Kostenüberlegungen zur Ganzkörper-MRT und PET

Werbung
Originalien
Radiologe 2008 · 48:384–396
DOI 10.1007/s00117-007-1547-z
Online publiziert: 20. September 2007
© Springer Medizin Verlag 2007
C. Plathow1, 2 · M. Walz3 · M.P. Lichy1 · P. Aschoff1 · C. Pfannenberg1 · H. Bock1 ·
S.M. Eschmann4, 5 · C.D. Claussen1 · H.P. Schlemmer1
1 Abteilung Diagnostische Radiologie, Eberhardt-Karls-Universität Tübingen
2 Abteilung Nuklearmedizin, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
3 Ärztliche Stelle für Qualitätssicherung in der Radiologie, Nuklearmedizin
und Strahlentherapie Hessen, TÜV SÜD Life Service GmbH , Eschborn
4 Abteilung Nuklearmedizin, Eberhardt-Karls-Universität Tübingen
5 Abteilung Nuklearmedizin, Marienhospital Stuttgart
Kostenüberlegungen
zur Ganzkörper-MRT
und PET-CT im Rahmen
des onkologischen Stagings
In der Onkologie ist ein korrektes Tumorstaging mit hoher diagnostischer
Genauigkeit Grundvoraussetzung
für eine effiziente Therapieplanung
und Abschätzung der Krankheitsprognose. Das Tumorstaging benötigt dabei sichere Aussagen zur Ausdehnung und möglichen Infiltration des Tumors in das umliegende Gewebe. Weiterhin sind eine sichere Beurteilung des Befalls lokoregionärer
Lymphknoten sowie die Darstellung
von Fernmetastasen (TNM-Stadium)
von großer Bedeutung. Gerade der
zeitliche Faktor bis zur kompletten
Erfassung des Stagings ist sowohl für
den Patienten (z. B. beschleunigte
Therapieeinleitung) als auch unter
betriebs- und volkswirtschaftlichen
Gesichtspunkten (z. B. Liegezeit) von
großer Wichtigkeit [1, 2].
Ganzkörperuntersuchungen wie die
Ganzkörpermagnetresonanztomographie (GK-MRT) und die Ganzkörper-Positronenemissionstomographie-Computertomographie (GK-PET-CT) sind neue,
viel versprechende Techniken, die in einer
einzigen Untersuchung präzise Aussagen
zu diesen wichtigen Fragestellungen ermöglichen [1, 2, 3, 4, 5].
384 | Der Radiologe 4 · 2008
Mit Tischverschiebung und Verwendung von Ganzkörper- [6] oder Phasedarray-Spulen (Angio/BodySurf®; [7]) kann
seit einiger Zeit die MRT für Ganzkörperuntersuchungen eingesetzt werden [1]. Besonders der Einsatz von Matrixspulensystemen wie der TIM („total imaging matrix“)
hat dabei den flexiblen und hochauflösenden Einsatz von Ganzkörperprotokollen
mit unterschiedlichen Sequenztechniken
und Kontrastmitteldynamiken klinisch effizient möglich gemacht. Die MRT ermöglicht im Vergleich zu anderen diagnostischen
Verfahren wie Computertomographie (CT)
oder Ultraschall eine genauere Beurteilung
z. B. parenchymatöser Organe, des Knochenmarks und Gehirns [1] in einer mittlerweile akzeptablen Zeit [1, 8, 9, 10, 11].
Die GK-PET unter Verwendung von
18F-Fluorodesoxyglukose (FDG) vermag
maligne Läsionen aufgrund der Stoffwechselaktivität mit konsekutiv erhöhter
Tracer-Akkumulation im Tumorgewebe
darzustellen [12, 13, 14]. Seit der Einführung kombinierter PET-CT-Scanner steht
eine neue Methode für die Ganzkörperuntersuchung zur Verfügung, welche die
funktionelle Information der PET-Untersuchung sicher mit der anatomischen
Information der CT in einem Untersuchungsgang kombiniert. Die medizi-
nischen Einsatzmöglichkeiten und Potenziale der GK-MRT und GK-PET-CT in
der Onkologie wurden bereits in einigen
Studien gezeigt [15, 16, 17, 18, 19, 20].
Bereits in früheren Studien wurde auf
mögliche Einsparpotenziale der ohnehin
knappen Ressourcen im Gesundheitssystem durch den Einsatz dieser neuen Technologien hingewiesen [2, 3]. Hierfür spielt
neben der Reduktion der notwendigen
Untersuchungszahlen auch der Zeitgewinn bis zur Diagnosestellung eine große
Rolle. Auf der anderen Seite bringen die
Methoden eine zunehmende Arbeitsbelastung für den Radiologen mit sich, da
in relativ kurzer Zeit Schnittbilder des gesamten Körpers zu interpretieren sind. Da
es zudem bislang keine genauen Betrachtungen zur möglichen Rentabilität gibt,
bestehen noch immer große Vorbehalte
gegenüber diesen Technologien.
Bisher fehlen bei der Neuheit der beiden Techniken groß angelegte klinische
Studien, welche die letztendliche Wertigkeit dieser Methoden gegenüber den herkömmlichen Techniken beurteilt. Uns ist
daher bewusst, dass die vorliegende Arbeit nicht auf evidenzbasierten Ergebnissen beruhen kann. Trotzdem sehen
wir einen großen Diskussionsbedarf bereits zum aktuellen Zeitpunkt. In der vor-
Zusammenfassung · Abstract
Radiologe 2008 · 48:384–396 DOI 10.1007/s00117-007-1547-z
© Springer Medizin Verlag 2007
C. Plathow · M. Walz · M.P. Lichy · P. Aschoff · C. Pfannenberg · H. Bock · S.M. Eschmann · C.D. Claussen · H.P. Schlemmer
Kostenüberlegungen zur Ganzkörper-MRT und PET-CT im Rahmen des onkologischen Stagings
Zusammenfassung
Ziel. Das Anliegen der vorliegenden Untersuchung sind Kostenüberlegungen zur Ganzkörper- (GK-)MRT und GK-PET-CT beim onkologischen Staging aus dem Blickwinkel der
Kostenträger und Leistungserbringer sowie
aus der Perspektive des Patienten.
Material und Methoden. Die zu berücksichtigenden Kosten und möglichen zeitlichen
sowie monetären Einsparpotenziale bei der
bildgebenden Diagnostik der 5 häufigsten
Tumorentitäten werden auf Grundlage der
aktuellen diagnostischen Empfehlungen der
AWFM (Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften) modellhaft gegenübergestellt. Invasive, endoskopische und endosonographische Untersuchungsempfehlungen werden in der Modellrechnung als nicht ersetzbar behandelt.
Die Berechnungen erfolgen auf Basis der Gebührenordnung Ärzte (GOÄ), der EBM (Ein-
heitlicher Bewertungsmaßstab) und auf Vollkostenbasis.
Ergebnis. Eine eigene Ziffer der GOÄ für die
GK-Bildgebung gibt es nicht. Aus dem Blickwinkel der Kostenträger ergeben sich unter Ansatz der Ziffern 5700–5730 sowie
5378, 5489 GOÄ (Faktor 1,0) Kosten für eine GK-MRT von 440,45 Euro bzw. unter Hinzuziehung der Ziffer zusätzlicher Serien von
545,37 Euro bei einer Untersuchungsdauer von 60 min. Bei der GK-PET-CT ergeben
sich Kosten von 774,74 Euro bei einer Untersuchungsdauer von 60 min bzw. 879,66 Euro bei einer Untersuchungsdauer von 90 min.
Aus dem Blickwinkel der Leistungserbringer
liegen die Kosten einer GK-PET-CT gegenüber
einer GK-MRT-Untersuchung um ca. den Faktor 2 höher (1123 vs. 575 Euro). Mögliche Einsparpotenziale ergeben sich in Abhängigkeit
der betrachteten Tumorentität und dem Tumorstadium. So können auf Basis der Modell-
rechnung beim Staging eines fortgeschrittenen Bronchialkarzinoms unter Verwendung einer GK-MRT 375,32 Euro und 55 min
gegenüber den herkömmlich empfohlenen
Stagingmethoden bei der modellhaften Betrachtung eingespart werden, bei der GKPET-CT sind es 88,14 Euro und 45 min.
Schlussfolgerung. GK-MRT und PET-CT ermöglichen durch Reduktion der Anzahl notwendiger separater Untersuchungen mit
konsekutiver Zeitersparnis eine Kostenreduktion des Tumorstagings für das Gesundheitssystem. Das genaue Ausmaß hängt allerdings
von der Tumorentität und dem -stadium ab.
Schlüsselwörter
Magnetresonanztomographie (MRT) · Positronenemissionstomographie-Computer­
tomographie (PET-CT) · Onkologie · Staging ·
Wirtschaftlichkeit
Cost considerations for whole-body MRI and PET/CT as part of oncologic staging
Abstract
Purpose. The aim of this study was to evaluate and discuss economic aspects of wholebody MRI and PET/CT in oncologic staging.
Considerations from the perspective of the
health care system, the radiologist, and the
patients are presented.
Materials and methods. Costs of both
whole-body techniques are compared with
the conventional radiologic diagnostic recommendations of the AWFM (Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften) in oncologic staging of the
five most frequent tumor entities. Temporal
and monetary aspects are calculated. Invasive, endoscopic, and endosonographic techniques are regarded as essential and cannot
be replaced by other techniques. Thus only the minimal potential for cost reduction is
quantified.
Results. In the German system there is no cipher to correctly balance whole-body MRI
and PET/CT. Using the frequently applied ciphers 5700–5730 and 5378, 5489 (factor 1.0)
total costs were 440.45 euros, and adding
the cipher for additional series 545.37 euros (60 min examination time) for wholebody MRI and 774.74 euros (879.66 euros)
(60/90 min examination time) for wholebody PET/CT. Using the common factor 1.8
costs were 981.66 and 1583.38 euros. On the
basis of a simple full cost analysis total costs
of whole-body PET/CT were higher than of
whole-body MRI by a factor of about 2.0
(about 1123 vs 575 euros). There were substantial monetary and temporal differences
between tumor entities. In extended bronchial carcinoma 375.32 euros and 55 min can be
saved using whole-body MRI in comparison
to conventional recommended techniques
and using whole-body PET/CT 88.14 euros
and 45 min. In tumor entities of lower stages with thus less essential radiologic diagnostics the potential for cost reduction is substantially lower.
