Hinduismus und Buddhismus - ethikzentrum

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Hinduismus und Buddhismus
Grundlagen der Ethik
(c) Dr. Max Klopfer
Hinduismus und Buddhismus
Zeichen Om/Aum
12-teiliges Rad
(c) Dr. Max Klopfer
Hinduismus und Buddhismus
• Europa: ca.
500.000 (davon GB:
300.000)
• USA: 360.000
• Südamerika: ca.
900.000
• Russland: ?
• Asien: ca. 750
Millionen
• Europa: ca. 1
Million
• USA: ca. 1,3
Millionen
• Südamerika: ?
• Russland: ca.
500.000
• Asien: ca. 400
Millionen
(c) Dr. Max Klopfer
Hinduismus
(c) Dr. Max Klopfer
Name „Indien“/“Hinduismus“
• Bezieht sich auf den Fluss
„Sindh(u)“ bzw. Indus im
Westen Indiens; dort war der
Ursprung.
• Alexander d. Gr.: Flussname
ist nun Indus, Bewohner heißen
Inder.
• Engländer: Alle Nicht-Europäer
sind Inder, Nicht-Muslime und
Nicht-Christen sind Hindus
Hinduismus.
(c) Dr. Max Klopfer
OM/AUM
Das Zeichen besteht
aus
a) 3 Kurven, die
miteinander
verbunden sind
und darüber einem
b) Halbkreis mit
einem Punkt, die
davon unabhängig
sind.
(c) Dr. Max Klopfer
Zeichen OM/AUM
3
1
2
• 1 = materiell-körperliche
Welt des Wachbewusstseins.
• 2 = geistige Traumzustände,
nicht von äußeren Objekten,
sondern nur von inneren
Prozessen gesteuert.
• 3 = Tiefschlaf, das
Unbewusste.
• Der Punkt darüber: Das
absolute Bewusstsein, das
die 3 Sphären erleuchtet;
wird nur von den Menschen
erfahren, die über die 3
Sphären hinausgekommen
sind und mit ihm eins
geworden sind. Dies ist der
4. und jenseitige Punkt.
(c) Dr. Max Klopfer
Interpretation
• Kein Konzept oder
Objekt des Universums
ist unabhängig.
• Alle sind Umwandlungen
dieses einen
Bewusstseins und
nehmen in
unterschiedlichen
Graden an seinem
Wesen teil und sind
alle auf diese Weise
miteinander verbunden.
(c) Dr. Max Klopfer
Heilige Silbe „OM/AUM“
3-gliedrig
Diese Silbe löste einst die
Schöpfung aus und erhält
sie auch.
Die 3 Laute AUM
verkörpern:
• 3 Existenzzustände:
wachen – schlafen –
träumen.
• 3 Fähigkeiten: wissen –
handeln- hoffen.
(c) Dr. Max Klopfer
Prozession mit dem OM/AUM-Zeichen und dem
Gott Krischna und seiner Lieblingsfrau Radha
(c) Dr. Max Klopfer
Hinduismus
• Es gibt keine Lehrautorität wie in
anderen Religionen, wie z. B. ein Bischof.
• Es gibt keine zentral-heilige Stadt, wie
z. B. Mekka, Jerusalem, Rom usw.
• Es gibt kein dogmatisch festgelegtes
Glaubensbekenntnis wie z. B. im
Christentum, Islam, Judentum.
(c) Dr. Max Klopfer
Heilige Texte: 2 Gruppen
• Smriti-Tradition:
• Shruti-Tradition:
= göttliche
= menschliche
Erinnerung
Offenbarung
(Shruti = wörtl. hören;
von den Rishis [= Seher,
Heilige] „gehörte“
Offenbarungen),
weitergegeben nur von
Brahmanen!
• Texte: Vier Veden plus
ihre Upanishaden
(Smriti = wörtl.
Erinnerung): Können auch
von Nicht-Brahmanen
weitergegeben werden.
• Text: Bhagavadgita
(c) Dr. Max Klopfer
Zeitleiste: Hinduismus
1500
Upanishaden
Bhagavad-Gita
500
200
Veden
(c) Dr. Max Klopfer
0
2000
Die Veden
•
•
Name „Veden“: wörtlich: „Wissen“, Weisheit.
Geltung: Sind göttlichen Ursprungs (Offenbarung)
und dürfen deshalb nicht verändert werden: Nur
(1) Brahmanen durften die Texte (2) mündlich
weitergeben: Man musste sie aus (1) berufenem
Mund (2) hören. Gegensatz: Upanishaden!
1. Riga-Veda: Weisheit der Verse:
polytheistisch, für 33 Götter
2. Sama-Veda: Weisheit der Lieder
z. B. Texte für das Soma-Opfer (Halluzinogener Trank)
3. Jadschur-Veda: Weisheit des Opfers
4. Atharwa-Veda: Weisheit der ArtharwaPriester (Zauberformeln für Glück usw.)
(c) Dr. Max Klopfer
Die Upanishaden
(c) Dr. Max Klopfer
Name „Upanishaden“
• Philosophische
Erläuterungen der
Veden
• upa = nahe bei
• ni = unter
• sad = sitzen
Ein Schüler, der zu Füßen
seines Lehrers (Guru)
sitzt.
