be t r ie b + m a n a ge me n t ?! Interview mit Kilta Kuchenmüller & Hermann Camilli, Konzeptbande in Stuttgart „Leicht nehmen, ernst ­meinen…“ ? DEGA: Herr Camilli, im Gegensatz zu anderen Marketingfachleuten kommen Sie aus dem GaLaBau und wissen, wo der Schuh drückt. Wo sehen Sie Bedarf für Marketing? Camilli: Viele Gärtner profilieren sich nach wie vor in erster Linie über den Quadratmeter. Man muss sich das mal vorstellen: Oft ist es doch so, dass der Kunde den Preis bestimmt. Durch die Austauschbarkeit herrscht Konkurrenz und Preiskampf. Der billigste ! … ist die „Bandenregel No. 10“ der Konzeptbande. Den Spaß an der Aufgabe, die Persönlichkeit ihrer Kunden herauszuarbeiten und zum unverwechselbaren Erfolgskriterium zu machen, haben Kilta Kuchenmüller und Hermann Camilli zum eigenen Leitmotiv erhoben. In DEGA erzählen die beiden, was sie treibt. Anbieter setzt den Grundpreis und wer sich dem Konkurrenzkampf nicht entzieht, steckt in der Abwärtsspirale des Preisdrucks. Die einzige Chance ist, die Persönlichkeit in den Vordergrund zu stellen. Und da setzt unsere Idee von ganzheitlichem Marketing an. Der Schlüssel liegt nicht im Produkt oder einer Dienstleistung selber. Die sind vielleicht noch austauschbar. Der Zauber liegt in der Art und Weise, die Leistung durchzuführen. Es muss Die Interviewpartner Kilta Kuchenmüller & Hermann Camilli Hermann Camilli hat bei Kriesten in Leonberg Landschaftsgärtner gelernt, war bei Raisch in Ostfildern Vorarbeiter und eine Zeit lang selbstständig, bevor er über einen Künstler in den Messebau geriet. Kilta Kuchenmüller hat Kommunikationsdesign studiert und hat schon während des Studiums eine Agentur eröffnet. „Wir sind uns auf konzeptioneller Ebene sofort begegnet“ beschreibt Camilli den Start der Zusammenarbeit. Ihre große Stärke sehen die beiden in der Fähigkeit, sich in ihren Stärken zu ergänzen. 12 darum gehen, dass man den Kunden irgendwann an dem Punkt hat, an dem man nicht mehr über den Preis redet, sondern über Atmosphäre, Lebensgefühl und eigene Identität. ? DEGA: Reicht es denn Ihrer Meinung nach da, sich von Fachleuten eine nette Verpackung stricken zu lassen? Kuchenmüller: Das finden wir nicht. Und da gibt es im ! Arbeiter, hin zum Berater am Menschen, und zwar in jeder Stufe des Prozesses. ? DEGA: Oft ist heute von Trends die Rede, gleichzeitig aber auch von Authentizität; ein Gegensatz? Kuchenmüller: Man kann sich nach Trends richten. Das ist aber ein Weg voller Probleme. Einerseits kann die Maske jederzeit fallen, ander- ! „Erfolgreiches Marketing stellt sich heute als Summe der Persönlichkeiten eines Unternehmens dar.“ Marketing auch gerade eine Identitätskrise. Ich sage mal: es steckt im Moment in der Pubertät. Man kommt weg von den vorgefertigten Konzepten, hat auf breiter Basis aber noch nicht erkannt, dass die Persönlichkeit des Kunden in den Mittelpunkt gestellt werden muss. Grundsätzlich steckt das konzeptionelle Denken in Deutschland noch in den Kinderschuhen – es wird einfach nicht gelehrt. Es ist aber sowohl für die Art, ein Produkt zu vermarkten, wichtig, als auch für die Art, ein Unternehmen zu führen. Denn beide Dinge sind untrennbar miteinander verbunden. Wir haben 40 Jahre erfolgreich produziert. Aber dieses 21. Jahrhundert stellt neue Anforderungen an alle Marktteilnehmer. Wir müssen weg vom seits kann sich der Trend ändern und dann fängt man von vorne an. Ganz zu schweigen davon, dass Trends immer auch Masse bedeutet und damit wenig Chance, sich dauerhaft abzuheben. 