1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -11 Das Verständnis von Medizin als "Staatsdienerin, als Wächterin und Mehrerin des gemeinen Wohls und als Erzieherin des Volkes" ist kennzeichnend für die (A) Lebensreformbewegung (B) Medizinalordnungen des 16. Jahrhunderts (C) Sozialhygiene (Alfred Grotjahn) (D) sozialmedizinischen Vorstellungen Rudolf Virchows (E) Staatsarzneikunde des aufgeklärten Absolutismus 2 "Wir müssen", so schrieb der berühmte Anatom Andreas Vesal (1514-1564) in seinem Hauptwerk "De humani corporis fabrica", "die Schöpfung des Allmächtigen bewundern, denn ihm ist es offensichtlich gelungen, den Durchtritt des Blutes von der rechten zur linken Herzkammer durch Poren zu bewerkstelligen, die so winzig sind, dass das menschliche Auge sie nicht mehr zu erkennen vermag." Welches Anliegen des Anatomen verbindet sich mit dieser Aussage nicht? (A) die radikale Infragestellung der antiken Humoralphysiologie (B) die Rettung der Vorstellung eines zentrifugalen Blutstroms (C) die Stützung des Prinzips der "Autopsie", des Selbersehens, in der Anatomie (D) die Unterstützung der Blutbewegungsphysiologie Galens (E) Lob Gottes für seine wunderbare Schöpfung 3 Die Lokalisation krankhafter Störungen entsprechend der unterschiedlichen Beteiligung von spezifischen Gewebearten mit ihren jeweils besonderen vitalen Vermögen und strukturellen Besonderheiten (A) deckt sich mit den Auffassungen des Vitalismus (um 1760) (B) entspricht den pathogenetischen Vorstellungen Fr. X. Bichats (um 1800) (C) entspricht der Krankheitsauffassung des Brownianismus (um 1820) (D) ist typisch für die Zellularpathologie R. Virchows (um 1860) (E) stimmt mit der Solidarpathologie Morgagnis überein (um 1740) Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -24 Ihre bedauernswerten Opfer mussten Hörner (bereits im frühen Mittelalter), Schellen und Klappern als Krankheitssignale mit sich führen, so dass man sie auch schon von weitem hören, erkennen und meiden konnte. Die gesellschaftliche Isolierung wurde durch eine Unterbringung in besonderen Häusern besiegelt. Diese lagen außerhalb der Stadtmauern und waren häufig dem Drachen tötenden Hl. Georg geweiht. Von welcher Krankheit ist hier die Rede? (A) Aussatz (Lepra) (B) Pest (schwarzer Tod) (C) Pockenerkrankung (D) Syphilis (E) Tuberkulose 5 Der lineare Energietransfer ist am größten bei: (A) Elektronenstrahlung (B) Positronenstrahlung (C) Röntgenstrahlung (D) Gammastrahlung (E) Neutronenstrahlung 6 Die gesetzliche Einheit der Äquivalentdosis ist: (A) Gray (Gy) (B) Sievert (Sv) (C) Coulomb pro Kilogramm (C/kg) (D) Watt (W) (E) Becquerel (Bq) 7 Indirekte Wirkungen ionisierender Strahlen beruhen in erster Linie auf (A) der Reaktion diffusibler Radikale mit organischen Molekülen (B) der Interaktion der Strahlung mit DNA-Molekülen (C) der Reaktion von DNA mit Histonen (D) einer strahleninduzierten Schädigung der Zellmembran (E) einer Strahlenwirkung auf Mitochondrien Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -38 Welche Aussage über die Wirkung ionisierender Strahlen auf einzelne Organe trifft am wenigsten zu? (A) Die Zellen der Darmkrypten sind sehr strahlenempfindlich. (B) Als Spätschaden einer Lungenbestrahlung kann sich eine Fibrose entwickeln. (C) Zu einer Strahlenkatarakt kommt es meist erst bei Energiedosen über 40 Gray. (D) Die Bestrahlung größerer Lebervolumina mit Energiedosen von über 30 Gray kann zu einer Strahlenhepatopathie führen. (E) Gonadendosen über 1 Gray verursachen eine Oligospermie. 