Upanishad = Lehre
Guru mit Schüler
(c) Dr. Max Klopfer
Upanishaden
• Sie bilden die
Vedanta-Phase des
Hinduismus (Vedanta
= Veda-anta = Ende
der Veden), d. h. sie
schließen die Phase
der Veden (der
göttlichen
Überlieferungen) ab.
(c) Dr. Max Klopfer
Upanishaden: Vedanta-Phase
• Ca. 1200 – 900 v. Chr.: Entstehung
der Upanishaden = Vedanta-Zeit.
• Vedanta-Phase des Hinduismus;
Veda anta = Ende der Veden.
• Die Upanishaden sind der jüngste Teil
des vedischen Schrifttums und bilden
nach den vier Samhitas [Sammlungen
der Veden] den Abschluss der
vedischen Sammlung (Vedanta-Phase).
(c) Dr. Max Klopfer
Hauptinhalt der Upanishaden
• Nicht Riten und Opfer an die Götter sind
wichtig für die Erlösung, sondern die
Erkenntnis, dass die Seele und das
Göttliche eines sind (Advaita-Lehre =
Nicht-Zweiheit; Ziel: Überwindung der
Illusion von der Realität der Vielheit.
• Individuelle Seele = Atman (das deutsche
Wort atmen hängt damit zusammen), das
Göttliche = Brahman. Atman ist das im
Menschen befindliche Brahman.
• Erkenntnisformel: TAT TVAN ASI (DAS
BIST DU) = upanishadische Einheitsformel.
(c) Dr. Max Klopfer
TAT TVAN ASI (DAS BIST DU)
= upanishadische Einheitsformel
• Aus: Chandogya-Upanishad, VI,8.7-16
• Gemeint ist damit die Identität von Atman und
Brahman.
• „DAS“ = Brahman = das Absolute, Ewige.
• „DU“ = Atman (dt. atmen) = todloses Selbst,
jenseits aller Dualität (Advaita-Lehre).
• Erkennt man sich im angesprochenen „DU“ als
Atman, dann hat man auch die Verbindung mit
Brahman erreicht.
(c) Dr. Max Klopfer
Textbeispiel für die Tat-Twan-Asi-Formel
• Kurzkommentar vorweg: Das bist du! bedeutet: Du
bist Gott!
Ein Gottsucher klopfte an die Tür von Gottes Herzen.
Gott fragte: „Wer ist da?“ Der Gottsucher
antwortete: „Ich bin es.“ Die Tür blieb
verschlossen. Er klopfte mehrmals, Gott stellte
jeweils die gleiche Frage, der Suchende antwortete
immer „Ich bin es.“ Die Tür blieb verschlossen.
Dann klopfte er wieder an Gottes Herzen und er
bekam die gleiche Frage: „Wer bist du?“ Der
Suchende antwortete nun: „Du bist es!“ Sofort
öffnete Gott die Tür seines Herzens und der
Suchende wurde eingelassen.
Dies ist der upanishadische Gottsucher, der die
Formel tat-twan-asi verstanden hat.
(c) Dr. Max Klopfer
Upanishaden
• Um 500 v. Chr.: Gravierende Veränderungen in der
indischen Gesellschaft: rasches Wachstum der
Städte, Reichtum und Aufstieg der Kaufleute und
Krieger, Abstieg der Brahmanen-Kaste, Verlust
ihrer Bedeutung als alleinige Vermittler der Veden,
als Vollzieher der Opfer und Rituale, des Kontakts
zu den Göttern usw.
• Die Upanishaden sind Ausdruck dieses Wandels:
Abkehr von den Veden (wie auch bei Buddha, der
aus der zweiten Kaste stammte oder Satyakama,
der bisher nur Kuhhirte war): Das Göttliche wird im
Inneren jedes Menschen gesucht (und gefunden).
Einswerden mit dem Göttlichen durch innere
Einsicht, dem eine geänderte Lebenspraxis folgt.
(c) Dr. Max Klopfer
Begriff: Advaita-Vedanta
• Der Begriff
Advaita-Vedanta
drückt in synchrondiachronischer
Darstellung aus,
dass die AdvaitaErkenntnis in der
Vedanta-Zeit
erfolgte.
(c) Dr. Max Klopfer
Die Bhagawadgita
• Gita = Gesang,
Bhagavad = Erhabener,
= Gott.
• In: Mahabharata, 6. Buch,
Kap. 1-18 (700 Verse);
Epos der BharataDynastie; Umfang wie die
Bibel; Inhalt: Kampf der
Tugend gegen das Laster.
• Der Mahabharata =
hinduistisches Epos vom
Kampf zweier verwandter
Familien, der bösen
Kaurawas und der guten
Pandawas.
(c) Dr. Max Klopfer
Die Bhagawadgita
• Gespräch zwischen
dem Heerführer
Arjuna und dem Gott
Krishna (in Gestalt
eines Wagenlenkers).
• Für Arjuna:
Pflichtenkollission
zwischen AhimsaPflicht und KampfesPflicht (als Krieger
und Heerführer).
