Hinduismus SEMINAR: INTERKULTURELLES UND INTERRELIGIÖSES LERNEN DOZENTEN: PROF. DR. DR. ELISABETH ZWICK RROF. DR. STEPHAN LEIMGRUBER REFERENTEN: DORO WAGNER, NINA THAMS, EVA STREMPEL MATTHIAS MATZKE 09.01.2013 Gliederung Die Geschichte des Hinduismus 2. Verbreitung des Hinduismus heute 3. Glaubensrichtung und Lehre 4. Das Integrale Prinzip des Hinduismus 1. 2. Die Geschichte des Hinduismus •2.1 Die vedische Zeit •2.2 Die Zeit der Upanishaden •2.3 Die klassische Zeit •2.4 Der islamische Einfluss •2.5 Neohinduismus 2.1 Die vedische Zeit Um 2000 v. Chr.: Stamm der Arier als Halbnomaden in Indien 2.1 Die vedische Zeit Um 2000 v. Chr.: Stamm der Arier als Halbnomaden in Indien 2.1 Die vedische Zeit Um 2000 v. Chr.: Stamm der Arier als Halbnomaden in Indien 2.1 Die vedische Zeit Sprache der Arier: Vedisch Vermischung der Urbevölkerung mit den Ariern Götterwelt ähnlich der Indugermanischen Zwei verfeindete Klassen von Göttern (Asuras- Devas) Keine Tempel und Götterbilder Vedische Religion keine Erlöserreligion 2.1 Die vedische Zeit Älteste heiligen Schriften der Hindus sind die Veden: Rigveda (Hymnen zur Preisung der Götter) Samaveda (Gesänge zur Begleitung der Opfer) Yajurveda (Prosatexte) Atharvaveda (Mantras: Wortfolge bei Gebeten und Meditationen – Beschwörungen – Gebete) 2.1 Die vedische Zeit 900-600 v. Chr.: Legitimation des Kastenwesens der späteren Hindus 5tes und 6tes Jh. V. Chr. Religiöse und politische Unruhen in Indien 2.2 Die Zeit der Upanishaden Die Upanishaden sind die letzte Schicht des Veda 800 v. Chr.: Hohe Wertschätzung der Brahmanen => Asketenbewegung Erste Gedanken über Karma, Wiedergeburt und Moksha kommen auf Neue Art zu denken erkennbar in den Upanishaden, den Brahmanas und den Aranyakas 2.3 Die klassische Zeit Ab 500 v. Chr.: Einschnitt in der Geschichte der Religion => Entwicklung der heutigen Form des Hinduismus Hauptgötter: Brahma, Vishnu und Shiva Erbauung prächtiger Tempel und Götterstatuen 2.3 Die klassische Zeit Ausbildung neuer Bräuche und Sitten Aufspaltung in zahlreiche Glaubensrichtungen Ab dem 4ten Jh. V. Chr.: Schrumpfen der Zahl der Hindus aufgrund Konversion zum Buddhismus Ab dem 4ten Jh. N. Chr.: Aufschwung furch Bevorzugung der herrschenden Könige Entstehung der Puranas und lehrender Schriften Gründung des ersten Hindu-Ordens durch vier Schüler des Philosophen Shankara 2.4 Der islamische Einfluss 711: Eroberung des Sindh (eine von vier pakistanischen Provinzen) durch muslimische Heere Ab dem 11. Jh.: Ausbreitung des Islams in Indien Von Kriegen und Eroberungen geprägte Zeit Großer Einfluss des Sufismus => Entstehung von Mischformen religiöser Praktiken Herrschaft der Monguln => muslimischer Einfluss verstärkt sich 16. Jh.: Entstehung des Sikhismus 2.5 Neohinduismus Neohinduismus als das Bestreben nach Fortschritt in allen Lebensbereichen Verbesserung der Frauenstellung in der Gesellschaft Verminderte Gewichtung des Kastensystems 19. Jh.: Religiös-soziale Reformbewegungen in ganz Indien Hindus sehen sich erstmals als Einheit Ausbildung von Organisationen wie der Brahmo Samaj und der Arya Samaj 2.5 Neohinduismus 1897: Gründung der Ramakrishna-Mission durch Vivekananda 1893: Vorstellung des Hinduismus als Universalreligion 3.1 Gottesbild im Hinduismus Mehrere Gottheiten Je nach Glaubensrichtung kommen den Göttern verschiedene Stellenwerte zu 3 Hauptgötter bilden die „Männliche Dreiheit“ Männliche Dreiheit 1.Brahma =Schöpfergott, Weltenschöpfer Aufgaben: Leiter des Schicksals der Welten Regierer der Welt Lehrer der Götter Herr der Götter Vermählt mit Saraswati Gilt heute als unbedeutendster Gott der „Männlichen Dreiheit“ Brahma Männliche Dreiheit 2. Vishnu =Welterhalter, Erhalter des Lebens Aufgaben: Behüten der Götter und Menschen Bekämpfen des Bösen Vermählt mit Lakshmi Einer der wichtigsten und meist verehrtesten Götter im