09.02.2011 15:07 Uhr Seite 1 10 Jahre Theaterhaus Festschrift THEATERHAUS Festschrift 09.02.2011 15:07 Uhr Seite 2 Inhalt Wie alles anfing … 4 Die Gesellschafter Theater Die Traumtänzer, Klappmaul Theater, TheaterGrueneSosse 6 Die Mitarbeiter Wer macht was im Theaterhaus 9 Theaterhaus Produktionen von 1994 bis heute 12 Europäische Mythen für Kinder 14 Stadt, Land, alles im Fluß Theaterhaus unterwegs 16 Theaterpädagogik 17 Kursangebote 18 Beruhigend sprotzelt die Kaffeemaschine Ein Tag im Theaterhaus 19 Aufgerollt Die Vergangenheit des Grundstücks Schützenstrasse 12 20 Spender, Förderer und Sponsoren 23 Rückseite Sämtliche Produktionen in 10 Jahren Theaterhaus Freies Theaterhaus Schützenstraße 12 60311 Frankfurt Tel: 069 29 98 61- 0 Fax: 069 29 98 61-12 Email: [email protected] Internet: www.theaterhaus-frankfurt.de Sehr geehrtes Publikum, sehr verehrte Künstlerinnen und Künstler, liebes Theaterhaus, nach 10 Jahren ist das Freie Theaterhaus als unverzichtbare Facette aus der Frankfurter Theaterlandschaft nicht mehr wegzudenken und über die Grenzen der Stadt hinaus beliebt und anerkannt. Mit dem Theaterhaus hat sich die Schützenstraße 12 zu einem lebendigen Zentrum von Kunstschaffenden in Frankfurt entwickelt; dort sind auch das Kinder- und Jugendtheaterzentrum, das Filmhaus, das Hessische Filmbüro, Filmschau, Medienwerkstatt und Radio X beheimatet. Es freut mich ganz besonders, dass neben den Gesellschaftern – Klappmaul Theater, TheaterGrueneSosse und dem Theater Die Traumtänzer – namhafte Frankfurter Ensembles im Theaterhaus ihre Heimat gefunden haben, kontinuierlich produzieren und aufführen können. (Mit über 300 Aufführungen pro Spielzeit!) Meine besondere Anerkennung gilt der Tatsache, dass die Künstler des Theaterhauses Kinder und junge Menschen als Publikum ernst nehmen und hier ein vielfältiges und kunstvolles Programm anbieten. Diesem hohen künstlerischem Anspruch ist es zu verdanken, dass das Theaterhaus seit seinem Bestehen durch die Stadt Frankfurt Anerkennung erfährt und finanziell gefördert wird. Das Kinder- und Jugendtheater zu stärken, bleibt eine wichtige Aufgabe der kommunalen Kulturpolitik; frühe ästhetische Erziehung ist in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung kaum zu überschätzen. Gemeinsam mit Ihnen, verehrte Künstlerinnen/Künstler und Zuschauerinnen/ Zuschauer, freue ich mich, dieses 10-jährige Jubiläum feiern zu dürfen. Ich wünsche dem Theaterhaus für die Zukunft alles Gute, großen künstlerischen Erfolg und Zuspruch vom Publikum; Mut, Ausdauer, Weitsicht. PETRA ROTH Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main Festschrift 09.02.2011 15:07 Uhr Seite 4 Wie alles anfing … * * (das Buch von Bommi Baumann ist uns natürlich nicht bekannt …) Mitte der Siebziger Jahre … Hansgeorg Mahler gründet das Klappmaul – Theater mit und ohne Puppen. Für Puppen und Kinder gibt es keinen Platz am Stadttheater. Wer kann damals ahnen, daß dem Klappmaul Theater 21 Jahre später, als erstem Theater, der Hessische Kulturpreis verliehen werde. Wenige Jahre später gründet Jörg Zick das Theater Die Traumtänzer, welches sich von der lyrischen Pantomime löst und alltägliche Situationen aufs Korn nimmt. 1985 erhält es den Kleinkunstpreis der Stadt Offenbach. Als 1979 das TAT unter Protest geschlossen wird, ensteht daraus schlicksupp teatertrupp, ein Theater, das mit wichtigen Inszenierungen unter der Regie von Paul Binnerts (Brotladen, Drei Frauen, Flametti) auf sich aufmerksam macht. Peter Bauer, der auch am TAT gearbeitet hat, gründet 1981 das Jugendtheater TheaterGrueneSosse. 1996 erhält das Theater den Jugendtheaterpreis in München. 1980 wird unter Peter Hahn das TAT wiedereröffnet, als Spielstätte für freie Theater- 4 Wie alles anfing gruppen aus Frankfurt, eigene Produktionen und internationale Gastspiele. Hier findet z.B. Vivienne Newport mit ihrer Company ihr Domizil. Damit sind die Wurzeln des Freien Theaters in Frankfurt kurz skizziert: sie kommen aus Theaterformen, die im gewöhnlichen Theater keinen Platz finden: Figurentheater, Puppentheater, Clowns, Pantomime, Kabarett und Kindertheater. Sie kommen aus sozialen Bewegungen und der Frauenbewegung, die das Theater als künstlerisches Mittel gesellschaftlicher Aufklärung ansehen und schließlich aus dem Stadttheater selbst, wo Künstlerinnen und Künstler in dem verkrusteten und reformresistenten Gefüge keine Entfaltungsmöglichkeiten mehr finden. Sie lehnen „Staatsknete“ rundweg ab, sie arbeiten in kollektiven Strukturen und entwickeln neue künstlerische Arbeitsweisen: jeder kann alles, macht alles und das sofort. Es ist die Zeit großer Gastspieltourneen durch ganz Deutschland. Auf dem Gastspielmarkt der neuen soziokulturellen Zentren in der ganzen Republik können sich die Ensembles gut behaupten, und das Publikum strömt: in Gorleben und Berlin, München und im Günthersburgpark, auf dem besetzten B8 – Damm und in Lüchow-Dannenberg…. Bei manchen Premieren müssen Hunderte nach Hause geschickt werden. Tja, so war das damals. Die Freien Theater schließen sich zu „Freie Theater Frankfurt“ zusammen, um ihre Arbeitsbedingungen zu diskutieren. Da sie in ihrer Heimatstadt keine Probemöglichkeiten und keinen Aufführungsort finden, kaufen sie ein Zelt, das im Sommer im Grüneburgpark aufgestellt wird, um wenigstens ein paar Wochen im Jahr präsent zu sein. Aber das Zelt reicht bald nicht mehr aus. Mit der Zeit wird alles schwieriger. Auch schwieriger, die eigene künstlerische Qualität weiterzuentwickeln und den wachsenden Ansprüchen des Publikums zu genügen. Die Theater brauchen Räume, brauchen Geld. In der Krebsmühle finden sie ein neues Domizil und gründen die ArenA unter der Leitung von Kathi Goth als erste feste Bühne. Doch was zunächst gut anläuft, stößt bald an seine Grenzen: die ArenA ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht zu erreichen, und die Stadt will nichts zur Finanzierung beitragen. Die Theater brauchen dringend eine Perspektive. Längere Zeit wird die Nutzung der Seifenfabrik Mouson diskutiert. Mouson stand leer, viel zu lange leer. Die Gespräche mit der Stadt sind aussichtlos und Überlegungen werden wach, das Gebäude zu besetzen und als Kulturzentrum Mouson Fabrik zu nutzen. Eine Besetzung wird vorbereitet und schließlich als chancenlos verworfen. Während die Alte Oper nach einem Umbau für 220 Millionen DM eingeweiht wird, steht einem freien Ensemble ein Produktionszuschuß von maximal 5000 DM zu, denn „die Mittel sind sparsam zu verwenden.“ Das muß man sich mal vorstellen! In den 80er Jahren setzt eine Gründungswelle Freier Theater ein: Reinhard Hinzpeter und Dagmar Casse etablieren das Freie Schauspiel Ensemble, Marie-Luise Thiele das Freie Tanztheater Frankfurt, Mihaela Marinescu und Ludger von Mulert das Theater Aaron. Die Stadt reagiert auf die neuen Entwicklungen und richtet einen kleinen Etat für Freie Theater ein, der von Anfang an von Dieter Bassermann betreut wird. Peter Hahn verläßt das TAT, Vitali und Stromberg treten an seine Stelle und signalisieren Kooperationsbereitschaft mit den „Freien Theatern Frankfurt“, aber es kommen nur zwei Produktionen zustande. Endgültig scheinen alle Perspektiven für die Freien Ensembles vertan. schlicksupp teatertrupp löst sich auf. Daraus gehen Cornelia Niemann und Annemarie Roelofs, Andreas Wellano und später das WuWei Theater hervor, und Max Eipp gründet das Institut für plötzliche Bewegung. Nach all den gescheiterten Versuchen beginnt die Suche nach einem eigenen Haus als Produktions- und Spielort, ein Theaterhaus als notwendige Konsequenz. Dies wird 1986 in der Schützenstraße 12 gefunden. Der ehemalige Gemeindesaal der Jüdischen Gemeinde ist zwar klein, bietet aber endlich eine Perspektive. Das Freie Theaterhaus wird vom Klappmaul Theater, TheaterGrueneSosse und Theater Die Traumtänzer gegründet. Ziel ist es, die erste freie Produktions- und Spielstätte, das erste Kinder- und Jugendtheater und ein kulturpolitisches Zentrum für die Interessen der Künstler einzurichten. Das Freie Theaterhaus versteht sich von vorne herein nicht als dienstleistender Veranstalter und Gastspielort, sondern als Haus für produzierende Freie Theater, die ihre Stücke hier zur Premiere bringen. Die erprobten Arbeitsweisen und Entscheidungsstrukturen werden weitergeführt, aber effizienter genutzt: nur die gemeinsamen Anliegen werden gemeinsam diskutiert, es entsteht eine strikte Arbeitsteilung mit eigenen Verantwortungsbereichen und eigener Entscheidungskompetenz. Die Künstler werden selber Eigentümer des Projektes und erhalten in künstlerischen Fragen ein Vetorecht. Die Stadt Frankfurt unterstützt das Vorhaben nur zögerlich, verlangt sogar, daß