9 Abgesehen von der M-Phase ist die Zelle gegen Einwirkung locker ionisierender Strahlung im Allgemeinen am empfindlichsten in der (A) G 0 -Phase (B) frühen G 1 -Phase (C) G 2 -Phase (D) späten S-Phase (E) Es besteht kein Unterschied in der Strahlenempfindlichkeit zwischen den einzelnen Zellphasen. 10 Welche Aussage über die Strahlenreaktion der Epidermis trifft am ehesten zu? (A) Ihr liegt eine strahlenbedingte Steigerung der epithelialen Zellproduktion zugrunde. (B) Es handelt sich um eine deterministische Strahlenwirkung. (C) Zusätzliche Noxen haben keinen Einfluss auf Schweregrad und Verlauf. (D) Der Schweregrad ist linear abhängig von der biologisch effektiven Dosis (BED). (E) Eine Verkürzung der Gesamtbehandlungszeit kann zu einer Verminderung der Reaktion führen. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -411 An einem Ort wird eine konstante Energiedosisleistung von 100 mGy/h durch Gammastrahlung (Q = 1) und 50 mGy/h durch konstante Neutronenstrahlung (Q = 10) gemessen. Wie hoch ist die Ortsdosis in einer halben Stunde? (A) 150 mSv (B) 200 mSv (C) 300 mSv (D) 600 mSv (E) 1100 mSv 12 Unter effektiver Dosis versteht man in der Strahlenkunde (A) die Energiedosis, die ein Strahlentherapiepatient im Zielvolumen tatsächlich erhält (B) die höchste Äquivalentdosis, die eine Person bei beruflicher Strahlenexposition erhält (C) die Summe aller Organ-Äquivalentdosen, die eine strahlenexponierte Person erhält (D) die Summe der mit den zugehörigen Wichtungsfaktoren multiplizierten Organ- bzw. Gewebe-Äquivalentdosen einer strahlenexponierten Person (E) die Summe der mit den Bewertungsfaktoren der Strahlungsart multiplizierten mittleren Organ-Energiedosen einer strahlenexponierten Person 13 Raster werden in der Röntgendiagnostik ab einem bestimmten Objektdurchmesser regelmäßig eingesetzt. Sie dienen in erster Linie der (A) Verbesserung der Ortsauflösung (B) Reduzierung der Streustrahlung (C) Reduzierung der Folienunschärfe (D) Optimierung des mAs-Produktes (E) Vergrößerung des Objekt-Film-Abstandes Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -514 Hinsichtlich welchen Kriteriums hat das Röntgennativbild bei Beurteilung solitärer Knochenläsionen in der Regel die geringste Aussagekraft? (A) Lokalisation der Läsionen (B) Beschaffenheit der Kortikalis (C) periostale Veränderungen (D) Gefäßversorgung (E) Weichteilveränderungen 15 Das Computertomogramm auf Abbildung Nr. 7 der Bildbeilage zeigt nicht: (A) eine Kontrastfüllung der Aorta (B) einen Aszites (C) einen Pleuraerguss (D) eine Kontrastfüllung von Lebervenen (E) eine Dilatation der intrahepatischen Gallengänge 16 17 Das am häufigsten in der diagnostischen Nuklearmedizin verwendete Nuklid ist von den genannten: (A) 201 (B) 67 (C) 111 In (D) 99m Tc (E) 18 Tl Ga F Die Skelettszintigraphie ist am wenigsten geeignet bei Verdacht auf (A) Knochenmetastasen (B) okkulte traumatische Knochenveränderungen (C) entzündliche Skelettveränderungen (D) Diskusprolaps (E) Endoprothesenlockerung Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -618 Welche Aussage zur Farbduplexsonographie trifft am ehesten zu? (A) Es wird vorwiegend die A-Mode-Darstellung verwendet. (B) Das Verfahren stützt sich auf die Wasserstoffionen als schwach positive Magneten. (C) Entscheidend für die Eindringtiefe ist die Präzessionsfrequenz. (D) Es wird eine farbliche Kodierung der Flussrichtung und -geschwindigkeit in Gefäßen vorgenommen. (E) Die Methode erfordert den Einsatz von UltraschallKontrastmitteln. 