Hinduismus Vishnu Männliche Dreiheit 3. Shiva =Gott der Fruchtbarkeit und Gott des Todes Gott der Gegensätze gütig meditativ freundlich unheilvoll ekstatisch schrecklich Vermählt mit Parvati Shiva 3.2 Hauptrichtungen Vishnuismus Shivaismus Shaktismus große gegenseitige Toleranz alle Anschauungen gelten als gleichwertig 3.3 Die 5 heiligen Schriften Veden Upanishaden Mahabharata Bhagavadgita (Gita) Ramayana 3.4 Wiedergeburt Leben des Menschen ist eingebunden in den Kreislauf der Wiedergeburten Möglichkeit der Reinkarnation Existenzform ist abhängig von seinem Karma (=Summe aller bisherigen Handlungen) Nach dem Tod verlässt die Seele den menschlichen Körper Die Inkarnation in eine neue Existenzform Tod ist nicht das Ende sondern eher Wechsel der Daseinsform Das Leben als Mensch wird im Allgemeinen als beste Existenzform angesehen 3.5 Erlösung Erlösung = Ziel des Menschen 3 Wege zur Erlösung nach Krishna 1. Juana: Weg des Wissens und der Erkenntnis 2. Karma: Weg des Handelns und der Taten 3. Bhakti: Weg der Liebe und der Hingabe 3.6 Heilige Stätte und Feste Holi: Fruchtbarkeitsfest/ Fest der Farben 3.6 Heilige Stätte und Feste Vielzahl hinduistischer Feste Regionale Bedeutung Dienen der Verehrung der Gottheiten und der Erlangung ihres Segens Rituelle Unreinheit bzw. Reinigung 3.6 Heilige Stätte und Feste Divali: Lichtfest zu Ehren von Vishnu 3.7 Vegetarismus „Ahimsa“ = ein zentrales Gebot im Hinduismus besagt, dass Nicht-Verletzen oder Gewaltlosigkeit viele Tiere werden verehrt besonders hohe Stellung hat die Kuh (=„heilige Kuh“) Gründe: Ökonomische Gründe Krishna, der als Inkarnation Gottes gilt, war Kuhhirte 4.1 Die vier Lebensziele dharma als ethisch-moralisches Ziel artha als das weltliche Gut kama als die Sinnesfreude moksha als die Befreiung Adhar Mall, 1997; von Stietencron, 2006 moksha • höchste Stufe aller Lebensziele • alles dient dem Zweck der Gottesrealisierung • Pfad der Tugenden und der Rechtschaffenheit • materielle Güter (artha) zur Vollbringung tugendhafter Handlungen • Rechtschaffenheit um Wünsche und Reichtum in der Weise zu leiten um das höchste Ziel „moksha“ zu erreichen • Rechtschaffenheit moralisiert die Werte von „artha“ und „kama“ Das höchste Lebensziel ist kein Mittel zum weiteren Zweck, sondern das höchst Ziel an sich!! 4.2 Die vier Lebensstadien 1. Die Lehrjahre (brahmacarya) 2. Die Zeit des Hausvaters (garhastha) 3. Die Zeit der Waldeinsiedelei (vanaprastha) 4. Das Stadium des Wandermöchs (sanyasa) Adhar Mall, 1997; von Stietencron, 2006 4.3 Die vier Stände die Kaste Zugehörigkeit zu einer Kaste hat trotz des Verbots in der Verfassung (1949) weiterhin soziale Relevanz Grundsatz: Lebewesen sind von Geburt an nach Aufgaben, Rechten, Pflichten und Fähigkeiten streng voneinander getrennt Unterscheidung zwischen zwei verschiedenen, aber parallel laufenden Kategorien der sozialen Differenzierung varna und yati Antes, 2008 ; von Stietencron, 2006 4.1.1 Varna Brahmanen (Priester, Gelehrte) Kshatrias (König, Prinz, Krieger, höherer Beamter) Vaishyas (Landwirt, Kaufmann, Händler) Shudras (Arbeiter, Knecht, Dienstleistender) Pancama - Unberührbare 4.1.1 Yati soziale und familiäre Dimension des Kastensystems (Geburt, fiktive Abstammungslinien) Yatis verteilen sich auf die vier Schichten (varna), so dass jeder Varna in viele hierarchisch abgestufte Jatis untergliedert ist auch deutlich berufliche Bezüge Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!! Literatur Antes, P. (2002). Vielfalt der Religionen. LVG: Hannover Leimgruber, S. (2007). Interreligiöses Lernen. Kösel-Verlag: München Ram Adhar Mall (1997). Der Hinduismus. Seine Stellung in der Vielfalt der Religionen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft: Darmstadt Tworuschka, U. (2008). Die Welt der Religionen. Und wie sie sich gegenseitig sehen. Primus Verlag: Darmstadt