Conclusion. Whole-body imaging techniques make it possible to reduce the number of necessary separate radiologic examinations and thus time in oncologic staging.
A substantial reduction of health care costs
seems to be possible in many tumor entities
but differences between different tumor entities are decisive.
Keywords
Magnetic resonance imaging (MRI) ·
Positron emission tomography/computed
tomography (PET/CT) · Oncology · Staging ·
Cost ­effectiveness
Der Radiologe 4 · 2008 | 385
Originalien
Rolle der
GK MRT & GK PET-CT
beim
onkologischen Staging
I.
Betrachtungswinkel der
Kostenerstatter
(GOÄ, EBM)
II.
Betrachtungswinkel der
Leistungserbringer
(Vollkostenanalyse)
liegenden Arbeit wurden modellhaft Berechnungen zu den 5 dominierenden Tumorerkrankungen der westlichen Welt
durchgeführt und kritisch diskutiert.
Erste Studien bei allerdings sehr geringen Patientenzahlen und ohne Differenzierung der Tumorentitäten wiesen bereits darauf hin, dass bzgl. des T-Stagings
die Ganzkörper-PET-CT gegenüber der
Ganzkörper-MRT Vorteile bietet [15].
Auch beim N-Staging erscheint die FDGPET-CT der MRT überlegen [15, 21] wobei neue MR-Kontrastmittel in Zukunft
eine weitere Verbesserung versprechen
[22, 23]. Bezüglich des M-Stagings scheint
die Ganzkörper-MRT gerade bei der Beurteilung von Skelett- [15, 24, 25, 26], Leber- [15] und Hirnmetastasen [1, 2, 3] der
Ganzkörper-PET-CT überlegen zu sein.
Bei der grundsätzlichen und vollständigen Metastasendetektion, insbesondere
von Lungenmetastasen, liegt der Sachverhalt umgekehrt [15].
Der Fokus der quantitativen Kostenüberlegungen liegt auf den rein primär betriebswirtschaftlichen Aspekten. Sekundäre Einsparpotenziale durch eine mögliche Beschleunigung der Diagnose- und
Therapiefindung, eine mögliche Reduktion der Rate an Nebenwirkungen durch
eine bessere individuelle Anpassung der
einzelnen Untersuchungsverfahren an
die Tumorausdehnung etc. werden ausführlich in der Diskussion angesprochen,
aber nicht monetär erfasst. Dies mag eine gewisse Limitation der Überlegungen
sein, angesichts der Neuheit dieser Techniken und bisher fehlender Langzeiterfahrungen und Informationen ist ein diesbezüglicher quantitativer Ansatz in absehbarer Zeit allerdings schwer denkbar.
In den folgenden Kostenüberlegungen
wird zum einen der Blickwinkel des Kostenträgers, basierend auf Analogziffern
der GOÄ und EBM, eingenommen, und
zum anderen der Blickwinkel der Leistungserbringer. Im Weiteren wird der
386 | Der Radiologe 4 · 2008
III.
Betrachtungswinkel des
Patienten,
med. Zuweiser
Abb. 1 9 Darstellung
der 3 Blickwinkel bei
Kostenüberlegungen
zur GK-MRT und GKPET-CT beim onkologischen Staging
Blickwinkel des Patienten und des medizinischen Personals diskutiert. Ziel ist es,
einen ersten Anstoß und eine Grundlage zur Diskussion in diesem neuen Feld
der Radiologie und Nuklearmedizin unter Einschluss betriebswirtschaftlicher Aspekte zu geben.
Material und Methoden
In der vorliegenden Arbeit werden 3
Blickwinkel bei Kostenüberlegungen
zur GK-MRT und GK-PET-CT beim
onkologischen Staging eingenommen
(. Abb. 1).
In einem ersten Schritt wird auf die Abrechnung einer GK-MRT-Untersuchung
sowie einer GK-PET-CT sowie der Einzeluntersuchungen auf Basis der AWMF (Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften [27], Stand
07/2006) bei bestimmten Tumorentitäten
eingegangen. Basis sind die aktuell abrechenbaren Sätze gemäß GOÄ (Gebührenordnung Ärzte, einfacher Satz, Stand
07/2006) und des EBM (Einheitlicher
Bewertungsmaßstab). Es soll aber bereits
hier darauf hingewiesen werden, dass gemäß eines Beschlusses vom Juli 2006 der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung in
„Ermangelung einer Berechnungsmöglichkeit nach EBM-Positionen“ ein entsprechend beauftragter Arzt (Radiologe)
das Ganzkörper-MRT mit den Leistungspositionen nach den Nummern 5700ff der
GOÄ abrechnen kann. Primärer Blickwinkel ist hier somit der der Kostenträger
(Krankenkassen etc.). Weiterhin muss betont werden, dass in Deutschland bisher –
im Gegensatz zum europäischen Ausland
– noch immer keine grundsätzliche Kostenübernahme durch die Krankenkassen
erfolgt [28].
In einem zweiten Ansatz wird versucht, den Blickwinkel der Leistungserbringer, also des Radiologen einzunehmen, indem in einer Vollkostenanaly-
se die Hauptkostenträger für beide Techniken aufgeführt werden. Basis sind hier
durchschnittliche Angaben dreier medizinischer Großeinrichtungen unter Hinzuziehung der Expertise von Kollegen der
Betriebswirtschaft.
Auf den dritten Ansatz, den Blickwinkel von Patienten und medizinischem
Personal, wird in der Diskussion eingegangen.
Staginguntersuchung
Die Bestandteile des Stagings sind bei
einem fortgeschrittenen Tumorstadium
gemäß den Empfehlungen der AWMF in
den folgenden Tabellen (. Tab. 1, 2, 3, 4,
5, 6) aufgeführt. In der vorliegenden Studie und den Berechnungen werden die
5 häufigsten Krebssterbefälle der Frauen und Männer in Deutschland zugrunde gelegt [29]. Bei den Männern führt das
Bronchialkarzinom, gefolgt von Kolon, Prostata-, Magen- und Pankreaskarzinom. Bei den Frauen steht das Mammakarzinom an erster Stelle, gefolgt von Kolon-, Bronchial-, Pankreas- und Magenkarzinom.
Speziell beim zweiten Ansatz sind einige Dinge zu berücksichtigen.
GK-MRT und PET-CT
Einer GK-MRT zum onkologischen Staging wurde eine Untersuchungszeit von
60 min mit dem Sequenzprotokoll in Nativtechnik und nach Kontrastmittelapplikation zugrunde gelegt [1]. Das Protokoll
ist dabei auf onkologische Fragestellungen optimiert und liefert Bilder mit vergleichbarer Qualität zur Metastasendetektion wie sukzessive MR-Teilkörperuntersuchungen.
Die behandelten GK-PET-CT-Untersuchungen setzen sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
FFDG–PET-CT: Untersuchungszeit
90 min. Tracerinjektion ->1 h Uptakezeit und CT-Akquisition ->PET,
F11C-Cholin-PET-CT (nur beim Prostatakarzinom): Untersuchungszeit
60 min. Tracerinjektion und parallel
CT-Akquisition ->PET.
Die Untersuchungszeiten liegen somit
grundsätzlich bei der GK-PET-CT um ca.
30 min über der der GK-MRT. Unter Berücksichtigung, dass die Befundung z. T.
bereits während der Untersuchung stattfinden kann, wird für die GK-MRT eine
Zeit von 70 min angesetzt, die 90 min bei
der PET-CT werden beibehalten.
Zum aktuellen Zeitpunkt liegen die
Investitionskosten für ein GK-PET-CT
und ein GK-MRT-Gerät in etwa gleicher Größenordnung und wurden in den
Berechnungen als identisch angenommen. Bei einem kompletten Umbau gemäß der Strahlenschutzvorschriften ist bei
der PET-CT jedoch noch ein deutlich höherer Betrag in der Größenordnung von ca.
1 Mio. Euro zu berücksichtigen (Angaben
der Großhersteller für PET-CT-Geräte).
Kosten und Zeit
Im Rahmen der Kostenüberlegungen wurde darauf geachtet, dass die untersuchungsbezogenen Hauptkostenträger sicher erfasst werden. Zusätzliche Kosten z. B. für
Büromaterial, Miete für Personalräume,
Terminplanung, Patiententransport, Befunddemonstrationen, Administration
und sonstige Overhead-Kosten können im
individuellen Fall den Berechnungen zugefügt werden, sollen aber aufgrund der
großen Variabilität bei der Detailbetrachtung keine Berücksichtigung finden.
Grundlage ist die GOÄ (einfacher Satz,
der 1,8-fache Satz wird für die Gesamtbetrachtung ebenfalls angeführt). Die jeweils angegebenen Untersuchungszeiten
entsprechen aktuellen Publikationen [13,
30] sowie eigenen Erfahrungen. Bezüglich
der Arbeitskostenanalyse wurden Durchschnittswerte nach Angaben der Verwaltung dreier Großeinrichtungen zu Grunde gelegt. Bezüglich EBM werden lediglich die Punktwerte angegeben und keine genauen monetären Berechnungen
durchgeführt, da die Punktwerte starken
regionalen und zeitlichen Schwankungen
unterliegen.
Zur Berechung des möglichen Zeitund Kosteneinsparpotenzials der GKMRT und GK-PET-CT bei einem Tumorstaging wurden die jeweiligen Kosten
und Zeitbedürfnisse der einzelnen Stagingbestandteile aufgeführt. Gemäß der
AWMF wird bei den einzelnen Tumorentitäten sowohl zwischen primärer als
auch weiterführender Diagnostik unter-
schieden. Entsprechend wird auch in den
aufgeführten Tabellen unterschieden und
Zeit und Kosten aufgeführt.
Äquivalent werden in den Tabellen
Szenarien berechnet, bei denen die gesamte Diagnostik erfolgt (z. B. bei einem
sehr fortgeschrittenen Tumorleiden),
bzw. Szenarien, bei denen nur die minimale primäre Diagnostik auf Basis der
AWMF durchgeführt wird (z. B. bei Tumoren in einem sehr frühen Stadium). In
der Gesamtschau wird das Zeit- und Kosteneinsparpotenzial beider Szenarien auf
Basis der GOÄ aufgeführt. Bei der Kostenüberlegung werden somit die jeweiligen Maxima und Minima einer Kostenersparnis berücksichtigt. Die berechneten Zeiten sowie Kosten der Ganzkörperbildgebung sind hiervon dann jeweils abzuziehen, woraus sich das mögliche Einsparpotenzial ergibt.