(c) Dr. Max Klopfer
Krishna spricht zu Arjuna:
• „Für den Besinnlichen gibt es den Pfad der Erkenntnis
[Yoga der Erkenntnis = Inana-Yoga],
• für den Tätigen den Weg der selbstlosen Tat [KarmaYoga].
• Niemand wird vollkommen dadurch, dass er der Arbeit
entsagt. Niemand kann dem Tun entsagen. Deshalb
musst du jede Tat vollziehen als eine Darbringung an
Gott und frei sein von aller Bindung an die Ergebnisse.
• Auf diese Weise erreicht der Mensch die höchste
Wahrheit durch Arbeit, ohne sich um ihre Früchte
(Karma) zu sorgen.
• Der Nichtweise wirkt für die Früchte des Handelns.
• Der Weise wirkt gleichfalls, doch ohne Verlangen nach
Lohn.“
(c) Dr. Max Klopfer
• Erstes Element: Es besteht eine Pflicht zum aktiven
Handeln (Karma).
• Aber: Dieses Karma muss Nishkama [= uneigennützig]
sein, d. h. es soll nicht nach den Folgen und schon
gar nicht nach dem (jenseitigen) Lohn fragen, sondern
es muss selbstlos sein! Nishkama-Karma: Handeln,
ohne nach dem Lohn zu fragen; dieses Handlungsmotiv
lässt kein neues Karma entstehen!
• Dies ist eine deutliche Spitze gegen die brahmanische
Ethik des Do-ut-des! [lat. do-ut-des: „Gib, damit dir
gegeben wird!“]
• Der Hinduismus betont neben den allgemein gültigen
Pflichten diejenigen jeder Kaste und jedes
Lebensalters: Ihnen gilt es auch nachzukommen.
• Die Pflicht des Politikers bzw. Feldherrn ist es, gegen
das Böse zu kämpfen. Die Ethik, die in der
Bhagavadgita auf Rat des Gottes Krishna entfaltet
wird, ist nicht die des Brahmanen, sondern die des
Politikers.
(c) Dr. Max Klopfer
Zweites Element der BhagavadgitaEthik:
• Auch das zweite Element der Ethik der
Bhagavadgita zielt gegen die brahmanische
Ethik des Rituals:
• Es gibt eine Pflicht, nach Erkenntnis zu
streben (Inana-Yoga), und zwar zur
Erkenntnis der scheinbaren Differenz
zwischen dem Selbst und den Phänomenen
der Welt: Brahman = Atman (AdvaitaLehre).
• Wissen wird also zu einer ethischen
Forderung!
(c) Dr. Max Klopfer
Drittes Element: der Liebes-Yoga
• Die beiden Wege zur Erlösung, der Karma-Yoga
(Handlungs-Yoga) und der Inana-Yoga (ErkenntnisYoaga) werden überhöht im Bahkti-Yoga, dem Yoga
der Liebe (zum Gott Krishna).
• Krishna verspricht denjenigen, die ihm Bhakti
[Liebe] entgegenbringen, die Erlösung (XI, 55):
• „Wer um meinetwillen tätig ist, mich als Höchsten
achtet,
• wer mich liebt und frei von Verhaftung ist,
• wer frei von Feindseligkeit gegenüber allen Wesen
ist,
• der gelangt zu mir.“
(c) Dr. Max Klopfer
Die Bhagawadgita: Fazit
Der Kerngedanke ist:
Wenn der Mensch
die Folgen seiner
Handlungen
intentional loslassen
kann, sich von ihnen
trennen kann,
haben sie keinen
Einfluss mehr auf
ihn.
(c) Dr. Max Klopfer
Weitere Aspekte
• Heilige Kühe
• Kastenordnung
• Begriffe: Dharma – Ashramas Samsara
(c) Dr. Max Klopfer
Die „heilige Kuh“
• Begriff „heilige Kuh“ kommt in
keinem Sanskrit-Text vor!
• Veden: Kuh als sündlose Göttin,
Schöpfungsmittlerin und Symbol
der Unsterblichkeit.
• Getötet werden darf eine Kuh nur
als Opfer an die Götter und ihr
Fleisch gegessen werden.
• 5 Produkte der Kuh (Milch,
Sauermilch, Butter, Urin, Dung)
reinigen von Sünden.
• Gandhi: Für Kuh-Verehrung als
Verehrung der stummen Kreatur.
• Kuh: Symbol der indischen Nation,
Emblem der Kongresspartei.
(c) Dr. Max Klopfer
Die Kastenordnung
Aufnahme 1906: hohe und niedere Kaste
(c) Dr. Max Klopfer
Die Kastenordnung
• Lat. castus = keusch, das Nichtvermischte, das
Reine; Sanskrit: varna = Farbe.
• Bezeichnung für die alten 4 Stände Indiens: 1.
Brahmanen – 2. Krieger – 3. Händler und Bauern 4. Shudras (Dienstleistende).
• Sie sind Geburts-, nicht Wahlgemeinschaften.
Heiraten kann man nur in der gleichen Kaste, ebenso
speisen.