19 Welche Aussage zum Vergleich von Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) trifft am ehesten zu? (A) Die MRT benötigt wie die CT ionisierende Strahlung zur Bilderzeugung. (B) Die MRT besitzt die deutlich schlechtere Kontrastauflösung. (C) Alte Blutungsherde sind mit der MRT wesentlich schlechter abgrenzbar. (D) Die CT ermöglicht die bessere Beurteilbarkeit von Knochenstrukturen. (E) Nur mit der CT ist eine multiplanare Darstellung von Organen möglich. 20 Die Fraktionierung einer Bestrahlung erfolgt nicht, damit (A) das Normalgewebe sich zwischenzeitlich vom Strahleninsult erholen kann (B) die Tumorzellen zwischenzeitlich reoxygenieren (C) die Verträglichkeit für den Patienten gesteigert wird (D) die Tumorzellen besser repopulieren (E) die Differenz der Erholungsfähigkeit vom Strahleninsult zwischen Tumorzellen und Normalgewebe genutzt wird Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -721 Eine Radioiodtherapie ist am wenigsten indiziert bei (A) euthyreoter Struma nodosa mit ausgeprägter Tracheomalazie (B) papillären und follikulären Schilddrüsenkarzinomen postoperativ zur Ablation des Restorgans (C) rezidivierendem M. Basedow (D) euthyreoten Strumen zur Größenverkleinerung, wenn das Operationsrisiko zu groß ist (E) multifokalen Autonomien der Schilddrüse 22 Welche Aussage über die reife mRNA der Eukaryonten trifft nicht zu? Sie enthält (A) einen poly-A-Schwanz (B) eine CAP-Sequenz (C) Introns (D) Exons (E) ein Initiationscodon 23 Im folgenden Stammbaum sind die RFLP-Allele eines Chromosoms angegeben (Haplotypen). Welche Person (A-E) weist ein "crossing-over" eines väterlichen Chromosoms auf? Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -824 Bei welchem der folgenden Krankheitsbilder ist eine Vermehrung von Trinukleotid-Repeats als Hauptursache der genetisch bedingten Erkrankung gefunden worden? (A) zystische Fibrose (B) Hämophilie A (C) Muskeldystrophie Typ Duchenne (D) Spina bifida (E) myotone Dystrophie 25 Das erste und einzige Kind eines 52-jährigen Mannes und einer 31-jährigen Frau, die beide gesund sind, hat eine Achondroplasie. Welche ist die wahrscheinlichste Ursache für das Auftreten der Krankheit beim Kind? (A) Neumutation (B) Compound-Heterozygotie (C) teratogene Noxe während der Blastogenese (D) Homozygotie bei autosomal-rezessiver Vererbung (E) dominante Vererbung mit verminderter Penetranz 26 Welche der folgenden Krankheiten bzw. welche Störung wird durch einen Rezeptordefekt verursacht? (A) adrenogenitales Syndrom (B) testikuläre Feminisierung (C) Albinismus (D) Phenylketonurie (E) Muskeldystrophie Typ Duchenne 27 Bei welchem der folgenden Krankheitsbilder ist zur Diagnosesicherung und zur weiteren Abklärung eine Chromosomenanalyse in der Regel nicht geeignet? (A) Achondroplasie (B) habituelle Aborte (C) Klinefelter-Syndrom (D) Fanconi-Anämie (E) Katzenschrei-Syndrom Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -928 Den stärksten Einfluss auf die Häufigkeit meiotischer Non-disjunction als Ursache von Trisomien beim Menschen hat im Regelfall: (A) natürliche Strahlenexposition (B) ethnische Gruppenzugehörigkeit (C) Schilddrüsenerkrankung der Mutter (D) Alter des Vaters (E) Alter der Mutter 29 Bei welcher Chromosomenstörung ist die Lebenserwartung eines lebend Geborenen am stärksten herabgesetzt? (A) 45,X (B) 47,XXX (C) 47,XX,+18 (D) 47,XYY (E) 47,XXY 30 Welche Aussage über balancierte Chromosomentranslokationen trifft nicht zu? (A) Sie zeigen bei zytogenetischer Untersuchung weder einen klinisch relevanten Verlust noch einen klinisch relevanten Gewinn von Chromosomenmaterial. (B) Sie können die Ursache von Störungen bei der Meiose sein. (C) Sie können in der nächsten Generation Ursache von Chromosomenstörungen mit schweren Krankheitsfolgen sein. (D) Sie können zu einer erhöhten Fehlgeburtenrate führen. (E) Sie verursachen häufig bei den Trägern der balancierten Translokation unterschiedliche Krankheitsbilder je nach Lokalisation des Bruchpunktes. 31 Welche Bezeichnung trifft für den Karyotyp beim Katzenschreibzw. Cri-du-chat-Syndrom zu? (A) Monosomie (B) partielle Monosomie (C) Trisomie (D) partielle Trisomie (E) Translokation Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -1032 Die Chorea Huntington (A) gehört zu den Gangliosidosen (B) wird durch eine Deletion verursacht (C) wird autosomal-rezessiv vererbt (D) manifestiert sich meist um das 20. Lebensjahr (E) kann mit molekulargenetischen Methoden diagnostiziert werden 33 Welche der folgenden Beobachtungen passt am wenigsten zur Annahme einer autosomal-rezessiven Vererbung? (A) Erkrankte kommen im Familienstammbaum in auf- und absteigender Linie vor. (B) Es finden sich erkrankte Geschwister. (C) Es finden sich kranke Kinder bei gesunden Eltern. (D) Das Merkmal ist bei beiden Geschlechtern gleich häufig. (E) Verwandtenehen zwischen den Eltern von Betroffenen sind häufiger als in der allgemeinen Bevölkerung. 34 Die weitaus häufigste(n) Genmutation(en) bei Patienten mit zystischer Fibrose (Mukoviszidose) aus der Bundesrepublik Deutschland ist/sind: (A) eine instabile Trinukleotidsequenz (B) die Deletion von 3 Basenpaaren an der Position 508 (C) Punktmutationen, die zum vorzeitigen Abbruch der Proteinsynthese führen (Nonsense-Mutation) (D) Punktmutationen, die zum Einbau einer anderen Aminosäure als im Wildtypprotein führen (Missense-Mutation) (E) Inversionen und Duplikationen 35 Welche Aussage trifft für die familiäre Hämochromatose am wenigsten zu? (A) Sie manifestiert sich bei Männern früher als bei Frauen. (B) Die Hepatozyten und die Gallengangsepithelien zeigen eine Siderose. (C) Es kommt zur Leberzirrhose. (D) Es kommt eine Kardiomyopathie vor. (E) Es findet sich regelmäßig eine grobschollige Siderose der Lymphozyten. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -1136 Welche Aussage zum Marker-X-Syndrom (Fragiles-X-Syndrom) trifft nicht zu? (A) Zytogenetisch finden sich Auffälligkeiten im Bereich Xq 27,3. (B) In ca. 70 % der Fälle liegt ursächlich eine 3-Basen-Deletion in Xq vor. (C) Ganz überwiegend findet sich eine Trinukleotid-RepeatExpansion im Bereich Xq 27,3. (D) Hyperaktivität, besonders in der Kindheit, ist für das Krankheitsbild typisch. (E) Es geht meist mit geistiger Behinderung einher. 