Als potenziell ersetzbar werden rein diagnostische Methoden eingerechnet, Modalitäten wie die ERCP oder invasive Techniken wie z. B. die Mediastinoskopie werden als nicht ersetzbar eingestuft. Dies entspricht der Herangehensweise der meisten
Leitlinien der Fachgesellschaften. Es sollte
aber berücksichtigt werden, dass auch diese Techniken und deren Informationen im
Einzelfall ebenfalls durch die Ganzkörperbildgebung ersetzt werden können; in den
Tabellen ist dies durch ein Fragezeichen
symbolisiert. In den Tabellen wurde demnach nur das jeweils minimal mögliche
Einsparpotenzial auf Basis der GOÄ der jeweiligen Szenarien berechnet. Die Punktwerte nach EBM stehen jeweils in Klammern. Im Einzelfall kann das Einsparpotenzial noch deutlich höher ausfallen.
Die einzelnen Kosten auf Basis der
GOÄ und die Untersuchungszeit der empfohlenen Untersuchungen, die auf dieser
Basis eingespart werden können, wurden
addiert. Davon wurden die Kosten und
der Zeitbedarf der Ganzkörperuntersuchungen subtrahiert. Positive Ergebnisse
entsprechen bei der modellhaften Berechnung einer Kosten- bzw. Zeitersparnis durch die Verwendung der Ganzkörpertechniken. Negative Ergebnisse sprechen dafür, dass auf Basis der minimalen
Einsparpotenziale kein Kosten- bzw. Zeitgewinn vorliegt, vielmehr zusätzlich Kosten und Zeit durch die neuen Techniken
investiert werden müssen.
Originalien
Weiterführende Diagnostik gemäß AWMF
Mediastinoskopie
Zeitaufwand/Kosten
GOÄ 1,0-facher Satz GOÄ 1,8-facher Satz ?
GK-PET-CT
40 min/354,62 Euro3
15 min/26,22 Euro1
MRT Thorax
(EBM 3040 Punkte)
Thorakoskopie
30 min/195,54 Euro2
FDG-PET
90 min/641,12 Euro4
Endosonographie
MRT Schädel
(EBM 3040 Punkte)
30 min/434,93 Euro5
Tab. 1 Primäre und weiterführende Diagnostik des Bronchialkarzinoms
Primäre Diagnostik
gemäß AWMF
Anamnese und klinische Untersuchung
Bronchoskopie
Zeitaufwand/Kosten
Röntgen Thorax
(EBM 410 Punkte)
CT Thorax
(EBM 1995 Punkte)
Einsparpotenzial gesamt
GK-MRT
I. Maximales Einsparpotenzial (fortgeschrittener Tumor) bei
Röntgen Thorax, MRT Thorax, MRT Kopf (85 min, 815,77 Euro).
->Zeitaufwand/Kosten nach AWMF−Zeitaufwand/Kosten einer GK-MRT =
gesamtes Einsparpotenzial durch eine GK-MRT
->85 min (815,77 Euro) − 70 min (440,45 Euro) = 15 min (375,32 Euro).
GK-FDG-PET-CT
Höchstwert für Leistungen
Ziffern 5378, 5489 495,44 Euro
+ Beratung, FDG bzw. 11C-Cholin, Zuschlag
computergestützte Analyse, schriftlicher
Krankheitsbericht: Gesamt 774,74 Euro
Ggf. + ergänzende Serien 104,92 Euro
GOÄ 1,0-facher Satz
879,66 Euro
GOÄ 1,8-facher Satz
1538,38 Euro
Auf Basis des EBM gibt es derzeit keine äquivalenten Ziffern.
Betrachtungswinkel der
Leistungserbringer (Berechnung
auf Vollkostenbasis)
II. Minimales Einsparpotenzial (lokalisierter Tumor) bei
Röntgen Thorax (15 min, 26,22 Euro).
->Zeitaufwand/Kosten nach AWMF−Zeitaufwand/Kosten einer GK-MRT =
gesamtes Einsparpotenzial durch eine GK-MRT
->15 min (26,22 Euro) − 70 min (440,45 Euro) = −55 min (−414,23 Euro)
I. Maximales Einsparpotenzial bei
Röntgen Thorax, CT Thorax, FDG-PET
->135 min (862,88 Euro) − 90 min (774,74 Euro) = 45 min (88,14 Euro).
Hierbei werden die nicht direkt zuzuordnenden Overhead-Kosten (s. oben) nicht
berücksichtigt. Basis sind die Durchschnittswerte dreier Großeinrichtungen.
II. Minimales Einsparpotenzial bei
Röntgen Thorax, CT Thorax
->45 min (221,76 Euro) − 90 min (774,74 Euro) = −45 min (−552,98 Euro)
MTRA, 90 min
29,7 Euro
Assistenzarzt, Vor-/Nachgespräch,
40 min 18,8 Euro
Assistenzarzt, Befundung,
40 min
18,8 Euro
Oberarzt, Befundkontrolle, 20 min11,4 Euro
Assistenzarzt, Diktat, 15 min 7,05 Euro
Schreibkraft (0,33 Euro/min),
15 min
4,95 Euro
Patientenaufnahme
(0,33 Euro/min), 10 min
3,3 Euro
Gesamt
94 Euro
1Einfacher Satz Ziffer 5137.
2185,54 Euro (einfacher Satz, Ziffern 346, 5371, 5376) + Auslagen (80 ml Ultravist, eine Heidelberger Verlängerung 10,4 Euro).
3308,92 Euro (einfacher Satz, Ziffern 5715, 5731) + Auslagen (15 ml Magnevist 33,9 Euro + 1 Kochsalz, 1 Venenverweilkanüle, 1 Rückschlagventil, 1 Pumpenset Medrad = 45,7 Euro).
4436,6 Euro (einfacher Satz, Ziffer 5378) + Auslagen (FDG, 1 Kochsalz, 1 Verweilkanüle, eine Heidelberger
Verlängerung = 204,52 Euro).
5385,28 Euro (einfacher Satz, Ziffern 75, 272, 344, 5700, 5731, 5733) + Auslagen (20 ml Magnevist 45,2 Euro + 1 Kochsalz, 1 Rückschlagventil, 1 Venenverweilkanüle, 1 Mitteldruckschlauch = 49,65 Euro).
Röntgen Thorax und CT Thorax führen selbstverständlich häufig zum Anfangsverdacht, im Rahmen des
Tumorstagings vor der Therapie werden diese jedoch zumeist gezielt durchgeführt. In diesem Zusammenhang sind diese Untersuchungen im Rahmen von GK-Untersuchungen dann ersetzbar.
Die halbfett unterlegten Untersuchungen werden als potenziell einsparbar angesehen.
In kursiver Schrift sind empfohlene Verfahren der AWMF aufgeführt, die nicht ersetzt werden können.
Mit einem Fragezeichen sind Untersuchungen versehen, die bei weiterer Optimierung der GK-Bildgebungstechniken möglicherweise ersetzbar werden.
Die angegebenen Zeiten entsprechen eigenen Erfahrungen sowie aktuellen Publikationen [31].
Ergebnisse
Betrachtungswinkel der
Kostenerstatter (Berechnung
auf Basis der GOÄ)
Bisher gibt es keine eigene GOÄ-Ziffer
zur Abbildung von Ganzkörperuntersuchungen. Auf Basis der GOÄ werden häufig folgende Ziffern und damit verbunde-
388 | 545,37 Euro
981,66 Euro.
Der Radiologe 4 · 2008
ne Beträge für eine GK-MRT bzw. GKPET-CT verwendet.
GK-MRT
Höchstwert für Leistungen
Ziffern 5700–5730 (zu beachten ist der
Höchstwert Ziffer 5735) 349,72 Euro
+ Beratung, EKG, Zuschlag computergestützte Analyse, schriftlicher Krankheitsbericht: Gesamt 440,45 Euro
Ggf. + ergänzende Serien 104,92 Euro
Personalkosten (Gesamtbuchungsaufwand gemäß BAT)
Verbrauchsmaterial
(Herstellerangaben)
Braunüle, Verbindungsleitung,
1 Ex.
2,49 Euro
Nur GK-MRT: Kontrastmittel,
15 ml
41,7 Euro
Nur PET-CT: Tracer
350 Euro
Tupfer, Papier etc.
ca. 2 Euro
Gesamt
42,19 bzw. 354,49 Euro
Fixkosten (Herstellerangaben)
GK-MRT. MR AVANTO, Gesamtkosten
ca. 1,794 Mio Euro in Abhängigkeit von
der Ausstattung bei einer Nutzung an
196 Tagen (260 Arbeitstage, 1/5 anderwei-
tige Messzeit, Wartung 12-mal/Jahr) à 8 h
= 1568 h/Jahr.
Die AfA für medizinische Großgeräte beträgt 8 Jahre, d. h. ca. 224.232 Euro/Jahr.
224.232 Euro/1568 h: 144 Euro
PET-CT. Die Investitionskosten eines
PET-CT-Gerätes liegen im gleichen Bereich, somit wird im Folgenden diesbezüglich keine Unterscheidung getroffen.
Die Investitionskosten eines PET-CTGerätes liegen unter Einschluss der zusätzlichen erheblichen Umbaumaßnahmen gerade in Bezug auf den zusätzlichen Strahlenschutz um ca. 1 Mio Euro
höher. Daraus ergeben sich Fixkosten für
eine PET-CT-Untersuchung von
334,09 Euro
Wartungskosten/Raumkosten/Versicherung (Herstellerangaben)
4959 Euro/Monat × 12/1568 h: 37,95 Euro
10.000 Euro/Jahr/1568 h: 6,37 Euro
2700 Euro/Jahr/1568 h: 1,72 Euro
Gesamt 45,59 Euro
Weitere, nicht näher spezifizierte geräteund untersuchungsbezogene Kosten pro
Untersuchung (Raumkosten Wartebereich, Bildarchivierung, Netzwerkeinrichtung und -verwaltung, Heizung, Putzservice, Ausschuss etc.)
250 Euro
Für eine GK-MRT-Untersuchung ergeben
sich somit untersuchungsbezogene Kosten von ca. 575 Euro.