der Ausbau über Spenden finanziert werden muß. Da erhält das Theaterhaus wohlwollende Unterstützung aus der Bürgerschaft, Moritz von Bethmann, Freiherr von Gleichen, Dr. Mauritz, Prof. Krahnen, Dieter Latscha und Graf Schlieffen werden die Mentoren und stehen dem Haus zur Seite. Der Bauantrag wird gestellt, aber der Opernbrand 1987 verschärft die Auflagen, und erst nach drei Jahren wird der Umbau genehmigt. Gleichzeitig werden zahlreiche Spenden angeworben, bis ein unbegründeter Kürzungsantrag zugunsten des Goethe-Theaters 1988 das Theaterhaus beinahe zu Fall bringt. Fast gleichzeitig wird das Theaterhaus als Modellprojekt für ein Freies Kinder- und Jugend- theater von der Stiftung Jugendmarke anerkannt, die Ansiedlung des Kinder- und Jugendtheaterzentrums der Bundesrepublik Deutschland in unserem Vorderhaus beschlossen, und es werden 5 ABM-Stellen bewilligt. Das Freie Theaterhaus ist nicht mehr aufzuhalten. Nach der Kommunalwahl 1989 gibt es eine grundsätzliche Änderung in der kommunalen Förderungspolitik. Aufgrund einer parlamentarischen Anhörung der Freien Kultur Initiativen, bestehend aus den Bereichen Musik, Film, Medien, Literatur und Theater, wird der Etat für die Freien Theater fast verfünffacht und auf 3,2 Millionen DM angehoben. Weitere Freie Theater entstehen, zum Beispiel: Die Tagträumer, Mutare Musiktheater Ensemble, Graues Theater, Birgitta Linde, Brigade Werther, Ensemble 9. November, Theater Willy Praml usw. Mit der Erhöhung des Etats wird auch der Weg zum Umbau des Theaterhauses frei, der insbesondere von Klaus Sturmfels aber auch von Dr. Hellwig unterstützt wird, und das Freie Theaterhaus kann am 1. März 1991 eröffnet werden. Wir danken allen, die uns beim Aufbau geholfen haben und uns bis heute die Treue halten: den Künstlern, dem Publikum, der Stadt und dem Land, den Spendern und Sponsoren. Wie alles anfing 5 Festschrift 09.02.2011 15:07 Uhr Seite 6 Die Gesellschafter: Theater Die Traumtänzer Klappmaul Theater TheaterGrueneSosse hinten: Michael Kloss, Thomas Korte vorne: Hansgeorg Mahler, Alexander Krein Klappmaul Theater Theaterhaus, zum Zehnten! Erinnerungen vierer Püppchenheber. Gabriele Meyer, Hilde Nied, Jörg Zick Theater Die Traumtänzer Was ist Theater? Menschen in der Patsche! Aus der Pantomimenschule Fé Reichelt in Frankfurt entstand 1979 ein Theater, das sich „Die Traumtänzer“ nannte – eine freundlich tadelnde Bezeichnung für diejenigen, die außerhalb der Realität leben und eine treffen- 6 Die Gesellschafter de für diejenigen, die mit ihrer Bühnenkunst ihr Leben finanzieren wollen. Denn wer so etwas wagt, muß ein Traumtänzer sein. Der Regisseur Heinrich Koch hat einmal die Frage „Was ist Theater?“ ganz einfach beantwortet: „Menschen in der Patsche!“. Schon zu Beginn nabelten wir uns von dem herkömmlichen lyrischen Pantomime-Begriff, theatralische Darstellung ohne Worte, ab. So waren zwar die meisten Szenen dieser NummernProgramme noch stumm gespielt, aber ihre Inhalte waren aus unserer Erfahrungswelt. Dabei interessierte uns nicht der klassische Kampf gegen die Tücke des Objekts, sondern die Tragikomik des menschlichen Seins. Wir erzählten Geschichten, die durch ihren grotesken Charakter die unfreiwillige Komik der sogenannten normalen Menschen offenbarte – eben Menschen in der Patsche. Diese Geschichten und auch die Stücke beruhen immer auf Beobachtungen und Recherchen, die vor der schauspielerischen Arbeit eingeholt werden. Unser über die Jahre entwickelter Stil der grotesk-komischen Darstellung wurzelt in der Überzeugung, daß im „Gelächter, im Grotesken der Satire der höchste Ausdruck des Zweifels liegt, die wichtigste Hilfe der Vernunft“ Dario Fo Für die Zukunft planen wir sowohl literarische als auch eigenkonzipierte Stücke und unternehmen damit den Versuch, mit neuen Stilmitteln zeitliche Entwicklungen zu erfassen und auf die Bühne zu bringen. JÖRG ZICK (GRÜNDUNGSMITGLIED In den Iden des März im Jahre Eins des Dritten Jahrtausends seit Anbeginn der Zeitzählung vom alten Gregor jährt sich nunmehr zum zehnten Male die denkwürdige Stunde der Geburt jenes Ortes, der fürderhin Heimstatt werden sollte für viele Theatersuchende in der Stadt an der Furt des Mains. Gerne erinnern wir uns an den festlichen Akt von Geburt und Taufe (nicht so gerne an die qualvollen Wehen im Jahresbett), der Volk aus allen Winkeln der Stadt versammelte: Es wurde gar schön geredet, gegessen und getrunken, und alsbald zur mitternächtlichen Stunde gab das (laut jährlicher Befragung eines Sohnes der Stadt) beliebteste Puppentheater der Metropole eine Kostprobe seiner Klappmäuligkeit mit dem (ebenfalls) kurz zuvor aus der Wiege in die Taufe gehobenen Werke „Reise zum Mittelpunkt der Couch“. Doch weil all das versammelte Volk schon trunken war vom vielen Wein aus Äpfeln und Saft der Gerste musste um zwei Uhr früh das Spektakel noch einmal wiederholt werden. Und weil die Püppchenheber aus Bornheim auch aus dem Volke kamen und folglich auch gar fleißig dem Wein aus Äpfeln und dem Saft der Gerste zugesprochen hatten, war die Vorstellung verständlicherweise unverständlicher als zuvor, dafür aber um ein mannigfaches unernster… Und also gingen die Jahre (und Püppchenheber) ins Land und der Intendant des Theaterhauses zu den Müttern und Vätern der Stadt, frech die Fliege der Freiheit um den Hals geschnürt, keck die Kapp der Guten Hoffnung auf das ergraute Haupt gesetzt; bei jenen wollte der frisch gebackene Kapitän um günstigen Wind ersuchen und ein paar Taler für Proviant erbitten, auf dass das jüngste ihrer Stiefkinder nicht nur im Verborgenen dem Wahren, Schönen und Guten erblühen möge. Doch die Alten, die einst im Überschwange vollmundig den Zehnten der Alimente, die sie an ihr fett und feistes Lieblingskind abführten, versprochen hatten, wollten sich wohl mit der Vielzahl ihrer Kinder brüsten, gleichwohl viel zahlen, das wollten sie (schon damals) nicht… Da zitterte die Fliege des Kapitäns, und Kapp und Kahn krängten gar sehr. Doch aus seiner Zeit als Steuermann hatte er Kenntnis, wie das Ruder herumzureißen ist, wenn der Wind aus falscher Richtung bläst. Und er blies pausbakkig in sein großes Horn – und siehe, es eilten Lichtgestalten herbei: Eine markige Meisterin, ein zäher Zahlmeister, eine gründliche Grazie und ein paar wirklich warmherzige Gesellen. Da wich Finsternis und Ungemach, und gemeinsam setzten sie die Segel und durchkreuzten und umschifften alles, was zu durchkreuzen und umschiffen war. – Und mit ihnen waren: Traumtänzer, Tagträumer und Theatergucker, zahllose Solisten und numerierte Ensembles, öffentlich Rechtliche und heimliche Linke, abgerissene Kinder und aufgerissene Klappmäuler – und zwischendurch gab es viel Grüne Soße. Und die Väter und Mütter der Stadt an der Furt, wo das Schiff vom Stapel gelaufen war, sahen es mit großem Wohlgefallen, und warfen ihrem unbändigen Stiefkind liebevoll ein paar Taler mehr ins geflickte Hemdchen! (Doch stimmt es bei aller Freude darob bedenklich, dass bis auf den heutigen Tag die Alten keinen Rat wissen, wie und wo die Spritzen anzusetzen sind, die ihrem von Stund zu Stund fetter und feister werdenden Lieblingskind das Brackwasser aus dem Bauch als Fahrwasser unter den Kiel pumpen…) Unabgesehen davon: Itzo macht die Nussschale mit Namen Theaterhaus schon volle zehn Jahre Fahrt über die freien Gewässer – allen Klabautermännern zum Trutz –, und der geneigte Leser möge erkennen, dass hier wie anderswo nicht die Größe, sondern die Ausdauer zählt, und also mit uns rufen: Schiff, ahoi! MICHAEL KLOSS Das Klappmaul Theater, 1975 gegründet, arbeitet mit den Schwerpunkten Puppen- und Musiktheater und gehört zu den ältesten Freien Theatern Deutschlands. Als Gastspielbetrieb tritt das Ensemble im gesamten deutschsprachigen Raum auf. Die Gesellschafter 7 Festschrift 09.02.2011 15:07 Uhr Seite 8 Die Mitarbeiter Willy Combecher, Detlef Köhler, Sigi Herold TheaterGrueneSosse Der Mensch lebt nicht vom Brot allein 1981 von dem Frankfurter Schauspieler und Regisseur Peter Bauer als Kollektiv gegründet, spielten wir zunächst realistische Theaterstücke für Jugendliche. Mit der Zeit fanden wir einen eigenständigen künstlerischen Weg und entdeckten vor einigen Jahren auch Kinder und Eltern als Publikum für unsere Produktionen. Wir spielen überall: in Theatern, Bürgerhäusern, Kulturzentren und Schulen. Theaterprojekte an Schulen und der von uns gegründete Theater Jugendclub sind wichtige Bestandteile unserer Arbeit geworden, die uns ermöglichen, das Verhältnis zu unserem jun- 8 Die Gesellschafter gen Publikum in Gesprächssituationen immer wieder zu prüfen. Aus unserer langjährigen Arbeit wissen wir, daß die Theatererfahrung junger