37 Von zwei taubstummen Elternteilen ist einer homozygot für das mutierte rezessive Gen auf Chromosom 4, der andere homozygot für das mutierte auf Chromosom 9 gelegene rezessive Gen. Wie hoch ist rein statistisch der Anteil taubstummer Kinder? (A) praktisch 0 % (B) 25 % sind taubstumm, 75 % hören normal. (C) 50 % sind taubstumm, 50 % hören normal. (D) 75 % sind taubstumm, 25 % hören normal. (E) Sämtliche Kinder sind taubstumm. 38 Was trifft für multifaktoriell vererbte Krankheiten nicht zu? (A) häufig graduelle Abstufung der Merkmalsausprägung (B) Häufigkeitsunterschiede im Auftreten der Krankheit in Abhängigkeit vom Geschlecht (C) Beteiligung exogener Faktoren an der Merkmalsausprägung (D) höhere Konkordanz eineiiger Zwillinge gegenüber zweieiigen Zwillingen (E) Möglichkeit, das theoretische Erkrankungsrisiko für Kinder von betroffenen Eltern nach den Mendelschen Regeln zu berechnen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -1239 In einem unausgelesenen Zwillingskollektiv errechnet sich die erwartete Häufigkeit von eineiigen Zwillingen wie folgt: (A) Gesamthäufigkeit minus Hälfte der weiblichen und Hälfte der männlichen Zwillingspaare (B) Gesamthäufigkeit minus Häufigkeit der Pärchenzwillinge (C) Gesamthäufigkeit minus doppelte Häufigkeit der Pärchenzwillinge (D) Häufigkeit der gleichgeschlechtlichen Zwillinge minus Hälfte der Häufigkeit der Pärchenzwillinge (E) Häufigkeit der gleichgeschlechtlichen Zwillinge minus doppelte Häufigkeit der Pärchenzwillinge 40 Durch welchen der folgenden Faktoren wird das genetische Gleichgewicht einer Population nicht gestört? (A) Gendrift (B) Verminderung der Selektion (C) Panmixie (D) Erhöhung der Mutationsrate (E) Migration 41 Für die genetische Beratung kann die ethnische Herkunft der Partner von Bedeutung sein. Welche Zuordnung einer ethnischen Gruppe zu einer erblichen Krankheit bzw. zu einem erblichen Defekt ist im Hinblick auf das häufigere Auftreten der Anomalie nicht zutreffend? (A) Asiaten aus Süd-Ostasien - α-Thalassämie (B) Griechen, Sardinier - β-Thalassämie (C) Juden aus Osteuropa (Ashkenazi) - Tay-Sachs-Krankheit (D) Westafrikaner oder Schwarze in den USA - zystische Fibrose (E) Schwarze in den USA - Glucose-6-Phosphat-DehydrogenaseMangel Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -1342 Welche der folgenden Aussagen trifft für den erblichen Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel nicht zu? (A) erhöhte Empfindlichkeit der Betroffenen gegen Primaquin (B) Hämolyse nach Genuss bestimmter Hülsenfrüchte (C) verlängerter Atemstillstand nach Gabe von Suxamethonium (D) X-chromosomale Vererbung (E) erhöhte Häufigkeit in Bevölkerungen der Tropen 43 Die Frau II/1 ist von der autosomal-rezessiv erblichen zystischen Fibrose betroffen. Auf Grund der Verwandtschaft lässt sich die Heterozygoten-Wahrscheinlichkeit bei den Familienangehörigen angeben. Bei welcher Person des Stammbaums ist, bezogen auf den Regelfall, eine falsche Heterozygoten-Wahrscheinlichkeit eingezeichnet? (A) I/2 (B) I/3 (C) II/2 (D) III/1 (E) III/2 Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -1444 Die Abbildung zeigt den Stammbaum einer Familie, in der Hämophilie A auftritt. Welche Aussage trifft zu? (A) Hämophilie A wird X-chromosomal dominant vererbt. (B) II/2 hat das vom Vater erhaltene Hämophilie-A-Gen auf ihren Sohn III/1 vererbt. (C) II/3 kann nicht Konduktorin für das Hämophilie-A-Gen sein, da sie einen gesunden Sohn hat. (D) Töchter von III/1 sind mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % Konduktorin. (E) III/1 kann das Hämophilie-A-Gen auf seinen Sohn übertragen. 