n - Medizinische Hochschule Hannover

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Modul
Physikalische und physiologische Grundlagen der Medizin I
Physik für Mediziner
http://www.mh-hannover.de/physik.html
Optik
Andre Zeug
Institut für Neurophysiologie
[email protected]
Inhalt
• Geometrische Optik
– Reflexion & Brechung
– Optische Elemente
– Das Auge
• Wellenoptik
– Interferenz & Beugung
– Polarisiertes Licht
– Auflösungsvermögen
• Quantenoptik / Welle-Teilchen-Dualismus
• Wechselwirkung von Licht mit Materie
–
–
–
–
Absorption, Emission, stimulierte Emission
Strahlungsquellen, Filter, Detektoren
Anwendungen
Farbsehen
Optische Systeme erzeugen ein Abbild von
Lichtquellen und Gegenständen
Iris
Cornea
Fovea
Pupil
Lens
Sclera
Retina
Choroid
Pigment
epithelium
Kandel, Schwartz, Jessell: Principles of Neural Science, 2000, Fig. 27-3
Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht
Die Geschwindigkeit von Licht im Vakuum, die VakuumLichtgeschwindigkeit c (von lat. celeritas: „Schnelligkeit“), ist die höchste
Geschwindigkeit, mit der sich eine Ursache auswirken kann.
Die Geschwindigkeiten der Lichtquelle und des Beobachters wirken sich
nicht auf den Wert der Lichtgeschwindigkeit aus. => Relativitätstheorie
m
c0  299 792 458
s
Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht
http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtgeschwindigkeit
Jahr
etwa 1620
1676/78
1728
etwa 1775
1834
1838
1849
1851
1875
1879
1888
1926
1947
1958
1973
1983
Forscher
Methode
Zeitverzögerung der
Beobachtung von Laternen,
die mit der Hand abgedeckt
wurden
Zeitverzögerung bei
astronomischen
Beobachtungen
Lichtgeschwindigkeit in km/s Weitere Resultate
James Bradley
Aberration
301 000
?
Venus-Transit 1769
etwa 285 000
Galileo Galilei
Ole Rømer / Christiaan
Huygens
Drehspiegelmethode zur
Messung der
Charles Wheatstone
Geschwindigkeit von
elektrischem Strom
Vorschlag der
François Arago
Drehspiegelmethode
Armand Fizeau
Zahnradmethode
Léon Foucault
Drehspiegelmethode
Alfred Cornu
Drehspiegelmethode
Albert Michelson
Drehspiegelmethode
Frequenz- und
Heinrich Hertz
Wellenlängenmessung von
stehenden Radiowellen
Albert Michelson
Drehspiegelmethode
Louis Essen, Albert Gordon- elektrischer
Smith
Hohlraumresonator
Keith Froome
Interferometer
Boulder-Gruppe am NBS
Lasermessung
(Definition der CGPM)
Neudefinition des Meters
mindestens mehrere km/s
213 000
402 336
Nachweis einer endlichen
Lichtgeschwindigkeit
Messung der Konstanz der
Lichtgeschwindigkeit auf 1 %
AE wurde erstmals genau
bestimmt
el. Strom im Leiter
keine Messung
315 000
298 000 ± 500
299 990
299 910 ± 50
etwa 300 000
Nachweis der Natur des
Lichts als
elektromagnetische Welle
299 796 ± 4
299 792 ± 3
299 792,5 ± 0,1
299 792,4574 ± 0,001
299 792,458 (exakt)
Keine Messung
Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht
Der Brechungsindex n:
c0
n  1
c
c0: Lichtgeschwindigkeit im
Vakuum
c: Lichtgeschwindigkeit im
optischen Medium
c
n  0 1
c
Medium
Brechungsindex
"n"
Vakuum
1
Luft
1,0003
Wasser
1,333
Auge:
Kammerwasser und
Glaskörper
1,336
Cornea
1,376
Linse
~ 1,4
Kronglas (Brillenglas)
1,523
Diamant
2,42
Fermat‘sches Prinzip:
Der Lichtweg ist extremal:
Der Weg, den das Licht von einem Punkt zu einem anderen einschlägt, ist
stets derjenige, bei dem die dafür benötigte Zeitspanne minimal ist.
n1
n2
A
Fermat‘sches Prinzip:
B
l1
l2
Der Lichtweg ist extremal.
h1
a1 a
2
=
Der Weg, den das Licht von einem
Punkt zu einem anderen
einschlägt, ist stets derjenige, bei
dem die dafür benötigte
Zeitspanne minimal ist.
x1
h2
d-x1
c
c
s
s l l
c   t   1  2  t c0  0 l1  0 l2
t
c c1 c2
c1
c2
AB  n1l1  n2l2
 n1 h12  x12  n2 h22   d  x1 
Anwendung
Reflektionsgesetz:
Einfallswinkel = Ausfallswinkel
0
2
x1
d  x1
d AB
 n1
 n2
2
dx1
h12  x12
h22   d  x1 
 n1
x1
d  x1
 n2
l1
l2
 n1 sin a1  n2 sin a 2
a1  a 2
A
Fermat‘sches Prinzip:
l1
h1
a1
Der Lichtweg ist extremal.
n1
=
n2
Der Weg, den das Licht von einem
Punkt zu einem anderen
einschlägt, ist stets derjenige, bei
dem die dafür benötigte
Zeitspanne minimal ist.
d-x1
x1
a2 l2
h2
B
AB  n1l1  n2l2
 n1 h12  x12  n2 h22   d  x1 
Anwendung
Snellus‘sches
Brechungsgesetz:
n1 sin a1 = n2 sin a2
0
2
x1
d  x1
d AB
 n1
 n2
2
dx1
h12  x12
h22   d  x1 
 n1
x1
d  x1
 n2
l1
l2
 n1 sin a1  n2 sin a 2
Wellencharakter des Lichts
Huygens‘sches Prinzip:
Jeder Punkt einer bestehenden
Wellenfront ist Ausgangspunkt
einer neuen kugelförmigen
Elementarwelle, die sich mit
derselben Geschwindigkeit und
Frequenz ausbreitet, wie die
ursprüngliche Wellenfront. Die
Einhüllende aller Elementarwellen
ergibt die Wellenfront zu einem
späteren Zeitpunkt.
Wellencharakter des Lichts
Huygens‘sches Prinzip:
Jeder Punkt einer bestehenden
Wellenfront ist Ausgangspunkt
einer neuen kugelförmigen
Elementarwelle, die sich mit
derselben Geschwindigkeit und
Frequenz ausbreitet, wie die
ursprüngliche Wellenfront. Die
Einhüllende aller Elementarwellen
ergibt die Wellenfront zu einem
späteren Zeitpunkt.
http://www.phy.ntnu.edu.tw/ntnujava/index.php?topic=16
Wellencharakter des Lichts
Huygens‘sches Prinzip:
Jeder Punkt einer bestehenden
Wellenfront ist Ausgangspunkt
einer neuen kugelförmigen
Elementarwelle, die sich mit
derselben Geschwindigkeit und
Frequenz ausbreitet, wie die
ursprüngliche Wellenfront. Die
Einhüllende aller Elementarwellen
ergibt die Wellenfront zu einem
späteren Zeitpunkt.
http://www.phy.ntnu.edu.tw/ntnujava/index.php?topic=16
Wellencharakter des Lichts
Huygens‘sches Prinzip:
Jeder Punkt einer bestehenden
Wellenfront ist Ausgangspunkt
einer neuen kugelförmigen
Elementarwelle, die sich mit
derselben Geschwindigkeit und
Frequenz ausbreitet, wie die
ursprüngliche Wellenfront. Die
Einhüllende aller Elementarwellen
ergibt die Wellenfront zu einem
späteren Zeitpunkt.
Snellus‘sches Brechungsgesetz:
c1t
AB
ct
ct
AB  1  2
sin 1 sin  2
c0
c
sin 1  0 sin  2
c1
c2
sin 1 
n1 sin 1  n2 sin  2
Das Brechungsgesetz beschreibt die Abhängigkeit
der Brechungswinkel von den Brechungsindices
n1
a1 a
1
n1 sin a1  n2 sin a 2
n2
a2
sin a1 n2

sin a 2 n1
sin a n2

sin  n1
n1
a1 a
1
n2
a2
Totalreflexion, wenn:
1) n1 > n2
und
2 a2 > 90°
Totalreflexion
Totalreflexion
n0 sin   n1 sin a
n2 sin 90  n1 sin T
n
arcsin 2  T
n1
90  T  a
 n1

sin a 
 n0

  arcsin 
http://www.phy.ntnu.edu.tw/ntnujava/index.php?topic=16
Dispersion
Brechungsindex = c0 / c
Dispersion: Abhängigkeit einer Größe von der Wellenlänge.
Fata Morgana
Brechungsindexunterschiede durch
Temperaturdifferenzen der
unterschiedlichen Luftschichten
Der Regenbogen
Der Regenbogen entsteht durch die
wellenlängenabhängige Brechung und
der Spiegelung des Sonnenlichts in
den annähernd kugelförmigen
Wassertropfen einer Regenwand oder
-wolke, wenn diese von der hinter dem
Beobachter stehenden Sonne
beschienen wird.
Lichtdurchtritt durch eine dünne Sammellinse
Lichtquelle
Abbildung
F
F
Beobachtungen:
1) Divergierende Lichtstrahlen konvergieren hinter der Linse.
2) Hinter der Linse entsteht eine reele, umgekehrte Abbildung der
Lichtquelle.
Fragen:
1) Wie stark werden die Lichtstrahlen gebrochen?
2) An welchem Ort entsteht die scharfe Abbildung?
3) Wie groß ist die Abbildung im Vergleich zur Größe der Lichtquelle?
Lichtbrechung an einer sphärischen Grenzfläche
Achsenparallele Strahlen vereinigen sich im Brennpunkt FH
n1
optische
Achse
n2
S
FH
fH
fH
Hinterer Brennweite
Lichtbrechung an einer sphärischen Grenzfläche
n1
f1
a1
P
n2
a2
f2
d g
A
K
g
r
b
n1 sin a1  n2 sin a 2
n2 sin a1 a1


n1 sin a 2 a 2
B
d
 tan f1  f1
g
d
 tan g  g
r
nur gültig für:
o achsennahe Strahlen
d
 tan f2  f2
o kleine Winkel
b
o dünne Linsen
g  f2  a 2
n1
f1  g 
n2
 n2  n1  g  n2f2  n1f1
 f2 
 n2  n1   n2  n1
r
b
g
a1  f1  g 
n2
a2
n1
Lichtbrechung an einer sphärischen Grenzfläche
n2  n1 n1 n2
 
r
g b
n1
a1
f1
P
f2
d g
A
K
n2
r
n2  n1
n1
b   : g  fg 
r
n2  n1
g
g   : b  fb 
Achsenparallele Strahlen vereinigen sich:
im Brennpunkt FH
n1
optische
Achse
K
r
FH
fH
n2 n2  n1

fH
r
B
r
b
im Brennpunkt FV
n2
S
n2
a2
n1
optische
Achse
n2
FV
K
S
r
fV
FH
fH
n1 n2  n1

fV
r
Berechnung der Brechkraft
einer sphärischen Grenzfläche
Die Brechkraft D einer sphärischen Grenzfläche kann berechnet werden,
wenn einer der Brechungsindices und die zugehörige Brennweite bekannt sind:
Brechkraft an
sphärischen Grenzflächen
mit
D
n1, n2
fV, fH
n1 n2 n2  n1
D


fV f H
r
Brechkraft [dpt]
Brechungsindices der optischen Medien
vordere bzw. hintere Brennweite [m]
Die Einheit der Brechkraft ist die Dioptrie [dpt = 1/m].
Gültigkeit der Abbildungsgleichung
n1
a1
f1
P
n2
a2
f2
d g
A
K
g
Allgemeine Abbildungsgleichung
B
r
b
n2  n1 n1 n2 n1 n2
  
 D
r
g b
f g fb
mit D
n1, n2
fV, fH
fg, fb
Brechkraft [dpt]
Brechungsindices der optischen Medien
vordere bzw. hintere Brennweite [m]
Gegenstands- bzw. Bild-Brennweite [m]
Die Einheit der Brechkraft ist die Dioptrie [dpt = 1/m].
nur gültig für:
o achsennahe Strahlen
o kleine Winkel
o dünne Linsen
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