• Die indische Verfassung hat die Kastenordnung
abgeschafft. Die Kastenlosen („Unreinen“) existieren
aber weiter, einige hundert Millionen „Unberührbare“.
Dort hat die christliche und die buddhistische Mission
große Erfolge.
(c) Dr. Max Klopfer
Dharma
• Dharma = Sanskrit, wörtlich: tragen,
halten; Pflicht.
• Es gibt zwei Arten von Dharmas:
(1) ein universelles Dharma (nicht stehlen,
die Wahrheit sagen, nicht morden usw.) und
(2) ein kasten- und altersspezifisches
Dharma.
Bhagawad Gita: Es ist besser, das eigene
Dharma schlecht zu erfüllen, als ein
fremdes Dharma gut zu erfüllen.
(c) Dr. Max Klopfer
Dharmas
• Solche speziellen Pflichten, Dharmas, gibt es in
der hinduistischen Ethik auf zweierlei Weise:
• [1] als Sva-Dharma = persönliche Pflichten
jedes Einzelnen = Sva-Dharma [sva = eigen,
dharma = Gesetz]. Diese sind abhängig
beispielsweise vom Lebensalter und damit der
Einsicht und Fähigkeit zur Erkenntnis von
Pflichten und zur Übernahme von
Verantwortung.
• [2] als Varna-Dharma = Pflichten, die man als
Kastenmitglied hat = Varna-Dharma [sanskr.
Varna = port.-lat. casta = dt. Kaste]
(c) Dr. Max Klopfer
Vier Lebensziele
1. Artha = Streben nach Reichtum und
Besitz.
2. Dharma = Streben nach Ordnung und
Rechtschaffenheit.
3. Kama = Streben nach Genuss.
4. Moksha = Streben nach Befreiung
und Erlösung aus den irdischen
Banden.
(c) Dr. Max Klopfer
Vier Lebensphasen (Ashramas)
1.
2.
3.
4.
Junger Mann als Schüler.
Familiengründung, Hausvater-Rolle.
Waldeinsiedler als alter Mann.
Wanderasket (Sannyasin bzw.
bhikshu) als ganz alter Mann.
(c) Dr. Max Klopfer
4 Ashramas
• 1. Lebensabschnitt [Brahmacharya = Enthaltsamkeit]
Die Jugendzeit, in der der junge Hindu in die Spiritualität des
Hinduismus eingeführt wird.
• 2. Lebensabschnitt [Grihastha = Haushälter]:
Familiengründung; Verheiratetsein ist im Hinduismus eine
spirituelle Übung: Sie bedeutet Ausweitung des Bewusstseins und
Übung in Selbstbeherrschung. Fast alle hinduistischen Götter
sind verheiratet. Übernahme der Pflichten in Familie, Staat und
Gesellschaft.
• 3. Lebensabschnitt [Vanaprastha „Waldaufenthalt“]
Rückzug aus der Familie und der Gesellschaft, um sich ganz dem
Studium der Texte des Hinduismus widmen zu können; intensive
Meditation und Yoga.
• 4. Lebensabschnitt [Sannyasa = Entsagung]
Entsagung von allen egoistischen Interessen; Ausrichtung der
Gedanken ganz auf die Befreiung (Moksha); als Wanderasket ist
er anderen ein Ansporn, sich auch diesem vierten Lebensziel
zuzuwenden. Er wird Sannyasin genannt.
(c) Dr. Max Klopfer
Samsara
• Damit wird im Hinduismus der Kreislauf
von Geburt, Tod und Wiedergeburt
bezeichnet.
• Diesem Samsara unterliegt der Mensch
solange, bis er (als Atman) seine eigene
Identität mit dem Brahman erkannt hat.
(c) Dr. Max Klopfer
Der „Dandi“
• Sanskrit: Dandi =
Stockträger.
= Mitglieder eines
vornehmen hinduistischen
Ordens (DashanamiOrden) trugen ihr ganzes
Leben als Zeichen ihrer
brahmanischen Würde
einen Stock.
Oscar Wilde als Dandy
(c) Dr. Max Klopfer
Außerhalb des Hinduismus:
Jainismus (Dschainismus)
• Reformbewegung, die etwa zur Zeit
Buddhas in Indien entstanden ist.
• Lehnen die Autorität der Veden ab (wie
Buddha).
(c) Dr. Max Klopfer
Dschainismus (Jainismus): radikale Askese
(Dschaina = Sieger; j = dsch gesprochen)
Gandhi
• 2 Zweige: luftgekleidete und
weißgekleidete Mönche und
Nonnen. „Luftkleid“:
Ausdruck der vollkommenen
Besitzlosigkeit, Asexualität.
• Strengste Askese und
Gewaltlosigkeit (Ahimsa);
auch keine Mücke töten.
• Gandhi (1869-1948) stammte
aus der Region Gujarat
(West-Indien), dem Zentrum
des Dschainismus und
übernahm dessen Prinzipien
der Gewaltlosigkeit.
(c) Dr. Max Klopfer
Dschain (Jain)-Nonnen
• Es gibt doppelt so viele
Nonnen wie Mönche
dieses Ordens.