Bei einer Untersuchung mittels PETCT muss grundsätzlich aufgrund der 1,5fachen Untersuchungsdauer der 1,5-fache
Faktor bei den Fix- sowie Wartungs-,
Raum- und Versicherungskosten pro Untersuchung angesetzt werden. Die untersuchungsbezogenen Gesamtkosten belaufen sich demnach auf ca. 1123 Euro. Bei
einer überlappenden Untersuchung, wo
parallel mehrere Patienten einen Tracer
appliziert bekommen, kann ein Durchsatz
von ca. einem Patient/h angesetzt werden,
d. h. ca. 966,80 Euro.
Unter Einbeziehung der den bildgebenden Verfahren hinzuzurechnenden Zusatzkosten – ausgehend von den typischen
internen Abläufen in einem Universitätsklinikum einschließlich des organisatorischen
Aufwands, z. B. für Terminplanung, Patiententransporte, Befunddemonstrationen
sowie des administrativen Anteils, z. B. für
Tab. 2 Primäre und weiterführende Diagnostik des Kolonkarzinoms; die separate Aufführung von MRT Abdomen und Becken entspricht den Empfehlungen der AWMF
Primäre Diagnostik gemäß AWMF
Digital-rektale Untersuchung
Koloskopie
Zeitaufwand/
Kosten
Sonographie Abdomen
(EBM 425 Punkte)
Röntgen Thorax
(EBM 410 Punkte)
Tumormarker (CEA)
->Rektumkarzinom
Endosonographie
20 min/25,64 Euro1
Weiterführende Diagnostik gemäß AWMF
MRT Abdomen
(EBM 3040 Punkte)
CT Thorax
(EBM 3040 Punkte)
15 min/26,22 Euro2
40 min/360,45 Euro5
Starre Rektoskopie
MRT Becken
(EBM 3040 Punkte)
Spinktermanometrie
Gynäkologische Untersuchung
Zystoskopie
Zeitaufwand/Kosten
40 min/360,45 Euro3
30 min/195,54 Euro4
Einsparpotenzial gesamt
GK-MRT
I. Maximales Einsparpotenzial (fortgeschrittener Tumor) bei
Sonographie Abdomen, Röntgen Thorax, MRT Abdomen, MRT Becken
(115 min, 772,76 Euro)
->115 min (772,76 Euro) − 70 min (440,45 Euro) = 45 min (332,31 Euro).
GK-FDG-PET-CT
II. Minimales Einsparpotenzial (lokalisierter Tumor) bei
Sonographie Abdomen, Röntgen Thorax
-> −35 min (−388,59 Euro)
I. Maximales Einsparpotenzial bei
Sonographie Abdomen, Röntgen Thorax, CT Thorax, MRT Becken
->105 min (247,4 Euro) − 90 min (774,74 Euro) = 15 min (−527,34 Euro).
II. Minimales Einsparpotenzial bei
Sonographie Abdomen, Röntgen Thorax
-> −55 min (722,88 Euro)
1Ziffern 410, 420.
2Einfacher Satz, Ziffer 5137.
3314,75 Euro (einfacher Satz, Ziffern 5720, 5731) + Auslagen (15 ml Magnevist 33,90 Euro, 1 Kochsalz, 1 Venenverweilkanüle, 1 Rückschlagventil. 1 Pumpenset Medrad, 1 Ohropax, eine Heidelberger Verlängerung = 45,7 Euro).
4185,54 Euro (einfacher Satz, Ziffern 346, 5371, 5376) + Auslagen (80 ml Ultravist, eine Heidelberger Verlängerung).
5314,75 Euro (einfacher Satz, Ziffern 5720, 5731) + Auslagen (15 ml Magnevist 33,90 Euro, 1 Kochsalz, 1 Venenverweilkanüle, 1 Rückschlagventil, 1 Pumpenset Medrad, 1 Ohropax, eine Heidelberger Verlängerung = 45,70 Euro).
Die halbfett unterlegten Untersuchungen werden als potenziell einsparbar angesehen.
In kursiver Schrift sind empfohlene Verfahren der AWMF aufgeführt, die nicht ersetzt werden können.
Die angegebenen Zeiten entsprechen eigenen Erfahrungen sowie aktuellen Publikationen [31].
Geschäftsführung, Planung, Abrechnung –
ist vom ca. 1,5- bis 2-fachen der reinen Untersuchungskosten auszugehen. Ausgehend
von diesen Werten kann aus betriebswirtschaftlicher Sicht der Klinik unter den derzeitigen Bedingungen und Berechnung des
1,8-fachen Faktors bei der GOÄ von einem
Gewinn bei der GK-MRT und einem gewissen Gewinn bei der PET-CT aber nur
bei optimaler Nutzung der Ressourcen ausgegangen werden.
Bei einem Punktwert von 0,063 bis
0,076 Euro ergeben sich auch auf Basis
des EBM vergleichbare Werte (z. B. bei
einer Röntgenthoraxuntersuchung mit
410 EBM-Punkten und einem Punktwert
von 0,065 ergeben sich 26,65 Euro, bei der
GOÄ werden 26,22 Euro abgerechnet). Da
die Punktwerte derzeit jedoch deutlich
niedriger liegen, bei einem Punktwert von
ca. 0,05 Euro können nur 70% via EBM
abgerechnet werden, d. h. ca. 687,16 EuDer Radiologe 4 · 2008 | 389
Originalien
Tab. 3 Primäre und weiterführende Diagnostik des Prostatakarzinoms
Primäre Diagnostik
gemäß AWMF
Digital-rektale
­Untersuchung
MRT Becken +
­Endorektalspule
Tumormarker (PSA)
Skelettszintigraphie
(EBM 2285 Punkte)
Einsparpotenzial gesamt
GK-MRT
GK-11C-Cholin-PET-CT
Zeitaufwand/Kosten
120 min/167,20 Euro1
Weiterführende Diagnostik gemäß AWMF
CT Thorax
(EBM 1715 Punkte)
MRT Schädel
(EBM 3040 Punkte)
Zeitaufwand/
Kosten
30 min/
195,54 Euro2
30 min/
434,93 Euro3
I. Maximales Einsparpotenzial (fortgeschrittener Tumor) bei
Skelettszintigraphie, MRT Schädel
->150 min (602,13 Euro) − 70 min (440,45 Euro) = 80 min (161,68 Euro).
II. Minimales Einsparpotenzial (lokalisierter Tumor) bei
Skelettszintigraphie
->50 min (−509,49 Euro)
I. Maximales Einsparpotenzial bei
Skelettszintigraphie, CT Thorax
->150 min (362,74 Euro) − 60 min (774,74 Euro) = 90 min (−412 Euro).
II. Minimales Einsparpotenzial bei
CT Thorax
->60 min (−607,54 Euro)
1147,50 Euro (einfacher Satz, Ziffern 5425, 5460) + Auslagen (Tc90, 1 Kochsalz, 1 Verweilkanüle, eine Heidelberger Verlängerung = 19,70 Euro).
2185,54 Euro (einfacher Satz, Ziffern 346, 5371, 5378) + Auslagen (80 ml Ultravist, eine Heidelberger Verlängerung).
3385,28 Euro (einfacher Satz, Ziffern 75, 272, 344, 5700, 5731, 5733) + Auslagen (20 ml Magnevist 45,2 Euro + 1 Kochsalz, 1 Rückschlagventil, 1 Venenverweilkanüle, 1 Mitteldruckschlauch = 49,65 Euro).
Die halbfett unterlegten Untersuchungen werden als potenziell einsparbar angesehen.
In kursiver Schrift sind empfohlene Verfahren der AWMF aufgeführt, die nicht ersetzt werden können.
Die angegebenen Zeiten entsprechen eigenen Erfahrungen sowie aktuellen Publikationen [31].
ro (0,7×981,66 Euro) bzw. 1076,86 Euro
(0,7×1538,38 Euro), ist derzeit eine kostendeckende Untersuchung gerade der PETCT nur schwierig erreichbar.
Auf die genauen laufenden Kosten soll
und kann im Rahmen dieser Kostenüberlegungen nicht eingegangen werden, da diese sehr von den individuellen örtlichen Gegebenheiten abhängig sind. Aufgrund der
Neuheit dieser Techniken mangelt es noch
an standardisierten Arbeitsabläufen.
Die Möglichkeit eines kompletten Stagings innerhalb einer Untersuchung bietet
neben dem medizinischen Vorteil auch einen wesentlichen Zeitgewinn [8] sowohl
für den Patienten wie auch für den zuweisenden Arzt bzw. Gesundheitsdienstleister
wie das Krankenhaus. Die damit verbundene Kostenersparnis wird durch eine Reduktion notwendiger Untersuchungen und
damit Reduktion der Krankenhausliegezeit
den damit assoziierten weiteren sekundären Kosten bewirkt (s. Diskussion).
390 | Der Radiologe 4 · 2008
Modellrechnungen zu
den Tumorentitäten
Beim Bronchialkarzinom (. Tab. 1) können sowohl mit der GK-MRT- als auch
der GK-PET-CT-Untersuchung bei fortgeschrittener Erkrankung mindestens 3 Untersuchungen eingespart werden, die eine
Untersuchungszeit von 85 bzw. 135 min benötigen. Die damit assoziierten Kosten entsprechen 815,77 bzw. 862,88 Euro, d. h. mit
der GK-MRT werden mindestens 375,32 Euro und 15 min (85–70 min Untersuchungszeit für eine GK-MRT), mit der GK-PETCT 88,14 Euro und 45 min (135 min–90 min
Untersuchungszeit für eine GK-FDG-PETCT-Untersuchung) eingespart. Bei lokalen
Tumorerkrankungen mit kleinen Tumoren
ergeben sich bei Minimaldiagnostik keine
Einsparpotenziale (in kursiver Schrift in der
jeweiligen Tabelle).
Sowohl mit der GK-MRT- wie der
Ganzkörper-PET-CT-Untersuchung
können beim Kolonkarzinom (. Tab. 2)
mindestens 4 Untersuchungen eingespart werden, was einer Untersuchungszeit von 115 bzw. 105 min entspricht. Die
damit assoziierten Kosten entsprechen
772,76 bzw. 247,4 Euro, d. h. im Vergleich
zur bisher empfohlenen Bildgebung kann
die GK-MRT mindestens 332,31 Euro und
45 min einsparen. Die GK-PET-CT kann
15 min einsparen, jedoch ist sie 527,34 Euro teurer als die bisher empfohlene Diagnostik (im Weiteren durch ein „−“ gekennzeichnet.