45 Welche Erkrankung ist in Bezug auf die Vererbung nicht multifaktoriell bedingt? (A) Pylorusstenose (B) Retinoblastom (C) Typ-1-Diabetes (insulinabhängig) (D) Typ-2-Diabetes (nicht insulinabhängig) (E) Schizophrenie Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -1546 Welche der folgenden Chromosomenmutationen bei Kindern tritt bei höherem Alter der Mütter (zum Zeitpunkt der Konzeption) nicht häufiger auf? (A) 45,X (B) 47,XXY (C) 47,XXX (D) 47,XX,+18 (E) 47,XY,+21 47 Eine 27-jährige Frau kommt in der 8. Schwangerschaftswoche zur genetischen Beratung. Ihr verstorbener Bruder hatte ein klinisch diagnostiziertes Down-Syndrom, Chromosomen wurden nicht untersucht. Sie hat keine weiteren Geschwister, ihr Vater ist verstorben. Welche Maßnahme sollte durchgeführt werden, um das Risiko für das Kind zu bestimmen, am Down-Syndrom zu leiden? (A) Chromosomenanalyse bei beiden Ehepartnern (B) Chromosomenanalyse bei der Schwangeren (C) pränatale Chromosomendiagnostik nach Chorionzottenpunktion (D) pränatale Chromosomenuntersuchung nach Amniozentese (E) Schnelltest mittels FISH nach Amniozentese 48 Eine Vakatfettwucherung (Fettgewebshyperplasie e vacuo) ist am wenigsten zu erwarten bei (A) physiologischer Thymusinvolution (B) pyelonephritischer Schrumpfniere (C) progressiver Muskeldystrophie (D) Leberzirrhose (E) Hypoplasie des blutbildenden Knochenmarks Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -1649 Bei der Obduktion eines 83 Jahre alt gewordenen, 174 cm großen und 59 kg schweren Mannes wird eine ca. 1000 g schwere Leber mit glatter Oberfläche, normaler Konsistenz und kräftig brauner Schnittfläche vorgefunden. Welche Diagnose ist am wahrscheinlichsten? (A) Fettleber (B) Lipofuszinose der Leber (C) Melaninablagerungen bei malignem Melanom der Haut (D) Hämosiderinspeicherung bei Hämochromatose (E) Anthrakose der Leber 50 Welche Veränderung ist anhand des HE-gefärbten histologischen Kolonpräparates auf Abbildung Nr. 1 der Bildbeilage am ehesten erkennbar? (A) normale Mukosa (B) (Pseudo-)Melanosis coli (C) Colitis ulcerosa (D) Amöbenkolitis (E) Epitheloidzellgranulome 51 Welche Diagnose lässt sich anhand der HE-gefärbten und auf den Abbildungen Nr. 2 und Nr. 3 der Bildbeilage dargestellten histologischen Ausschnitte aus einer Appendix vermiformis am ehesten ableiten? (A) normale Appendix vermiformis (B) Darmbilharziose (C) Mukozele (D) Appendixkarzinoid (E) vernarbte Appendix Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -1752 Bei einem 54-jährigen Patienten mit chronischen, zunehmenden Gelenkbeschwerden im Knie wird eine operative Entfernung des Meniskus vorgenommen. Der Operateur bemerkt eine ausgeprägte schwärzliche Verfärbung des Gelenkknorpels und des Faserknorpels im Meniskus (siehe Abbildung Nr. 6 der Bildbeilage). Welche der folgenden