• Ahimsa-Gebot: Sie
tragen
(1) einen Mundschutz
(um kein Insekt zu
töten) und
(2) einen Wedel (um
keinen Käfer zu töten).
(c) Dr. Max Klopfer
Jainismus: Grundlehren (1)
• Begründer: Mahavira, Zeitgenosse Buddhas (6. Jh.
vor Chr.)
• Jains lehnen (wie Buddha) die Autorität der Veden
ab.
• Glauben nicht an einen persönlichen Gott, verehren
aber die Seele als etwas Göttliches.
• Seele: Erlösung nur durch Verwirklichung dieses
göttlichen Kerns im Menschen durch strenge Ethik,
vor allem das Ahimsa-Gebot, das Nicht-Verletzen
von Leben (Prinzip: Ehrfurcht vor dem Leben, von
Albert Schweitzer übernommen).
(c) Dr. Max Klopfer
Jainismus: Grundlehren (2)
• Ahimsa-Gebot: Nicht nur kein
Lebewesen töten, sondern auch
Verzicht auf Gewalt (Gandhi).
• Jains: Sind strenge Vegetarier
• Erlaubt ist aber für ein hohes ethisches
Ziel – nach einer asketischen
Vorbereitungsphase – das Fasten bis
zum Tod (siehe Gandhi!).
(c) Dr. Max Klopfer
Buddhismus und Jainismus
• Leugnen die
Dauerexistenz einer
individuellen Seele.
• Ablehung des
brahamischen
Ritualismus.
• Nirwana-Lehre.
• Karma-Lehre (auch im
Hinduismus und
Jainismus).
• Seele (dschiwa/jiva)
existiert ewig und ist
transzendent.
• Seele aller Lebewesen
(Götter, Tiere,
Pflanzen, Menschen)
wird ständig
wiedergeboren, nur
Menschen können von
der Wiedergeburt
befreit werden und in
den Himmel eingehen.
• 7 Höllen, 14 Himmel.
(c) Dr. Max Klopfer
Brahma und Brahman
• Gott des ind. Trimurti
(Brahma, Vishnu,
Shiva) als Schöpfer;
die vielen (kleinen)
Götter sind erst mit
der Schöpfung
entstanden.
• Brahmanismus tritt
heute hinter
Vaishnavismus,
Shaivismus und
Shaktismus zurück.
• Brahman (nicht zu
verwechseln mit Brahma
= Gott; siehe links!
Brahman = Gottheit,
abstrakt) ist das ewige,
absolute Sein, die nichtduale Wirklichkeit, also
ein metaphysischabstrakter Standpunkt
• Zustand der
Transzendenz (der
jenseitigen
Orientierung), spirituelle
Kontaktnahme mit dem
Übersinnlichen.
(c) Dr. Max Klopfer
Hinduistische Götter-Dreiheit = Trimurti
(im Christentum: Trinität: Gottvater- Sohn- Heiliger Geist)
Männliche Götter
Weibliche Götter (Gemahlinnen)
Brahma
(Schöpfer; spielt in der
Gottesverehrung kaum eine Rolle,
weil er sich nach Erschaffung der
Welt nicht mehr um sie kümmert)
Shaktis: Sind die weiblichen
Gefährtinnen der Götter, tragen je
nach Inkarnation der männlichen
Götter entsprechende weibliche
Namen
Vishnu/Krishna
(Bewahrer); seine (achte)
Inkarnation ist Krishna (=
dunkelblau, schwarz)
Shiva
(Schöpfer, auch
Zerstörer/Erneuerer; tritt hier an
die Stelle von Brahma)
Seine Gattinnen (Shaktis; Shakti =
Macht, aktiv zu handeln) heißen:
Sati, Parwati (positiv); Kali, Durga
(negativ)
(c) Dr. Max Klopfer
Hinduistisches Trimurti
• Links: Brahma – mit
seinen 4 Köpfen
blickt er in die Welt
• Mitte: VishnaKrishna – Der gute
Gott, der Bewahrer
• Rechts: Shiva – der
Erneuerer und
Zerstörer
(c) Dr. Max Klopfer
3 Gottesvorstellungen
• Weil Brahma, obwohl er die Welt
erschaffen hat, sich aber von ihr
zurückgezogen hat und sich nicht mehr um
sie kümmert, ist seine Bedeutung heute
sehr gering.
• Es existieren im heutigen Indien vor allem 3
Gottesvorstellungen (also ohne Brahmismus):
• (1) Vishnu (Krishna aus der Bhagavadgita),
• (2) Shiva und
• (3) Shakti (bzw. Tantra-Praxis).
(c) Dr. Max Klopfer
3 Gottesverehrungen (Trimurti) in Indien (I)
Vaishnavismus/
Vishnuismus
Shaivismus
Shaktismus
Vishnu/Vishna-Verehrung (als
Krishna = eine der 10
Inkarnationen von Vishnu):
Bewahrer
Shiva mit seiner Gemahlin, der
Shakti: Zerstörer, Erneuerer
= Tantrismus (Energie,
Sexualität als Schöpferkraft,
Kama-Sutra; Kama = Lust;
Sutra = Lehre)
(c) Dr. Max Klopfer
3 Gottesverehrungen (Trimurti) in
Indien (II)
Vishnuismus/
Vaishnavismus; Krishna
Shaivismus
Der Bewahrer schützt das Dharma
und damit die Menschen. Er ist ein
guter Gott, z. B. als Krishna
Shiva, der Gütige
Ist ambivalent = schöpferischzerstörerisch; Gott des Yoga, der
Askese; Leben - Tod
Shaktismus
(c) Dr. Max Klopfer
Shiva und Shakti
• Shiva (männliche
• Shakti (weibliche
Schöpferkraft).