Mit der GK-MRT und GK-PETCT können beim Prostatakarzinom
(. Tab. 3)mindestens 2 Untersuchungen
eingespart werden, was einer Untersuchungszeit von 150 bzw. 150 min entspricht. Die damit assoziierten Kosten
entsprechen 602,13 bzw. 362,74 Euro. Im
Vergleich zur GK-MRT werden mindestens 161,68 Euro und 50 min, gegenüber
der GK-PET-CT −412 Euro und 90 min
eingespart. Beachte: Hier wird im Gegensatz zu allen anderen Tumorentitäten 11CCholin als Tracer verwendet.
Beim Magenkarzinom (. Tab. 4) können mit der GK-MRT und GK-PET-CT
mindestens 4 Untersuchungen eingespart werden, was einer Untersuchungszeit von 105 bzw. 95 min entspricht. Die
damit assoziierten Kosten entsprechen
516,41 bzw. 351 Euro, im Vergleich zur GKMRT werden also mindestens 75,96 Euro
und 35 min, gegenüber der GK-PET-CT
−423,24 Euro und 5 min eingespart.
Mit der GK-MRT- und der GK-PETCT-Untersuchung können beim Pankreaskarzinom (. Tab. 5) mindestens 3 bzw.
4 Untersuchungen eingespart werden,
was einer Untersuchungszeit von 105 bzw.
65 min entspricht. Die damit assoziierten
Kosten entsprechen 657,85 bzw. 297,4 Euro. Im Vergleich zur GK-MRT werden
mindestens 217,4 Euro und 35 min, gegenüber der GK-PET-CT −477,34 Euro und
−25 min eingespart (keine Kosten- und
Zeitersparnis).
Drei bzw. 5 Untersuchungen können
beim Mammakarzinom (. Tab. 6) mit
der GK-MRT und GK-PET-CT mindestens eingespart werden, was einer Untersuchungszeit von 190 bzw. 150 min entspricht. Die damit assoziierten Kosten
entsprechen 541,52 bzw. 205,07 Euro, d. h.
im Vergleich zur GK-MRT werden mindestens 101,07 Euro und 120 min, gegen-
über der GK-PET-CT −569,67 Euro und
60 min eingespart.
Diskussion
Ganzkörperuntersuchungen in der diagnostischen Radiologie befinden sich gerade angesichts sinkender finanzieller Ressourcen im Gesundheitssystem im Brennpunkt vieler Diskussionen [31, 32].
Erst kürzlich konnte allerdings gezeigt
werden, dass sich zwischen 1996 und 2002
trotz des vermehrten Einsatzes von Techniken wie CT, MRT und anderen modernen bildgebenden Verfahren die Kosten
für radiologische Untersuchungen stationärer Patienten nur ca. um die selbe Rate erhöhten wie die Gesamtkosten des
Krankenhausaufenthalts eines Patienten.
MRT- und CT-Bildgebung erwiesen sich
daher nicht als mögliche Hauptkostentreiber des Gesundheitssystems [33]. Neueste technologische Entwicklungen, die erst
nach dem genannten Beobachtungszeitraum verstärkt eingeführt wurden, wie die
Ganzkörperbildgebung mittels MRT und
PET-CT, konnten hierbei natürlich noch
keine Berücksichtigung finden.
Die möglichen Vorteile dieser neuen Techniken für die onkologische Diagnostik sind bereits mehrfach publiziert
worden [1, 2, 10, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20].
Ein entscheidender Vorteil der Ganzkörperbildgebung gegenüber herkömmlichen Techniken ist – gerade beim MStaging – dass der Körper in seiner Gesamtheit erfasst werden kann und nicht
nur abschnittsweise einzelne Körperregionen. Der Ausbreitungsgrad von Metastasen, die bei Teilkörperuntersuchungen
womöglich entgangen wären, kann so detailliert erfasst und in das Therapieregime
integriert werden.
Dagegen wurden bei der wichtigen
Frage des Einsatzes von Ganzkörpertechniken im Rahmen von Screeninguntersuchungen erst kürzlich Daten zur Ganzkörper-CT mit Monte-Carlo-Simulation publiziert und schlussfolgernd festgestellt,
dass vor einer uneingeschränkten und
undifferenzierten Anwendung von Ganzkörpertechniken zur möglichen frühen
Detektion von Erkrankungen im Rahmen eines Screenings, gerade auch aufgrund einer möglichen Kostenlawine bei
abzuklärenden falsch-positiven Befunden,
Tab. 4 Primäre und weiterführende Diagnostik des Magenkarzinoms
Primäre Diagnostik
gemäß AWMF
Anamnese und
­klinische Untersuchung
Sonographie
­Abdomen
(EBM 425 Punkte)
Ösophago-GastroDuodenoskopie
Röntgen Thorax
(EBM 410 Punkte)
Zeitaufwand/
Kosten
Weiterführende Diagnostik gemäß AWMF
Endosonographie
Zeitaufwand/Kosten
20 min/25,64 Euro1
MRT Abdomen
(EBM 3040 Punkte)
40 min/360,45 Euro3
30 min/195,54 Euro4
CT Thorax
(EBM 1715 Punkte)
Doppelkontrast des
Magens
(EBM 1230 Punkte)
Tumormarker (Ca 19–9,
CEA, CA 72–4)
Laparoskopie
15 min/26,22 Euro2
30 min/104,1 Euro5
?
Einsparpotenzial gesamt
GK-MRT
I. Maximales Einsparpotenzial (fortgeschrittener Tumor) bei
Sonographie Abdomen, Röntgen Thorax, MRT Abdomen, Doppelkontrast
des Magens
->105 min (516,41 Euro) − 70 min (440,45 Euro) = 35 min (75,96 Euro).
GK-FDG-PET-CT
II. Minimales Einsparpotenzial (lokalisierter Tumor) bei
Sonographie Abdomen, Röntgen Thorax
->−35 min (−388,59 Euro)
I. Maximales Einsparpotenzial bei
Sonographie Abdomen, Röntgen Thorax, CT Thorax, Doppelkontrast des
Magens
->95 min (351,5 Euro) − 90 min (774,74 Euro) = 5 min (−423,24 Euro).
II. Minimales Einsparpotenzial bei
Sonographie Abdomen, Röntgen Thorax
->−55 min (−722,88 Euro)
1Ziffern 410, 420.
2Einfacher Satz, Ziffer 5137.
3314,75 Euro (einfacher Satz, Ziffern 5720, 5731) + Auslagen (15 ml Magnevist 33,90 Euro, 1 Kochsalz, 1 Venenverweilkanüle, 1 Rückschlagventil, 1 Pumpenset Medrad. 1 Ohropax, eine Heidelberger Verlängerung = 45,7 Euro).
4185,54 Euro (einfacher Satz, Ziffern 346, 5371, 5376) + Auslagen (80 ml Ultravist, eine Heidelberger Verlängerung).
587,43 Euro (einfacher Satz, Ziffern 5158, 5159) + 1 ml Buscopan 20 mg/ml (0,70 Euro) + 200 ml Micropaque (16,70 Euro).
Die halbfett unterlegten Untersuchungen werden als potenziell einsparbar angesehen.
In kursiver Schrift sind empfohlene Verfahren der AWMF aufgeführt, die nicht ersetzt werden können.
Mit einem Fragezeichen sind Untersuchungen versehen, die bei weiterer Optimierung der GK-Bildgebungstechniken möglicherweise ersetzbar werden.
Die angegebenen Zeiten entsprechen eigenen Erfahrungen sowie aktuellen Publikationen [31].
gewarnt werden muss; 91% der Patienten
dieser Studie hatten einen Befund, allerdings nur 2% der Patienten eine relevante
Erkrankung [31]. Auch soll die damit verbundene oftmals unnötige psychische Belastung des Patienten in einer solchen Situation und gewisse Komorbidität bei nun
notwendigen ebenfalls letztendlich unnötigen weiteren Untersuchungen zumindest
erwähnt werden [34]. Somit gilt es gerade
bei der Ganzkörperbildgebung durch eine adäquate Patientenvorselektierung die
Zahl falsch-positiver und abklärungsbedürftiger Befunde minimal zu halten.
Wie groß das Potenzial der neuen Ganzkörpertechniken beim onkologischen Staging, insbesondere durch eine Reduktion der Anzahl der durch die
AWMF empfohlenen Untersuchungen,
sein kann, ist bisher nicht untersucht
worden. Aus diesem Grund können Träger von Krankenhäusern und Spezialeinrichtungen sowie Krankenkassen das
volks- und betriebswirtschaftliche Potenzial und Risiko bei dieser wichtigen Fragestellung nur ungenau einschätzen. Dies mag auch ein Grund dafür sein, weshalb Deutschland neben Österreich mittDer Radiologe 4 · 2008 | 391
Originalien
Tab. 5 Primäre und weiterführende Diagnostik des Pankreaskarzinoms
Primäre DiagnosZeitaufwand/Kosten Weiterführende DiaZeitaufwand/Kosten
tik gemäß AWMF
gnostik gemäß AWMF
Anamnese und kli Tumormarker (Ca 19–9,
nische Untersuchung
CEA)
Sonographie 20 min/25,64 Euro1
MRT Abdomen
40 min/360,45 Euro4
Abdomen
(EBM 3040 Punkte)
(EBM 425 Punkte)
CT Abdomen
30 min/245,54 Euro2
MDP/Gastroduodenos (EBM 2130 Punkte)
kopie
Röntgen Thorax
15 min/26,22 Euro3
ERCP
?
(EBM 410 Punkte)
Endosonographie
Laparoskopie
?
Einsparpotenzial gesamt
GK-MRT
I. Maximales Einsparpotenzial (fortgeschrittener Tumor) bei
Sonographie Abdomen, CT Abdome n, Röntgen Thorax, MRT Abdomen
->105 min (657,85 Euro) − 70 min (440,45 Euro) = 35 min (217,4 Euro).
GK-FDG-PET-CT
II. Minimales Einsparpotenzial (lokalisierter Tumor) bei
Sonographie Abdomen, CT Abdomen, Röntgen Thorax
->−5 min (−142,6 Euro)
I. Maximales Einsparpotenzial bei
Sonographie Abdomen, CT Abdomen, Röntgen Thorax
->65 min (297,4 Euro) − 90 min (774,74 Euro) = −25 min (−477,34 Euro).
