Knochendichte bei Frauen mit Depression

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M E D I Z I N
AKTUELL/FÜR SIE REFERIERT
schen Stadium entweder mit lokalen quitär verbreitet. HHV-8 wird in al- koms erhöht. Aufgrund der EpideMaßnahmen wie Exzision und Be- len Formen des Kaposi-Sarkoms so- miologie kann davon ausgegangen
strahlung oder mittels systemischer wie bei primären Ergußlymphomen, werden, daß HHV-8 hauptsächlich,
Therapie mit Vinblastin, Doxorubicin mit geringerer Häufigkeit bei der jedoch nicht ausschließlich, durch Seund Interferon-a behandelt. Nach sei- Castlemanschen Erkrankung sowie xualkontakte übertragen wird. Rener Entdeckung wurde zunächst in re- in angioimmunoblastischen Lymph- trospektive Studien lassen eine Wirktrospektiven Studien bei HIV-Infi- adenopathien gefunden. HHV-8-po- samkeit der Virostatika Foscarnet
zierten die Wirkung von Virostatika sitive Malignome entstehen wahr- und Ganzyklovir vermuten, die jeuntersucht. Tatsächlich wurde in we- scheinlich aufgrund multifaktorieller doch noch nicht als gesichert gelten
nigstens einer Studie eine verminder- Genese: Die Infektion mit HHV-8 ist darf. Derzeit sind noch zahlreiche
te Inzidenz von KaposiFragen zu HHV-8, zum
Sarkomen bei Patienten
Beispiel die MechanisKrankheitsbilder assoziiert mit HHV-8
gefunden, die wegen anmen der Transformation
derer Herpesvirusinfek- AIDS-assoziiertes Kaposi-Sarkom Chang et al. 1994(7)
durch HHV-8, die InfekDupin et al. 1995 (9)
tionen mit Ganzyklovir Klassisches Kaposi-Sarkom
tionswege und die PrävaNador et al. 1996 (25)
oder Foscarnet behandelt Primäre Ergußlymphome
lenz in gesunden IndiviSoulier et al. 1996 (36)
wurden (21). Prospektive Castlemansche Krankheit
duen, nicht vollständig
Studien über die Wirkung Angioimmunoblastische
beantwortet. Bereits zum
Luppi et al. 1996 (19)
dieser Virostatika bei Pa- Lymphadenopathie
jetzigen Zeitpunkt ist zu
Sander et al. 1996 (33)
tienten mit Kaposi-Sar- Mycosis fungoides
erkennen, daß die ErSaid et al. 1997 (32)
kom sind im Moment Enzephalitis
forschung von HHV-8
nicht publiziert, jedoch
neue therapeutische und
wurde über eine positive
präventive Strategien für
Wirkung von Foscarnet in Einzelbe- zwar notwendig, aber nicht hinrei- die mit HHV-8 assoziierten Erkranobachtungen berichtet (24). Über den chend für eine Transformation der in- kungen bringen dürfte.
Erfolg von Virostatika bei HHV-8-as- fizierten Zellen. Weitere, derzeit
soziierten lymphoproliferativen Er- nicht eindeutig identifizierte Fakto- Zitierweise dieses Beitrags:
krankungen ist derzeit nichts be- ren, wie zum Beispiel Immunsup- Dt Ärztebl 1997; 94: A-2642–2647
pression und Zytokine spielen offen- [Heft 41]
kannt.
sichtlich ebenfalls eine wichtige Rolle
in der Pathogenese HHV-8-assoziier- Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf
ter Erkrankungen. Die klinischen das Literaturverzeichnis, das über den SonSchlußfolgerungen
Zeichen einer akuten HHV-8-Infek- derdruck und über die Internetseiten (unter
HHV-8 ist ein neuentdecktes hu- tion sind derzeit nicht bekannt. Ein http://www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.
manes Herpesvirus, das mit dem Ep- Nachweis von HHV-8 ist im Moment
stein-Barr-Virus eng verwandt ist und nur möglich mittels PCR. Serologi- Anschrift für die Verfasser
ähnlich wie EBV B-Lymphozyten in- sche Tests sind in Entwicklung, kom- Priv.-Doz. Dr. med. R. Munker
fiziert und als tumorinduzierendesVi- merziell jedoch noch nicht erhältlich. Medizinische Klinik III der
rus verdächtigt wird. Im Gegensatz Durch den molekularen Nachweis Ludwig-Maximilians-Universität
zu EBV ist HHV-8 in der Gesamtbe- von HHV-8 hat sich die diagnostische Klinikum Großhadern
völkerung in Nordamerika und Mit- Sicherheit für unklare Hautläsionen Marchioninistraße 15
teleuropa wahrscheinlich nicht ubi- und Frühformen des Kaposi-Sar- 81377 München
Knochendichte bei Frauen mit Depression
Depressionen sind komplexe
Krankheiten, die genetische, entwicklungs- oder umweltbedingte Ursachen
haben können. Bei Frauen mit einer
depressiven Störung wurde eine verminderte Knochendichte festgestellt.
Beim Vergleich der Knochendichte
an Hüfte/Femur und Wirbelsäule zwischen 24 Frauen mit aktuellen oder
vorausgegangenen Episoden von Depression und ebensovielen psychisch
gesunden gleichaltrigen Frauen mit
ähnlichem Gewicht und gleichem Me-
nopausenstatus zeigte sich bei den
depressiven Patientinnen eine um
6,5 Prozent verminderte Mineralisierung der Wirbelsäule, im Bereich des
Oberschenkelhalses lag der Unterschied bei 13,6 Prozent.
Bei der Untersuchung des Knochenstoffwechsels zeigt sich bei den
Frauen mit Depression unter anderem eine höhere Kortisolausscheidung im Urin und eine niedrigere Kalzitoninkonzentration im Serum. Daher kamen die Autoren zu dem
Schluß, daß veränderte Verhaltensweisen und neuroendokrinologische
Regulationsmechanismen bei Depression die Knochendichte nachweislich in einem Maß verringern,
daß besonders bei jüngeren Frauen
ein erhöhtes Risiko für spätere pathologische Frakturen entsteht.
silk
Michelson D, Stratakis C, Hill L et al.:
Bone mineral density in women with depression, N Engl J Med 1996; 335:
1176–1181.
Dr. Michelson, Warren G. Magnuson Clinical Center, Room 2D 46, MSC 1284,
National Institutes of Health, Bethesda,
MD 20892–1284, USA.
Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 41, 10. Oktober 1997 (55) A-2647
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