Mechanik I – Formelsammlung Seite 1 i) Exakte Werte trigonometrischer Funktionen Daniel Ehrbar, D-BAUG ii) Winkelbeziehungen tan(g) = sin(g) / cos(g) cot(g) = cos(g) / sin(g) sin2(g) + cos2(g) = 1 tan(g) . cot(g) = 1 sin(g ± ) = sin(g) · cos( ) ± cos(g) · sin( ) cos(g ± ) = cos(g) · cos( ) a sin(g) · sin( ) sin(2g) = 2sin(g) · cos(g) cos(2g) = cos2(g) – sin2(g) = 1 – 2sin2(g) sin2(0.5g) = 0.5 · (1 – cos(g)) cos2(0.5g) = 0.5 · (1 + cos(g)) iii) Euler’sche Knicklast k-Faktor der Euler’schen Knicklast für fünf Grundlagerungsarten (s. Kapitel 21): iv) Standardintegrale und -differentiale 1 cos(a x) a 1 Ð cos(a x) dx ? sin( a x) a Ð sin( a x) dx ? / 1 Ð tan(a x) dx ? / ln]cos(ax)_ a 1 1 2 sin(2ax) Ð sin (a x) dx ? x / 2 4a 1 1 2 sin(2ax) Ð cos (a x) dx ? x 2 4a 1 2 Ð tan (a x) dx ? tan(a x) / x a 1 sin 2 ( a x) Ð sin(a x) cos(a x) dx ? 2a 1. Bewegung und Geschwindigkeit eines materiellen Punktes 1.1 Koordinaten, Ortsvektoren und dessen Ableitungen Kartesische Koordinaten: x(t) = · cosl = r · sin · cos y(t) = · sinl = r · sin · sin z(t) = z = r · cos r(t) = x(t)ex + y(t)ey + z(t)ez Zylindrische Koordinaten: (t) = x 2 - y 2 = r · sin l(t) = arctan(y/x) = z(t) = z = r · cos r(t) = (t)e + z(t)ez r$ ? x$ e x - y$ e y - z$ e z r$ ? $ e - © l$ el - z$ e z Sphärische Koordinaten: 2 - z2 = r(t) = x 2 - y2 - z2 (t) = arctan( /z) = arctan( x 2 - y 2 / z) (t) = l = arctan(y/x) r(t) = r(t)er(t) r$ ? r$e - r © $ e - r © sin © $ e 1.2 Definitionen (Winkel-)Geschwindigkeit Ortsvektor r(t) s Ableitung r(t) ergibt v : Mass für Stärke der Rotation in [s-1] r r$ :? dr ds © k ? s$ © k :? v :? dt dt wobei: ? l$ e z s$ : Schnelligkeit von M, s = |v| k : tangentialer Einheitsvektor ? l$ Seite 1 Mechanik I – Formelsammlung Daniel Ehrbar, D-BAUG 2. Kinematik starrer Körper 2.1 Allgemeine Starrkörperbewegung • Satz der projizierten Geschwindigkeiten (SdpG) (s. Skizze!): vN c NM ? vM c NM vN c ? vM c • allgemeine Starrkörperbewegung: vM ? vB - · BM • Kinemate: { , vM} • 1. Invariante: ist konstant • 2. Invariante: v A c ? v B c (= 0 für reine Rotation / Translation) • Schraubung: Jede zusammengesetzte Bewegung stellt im Moment eine Schraubung um eine Zentralachse dar. Alle Punkte auf haben dieselbe Geschwindigkeit v . v , und sind parallel. Es gilt die Formel v A ? v - · PA falls P auf liegt. • v kann über die zweite Invariante berechnet werden: v c 1 v ? A © ? e| • Bestimmung der Zentralachse: B(xB, yB, zB), vB und Z(xZ, yZ, zZ) auf unbekannt: ÃxZ / xB Ô Ã xZ Ô Ä Õ Õ Ä v Z ? v ? v B - · BZ ? v B - · Ä y Z / y B Õ | ? Ä y Z Õ Äz Õ Äz /z Õ Å ZÖ B Ö Å Z 2.2 Spezialfall Reine Translation • Alle Punkte des Körpers haben gleiche Geschwindigkeit: vN = vM • Winkelgeschwindigkeit: =0 • geradlinig/krummlinige Trsl. bekannt, Ã Ä Ä Ä Å Ô Õ yÕ Õ zÖ x 2.3 