Menschen durch die Wirkung einer Ensemblearbeit und das Erleben lebendig agierender Schauspieler/innen stark geprägt wird. Theater entwickelt eine besondere Sprache und erreicht über seinen universellen Ausdruck die Menschen auf anderen Ebenen. Daraus folgt, daß wir unseren jugendlichen Zuschauern Konzentration und gedankliche Mitarbeit abverlangen und ihre ästhetischen Ansprüche nicht geringer einschätzen als die erwachsener Zuschauer, im Gegenteil! Wir versuchen in unserer Arbeit, ein hohes ästhetisches Niveau zu halten. Unsere Bühnenbilder sind reduziert bis abstrakt, die Requisiten stilisiert und auf das Nötigste konzentriert. Licht und Ton, vor allem aber Musik, werden nicht nur begleitend eingesetzt, sondern erhalten eigene Dynamik und Bedeutung. Wir respektieren Kinder und Jugendliche und versuchen, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Und so gehen wir auch mit uns selbst um, denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Hierarchische Strukturen im Theater, die den Einzelnen zum Ausführer von Anweisungen machen, schränken das Mitdenken ein und unterdrücken Ideen. Wir machen unser Freies Theater ohne opulente Mittel, ohne Millionenzuschüsse und Spitzengehälter, denn reich sind wir ohnehin! Mit unserer Arbeit, die uns jeden Tag neu fordert, auch manchmal überfordert, aber immer neu beschenkt: Mit vielen Erfahrungen, sowohl bei den Proben, als auch mit unserem Publikum bei den Aufführungen; mit Überraschungen bei unseren Gastspielreisen und mit den Auseinandersetzungen unter uns und dem Spaß, den wir daran haben. Und das, so hoffen wir, merkt man unseren Aufführungen an. THEATERGRUENESOSSE Die Mitarbeiter 9 10 Die Mitarbeiter Die Mitarbeiter Jahrespraktikantin Sarah-Louise Zschischang Öffentlichkeitsarbeit Ulrike Netter Gastronomie Ebi Rezapour Schauspiel Stefanie B. Fritz Schauspiel Michael Meyer Öffentlichkeitsarbeit Henriette Leonhard Schauspiel Susanne Schyns Technik Lukas Wegner Intendanz und künstlerische Leitung Gordon Vajen Technische Leitung Jörg Poppe Schauspiel Uta Nawrath Technik Daniel Maier Aushilfe Technik Jens Klemke 15:07 Uhr Schauspiel Geschäftsführung Goran Lakicevic 09.02.2011 Günther Henne Dramaturgie und Gastspielorganisation Susanne Freiling Theaterpädagogik Simone Fecher Festschrift Seite 10 11 Festschrift 09.02.2011 15:07 Uhr Seite 12 Dantons Tod Theaterhaus Produktionen Schumanns Kinderszenen Premiere 10.9.1994 12 Hotel Sibirien Premiere 20.3.1997 Trio Bremen Eine Komödie von Roel Adam Premiere 4.11.1995 Regie: Bas Zuyderland (NL) Gotthard Kuppel nach Robert Schumanns Von Peter Rinderknecht und Theater Ond-drom Spiel: Rolf Birkholz, Petra Fehrmann, Stefan Opus 15, für Kinder ab 5 und Erwachsene. für Kinder ab 5 Holm, Paco Rosales, Susanne Schyns, Raija Regie: Andrea Schwalbach Regie: Bernd Bosse Siikavirta Spiel: Klaus Dreier, Günther Henne, Spiel: Corinna Maria Lechler, Paco Rosales, Renate Wicke Raija Siikavirta Die Kanincheninsel Dantons Tod Premiere 20.5.1998 Die Bohnenstange Von Georg Büchner Uraufführung 27.6.1997 Regie: Max Eipp Nach dem englischen Märchen „Jack and the Spiel: Willy Combecher, Petra Fehrmann, Premiere 3.11.1994 Premiere 17.3.96 beanstalk“, von Regine Elzenheimer, Walter Günther Henne, Volker Heymann, Ralf Knicker, Von Heiner Kondschak über Meutereien Nach dem Kinderbuch von Jörg Müller und Jörg Reiter, Andrea Schwalbach für Kinder ab 4 Anja Lenßen / Corinna Maria Lechler, zwischen Jungen und Mädchen für Kinder Steiner, Theaterfassung von Heiner Kondschak für Regie: Andrea Schwalbach Clemens Löhr / Michael Meyer, Daniel Maier, ab 5 und für Eltern. Kinder ab 6 Spiel: Helen Barsby, Günther Henne, Paco Rosales, Katrin Schyns, Raija Siikavirta, Regie: Ingrid Ollrogge Regie: Max Eipp Susanne Schyns, Renate Wicke Neon Steinecke Spiel: Corinna Maria Lechler, Rüdiger Osterholt Spiel: Günther Henne, Corinna Maria Lechler, Premiere 20.2.1994 Erzählstück von J. Merkel, K. Adam, P. Kaempfe, Nippes und Stulle spielen Froschkönig Romantisches Musiktheaterstück von Das Schätzchen der Piratin Die Abenteuer des kleinen Däumling Die Kanincheninsel Thomas Marey, Raija Siikavirta Outside Die Papageienjacke Nippes und Stulle spielen Froschkönig Zu Gast bei der Addams Family Premiere 10.6.1999 I. Schulz nach den Brüdern Grimm, für Kinder Uraufführung 31.5.1995 Premiere 23.11.1997 Von Natascha Noever und Andrea Schwalbach ab 6 und Erwachsene Musik Bewegung Tanz Theater für Jugendliche Premiere 7.6.1996 Von Günther Jankowiak und Ingrid Ollrogge nach den Charakteren von Chas Addams Regie: Klaus Adam Inszenierung & Choreographie: Marie-Luise Thiele Von Ad de Bont für Kinder ab 8 für Kinder ab 6 Regie: Andrea Schwalbach Spiel: Julia Bannwarth, Torsten Blunk, Spiel: Günther Henne, Alfred Mehnert, Volnei Regie: Christian Sieler Regie: Roland Hüve Spiel: Günther Henne, Stefan Holm, Corinna Maria Lechler Schneider, Raija Siikavirta, Kiran de Souza Spiel: Marliese Anastasiadis, Stefan Holm Spiel: Stefan Holm, Corinna Maria Lechler Anja Lenßen, Susanne Schyns, Raija Siikavirta Theaterhaus Produktionen Theaterhaus Ensemble Zu Gast bei der Addams Family Die Bohnenstange Die kleine Meerjungfrau Die kleine Meerjungfrau Premiere 6.5.2000 Von Judith Herzberg nach dem Märchen von H.– C. Andersen für Kinder ab 7 Regie: Inèz Derksen (NL) Spiel: Daniela Burkhardt / Stefanie B. Fritz, Michael Meyer, Uta Nawrath, Susanne Schyns Akkordeon: Thomas Rohoska Sonne, Mond und Sterne Premiere 5.11.2000 Von Paula Bettina Mader für Kinder ab 4 Regie: Gordon Vajen Spiel: Uta Nawrath, Michael Meyer Theaterhaus Produktionen 13 Festschrift 09.02.2011 15:07 Uhr Seite 14 Europäische Mythen für Kinder Mythische Geschichten, ihre Helden und Heldinnen verlieren wohl nie an Faszination und an aktueller Bedeutung für unser Leben. Mythen behandeln zentrale Fragestellungen des Menschen nach sich und der als geheimnisvoll und von göttlichem Wirken bestimmten Welt, so sind sie zeitlos und gelten gleichzeitig als universales Kulturphänomen. Die Bearbeitung mythischer Themen gleicht immer wieder einer Neuschöpfung, die auf dem Grundstock alter Mythen basiert. Die zugleich der Tradition verpflichtete wie schöpferische Freiheit, den Mythos weiterzuerzählen, kam früher Schamanen und Erzählern zu und wird heute wohl am ehesten den Künstlern zugesprochen. Bildende und darstellende Künstler jeder Epoche griffen immer wieder alte Mythen auf, um sie neu zu interpretieren und einem meist erwachsenem Publikum auf unterschiedlichste ästhetische Weise zu präsentieren. Wir wollen den reichen Schatz an mythischen Stoffen für Kinder und Jugendliche erschließen. Das Vorhaben, mit dem Theaterhaus Ensemble europäische Mythen für Kinder auf die Bühne zu bringen, ist ein langfristiges Projekt (2001-2003) in Zusammenarbeit mit AutorInnen, wissenschaftlichen, pädagogischen und künstlerischen Ausbildungsstätten zur inhaltlichen und ästhetischen Entwicklung des Kinder- und Jugendtheaters. Geschichten aus der jüdisch-christlichen, griechisch-römischen und nordisch-keltischen Mythologie sollen bearbeitet werden. Einerseits werden bestehende Stücke inszeniert und andererseits Stücke von Autorinnen und Autoren für das Theaterhaus Ensemble neu geschrieben und zur Uraufführung gebracht. Diesen Teil des Projektes betreut und lektoriert Frau Dr. Marion Victor vom Verlag der Autoren, dem bedeutendsten Kinder- und Jugendtheater Verlag in Deutschland. Folgende Autoren und Autorinnen wurden bereits von ihr angesprochen und schreiben zur Zeit an Bühnenstücken: Lilli Axter „Eva und Adam“, Shenja Keil „Riesentochter Skadi“ und Emine Sevgi Özdamar „Noahi“. Zwei Stücke sind bereits fertig gestellt: Sybille Neuhaus hat über das Mädchen „Europa” geschrieben und F.K. Waechter über „Tristan und Isolde“. Das Theaterhaus Ensemble beginnt Anfang April 2001, unter der Regie von Martina van Boxen (Theaterwerkstatt Hannover), die Proben zu „Europa“. Im Mai 2001 wird die Uraufführung sein und die Uraufführung von „Tristan und Isolde“ ist für den Winter 2001 geplant. Darüber hinaus konnten wir das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität zur Mitarbeit gewinnen. Übergeordnete Fragen werden wissenschaftlich bearbeitet, theoretische und historische Hintergründe erörtert und dem Ensemble, den Autoren und allen Beteiligten zugänglich gemacht. Ein erstes Arbeitstreffen hat bereits stattgefunden. Zum Thema „Mythos Zeit“ haben StudentInnen ihre Semesterarbeiten im Theaterhaus vorgetragen. Im Rahmen des Projektes wird regelmäßig ein sonntäglicher Lesebrunch für Familien stattfinden. Kinder, Eltern, Kollegen und alle Interessierte können ihre kulinarischen Bedürfnisse am Frühstücksbuffet stillen und