortlich. Der Vertrag des vielbeschäftigten Künstlers wurde noch während der Spielzeit in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst. Somit verschwand diese Produktion sehr bald vom Spielplan. Am 1. Mai 1945 gelangte Die Hochzeit des Figaro in der Regie von Oscar Fritz Schuh wieder in den Spielplan der Volksoper, die ab sofort für zehn Jahre – neben dem Theater an der Wien – als Ausweichbühne der zerstörten Wiener Staatsoper Verwendung finden sollte. Es war die erste Opernvorstellung in Wien nach der allgemeinen kriegsbedingten Theatersperre. Unter der Leitung von Josef Krips sangen u. a. Irmgard Seefried (Susanne), Alois Pernerstorfer (Figaro) und Sena Jurinac (Cherubino). Mit dieser denkwürdigen Aufführung wurde der Grundstein zur vielgepriesenen Mozartpflege der Nachkriegszeit gelegt. Bis zur Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper im Jahr 1955 gelangte dieser Figaro u. a. im Theater an der Wien, im Redoutensaal und auf zahlreichen Gastspielen zur Aufführung. Unter Direktor Karl Dönch zog Die Hochzeit des Figaro 1974 in der Regie von Peter Windgassen und unter der Leitung von Leopold Hager wieder in der Volksoper ein. Bis 1979 wurde diese erfolgreiche Produktion 66-mal gezeigt. Direktor Eberhard Waechter gelang es erstmals, alle drei Da-Ponte-Opern Mozarts in einem Zyklus an der Volksoper zu präsentieren: In neuen deutschsprachigen Fassungen wurden Così fan tutte (1987), Don Giovanni (1988) und Die Hochzeit des Figaro (1989) produziert. Regie und Bühnenbild stammten von Marco Arturo Marelli, Bruno Weil hatte die musikalische Leitung inne. Diese äußerst erfolgreichen Produktionen blieben lange im Repertoire. Allein Die Hochzeit des Figaro stand bis März 2009 140-mal auf dem Programm. Im November 2012 legte Marco Arturo Marelli eine umjubelte szenische Neuproduktion des Werkes vor, die weiter­ hin einen Fixpunkt des Spielplanes bildet. fb Lotte Schöne als Cherubino in Die Hochzeit des Figaro (um 1912) Rebecca Nelsen Die texanische Sopranistin gab beim KlangBogen 2004 ihr Europa-Debüt. Es folgten Engagements an der Neuen Oper Wien und beim Wiener Mozartjahr. 2006 wechselte sie in das Ensemble des Staatstheaters Braunschweig und debütierte 2007 an der Semperoper Dresden. Weitere Engagements führten sie u. a. an das Teatro La Fenice Venedig, das Teatro Communale Bozen, die Angers-Nantes Opéra, die Oper Köln, das Aalto-Theater Essen und die Bayerische Staatsoper. 2013 debütierte sie als Blonde (Die Entführung aus dem Serail) bei den Salzburger Festspielen und sang die Eva in der Uraufführung von Peter Eötvös’ Paradise Reloaded an der Neuen Oper Wien. An der Volksoper debütierte sie 2008 und war hier u. a. als Marzelline (Fidelio), Violetta (La Traviata), Pamina (Die Zauberflöte), Susanna (Die Hochzeit des Figaro) und zuletzt als Primadonna in Viva la Mamma zu erleben. In der Neuproduktion von Così fan tutte singt sie die Despina. Mathias Hausmann Der österreichische Bariton debütierte 2003 an der Oper Graz. Von 2004 bis 2008 war er Ensemblemitglied der Volksoper, an die er seither regelmäßig als Gast zurückkehrt. Darüber hinaus war Mathias Hausmann u. a. am Teatro Colón Buenos Aires, an der Königlichen Oper Kopenhagen, in der Wigmore Hall London, dem Théâtre des Champs-Élysées Paris, dem Leipziger Gewandhaus, der New Israeli Opera Tel Aviv und bei den Salzburger Festspielen zu hören. Seit 2009 ist er der Mailänder Scala eng verbunden, mit der er auch in Moskau und Peking gastierte. An der Volksoper sang er zuletzt Papageno (Die Zauberflöte), Figaro (Der Barbier von Sevilla), Graf Luna (Il trovatore) und derzeit Graf Almaviva in Die Hochzeit des Figaro. In der Neuproduktion von Così fan tutte ist er als Don Alfonso zu erleben. 