Schöpferkraft).
• Prinzip: Einheit,
• Prinzip: Vielheit der
Jenseitigkeit
Welt, Diesseitigkeit
(Transzendenz)
– nur durch die
Shakti ist die Welt
• Bild: Shiva ist die
in ihrer
Sonne, seine Shakti
Vielgestaltigkeit
sind die Strahlen,
erschaffen worden.
die das Universum
erschaffen,
erhalten und auch
zerstören.
(c) Dr. Max Klopfer
Shiva und Parwati
• Parwati ist die Shakti (= Kraft,
Macht, Energie) Shivas, die
„göttliche Mutter“.
• Shiva: Sein Hauptmerkmal sind die
Gegensätze der Welt, die er
vereint.
• Zeichen der göttlichen Dreiheit: 3
Streifen auf der Stirn, 3 Augen
(seine Anhänger haben ein
gemaltes), Dreizack, Mondsichel (3
Mondphasen: zunehmend,
abnehmend, Vollmond).
• OM = 3 Zeichen (+ ein viertes als
„Sonne“, die die anderen
erleuchtet.
20. Jahrhundert
(c) Dr. Max Klopfer
Tanzender Shiva als Herr der Weltbühne
Ein Fuß (Standbein) zertritt den
Dämon des Nichtwissens,
der andere Fuß (Spielbein),
hochgehoben, symbolisiert das
Geistig-Leichte.
Der Flammenkranz symbolisiert die
Naturkräfte. Durch seinen
Tanz, dem Tanz der Weisheit,
entsteht die Schöpfung.
Die 4 Hände: 2 balancieren das
Gleichgewicht zwischen Leben
und Tod, 2 symbolisieren das
Spiel von Schöpfung (Trommel)
und Zerstörung (Flamme).
(c) Dr. Max Klopfer
Shaktismus/Tantrismus
• Der Körper (schlafende Spiritualität) wird zum
Träger des Göttlichen in dieser Welt.
• Erleuchtung erscheint als Ereignis des Körpers.
• Das Göttliche ist nicht mehr (wie in den Veden) im
Herzen lokalisiert, sondern (einer Schlange gleich)
entlang der Wirbelsäule (6 Chakren = Kreis, Rad;
Energiezentren) bis hinauf zum Kopf, dem 7. Kreis.
• Das Göttliche war durch die Schöpfung in Shiva und
Shakti getrennt worden; es kann erst wieder
wirken, wenn es wieder vereint ist als Immanenz
und Transzendenz, als Shiva und als Shakti.
• Ziel und Weg: Zur Ruhe kommen, das Atmen
verlangsamen, die Vielheit in der Einheit aufgehen
lassen; letztes Ziel: Stillstand, Beherrschung aller
Sinne (bhukti-mukti, bhukti durch mukti, =
Erleuchtung durch Genuss): Im Genuss zum
Stillstand kommen.
(c) Dr. Max Klopfer
Zeitleiste: Hinduismus
1500
Upanishaden
Bhagavad-Gita
500
200
Veden
0
1000
Tantra
(c) Dr. Max Klopfer
Erlösungswege
Vishnuismus/
Vaishnavismus;
Krishna
Erlösungsweg: Leben u. a.
nach der Ethik der
Bhagavadgita, vor allem die
Ethik der Liebe (Bhakti)
Shaivismus
Erlösungsweg: Yoga,
Meditation, Askese, Mantras,
Singen, Tanzen usw.
Shaktismus
Tantra
Erlösungsweg: Verehrung der
Schöpferkraft in der
männlich-weiblichen
Kombination (Erotik)
(c) Dr. Max Klopfer
Verteilung
Gottesverehrung
Anhänger
Vishnuismus/
Krishna:
Bhagavad-GitaEthik
450 Millionen
70 %
Shivaismus:
Yoga-Ethik
160 Millionen
25 %
Shaktismus/
Tantrismus:
Bhukti-mukti-Ethik
20 Millionen
3 %
Sonstige
(Neohinduismus)
12 Millionen
2%
(c) Dr. Max Klopfer
% aller Hindus
Ende Hinduismus
(c) Dr. Max Klopfer
Hinduismus und Buddhismus
Zeichen Om/Aum
12-teiliges Rad
(c) Dr. Max Klopfer
Buddhismus
(c) Dr. Max Klopfer
Buddha: der Erleuchtete
(c) Dr. Max Klopfer
Siddhartas Kampf gegen das Böse
(die Sinnlichkeit) und sein Sieg
(c) Dr. Max Klopfer
Siddharta Gautama
• 560 – 480 v. Chr.
• Bild: seine wundersame
Geburt.