sich anschließend von Mitgliedern des Theaterhaus Ensembles Geschichten aus der klassischen Mythologie erzählen lassen. Weiterhin ist die philosophische Vortragsreihe „Mythos“ unter der Leitung von Dr. Wilfried Fiebig für Beteiligte und Interessierte geplant. Für Kinder soll monatlich eine Begleitsendung auf Radio X ausgestrahlt werden. „2001 Odyssee im Theaterhaus“ ist ein FerienSpiel-Projekt für 8 -12 Jährige, das wir diesen Sommer in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Frankfurt und dem Ferienkarussell anbieten. (Näheres hierzu auf Seite 17) Auf internationaler Ebene ist die Kooperation mit folgenden Theatern vereinbart: Het Laagland (Niederlande), Agora Theater (Belgien), Zeal Theatre (Australien). Mit Theatern in Dänemark, Österreich und Polen werden noch Kooperationsprojekte vorbereitet. Europäische Mythen für Kinder 15 Festschrift 09.02.2011 15:07 Uhr Seite 16 Die zwei in den Kriegshosen, Sebastian 1.Klasse Stadt, Land, alles im Fluß Theaterhaus unterwegs Auf Reisen gehen – schlimmster Fall Zu früh aufstehen – einpacken – hinfahren – aufbauen – spielen – abbauen – essen – zurükkfahren – zu spät ins Bett fallen. Ein Zuhause haben Das Theaterhaus wurde „erfunden“, weil die Freien Theater – in Frankfurt zuhause, aber ohne Haus – einen Ort der Heimat suchten, um ihre Arbeiten auch hier zu zeigen und neue Inszenierungen vorzubereiten. Gleichzeitig sind wir uns bewußt, daß Unterwegs-Sein unsere besondere Stärke ist, die uns über den Tellerrand gucken lässt. Unterwegs in Hessen In Hessen haben wir in den letzten Jahren begonnen, in Zusammenarbeit mit interessierten örtlichen Veranstaltern, Kinder- und Jugendtheatertage durchzuführen. Wir begreifen uns nicht als „Theaterlieferant“, sondern als Partner in einem sich ständig weiterentwickelnden Prozess: Wir erfahren viel über die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten der Kinder und Jugendlichen und können andererseits die Kulturinitiativen in den Gemeinden mit unserer Theaterarbeit unterstüt- 16 Theaterhaus unterwegs zen. Und wir treffen auf Veranstalter, die unsere Theaterinszenierungen und Entwicklungen kritisch begleiten. Das ist uns wichtig! Auf der Expo 2000 haben wir im Auftrag der Hessischen Staatskanzlei einen Kinder- und Jugendtheatertag geplant und durchgeführt und dabei mit vielen Theatern einen Querschnitt der hessischen Kinder- und Jugendtheaterlandschaft präsentiert. Gäste einladen Das Internationale Kinder- und Jugendtheaterfestival Rhein-Main „Starke Stücke“, vom Theaterhaus in Zusammenarbeit mit dem Gallus Theater und dem Jugendamt Frankfurt 1994 ins Leben gerufen, ist ein Ausdruck unserer Neugierde auf andere Theaterformen und interessante Menschen. Es wuchs schnell über Frankfurt hinaus, die Hugenottenhalle Neu–Isenburg und das Bürgerhaus Sprendlingen kamen als Veranstalter dazu,und so entwickelte sich ein Festival für die Rhein-Main Region mit Gästen aus aller Welt, die hier ihre neuen Produktionen den Zuschauern und den Theaterkollegen vorstellen. Das ist für uns alle nicht nur ein großer Genuß, sondern auch ein Forum des Lernens und des Austauschs. Das Festival findet vom 20. bis zum 27. September 2001 zum 8. Mal statt und wird weiter wachsen. Netze knüpfen Im Laufe der Zeit haben wir Kontakte zu anderen Theatern aufgebaut, zu Menschen, deren Arbeit uns wichtig ist und die wir gerne bei uns haben möchten – in einem ganz persönlichen Sinne. Ein Beispiel möchte ich hier vorstellen: Das TheaterGrueneSosse hat für seine Produktion „Fliegenspiel“ im Jahr 1995 den holländischen Regisseur Bas Zuyderland eingeladen. Eine für uns neue Theaterform hielt damit Einzug und machte Lust auf mehr: „Heinrich der Fünfte“, „Hotel Sibirien“, „Wintermärchen“ und im Jahr 2000 „Die kleine Meerjungfrau“ sind Ausdruck dieser Zusammenarbeit mit unseren holländischen Kollegen Silvia Andringa, Inèz Derksen und Bas Zuyderland, die im Sommer 2001 gemeinsam ihr eigenes Theater „Het Laagland“ (Das Flachland) in Sittard übernehmen. Inszenierungen dieses Theaters werden wir hier in Frankfurt vorstellen, und unser Ensemble wird im Gegenzug seine Arbeit in Sittard zeigen. Diese Form des „Blicks über Grenzen“ wollen wir auch mit anderen Theatern praktizieren, denn es weitet den Horizont und macht bereit für Neues. Auf Reisen gehen – schönster Fall Freunde und Kolleginnen treffen – gut Essen gehen – lange über das gesehene Stück diskutieren, dabei viel Rotwein trinken und alles besser machen wollen – eine ernsthafte Antwort auf die Zuschauerfrage geben: „Liebst Du sie wirklich?“ – auf dem flachen Land bei Regen spazieren gehen – eine merkwürdig klingende Mehrzweckhalle in ein schönes Theater verwandeln – in einer Jugendherberge in Etagenbetten schlafen ohne runterzufallen – belgische Pralinen, holländische Sirupwaffeln und sieben neue Ideen mit nach Hause bringen. SUSANNE FREILING Theaterpädagogik „Die dümmste Haltung ist es überhaupt, wenn man etwas verstehen will. Kein Publikum auf der Welt versteht ein Stück von Shakespeare im Theater. Um Verstehen geht es gar nicht. Es geht darum, ob man was erfährt oder was erlebt. Und hinterher versteht man vielleicht was.“ HEINER MÜLLER Junge Menschen brauchen Theater, das sie ernst nimmt und gleichzeitig unterhält, SchauspielerInnen die ihnen Geschichten über das Leben erzählen, Stücke die auch schwierige Themen aufgreifen und gerade deswegen zu einer spannenden Auseinandersetzung (ver)führen. Denn das Leben ist aufregend, nicht einfach, es hält Herausforderungen bereit. Ein Weg, junge Menschen dabei zu unterstützen, diese zu sehen, zu fühlen und es mit ihnen aufzunehmen, führt durch das Theater, wo das Herz berührt wird, Begegnungen stattfinden, jede von jeder lernt. Und je mehr Theater, desto besser. Seit Mai 2000 stehe ich unserem Publikum als Theaterpädagogin zur Verfügung. Ganz nahe an der Pädagogik und ganz nahe an der Kunst. Mit einem programmatischen Wegweiser durch die Theaterpädagogik im Theaterhaus, lade ich Sie ein, über das pure Theatererlebnis hinaus unser Angebot wahrzunehmen. Vor der Premiere eines neuen Stücks laden wir gerne Gruppen zu Voraufführungen ein. Das ist für die ZuschauerInnen und das Ensemble gleichermaßen spannend. Den Gästen bietet es die Möglichkeit, am Enstehungsprozeß teilzunehmen, und die Schauspieler können bereits einige Szenen mit Publikum probieren. Gespräche mit den SchauspielerInnen im Anschluß an den Theaterbesuch oder in der Einrichtung sowie Führungen durch unser Haus, auch unabhängig von einem Theaterbesuch, lassen sich nach Absprache leicht einplanen. Manche Kinder und Jugendliche sind mit der Rezeption von Theater vertraut, andere weniger, und für einige ist es der erste Theaterbesuch, der gerade deswegen besonders aufregend ist. Zur spielerischen Vor- oder Nachbereitung komme ich gerne in Ihre Einrichtung, oder gebe Tips für die Gruppenarbeit und stelle für die Theaterstücke Begleitmaterial zusammen. Hintergrundinformationen, Bücherlisten, Spiele etc. regen an, mit weiteren Aktivitäten an das Theatererlebnis anzuknüpfen. Bei einem Infobesuch in Schulen oder Einrichtungen stelle ich unser Programm vor und berate bei der Stückauswahl. LehrerInnen und PädagogInnen, die zur Auswahl oder Vorbereitung eine Vorstellung sichten möchten, sind dazu herzlich eingeladen. SchülerInnen, die Lust haben in ihrer Schülerzeitung über unsere Stücke oder den Verlauf einer Produktion zu berichten, können sich mit uns in Verbindung setzen. Zuschauerpost kommt bei mir gut an. Durch den Theaterbesuch angeregte Bilder, Aufsätze und Gedichte von unseren ZuschauerInnen sind Schätze, die ich von Zeit zu Zeit in kleinen Ausstellungen präsentiere. Für die nahe Zukunft plane ich einen Jour fixe für PädagogInnen, zu dem ich gelegentlich externe FachreferentInnen einladen möchte. SIMONE FECHER 2001 Odyssee im Theaterhaus Theater machen vor und hinter den Kulissen, das heißt das Stück schreiben, die Kostüme entwerfen, eine Bühne bauen, den Ton und das Licht einrichten, die Regie führen, die Geschäftsführung übernehmen, die Presse informieren, das Theatercafé betreiben und auf der Bühne stehen und spielen. Die Kinder lernen alles kennen, was zum Theaterbetrieb gehört. Sie werden von den MitarbeiterInnen in die verschiedenen Bereiche eingeführt, produzieren dabei ihr eigenes Stück und übernehmen bis zur Premiere die Leitung des Theaterhauses. Die Odyssee bietet genug theatralischen und abenteuerlichen Stoff, um diese Idee zu verwirklichen und die Kinder in 10 Tagen soviel erleben zu lassen wie Odysseus auf seinen Reisen. Eine TheaterFerienSpielAktion vom 13.6. bis 1.7. 