10_11 Mathias Hausmann Anita Götz, Carsten Süss, Kinderkomparserie Gräfin Mariza Operette von Emmerich Kálmán Dirigent: Johannes Pell/Gerrit Prießnitz · Regie: Thomas Enzinger Vorstellungen am 23. und 31. Mai, 3., 5., 11., 21., 24., 28. Juni 2015 „Man nennt mich nur Mimì …” Zur Wiederaufnahme von La Bohème in der Inszenierung Harry Kupfers „… fällt ihnen ein wenig Geld in die Hände, so sieht man sie alsbald die kostspieligsten Launen reiten; sie lieben dann die Schönsten und Jüngsten, trinken vom Besten und Ältesten und finden nie genug Fenster, um ihr Geld hinauszuwerfen. Wenn dann ihr letzter Heller tot und begraben ist, beginnen sie wiederum am Mittagstisch des Zufalls zu speisen, wo immer er für sie gedeckt ist”. So beschrieb Henri Murger die Bohémiens in seinem Fortsetzungsroman Scènes de la vie de Bohème, der in den 1840er Jahren in der Zeitschrift Le Corsaire Satan erschien. Mit ähnlichen Worten zeichnete der Librettist Giuseppe Adami die Studentenzeit Giacomo Puccinis in Mailand: „Stets in Geldnöten, ausgelassen bis zum Schrecken der Bürger, voll kecker Einfälle, immer zu neuen lustigen waghalsigen Späßen und Streichen aufgelegt, vielfältig in Liebeshändel verwickelt, hungernd und frierend, so verbrachte Puccini die ersten Jahre seines Mailänder Aufenthaltes.” Puccini schöpfte aus seinen Erinnerungen, als er das fahrlässig-sorglose Leben der Künstlerfreunde in seiner Bohème auf die Bühne zauberte: wenn etwa Rodolphe eines seiner Manuskripte im Ofen verheizt, um die winterliche Kälte zu bekämpfen, oder die Freunde den Vermieter Benoît mit Wein abfüllen und zum Narren halten, bis er ohne Miete wieder verschwindet. Tagesaktuelle Brisanz versus Sozialromantik Giacomo Puccini (1858–1924) La Bohème Doch was schon in Puccinis Umsetzung des Stoffs für die Opernbühne und noch mehr aus heutiger Perspektive so sozialromantisch daherkommt, hatte in Murgers Roman eine tagesaktuelle Schärfe: Seit der Juli­revolution 1830 saß Louis-Philippe I., der Bürgerkönig, auf dem französischen Thron. Er gab die Devise „Enrichissezvous!” („Bereichert euch!”) aus, übergab dem reichen Bürgertum die Macht und kurbelte damit die Industrialisierung entscheidend an. Paris in den 1840er Jahren war eine schillernde Metropole, die in Windeseile wuchs. Das öffentliche Leben wurde luxuriös und prächtig zelebriert (es war dieselbe Zeit, in der auch Alexandre Dumas‘ Kameliendame, die Vorlage zu Verdis La Traviata, entstand). Kehrseite der Pracht war das Elend breiter Bevölkerungsschichten – eine der Voraus­ setzungen für die Revolution von 1848. In dieser explosiven Atmosphäre steckte großes kreatives Potential, und da die meisten Arbeiten keine sichere finanzielle Basis boten, florierte das Künstlermilieu umso mehr. Die Bohémiens lebten bewusst antibürgerlich, erhoben den Individualismus zum Programm, hatten Freude an der Provokation. Ein halbes Jahrhundert später machte sich Giacomo Puccini nach seinem ersten großen Erfolg, Manon Lescaut 1893, an die Vertonung des Bohème-Stoffs. Als bekannt wurde, dass Ruggero Leoncavallo denselben Stoff bearbeitete, entstand ein öffentlich ausgetragener Streit, den sich die Verleger Ricordi (der Puccini unterstützte) und Sonzogno (auf Seiten Leoncavallos) für ihre Öffentlichkeitsarbeit zunutze machten. Die Freundschaft von Puccini und Leoncavallo, der noch am Libretto zu Manon Lescaut mitgeschrieben hatte, zerbrach daran. Puccinis Librettisten für La Bohème waren Luigi Illica und Giuseppe Giacosa, mit denen er später auch Tosca und Madama Butterfly schrieb. Illica entwickelte aus der episodischen Fortsetzungsgeschichte das Szenarium, Giacosa dichtete die Verse. Puccini ließ ihnen keine Ruhe, bis das Libretto genau seinen Vorstellungen entsprach. Erst nach der Fertigstellung des Textbuchs im Sommer 1894 machte er sich ans Komponieren, brachte die Partitur im Dezember 1895 zum Abschluss. Die Uraufführung fand am 1. Februar 1896 im Teatro Regio in Turin statt. Oper in vier Bildern Text von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa Nach Henri Murgers Scènes de la vie de Bohème Deutsche Fassung von Joachim Herz und Klaus Schlegel Mit deutschen Übertiteln Wiederaufnahme am 23. April 2015 Weitere Vorstellungen am 26., 29. April, 4., 7., 10., 14., 19., 22. Mai 2015 Dirigent: Marc Piollet Regie: Harry Kupfer Bühnenbild: Reinhart Zimmermann Kostüme: Eleonore Kleiber Choreinstudierung: Holger Kristen Mimì: Kristiane Kaiser/Caroline Melzer Musette: Anja-Nina Bahrmann/Julia Koci Rodolphe: Vincent Schirrmacher/Mehrzad Montazeri Marcel: Richard Šveda/Ben Connor Schaunard: Daniel Ochoa/Marco Di Sapia Colline: Stefan Cerny/Petar Naydenov Benoît: Jeffrey Treganza/Christian Drescher Alcindor: Daniel Ohlenschläger/Josef Luftensteiner verkörpert sie, laut Regisseur Harry