II. Minimales Einsparpotenzial beiSonographie Abdomen, CT Abdomen, Röntgen Thorax
->−25 min (−477,34 Euro)
1Einfacher Satz, Ziffern 410, 420.
2235,14 Euro (einfacher Satz, Ziffern 346, 5361, 5376) + Auslagen (80 ml Ultravist, eine Heidelberger Verlängerung = 10,4 Euro).
3Einfacher Satz, Ziffer 5137.
4314,75 Euro (einfacher Satz, Ziffern 5720, 5731) + Auslagen (15 ml Magnevist 33,90 Euro, 1 Kochsalz, 1 Venenverweilkanüle, 1 Rückschlagventil, 1 Pumpenset Medrad, 1 Ohropax, eine Heidelberger Verlängerung = 45,7 Euro).
Die halbfett unterlegten Untersuchungen werden als potenziell einsparbar angesehen.
In kursiver Schrift sind empfohlene Verfahren der AWMF aufgeführt, die nicht ersetzt werden können.
Mit einem Fragezeichen sind Untersuchungen versehen, die bei weiterer Optimierung der GK-Bildgebungstechniken möglicherweise ersetzbar werden.
Die angegebenen Zeiten entsprechen eigenen Erfahrungen sowie aktuellen Publikationen [31].
lerweile das einzige Land innerhalb Europas ist, in dem grundsätzlich die Kosten der GK-Bildgebung – mit ersten Ausnahmen bei der PET-CT beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom laut des Bundesanzeigers Nr. 79 vom 26.04.2007 –
von den Kostenträgern nicht übernommen werden.
Wie bereits am Anfang dieses Artikels
ausgeführt, erhebt die vorliegende Arbeit
nicht den Anspruch auf eine vollständige
Erfassung sämtlicher Kosten, Erlöse und
aller individuellen klinischen Aspekte im
Rahmen einer dezidierten Vollkostenanalyse. Im Einzelfall fallen die Bedingungen
und zeitlichen Abläufe der vorgestellten
Kostenüberlegungen auch erwartungsgemäß unterschiedlich aus. Wichtig bei zukünftigen Vollkostenanalysen zur GK-
392 | Der Radiologe 4 · 2008
Bildgebung werden allerdings sekundäre
Einsparpotenziale sein, wie die Senkung
der Therapiekosten durch die schnellere
und präzisere Diagnose der systemischen
Tumorausbreitung. Diese möglicherweise auch prästationär erfolgte Ganzkörperdiagnostik öffnet den Weg für eine verbesserte und individualisiertere Tumortherapie und -verlaufskontrolle bei zu erwartendem kürzerem stationärem Aufenthalt.
Die Notwendigkeit der Einbeziehung
der Therapiekosten wurde von Jager et al.
[35] anhand eines Modells nachgewiesen.
Dabei zeigte sich, dass der Einsatz einer
MRT bei Patienten mit Prostatakarzinom
vom Standpunkt der Therapieeffizienz
unnötige Operationen und Morbiditäten
vermeiden und Kosten zu senken vermag.
Ähnliche Ergebnisse sind auch bei anderen Tumorerkrankungen zu erwarten.
In der vorliegenden Arbeit wurde in
erster Linie eine Betrachtung ausgehend
von der GOÄ durchgeführt. Das mag
problematisch sein, da es sich noch immer um eine Art Analogziffer handelt,
mit einem damit inhärenten Validitätsproblem. Jedoch angesichts der Neuartigkeiten der Techniken und der hierdurch
fehlenden standardisierten Arbeitsabläufe
etc. erscheint dieses Vorgehen vertretbar,
insbesondere da auch nur für die GOÄ
Abrechnungserfahrungen vorliegen. Gemäß eines Schreibens der KBV kann derzeit der Radiologe in Ermangelung einer
Berechnungsmöglichkeit nach EBM Positionen eine Ganzkörper MRT mit den
Leistungspositionen 5700 ff der GOÄ abrechnen. Die Berechnung auf Basis der
GOÄ wurde primär unter dem Blickwinkel einer ambulanten Patientenuntersuchung in einer Großeinrichtung geführt,
d.h. in der typischen Situation eines Patienten, welcher das prätherapeutische Tumorstaging erfährt.
Um auch auf die Betrachtungsweise
der Leistungserbringer eingehen zu können, wurde in der vorliegenden Arbeit eine untersuchungsbezogene Vollkostenanalyse auf Basis der Angaben dreier medizinischer universitärer und außeruniversitärer Großeinrichtungen angeführt.
Die Autoren sind sich über die Brisanz
der Angabe solcher Zahlen durchaus im
Klaren, und es soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass in der Realität neben den aufgeführten, direkt untersuchungsbezogenen weitere zusätzliche
Kosten z. B. durch Befunddemonstrationen, Besprechungen mit Stationsärzten,
administrative Tätigkeiten, Vorhaltekosten etc. sowie Änderungen der Zeitangaben bei gegenüber den ausgewerteten Institutionen differenten, eigenen Arbeitsabläufen berücksichtigt werden müssen.
Ebenfalls wird bei den angegebenen
Kosten von einer optimalen Geräte- und
Personalauslastung, d. h. einer pausenfreien Untersuchung der Patienten ausgegangen. Falls die Kosten auf weniger Patienten pro Zeiteinheit verteilt werden müssen, steigen dementsprechend die Kosten der Einzeluntersuchung. Der verringerten klinischen Produktivität des beteiligten Personals durch Tätigkeiten zur
Dokumentation, Verwaltung und möglicher Wartezeiten muss ebenfalls bei einer spezifischen Betrachtung und Berechnung der Personalkosten Rechnung getragen werden. Diese können im vorgestellten Modell jedoch bereits prinzipiell individuell berücksichtigt und eingerechnet
werden. Die hier abgeschätzten Kosten
sind somit als untersuchungsbezogenes
Minimum zu werten.
Der modellhafte Ansatz entspricht somit der Herangehensweise einer erst kürzlich erschienenen Publikation zu betriebswirtschaftlichen Betrachtungen der Teleradiologie [36] und hat gleichzeitig einen
volkswirtschaftlich geprägten Blickwinkel für die Kostenträger. In Anlehnung
an weitere frühere Publikationen [37] erfolgte die Festlegung der Rahmenbedingungen und Kosten unter Optimierungsgesichtspunkten für die Ganzkörperbildgebung. Die in vielen Institutionen wahrscheinlich noch vorhandenen Rationalisierungsmöglichkeiten in Bezug auf eine GK-Bildgebung wurden in der vorliegenden Betrachtung bereits weitgehend
eingerechnet.
Die mögliche Zeit- und Kostenersparnis der Ganzkörpertechniken wurde nur
gegenüber den bisher üblichen, von der
AWMF empfohlenen nichtinvasiven Untersuchungstechniken berechnet. Endoskopische und endosonographische Untersuchungen wurden nicht berücksichtigt, da diese gerade bzgl. des lokalen Tumorstagings Vorteile (z. B. Biopsiemöglichkeit, Auflösungsqualität der Bildgebung) gegenüber CT, MRT und PET bieten können. Der vorgestellte Ansatz wurde gewählt, um das minimal vorhandene Kosteneinsparungspotenzial der GKMRT und GK-PET-CT für die wichtigsten onkologischen Entitäten in 2 Ausprägungen/Szenarien – ausgedehntes und
frühes Erkrankungsstadium – zu eruieren.
Unter Berücksichtigung der primären
und weiterführenden Diagnostik im Rahmen des prätherapeutischen Stagings
konnte in der vorliegenden Untersuchung
gezeigt werden, dass selbst unter Einbeziehung dieser Minimalvarianten bei der
PET-CT teilweise und bei der GK-MRT
grundsätzlich relevante Einsparpotenziale vorliegen. Je nach Tumorentität konnten 3 bis 5 der von der AWMF empfoh-
Tab. 6 Primäre und weiterführende Diagnostik des Mammakarzinoms
Primäre Diagnostik
gemäß AWMF
Anamnese und klinische Untersuchung
Mammographie
Zeitaufwand/
Kosten
Weiterführende Diagnostik gemäß AWMF
MR-Mammographie
Zeitaufwand/Kosten
40 min/360,45 Euro4
Röntgen Thorax
(EBM 410 Punkte)
Sonographie Leber
(EBM 200 Punkte)
Skelettszintigraphie
(EBM 2285 Punkte)
Einsparpotenzial gesamt
GK-MRT
15 min/
26,22 Euro1
15 min/
11,65 Euro2
120 min/
167,20 Euro3
MR Abdomen
(EBM 3040 Punkte)
GK-FDG-PET-CT
I. Maximales Einsparpotenzial (fortgeschrittener Tumor) bei
Sonographie Leber, Skelettszintigraphie, Röntgen Thorax, MRT Abdomen
->190 min (541,52 Euro) − 70 min (440,45 Euro) = 120 min (101,07 Euro).
II. Minimales Einsparpotenzial (lokalisierter Tumor) bei
Sonographie Leber, Skelettszintigraphie, Röntgen Thorax
->80 min (−235,38 Euro)
I. Maximales Einsparpotenzial bei
Sonographie Leber, Skelettszintigrahpie, Röntgen Thorax
->150 min (205,07 Euro) − 90 min (774,74 Euro) = 60 min (−569,67 Euro).
II. Minimales Einsparpotenzial bei
Sonographie Leber, Skelettszintigraphie, Röntgen Thorax einsparbar
->60 min (−569,67 Euro)
1Einfacher Satz, Ziffer 5137.
2Einfacher Satz, Ziffer 410.
3147,50 Euro (einfacher Satz, Ziffern 5425, 5460) + Auslagen (Tc90, 1 Kochsalz, 1 Verweilkanüle, eine Heidelberger Verlängerung = 19,70 Euro).
4314,75 Euro (einfacher Satz, Ziffern 5720, 5731) + Auslagen (15 ml Magnevist 33,90 Euro, 1 Kochsalz, 1 Venenverweilkanüle, 1 Rückschlagventil, 1 Pumpenset Medrad, 1 Ohropax, eine Heidelberger Verlängerung = 45,7 Euro).
Die halbfett unterlegten Untersuchungen werden als potenziell einsparbar angesehen.
In kursiver Schrift sind empfohlene Verfahren der AWMF aufgeführt, die nicht ersetzt werden können.
Die angegebenen Zeiten entsprechen eigenen Erfahrungen sowie aktuellen Publikationen [31].
lenen Staginguntersuchungen durch eine
einzige Ganzkörperuntersuchung bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumorleiden ersetzt werden.