Spezialfall Reine Rotation • Körper rotiert um eine Achse: µ, alle Punk- te auf µ haben v = 0 und ist parallel zu µ. vP ? • für alle anderen Punkte gilt: resp. vP ? © AP und v ゥ ゥ · AP r 2.4 Ebene Bewegung eines starren Körpers („2D-Situation“) • Ein oder mehrere Körper rotieren, wobei ihre Rotationsachsen entweder in der Bildebene oder senkrecht dazu liegen, d.h. v = 0 Es gilt: v ? © r (mit , v und r jeweils senkrecht aufeinander) • Momentanzentrum: statt Drehung um Schraubungsachse hat man Drehung um ein Momentanzentrum, welches mit zwei Geschwindigkeitsvektoren gemäss Abbildung (links) ermittelt werden kann. • Polbahnen: g.O. der Momentanzentren. Feste Polbahn (unbewegliche Koordinaten) x und y, bewegliche Polbahn (körperfeste Koordinaten, werden mitbewegt) und . gem. Abb. 2.5 Fachwerke • Starrkörper ausmachen: alle geschlossenen Dreiecke sowie untereinander verbundene Dreiecke und einzelne Stäbe • Lagerbedingungen: Festlager = Momentanzentren (Lager Z1) und Auflager mit v (geg.) parallel zum Untergrund (Lager B) • Es gilt immer der SdpG: hier z.B. vA’ = vB, (A und B in gleichem Körper) • Es gilt immer: |v| = | | · |r|, wobei r SENKRECHT auf v und von Z aus gemessen! • Es gilt immer die Parallelogrammregel: 1 = 1 und 2 = 2 Seite 2 Mechanik I – Formelsammlung Daniel Ehrbar, D-BAUG 3. Kräfte 3.1 Allgemeines zum Kraftbegriff • Darstellung: {A | F} Kraft F greift im Punkt A an (A: Angriffspunkt) • Einheit: N (Newton) N = [kg · m · s-2] • Kräftegruppe: {Ai | Fi} = {A1 | F1}, {A2 | F2}, …, {An | Fn} • Spezialfall: {A | Fi} = {A | R}, wobei R = ¬ Fi • Zwei Arten von Kräfte: Kontaktkr.: Wechselwirkung mit Berührung (A1 = A2) Fernkr.: Wechselwirkung ohne Berührung (A1 Œ A2) 3.3 Verteilte Kräfte, Kraftdichte Linienkräfte s Linienkraftdichte q [N/m]: q (Q) :? lim s›0 F s Flächenkräfte s Flächenkraftdichte s [N/m2]: s (Q) :? lim A ›0 dF = q · ds 3.2 Reaktionsprinzip, Innere und äussere Kräfte Postulat: A1 und A2 sind materielle Punkte. Übt A1 auf A2 die Kraft F aus (actio) so wirkt A2 auf A1 mit der Gegenkraft –F (reactio). Bei Fernkräften liegen die Wirkungslinien von Kraft und Gegenkraft auf der Verbindungsgeraden durch A1 und A2. • Innere Kräfte: Angriffspunkte der Reaktion liegen innerhalb des Systems. • Äussere Kräfte: Angriffspunkte der Reaktion liegen ausserhalb des Systems. Volumenkräfte s Volumenkraftdichte f [N/m3]: F A f (Q) :? lim V ›0 dF = s · dA F V dF = f · dV 4. Leistung und Moment einer Einzelkraft 4.1 Leistung einer Einzelkraft • Einzelkraft F greift im Punkt M an, welcher die Geschwindigkeit vM hat: P := F vM resp. P = |F| · |vM| · cos(g) • Einheit: W (Watt) [N · m · s-1] • Unterscheidung: g < 90°: Antriebskraft, g > 90°: Widerstand, g = 90°: leistungslos 4.2 Moment einer Kraft • Moment M0 der Kraft F mit Angriffspunkt A bezüglich dem Punkt O: M0 := OA x F resp. M0 = |OA| · |F| · sin(g) = F · a • Moment MZ der Kraft F bezüglich der Achse Oz: M := e • rotierender Körper: P = resp. P = M0 M0 MZ 4.3 Gesamtleistung mehrerer Kräfte an einem starren Körper • Resultierende: R := ¬ Fi, wobei R ein freier Vektor ist, falls nicht alle Fi den gleichen Angriffspunkt haben! • allgemeine Definition: P(F1, F2,…,Fn) = P(F1) + P(F2) + … + P(Fn) s Ptot = ¬ Fi vi resp. Ptot = • P = vB R + MB (Geschwindigkeit und Moment desselben Punktes verwenden!) 5. Äquivalenz und Reduktion von Kräftegruppen 5.1 Statische Äquivalenz „2 an K angreifende Kräftegruppen {G} und {G*} heissen statisch äquivalent (s.ä.) falls für jede Starrkörperbewegung 5.2 Moment einer Kräftegruppe Moment einer Kräftegruppe bezüglich eines Punktes: von K die Gesamtleistung von {G} gleich der Gesamtleistung MO := ¬ OAi x Fi resp. von {G*} ist.“ Dies ist nur dann gegeben, wenn: R = R* und MP = MO + R x OP oder M0 = M0* bezüglich einem einem beliebigen Punkt! MP = MO + PO x R ¬ Mi Seite 2 Mechanik I – Formelsammlung 5.2 Kräftepaar Kräftepaar, bestehend aus zwei parallelen entgegen gerichteten Kräften mit R = 0: Daniel Ehrbar, D-BAUG 5.3 Parallele Kräfte mit R Œ 0 hier gilt die Momentenformel („Hebelgesetz“): M = A x F |M| = b·|F| (M: freier Vektor) a1·|F1| = a2·|F2| 5.4 Gleichgewicht und Reduktion einer Kräftegruppe • Gleichgewicht: R = 0 (d.h. Rx = Ry = RZ =0) (Komponentenbedingung) und MO = 0 (d.h. MOx = MOy = MOz = 0) (Momentenbedingung). Keine inneren Kräfte in den Gleichgewichtsgleichungen! • Reduktion: Kräftegruppe {G} durch Dyname {R, MB} in einem Punkt B darstellen • 1. Invariante: R (vom Bezugspunkt unabhängig) R c MB R M Z ? M (R) ? © (R) R R • 2. Invariante: M (vom Bezugspkt abhängig): R MB = R MM R • Spezialfälle, wenn R MO = 0: R = 0, M(R) Œ 0: Reduktion auf Kräftepaar möglich e ? R R Œ 0, M(R) = 0: Reduktion auf Einzelkraft auf möglich 6. Parallele Kräfte und Schwerpunkt C 6.1 Kräftemittelpunkt S falls alle Kräfte gleich gerichtet (parallel) sind: rS ? ÂFi ri ÂFi 6.2 Linien- und flächenverteilte Kräfte, Flächenmittelpunkt S Linienverteilung: Flächenverteilung: Ð ( r © s)dA L xS ? Ð (x © q)dx r S :? 0 BCDE Ð sdA L BCDE Ð qdx 0 r C :? 1 © Ð rdA A BCDE 7. Ruhelage und Gleichgewicht 8. Lagerbindungen und Lagerkräfte 7.1 Virtueller Bewegungszustand • virtueller BZ: gedachter BZ des Systems, zulässig wenn mit inneren und äusseren Bindungen (s Bindungskräfte) verträglich • virtuelle Leistung: P~ :? F c ~v M 8.1 Standfestigkeit, Lager • standfest: Normalkraft geht durch Standfläche • Arten von Lager bei Balkenträgern und Wellen: 7.2 Prinzip der virtuellen Leistungen Ruhelage dann und nur dann, falls Gesamtleistung aller i. und ä. Kräfte bei jedem virtuellen BZ gleich Null ist! Auflager Lange Querlager Starre Einspannung (3D und 2D) Längslager 7.3 Hauptsatz der Statik Ruhelage (Gleichgewichtslage): R(a) = 0 und MO(a) = 0 (Gl.gew.bed.) Kugelgelenk Kurze Querlager (b: Kugellager) Zylindergelenk Mechanik I – Formelsammlung Seite 3 8.2 Statische Bestimmtheit n Unbekannte, m Gleichungen • n = m: Statisch bestimmt • n > m: statisch unbestimmt 8.3 Systemtrennung (eben) m Lagerreaktionen, v Verbindungsreaktionen, n starre Teilkörper • n < m: statisch überbestimmt, Mechanismus stat. bestimmt: m + v = 3n Daniel Ehrbar, D-BAUG 9. Statisch bestimmte Fachwerke, Pendelstützen 9.1 Ideale Fachwerke Ideales Fachwerk hat folgende Eigenschaften: • Alle Knoten sind reibungsfreie Gelenke • Stäbe sind gewichtslos • Knoten befinden sich nur an Stabenden • Lasten greifen nur in Knoten an • Konsquenz: STÄBE = PENDELSTÜTZEN (nur ZUG- oder DRUCKBELASTUNGEN!) • Kräfte immer vom Knoten weg einzeichnen: Vorzeichen positiv (S > 0): Zugkraft, Vorzeichen negativ (S < 0): Druckkraft 9.2 Knotengleichgewicht • Gelenke isoliert betrachten: - Lagerkräfte bestimmen - Gleichgewichtsbedingung am Knoten • Fachwerk statisch bestimmt, falls: Anzahl Stäbe + 2x Anzahl Knoten (in 2D) = Anzahl Lagerkräfte 3x Anzahl Knoten (in 3D) 9.3 Dreikräfteschnitt • Lagerkräfte bestimmen • Fachwerk so durchschneiden, dass (min.) 3 Stäbe geschnitten, wobei die Stäbe nicht alle aus dem gleichen Knoten stammen dürfen! Die drei Stabkräfte einführen. • Momentengleichung im Schnittpunkt zweier unbekannter Stabkräfte s Gleichung für dritte Stabkraft • Komponentenbedingungen für beiden anderen Stabkräfte 9.4 Direkte Anwendung des PdvL • Nützlich für Fachwerke in 3D • Einen (!) Stab entfernen, Stabkräfte einführen • zulässige virtuelle Bewegung einführen (d.h. eine mit den Lagern verträgliche Bewegung) • Geschwindigkeiten der Knoten mit angreifenden Kräften berechnen • nach PdvL: P = 0, d.h. P = ¬ Fi vi Beachten: Leistung = Kraft skalar Geschwindigkeit s also nötigenfalls Kraft auf Wirkungslinie der Geschwindigkeit projizieren!!! Beispiel oben: PC = – P’ vC – S’ vC 10. Reibung 10.1 Physikalische Grundlagen • Berühren sich zwei Flächen, so treten in der Realität Reibungskräfte und Normalkräfte auf, welche der (voraussichtlichen) Bewegung entgegengesetzt gerichtet sind • Körper setzt sich in Bewegung, sobald f(v) Grenzwert µ0 (Haftreibungszahl) erreicht hat. Danach nimmt f(v) (angenähert) wieder einen konst. Wert µ1 (Gleitreibungszahl) an.. Seite 3 Mechanik I – Formelsammlung 10.2 Haftreibung • 2 Körper berühren sich und beide sind relativ zueinander in Ruhe (d.h. vA1 = vB1 = 0 und P = 0): Daniel Ehrbar, D-BAUG 10.3 Gleitreibung • Bemerkung: Bei gleichförmiger Translation und gleichförmiger Rotation um eine Achse durch den Massenmittelpunkt