Verdachtsdiagnosen ist die wahrscheinlichste? (A) Arthritis urica (B) mukoid-zystische Meniskusdegeneration (C) Pseudogicht (D) Meniskusganglion (E) Alkaptonurie (Ochronose) 53 Welcher Krankheitsprozess lässt sich aus den in den Abbildungen Nr. 4 und Nr. 5 der Bildbeilage mit Van-Gieson-Färbung dargestellten histologischen Leberpräparaten diagnostizieren? (A) normale Leber (B) Schockleber (C) Altersatrophie der Leber (D) chronische Blutstauung der Leber (E) Amyloidose der Leber 54 Die Fibroosteoklasie ist eine typische Folgeerscheinung (A) eines primären Hypoparathyreoidismus (B) eines sekundären Hyperparathyreoidismus (C) eines Fibroms (D) einer Vitamin-D-Überdosierung (E) einer Rachitis 55 Ein juveniler Diabetes mellitus kommt als Ursache folgender der genannten Störungen nicht in Betracht: (A) Fetopathie (B) Inselamyloidose (C) Polyneuropathie (D) Proteinurie (E) Retinopathie Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -1856 Welcher Dünndarm-bioptische Befund ist bei der Zöliakie am wenigsten zu erwarten? (A) Infiltration des Zottenstromas durch Lymphozyten und Plasmazellen (B) Epitheloidzellgranulome (C) Infiltration des Epithels der Dünndarmschleimhaut durch T-Lymphozyten (D) Atrophie der Dünndarmzotten (E) Verlängerung der Krypten 57 In welchem der nachfolgend genannten Organe ist die phagozytäre Schaumzellbildung ("Fettkörnchenzellen") eine typische Folgeerscheinung eines ischämischen Infarkts? (A) Gehirn (B) Herz (C) Lunge (D) Leber (E) Milz 58 Übertragung durch Tröpfcheninfektion ist am ehesten typisch für (A) Chlamydia trachomatis (B) Hepatitis-C-Virus (C) Clostridium perfringens (D) Listeria monocytogenes (E) Neisseria meningitidis Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -19Zu den Henle-Koch-Postulaten gehören die in Liste 1 genannten Verfahrensprinzipien. Diese lassen sich jeweils mit einem Test aus der Liste 2 in Verbindung bringen. Ordnen Sie den zutreffendsten Test (Liste 2) den Verfahrensprinzipien (Liste 1) zu! Liste 1 Liste 2 59 mikroskopischer Erregernachweis (A) Untersuchung von Reizserum des Primäraffektes bei LuesVerdacht 60 Nachweis des Erregers durch Kultur (B) Untersuchung von Patientenserum zur Diagnose der infektiösen Mononukleose (C) Untersuchung von Stuhl bei Verdacht auf Salmonellen (D) Untersuchung von Patientenserum bei Verdacht auf Botulismus (E) Untersuchung von Patientenserum bei Verdacht auf rheumatisches Fieber 61 In einem Vaginalabstrich finden Sie nach Gram-Färbung zahlreiche grampositive Stäbchen als einzige Mikroorganismen. Der Befund spricht am ehesten für: (A) Überwuchern einer Keimart nach längerer antibiotischer Behandlung (B) Verdacht auf Ulcus molle (C) Infektion mit Chlamydia trachomatis (D) Infektion mit Trichomonas vaginalis (E) normale Scheidenflora 62 Als Ursache einer Darmerkrankung kommt am wenigsten in Betracht: (A) Staphylococcus aureus (B) Entamoeba histolytica (C) Salmonella Typhimurium (D) Bifidobacterium (E) Shigella sonnei Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -2063 Welche Aussage über Staphylococcus aureus und die von diesem Erreger hervorgerufenen Erkrankungen trifft zu? (A) Er ist u.a. der Erreger der Angina Plaut-Vincent. (B) Außer zwei Hämolysinen bildet er keine weiteren Exotoxine. (C) Die Fähigkeit zur Koagulasebildung ist ein wichtiges Identifizierungsmerkmal. (D) Persistierende Infektionen sind nicht bekannt. (E) Die meisten Stämme sind in hohem Maße Penicillin-empfindlich, so dass sich Resistenzbestimmungen in der Regel erübrigen. 