Setzt man voraus, dass üblicherweise maximal 2 Untersuchungen an einem
Tag an demselben Patienten vorgenommen werden, würde das einen Zeitgewinn
in Bezug auf Therapieentscheidung, -einleitung und Liegezeit von mindestens 2–
3 Tagen für Patient, Arzt und Gesundheitsdienstleister bedeuten. Die dabei entstehende Reduktion an volkswirtschaftlich relevanten, krankenkassenbezogenen
Kosten, z. B. für Transporte zu den ambulanten Untersuchungen, Arbeitsausfallzeiten, ggf. aber auch einen stationären Aufenthalt für die diagnostischen Maßnahmen etc., wurden in die vorliegende Studie nicht integriert, sind aber ebenso für
Entscheidungen über eine geeignete Vergütungsstruktur diese neuen Techniken
sehr bedeutsam. Diese gerade genannten
Punkte ergänzen auch den dritten Betrachtungswinkel dieser Studie, die Perspektive
des Patienten, der in vielerlei Hinsicht von
dem verringertem Untersuchungs- und
Zeitaufwand profitiert. So kann die Gesamtuntersuchungszeit der Staginguntersuchungen um bis zu 2,5 h verkürzt werden, was gerade bei multimorbiden Patienten in schlechtem Allgemeinzustand einen wichtigen Faktor darstellt.
Bezüglich der Kostenbetrachtung der
Untersuchungen – die Overhead-Kosten wurden hierbei für die Ganzkörperbildgebung und die üblichen Verfahren
nach AWMF-Empfehlung als gleich angenommen – ergab sich hingegen aus dem
Blickwinkel der Kostenträger bei den unDer Radiologe 4 · 2008 | 393
terschiedlichen Tumorentitäten ein uneinheitliches Bild. Bei Erkrankungen wie
dem fortgeschrittenen Mammakarzinom
scheint ein deutliches Potenzial zur Kostenreduktion mittels GK-MRT vorzuliegen, während bei Erkrankungen wie dem
Pankreaskarzinom – zumindest ausgehend von der gewählten Minimalvariante
– eine Kostenreduktion mittels GK-PETCT schwer, jedoch mittels GK-MRT erreichbar scheint.
Bei Patienten mit limitierten Tumorerkrankungen und deshalb in geringerem Umfang notwendiger radiologischer
Diagnostik erscheint eine grundsätzliche
Ganzkörperbildgebung sowohl aus volkswirtschaftlichen als auch medizinischen
Gesichtspunkten hingegen derzeit fragwürdig. Weiterhin ist zu beachten, dass
hier im individuellen Fall durch nachgeschaltete Untersuchungen und damit
möglicherweise aus therapeutischer Sicht
unnötige Kosten verursacht werden.
Aus Sicht der Leistungserbringer ergab
sich im Rahmen der vorgestellten Vollkostenanalyse ein teilweise abweichendes Bild
zu den Berechnungen mittels GOÄ. Gerade aufgrund der hohen Kosten des Tracers
und der längeren Untersuchungszeit liegen die Kosten einer GK-PET-CT-Untersuchung trotz der weitgehend identischen
Investitionskosten deutlich über der einer GK-MRT-Untersuchung, der Unterschied macht etwa den Faktor 1,5–2 aus.
Eine entsprechende Abbildung der Kosten liegt auf Basis der GOÄ jedoch nicht
vor. Es kann aber festgestellt werden, dass
für die GK-MRT grundsätzlich eine ausreichende Kostenerstattung auf Basis der
aktuellen GOÄ zu erwarten ist.
Falls durch die Ganzkörperbildgebung
eine Reduktion der Untersuchungszahlen
an anderen radiologischen Geräten erreicht werden kann, kann der finanzielle Vorteil deutlich höher ausfallen, insbesondere durch eine Verringerung der Gerätezahl und Wartungskosten. Wie bei anderen Vollkostenschätzungen taucht auch
hier die Schwierigkeit auf, wie der Aufwand an Prozessübergängen und -schnittstellen sowie des Overheads der weiteren
sekundären Kosten, aufgeteilt werden soll;
dies beginnt bereits mit der Frage, wem
der Zeitaufwand für die Radiologen und
zuweisenden Kollegen bei der Befunddemonstration zugerechnet werden soll,
der radiologischen Abteilung, speziell den
einzelnen Untersuchungsgeräten oder der
klinischen Abteilung.
Es muss anhand der vorliegenden
Untersuchung somit vor einem kritiklosen und allzu euphorischem Einsatz
der Ganzkörperbildgebung beim onkologischen Staging gewarnt werden, da die
Rahmenbedingungen noch immer sehr
problematisch sind [38]. Dezidierte Studien, insbesondere Langzeitstudien beider
Techniken zu den einzelnen Tumorentitäten [39, 40], stehen jedoch noch aus.
Auch fehlen abschließende medizinische Studien zur Beurteilung der Wertigkeit der neuen Technik gegenüber konventionellen Teilkörperuntersuchungen
bei den einzelnen Tumorentitäten. Den
5 unterschiedlichen Untersuchungsregionen [10] bei der GK-MRT wird mit
den angegebenen Ziffern der GOÄ nicht
Rechnung getragen. Das wesentliche Problem einer fehlenden adäquaten Abbildung der derzeit hohen Befundungszeit
durch den Radiologen – es sind ca. 500–
1500 Bilder bei einer GK-MRT zu beurteilen – ist nicht gelöst. Nicht zuletzt aus diesen Gründen werden und müssen im Privatpatientensektor häufig höhere Abrechnungsfaktoren verwendet werden.
Die Befundung unterstützende Techniken, so genannte Befundnavigatoren,
sind für die GK-Bildgebung bereits angedacht [41]; solange diese jedoch noch nicht
klinisch anwendbar sind, ist nach unseren
Erfahrung von einer nicht unerheblichen
Befundungszeit für ein GK-MRT – aufgrund der direkten visuellen Darstellung
des erhöhten Metabolismus pathologischer
Strukturen weniger bei der GK-PET-CT –
auszugehen. Solange diese monetäre, organisatorische, aber auch juristische Frage nicht geklärt ist, scheint ein flächendeckender außeruniversitärer Einsatz außerhalb wissenschaftlicher Studien mit suffizienter Befundungsqualität schwer umsetzbar und nicht als Empfehlung vertretbar.
Da der ärztliche Stundensatz an den Universitäten bisher relativ niedrig angesetzt
wurde, hat sich dies in der Kostenbetrachtung aber nur wenig ausgewirkt.
Zusammenfassend ist das Potenzial zur
Kostenreduktion beim onkologischen Staging mittels moderner Ganzkörperbildgebung in der Gesamtbetrachtung hoch, differenzierte Analysen je nach eingesetzter
Technik, Tumorentität und -stadium sind
aber unverzichtbar. Angesichts der zu erwartenden weiteren Verbreitung wird das
Potenzial einer Kostenverringerung weiter
steigen. Es ist jedoch zu betonen, dass derzeit nicht bei jeder Tumorentität eine Kostenersparnis zu erreichen ist. Der Vorteil
der Zeitersparnis – gerade zum Vorteil des
Patienten sowohl bzgl. der Untersuchungszeit als auch der Dauer bis zur Therapieentscheidung und -einleitung – bleibt unabhängig davon meist bestehen. Aus Sicht der
Leistungserbringer und damit Radiologen
ist für die GK-MRT zumindest eine finanzielle Abdeckung zu erwarten.
Zu beachten ist ferner, dass aus volkswirtschaftlicher Sicht die Anwendung der
GK-MRT eher bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumorleiden effizient sein
wird.
Weitere methodische Verbesserungen
wie die Diffusionsbildgebung zur Erleichterung der Detektion suspekter Läsionen
bei der MRT sowie eine Erhöhung der
räumlichen Auflösung der PET werden
die Genauigkeit des TNM-Stagings weiter verbessern können und möglicherweise weitere, in dieser Studie noch nicht berücksichtigte Untersuchungen ersetzen.
Dazu beitragen werden ebenfalls die Implementierung alternativer Radiopharmaka bei FDG-PET-negativen Tumoren sowie die Verwendung neuer MR-Kontrastmittel. Somit erscheint auch das zukünftige betriebs- und volkswirtschaftliche
Potenzial dieser Techniken sehr groß. Vor
diesem Hintergrund muss das Problem
einer adäquaten Abbildung in der GOÄ
(und anderen Verrechnungssystemen)
gelöst werden.
Fazit für die Praxis
Ganzkörper-MRT und PET-CT sind in der
onkologischen Diagnostik sich etablierende Verfahren, die ein komplettes
TNM-Staging in nur einer Untersuchungssitzung ermöglichen. Neben den
medizinischen Vorteilen für Patienten
durch schnelles und präzises Tumorstaging ermöglicht die Reduktion der Anzahl notwendiger Untersuchungen mit
konsekutiver Zeitersparnis eine betriebsund volkswirtschaftliche Kostenreduktion. Allerdings ist das Potenzial auf Basis
der AWFM für die verschiedenen Tumo-
rentitäten sehr unterschiedlich. Zu betonen ist zudem, dass aus Sicht der Leistungserbringer die bisherige Abbildung
der Kosten mittels GOÄ sehr problematisch ist. Exakte Einsparpotenziale der
GK-Bildgebung bzgl. sekundärer Kosten, z. B. durch eine Reduktion der Therapiefolgekosten, müssen einzeln für jede
Tumorentität untersucht werden.
Korrespondenzadresse
PD Dr. C. Plathow
Abteilung Nuklearmedizin,
­Albert-Ludwigs-Universität
­Freiburg, Hugstetterstraße 55, 79016 Freiburg
[email protected]
Danksagung. Besonderer Dank gilt Herrn Dr. med.
Lochner aus Frankfurt für die ausführliche Durchsicht
des Manuskripts und die vielen praktischen Ratschläge.