• Mit 16: verheiratet.
• Mit 29: Verlässt Frau
und Kind.
• Wanderasket, dann
Bodhi-(Erleuchtungs)Erlebnis unter einem
Feigenbaum (später
Bodhi-Baum genannt).
(c) Dr. Max Klopfer
Siddhartas 4 Erscheinungen
Er macht drei
negative und
eine positive
Beobachtung:
1. Alter Mann
2. Kranker
3. Toter
4. Wanderasket
(c) Dr. Max Klopfer
Er verlässt im Alter von 29 Jahren
heimlich Frau und Kind
(c) Dr. Max Klopfer
Entstehen in Abhängigkeit
(Pratitya-Samutpada)
• Grunddogma des Buddhismus: Alle
psychischen und physischen Phänomene
der Welt stehen in einem
Abhängigkeits- und
Bedingungsverhältnis zueinander (auch:
bedingtes Entstehen, Konditionalnexus);
daraus entsteht der Kreislauf der
Wiedergeburten (Samsara). Meist
dargestellt in einer Scheibe.
(c) Dr. Max Klopfer
12faches Rad des Konditionalnexus
(c) Dr. Max Klopfer
Konditionalnexus
12
1
2
11
10
3
9
4
5
8
7
6
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
(c) Dr. Max Klopfer
Nichtwissen, erzeugt
Absichten, erzeugt
Bewusstsein, erzeugt
Namen u. Formen, erzeugt
6 Sinne, erzeugt
Kontakte, erzeugt
Berührung, erzeugt
Begehren, erzeugt
Fortpflanzung, erzeugt
Werdeprozess, erzeugt
Geburt, erzeugt
Alter, Krankheit, Tod.
12-gliedriges Rad der Kausalitäten
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Unwissenheit verursacht ein Unterbewusstsein.
Dieses verursacht falsche Absichten.
Dieses verursacht Bewusstsein.
Dieses Bewusstsein verursacht Namen und Formen.
Namen und Formen gestalten die Sinne.
Die Sinne streben nach Kontakten.
Diese Kontakte verursachen Empfindungen.
Diese Empfindungen verursachen Sehnsüchte.
Sehnsüchte steigern das Verlangen.
Das Verlangen verursacht Werden.
Das Werden verursacht Geburt.
Die Geburt verursacht Alter, Krankheit und Tod.
(c) Dr. Max Klopfer
Ein Ungeheuer hält das Rad in seinen Klauen, Buddha
steht außerhalb und weist auf das Nirwana.
(c) Dr. Max Klopfer
Verbreitung in Asien
(%-Anteil an der Bevölkerung)
(c) Dr. Max Klopfer
Verteilung weltweit
(c) Dr. Max Klopfer
Das „Fahrzeug“
• Leid und Samsara sind
wie ein Fluss bzw.
Ozean, der die Menschen
vom rettenden Nirwana
trennt.
• Die Lehre (Dharma) wird
als Fähre (Fahrzeug)
betrachtet, um den Fluss
bzw. Ozean des
Nichtwissens verlassen
zu können.
(c) Dr. Max Klopfer
Buddha vergleicht seine Lehre mit einer
Fähre
• „Meine Lehre wird
euch über den Fluss
bringen. Doch am
anderen Ufer, wer
braucht da noch eine
Fähre? Die Fähre ist
nur für die
Überfahrt, nichts,
an dem man
festhält.“
(c) Dr. Max Klopfer
Zwei-„Fähren“-Lehre
1. Große Fähre =
MahayanaBuddhismus).
2. Kleine Fähre =
HinayanaBuddhismus =
TheravadaBuddhismus (Lehre
der Alten,
unverfälschte
Lehre).
(c) Dr. Max Klopfer
Hinduismus und Buddhismus
Seelenwanderung:
Wiedergeburt:
Beim Tod verschwindet nur die
Beim Tod lösen sich die
grobe äußere Hülle, die feinVerbindungen auf, das neue
stoffliche innere Hülle bleibt
Individuum ist eine neue
erhalten und transportiert die
Kombination, ohne Kontinuum
Erinnerungen in die nächste
mit dem alten, bestimmt nur
Existenz bis zur
vom Karma. Ständiger
Selbsterkenntnis und damit
Wechsel.
dem Ende des
Seele (Anatman = Nichtexistenz
Geburtenkreislaufs (Samsara).
des Ich): Vergänglich und
Es gibt also ein psychisches
leidvoll; aus 5 Daseinsgruppen
Kontinuum (nicht in den
gebildet (bedingtes
Upanishaden ableitbar!).
Entstehen), geht eines Tages
Seele (Atman): unvergänglich und
ins Nirwana über.
leidfrei. Advaita = NichtZweiheit: Seele (Atman) und
Gott (Brahman) sind identisch.
(c) Dr. Max Klopfer
Meditation im japanischen Zen-Buddhismus
(c) Dr. Max Klopfer
Der Zen-Garten
• Buddh. Dreifaches Grunddogma:
(1) Nicht-Existenz des Ich
(Anatman), (2) Vergänglichkeit von
allem und (3) deshalb leidhaft.