bleiben die |FR| < µ0 · |N| Gleichgewichtsbedingungen gültig! • Bei einem rollenden Rad ( , v0 konstant!) tritt auch eine Haftreibungskraft auf mit Wirkungslinie durch Z: MA = R · FR < R · µ0 · |N| (MA: „Antriebsmoment“) • 2 Körper berühren sich und haben relativ zueinander eine Geschwindigkeit (d.h. vA1 Œ vB1 und P Œ 0): v F R ? /µ 1 © N © v • Bsp.: „durchdrehendes“ Rad, Schleifscheibe 10.4 Gelenk- und Lagerreibung • im rauen Gelenk mit Lagerradius rL: 10.5 Rollreibung • zusätzlich zur Rollreibung wirkt Haft- Z ? (A x ) 2 - (A y ) 2 ? (N) 2 - (FR ) 2 reibung (sonst träte Gleiten ein!) • Haftreibungsmoment in Gelenken: • Körper (Rad) in Ruhe: Ungleichung |MR| < µ0 · rL · |Z| der Rollreibung: • Haft- / Gleitreibungsmoment in Ge- |MR| < µ2 · |N| lenken, langen und kurzen Querlagern: MR µ 0 © rL © Z µ2: Rollrei bungslänge [m] • Körper (Rad) in gleichmässiger Bewegung: Glei- M R ? /µ1 © rL © Z © • Haft- / Gleitreibungsmoment in Längslagern: M RL 2 © µ 0 © rL © N 3 M RL ? chung der Rollreibung: |MR| = µ2 · |N| 2 © µ 1 © rL © N 3 10.6 Seilreibung Reibungsfreie Umlenkung (Rolle): Sauflaufend = Sablaufend a) S1, S2 so dass Seil in Ruhe: S2 = S1 · exp(µ1 · g) b) Gleiten des Seils auf der Trommel: S2 < S1 · exp(µ1 · g) 11. Beanspruchung 11.1 Definition und Zerlegung Dyname {R, MC} im Flä- 11.2 Differentialbeziehungen und Randbedingungen • Differentialbeziehungen an geraden Stabträgern: chenmittelpunkt C des Querschnitts Sn’ heisst Qy’ = –qy Qz’ = –qz Mz’ = –Qy My’ = –Qz • Differentialbeziehungen an gekrümmten Stabträgern: Qr’ + Rqr = N Qz’ = –Rqz Mr’ + RQz = T Mz’ = RQr Beanspruchung: R = Ne1 + Q2e2 + Q3e3 MC = Te1 + M2e2 + M3e3 N: Normalkraft, Q: Querkräfte T: Torsionsmoment, M: Biegemomente • Seite 4 Mechanik II – Formelsammlung Daniel Ehrbar, D-BAUG 12. Spannungen 12.1 Definition und Zerlegung • Spannungsvektor s: • Schubspannung k: lim A ›0 12.2 Spannungszustand, Spannungsfeld • s ist in Punkt P auf A eine Funktion der k := s – j k := |s – j| F ( F A) ?: s A äusseren Einheitsnormalen n: n s s(n) $ n in P • alle Grössen haben die • Normalspannung j: 2 • Spannungszustand: {s(n), $ n} in P Œ K Dimension [N/m ] j := j · n j := s n • Spannungsfeld: {s(r,n), $ r (P Œ K), $ n in P} • es gilt: s(–n) = –s(n) 12.3 Spannungstensor (allgemeiner Fall) • Spannungstensor T : • Satz über die zugeordneten [T]xyz ? T xyz Ç jx È ? Èk yx Èv zx É k xy jy k zy k xz Ù k yz Ù j z ÙÚ s (e x ) s (e y ) s (e z ) • Indizes: kab: a = Richtung der Schubspannung; b = Richtung der Flächennormalen, in der die Schubspannung liegt. • Invarianten: jI = Spur[T] = jx + jy + jz Schubspannungen: kxy = kyx kyz = kzy kzx = kxz jII = –jxjy – jyjz –jzjx + T (kxy)2 + (kyz)2 + (kxz)2 Symmetrie: [T] = [T] jIII = det[T] • es gilt: s(n) = T n = [T] n • [T] ist unabhängig vom Koordinatensystem, seine Einträge hingegen schon; die Koord. • n und t müssen immer normiert werden! • zyklisches Vertauschen erlaubt: T xyz s T zxy s T yzx werden als Indizes gesetzt. 