Literatur
  1. Schlemmer HP, Schaefer J, Pfannenberg C et al.
(2005) Fast whole-body assessment of metastatic disease using a novel magnetic resonance imaging system. Invest Radiol 40: 64–71
  2. Schmidt GP, Haug AR, Schoenberg SO, Reiser MF
(2006) Whole-body MRI and PET-CT in the management of cancer patients. Eur Radiol 16: 1216–1225
  3. Schafer JF, Schlemmer HP (2006) Total-body MR
imaging in oncology. Eur Radiol 16: 2000–2015
  4. Muller-Horvat C, Radny P, Eigentler TK et al. (2006)
Prospective comparison of the impact on treatment decisions of whole-body magnetic resonance imaging and computed tomography in patients with metastatic malignant melanoma. Eur J
Cancer 42: 342–350
  5. Steidle G, Schafer J, Schlemmer HP et al. (2004)
Two-dimensional parallel acquisition technique in
3D MR colonography. Rofo 176: 1100–1105
  6. Eustace S, Tello R, DeCarvalho V et al. (1997) A
comparison of whole body TurboSTIR MT imaging and planar 99mTC-methylene diphosphonate
scintigraphy in the examination of patients with
suspected skeletal metastases. AJR Am J Roentgenol 169: 1655–1661
  7. Ruehm S, Goyen M, Quick H et al. (2000) Ganzkörper-MRA auf einer rollenden Tischplattform (AngioSurf). Rofo 172: 670–574
  8. Barkhausen J, Quick HH, Lauenstein T et al. (2001)
Whole-body MR imaging in 30 seconds with real-time trueFISP and a continuously rolling table platform: feasibility and study. Radiology 220: 252–256
  9. Walker RE, Eustace SJ (2001) Whole-body magnetic resonance imaging: techniques, clinical indications, and future applications. Semin Musculoskelet Radiol 5: 5–20
10. Fenchel M, Requardt M, Tomaschko K et al. (2005)
Whole-body MR angiography using 32-receivingchannel MR system with surface coil technology:
first clinical experience. J Magn Reson Imaging 21:
596–603
11. Quick HH, Vogt FM, Maderwald S et al. (2004) High
spatial resolution whole-body MR angiography
featuring parallel imaging: initial experience. Rofo
176: 163–169
12. Mijnhout GS, Hoekstra OS, van Tulder MW et al.
(2001) Systemic review of the diagnsotic accuracy of 18F-fluorodeoxyglucose positron emission tomography in melanoma patients. Cancer 91:
1530–1542
13. Eschmann SM, Blitzer M, Paulsen F et al. (2004)
The benefit of functional-anatomical imaging with
[18F]fluorodeoxyglucose utilizing a dual-head
coincidence gamma camera with an integrated Xray transmission system in non-small cell lung cancer. Nucl Med Commun 9: 90–97
14. Sanz G, Rioja J, Zudaire JJ et al. (2004) PET and
prostate cancer. World J Urol 22: 351–352
15. Antoch G, Vogt FM, Freudenberg LS et al. (2003)
Whole-body dual-modality PET/CT and whole-body MRI for tumor staging in oncology. JAMA 290:
3199–3206
16. Schaefer JF, Fischmann A, Lichy M et al. (2004) Oncologic screening with whole-body MRI: possibilities and limitations. Radiologe 9: 854–863
17. Antoch G, Vogt FM, Bockisch A, Ruehm SG (2004)
Whole-body tumor staging: MRI or FDG-PET/CT?
Radiologe 9: 882–888
18. Daldrup-Link HE, Franzius C, Link TM et al. (2001)
Whole-body MRI imaging for detection of bone
metastases in children and young adults: comparison with skeletal scintigraphy and FDG PET. AJR
Am J Roentgenol 177: 229–236
19. Schmidt GP, Schoenberg SO, Reiser MF, Baur-Melnyk A (2005) Whole-body MR imaging of bone
marrow. Eur J Radiol 55: 33–40
20. Pfannenberg A, Oechsle K, Bokemeyer C et al.
(2004) The role of [18F] FDG-PET, CT/MRI and tumor marker kinetics in the evaluation of postchemotherapy residual masses in metastatic germ cell
tumors-prospects for management. World J Urol
22: 132–139
21. Pieterman RM, van Putten JW, Meuzelaar JJ et al.
(2000) Preoperative staging of non-small-cell lung
cancer with positron-emission tomography. N Engl
J Med 343: 254–261
22. Harisinghani MG, Barentz J, Hahn PF et al. (2003)
Noninvasive detection of clinically occult lymphnode metastases in prostate cancer. N Engl J Med
348: 2491–2499
23. Michel SC, Keller TM, Frohlich JM et al. (2002) Preoperative breast cancer staging: MR imaging of the
axilla with utrasmall superparamgnetic iron oxide
enhancement. Radiology 225: 527–536
24. Franzius C, Daldrup-Link HE, Wagner-Bohn A et al.
(2002) FDG-PET for detection of recurrences from
malignant primary bone tumors: comparison with
conventional imaging. Ann Oncol 13: 157–160
25. Ghanem N, Kelly T, Altehoefer C et al. (2004) Ganzkörper MRT vs. Skelettszintigraphie bei der Detektion ossärer Metastasen solider Tumoren. Radiologe 44: 864–873
26. Ghanem N, Uhl M, Brink I et al. (2005) Diagnostic
value of MRI in comparison to scintigraphy, PET,
MS-CT and PET/CT for the detection of metastases
of bone. Eur J Radiol 55: 41–55
27. AWMF online (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften).
(07/200)
28. Johnston C, Brennan S, Ford S, Eustace S (2006)
Whole body MR imaging: applications in oncology.
Eur J Surg Oncol 32: 239–246
29. Krebs in Deutschland (2007) AG bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland, 4. Ausgabe,
Saarbrücken; http://www.rki.de/KREBS
Der Radiologe 4 · 2008 | 395
Fachnachrichten
30. Plathow C (2004) Teleradiologie in der diagnostischen und klinischen Radiologie – Grundlagen, aktueller Stand und betriebswirtschaftliche Aspekte
in Deutschland. Masterarbeit im Studiengang Humanmedizin mit betriebswirtschaftlicher Qualifikation der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Betriebswirtschaftliche Fakultät, Mannheim
31. Beinfeld MT, Wittenberg E, Gazelle GS (2005) Costeffectiveness of whole body CT screening. Radiology 234: 415–422
32. Goyen M, Debatin JF (2005) Elective full-body screening examinations: a plea for MRI. World
Hosp Health Serv 41: 32–34, 40, 42
33. Beinfeld MT, Gazelle GS (2005) Diagnostic imaging
costs: are they driving up the costs of hospital care? Radiology 235: 934–939
34. Casarella WJ (2002) A patient’s viewpoint on a current controversy. Radiology 224: 927
35. Jager GJ, Severens JL, Thornbury JR et al. (2000)
Prostate cancer staging: should MR imaging be
used? A decision analytic approach. Radiology
215: 445–451
36. Plathow C, Walz M, Engelmann U et al. (2005) Teleradiology: Economic analysis of CT investigations
of a small hospital. Rofo 177: 1016–1026
37. Singer ME, Applegate KE (2001) Cost-effectiveness
analysis in radiology. Radiology 219:611–620
38. Ladd SC, Zenge M, Antoch G, Forsting M (2006)
Whole-body MR diagnostic concepts. Rofo 178:
763–770
39. Gutzeit A, Debatin JF, Antoch G (2004) Tumor staging with PET/CT. Detection of a second tumor.
Rofo 176: 122–124
40. Pfannenberg C, Aschoff P, Schanz S et al. (2007)
Prospective comparison of 18F-fluorodeoxyglucose positron emission tomography/computed tomography and whole-body magnetic resonance
imaging in staging of advanced malignant melanoma. Eur J Cancer 43: 557–564
41. Müller-Horvat C*, Plathow C*, Ludescher B et al.
(2007) (*equally contributed) Befunderstellung bei
der Ganzkörperbildgebung mittels einer worflowoptimierten Befundungssoftware – Erste Erfahrungen einer Multireader Analyse. Rofo 179: 721–
727
396 | Der Radiologe 4 · 2008
Interdisziplinäre Expertenrunde
zur Kontrastmittelsicherheit
TED gestützte Podiumsdiskussion unter besonderer Berücksichtigung
Gadolinium-haltiger Kontrastmittel
Mit dem hochaktuellen Thema „Kontrastmittelsicherheit“ startet der Springer-Medizin Verlag anlässlich der 89. Jahrestagung der Deutschen Röntgengesellschaft
sein neues audiovisuelles Medium „Tones
in Radiology“. Auf dieser Plattform werden
zukünftig regelmäßig komplexe und praxisrelevante Themen abgehandelt.
Für die erste Ausgabe von „Tones in
Radiology“ hat der Springer-Verlag ein interdisziplinäres Expertenteam eingeladen,
das im Rahmen eines Lunchsymposiums
am 1. Mai 2008 zur „Kontrastmittelsicherheit“ Stellung beziehen wird:
Interdisziplinäre Expertenrunde
Radiologie: Prof. Dr. M. Reiser, Direktor der Radiologischen Klinik, LMU München, und federführender Schriftleiter der Zeitschrift „Der
Radiologe”
Arzthaftungsrecht: Prof. Dr. jur. Dr. med. A. Ehlers, Ehlers,
Ehlers & Partner Rechtsanwaltssocieté,
München
Nephrologie: Prof. Dr. P. Gross, Direktor Medizinische
Klinik III und Poliklinik der Universität,
Dresden
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM):
Dr. C. Giersig, Bonn
Pharmazeutische Industrie:
Prof. Dr. B. Sickmüller, stellv. Hauptgeschäftsführerin, BPI – Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie, Frankfurt
Die Experten diskutieren wichtige Aspekte
zur Sicherheit von Gadolinium-haltigen
Kontrastmitteln aus den verschiedenen
Blickwinkeln und binden die Besucher des
Symposiums über anonyme TED-Abstimmungen aktiv ein.
In der Septemberausgabe 2007 von „Der Radiologe“ wurde das Thema Kontrastmittelsicherheit
anhand von 7 Übersichten umfassend
dargestellt. Das Heft
wird im Rahmen
der Veranstaltung
kostenlos abgegeben (solange der
Vorrat reicht).
Der Vortragssaal „Bucky“ fasst ca. 350
Teilnehmer. Viele Kongressteilnehmer werden zu dieser einzigartigen Fortbildung
erwartet und können sich aktiv an der
Diskussion beteiligen. Das Symposium hat
aufgrund des komplexen Themas ca. 30
Minuten Überlänge, Lunch-Pakete ermöglichen allen Besuchern des Symposiums
eine entspannte Teilnahme.
Bitte vormerken: 1. Mai 2008, 12:30 bis 14:00 Uhr, Messe Berlin, Veranstaltungssaal „Bucky“
Herunterladen