Kupfer, „den Traum des Komponisten von der Reinheit und Ehrlichkeit menschlicher Empfindungen und Beziehungen, die von normierten Wertvorstellungen, von Verkrüppelung frei sind; seine Sehnsucht also nach etwas, das ihm in der bürgerlich reglementierten Welt auf das Äußerste gefährdet und vom Aussterben bedroht erscheint.” Mimì sei die wahre Künstlerin, weil sie mit ihrer Sensibilität „ihrem Leben Schönheit bescheidenster Art zu gewinnen weiß”, indem ihr die ersten Strahlen der Morgensonne ebenso zum Erlebnis werden wie die ersten Frühlingsblumen. Demgegenüber erscheint die Kunst der Bohémiens wie Makulatur … Kupfers eindrucksvolle Inszenierung von 1984 wird nach fünf Jahren Absenz wieder in den Spielplan auf­ genommen. Am Pult des Volksopernorchesters steht Marc Piollet. Viele Künstler, aber nur eine wahre Künstlerin Gegenüber der Vorlage von Henri Murger rückten Puccini, Illica und Giacosa den Fokus von der Zeichnung des Künstlermilieus auf die beiden Liebesgeschichten: tragikomisch bei Musette und Marcel, die voneinander nicht lassen können, rührend bei Rodolphe und der sterbenskranken Mimì. Als wichtigste Figur der Oper Helene Sommer 14_15 Mehrzad Montazeri, Caroline Melzer „Lieder, die ich immer schon singen wollte” Sigrid Hauser im Gespräch über ihr neues Programm Pur Pur heißt „rein, unverfälscht”. Der Programmtitel deutet doch nicht darauf hin, dass sich Sigrid Hauser bisher nur „verfälscht” präsentiert hat? Benefizmatinee zum Muttertag NEIN ZU KRANK UND ARM Sonntag, 10. Mai 2015, 11:00 – 12:30 Uhr Natürlich nicht. Heißt es dann „ohne Zutaten”? Mit ganz vielen musikalischen Zutaten und Zitaten! Ich mache die Musik, die ich liebe und die mein Leben begleitet, und zwar zusammen mit Menschen, die ich mag: den fantastischen Musikerinnen und Musikern des Volksopernorchesters. Ich erzähle aus meiner Kindheit, von meinem Studium, meinem Werdegang, meinem Weg an die Volksoper und in der Volksoper. Und das mit Liedern, die ich immer schon singen wollte. Als Gast mit dabei ist ebenso mein langjähriger Wegbegleiter Hans Neblung. Er hat auch ein Lied namens „Helene” geschrieben, das ich singen werde. Kurt Rydl Neil Shicoff Robert Meyer Man könnte es eine „singende, klingende Autobiographie” nennen. Mit: Johanna Arrouas, Julia Koci, Caroline Melzer, Stefan Cerny, Ben Connor, Boris Eder, Ksch Robert Meyer, Mehrzad Montazeri, Daniel Ochoa, Jörg Schneider, Carsten Süss Gäste: KS Kurt Rydl, KS Neil Shicoff So ist es. Ich erzähle und singe von Reisen, die ich gemacht habe, von Dingen, die ich gekauft habe und nicht mehr brauche … Kai Tietje, Tscho Theissing und Lorenz Raab haben großartige Arrangements geschrieben, letzterer z. B. eine sehr originelle ZauberflötenNummer. Chor, Kinderchor und Orchester der Volksoper Wien, Bühnenorchester der Wiener Staatsoper Moderation: Christoph Wagner-Trenkwitz Dirigent: Alfred Eschwé Also beschränkt sich der Abend nicht auf Musical, Chanson und Operette, sondern schließt auch die Oper mit ein. Mit Ihrem Kartenkauf unterstützen Sie hilfsbedürftige Menschen in Not und den Verein NEIN ZU KRANK UND ARM. Genau, ich habe auch eine Geschichte mit der Zauberflöte! Dazu Jazz-Nummern, Schlager, Parodien, ernste Lieder. Das Leben ist vielfältig und meine Musikvorlieben auch. Ein wichtiger Meilenstein in deiner Volksopern-Karriere ist Hello, Dolly!, die ja auch wieder in den Spielplan kommt. Ich freue mich schon darauf, unseren Direktor zur Heirat zu überreden, ich freue mich auf die neuen Kollegen; und auf die „JosefKöpplinger-Step-Aerobics”: Ich gehe fünfmal eine Wendeltreppe auf und ab, mit langem Kleid und Tasche, dazu dreht sich die Bühne, und ich singe „Lass die Musik nicht vorbei …”! Hello, Dolly! kam nach Guys and Dolls, zuvor gab schon es an der Volksoper die etwas problematische Tankstelle der Verdammten … … und davor gab es hier noch etwas. Was? Das verrate ich erst in meinem Programm Pur! Ich freue mich sehr darauf! Das Gespräch führte Christoph Wagner-Trenkwitz. Sigrid Hauser: Pur Die Initiative NEIN ZU KRANK UND ARM ist eine neue Art der sozialen Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, schnelle und unbürokratische Hilfe für kranke Menschen mit Armutserfahrung bereitzustellen und mit Teilhabe-Projekten die soziale