12.4 Drehmatrizen 12.5 Ebener Spannungszustand (ESZ) Idee: „xyz“-KS s „ z“-KS, • Definition ESZ: s(n0) = 0 • j = nT · [T] · n Drehwinkel g um z-Achse: • zu n0 senkrechte Ebene heisst • k = tT · [T] · n Ç cos c R (2D) ? È É/ sin c spannungsfreie Ebene • Spannungstensor (ebene Basis): R (3 D ) • (u) • [A] Ç cos c ? ÈÈ/ sin c ÈÉ 0 z z sin c cos c ÙÚ sin c cos c 0 0 0ÙÙ 1 ÙÚ = R · (u)xyz = R · [A]xyz · RT [T]xy ? T xy Ç jx ?È É k yx k xy j y ÙÚ • gemäss Skizze gilt: à / sing Ô Ã cosg Ô ÕÕ ÕÕ t ? ÄÄ n ? ÄÄ Å sing Ö Å cosg Ö 12.6 Mohrscher Spannungskreis für ebene Spannungszustände Formeln: siehe 12.5!!! • Mohrsche Vorzeichenkonvention: Der Schubspannungsvektor am Flächenelement, der in der Mohrschen Ebene einer positiven Schubspannungsordinate entspricht, liegt in positiver t-Richtung, bei negativer Ordinate in negativer t-Richtung, wobei n, t, ez ein Rechtssystem bilden. Ô Ã jx - jy , 0 ÕÕ • M ? ÄÄ 2 Ö Å R 2 à jx / jy ? ÄÄ 2 Å 2 Ô Õ - k yx Õ Ö * +2 Seite 4 Mechanik II – Formelsammlung Daniel Ehrbar, D-BAUG • Ein Flächenelement mit verschwindender Schubspannung heisst Hauptflächenelement, die Normale dazu Hauptachse und die zugehörigen Normalspannungen Hauptspannungen. 12.7 Räumliches Hauptachsenproblem a) eine Hauptrichtung sei bekannt: • T xyz Ç jx ? ÈÈ k yx ÈÉ 0 k xy jy 0 b) keine Hauptrichtung ist bekannt: • EWP von [T] muss gelöst werden: 0 0 ÙÙ j z ÙÚ Y [T]ek = jkek • charakteristische Gleichung für obiges EWP (s. auch 12.3): (jk)3 – jI(jk)2 – jIIjk – jIII = 0 • Punkt X bestimmt das Vorzeichen von Y (d.h. wenn kyx positiv ist, liegt X unterhalb der j-Achse). jk: Hauptspannungen (k = 1,2,3) • |j|max = Max(|j1|, |j2|, |j3|) • kmax = Max(R1, R2, R3) X Drehung um e1 = Kreis durch j2 und j3 etc. 12.8 Ergänzunge 3D-Spannungszustand • folgende Formeln gelten auch im Raum: j = nT · [T] · n 12.9 Gleichgewichtsbedingungen des Kontinuums • fx/y/z: gegebene Raumkräftedichte k = tT · [T] · n • jx,x + kxy,y + kxz,z + fx = 0 kyx,x + jy,y + kyz,z + fy = 0 kzx,x + kzy,y + jz,z + fz = 0 • Vorsicht: t richtig wählen! 13. Verzerrungen 13.1 Begriffe • Referenzlage: 13.2 Dehnung und Schub • kleine Deformationen: • Schubfeld: (dehnungsfrei!) deformierte Lage: sing à g, cosg à 1, tang à g - uy(x), ux = uz = 0 • Verschiebungsvektor: • 1achsiges Verschiebungsfeld: - Schubverzerrung: u :? r / r iyx = ixy := /2 = uy,x/2 - ux(x), uy = uz = 0 • Verschiebungsfeld: r U u (r ), $ r (P Œ K) - Dehnung: ix := ux,x = L / L - Schubwinkel: - hom. Def.feld: i0 = L / L - ixy > 0: Winkelverkleinerung = 2ixy = ux,y + uy,x 13.3 Ebenes Verschiebungsfeld und Ebener