• Garten als Meditationshilfe,
deshalb Garten-Elemente in
Dreiergruppen (buddh. Trinität).
• Keine perspektivische Illusion (wie
Gärten in Europa), sondern
Verhältnis von Proportionen (leerer
Raum = Sand und Materie =
Steine); Prinzipien: Stille,
Reduktion auf der Materialebene,
asymmetrische Harmonie, Abkehr
von äußerlicher Schönheit (keine
Blumen), Erhabenheit des Alters.
(c) Dr. Max Klopfer
Buddh. Kosmogramm im Garten
4
9
2
3
5
7
8
1
6
• 15 Elemente sind in einer
bestimmten Kombination aus
den Zahlen 1 – 9 so zu
ordnen, dass alle Summen
immer 15 ergeben. Die Zahl 5
steht im Mittelpunkt.
• Das 3-5-7-Schema entspricht
dabei der kosmischen
Harmonie: 15 Steine werden in
3 Gruppen zu 3, 5 und 7
Steinen gesetzt.
• Idee: Makrokosmos im
Mikrokosmos.
(c) Dr. Max Klopfer
Steine können durch geschnittene
Sträucher ersetzt werden.
(c) Dr. Max Klopfer
Mönche beim Zazen (Sitzen)
(c) Dr. Max Klopfer
Zen-Praxis
• Mönch mit dem „Stab der
Barmherzigkeit“: Meditierenden
Mönchen wird auf Wunsch mit
dem Schlag auf die Schulter
der Geist geweckt. Nicht vor
sich hindösen, sondern hellwach
das „Wegfallen von Körper und
Geist“ geschehen lassen.
• Dogens Rat an die Mönche:
„Stell‘ dir vor, dein Kopf steht
in Flammen. Jetzt ist der
Zeitpunkt, ihn zu retten!“
(c) Dr. Max Klopfer
4 Gelübde der Zen-Meditation
1. Der Wesen sind zahllose – ich gelobe, sie
alle zu retten!
2. Der Leidenschaften sind unzählige – ich
gelobe, sie alle auszurotten!
3. Der Dharma-Tore (Dharma = Lehre) sind
mannigfache – ich gelobe, sie alle zu
lernen!
4. Der Buddha-Weg ist unübertrefflich – ich
gelobe, ihn zu verwirklichen!
(c) Dr. Max Klopfer
Tibet: Potala-Palast,
Sitz des Dalai Lama
(c) Dr. Max Klopfer
Tibetischer Buddhismus
• Tibet: Annexion durch
China 1950/51
• 2,2 Mill. Tibeter
• Dalai-Lama: Gelbkappen
(Gegensatz: Rotkappen
mit älterer Tradition)
• Exilshauptstadt:
Dharamsala (Nordindien,
am Fuße des Himalaya)
seit seiner Flucht 1959.
(c) Dr. Max Klopfer
Hinduismus und Buddhismus
Zeichen Om/Aum
12-teiliges Rad
(c) Dr. Max Klopfer
Tantra/Tantrismus
Gott Vishnu und seine Frau
• Entstanden: 5.Jh. nach
Chr.
• Tantra (Gewebe,
Zusammenhang) hebt (1)
die Bedeutung des
Weiblichen hervor: Der
Mann wird von einer
Frau belehrt; Aspekt
der Einheit (körperlich
und seelisch) = Advaita.
• (2) Denken in Analogien
zwischen Körper und
Universum – es gibt eine
Entsprechung.
(c) Dr. Max Klopfer
Tantra der
linken und der rechten Hand
Ungeläuterte (ohne Guru)
Hingabe an Sexualität;
Grundgedanke:
Überwindung der Dualität
(Advaita-Lehre) und damit
auch Selbst-Erkenntnis.
Geläuterte (mit Guru)
Hingabe an die Göttliche
Mutter Shakti; Vorbild
Shiva und seine Shakti;
leidenschaftliche Riten
werden nur symbolisch
vollzogen.
Kerngedanke: Analogie zwischen Körper und Universum.
(c) Dr. Max Klopfer
Buddhistisches Weltbild
• Innerer Kreis: Ursache
des Leidens.
• Zweiter Kreis: Kreislauf
der Wiedergeburten
(Samsara) in 6 Formen
(3 positive: Götter,
Titanen und Menschen;
3 negative: Tiere,
hungrige Geister,
Höllenwesen).
• Äußerer Kreis: 12
Formen des Rads der
Kausalitäten.
(c) Dr. Max Klopfer
Mittlerer Kreis: Lebensrad der 6 Wiedergeburten
Asuras = Titanen,
Gegengötter
Positive
Existenz
Negative
Existenz
Pretas =
hungrige
Geister; Geiz
und Neid haben
die PretasExistenz zur
Folge; sie leiden
Hungerqualen.
(c) Dr. Max Klopfer
Verteilung weltweit
(c) Dr. Max Klopfer
Der „Dharma“
= das, was trägt, hält und heilt
Hinduismus und Buddhismus
Der Dharma:
Der Dharma:
Pflicht im Rahmen des
Kastenwesens.
Universelle,
kulturübergreifende
Menschenpflicht.
(c) Dr. Max Klopfer
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