2001, für Kinder von 8-12 Jahren. In Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Frankfurt und dem Ferienkarussell. Theaterpädagogik 17 Festschrift 09.02.2011 15:07 Uhr Seite 18 Beruhigend sprotzelt die Kaffeemaschine Kleine Gespräche vor dem Abschied Ein Tag im Theaterhaus Kursangebote Schauspielkurse Jugendclub Das TheaterGrueneSosse bietet seit 1998 für Interessenten zwischen 16 und 22 Jahren den Theater Jugendclub an. Unter der Leitung von Willy Combecher und Sigi Herold können die jungen TeilnehmerInnen Theatererfahrung in der Ensemblearbeit, bei der Entwicklung eigener Stücke sowie in Inszenierungen zu bestehenden Texten machen. Die Arbeitsergebnisse werden im Theaterhaus präsentiert. Bisher kamen „Mit mir nicht“, eine Szenenkollage nach einem Text des österreichischen Autors Gustav Ernst und eine Bearbeitung von „Winterwasser“ von Nicholas Hausse auf die Bühne. Die Treffen finden auf der Probebühne des Klappmaul Theaters (Im Löwenhof ) statt. 18 Kursangebote Pantomime und Körpersprache Das Kursangebot richtet sich an SchauspielerInnen und Interessenten mit entsprechenden Vorkenntnissen. Unter der Leitung von Jörg Zick, Ensemblemitglied des Theater Die Traumtänzer, wird durch Isolationsübungen das Mimische Alphabet und die Illusionsbewegung trainiert und der Aufbau von Szenen studiert. Die Kurse finden auf der Probebühne des Theaters Die Traumtänzer in Offenbach statt. Mihaela Marinescu, Ensemblemitglied des Theater Aaron (Regie und Schauspiel), bietet für Interessenten ab 18 Jahren Schauspielkurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Der Unterricht konzentriert sich auf die Erweiterung des künstlerischen Ausdrucks durch Textanalyse, Sprach- und Bewegungstraining. Vom Monolog über die kleine Szene kommt es bis zur Erarbeitung eines Stücks, das im Theaterhaus zur Aufführung gebracht wird. „Kleine Gespräche vor dem Abschied“, nach Cechovs „Drei Schwestern“ und „Die Möwe“, und „... an einem anderem Teil des Waldes ...“, Szenen aus Shakespeares „Wie es Euch gefällt“ wurden bereits von KursteilnehmerInnen im Theaterhaus präsentiert. Die Kurse finden auf der Probebühne des Theater Aaron (Am Tiergarten) statt. Freitag, 7:00 Uhr morgens. Es ist kühl, der Putzdienst reinigt das Foyer. Heute schreibe ich den Antrag für ‘Starke Stücke 2001’. Der Laster brummelt in den Hof. Türen werden geöffnet, Kisten hastig getragen, Stative geschultert. Es wird kaum gesprochen. Die Kollegen arbeiten routiniert. Noch 4 Stunden bis Vorstellungsbeginn. Das Bühnenbild wird im Souterrain aufgebaut, die Szene eingeleuchtet, später ein kurzer Soundcheck. ‘Reise zum Mittelpunkt des Sofas’. Zigarettenpause. Zum wievielten Male spielt das Klappmaul Theater bei uns? Beruhigend sprotzelt die Kaffeemaschine. Jörg schaut kurz rein: „Alles klar?“ 9:00 Uhr. Der gelbe Laster von TheaterGrueneSosse fährt rein. Ein paar Requisiten noch von ‘Strandläufer’ und ab nach Belgien zum Festival. „Schöne Grüße an Marcel, wir sehen uns spätestens bei ‘Starke Stücke’ – ja, ja, den Antrag mach ich heute fertig. Toi, toi, toi.“ 10:00 Uhr. Im Souterrain ist alles fertig, im Saal wird fieberhaft gearbeitet. Morgen ist Premiere, Theater Aaron, die Zeit ist knapp. In der Ruhe liegt die Kraft. Im Büro plärrt der Anrufbeantworter, Vorbestellungen werden eingetragen, Nachrichten notiert, die Zeitungen durchgesehen. Und? Was schreiben sie über uns? Vorankündigungen, Fotos, alles wird archiviert. Übrigens – können wir eine Zusatzvorstellung von der ‘Meerjungfrau’ einrichten? Keine Ahnung – Suse fragen, ist auf der Probebühne, bei den Klappmäulern. Ok später. Die ersten Kinder stürmen das Haus. Simone nimmt sie in Empfang, erläutert den Ablauf. Lenkt die Meute ins Café „noch nicht hinter den Vorhang gucken“. Einlaß, Kinder in Sitzreihen sortieren, die Kleinen nach vorne. Alle setzen – auch die Lehrer! Bitte Ruhe! Bitte Ruhe! Bitte Ruhe! Blinkt die Lampe: die Vorstellung läuft. Oben im Saal wird leise weitergearbeitet. Ein Anruf vom HR: „Könnt ihr die Schilder rausstellen?“ Für´s Konzert am kommenden Mittwoch müssen die Parkplätze gesperrt werden, der Ü-Wagen ist dieses Mal doppelt so breit, dreimal so lang und ziemlich hoch. Geht in Ordnung. Die Traumtänzer schauen mal rein, bringen Fotos und Texte für das Programmheft. Ein Täßchen Kaffee? Wie laufen die Proben? 12:30 Uhr. Die Kinder platzen aus dem Theater: „War’n klasse Film!“ Ein Anruf der Jazz-Initiative: „Können wir schon die Spieltermine für September abklopfen, hab da eine Spitzenformation, die können nur am Neunzehnten.“ Anruf vom Filmhaus: „Können wir die Wohnung für einen Referenten haben?“ Moment, Goran sieht nach: „Nein – das heißt, wenn die Regisseurin etwas früher ..., ich versuch´s zu klären, bis dann.“ 14:00 Uhr. Essen. Klasse, Premierenwoche! Ebi kocht jetzt wieder täglich und alle müssen mitessen: Spieler, Regisseurin, Austatterin, Assistenten, Technik, Verwaltung, Kollegen – nur Noni und Ulli sind an den Computern festgewachsen. Kann die mal einer loseisen? 15:00 Uhr. Termin mit dem Ensemble 9. November, technische Fragen für die nächste Produktion müssen noch geklärt werden. Wenn die Zuschauer diagonal sitzen, haben wir aber weniger Plätze. Nein, wir haben nur 20 Gerüststangen. Vielleicht kann der Mousonturm aushelfen. Ja – das soll der Fiebig selber machen. 17:00 Uhr. Ein kurzes Telefonat mit Dieter Bassermann vom Kulturamt über unser Fortbildungsvorhaben und den InternetAuftritt. Schnell noch mit dem Gallus Theater den Probenraum klarmachen und dann der Antrag für ‘Starke Stücke’. 19:00 Uhr. Mit Goran muß die aktuelle Finanzlage erörtert werden. Wie steht´s mit dem Arbeitsamt und unserem ABM Antrag, Gagen müssen noch ausgezahlt werden, Ausländersteuer, Spendenquittungen, Anträge, wann kann mit dem Zuschuß aus Wiesbaden gerechnet werden? Verträge, Statistiken. Ach Mensch, der Antrag für ‘Starke Stücke’ muß doch heute ‘raus, das darf ich nicht vergessen. 20:00 Uhr. Generalprobe. Höchste Konzentration. Alles läuft gut. Plötzlich black out, der Lichtcomputer spinnt. Und das in der Generalprobe! Das darf einfach nicht passieren! Kurze Fehlersuche. Es geht weiter. Alle sind nervös. Einige kleine Fehler noch, das ist ein gutes Omen. 22:00 Uhr. Die ersten Gäste für die Nachtvorstellung zur ‘Reise zum Mittelpunkt des Sofas’ treffen ein, die gleiche Vorstellung jetzt für Erwachsene. Eine Kultveranstaltung. Der Zuschauerraum füllt sich. Wieviel Plätze haben wir noch? Egal wir machen den Vorhang hinten auf. Das Theatercafé füllt sich, es wird rappelvoll. Nach der Vorstellung noch ein Gespräch mit Fiebig. Wir haben keine Lust mehr, über die Alten Institutionen und deren Struktur- und Finanzprobleme zu diskutieren. Wir sind weiter. Es geht um gemeinsame Arbeit. Neue Ideen. Ästhetik. Wir streiten über Kunsttheorie und Praxis und verdammt, daß es einfach gemacht werden muß. Wir. Die Produzenten. Wer sonst. Verdammt: Der Antrag! ‘Starke Stücke 2001’! Den muß ich morgen schreiben. GORDON VAJEN Ein Tag im Theaterhaus 19 Festschrift 09.02.2011 15:07 Uhr Seite 20 Aufgerollt Die Vergangenheit des Grundstücks Schützenstrasse 12 „...die Spuren versinken im Dunkeln der Geschichte...“. Diese poetische Aussage des Historikers Johann Georg Batton aus dem Jahr 1861 läßt sich auch auf die Geschichte des Theaterhauses übertragen. Das Hintergebäude des Grundstücks Schützenstraße 12 ist über 100 Jahre alt und verbirgt hinter seiner neoklassizistischen Fassade einige bewegende, auch dramatische Ereignisse, die wir heute nicht mehr vollständig nachvollziehen können. Wirft man einen weiten Blick zurück und beleuchtet das Haus im Rampenlicht seines geschichtlichen Kontexts, so entsteht ein lebhaftes Kaleidoskop der Kulturgeschichte Frankfurts. Als eines der wenigen erhaltenen Gebäude im Ostend erinnert das Hinterhaus heute an eine verbrannte Vergangenheit: es dokumentiert die Emanzipation der jüdischen Einwohner Frankfurts von ihrer rechtlichen Gleichstellung 1864 bis zu ihrer Vernichtung durch die Nationalsozialisten. 