Verformungszustand • Ebenes Verschiebungsfeld: ux(x,y), uy(x,y), uz = 0 • Verzerrungsmatrix: Verzerrungstensor für • Starrkörperdrehung um den Winkel Ryx: Verformung / Verzerrung in Punkt P: 1 1 ( x / y ) ? (u y, x / u x, y ) 2 2 • Gestaltänderungen (kinematische Relationen): 1 Ç (ux,y - u y,x )Ù u x,x Ç i x i xy È 2 ? [E]:? È Ù È1 Ù Éi yx i y Ú È (uy,x - u x,y ) Ù u y,y É2 Ú R yx :? - Dehnungen: ix = ux,x, iy = uy,y • Gestaltänderungen {in, int} für alle n, t in P: - Schubverzerrungen: i xy ? i yx 1 :? ( 2 x - es gilt: in = {n}T[E][{n}, int = {n}T[E]{t} 1 - y ) ? (u y, x - u x, y ) 2 • totale Winkelverkleinerung = Schubwinkel: - Mohrscher Verzerrungskreis (in, int = /2) = 2ixy - Hauptrichtungen: Schubfreie Richtungen Seite 5 Mechanik II – Formelsammlung 14.4 Dreidimensionale (räumliche) Verformung • Allgemeine Deformation: Êdu x Û Çu x, x Í Í È Ëdu y Ü ? È u y,x Ídu Í È u Ì z Ý É z, x • für beliebige Richtungen mit Einheitsvektor n gilt: in = {n}T[E]{n} u x,z Êdx Û ÙÍ Í u y,z Ù Ëdy Ü u z, z ÙÚ ÍÌ dz ÍÝ u x, y u y,y u z, y {du} = [Gu] {dr} Daniel Ehrbar, D-BAUG nt = 2int = 2{t}T[E]{n} • Hauptachsen: Lösungen der char. Gleichung: (ik)3 – iI(ik)2 – iIIik – iIII = 0 resp. [E]ek = ikek - iI := i1 + i2 + i3 = ix + iy + iz d V ? dV(1 - i I ) - iII = –ixiy – iyiz –izix + (ixy)2 + (iyz)2 + (ixz)2 du = G u dr - iIII = det[E] G u: Verschiebungsgradient • G u := E - R : [E] entspricht den Gestaltänderungen • Aufteilung von [E] in reine Gestaltänderung und (Dehnung, Verzerrung), [R] den (SK-)Drehungen: reine Volumendehnung: Ç u x, x 0.5(u x, y - u y,x ) 0.5(u x,z - u z,x ) Ù È [E] ? È0.5(u x, y - u y,x ) u y,y 0.5(u y,z - u z, y )Ù Ù È 0.5(u x,z - u z,x ) 0.5(u y,z - u z, y ) u z,z Ú É iI Ç Èi x / 3 È [E] ? È i x y È È È i xz É Ç 0 / 0.5(u y,x / u x, y ) 0.5(u x,z / u z,x ) È Ù [R] ? È 0.5(u y,x / u x, y ) 0 / 0.5(u z, y / u y,z )Ù È/ 0.5(u x,z / u z,x ) 0.5(u z, y / u y,z ) Ù 0 É Ú E ? ED - Çi i xz Ù È I 3 Ù È È Ù - 0 i yz Ù È i Ù È iz / I Ù È 0 3Ú É i xy iy / iI 3 i yz iI I 3 0Ù Ù 0Ù Ù iI Ù Ù 3Ú 0 iI 3 0 [E]D: Verzerrungsdeviator 15. Linear elastisches Stoffverhalten 15.1 Einachsiger Spannungszustand • Stoffgleichungen des linear elastischen Deformationsverhaltens (Hooksches G.): 1 iy ? iz ? / jx ix ? jx E E 2 - E: Elastizitätsmodul [N/m ] - : Querdehnungszahl [-], ø 0.5 falls = 0.5: inkompressibler Stoff • es gelten folgende Beziehungen: N(x) N(x) j x (x) ? u x, x ? i x ? A 0 (x) EA 0 (x) • Zugsteifigkeit eines Querschnitts: g := EA0 ] _ ] _ ] _ 1 j x / (j y - j z ) E 1 iy ? j y / (j z - j x ) E 1 j z / (j x - j y ) iz ? E ix ? jy jx / E E iy ? jy E / jx E iz ? / E (j x - j y ) • Proportionalitätsbeziehungen: E 1 i xy ? k xy G ? k?G 2(1 - ) 2G G: Schubmodul [N/m2] 15.3 Temperaturdehnung durch Temperaturänderung T induzierte Dehnung: iTemperatur = g T resp. [E] = [E]j + [E]T = [E]j+ g T[I] g: Temperaturausdehnungskoeffizient [K-1] 15.4 Räumliche Spannungszustände • Stoffgesetz des l. e. isotropen Verhaltens: ix ? 