44/2007 Erfolgreiches Marketing stellt sich heute als Summe der Persönlichkeiten eines Unternehmens dar. Dazu gehört der Unternehmer genauso wie die Mitarbeiter. Chef und Mitarbeiter finden sich über ihre Art. Man kann die Mitarbeiter nur dazu schulen, was in ihnen schon an Persönlichkeit angelegt ist. Sie müssen zum Laden passen und dessen Leitbild auf die gleiche Art nach außen kommunizieren, wie es der Unternehmer wurden, zum anderen hatten wir irgendwann einzigartige Konzepte, die aber vom Kunden nicht verstanden worden sind und damit auch nicht gelebt werden konnten. Das hat uns zu der Überzeugung gebracht, dass ein Marketingkonzept einerseits einmalig und unverwechselbar sein muss, um vor Austauschbarkeit geschützt zu sein, es muss aber auch die Firma, zu der es passen soll, repräsentieren. So sind wir zu einem Erweitern Sie Ihren Horizont ... „Ich bin ein frecher Gnom und umgebe mich nur mit frechen Gnomen.“ tut. Das ist dann authentisch und damit auch ein Gegensatz zum Trend. Anderseits lässt sich in der Tat der Trend zur Authetizität erkennen. ? DEGA: Die unverwechselbare Persönlichkeit ist Basis der Point-of-Power-Methode (siehe Seite 14). Was ist der Kern von p.o.p.? Kuchenmüller: Der Ansatz ist, die vorhandene Unternehmenskultur zu nehmen und deren Kernaussagen auf einen Punkt (Wertekern) zu bringen, der sich visualisieren und damit kommunizieren lässt. Wir katalysieren einen Markenentwicklungsprozess, bei dem die Pointierung der Persönlichkeit der Schaffung eines unverwechselbaren Geschäftsauftritts dient. Und wir helfen Kunden, dass im Prozess entstandene Leitbild in Maßnahmen und Werbemittel umzusetzen. ! ? ! DEGA: Was hat letztlich dazu geführt, dass Sie zu einem eigenen MarketingWerkzeug gelangt sind? Camilli: Eigentlich waren es zwei einschneidende Ereignisse. Zum einen ist es uns selbst passiert, dass wir ausgetauscht – also durch einen Mitbewerber ersetzt – Profiling-Werkzeug gelangt, eben der pointof-power-Methode. Und wir sind dabei, diese patentrechtlich zu schützen. ? ! DEGA: Nun ist nicht jeder „Die Squad“ oder „Der Eroberer“ – wen würden Sie als typischen Kunden bezeichnen? Camilli: Wer sich auf diese Art dem Markt stellen möchte, muss ein Aktivposten sein. Es muss jemand sein, der die Zügel selbst in die Hand nehmen möchte, der Markt und Preise selbst bestimmen möchte. Es ist das „Hauptsache ich“, was wir in unseren Kunden sehen müssen. Es gehört auch Mut dazu, zu sagen „Ich bin ein frecher Gnom und umgebe mich nur mit frechen Gnomen“. Man muss die Angst überwinden können, abgelehnt zu werden, es nicht jedem Recht machen zu können. Wer dazu bereit ist, sich dem Markt so zu stellen, wie er ist, der ist bei uns richtig. Sicherlich sind deshalb extrovertierte Leitbilder häufiger Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit. Die Fragen für DEGA stellte: Tjards Wendebourg ...und entdecken Sie die Vielfalt von Betonstein. Betonstein bringt mit vielfältigen Farben, Oberflächen und Formaten Ihrer Planung größte Freiheit – und deutlich mehr als Eintönigkeit. 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