20 Aufgerollt Auch ist das Gebiet des heutigen Ostends und damaligen Fischerfeldviertels ein bedeutendes Kapitel für die Stadtentwicklung Frankfurts und bisher historisch wenig dokumentiert: es ist das erste Stadtviertel, das um 1800 (1792 – 1825 ) städtebaulich von der Stadt geplant und entwickelt wurde. Ausschlaggebend für diesen Prozess waren bestimmte sozialpolitische und wirtschaftliche Faktoren, womit der Erschließung des Fischerfeldviertels eine weitere historische Bedeutung zukommt: das Entstehen einer neuen städtischen Mittelschicht in Frankfurt zu Beginn des 19. Jahrhunderts hing unmittelbar zusammen mit der Emanzipation der Juden. Das Ostend entwickelte sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts zum wichtigsten Wohngebiet des aufstrebenden Mittelstandes jüdischen Glaubens. Die Stadt Frankfurt hatte sich bisher wenig durch städtebauliche Aktivitäten ausgezeichnet. Johann Wolfgang von Goethe veranschaulichte 1797 die baulichen Mißstände seiner Heimatstadt: „Wenn man Frankfurt durchwandert und die öffentlichen Anstalten sieht, so drängt sich einem der Gedanke auf, daß die Stadt in früheren Zeiten von Menschen müsse regiert gewesen sein, die keinen liberalen Begriff von öffentlicher Verwaltung, keine Lust an Einrichtung zu besserer Bequemlichkeit des bürgerlichen Lebens gehabt, sondern die vielmehr nur so notwendig hinregierten und alles gehen ließen wie es konnte... Mißstände, wie das Überbauen der Häuser, die krummen Anlagen der Straßen, wo jeder nur sein Plätzchen und seine Bequemlichkeit im Auge hat, fallen in einem dunklen gewerbvollen Zustand nicht auf, und den düstern Zustand der Gemüter kann man an den düstern Kirchen und an den dunklen und traurigen Klöstern jener Zeit am besten erkennen.“ Das Fischerfeld war stadteigenes und brachliegendes Gelände im östlichen Bereich der Stadt. Ideales Terrain also, um dort die Anlage eines Stadtviertels mit sich im Rastersystem überschneidenden Straßenzügen nach streng klassizistischem Vorbild entstehen zu lassen. Charakteristisch für diese „Neue Anlage“ war ein einheitliches harmonisches Stadtbild mit geradlinigen, geometrisch angeordneten breiten Straßenzügen und klaren, in der Regel viergeschossigen Fassadenflächen, mit sparsam eingesetzten Einzelementen nach dem Baugedanken der Französischen Revolution. Einheitlich hell verputzte Wände unterstützten die freundliche Gesamtwirkung der Anlage. Neu war außerdem, daß die Anlage den bis zu diesem Zeitpunkt in Frankfurt noch nicht bekannten Typus des großstädtischen Mehrfamilien-Etagenmiethauses einführte. Die „neue Anlage“ war den wohnlichen Anforderungen und Bedürfnissen der Frankfurter Bürger nach modernsten Gesichtspunkten angepaßt worden, wodurch das Fischerfeldviertel eine architektonische, soziale wie allgemein-kulturelle Entwicklung eingeleitet hat, wie sie seit Mitte des 19. Jahrhunderts aus unseren Städten nicht mehr wegzudenken ist. Das Theaterhaus wurde zwischen 1888 und 1894 vermutlich als Bet- und Gemeindesaal der orthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft erbaut. Im Souterrain – dem heutigen Theatercafé – war eine Matzenbäckerei untergebracht. Um sich die Atmosphäre des überwiegend von orthodoxen Juden bewohnten Ostendsvorzustellen, muß man die religiösen Hintergründe etwas näher beleuchten. Ein großes Dilemma der wachsenden Emanzipation der Juden im Verlauf des 19. Jahrhunderts war ihre Aufspaltung in unterschiedliche Glaubensrichtungen. Bildeten Sie im Ghetto der Judengasse noch eine große Gemeinschaft im Kampf gegen alle Formen der Unterdrückung von der „Außenwelt“, so resultierte ihre gewonnene Freiheit in religiösen Auseinandersetzungen. Die Folge war eine zunehmende Polarisierung zwischen orthodoxen und reformerischen Strömungen. Ein markanter Ausdruck der gewandelten Weltanschauung der israelitischen Reformbewegung war die Gründung einer neuen, von modernen didaktischen und pädagogischen Grundsätzen geleiteten Schule: das Philanthropin (1804). Die „Altgläubigen“ der jüdischen Gemeinde schlossen sich Mitte des 19. Jahrhunderts zur (orthodoxen) Israelitischen Religionsgesellschaft zusammen. Ihren Hauptsitz hatte die Religionsgemeinschaft in der Schützenstraße 14, in der eine eigene Synagoge (1852/53) mit Schulgebäude (Realschule) und Mikwe (jüdisches Ritualbad) entstand. Der Integrationsgedanke sowie der Wunsch nach Unauffälligkeit der meist zurückgezogen lebenden, streng religiösen Juden fanden in der Synagoge ihre architektonische Umsetzung. Sie stand in der Flucht der Nachbarhäuser und überragte diese nur unwesentlich. Die Synagoge wurde um 1921 in ein Auktionshaus umgebaut. Im Hintergebäude der Schützenstrasse 12 waren, wahrscheinlich seit diesem Zeitpunkt, verschiedene Handwerksbetriebe, vor allem eine Weißwäschenäherei untergebracht. Die Synagoge wurde vermutlich während des zweiten Weltkrieges zerstört. Die israelitische Hauptgemeinde hingegen weihte eine neue Hauptsynagoge in der Judengasse (1860) ein, die das Ende des „jüdischen Mittelalters“ und den Beginn einer neuen, helleren (Emanzipations-)Zeit zu versinnbildlichen beabsichtigte. Die israelitische Hauptgemeinde versuchte nach Austritt der Religionsgesellschaft, den rituellen Ansprüchen ihrer religiös-konservativen Mitglieder zu genügen, um weitere Austritte zu verhindern, indem sie eine weitere Synagoge (1881/1882) am heutigen Börneplatz baute. Nicht zuletzt kommentiert die Geschichte der Synagogen im Osten der Stadt Frankfurt auch die Orientierungslosigkeit der Juden durch jahrhundertelange Ghettoisierung. Nach 1933 wurden die israelitische Gemeinde und die Religionsgesellschaft zwangsvereint. Die religiöse Auffassung prägte entscheidend das Erscheinungsbild des jeweiligen Stadtviertels. Die vorwiegend im Ostend lebenden orthodoxen Juden unterschieden sich in ihrem Erscheinungsbild kaum von ihren liberalen Glaubensgegnern. Beide Gruppen befürworteten eine weitgehende Assimilation der Juden in die deutsche Gesellschaft und hatten die alte Judentracht und den Bart abgelegt und sich stark der deutschen Sprache, Bildung und Kultur zugewandt. Hochdeutsch oder der jeweilige Dialekt einer Region war die offizielle Sprache der Juden geworden. Erst durch die Zuwanderung der Juden aus Osteuropa (Polen/Rußland/ÖsterreichUngarn) ab Mitte des 19. Jahrhunderts, die sich überwiegend im Ostend ansiedelten, veränderte sich das Erscheinungsbild dieses Viertels. Die sogenannten „Ostjuden“ waren noch gänzlich ihren religiösen Traditionen verpflichtet. Als „Ärmste der Armen“ verschrien, führten sie ein proletarisches Element in das Frankfurter Ostend ein. „Die Ostjuden galten als schmutzig, laut, roh, unsittlich, kulturell rückständig – Vertreter des Ghettos, die das Gegenbild des „Modernen“, emanzipierten und akkurierten deutschen Juden waren“ (Arnim Otto „Die Frankfurter Juden im Ostend. 1796 – 1945“) Im Gegensatz zu den liberalen und orthodoxen Juden war die Lebensweise der Ostjuden geprägt von einer schwachen Anpassung an die deutsche Kultur. Die Form des Gottesdienstes, wie er sich in deutschen jüdischen Gemeinden nach protestantischem Vorbild herausgebildet hatte, war den Ostjuden fremd. Vor allem in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts bildeten die Ostjuden eigene Betgemeinschaften mit eigenen Betsälen. Die Männer trugen noch ihre langen schwarzen Kaftane und ihre Bärte, häufig mit „pajes“, den Schläfenlöckchen; auf den Kopf gehörte ein schwarzer Hut oder die „jarmelke“, das Käppi. Jiddisch blieb ihre Sprache. Mit wachsendem Machteinfluß der Nationalsozialisten emigrierten ab 1933 viele der wohlhabenden Juden, die sich überwiegend im Westend etabliert hatten, ins Ausland. Arnim Otto schreibt dazu: „... während die meisten Aufgerollt 21 Festschrift 09.02.2011 15:07 Uhr Seite 22 Toilettenpapierrolle der Stadt Frankfurt am Main aus dem Kostümfundus der Städtischen Bühnen. seine Erlebnisse während der Reichskristallnacht: „Der Tag ist mir noch so gut in Erinnerung als wäre er gestern gewesen. Es war ein ziemlich sonniger Tag Anfang November 1938. Am Vormittag hatte ich schon allerhand Gerüchte gehört, in der Nacht seien die Frankfurter Synagogen angezündet worden. Wir selber hatten das Grundstück Schützenstrasse 12, das von der israelitischen Religionsgemeinschaft schon lange als verkäuflich ausgeschrieben war, erworben. In diesem Gebäude wohnten noch sieben jüdische Familien. Ich ging vom Fabrikgebäude über den Hof nach den Wohnungen jüdischen Familien des Westens nach 1933 schnell ins Ausland wanderten, blieben die orthodoxen Juden, Jehova vertrauend, in ihren Wohnungen im Fischerfeld und fanden in den Lagern den Tod.“ Das Grundstück der Schützenstraße 12 war bereits seit 1933 von der Israelitischen Religionsgesellschaft zum Verkauf ausgeschrieben. 1938 erwarb Hugo Willi Weber das Gelände, das daraufhin zur „Frankfurt – Mühlheimer Tabak- und Zigarettenfabrik Weber“ umfunktioniert wurde. Andreas Weber (ehemaliger Reichstagsabgeordneter der SPD) beschreibt 1945 in einem Zeitungsartikel der Frankfurter Rundschau 22 Aufgerollt hin, als mir Frau Katz weinend und fassungslos entgegengestürzt kam... Ich rannte in das Vorderhaus um zu sehen, was dort los sei, und traf in der Diele drei oder vier Männer in Zivil, die mit Brecheisen, Aexten, Hämmern und anderen Werkzeugen bewaffnet waren. Alle diese Männer waren mir unbekannt. Ich stellte die Kerle, die wie wildgewordene Einbrecher aussahen zur Rede und verbat mir jede weitere Demolierung des Hauses, das mein Eigentum sei. Durch mein energisches Vorgehen ließen sie sich auch abdrängen, und so wurden fünf weitere jüdische Familien vor dem Schicksal bewahrt, das den Familien Hirsch und Katz geschehen war. "Bewahrt" ist freilich zu hoffnungsvoll ausgedrückt, es war ja nichts als ein Aufschub, den ich erreicht hatte...“ Die Tabak- und Zigarettenfabrik existierte bis 1957. Während das Vorderhaus im Krieg total zerstört wurde, erlitt das Hintergebäude erhebliche Brandschäden und wurde in verschiedenen Etappen bis 1965 wiederhergestellt. Seitdem beherbergte es den Kostümfundus der Städtischen Bühnen. Im Juni 1986 wurde das versteckte Gebäude im Hinterhof der Schützenstrasse 12 von Mitgliedern der Freien Theaterszene in Frankfurt entdeckt und angemietet. Im darauffolgenden Jahr, im Mai 1987 wurde der Bauantrag für den Umbau in eine Spielstätte für freie Theatergruppen mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendprogramm gestellt, aber erst im August 1990, dreieinhalb Jahre später, die endgültige Baugenehmigung erteilt. Seit 1986 diente es als Probebühne der drei Gesellschaftergruppen des Theaterhauses. Erst ab 1990 konnte mit dem schon lange geplanten Umbau des Gebäudes in ein Theater begonnen werden, der schließlich mit der Eröffnung am 1. März 1991 gefeiert werden konnte. ULRIKE NETTER Begleitend zur Dokumentation wird im Theaterhaus während der Jubiläumsfeierlichkeiten eine Ausstellung der „Devotionalien“, die während der Umbauarbeiten geborgen wurden, stattfinden. Wir danken unseren Förderern, Spendern und Sponsoren Hagenovia Treuhand GmbH Steuerberatungsgesellschaft Auto Service Müller opakW E R B EA GENTUR Conditorei Rudolf Sturm Festschrift 09.02.2011 15:07 Uhr Seite 24 Klappmaul Theater Reise zum Mittelpunkt des Sofas . Harald Weiss Außer Abonnement . TheaterGrueneSosse Robinson und Crusoe . Margrit Gysin (CH) Die Sterntaler . Theatercompagnie Tagträumer Die Verständigung . Theater Die Traumtänzer Sink Big . Mark Wetter (CH) Jeda - der Schneemann . Mark Wetter & Company (CH) Das Waldfest . Theater Spilkischte (CH) Hänschen klein . Beat Fäh (CH) Der Transatlantiksurfer . Theater Spilkischte (CH) Die Stühle . Theater Ond-Drom (CH) Trio Bremen . Jubiläumsensemble Bonn Das Kleistprojekt . Freies Schauspiel Ensemble Kasperl am elektrischen Stuhl . Peter Rinderknecht (CH) Herr Finder . Freies Schauspiel Ensemble Der Sieger . Peter Rinderknecht/Simon Hostettler (CH) Lenox – ein Ausflug mit drei Flügeln . Company Vivienne Newport Wind of Madness . Theater Forum Kleist-Material . Theater Transit Blick Wechsel . Theater Forum Kalldewey Farce . Drama Nova History – Hysterie . Monteure Wenn der Wal Walzer tanzt . J.P. Sands Wort-Bruch . Die Schwindler feat. Jo van Nelson Die Stunde der Wahrheit .TheaterGrueneSosse Kein Feuer ohne Kohle . Theater Die Traumtänzer Sehnsewas!? . Theater Die Traumtänzer Darf ich bitten? oder Die 4 von der Tanzstelle . Brigade Werther Kurzes Ültra + . Hessisches Jugendtheater Ensemble Hereinspaziert . Klappmaul Theater Muppets late-night-revue . Klappmaul Theater Drunter und Drüber . Klappmaul Theater Ich auch! . Klappmaul Theater Hemden mögen´s heiß . Theatercompagnie Tagträumer Beirut . Shakespeare Swui Ensemble Es fehlt noch ein Stein +++ weiter . Cornelia Niemann/Annemarie Roelofs/Elisabeth Süßer Girls! Girls! Girls! . Wanna Be´s Who is me . Connie Webs´ Blues Band Wild woman don´t get the blues . Theater Pfütze Deesje macht das schon . TheatercompagnieTagträumer Die da . Willi Thomczyk Bukowski - Stories vom verschütteten Leben . Klappmaul Theater Spätlese . TheaterGrueneSosse Fräulein Julie . Institut für plötzliche Bewegung Pinocchio . Erfurter Puppentheater Traumreise . Verena Reichardt Vom Teufel mit den drei goldenen Haaren . Monteure Wie kommt der Fisch ins Ei? . Klappmaul Theater die Nähmaschine . Theater Die Traumtänzer Endlich satt! . Heinrich Koch Cappuccino & Canapee . Juiläumsensemble Bonn Mit meiner Stimme sprechen das Äußerste. Kassandra . Juiläumsensemble Bonn Die Troereinnen . Juiläumsensemble Bonn Herakles 5 . Theater im Pumpenhaus Verkommenes Ufer . Theater im Pumpenhaus Medea-Material . Theater im Pumpenhaus Landschaften mit Argonauten . Die Spielverderber Die Insel . Teater Uhrsprung Mond, Schatten & mancherlei . Schauburg Weißt du, wo mein kleiner Junge ist? . Schauburg Familienbande . Hannelore Marzi Es war einmal... . Ferri & Lerri Bonbon-Joe . Die Schwindler Mythen des Abendlandes . Cornelia Niemann Solo im Supermarkt . La Senty Menti Ping-Pong . Monteure Regenwald . Freies Tanztheater Frankfurt entweder und... . Theater Aaron Über Watt . Aktionstheater Kassel Nippes und Stulle spielen Froschkönig . Theater die Traumtänzer Sink Big . Theater in der Tonne Gespräche mit Tschechow . Theater in der Tonne Geschichten aus der Unterwelt . Theater Montage Ich schneide schneller . Sven Moussong Eine wunderliche Gasterei . Thomas Marey Klangaphorismen . Klappmaul Theater Das Kußbuch . Theater Die Traumtänzer Nach(t)schlag . Aktionstheater Kassel Max . Zusammenschluß e.V. Mädchenwelten – Jungenwelten . Theater die Traumtänzer Picknick im Felde . Petra Schuff Der Froschkuß oder die eiserne Henriette . Fundus – Theater Das Familien Album . 9 x Schauen Hamlet nach Shakespeare . Baggårdtheatret (DK) Balders Reise . Theatret Hans Rønne (DK) Adam im Gewächshaus . Jakob Mendels Theater (DK) Eine Nebensache . Arni Arnold Bitter Lemming . Theater Kolportage Tod und Teufel . Anonyme Saxophoniker Konzert . Mutare Musiktheater Ensemble Von der Handkante aus . Transito Die unsichtbare Stadt II . Institut für plötzliche Bewegung Käthi B. oder die Einsamkeit der Pinguine . Klappmaul Theater Geschichte im ewigen Eis . Theater im Marienbad Die Geschichte vom Baum . Vaughn/Knauer Der Grüne Punkt . Brigade Werther Exploding Faust . Ferri Wer hat die schönste Gänsehaut . TheaterGrueneSosse Emigranten . Die Fuzzys In der Stadt . Theater Aaron Antoine und Désirée . Vuros Ensemble Nemsirohpabirsk . Arni Arnold Blaues vom Himmel . Schwabenoffensive Halt dei Gosch ond sing! . Frankfurter Figurentheater Der unverfrorene Weihnachtsbaum . Stuffed Puppet Thaetre Manipulator & Underdog . Herbert Henck Konzert . hr 2 Theaterhaus Konzert Chris Newman/Stefan Schädler . Theater Mimikri Wir können noch viel zusammen machen . Marieluise Ritter Fisch mit Bademütze . Marieluise Ritter Dubidu im Schuh . Ferri Geschichten & Lieder . Thomas Hertel, Olivier Sinclair Pi – eine Höhlenexkursion . Marieluise Ritter Sei mein Frosch . Sigi Herold Der Taxifahrer... stimmt so . Monteure Uit! . Theater Tamen The Der Schein trügt . Theater Aaron Nachichten aus Jalta . hr 2 Theaterhaus Konzert Antoine Beuger/Carine Levine . Theater Tamen The Top Girls . Mutare Musiktheater Ensemble Penthesileas Bogen . Theater Die Traumtänzer Sigurd lebt! . Oliver Augst Tutuguri . Theater Reißverschluß Island of my Desire . Infracom Slop Shop . Freies Tanztheater Frankfurt Flanetarium . Mutare Musiktheater Ensemble Fast . Hilde Wackerhagen Sprachspüle . Klappmaul Theater Eiszeit . Theater Aaron Ferne Frauen . Theater Aaron Tamina . Marianne Schroeder Konzert . Ferri Der Frechmax . Ensemble Modern Konzert . Mutare Musiktheater Ensemble Erik Satie . Kick la Luna Konzert . Theater Waidspeicher Biographie – ein Spiel . Theater Waidspeicher Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann? . Infracom Event . Agora/Brausepaul VW . Brigade Werther Subotnik . Theater Aaron Doublette in der Mitte . hr 2 Theaterhaus Konzert David Moss . Company Vivienne Newport Danke gut . Theaterhaus Produktion Die Abenteuer des kleinen Däumling . Klappmaul Theater Keiner hat mich lieb . Mutare Musiktheater Ensemble Fünf zu Acht . Cornelia Niemann/Annemarie Roelofs Dezibella . hr 2 Theaterhaus Konzert Volker Staub/Andreas Wagner . Ensemble 9. November Ein Gebet für Katharina Horowizova . Theater Ulrike Rosenkranz Der Glöckner von Notre Dame . Theater Waidspeicher Ich will nach Hause . Tiyatro Saz Rock Romeo und Julia . Theater Die Traumtänzer Was kommt danach . TheaterGrueneSosse Mirad, ein Junge aus Bosnien . Theaterhaus Produktion Schumanns Kinderszenen . TheaterGrueneSosse Rasiermesser . Theaterspielplatz Braunschweig Zwei Monster . Agora Theater (B) Der stumme See . Peter Rinderknecht (CH) Platz für den König . Klappmaul Theater Goldkind . Mutare Musiktheater Ensemble Ohne Ufer . Theaterhaus Produktion Das Schätzchen der Piratin . Theaterhaus Alpenrod Das kleine Gelb . hr 2 Theaterhaus Konzert Phill Niblock . Theater Die Traumtänzer Unheilbar deutsch . Company Vivienne Newport A Square Foot . Freies Tanztheater