64 Welche Aussage über Salmonella Typhi und die von diesem Erreger hervorgerufenen Erkrankungen trifft zu? (A) Infektionsreservoir ist hauptsächlich das Rind. (B) S. Typhi kann sich im Organismus hämatogen ausbreiten. (C) Die pathogenen Eigenschaften werden durch ein Exotoxin vermittelt. (D) Dauerausscheidung kennt man nicht. (E) Wirksamstes Antibiotikum ist Isonikotinsäurehydrazid. 65 Welche Aussage über die Cholera trifft nicht zu? (A) Der zurzeit häufigste Erreger ist der Biotyp El Tor. (B) Die Übertragung erfolgt fäkal-oral. (C) Ein Enterotoxin verursacht die Erkrankung. (D) Symptome des Elektrolytverlustes und der Exsikkose beherrschen das Krankheitsbild. (E) Die Gabe von Antibiotika ist die wichtigste therapeutische Maßnahme. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -2166 Welche Aussage über Corynebacterium diphtheriae und die von diesem Erreger hervorgerufenen Erkrankungen trifft zu? (A) Das Exotoxin blockiert die Proteinsynthese parenchymatöser Zellen. (B) Typisch ist eine Bakteriämie, die zum Befall des Herzmuskels und der peripheren neuralen Gewebe führt. (C) Alle Stämme bilden das Exotoxin. (D) Die mikroskopische Untersuchung eines gefärbten Rachenabstrichs ist für eine sichere bakteriologische Diagnose ausreichend. (E) Klinisch gesunde Bakterienträger gibt es nicht. 67 Welche Aussage zur Lyme-Borreliose trifft am wenigsten zu? (A) Erreger: Borrelia burgdorferi kann in-vitro angezüchtet werden. (B) Epidemiologie: Borrelia burgdorferi wird durch Zeckenbiss übertragen. (C) Klinik: Man findet eine Symptomatik der Haut, des ZNS und der Gelenke. (D) Diagnose: Zum Nachweis einer akuten Borreliose ist der Nachweis von IgM-Antikörpern geeignet. (E) Therapie: Man sollte die Lyme-Borreliose im Stadium I mit Vancomycin behandeln. 68 Bei welcher Erkrankung erfolgt die Übertragung auf den Menschen nicht durch Arthropoden als Vektor? (A) Gelbfieber (B) Rocky-Mountains-spotted-fever (C) epidemisches Fleckfieber (D) Q-Fieber (E) Orientbeule 69 Zu den Dermatophyten zählt: (A) Aspergillus flavus (B) Trichophyton mentagrophytes (C) Histoplasma capsulatum (D) Candida albicans (E) Cryptococcus neoformans Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -2270 Bei welchem Erreger ist ein Befall des Auges des Immunkompetenten am wenigsten zu erwarten? (A) Adenovirus (B) Haemophilus influenzae (C) Streptococcus pneumoniae (D) Onchocerca volvulus (E) Cryptococcus neoformans 71 Die geringste Prädisposition für eine Infektion durch Aspergillus fumigatus besteht bei (A) Neutropenie (B) Leukämie (C) Immunsuppression nach Transplantation (D) lang dauernder Kortisontherapie (E) Bronchitis durch Haemophilus influenzae 72 Der "tracheale Wanderweg" ist charakteristisch für die Larve von (A) Wuchereria bancrofti (B) Ascaris lumbricoides (C) Echinococcus multilocularis (D) Schistosoma mansoni (E) Fasciola hepatica 73 Welche Aussage über Viren trifft zu? (A) Das wichtigste taxonomische Einteilungskriterium ist der Organotropismus. (B) Große DNA-Viren können auch geringe Mengen mRNA enthalten. (C) