Bausteine eines Customer Intelligence Systems als Grundlage des

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[ PC&M-Schriftenreihe Mittelstands-Management ]
Bausteine eines Customer
Intelligence Systems als Grundlage
des Zielkundenmanagement
Prof. Dr. Holger Buxel
Prof. Dr. Alexander Klee
Herausgeber:
PC&M Pensions Communication & More e.V.
Gothaer Platz 2-8
37083 Göttingen
Tel. 05 51 / 7 01 – 53 845
Fax
05 51 / 7 01 – 54 344
Email [email protected]
Verfasser:
Prof. Dr. Holger Buxel, Fachhochschule Münster
Prof. Dr. Alexander Klee, Fachhochschule Flensburg
Göttingen 2007
Seite 2
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Inhalt
1 Einleitung ............................................................................................................................... 5
2 Bedeutung und Anwendungsfelder von Kundendaten im
Customer Relationship Management ................................................................................. 6
2.1 Wichtige CRM-Aufgabenfelder ................................................................................. 6
2.2 Bedeutung und Problemfelder der Kundenprofilbildung im CRM ............................ 7
3 Gestaltungsperspektiven des Kundendatenprofil-Managements als
Grundlage eines integrierten Customer Intelligence Systems (CIS) .............................. 11
3.1 Identifikation des Profilbedarfs ................................................................................ 12
3.1.1 Inhalt des Profilbedarfs ................................................................................ 12
3.1.2 Art der Daten ................................................................................................ 15
3.1.3 Ausmaß der Daten ........................................................................................ 17
3.2 Erstellung der Kundenprofile.................................................................................... 18
3.2.1 Methodik: Entwicklung eines Ansatzes zur Datenerhebung........................ 18
3.2.2 Gestaltung der Organisation ......................................................................... 19
3.2.3 Gestaltung der IT-Systeme ........................................................................... 21
3.3 Verwertung der Customer Profiles ........................................................................... 22
3.3.1 Entwicklung eines Analysekonzepts ............................................................ 22
3.3.2 Prozess- und IT-Gestaltung .......................................................................... 29
4 Fazit ...................................................................................................................................... 30
Literatur ................................................................................................................................. 31
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Abstract
Die strategischen Herausforderungen und verschärften Wettbewerbsbedingungen auf den meisten
Märkten haben dazu geführt, dass sich die Anforderungen an das Kundenmanagement deutlich
gewandelt haben. Heute stellt das Zielkundenmanagement im Sinne eines längerfristig angelegten
Customer Relationship Management (CRM) eine der wichtigsten Herausforderungen einer
marktorientierten Unternehmensführung dar. Grundlage jedes Customer Relationship
Management ist die systematische und zielgerichtete Nutzung kundenbezogener Daten. Ohne
systematisches Kundendatenmanagement ist eine zweckmäßige Analyse, Klassifizierung,
Priorisierung und individualisierte Ansprache von Kunden und damit die Realisierung der
effizienz- und effektivitätsgerichteten Ziele des Customer Relationship Management in der Regel
unmöglich.
In der unternehmerischen Praxis ist das Kundendatenmanagement jedoch oft der größte CRMEngpass. Verschärft gilt dies für mittelständische Unternehmen, in denen die Kompetenzen für
Aufbau, Pflege und Nutzung eines integrierten Kundendatenmanagement oft nicht vorhanden
sind bzw. erst aufgebaut werden müssen. Der vorliegende Beitrag zeigt daher auf, welche
Bedeutung die Bildung von Kundendatenprofilen für mittelständische Unternehmen besitzt und
wie diese "Customer Profiles" systematisch im Rahmen eines integrierten Customer
Intelligence Systems (CIS) nutzen können.
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
1 Einleitung
Die verschärften Markt- und Wettbewerbsbedingungen in nahezu allen Branchen haben dazu
geführt, dass vorhandene Kundenbestände eines Unternehmens mehr und mehr als wertvolles
strategisches Asset begriffen werden, das einen hohen ökonomischen Wert besitzt (vgl.
Buxel/Klee 2006). Im Mittelpunkt steht hier die Erkenntnis, dass die ökonomische Ausschöpfung
bestehender Geschäftsbeziehungen (bspw. durch Cross Selling-Aktivitäten) in der Regel den
effizienteren Weg zur Ertragssicherung und -ausweitung darstellt als die "mühselige" Gewinnung
von Neukunden, welche auf stagnierenden Märkten mit Verdrängungswettbewerb u.U. ruinöse
Konkurrenzkämpfe schafft (vgl. Buxel 2001, S. 16).
Diese Erkenntnis war der Auslöser dafür, dass sich ein langfristig angelegtes Customer
Relationship Management (CRM) zum konzeptionellen Fundament jeglicher marktorientierten
Unternehmensführung entwickelt hat (vgl. Hubschneider/Sibold 2007, Klee 2000). Die Fähigkeit,
eine langfristige Beziehung zu den Kunden aufzubauen und durch das Angebot individueller
Leistungen zu verstärken, hängt maßgeblich davon ab, inwieweit Unternehmen auf Basis ihrer
verfügbaren Kundendaten in der Lage sind, die Interaktion mit den Kunden selektiv zu planen,
auszugestalten und zu kontrollieren (vgl. Lasslop 2000, S. 2). Je stärker der Wunsch nach
individualisierter Dienstleistung ist, umso wichtiger sind detaillierte Informationen über den
Kunden sowie die Pflege und Auswertung der über ihn gewonnenen Kenntnisse. Aus dem
bisherigen Kundenverhalten können Hilfestellungen für zukünftige Produktentwicklungen und
Marketingaktivitäten gewonnen werden. Die Verfügbarkeit von Kundenprofilen, die Aussagen
über die Merkmale, Bedürfnisse und Präferenzen der Kunden zulassen, wird damit zu einer der
zentralen strategischen und operativen Waffen im Kundenmanagement (kurz: KM). Vor diesem
Hintergrund avanciert die Entwicklung von ganzheitlichen Kundendatenmanagement-Konzepten,
die eine zielgerichtete Gewinnung und Verwertung von Kundendaten ermöglichen, zu einer der
wichtigsten Herausforderungen bei der Entwicklung und Umsetzung zukunftsträchtiger KMKonzepte. Im Kern geht hier also um den Aufbau und Nutzung eines integrierten Customer
Intelligence Systems (CIS), welches den Dreh- und Angelpunkt des Kundenmanagement bildet.
Die unternehmerische Herausforderung eines mit Kundendaten unterfütterten Customer
Relationship Management ist universell. Die Praxis zeigt jedoch, dass gerade mittelständische
Unternehmen Defizite im Kundendatenmanagement aufweisen (vgl. Hubschneider/Sibold
2007, Brendel 2003). Angesichts der hohen Dynamik der Managementkonzepte und auch IT-
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Lösungen für das Kundenmanagement fehlen Mittelständlern oftmals die Ressourcen, das CRM
systematisch (weiter-) zu entwickeln, insbesondere mit Blick auf das Kundendatenmanagement.
Dieser Beitrag zeigt daher auf, wie mittelständische Unternehmen speziell Kundendatenprofile
als Grundlage eines integrierten Customer Intelligence Systems (CIS) nutzen können, um
ihre klassischen strategischen Stärken – Flexibilität, ergebnisorientierter Pragmatismus in der
Nutzung unternehmerischer Marktchancen und schlanke, unbürokratische Unternehmensprozesse
– auch im Customer Relationship Management voll ausspielen können.
2 Bedeutung und Anwendungsfelder von Kundendaten im Customer
Relationship Management
2.1 Wichtige CRM-Aufgabenfelder
Beim Customer Relationship Management geht es um die Anbahnung, Stabilisierung,
Intensivierung und ggf. Wiederaufnahme von Geschäftsbeziehungen mit Kunden mit dem
Oberziel,
den
Gewinn
des
Unternehmens
durch
eine
effiziente
Aussteuerung
der
Geschäftsbeziehung nachhaltig zu optimieren. Im Mittelpunkt steht dabei eine konsequente
Orientierung an den Kunden und ihren Bedürfnissen.
Für das Zielkundenmanagement sind in den letzten Jahren eine ganze Reihe an Konzepten und
Instrumenten entwickelt worden, mit deren Hilfe das Management von Kundenbeziehungen
erfolgreich gestaltet werden kann. Die Liste derjenigen Innovationen, die in diesem
Zusammenhang aufgeführt werden können, ist lang und reicht von Methoden zur Berechnung
von Customer Lifetime Values über Möglichkeiten der maschinellen Beratung von Kunden durch
den Einsatz von „intelligenten“ Agentensystemen im Internet (vgl. Buxel 2001, S. 17ff.;
Clement/Runte 2000) bis hin zur Entwicklung von Modellen zur Abbildung von Nutzen- und
Risikomerkmalen der Kunden.
Im Hinblick auf die konkrete Ausgestaltung von Kundenbeziehungen erscheinen derzeit
besonders die in Abb. 1 aufgeführte Aufgabenfelder des KM besonders wichtig für die Schaffung
eines nachhaltigen Unternehmenserfolgs.
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Verstärkung der
Kundenselektion
Steigerung
des Up-Selling
MikroSegmentierung
der Kundengruppen
Steigerung des
Cross-Selling
Produktindividualisierung &
-bundling
KundenManagement
Entwicklung intelligenter
Außendienst-DSS
Steigerung von
Kundenbindung
& Kundenloyalität
...
Kundenrückgewinnung
& Churn-Management
Orientierung am
Customer
Lifetime Value
Abb. 1: Wichtige Aufgabenfelder des KM zur Gestaltung von Kundenbeziehungen
2.2 Bedeutung und Problemfelder der Kundenprofilbildung im CRM
Allen angesprochenen Aufgabenfeldern ist gemeinsam, dass sie erst dann von Kundenmanagern
erfolgreich bearbeitet werden können, wenn diese über möglichst detaillierte Informationen über
die Merkmale und Bedürfnisse der Kunden verfügen. Damit kommt der Erhebung,
Verarbeitung
und
Nutzung
von
Kundenprofilen
im
Zielkundenmanagement
eine
herausragende Bedeutung zu, weil sie nicht nur die Grundlage für eine erfolgsversprechende
strategische Rahmen- und Programmplanung im Kundenbeziehungsmanagement darstellen,
sondern sich mit ihrer Hilfe auch im operativen Geschäft der Einsatz und die Adjustierung der
KM-Instrumente zielgerichtet steuern lässt.
Seit geraumer Zeit wird in diesem Zusammenhang in der Wissenschaft und Praxis die zentrale
Bedeutung einer informationstechnologischen Vernetzung von Daten im Unternehmen auf Basis
des Aufbaus von zentralen Data-Warehouse-Konzepten mit einem Fokus auf die Betrachtung
transaktionsorientierter Kundendaten diskutiert (bspw. Holthuis, 1999). Ein Data Warehouse
kann allgemein als eine themenorientierte, integrierte, zeitbezogene und dauerhafte Sammlung
von Informationen zur Entscheidungsunterstützung des Managements aufgefasst werden (vgl.
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Inmon, 1992, S. 25). Mit Blick auf den aktuellen Status der Gewinnung und Verwertung von
Kundendaten in der Unternehmenspraxis kann konstatiert werden, dass zwischen der Bedeutung
von detaillierten Kundenprofilen für das KM und ihrer Verfügbarkeit im Data-Warehouse noch
immer eine Lücke klafft. Dies kann vor allem auf folgende Ursachen zurück geführt werden (vgl.
Abb. 3):
•
Obwohl vielfach eine Fülle kundenbezogener Daten in den Unternehmen vorhanden sind,
welche zur Steuerung der kundenbezogenen Aktivitäten herangezogen werden könnten,
werden diese Daten häufig nur in abteilungsspezifische Datenbanken eingespeist und
verwaltet.
Eine
umfassende
Rechnungswesen,
dem
Verknüpfung
Vertrieb,
der
von
Datenbeständen
Produktion,
dem
etwa
Mahnwesen
aus
dem
oder
der
Unternehmenskommunikation wird dabei nur unzureichend realisiert. Dies führt dazu, dass
wertvolle Informationen bei der Steuerung der Kundenbeziehungen unberücksichtigt gelassen
werden, da an den einzelnen Kontaktpunkten zwischen Kunde und Unternehmen eine
unzureichende Kenntnis über die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen des Kunden
vorliegt. Die Folge ist ein schlecht strukturierter KM-Prozess und ein ineffizienter Einsatz der
Marketing-Instrumente.
•
Dort, wo eine Verknüpfung bereichsspezifischer Datenbestände in einem Gesamtsystem
erfolgt, fehlt es häufig an einem intelligent strukturierten und integrativem Gesamtkonzept
hinsichtlich der Erhebung, Aufbereitung und Verwertung der Kundendaten. Damit werden
zwar
Daten
zusammengetragen,
eine
systematische
Orientierung
der
Informationsbereitstellung an den Informationsbedarfen wird jedoch nicht ausreichend
realisiert. In der logischen Konsequenz werden dadurch viele der Kundendaten nur
unzureichend im KM eingesetzt und/oder ihre Verwendung wegen Problemen des DatenHandlings sehr aufwändig. Auch hier ist die Folge ein schlecht strukturierter
Zielkundenmanagement-Prozess und ein ineffizienter Einsatz der Marketing-Instrumente.
•
Eng verbunden damit ist auch das Problem, dass Unternehmen nach wie vor zu einseitig die
Lösung
ihrer
Kundenmanagementprobleme
im
Allheilmittel
IT/Software
suchen.
Intelligentes KM ist jedoch vor allem eine Frage des inhaltlichen Konzepts und nur in zweiter
Linie eine Frage der eingesetzten Software. IT und Software besitzen in diesem
Zusammenhang lediglich eine unterstützende, jedoch niemals eine gestaltende Funktion.
Anstatt gängige CRM-Softwarelösungen zu implementieren, die nur in engen Maßen an
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
unternehmensspezifische Problemstellungen angepasst werden können, ist vielmehr die
Entwicklung eines geeigneten konzeptionellen KM-Ansatzes gefordert, welcher die
unternehmensspezifischen Anforderungen berücksichtigt. So zeigt in diesem Zusammenhang
eine Expertenbefragung über die Nutzung von Kundendaten unter 220 für Marketing
verantwortlichen Entscheidern, dass lediglich 24,1 Prozent der befragten Unternehmen Daten
zu Kundenumsatz, individuellen Betreuungskosten oder anfallenden Mahnkosten und
Forderungsausfällen als Steuerungsgrößen zur Kundenprofitabilität nutzen. Bei den Daten
zum Kundenverhalten ist das Bild noch deutlicher – lediglich 27,7 Prozent der Befragten
gaben an, Daten zur Kundenhistorie, Kundenloyalität und Kundenzufriedenheit für die
Marktbearbeitung auszuwerten. Doch gerade diese Informationen sind es, die auch auf
Optimierungsbedarf in der eigenen Organisation hinweisen. Die Studienergebnisse zeigten
deutlich, dass Probleme im KM auf eine fehlende Zieldefinition und zu großes
Technikvertrauen zurückzuführen ist. Was meist fehlt ist eine Strategie zur differenzierten
Bearbeitung von Kundensegmenten (vgl. o.V. 2002).
•
Die im Unternehmen vorhandenen Kundendaten können weit wirkungsvoller im KM
eingesetzt werden, wenn sie konsequent mit zusätzlich gewonnenen Marktforschungsdaten
und/oder Daten aus externen Quellen angereichert bzw. verknüpft werden. Bspw. lassen sich
gesundheitliche Risiken eines Kunden bei der Bemessung einer risikoadäquaten Prämie bei
Krankenversicherungen umso besser einschätzen, je mehr Informationen aus der
medizinischen Forschung mit den Merkmalen der Kunden verknüpft werden, um
Hochrechnungen über deren Gesundheitsrisiken anzustellen. Wege, durch ein entsprechendes
Data-Matching komplexere Bilder über die Kunden, ihre Bedürfnisse und ihr Verhalten zu
erzeugen, werden bislang nur sporadisch und unsystematisch beschritten.
•
Dort, wo umfassend Kundenprofile auf Basis eines integrierten und systematischen
Gesamtkonzeptes erstellt werden, erfolgt die Datenauswertung häufig nicht auf dem neuesten
Stand der Wissenschaft und Technik. Für die Erzeugung von Aussagen über die Bedürfnisund Verhaltensmuster der Nachfrager werden häufig veraltete Tools und einfache statistische
Verfahren verwandt. Um letztlich jedoch im Kundenmanagement erfolgreich zu sein, muss an
die Stelle simpler Korrelationsanalysen der Einsatz multivariater, intelligenter Data-MiningMethoden treten, die ihre Einsatzfähigkeit und Überlegenheit im Kundenmanagement bereits
vielfach unter Beweis stellen konnten (vgl. Wiedmann/Buckler/Buxel, 2001).
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
•
Ein weiteres Problem stellen letztlich auch schlecht strukturierte Prozesse dar. Probleme
fehlerbehafteter oder fehlender Kundendaten sind in der Praxis häufig eine Folge mangelnder
Fähigkeiten, Verantwortlichkeiten und Kontrollen der Aktivitäten derjenigen Mitarbeiter, die
im KM mit dem Aufbau und der Pflege einer Customer Database betraut sind. Daneben fehlt
es häufig auch an klar definierten Soll-Prozessen für die Erhebung und Einspeisung von
Daten, die von Außendienstmitarbeitern, im Call-Center usw. gewonnen werden. Neben die
inhaltliche, technisch-konzeptionelle und methodische muss damit auch eine organisatorische
Perspektive in den Fokus der Gestaltung intelligenter Kundendatenmanagement-Ansätze
treten.
Vor diesem Hintergrund kann bei der Gestaltung von Kundenprofilen einiger Nachholbedarf
konstatiert werden. An die Stelle simpler Datenbankkonzepte müssen integrierte Gesamtkonzepte
treten, bei denen alle kundenspezifischen Informationen in einem Customer Data-Warehouse
integriert werden und mittels intelligenter Methoden verwertet werden können, um ein möglichst
scharfes Bild vom Kunden und seiner Geschäftsbeziehung zu erhalten (One Face of the
Customer). Abb. 2 fasst die Problemfelder der Erstellung von Kundenprofilen noch einmal
zusammen.
Problembereiche
Datenverwaltung in
abteilungsspezifischen Datenbanken
Folgen
Fehlende, integrierte CRM-Gesamtkonzepte
• Unzureichende
Kundenorientierung
Fokussierung auf
„Allheilmittel“ (Standard-) Software
Mangelndes Data-Matching
• Mangelhafte Individualisierung
• Schlecht strukturierte Customer
Relationship
Managementprozesse
• Ineffizienter Einsatz von CRMInstrumenten
Fehlender Einsatz
intelligenter Analysekonzepte
Schlecht strukturierte Prozesse
Abb. 2: Problemfelder der Erstellung von Kundenprofilen
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
3 Gestaltungsperspektiven des Kundendatenprofilmanagements als Grundlage
eines integrierten Customer Intelligence Systems (CIS)
Unter konzeptionellen Gesichtspunkten kann die Entwicklung von KundendatenmanagementKonzepten vereinfacht als ein Prozess mit drei Schwerpunkten aufgefasst werden, der sich in die
Stufen der Identifikation der Profilbedarfe, der eigentlichen Profilbildung und der
Profilverwendung unterteilen lässt. Die einzelnen Stufen stehen dabei in praxi nicht unverbunden
nebeneinander, da zwischen ihnen vielfältige Beziehungen bestehen (vgl. Abb. 3).
Inhalt
Identifikation
des
Profilbedarfs
Erstellung der
Kundenprofile
Art
Was für Daten?
Ausmaß
Welcher Detaillierungsgrad?
Methodik
Konzept zur Datenerhebung entwickeln
Organisation
IT
Verwertung der
Kundenprofile
Für welchen Zweck?
Organisationalen Rahmen schaffen
IT-Systeme gestalten
Analysen
Analyseroutinen implementieren
Prozesse
Prozesse definieren
IT
IT-Systeme anpassen
Abb. 3: Prozess der Kundendatenprofilbildung
Im Rahmen der Erstellung und Nutzbarmachung von Kundenprofilen bedarf es zunächst einmal
der Identifikation der Informationsbedarfe im KM, die es durch Kundendaten abzudecken gilt.
Sind Inhalt, Art und Ausmaß der Profilbedarfe spezifiziert, müssen geeignete Konzepte zur
eigentlichen Profilerstellung entwickelt werden. Hier ist zunächst eine geeignete Methodik zu
entwickeln, mit der die mit der Profilerstellung verbundenen methodisch-konzeptionellen
Probleme gelöst werden können. Detaillierte Kundenprofile entstehen erst durch eine umfassende
und im Zeitablauf fortwährende Erfassung von Kundendaten an allen Kontaktpunkten zwischen
Unternehmen und Kunde (Customer Touch Points). Daher sind über die methodische Perspektive
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
hinaus klare Prozesse zu definieren, um ein geeignetes Procedere der Erzeugung der
Kundenprofile in der Organisation nachhaltig zu verankern, sowie geeignete IT-Systemlösung zu
definieren.
Neben der Identifikation der Informationsbedarfe und der Profilerstellung ist letztlich auch ein
intelligentes Konzept für die Profilverwendung zu entwickeln. Hier müssen zum einen
geeignete Analysekonzepte und Auswertungsroutinen definiert werden, mit deren Hilfe die Daten
zielgerichtet im KM nutzbar gemacht werden können. Begleitend sind die IT-Systeme an die
Verwertungserfordernisse anzupassen sowie Verwertungsroutinen und -prozesse in der
Organisation zu verankern, damit bspw. der Vertrieb die Erkenntnisse aus den Kundendaten auch
im Vertriebsprozess zielgerichtet und nutzbringend anwenden kann.
3.1 Identifikation von Profilbedarfen
Der Besitz von Kundendaten wird vor allem dann zur schlagkräftigen Waffe im KM, wenn die
Kundenprofile unmittelbar zur Strukturierung und zur Steuerung der KM-Prozesse und Instrumente eingesetzt werden können. Vor diesem Hintergrund ist der Profilbedarf nach Inhalt,
Art und Ausmaß zu spezifizieren.
3.1.1 Inhalt des Profilbedarfs
Auf der inhaltlichen Ebene geht es um die Beantwortung der Frage, für welche
Anwendungszwecke die Kundenprofile gebildet werden sollen. Generell bleibt zunächst
festzuhalten, dass KM ohne Kundendaten zwar kraftlos, Kundenprofilerstellung ohne Konzept
jedoch kopflos ist. Daher kommt im Kundenmanagement der Forderung nach der Entwicklung
eines intelligenten inhaltlichen Konzeptes eine herausragende Bedeutung zu: Gelingt es nicht,
auch auf inhaltlicher Ebene ganzheitliche, überzeugende Konzepte zu entwickeln, kann der
Einsatz der KM-Instrumente keinen echten Mehrwert schaffen und läuft Gefahr, zur bloßen
Spielerei zu verkommen.
Im Rahmen der Identifikation der Inhalte der Profilbedarfe ist daher zunächst grundsätzlich
festzulegen, bei welchen Konzepten und Instrumenten die Kundendaten Anwendung finden
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
sollen. Die notwendigerweise vorausgehende inhaltliche Entwicklung von KM-Konzepten und Instrumenten wiederum muss sich unmittelbar an der vom Unternehmen verfolgten Vision
(„Where to go?“) und Strategie („Where and how to compete?“) orientieren. Die im strategischen
Kontext entwickelten Richtlinien geben dabei auf inhaltlicher Ebene auch unmittelbar den Kurs
für das KM vor: Die Verfolgung einer kostenorientierten Preis-Mengen-Strategie, die auf das
Angebot möglichst preiswerter Produkte am Markt abzielt, stellt grundsätzlich andere
Anforderungen an die Kundenprofilbildung als die Verfolgung einer Differenzierungsstrategie, in
deren Mittelpunkt eine Mikrosegmentierung des Marktes mit dem Ziel einer kundenindividuellen
Bedürfnisbefriedigung steht.
Sind vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung die KM-Konzepte und -Ziele inhaltlich
fixiert und die zur Erreichung der Ziele einzusetzenden KM-Instrumente identifiziert, kann
letztlich die Frage beantwortet werden, welche Daten der Kunden inhaltlich benötigt werden und
wann und in welcher Detailtiefe sie verfügbar sein müssen. Dabei ist auch ein paralleler Blick auf
die Steuerungssysteme („How to manage“) zu werfen, da mit ihrer Hilfe schließlich die
Umsetzung der Maßnahmen realisiert werden soll.
Grundsätzlich kann unter inhaltlichen Gesichtspunkten eine Vielzahl an Profildaten von Interesse
sein. Da mit der Erstellung von Kundenprofilen je nach Ausgestaltungsform unter Umständen
hohe Kosten verbunden sein können, sollte unter Berücksichtigung der Unternehmenssituation
und
der
aktuellen
Unternehmensentwicklung
kritisch
hinterfragt
werden,
welche
Anwendungszwecke heute und in Zukunft von zentraler Bedeutung sind, um den Profilbedarf
entsprechend einzugrenzen. Gesucht ist damit die Antwort auf die Frage:
Wer benötigt zu welchem Zweck welche Kundeninformationen
wann wie aufbereitet bzw. verknüpft?
Je nach intendiertem Anwendungszweck sind anschließend ein oder mehrere korrespondierende
Profiltypen zu bestimmen, die es zu bilden gilt. Steht bspw. eine Bewertung des Customer
Lifetime Value eines Kunden im Mittelpunkt, ist ein entsprechendes Value-Profil anzulegen, dass
Aufschluss über die vergangenen und zukünftig erwarteten Deckungsbeiträge sowie weitere
ökonomisch relevante direkten und indirekten Beiträge des Kunden zum Geschäftsergebnis gibt.
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Profiltypen,
die
häufig
eine
Rolle
im
Kundenmanagement
(bspw.
im
Finanzdienstleistungssektor) spielen, sind u.a.
•
Value-Profile (Welches Wertpotenzial kennzeichnet den Kunden?)
•
Sozio-ökonomische Profile (Welche sozio-ökonomischen Merkmale kennzeichnen den
Kunden?)
•
Bonitäts-Profile (Wie zahlungsfähig ist der Kunde?)
•
Transaktions-Profile (Wie sieht die Transaktionshistorie und -zukunft des Kunden aus?)
•
Präferenz-Profile (Welche Präferenzen hat der Kunde?)
•
Kommunikations-Profile (Wie kommuniziert der Kunde?)
•
Risiko-Profile (Welcher Risikogruppe ist der Kunde zuzuordnen?)
•
Nutzungs-Profile (Wie sieht das Nutzungsverhalten der Leistung aus?)
•
Cross-Selling-Profile (Welche Cross-Selling-Potenziale kennzeichnen den Kunden?)
•
Schadens-Profile (Wie sieht die Schadenshistorie und zukünftige -wahrscheinlichkeit des
Kunden aus?)
•
Beschwerdeprofile (Welche Beschwerdehistorie und -neigung hat der Kunde?)
•
uvm.
Daneben können auch sog. Rollenprofile, mit deren Hilfe Aussagen darüber gemacht werden
können, welche Rolle der Kunde bspw. im Zuge von Entscheidungs-, Informations- oder
Zufriedenheitsprozessen spielt, eine wichtige Bedeutung für die richtige Einschätzung des
Kunden und seiner Bedeutung für das Unternehmen liefern (vgl. Abb. 4)
...
Entscheidungsverhalten
...
Arbeitnehmer
....
Familienmitglied
...
CoProduzent
...
Käufer,
Produktnutzer
Kunde
in der
Rolle als ...
....
Meinungsführer
....
Mitglied der
kritischen
Öffentlichkeit
...
Referenzgeber
...
...
Wertewandel
...
Informationsverhalten
...
Zufriedenheitsverhalten
Abb. 4: Rollen eines Kunden in kundenmanagementrelevanten Prozessen
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
3.1.2 Art der Daten
Aufbauend auf einer Identifikation der Anwendungsfelder kann eine Eingrenzung der Art der
Daten erfolgen, die beim Profiling zugrunde gelegt werden sollen. Hier müssen für die einzelnen
Profiltypen zunächst geeignete Merkmalsbereiche und anschließend einzelne Merkmale
identifiziert werden, mit deren Hilfe sich Aussagen über die Ausprägung eines Kunden
hinsichtlich der Profiltypen machen lassen.
Kundendaten, die bei der Kundenprofilbildung eine wichtige Stellung einnehmen, sind
insbesondere
•
Identifikationsdaten (mit deren Hilfe eine Identifikation und Adressierung der Kunden
ermöglicht wird),
•
kaufverhaltensbezogene
Daten
(die
Aufschluss
über
die
Kaufhistorie
und
das
transaktionsrelevante Verhalten liefern (inkl. Vertragsdaten)),
•
nutzungsbezogene Daten (die Aufschluss über die vergangene, gegenwärtige und zukünftig
zu erwartende Nutzung der Leistungen geben),
•
kommunikationsverhaltensbezogene Daten (die Aufschluss über das Informationsverhalten
sowie die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunde sowie der Kunden
untereinander liefern),
•
soziographische Daten sowie
•
psychographische Daten.
Im Rahmen der Eingrenzung der Art der Daten sind begleitend Qualitätsmerkmale zu
definieren, denen die Kundendaten im Hinblick auf Vollständigkeit, Sicherheit, Aktualität,
Wahrheit,
Aufbereitung
und
Vernetzung
genügen
müssen,
damit
sie
später
im
Zielkundenmanagement adäquat Anwendung finden können. Abbildung 5 gibt einen Überblick
über wichtige Kundendaten im KM.
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Kundendaten
Identifikationsdaten
Kaufverhaltensbezogene Daten
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Nutzungsbezogene
Daten
•
•
•
•
•
•
•
Kommunikationsverhaltensbezogene
Daten
Soziographische
Daten
Psychographische
Daten
Sonstige
Deskriptionsdaten
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Name
Titel
Anschrift
Festnetz-Nummer
Mobil-Nummer
Fax-Nummer
E-Mail-Adresse
Unternehmensadresse
Herkunft der Identifikationsdaten
...
Kundenstatus (Interessent, Neukunde, aktiver Kunde, ehemaliger Kunde,
Stammkunde, etc.)
Bedarfsstruktur (Beschaffungsvolumen, Produktanforderungen,
Serviceanforderungen, etc.)
Kaufkanal (Filiale, Internet, Außendienst, Geschäftstelle, Telefon, Katalog, etc.)
Kaufhistorie (Produkte, Mengen, Preise, Zeitpunkte, Zahlungsweisen, Lieferung,
Reklamation, Deckungsbeiträge, etc.)
Konditionen/Vertragsdaten (Gebühren, Preise/Rabatte, Lieferbedingungen,
Zahlungsbedingungen, Laufzeiten, etc.)
Bonität (Mahnungsdaten, Bonitätskennziffer, Zahlungsausfälle, etc.)
Kaufverhalten (Produkt- und Unternehmenstreue, Preissensibilität,
Servicesensibilität, Produktaffinität, Markenaffinität, Innovationsfreudigkeit, etc.)
Zahlungsweisen (Barzahlung, Überweisung, Bankeinzug, etc.)
Art und Anzahl bereits genutzter Konkurrenzangebote
Customer Lifetime Value (A/B/C-Kunde, CLV, DB)
...
Nutzungshistorie (bspw. wann, warum und wie häufig wird eine Bankdienstleistung in
Form einer Überweisung/Transaktion in Anspruch genommen)
Schadenshistorie (bspw. warum, wann, wie häufig und in welchem Ausmaß nimmt
der Kunde eine Versicherung in Anspruch)
Risikomerkmale (bspw. Gesundheit eines Versicherten, PKW-Nutzung eines
Versicherten, etc.)
...
Kommunikationsgegenstand (Produkt, Wettbewerber, Verhandlung, Information,
Angebot, Auftrag, Beschwerde, etc.)
Kommunikationspartner (Verkäufer, Außendienstmitarbeiter, Call-Center-Agent, etc.)
Kommunikationsdatum und -dauer
Kommunikationskanal (Mail, Telefon, Außendienst, Veranstaltung, Filialbesuch, etc.)
Datum des Erstkontakts
Kommunikationsauslöser (Reaktion auf ..., Spontananfrage, Empfehlungsanfrage,
Informationswunsch, Besuchswunsch, Auftragserstellung, Beschwerde, etc.)
Kommunikationsinitiator (Unternehmen, Kunde)
Kommunikationskosten
Weiterempfehlungsverhalten
...
Alter/Geburtsdatum
Geschlecht
Ausbildung
Beruf
Einkommen
Vermögen
Familienstand
Haushaltsgröße
Kinderzahl
...
Interessen
Einstellungen
Hobbys
Freizeitaktivitäten
Lifestyle
...
Zuordnungsdaten (Filiale, Verkäufer, Geschäftsstelle, Außendienstmitarbeiter, etc.)
Typologiemerkmale (Geotyp, Vornamenstyp, etc.)
...
Abb. 5: Wichtige Kundendaten im Marketing
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Werden Kundenprofile nicht nur für private Kunden sondern auch für organisationale
Nachfrager in Form von Unternehmen erstellt, können auch Daten über das Unternehmen selbst
(bspw.
Branche,
Ansprechpartner
Betriebsgröße,
(bspw.
Ausstattung,
Technologie,
Entscheidungsgremium,
Hierarchie,
Beschaffungspläne),
die
Motivation,
im
Rolle
Beschaffungsprozess) oder die allgemeine Geschäftssituation (bspw. Bilanzkennziffern,
Marktwachstum, Marktstellung, Kapazitätsauslastung, technologischer Wandel, rechtlicher
Rahmen, Renditekennziffern) etc. von Bedeutung sein.
3.1.3 Ausmaß der Daten
Im Rahmen der Spezifizierung des Ausmaßes beim Profilbedarf geht es um die Beantwortung der
Frage, welcher Detaillierungsgrad den Kundenprofilen zugrunde gelegt werden soll (Total- oder
Partialinformationen). Hier ist beispielsweise festzulegen, inwieweit die zurückliegende
Transaktionshistorie eines Kunden im Profil berücksichtigt werden soll oder etwa wie genau sein
Einkommen erfasst bzw. geschätzt werden soll. Ist dies geschehen, kann der Prozess der
Identifikation der Profilbedarfe als abgeschlossen betrachtet werden. Abb. 6 vermittelt einen
zusammenfassenden Überblick über das Basiskonzept eines Kundenprofils.
Sonstige Daten
Soziographische Daten
Psychographische Daten
Kommunikationsbezogene Daten
Kaufverhaltensbezogene Daten
Nutzungsbezogene Daten
Identifikationsdaten
Customer Profile
Sozio-ökonomisches Profil
ID
Name
Vorname
Ökon.-Profil
Einkommen Beruf
Profiltyp
Merkmalsbereich
VerMerkmögen mal
Merkmal
Merkmal
Merkmal
...
Merkmalsbereich
Merkmal
Merkmal
Merkmal
...
Merkmal
...
Abb. 6: Basiskonzept eines Kundenprofils
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Profilbildung
erfolgt durch
systematische
Verknüpfung der
Input-Daten auf
Basis intelligenter
Regelwerke, die
bspw. mittels
Expertenwissen
oder statistischer
Verfahren
ermittelt werden
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
3.2 Erstellung der Kundenprofile
Aufbauend auf einer Identifikation der Profilbedarfe nach Inhalt, Art und Ausmaß ist ein Ansatz
zur eigentlichen Erstellung der Kundenprofile zu konzipieren. Hier sind geeignete Ansätze zur
Datenerhebung zu entwickeln, Prozessen zu definieren sowie die IT-Systeme zu gestalten.
3.2.1 Methodik: Entwicklung eines Ansatzes zur Datenerhebung
Bei der Entwicklung eines geeigneten Ansatzes zur Datenerhebung sind in einem ersten Schritt
zunächst die Quellen zu identifizieren, aus denen Kundendaten gewonnen werden können. Dabei
sind alle Interaktionspunkte zwischen Unternehmen und Kunde (Customer Touch Points)
kritisch hinsichtlich der Frage zu durchleuchten, welche der zur Profilbildung benötigten
Kundendaten dort anfallen und/oder mittels des Einsatzes geeigneter Erhebungstechniken
(Befragung/Beobachtung) erhoben werden können und sollen. Wichtige Customer Touch Points,
die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, sind Filialen, der Außendienst, das Call Center,
die Webseite, Events, Messen, Schriftverkehre, E-Mail-Verkehre, Bestellungen usw. Für die
einzelnen Customer Touch Points sind dann geeignete Erhebungsinstrumente bspw. in Form von
Formularen zu entwickeln, auf die die Mitarbeiter zugreifen können (vgl. Buxel, 2005). Abb. 7
skizziert einen Erhebungsbogen, wie er bspw. im Call Center zur Erfassung von Kundendaten
Anwendung finden kann.
Kontaktnr.
12343425
123456
Kontaktart
Zweitkontakt
Land
Deutschland
Funktion
P-34562
Ranking
3
Bundesland
Niedersachsen
Kunden-Adresse
Firma
Kontaktmanager
Kundenberater
Janotz, Ulrich
Anmerkungen
Kunde unterhält bereits 2 Konten
bei Commerzbank
Name
Meier
ID-Nummer
MA730531a
Vorname
Hans
Ort
Hannover
Kunde ist tagsüber nur schwer zu
erreichen
Kontaktdaten
Kunde wünscht keine Weitergabe
seiner Daten an andere Anbieter
Position
Postfach
Straße Nr.
PLZ
Ort
Kontaktanlass
Information Konto
Detaillierung
Konto 2005 +
...
Kreis
Internetzugang vorhanden
Kontakt
ja
Interesse Zusatzpaket „3+“ nein
Telefon 0511-3444567
Zusendung Material
ja
Fax
Rückruf erwünscht
ja
Mobil
Anmerkungen
Email
Abb. 7: Beispiels-Bogen für die Erfassung von Kundendaten im Call Center
Seite 18
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Darüber hinaus ist zu klären, ob nur solche Daten für die Profilbildung herangezogen werden
sollen, die aus dem direkten Kontakt zwischen Unternehmen und Kunden resultieren, oder auch
extern gewonnene Daten mittels intelligenter Data-Matching-Ansätze integriert werden soll(t)en.
Bei der Bestimmung des Customer Lifetime Value (CLV) eines Kunden ist es bspw. möglich,
diesen ausschließlich auf Basis derzeitiger und zukünftig prognostizierter direkter monetärer
Deckungsbeiträge zu bestimmen. Der CLV wird indes genauer abgebildet, wenn neben den
direkten Deckungsbeiträgen, die aus Transaktionen resultieren, auch weiterführende ökonomisch
relevante Beiträge des Kunden betrachtet werden. Hier kann bspw. das Referenzverhalten (im
Sinne
einer
positiven
Mund-zu-Mund-Propaganda
bzw.
Weiterempfehlung
des
Unternehmens/der Produkte) angeführt werden, durch das andere Nachfrager zum Kauf stimuliert
werden (vgl. Cornelsen, 2000).
Deckungsbeiträge, die auf die Weiterempfehlung zurück zu führen sind, können dem Kunden
ebenfalls bei der Bestimmung des CLV unmittelbar zugerechnet werden. Die Quantifizierung
dieses
monetären
„Weiterempfehlungswertes“
kann
auf
Basis
von
separaten
Marktforschungsstudien erfolgen, die Aufschluss über das Referenzverhalten einzelner Kunden
und Kundengruppen geben. Im Anschluss können diese Daten unmittelbar mit den bereits
vorhandenen Kundendaten „gematcht“ und zur Berechnung des CLV herangezogen werden.
Aufbauend auf einer Identifikation der Datenquellen sind integrierte Erhebungskonzepte zur
eigentlichen Datengewinnung zu entwickeln. Auf der einen Seite sind unter methodischen
Gesichtspunkten
Erhebungsinstrumente
in
Form
von
Formularen,
Fragebögen
oder
Beobachtungsrichtlinien zu entwickeln. Auf der anderen Seite sind geeignete Soll-Prozesse für
die Erhebung und den Datenfluss zu definieren und im Unternehmen zu verankern.
3.2.2 Gestaltung der Organisation
Neben die Entwicklung eines Erhebungskonzeptes muss zwingend eine Gestaltung der
Organisation und von Prozessen treten, da der Erfolg der Kundenprofilbildung auch maßgeblich
davon determiniert wird, ob und wie gut ein geeigneter Prozess der Profilerstellung in der
Organisation implementiert und dieser von den beteiligten Mitarbeitern unterstützt wird. In der
Seite 19
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Regel sind daher Anpassungen in der Organisation und den Aufgabeninhalten der Mitarbeiter
vorzunehmen. Hier ist die Frage zu beantworten:
Wer erhebt wann welche Daten wie in welcher Form
und steuert diese in den Profiling-Prozess ein?
Damit die Profilinformationen zielgerichtet erhoben werden, sind bspw. für den Vertrieb
geeignete Anreiz- und Sanktionsmechanismen zu entwickeln, mit deren Hilfe sicher gestellt
wird, dass das zur Verfügung stehende Kundenwissen auch in einer geeigneten Form
vollumfänglich aufgenommen und abgebildet wird. Darüber hinaus ist zu prüfen, in wie weit
Anpassungen in den Stellenbeschreibungen vorzunehmen sind oder ob nicht auch neue Stellen
für die Datenerhebung und –verarbeitung zu schaffen und in der Organisation zu verankern sind.
Um organisationale Barrieren im Rahmen einer Einführung von KundendatenmanagementKonzepten zu beseitigen, sind frühzeitig geeignete Schulungs- und Change-ManagementMaßnahmen für den Umgang mit den Erhebungsinstrumenten und -prozessen zu ergreifen. Hier
sollte insbesondere dafür Sorge getragen werden, dass alle beteiligten Mitarbeiter vom Prozess
der Kundenprofilerstellung und seiner Bedeutung für das Unternehmen in Kenntnis gesetzt
werden, die erforderlichen Maßnahmen, Aufgaben und Anpassungen auch verstehen, die ihnen
im Profilbildungsprozess zufallenden Aufgaben kompetenzmäßig bearbeiten können und letztlich
auch akzeptieren und wollen. Daneben gilt es, neben den „Hard Facts“ die Auswirkungen auf die
Unternehmenskultur und speziell auf die Subkultur einer IT- und Marktforschungsabteilung,
die traditionellerweise die Hauptlieferant kundenbezogener Informationen sind, kritisch zu
analysieren: Da Kundenprofile im Kundenmanagement generell auch dezentral eingesetzt werden
sollen, finden sich der IT-Mitarbeiter und der Marktforscher im Gegensatz zu früher in einer
neuen Rolle wieder: Aus Beamten, die lediglich Daten verwalten, müssen Berater werden,
welche die Kundenmitarbeiter bei der Informationsgenerierung aktiv unterstützen. Daher sind die
betroffenen
Endanwender
im
KM
von
Anfang
an
in
die
Entwicklung
von
Kundendatenmanagement-Konzepten besonders stark einzubinden (vgl. Dittmer 1999, S. 104).
Seite 20
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
3.2.3 Gestaltung der IT-Systeme
Der zielgerichtete Einsatz von Kundenprofilen im KM kann nur dann gelingen, wenn dieser
durch eine geeignete IT-Infrastruktur unterstützt wird. Daher besitzt die Auswahl einer
geeigneten Soft- und Hardware sowie eine problemadäquate Speicherung der Daten im Data
Warehouse eine zentrale Bedeutung.
Hinsichtlich der Auswahl einer geeigneten Software ist mittlerweile eine große Anzahl an
Alternativen am Markt verfügbar. Ein Überblick über CRM-Softwarelösungen und ihre
Merkmale findet sich bspw. bei Wilde/Hippner (2002). Da die Bedarfe an Kundenprofilen in der
Regel unternehmensindividuell sind, ist bei der Auswahl solchen Systemen der Vorzug zu geben,
die
ein
hohes
Maß
an
Entwicklungsoffenheit
aufweisen.
Da
ein
modernes
Zielkundenmanagement darüber hinaus hohe Anforderungen an die Flexibilität und Intelligenz
der Datenanalyse stellt, ist der manuelle Einsatz individueller Statistiksoftware durch geschulte
Mitarbeiter in der Regel unumgänglich.
Im Rahmen der problemadäquaten Speicherung der Kundenprofile in einem Data Warehouse
müssen die einzelnen Datenbestände aus den unterschiedlichen Quellen zunächst in ein
einheitliches Format überführt und um Redundanzen bereinigt werden, so dass das System
einheitlich aufgebaut ist und eine konsistente Datenhaltung durch eine zielgerichtete Strukturund
Formatvereinheitlichung
der
zu
integrierenden
Daten
erreicht
wird
(vgl.
Bissantz/Hagedorn/Mertens, 1996; Buxel, 2001, S. 130 ff.; Berry/Linoff, 1997).
Darüber hinaus müssen jedoch auch die neu gewonnen Daten aufbereitet werden, da viele
kundenbezogenen Daten häufig in einer Form vor liegen, auf deren Basis eine unmittelbare,
zielgerichtete Analyse der Kundenmerkmale nur schwer möglich ist. Dies ist einerseits auf
Ursachen zurückzuführen, die unmittelbar mit den zur Verfügung stehenden Daten und den
eingesetzten Verfahren zu ihrer Erhebung zusammenhängen. Andererseits spielen auch
Verhaltensweisen der Nachfrager eine Rolle, welche dazu führen, dass Daten nicht immer direkt
für die Erstellung von Kundenprofilen verwertbar sind.
Die Datenaufbereitung umfasst im Kern drei Aufgabenfelder, die Handhabung von Missing Data,
die Identifikation und Handhabung von Falschangaben sowie das Handling von großen
Datenmassen (vgl. Abb. 8). Im Rahmen der Handhabung von Missing Data müssen insbesondere
Seite 21
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
intelligente Data-Matching-Algorithmen zum Einsatz kommen, um einen Kunden auch bei nur
wenigen vorhandenen Daten über ihn und seine Bedürfnisse schon in einem frühen
Beziehungsstadium bestmöglich einschätzen zu können.
Handhabung von
Missing Data
Identifikation und Handhabung von Falschangaben
Handhabung
großer Datenmassen
Problemauslöser:
Problemauslöser:
Problemauslöser:
• Fehlerhaftes oder mangelndes
Untersuchungsdesign
• Vorsätzlicher „Betrug“
• Unzureichende „Zerlegung“ von
Datenbeständen in Data Marts
• Antwortverweigerung im Rahmen
der Erhebung
• Mangelndes Wissen oder
unzureichende Antwortmotivation
der Befragten
• Verhalten im Sinne einer „sozialen
Erwünschtheit“
• Angst vor Missbrauch von Daten
• Mangelndes Wissen oder
unzureichende Antwortmotivation
der Befragten
• Verwendung von Daten aus LogFiles
• Hohe zeitliche Betrachtungsreichweite im Data Warehouse
• Unaufmerksamkeit des Befragten
Problembehebung:
Problembehebung:
Problembehebung:
• Rückgriff auf Imputationsverfahren
• Analyse formaler Bestandteile von
Daten
• Rückgriff auf Ausschnitte aus dem
Data Warehouse
• Merkmalsbezogene
Plausibilitätsprüfungen durch
Experten-Ansätze
• Zusammenfassung einzelner
Merkmale zu aussagekräftigen
verhaltensbezogenen Indikatoren
durch Regelsysteme
• Anwendung von Spezialverfahren
der Datenanalyse
• Rückgriff auf
Eliminierungsverfahren (Available
Case Analysis; Complete Case
Analysis)
AbAbb. 8: Kernprobleme der Datenaufbereitung bei der Erstellung von Kundenprofilen
3.3 Verwertung der Kundenprofile
Eng verbunden mit der Entwicklung eines geeigneten Konzepts für die Erstellung der
Kundenprofile ist auch die Entwicklung eines Konzepts für deren Verwertung. Hier stehen die
Entwicklung eines geeigneten Instrumentariums, mit dessen Hilfe die Daten analysiert werden
können, sowie die Definition von Prozessen und die Gestaltung von IT-Systemen im Mittelpunkt.
3.3.1 Entwicklung eines Analysekonzepts
Die in einer Data-Warehouse bzw. einer Customer Database vorliegenden Daten können in
vielerlei Hinsicht verwertet und damit nutzbar gemacht werden. Im einfachsten Fall kann auf der
Seite 22
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Grundlage der beobachteten Merkmale des Nachfragers Wissen auf der Basis von regelbasierten
Verfahren angewandt werden, bei denen Nachfragern mit bestimmten Merkmalen Angebote
unterbreitet werden, die zu diesen Eigenschaften passen (rule based matching). Beispielsweise
können im Rahmen der Steuerung von Werbebotschaften zielgerichtet Direct Mails für private
Krankenversicherungen an solche Nachfragergruppen gerichtet werden, die ein gewisses
Mindestalter (über 18 Jahre), ein gewisses Mindesteinkommen (über 3500 EUR/Monat),
bestimmte risikoarme Hobbys (Stricken statt Ski- oder Motorradfahren) etc. aufweisen.
Darüber hinaus können die Daten durch den Einsatz entsprechender Analyseverfahren jedoch
auch zur Erzeugung von Wissen herangezogen werden, das wertvolle Hinweise für die
Steuerung der marktgerichteten Aktivitäten liefern kann. Zur Einordnung der Bearbeitung von
Marketingproblemstellungen im Rahmen der Datenanalyse im KM kann eine dreidimensionale
Einteilung herangezogen werden, die zwischen Inhalt der Aufgabenstellung, Art der
Aufgabenstellung und eingesetzter Methode unterscheidet (vgl. Abb. 9).
Inhalt der Aufgabenstellung
Etc.
„Klassische“ Multivariate Analysemethoden
Optimierung
Segmentierung
Simulation
Risikoklassifikation
Prognose/Diagnose
Pricing
Datenanalyse i.e.S.
Kundenkommunikation
Art der Aufgabenstellung
Entscheidungsbaumverfahren
Neuronale Netze
Genetische Algorithmen
Assoziationsregeln
OLAP
etc.
Eingesetzte Methode
Abb. 9: Bezugsrahmen zur Einordnung von Problemstellungen der Datenanalyse im Rahmen der
Profilanalysen
Seite 23
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Hinsichtlich der Art der zu lösenden Aufgabenstellung lassen sich je nach Qualität der zur
Entscheidung notwendigen Informationen die Datenanalyse im engeren Sinne, Prognose und
Diagnose, Simulation sowie Optimierung unterscheiden. Bei allen diesen Aufgabenstellungen
müssen in enger Anlehnung an die Verwertungserfordernisse im KM zuerst geeignete Modelle
bestimmt werden, welche die Zusammenhänge der Variablen (resp. die Merkmale der
Kundenprofile) beschreiben (vgl. Wiedmann/Buckler 2001, S. 43). Bei der Modellbildung, ist zu
klären, welche Kundenmerkmale betrachtet werden müssen, wie diese Merkmale miteinander zu
verknüpfen sind und über welche Zeiträume die Betrachtung erfolgen muss (bspw. dynamisches
vs. statisches Modell). Abb. 10 gibt einen Überblick über den Prozess der Modellbildung und ein
Beispiel eines Kausalmodells zur Kontrolle des Marketing für Bausparverträge.
Prozess der Modellbildung
Kausalmodell zur Kontrolle des
Marketing für Bausparverträge
- Beispiel -
(1) Hyphothesenbildung
Merkmal
Merkmal
Merkmal
Merkmal
(2) Spezifikation der Modellstruktur
Einstellungen
Bausparen
CrossSelling
Anzahl
ADBesuche
(3) Identifikation der Modellstruktur
PR (redaktionelle Beiträge)
(4) Parameterschätzungen
Anzahl der
Mailings
Anzeigen
(5) Beurteilung der Schätzergebnisse
BSV
Vertragsabschluß
wahrgenommene
Steuervergünstigungen
Merkmal
Merkmal Merkmal
Abb. 10: Modellbildung bei der Datenverwertung
Nach einer inhaltlichen Beschreibung des zu lösenden Problems und der Bildung von Modellen
müssen geeignete Methoden gewählt werden, um die anvisierte Aufgabenstellung lösen zu
können. Neben „traditionellen“ Verfahren der univariaten und multivariaten Statistik stellen
Entscheidungsbaumverfahren (vgl. Mitchell 1997, S. 55ff.; Quinlan 1986), Neuronale Netze (vgl.
Wiedmann/Buckler, 2001; Bishop 1995), Genetische Algorithmen (Wiedmann/Böcker/Krause
2001), Assoziationsregeln (vgl. Bollinger 1996) sowie OLAP-Tools zentrale und viel verwandte
Methoden der Datenanlayse dar, mit deren Hilfe sich die Daten der Kundenprofile zielgerichtet
Seite 24
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
analysieren lassen (vgl. Abb. 11). Die Ergebnisse der skizzierten Analyseverfahren bilden
letztlich die Grundlage für die Ausgestaltung der marktgerichteten Aktivitäten im KM.
Assoziationsregeln
Wesen
Statistische Verfahrensklasse, mit der sich Verbundbeziehungen
zwischen gemeinsam auftretenden Objekten ermitteln lassen. Sie
liefern Vorhersagen über das Auftreten eines Objektes (z.B. der
Nachfrage nach einer Aktie) in Abhängigkeit anderer Objekte (z.B.
des Berufes eines Kunden).
Typisches
Assoziationsfilter werden beispielsweise im E-Commerce auf
Anwendungs- Börseninformations-Webseiten eingesetzt, um Kunden, die sich für
beispiel
ein Produkt interessieren, weitere Produkte zu empfehlen, bei denen
die Kaufwahrscheinlichkeit als hoch eingeschätzt wird.
Auch bei der Analyse von Produktsortimenten eines Anbieters finden
diese Verfahren Anwendung. Hier steht bspw. die Frage im
Mittelpunkt: „Wer kauft welche Versicherung in Verbindung mit
welchen Features?“ Mit Hilfe von Assoziationsfiltern können somit
Cross-Selling-Potenziale (vgl. Guiltinan 1987) identifiziert werden, die
es durch geeignetes Produkt-Bundling zu erschließen gilt.
Entscheidungsbaumverfahren
Wesen
Statistische Verfahrensklasse zur Klassifikation von Objekten, welche
die zu klassifizierenden Objekte unter Berücksichtigung ihrer
Merkmalsausprägungen sukzessiv unter Rückgriff auf die Annahme,
dass
für
jeden
Klassenwert
bestimmte
Attribute
oder
Attributskombinationen verantwortlich sind, in Klassen aufteilt.
Typisches
Entscheidungsbaumverfahren werden beispielsweise zur StornoAnwendungs- Prognose bei Versicherungen herangezogen. Mit Ihrer Hilfe lassen
beispiel
sich auf Basis der Verwendung von Vergangenheitsdaten über
andere Kunden Aussagen darüber treffen, wie hoch die
Abwanderungs-Wahrscheinlichkeit eines Kunden einzuschätzen ist.
Genetische Algorithmen
Wesen
Universelles Optimierungsverfahren in Anlehnung an das
Evolutionskonzept der Natur, das nach dem Prinzip der „Natürlichen
Auslese“ aus einer Menge an Lösungen diejenige bestimmt, welche
eine möglichst gute i.S. einer „erlesenen“ Lösung darstellt. Eignet sich
auch für nicht-metrische Optimierungsprozesse.
Die Eigenschaften, d.h. die sogenannten Parameter einer
Problemstellung, werden in „Genen“ eines „Chromosoms“ kodiert.
Durch
Simulation
von
Evolutionsprinzipien
wie
Mutation,
Rekombination und Vererbung findet dann eine Suche nach dem
Parameter-Set statt, welche ein Gütemaß maximiert. Genetische
Algorithmen finden immer dann Anwendung, wenn für eine
Problemstellung kein zufriedenstellendes Optimierungsverfahren (z.B.
des Operations-Research) bekannt ist.
Typisches
Beispielsanwendungen sind Media-Planungsansätze, die eine
Anwendungs- Optimierung der Werbewirkung von Anzeigenkampagnen im
beispiel
Zielkundenmanagement ermöglichen. Trotz der erheblichen
Seite 25
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Einsparpotenziale,
die
bei
den
oft
millionenschweren
Werbekampagnen der Finanzdienstleistungsbranche mit ihrer Hilfe
erzielt werden können, werden diese Möglichkeiten bis dato noch
kaum genutzt.
Clusteranalyse
Wesen
Ziel der Clusteranalyse ist die Zerlegung von Mengen an Objekten bei
gleichzeitiger Betrachtung aller relevanten Merkmale so in
Teilmengen, dass die Ähnlichkeit zwischen den Objekten eines
Clusters möglichst groß, die zwischen den Gruppen jedoch möglichst
gering ist.
Typisches
Clusteranalysen
werde
beispielsweise
im
Rahmen
der
Anwendungs- Marktsegmentierung verwandt. Mit Ihrer Hilfe können die Kunden
beispiel
einer Bank in verschiedene Gruppen unterteilt werden, um diese
selektiv und individuell mit unterschiedlichen Produkten und
Serviceangeboten ansprechen zu können. Damit wird die Grundlage
für eine aus Kundensicht zufriedenstellende Leistungsgestaltung
geschaffen.
Faktoranalyse
Wesen
Die Faktorenanalyse untersucht multivariate Dateien, bei denen die
Annahme sinnvoll ist, dass die beobachteten Variablen von
Einflussgrößen abhängig sind, die selbst nicht unmittelbar gemessen
werden können oder wurden und als Faktoren bezeichnet werden.
Typisches
Faktorenanalysen werden beispielsweise zur Erforschung der
Anwendungs- Ursachen von Wahlentscheidungen bei Abschlüssen von
beispiel
Versicherungsverträgen eingesetzt. Mit ihrer Hilfe lassen sich
Aussagen über das wahrgenommene Risiko der Kunden und ihre
Sicherheitsbedürfnisse machen.
Regressionsanalyse
Wesen
Die Regressionsanalyse dient der Analyse von linearen Beziehungen
zwischen einer metrisch abhängigen und einer oder mehreren
unabhängigen metrischen Variablen.
Typisches
Regressionsanalysen werden beispielsweise eingesetzt, um den
Anwendungs- Einfluss
des
Alters
oder
des
Einkommens
auf
die
beispiel
Abschlusswahrscheinlichkeit eines Broker-Kontos zu untersuchen.
Ein weiteres typisches Beispiel ist die Untersuchung der
Fragestellung, ob und wie die Abschlusswahrscheinlichkeit einer
Versicherung von der Zahl der Kundenbesuche abhängt.
Diskriminanzanalyse
Wesen
Mit Hilfe der Diskriminanzanalyse kann untersucht werden, ob und
wie gut sich Gruppen von Elementen, die durch eine Reihe an
Variablen beschrieben werden, voneinander unterscheiden.
Typisches
Diskriminanzanalysen werden im Finanzdienstleistungsmarketing
Anwendungs- häufig zur Prüfung der Kreditwürdigkeit eingesetzt. Mit ihrer Hilfe kann
beispiel
bspw. in Abhängigkeit soziodemographischer Merkmale (Alter,
Einkommen, etc.), der Anzahl weiterer Kredite und der
Beschäftigungsdauer etc. bestimmt werden, ob ein Kund einer hohen
oder einer niedrigen „Risikoklasse“ zuzuordnen ist.
Seite 26
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Neuronale Netze
Wesen
Neuronale Netze machen sich das Funktionsprinzip biologischer
Neuronen zunutze und sind wie aus einem Baukastensystem
zusammengestellte algorithmische Simulationen, die aus einfachen
Rechenoperatoren bestehen, durch deren Kombination logische
Zusammenhänge und Regeln darstellbar sind.
Vorwärtsgerichtete Neuronale Netze passen adaptiv während des
Lernvorgangs ihre „Synapsen“ so an, dass durch das Neuronale Netz
mit Hilfe der Inputdaten Outputgrößen optimal berechnet werden
können. Die Stärken vorwärtsgerichteter Neuronaler Netze liegen in
der hohen Güte, also der hohen Prognose- und Erklärungskraft der
neuronalen Modelle. Die Nachteile werden darin gesehen, dass
Neuronale Netze - trotz oder wohl gerade wegen ihrer hohen
Erklärungsgüte - schwer interpretierbar sind. Vorwärtsgerichtete
Neuronale Netze sind deshalb vor allem für Aufgabestellungen der
Prognose, Diagnose und Simulation geeignet. Sie werden
insbesondere überall dort bevorzugt eingesetzt, wo der Fokus auf der
Anwendung der gewonnenen Zusammenhänge, nicht jedoch auf der
sprachlichen oder bildlichen Ausformulierung dieses Wissens gelegt
wird.
Typisches
Neuronale Netze haben den Charakter eines „universellen
Anwendungs- Approximators“. Sie können daher im Grunde bei (fast) jedem
beispiel
Analyseproblem eingesetzt werden. Besonders häufig werden sie im
Finanzdienstleistungsmarketing inzwischen im Rahmen von Stornound Kreditwürdigkeitsprüfungen eingesetzt, weil mit ihrer Hilfe dort
Analyseergebnisse erzielt werden können, die denen von
„klassischen Verfahren“ wie bspw. der Diskriminanzanalyse häufig
überlegen sind.
Neuronale Netze werden mittlerweile auch verbreitet im Rahmen der
Ertrags- und Risikoanalyse von Unternehmen in der Bilanzanalyse
eingesetzt. Hier sind typische Anwendungsfelder die Klassifizierung
von Jahresabschlüssen, die Preisfindung bei Neuemissionen oder
etwa die Bonitätsprüfung von Rückversicherungsunternehmen
(vertiefend Rauscher/Rockel 2001, S. 1921).
Conjointanalyse
Wesen
Die Conjoint-Analyse ist ein Verfahren, das auf Basis empirisch
erhobener Gesamtnutzenwerte versucht, den Beitrag einzelner
Komponenten zum Gesamtnutzen zu ermitteln. Die Datenbasis bilden
Gesamtnutzenurteile (Präferenzurteile) von befragten Personen.
Typisches
Eines der wichtigsten Anwendungsgebiete der Conjoint-Analyse bildet
Anwendungs- im Rahmen der Neuproduktplanung die Frage, wie eine neue
beispiel
Finanzdienstleistung (bspw. eine Versicherung oder ein KontokorrentKonto) optimal zu gestalten ist und wie hoch der gewinnoptimale Preis
ist. Hier steht beispielsweise die Frage im Mittelpunkt, wie hoch der
Nutzenbeitrag einer niedrigen Selbstbeteiligung beim Abschluss einer
KFZ-Versicherung von Kundenseite eingeschätzt wird.
Seite 27
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Kausalanalyse
Wesen
Die Kausalanalyse ist ein Verfahren, mit dessen Hilfe statistisch
signifikante kausale Abhängigkeiten zwischen bestimmten Merkmalen
(Variablen) untersucht werden können.
Typisches
Kausalanalysen
finden
häufig
im
Rahmen
von
Anwendungs- Kundenzufriedenheitsanalysen Anwendung. Mit Ihrer Hilfe können
beispiel
Aussagen im Hinblick auf Fragestellungen wie „Wie hoch ist der
Beitrag unseres Service-Niveaus zur Kundenzufriedenheit?“
gewonnen werden.
Abb. 11: Wichtige Verfahren der Datenanalyse im KM im Überblick
Neben komplexen statistischen Verfahren und Data-Mining-Techniken können die Daten der
Kundenprofile auch mittels einfacherer, naiver Methoden wie bspw. Scoring-Modellen
analysiert werden. Hier werden den Kunden in Anhängigkeit ihrer Eigenschaften auf Basis von
Expertenurteilen Punktwerte zugewiesen, mit deren Hilfe Aussagen über das zukünftig zu
erwartende Verhalten gemacht werden können. Abb. 12 spiegelt ein Beispiel eines solchen
Scoring-Modells zur Prognose von Storno-Wahrscheinlichkeiten bei Versicherungs-Verträgen.
Solche Scoring-Ansätze auf Basis von Expertenurteilen sind in der Praxis komplexeren
Analysekonzepten, die auf strukturentdeckenden und -prüfenden statistischen Verfahren basieren,
im Hinblick auf die Ergebnisgüte in der Regel unterlegen. Ihr Vorteil ist dem gegenüber in der
anschaulichen und einfachen Anwendung zu sehen.
Bewertung der Kunden
auf Basis ihrer Merkmale
Scorecard für die Berechnung
der Stornowahrscheinlichkeit
100
Kunde A
Merkmal
Ausprägung Score
• männlich
Alter
- weiblich
Alter:
Wert
- männlich
Alter
Wert
21 Jahre
• Kundenbeziehung
< 25
-25
25 - 35
-17
36 - 50
2
< 25
2
25 - 35
-10
36 - 50
-5
≤4
14
≥5
-2
Kundenbeziehung
Jahre
1
Wert
51
Anzahl Verträge
Anzahl
1
Wert
-8
1
• Anzahl Verträge
1
Gesamt:
≥3
9
2
51
Merkmal
34 Jahre
• Anzahl Verträge
2
Gesamt:
Überdurchschnittliche
Stornowahrscheinlichkeit
-8
Ausprägung Score
• weiblich
Kunde
A
45
Kunde B
• Kundenbeziehung ≥ 5 Jahre
2
1
Rang nach Stornowahrscheinlichkeit
0
Kunde
B
Durchschnittliche
Stornowahrscheinlichkeit
-17
-2
1
-18
-100
Unterdurchschnittliche
Stornowahrscheinlichkeit
Scorewert
Abb. 12: Prognose von Storno-Wahrscheinlichkeiten auf Basis von Scoring-Modellen
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
3.3.2 Prozess- und IT-Gestaltung
Ähnlich wie bei der Profilerstellung sind letztlich auch für die Phase der Profilverwendung
Prozesse zu gestalten und die IT-Systeme zielgerichtet an den Verwertungserfordernissen
auszurichten.
Im Rahmen der Prozess- und Organisationsgestaltung ist dafür Sorge zu tragen, dass die
Kundenprofile regelmäßig ausgewertet und konsequent zur Steuerung der marktgerichteten
Aktivitäten eingesetzt werden. Dafür sind geeignete Reportings zu entwickeln und
Verantwortliche in der Organisation zu benennen, die diese durch zu führen und anschließend vor
dem Hintergrund der Geschäftssituation interpretieren.
Voraussetzung für einen konsequenten Einsatz der Kundenprofile im Zielkundenmanagement ist
eine differenzierte Sicht aller Kundenkontaktpunkte und aller Prozesse beim Kunden, die in
Verbindung mit dem Kauf und der Verwendung bis hin zur „Entsorgung“ (im Sinne einer
Kündigung der Geschäftsbeziehung) der Leistung stehen. Den gedanklichen Hintergrund kann
dabei die Unterscheidung der Kundenkontaktphasen in die Vorkauf-, Kauf- und Nachkaufphase
bilden. Für jede dieser Kernphasen müssen dann jeweils situationsspezifisch relevante
Teilprozesse identifiziert werden, innerhalb derer wiederum die Einsatzmöglichkeiten einzelner
Profiltypen und Profilinformationen im Rahmen einer phasenspezifischen Kundenbetreuung
auszuleuchten sind.
Die Datenverwertung ist ferner idealerweise als fester Bestandteil im Controlling zu verankern,
um ihr Erfolgspotenzial nachhaltig entfalten zu können. Darüber hinaus sind generell geeignete
Spielregeln dafür zu entwickeln, wer auf welche Daten zugreifen kann und darf und wie die
Datenbereitstellung organisatorisch am Point of Customer gelöst werden kann, wenn die Daten
auch im direkten Kundenkontakt verfügbar sein sollen.
Bei der Gestaltung der IT-Systeme ist dafür Sorge zu tragen, dass die verwertenden Nutzer auf
die Kundenprofile bequem und einfach zugreifen können, um unnötige Reibungsverluste und
Zeitverzögerungen im Kundenmanagement zu vermeiden. Zum einen sind in diesem
Zusammenhang standardisierte Abfragen für die Front-End-Gestaltung der IT-Systeme zu
entwickeln, die den Kundenmanagern schnell und auf Knopfdruck die erwünschten
Informationen beim Kontakt mit dem Kunden liefern. Zum anderen sind Möglichkeiten für eine
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Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
individuelle Datenverwertung vorzusehen, mit deren Hilfe neue Erkenntnisse über die Kunden
und ihre Bedürfnisse gewonnen werden können. Dabei ist darauf zu achten, dass die Abfragen
nicht nur von IT-Spezialisten, sondern auch von den Kundenmitarbeitern durchgeführt werden
können.
4 Fazit
Bei der Gestaltung von KM-Konzepten kommt der Bildung und Verwertung von Kundenprofilen
eine herausragende Bedeutung zu, da sie die Grundlage für den Einsatz von KM-Konzepten und
–Instrumenten bilden. Mit Blick auf die Management-Praxis in mittelständischen
Unternehmen kann konstatiert werden, dass ein erheblicher Nachholbedarf bei der Gestaltung
geeigneter Kundendatenmanagement-Konzepte konstatiert werden kann.
Der Besitz von Kundendaten allein bedingt noch keinen Wettbewerbsvorteil. Erst wenn es
gelingt, die Daten auch im Kundenmanagement systematisch in ein echtes strategisches Asset zu
verwandeln, lassen sich nachhaltige Wettbewerbsvorteile realisieren. Dabei ist eine integrierte
Vorgehensweise zwingend erforderlich, die die Entwicklung eines intelligenten inhaltlichen KMKonzepts voraussetzt, an dem sich die Gestaltung der Kundenprofile orientieren muss. Bei der
Konzeptentwicklung sind einerseits methodische, andererseits auch organisatorische und ITProbleme zu lösen, die eng miteinander verzahnt sind. Trotz der auf den ersten Blick hohen
konzeptionellen, methodischen und organisatorischen Anforderungen ist insbesondere IT-seitig
das Marktangebot an CRM-Lösungen heute so weit entwickelt, das auch mittelständische
Unternehmen sehr gute Möglichkeiten haben, ein effektives und effizientes Customer
Intelligence System zu implementieren.
Mit Blick auf die Zukunft kann konstatiert werden, dass die Verfügbarkeit von Kundenprofilen
immer stärker zum herausragenden Wettbewerbsvorteil im Customer Relationship Management
avancieren wird, auch und gerade für mittelständische Unternehmen. Die frühzeitige Gestaltung
intelligenter
Profilbildungskonzepte
ist
damit
de
facto
zukunftsorientierter CRM-Manager, die es zu bewältigen gilt.
Seite 30
eine
der
Hauptaufgaben
Buxel/Klee "Customer Intelligence System als Grundlage des Zielkundenmanagement "
Literatur
▪ Berry, M.J.A./Linoff, G. (1997): Data mining techniques: for marketing, sales, and customer
support, New York u.a. 1997
▪ Bishop, C. (1995): Neural Networks for Pattern Recognition, Oxford 1995
▪ Bissantz, N./Hagedorn, J./Mertens, P. (1996): Data-Mining als Komponente eines DataWarehouse, in: Muksch, H./Behme, W. (Hrsg.): Das Data-Warehouse-Konzept: Architektur –
Datenmodelle – Anwendungen, Wiesbaden 1996, S. 337-368
▪ Bollinger, T. (1996): Assoziationsregeln – Analyse eines Data Mining Verfahrens, in:
Informations-Spektrum, Heft 19/1996, S. 257-261
▪ Brendel M. (2003): CRM für den Mittelstand. Voraussetzungen und Ideen für die erfolgreiche
Implementierung, Wiesbaden 2003
▪ Bruhn, M. (2001): Relationship Marketing, München 2001
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