Frankfurt Split . Theater Bilitz (CH) Platzkonzert und Koffer . Kren/Newman/Stutz/Valk/Zerlett Sters . Artichoke Konzert . Ferri, Lerri & Tom Die Mäusepolizei schläft nicht . Mark Wetter (CH) Jeda, der Schneemann . hr 2 Theaterhaus Konzert Luc Ferrari . Ensemble 9. November Ein Held unserer Zeit . Klaus Adam Nudel nachts auf Abenteuer . hr 2 Theaterhaus Konzert Concert by, for and against David Moss . Theater Aaron visions fugitives . Tiyatro Saz Rock Häuptling Abendwind . Ilona Strauß & Marliese Anastasiadis Die Zofen . Theater Die Traumtänzer Isch bitt’ Sie – noch e’ Nummer . Theater Ulrike Rosenkranz Quasimodo . Theater im Wind Hermann . Theaterhaus Produktion Outside! . Jörg Laue Lavinias Schatten . Mutare Ensemble Konzert . Parallelaktion Konzert . Freies Tanztheater Frankfurt Ø 23 24 85 . Theater Waidspeicher Der kleine Onkel . Margrit Gysin Das Kind, der Wolf und die sieben Geißlein . Danstheater Arena (DK) Bunte Bande . Els Theater (NL) Der Selbstmord der Mädchen . Landestheater Tübingen Nebenan . hr 2 Theaterhaus Konzert HCD – Produktions/Howard Skempton . Unterhaus Mainz Sommernachtstraum . Arthur West Lesung . TheaterGrueneSosse Fliegenspiel . Theaterhaus Produktion Trio Bremen . Theater Waidspeicher Der Nibeljunge . Ensemble 9. November Gute Knochen . hr 2 Theaterhaus Konzert Matthias Kaul . Alphonse (I) Da Capo alla Fine . Susanne & Paul Olbrich Rumpelstilzchen . Ferri Kille-KilleKitzelkäfer . Theaterhaus Produktion Die Kanincheninsel . TheaterGrueneSosse Heinrich der Fünfte . Centro Ricerce Musicali (I) I margini sottili . Arnold & Herold Poesie ohne Mord? Kannze vergessen . Theaterhaus Produktion Die Papageienjacke . Mutare Ensemble Konzert . hr 2 Theaterhaus Konzert Yntse Vugts / In Air (B)inär . Mutare Musik Ensemble Sehn-Sucht . Tiyatro Saz Rock Unter Strom . Klappmaul Theater Ein Frosch lernt fressen . Jazz Nacht Café young spirit . Landestheater Tübingen Die fürchterlichen Fünf . Schnawwl Mannheim Feuerwehrmänner . Comedia Colonia Rose und Regen, Schwert und Wunde . Theater Sirkel (NL) Blok . Mutare Ensemble Hans Ulrich Engelmann / Potraitkonzert . Rrrrabazz Theater Zip Zap Zawwelmarie . hr 2 Theaterhaus Konzert Hermann Kretzschmar . Ruth Fühner/Udo Diegelmann Percussion und Prosa . Ensemble 9. November L’Homme qui rit – Der Mensch, der lacht . hr 2 Theaterhaus Konzert Friedrich Gauwerky . Mitra Theater Shabnam und Mahtab . Axis Jazzkonzert . Ensemble Erato Mozart – in seinen Liedern und Briefen . Jazz Nacht Café Musiker Nacht Café Session . EXperience sounds like jazz or something . hr 2 Theaterhaus Konzert Ernst-Albrecht Stiebler / Portraitkonzert . Theaterhaus Produktion Hotel Sibirien . Jazz Nacht Café The Ned Irving Quintet . Christian Schidlowsky Die Frau und der Vogel . Die Schwindler Die alten bösen Lieder / Heine & Schumann . Jazz Nacht Café Lutz Häfner Quartett . Gilla Cremer Die Kommandeuse . Laboratorio teatro Settimo (I) Aquarium . Laboratorio teatro Settimo (I) Novecento . TheaterGrueneSosse Der Junge und die See . Graues Theater Sallinger . Pozori_te Mladih Sarajevo (CR) Cika Bajkine Bajke . Mevrouw Smit (NL) Ubu . Theater Spilkischte (CH) König Jool der Letzte . Theaterhaus Produktion Die Bohnenstange . Mutare Ensemble Ritual und Beschwörung . Henne/Heymann Von Duden und Blasen . Cornelia Niemann/Annemarie Roelofs Die Gehaltserhöhung . SUS-Trio featuring Renate Wicke . Jazz Nacht Café Daniel Guggenheim Quartett . Jazz Nacht Café Norbert Scholly Group . Theater Waidspeicher Das Feuerzeug . Lars Vik (N) Fritjof Fomlesen kommt nach Deutschland . Theaterspielplatz Dussel und Schussel . Nordhessische Landesbühne Anne Frank: Tagebuch . Theater Sirkel (NL) Der geheime Garten . hr 2 Theaterhaus Konzert Malcolm Goldstein . Graues Theater Jetzt – Während – Und so weiter . Klappmaul Theater Träume zwischen Müll und Mond . Jazz Nacht Café young spirit . Jazz Nacht Café Matthias Schubert Sextett . TheaterGrueneSosse Wintermärchen . Jazz Nacht Café Azul . Graues Theater Unter Stunden . Theaterhaus Produktion Nippes und Stulle spielen Froschkönig . Jazz Nacht Café Bonehenge . hr 2 Theaterhaus Konzert Scott Johnson . Theater Die Traumtänzer Auf großer Kaffeefahrt . Jazz Nacht Café Heinz Sauer . Jazz Nacht Café Anke Helfrich Trio . Ensemble 9. November Nach Moskau, Teufel noch Eins! . Ferri, Lerri & Tom Kater Rotti und die Töneverschwörung . Augst/Daiber/Ehinger meermenscher mehr . Jazz Nacht Café Axis Release Concert . Theater Zeppelin Das kriegen wir schon gebacken . Jazz Nacht Café Erik Satie – ein Literat? . Institut für plötzliche Bewegung Kleiner König Dezember . Golusda/Hamary Regenzeit . Jazz Nacht Café Maria Baptist Trio . Theater Aaron Mlle. Du Parc . Jazz Nacht Café Hirson-Goodman Duo . hr 2 Theaterhaus Konzert Sven-Åke Johansson . Jazz Nacht Café Stefan Zimmermann Quartett . hr 2 Theaterhaus Konzert L’Art Pour L’Art . Jazz Nacht Café Werkschau der HfM Jazzklassen . Jazz Nacht Café Jürgen Wuchner Trio / Trio Jazz . Theaterhaus Produktion Dantons Tod . Jazz Nacht Café Theo Jörgensmann Quartett . hr 2 Theaterhaus Konzert Lied vom kleinen Tod . Gruppe Revolution 1848/49 Erinnerung aus Krähwinkels Schreckenstagen . Mutare Ensemble Musik der Stille . con tempo Klangszenen . Jazz Nacht Café Wolfgang Engstfeld Quartett . Klappmaul Theater Der kleine Waschlappen . Comedia Colonia Katt und Fredda . Bob Ziegenbalg (CH) Obszöne Fabeln . Peter Lehmann Der Bataraz . Theater Katerland (CH) Die Reise nach Brasilien . Theater Marabu Das Wasserkind . Theater Ond–drom (CH) Euse Muni . Jazz Nacht Café Peter Weniger Quartett . Puppentheater Halle Kannst du pfeifen Johanna? . Jazz Nacht Café Uwe Oberg´s Shoes . Graues Theater Totentanz . Jazz Nacht Café Autschbach Projekt . Theater Die Traumtänzer Freizeit in der Dangerzone . X – Bar Die Radiobar . Jazz Nacht Café Stefan Heidtmann Quartett . Ensemble 9. November 3 Farben der Liebe . Sters DIG . Ferri und Perlico–Perlaco Und dann tanz ich . hr 2 Theaterhaus Konzert Touched . Jazz Nacht Café Naima . Schauspielkurs des Theater Aaron Kleine Gespräche vor dem Abschied . Graues Theater Kommst du vorbei, dann bleib ich sitzen . Jazz Nacht Café Wilson de Oliviera Quartett . A rose is Ohren tief rein . hr 2 Theaterhaus Konzert Matthias Kaul . Graues Theater Kommst du vorbei, dann bleib ich sitzen . hr 2 Theaterhaus Konzert Josef Anton Riedel . Mutare Ensemble El Cimarron . Jugendclub des TheaterGrueneSosse Mit mir nicht . Theaterhaus Produktion Zu Gast bei der Addams Family . Jazz Nacht Café Konzert der Studierenden der MHS . Schule für Clowns Clowns Clowns Clowns . Theater Aaron Glückliche Tage . Jazz Nacht Café Matucana . con tempo Solopercussion . TheaterGrueneSosse Strandläufer . hr 2 Theaterhaus Konzert Klangkontakte . Theater m.b.H.Wien (A) His Masters Voice . Niemann/Roelofs Das doppelte Lottchen . Max Eipp Komische Geschichten . Kirschkern und Compes Schneewitchen . Teatret Mølln (DK) Es ist nicht Aschenputtel . Theater im Marienbad FlußPferde . Cornelia Niemann Das Händchen, das die Mutter schlägt . Theater Patati– Patata Es war einmal Einer . Theater Die Traumtänzer Mit Schwerdtfeger’s im Bett . Mutare Ensemble „...Sicherheit ist nirgends...“ . Theater Die Traumtänzer Nummern aus 20 Jahren . Birgitta Linde – Theaterhaus Coproduktion Disco Pigs . Pinguine Frankfurt Colonial-Capelle auf Heimatsafari . con tempo Klangszenen III . Ferri & Perlico-Perlaco In einem Jahr mit drei Nullen . FiM 7. Festival . hr 2 Theaterhaus Konzert Ensemble Der Wind . Babette Peiker Produktion Beerdigt . Ensemble 9. November Zum Jahr 2000 . Jazz Nacht Café Heinz Sauer Quartett . Theaterhaus Ensemble Die kleine Meerjungfrau . Klappmaul Theater Das Sofa schlägt zurück . Stuffed Puppet Theatre Molière . hr 2 Theaterhaus Konzert Schnitte – Erkundungen – Blicke . Jazz Nacht Café Semesterabschlußkonzert der HfM . Theater Aaron Victoria Station & Der Liebhaber . Theater Aaron Genau & Der Stumme Diener . Puppentheater Erfurt Die Menschenfresserin . Margrit Gysin (CH) Mimmi und Brumm . Zeal Theatre (AUS) The Stones . Kirschkern & Compes Ursel . Jazz Nacht Café Ro Gebhardt & Band . Theaterhaus Ensemble Sonne, Mond und Sterne . Latex Familienglück . Canaille 2000 . Puppentheater der Stadt Halle Lenchens Geheimnis . hr 2 Theaterhaus Konzert HCD-Produktions . Jazz Nacht Café Frankfurt Jazz Big Band . Jazz Nacht Café Wesley G.-Quartet . con tempo Lyrical Soundscapes . Jazz Nacht Café Bülent Ates–Quartett . Klappmaul Theater Karneval der Tiere . Peter Rinderknecht Portofino-Ballade . Liederprogramm Nimm eins für zu Hause mit . Jazz Nacht Café Martin´s Horns . E 9 N (Ensemble 9. November) Europa - Die Quadratur des Stieres . Text XTND heimat