15.2 Ebener Spannungszustand • linear elastisches, isotropes Verhalten: , , , i yz ? 1 k yz 2G i zx 1 ? k zx 2G i xy 1 k xy ? 2G • hydrostat.Spannungsanteil von Tensor [T]: / p :? 1 (j x - j y - j z ) 3 • Spannungsdeviator [T]D: [T]D = [T] + p[I] • Kompressionsmodul K: K? E 3(1 / 2 ) es gilt: jI = 3KiI • Beziehung zw. Deviatoren: [T]D = 2G[E]D Seite 5 Mechanik II – Formelsammlung Daniel Ehrbar, D-BAUG • Stoffgesetz des linear elastischen isotropen Verhaltens nach Normalspannungen aufgelöst: jx ? ] _ ] _ ] E E E (1 / ) i y - (i x - i z ) j z ? (1 / ) i z - (i x - i y ) (1 / ) i x - (i y - i z ) j y ? (1 - )(1 / 2 ) (1 - )(1 / 2 ) (1 - )(1 / 2 ) _ 16. Spezielle Biegung prismatischer Balken 16.1 Definition und Annahmen • Belastung: nur Biegemoment Mb und Querkraft Q • Mb = Mbez , Q = Qey 16.2 Spannungsverteilung, Biegelinie • Spannungsverteilung: • Durchbiegung: v(x) M (x) • Differentialgleichung ©y jx ? / b Iz der Biegelinie (= defor- • kleine Verformungen • Neutralachse: jx = 0 • h / L << 1 (schlanker Balken) • Widerstansmoment: • linear elastisch und isotrop mierte Mittellinie): v' ' ? Wz := Iz / ||y|| M b (x) EI z , z :? EI z 16.3 Flächenmomente • Superposition: IC = ¬ ICi • Flächenmomente 2. Grades: I y :? Ð Ð z dA , I z :? Ð Ð y dA 2 2 • Verschiebungssatz: chenträgheitsmomente: 2 • Polares Flächenmoment: I = Iy + (zQ) A I p :? Ð Ð (y - z )dA 2 • Mohrscher Kreis für Flä- 2 I = Iz + (yQ)2 A • Deviationsmoment (ge- C = Cyz – yQzQ A mischtes Flächenmoment): C yz :? / Ð Ð yzdA • Tensor der Fl.momente: Ç Iy I :? È ÉC yz Symmetrische Querschnitte: Cyz = 0 C yz I z ÙÚ 16.4 Ausgewählte Flächenträgheitsmomente I yS ? Iy ? a 3b 12 a 3b 3 I yS ? I zS ? , I zS ? ab 3 12 , C ySzS ? 0 , Iz ? ab 3 3 ヾR 4 4 , C ySzS ? 0 , C yz ? / I yS ? I zS ? a 2b2 4 I yS ? Iy ? a 3b 36 a 3b 12 ヾ(R 4 / r 4 ) 4 , I zS ? , Iz ? ab 3 36 ab3 12 , C ySzS ? 0 , C ySzS ? , C yz ? / a 2b2 72 a 2b2 24 17. Methode der finiten Elemente (FEM) • Aufteilung des Trägers in n+1 Knoten in n Elemente der Länge • Reduktion verteilter Lasten auf Knotenlasten mit gleicher virt. Gesamtleistung • globale Verschiebungsmatrix: { }T := (v0, g0, v1, g1, v2, g2 v3, …) • globale Lastmatrix: M0 M1 M2 Ã Ô , P1 , , P2 , , ... Õ {P} T :? Ä P0 , Å Ö • globale Steifigkeitsmatrix: (Ci: Elementsteifigkeitsmatrix) Ç [C] ? È Â [C i ]Ù ? Éi ?1 Ú n • es gilt nun: [C]{ } = {P} Ç 12 6 È 6 4 [Ci ] :? 3i È È/12 / 6 È 2 É 6 /12 6 / 6 2 ÙÙ 12 / 6Ù Ù /6 4 Ú Achtung: Dimensionen!!! • Randbedingungen einsetzen: Zeilen und zugeh. Spalten von vi = 0 resp. gi = 0 streichen s jetzt Gleichung lösen!