Inklusion von Kindern, Jugendlichen und Familien zu unterstützen. Die Volksoper unterstützt diese wichtige Initiative mit einer Benefizmatinee am Sonntag, 10. Mai 2015. An diesem Vormittag erklingen Höhepunkte aus Operette, Musical und Oper mit Solisten der Volksoper und den Stargästen KS Kurt Rydl und KS Neil Shicoff. Zum Abschluss wird der zweite Akt von Puccinis La Bohème im Bühnenbild der aktuellen Volksopern-Wiederaufnahme gezeigt. „Die Muttertags-Matinee mit dem Ensemble der Volksoper und prominenten Gästen ist mir ein großes Anliegen. Ich verstehe die Volksoper als Haus, das für alle da ist. Dennoch gibt es Menschen, für die ein Besuch der Volksoper finanziell undenkbar ist. Der Verein NEIN ZU KRANK UND ARM unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Siegfried Meryn unterstützt armuts­ betroffene Menschen in ihrem schwierigen Alltag und ich sehe es als unsere Pflicht, mit diesem Konzert einen Beitrag zu leisten.” (Direktor Robert Meyer) Kartenpreise: Euro 86,– / 75,– / 59,– / 41,– / 24,– Vorstellungen am 10. und 20. April 2015, 19:30 Uhr Mit: Sigrid Hauser, Hans Neblung Orchester der Volksoper Wien Dirigent: Lorenz C. Aichner WEIL ES FÜR DAS LEBEN KEINE GENERALPROBE GIBT. wienerstaedtische.at facebook.com/wienerstaedtische Martin Winkler, Wiener Staatsballett Klassik trifft Volksmusik Als Ensemble classic alpin musiziert das Trio Lemmerer (Sigi Lemmerer, Hackbrett, Franz Lemmerer, Steirische Harmonika, und Volkmar Fölss, Kontrabass) mit dem Kammerensemble der Volksoper Wien: Renate Linortner, Flöte, Anne Harvey-Nagl, Violine, Lena Fank­­ hauser, Viola, Zita Varga, Cello, Mariagrazia Pistan-Zand, Harfe, und Karin Linortner, Gesang und Gitarre. Es erklingt klassische und Wiener Musik, Filmmusik und Volks­ musik, neue Kompositionen des Hackbrettvirtuosen Sigi Lemmerer und traditio­nelle österreichische Musik in neuen Arrangements. Dazu liest Robert Meyer Heiter-Morbides von Ludwig Thoma, Anton Kuh u. a. Mittwoch, 20. Mai 2015, 19:00 Uhr Heute im Foyer … 5. Mai 2015, 19:30 Uhr 30. März 2015, 19:30 Uhr QuerFeldEin III „Das kommt mir spanisch vor” „Der Tag mit seinem Lichte” In ihrem dritten ‚Hörspiel für die Seele‘ befasst sich die Sopranistin Renée Schüttengruber mit der Liebe und dem Tod. Begleitet von Midori Ortner am Klavier, präsentiert sie Lieder von Philipp zu Eulenburg (Rosenlieder), Johannes Brahms, Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy. Der Schauspieler Robert Mohor rezitiert u. a. Texte von Heinrich Heine, Christian Morgenstern und Konstantin Wecker. Konzert der Solistenvereinigung der Volksoper Wien Den Hauptprogrammpunkt des Konzerts bildet Robert Schumanns Spanisches Liederspiel op. 74, ein heiter-melancholischer Zyklus von neun alt­ spanischen Liebesliedern. Es singen Claudia Goebl, Christiane Marie Riedl, Christian Drescher, Thomas Zisterer. Klavier: Margarita Vaiciulenas-Piss 26. Mai 2015, 19:30 Uhr Nexus.plus 22. April 2015, 19:30 Uhr Musik für 12 Saiten Kammermusik Das Nexus-Quartett (Anne Harvey-Nagl und Huiseung Yoo, Violine, Kurt Hintermayr, Viola und Doris Muthspiel, Violoncello), erweitert um Kontrabass (Gerhard Muthspiel) und Mezzo­sopran (Caitlin Hulcup) spielen Werke von Ottorino Respighi sowie ausgewählte Lieder aus Des Knaben Wunderhorn von Gustav Mahler und eine Suite aus den Valses sentimentales von Franz Schubert. Ensemble Lichtenthal Huiseung Yoo (Violine), Roman Bisanz (Viola) und Iljana Tjumjanceva (Violoncello) spielen Werke von Franz Schubert, Richard Strauss, Ernst von Dohnányi und Zoltán Kodály. 17_18 „Gipfeltreffen der Komödianten” Gaetano Donizettis Opernsatire Viva la Mamma in der Inszenierung Rolando Villazóns im Spiegel der Kritik „Jedes Theater ist ein Irrenhaus, aber die Oper ist die Anstalt für Unheilbare.” So soll es der Direktor der Wiener Hofoper Franz von Dingelstedt einst durchaus treffend formuliert haben. Willkommen also in dieser „Anstalt für Unheilbare”, die nun auch an der Wiener Volksoper zur amüsanten Therapiesitzung bittet. Denn in Gestalt von Gaetano Donizettis 1827 entstandener, herrlich böser Theater­ farce Viva la Mamma […] nimmt das Opernchaos im Haus am Gürtel munter seinen Lauf. Strippenzieher dieses munteren Desasters ist dabei kein Geringerer als Startenor Rolando Villazón, der mit dieser DonizettiSatire sein Wiener Regie-Debüt gab. […] das Ensemble agiert auf hohem Niveau. So ist Bassbariton Martin Winkler als Mutter-Monster Agata das vokale wie darstellerische Kraftzentrum der Produktion; so brilliert Anja-Nina Bahrmann stimmlich und optisch. Als Karikatur eines Tenors sorgt Jörg Schneider real für perfekte Spitzentöne; Günter Haumer als Dirigent, Marco Di Sapia als Regisseur und Andreas Mitschke als Direktor bringen viel Leben ein. Kurier Geht es dem Regisseur im Stück um „Symbole, Symbole, Symbole”, stand für Villazón klar ein schwungvoller Gestus im Vordergrund. Seine Viva la Mamma, die musikalisch vom Orchester und Chor der Volksoper unter Kristiina Poska kraftvoll und agil umgesetzt wurde, ließ sich wenig Zeit für feine Nuancen, ging dafür mehr in die Vollen und gelang letztlich unterhaltsam und kurzweilig. Jedenfalls ihren Teil dazu beigetragen haben die Kostüme von Susanne Hubrich und die von Friedrich Despalmes gestaltete Bühne: Hier wurde mit viel Liebe zum Detail der sonst nicht sichtbare Prozess einer Stückentwicklung vor den Vorhang geholt. APA Der Vorarlberger Martin Winkler (zuletzt Bayreuths Alberich) ist ein Komiker von hohem Rang, er schafft es, mit Schminke, Perücke, Kleidung, vor allem aber Körpersprache einfach köstlich zur resoluten alten Frau zu mutieren, die unaufhaltbar auf die Bühne stürmt, um diese völlig in Besitz zu nehmen und zu beherrschen. Vor ihm bzw. vor ihr, dieser Mamma Agata, gehen Direktor, Regisseur, Dirigent in die Knie, sogar die Star-Sopranistin wehrt sich vergeblich ... Winkler und Villazón, das ist ein Gipfeltreffen der Komödianten an einem turbulent-vergnüglichen Opernabend. Neues Volksblatt Villazóns Inszenierung ist vollgepackt mit hübschen, schrägen Pointen rund um die hantige Mamma Agata, die ihrem Töchterchen Luisa – und schließlich auch für sich – eine Opernrolle als Königin erkämpft. Mit allen Mitteln. Amüsant, was Agata da rund um die Aufführung der Opernklamotte Romulus und Ersilia, die wegen Eitelkeiten, Eifersüchteleien, Intrigen, akuter Pleite der Direktion usw. zu platzen droht, auf die wackeligen Bretter dieser verkommenen österreichischen Provinzbude hievt. […] Im Mittelpunkt: Martin Winkler! Eine Mamma Agata voll possierlichem Charme und mit kraftvoller Baritonstimme. Da sitzt jede anzügliche Geste, jeder kapriziöse Schritt. Schöner kann Schmiere nicht sein! Kronenzeitung Liebhaber des Sängers Villazón wissen, dass der ein moderner, intelligenter, wendiger und selbstironischer Darsteller ist. Das darf man auch vom Regisseur Villazón behaupten, der die Gags in den Zuschauerraum haut wie Punchingbälle, hart und oft wenig subtil, aber meistens mit Überrumpelungsgarantie. […] Villazón weiß genau, wovon er erzählt, man sieht es an den vielen Details. Süddeutsche Zeitung Kurt Schreibmayer, Caroline Melzer, Daniel Prohaska, Komparserie „Virtuos überbordende Neuinszenierung” Für Förderer hat das Jahr 15 Monate! Offenbachs Pariser Leben im Spiegel der Kritik … eine mit Chor, Ballett und Statisterie virtuos überbordende Neuinszenierung von Pariser Leben, mit der die Volksoper, so scheint es, rein äußerlich kaum Kosten und Mühen gescheut hat. […] uns unterhalt’s. Die Presse … gelingen dem Regisseur Michiel Dijkema, der mit Pariser Leben ebenso wie Dirigent Sébastien Rouland sein Volksoperndebüt feierte, immer wieder charmante Einsprengsel, wenn etwa Chris Lohner die Durchsagen am Gare du Nord macht, ein Kostümwagen mal mit der Aufschrift „Théâtre sur la Seine” im Hausdesign des Theaters an der Wien oder im Volksopernlook unter der Flagge „Opéra du Peuple” über die Bühne fährt oder der Rotlichtbezirk als Hauptspielort mit der Aufschrift „Banlieue dangereuse” angekündigt wird. Auch die Idee, Schaufensterpuppen als Tanzcompagnie unvermittelt zum Leben erwachen zu lassen [Choreographie: Bohdana Szivacz] fällt in diese Kategorie. […] Alles in allem ist das aktuelle Pariser Leben der Volksoper eine durchaus stimmige Art, die Operettenvorlage umzusetzen. Kleine Zeitung Dijkema präsentierte einen turbulenten Bilderbogen moderat ausgelassener Frivolität und ließ das Stück ohne Schnörkel ablaufen, mit netten Pointen in keck kunterbunten Kostümen von Claudia Damm und mit einer meist gelungenen Personenregie. Mit Sébastien Rouland hat die Volksoper einen international höchst gefragten Dirigenten engagiert, der mit dem Orchester der Volksoper eine lebendige Interpretation erarbeitet hat. Oberösterreichische Nachrichten Kurt Schreibmayer holt sich als schwedischer Baron von Gondermark alle Pointen, die ihm die Regie zubilligt und zeichnet einen echten „Operetten”-Charakter. Caroline Melzer bringt als dessen Frau sogar eine tragisch-liebende Note mit ein; ein Genuss ist Helga Papouschek als einer amourösen Affäre nicht ab­ geneigte Dame. Kurier … Daniel Prohaska ein ausgezeichneter Gardefeu auf Weiberjagd, mit hübschem, schlanken Tenor. Annely Peebo als Escort-Dame Metella gefällt ebenso wie Johanna Arrouas als verführerische Pauline. Kronen Zeitung Das Ehepaar lässt eine unerforschte Gesellschaft zurück, die ein respektables Volksopernensemble zum Leben erweckt (u. a. Elisabeth Schwarz als Gabrielle, Christian Drescher als Jean Frick, Boris Pfeifer als schriller Brasilianer). […] spitzt sich die Situation herrlich grotesk zu beim Schweizer Admiral (Rasmus Borkowski) mit seinem pompösen Gehabe. […] Ein Publikumserfolg war das Ganze in jedem Fall. Der Standard Schließen Sie Ihre Mitgliedschaft für die Saison 2015/16 noch in dieser Saison ab und genießen Sie bereits ab April 2015 alle Vorteile: · monatlich attraktive Kartenangebote · eine kostenlose Karte für alle öffentlichen Generalproben ·Probenbesuche ·Backstage-Führungen · Meet & Greet mit Künstlern unmittelbar nach der Vorstellung auf der Bühne Vorschau auf einige Leistungen in der Saison 2015/16: September April Backstage-Führung Spezial zur ersten Operettenpremiere Besuch der nicht öffentlichen Generalprobe einer Musicalproduktion Künstlergesprächsrunde mit Kaffee und Kuchen zur aktuellen Operettenpremiere Oktober Exklusive Veranstaltung zur ersten Opernpremiere November Mai Führung durch die Bühnenbildwerkstätten der Bundestheater Besuch der Probe einer Musicalproduktion Juni Dezember Führung durch die Kostümwerkstätten der Bundestheater Besuch einer nicht öffentlichen Probe der ersten Ballettpremiere Jänner Backstage-Führung Technik Tanzworkshop zur aktuellen Operettenpremiere Februar Gemeinsamer Vorstellungsbesuch mit anschließendem Sektempfang in der Künstlerkantine März Führung durch den Kostümfundus der Bundestheater Premierenpackage zur aktuellen Opernpremiere inklusive Besuch der Premierenfeier Bild: Führung für Förderer durch den Kostümfundus der Bundestheater Wir laden auch Sie ein, die Arbeit der Volksoper Wien zu unterstützen und würden uns freuen, Sie im Kreis unserer Förderer willkommen zu heißen. Förderkreis der Volksoper Wien Währinger Straße 78 ∙ 1090 Wien Tel.: +43/1/514 44-3670 ∙ Fax: +43/1/514 44-3669 E-Mail: [email protected] ∙ www.volksoper.at Neu an der Volksoper Caroline Wenborne Die Sopranistin wurde in Sydney geboren und studierte Gesang am Konservatorium ihrer Heimatstadt. Sie gewann zahlreiche 1. Preise bei Gesangswettbewerben und war in der Spielzeit 2005/06 Mitglied des Opernstudios Köln. Am dortigen Opernhaus trat sie u. a. als Diana in Orpheus in der Unterwelt und Hahn in Das schlaue Füchslein auf. Durch die Opera Foundation Australia erhielt sie 2006/07 ein Stipen­dium für die Wiener Staatsoper, an der sie als Gianetta in L’elisir d’amore debütierte. Noch im selben Jahr erhielt sie die Eberhard-Waechter-Medaille und ist seit 2007/08 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Mehrmals hatte sie im Haus am Ring Gelegenheit, mit den führenden Dirigenten unserer Zeit zusammenzu­arbeiten: Franz Welser-Möst, Christian Thielemann, Peter Schneider, Kirill Petrenko, Jeffrey Tate, Seiji Ozawa und Semyon Bichkov. Sie sang u. a. Gutrune in Götterdämmerung, Gerhilde in Die Walküre, Leitmetzerin in Der Rosenkavalier, Donna Anna in Don Giovanni, Isotta in Die schweigsame Frau, Mascha/Chloë in Pique Dame und Emma in Chowanschtschina. Außerdem wirkte sie in zahlreichen Kinderproduktionen mit, als Frau Pogge in Pünktchen und Anton, Papagena in Die Zauberflöte für Kinder, Helmwige, Woglinde und Brünnhilde in Wagners Nibelungenring für Kinder und Pollicinos Mutter in Hans Werner Henzes Pollicino. Als Fiordiligi, die ebenfalls zu den Partien der Künstlerin an der Wiener Staatoper zählt, stellt sich Caroline Wenborne nun – in deutscher Sprache – an der Volksoper vor. Hausdebüt: 15. Mai 2015 Fiordiligi in Così fan tutte Jasmina Sakr Die Sopranistin wurde in Wien geboren. Bereits mit 12 Jahren begann sie eine umfangreiche Tanzausbildung in Ballett, Jazzdance und Stepptanz. Am Konservatorium absolvierte sie eine Gesangs- und Schauspielausbildung, die sie mit Auszeichnung abschloss. Zunächst war sie vor allem in Musicalproduktionen im Inund Ausland zu hören. So sang sie u. a. Julia in Romeo und Julia am Wiener Raimundtheater, Mistress in Evita an der Bühne Baden sowie Esmeralda in Der Glöckner von Notre Dame im Rahmen einer Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Partie der Maria in West Side Story führte sie in der originalen Broadway-Produktion 2012 u. a. an das Théâtre du Châtelet in Paris und an die Hamburgische Staatsoper. In den letzten Jahren vertiefte sie ihre klassische Gesangsausbildung und konzentriert sich seither auf das Opern- und Operettenrepertoire. Bisher spielte sie u. a. Esmeralda in Die verkaufte Braut, Mi in Das Land des Lächelns, Fiametta in Boccaccio, Ciboletta in Eine Nacht in Venedig und Manon in Benatzkys Die drei Musketiere. 2013 gab sie an der Bühne Baden ihr erfolgreiches Rollendebüt als Susanna in Le nozze di Figaro. In dieser Partie war sie auch in Barrie Koskys Produktion an der Komischen Oper Berlin zu sehen. In einer Produktion des Gärtnerplatztheaters München im Cuvilliés-Theater sang sie in dieser Saison die Pepi in Wiener Blut. Ihr Volksoperndebüt gab sie bereits 2005 als Liesel in The Sound of Music. Seit Februar 2015 ist sie als Gabrielle in Pariser Leben zu sehen (Vorstellungen bis 19. April). Johannes Pell Der Dirigent wurde in Linz geboren. Er war Mitglied der Florianer Sängerknaben und begann 1994 mit 12 Jahren ein Klavierstudium am Bruckner-Konservatorium Linz, das er von 1999 bis 2005 an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien fortsetzte. Parallel dazu studierte er Chordirigieren am Mozarteum Salzburg. 2005 begann er am Konservatorium der Stadt Wien mit dem Dirigierstudium. Nach seinem Diplom 2009 wurde er an das Theater Erfurt als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung engagiert, ab der Saison 2010/11 war er dort als Zweiter Kapellmeister tätig. Er dirigierte u. a. La Bohème, Die Fledermaus, Orpheus in der Unterwelt, Nabucco und Der Freischütz. Seine Einstudierung von Tschaikowskis Die Zauberin (Charodeyka) in der Inszenierung von Tatjana Gürbaca wurde zu einem außer­ordentlichen Erfolg bei Presse und Publikum. 2011 wurde Johannes Pell als Nachwuchskünstler des Jahres in der Zeitschrift Opernwelt nominiert. Seit der Saison 2013/14 ist der junge Künstler Kapellmeister an der Oper Bonn; er leitete dort u. a. Aida, Die Zauberflöte, Tosca, Hänsel und Gretel sowie Pinocchios Abenteuer von Jonathan Dove. Zuletzt gastierte er an der Oper Lotte Ledl feierte am 16. März 2015 ihren 85. Leipzig mit Nino Rotas Alladin. 2012 leitete er mit überwältigendem Erfolg Gräfin Mariza in Erfurt. Diese Operette übernimmt Johannes Pell – nach seinem Debüt mit einer Vorstellung der Fledermaus in der vergangenen Saison – nun an der Volksoper Wien. Ab 23. Mai 2015 Dirigent von Gräfin Mariza Geburtstag. An der Volksoper Wien debütierte die in Wien geborene Schauspielerin am 30. Dezember 2012 als Mrs. Higgins in My Fair Lady, einer Rolle, die sie auch in der aktuellen Saison an unserem Hause verkörpert (nächste Vorstellungen: 20., 26. März, 2., 6. und 11. April 2015). Ihre Ausbildung erhielt Lotte Ledl am Wiener MaxReinhardt-Seminar und gab ihr Debüt im Theater am Parkring, von wo sie Direktor Leon Epp ans Volkstheater holte. Sie sammelte Erfahrungen am Residenztheater in München und drehte während dieser Zeit erste Filme, darunter Der Förster vom Silberwald, Die Kaiserjäger und Die Försterchristl. Anschließend folgten die ersten großen Fernsehrollen in Peripherie, Zeit des Glücks und Der Bettelstudent. Ebenso wirkte sie in den Filmen Der junge Törless (1965, Regie Volker Schlöndorff), Der Alpen­könig und der Menschenfeind (1965, Regie Rudolf Steinböck), Ein fast perfekter Seitensprung und Eine fast perfekte Scheidung (1995 und 1997, Regie Reinhard Schwabenitzky) mit. 1963 wurde Lotte Ledl Mitglied des Wiener Burg­ theaters. Neben Stücken österreichischer Autoren (Nestroy, Raimund, Schnitzler, Hofmannsthal, Horváth, Canetti, Handke) spielte sie auch in Werken von Shakespeare, Goldoni, Lessing, Osborne, Albee, O'Casey, Brecht u. a. Gespielt hat die vitale Jubilarin nach eigener Aussage „beinahe alles, von der Hure bis zur Heiligen”. In den letzten Jahren war sie im TV in der Serie Schloßhotel Orth zu sehen, trat an den Wiener Kammerspielen in Wonderful World und Cabaret, am Theater in der Josefstadt in Lumpazivagabundus und am Stadttheater Klagenfurt als Mrs. Higgins in My Fair Lady auf. Die Volksoper Wien gratuliert! In memoriam Waldemar Kmentt Am 21. Jänner 2015 ist Kammersänger Waldemar Kmentt im 86. Lebensjahr in Wien verstorben. Der vielseitige Sänger war nicht nur langjähriges Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, er hat auch an der Volksoper in zahlreichen Vorstellungen mitgewirkt. Waldemar Kmentt wurde am 2. Februar 1929 in Wien geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt er an der Wiener Musikakademie. 1951 debütierte er als Prinz in Die Liebe zu den drei Orangen an der Volksoper, der damaligen Ausweichbühne der zerstörten Wiener Staatsoper. Bis zur Wiedereröffnung des Hauses in Jahr 1955 ist KS Waldemar Kmentt an der Volksoper u. a. als Stanislaus in Der Vogelhändler, Hans in Die verkaufte Braut, Fenton in Die lustigen Weiber von Windsor, Almaviva in Der Barbier von Sevilla, Camille de Rosillon in Die lustige Witwe, Linkerton in Madame Butterfly, Chateauneuf in Zar und Zimmermann, Primus Thaller in Der Kuhreigen und Lorenzo in Fra Diavolo aufgetreten. Auch während seiner Zugehörigkeit zum Ensemble der Staatsoper blieb KS Waldemar Kmentt der Volksoper treu verbunden. Er sang u. a. Lyonel in Martha (Premiere 1957; Regie Adolf Rott), Babinsky in Schwanda, der Dudelsackpfeifer (Premiere 1963; Regie Ludek Mandaus), Prinz in Rusalka (Premiere 1964, Regie Oscar Fritz Schuh). In Repertoirevorstellungen trat er u. a. als Fra Diavolo, Symon in Der Bettelstudent, Sou-Chong in Das Land des Lächelns sowie als Eisenstein und Frank in Die Fledermaus auf. 2004 wirkte der Künstler als Barbaruccio in der Premiere von Eine Nacht in Venedig (Regie: Michael Sturminger) mit. Zuletzt ist KS Waldemar Kmentt am 31. Dezember 2005 als Frank in der Fledermaus an der Volksoper aufgetreten. shop k r o w r e d n e Ki Der nächst Kostümbildner am Samstag, 30. Mai 2015 Anmeldung am 1. und 2. April 2015 auf www.volksoper.at Mit erfrischender Unterstützung von 22_23 Gräfin Mariza Juni-Abonnement: 50 % Ermäßigung Kurz vor Saisonschluss können Sie unsere Vorstellungen besonders günstig genießen. Beginnen Sie Ihren Sommer musikalisch! Machen Sie einen Streifzug durch unser Repertoire! Vier Karten zum Preis von zwei für Highlights wie Gräfin Mariza, Die Zauberföte, Sweeney Todd, Carmina Burana und vieles mehr. Gehen Sie 4-mal alleine oder 2-mal zu zweit: Unser Juni-Abo ist so flexibel wie Sie. Gültig für Vorstellungen von 1. bis 30. Juni 2015 Erhältlich ab 1. Mai 2015 an allen Vorverkaufskassen, bei telefonischem Kauf mit Kreditkarte (01/513 1 513) sowie unter www.volksoper.at (im Warenkorb mit Aktionscode: SOMMER) Bei Fragen zum Juni-Abonnement wenden Sie sich bitte an unsere Information: 01/514 44-3670. Robert Meyer 23. 4. 2015 | Do | 19:30 | Wiener Konzerthaus vienna clarinet connection 20 Jahre vienna clarinet connection Georges Bizet Ouvertüre zu »Carmen« Pablo de Sarasate Carmen-Fantasie op. 25 Guido Mancusi »Tonspiele« Johann Strauß (Sohn) Fantasie aus »Die Fledermaus« © Elisabeth Bolius © Dimo Domiv Die vienna clarinet connection unternimmt eine Reise in die Opernwelt: Gemeinsam mit dem Symphonieorchester der Wiener Volksoper, Dirigent Guido Mancusi und Volksoperndirektor Robert Meyer als Erzähler präsentieren die vier Klarinettisten ihre eigene Version von »Carmen« und »Fledermaus«. klassik jazz world neue musik kinderkonzerte Unter Angabe des Kennworts »Volksoper« erhalten Sie 10 % Rabatt auf den Normalpreis dieses Konzerts. Jeunesse Kartenbüro . Bösendorferstraße 12, 1010 Wien . Tel: +43 1 505 63 56 . E-Mail: [email protected] . Mo – Fr, 9:00 – 19:30 Uhr www.jeunesse.at Jeunesse – musik.erleben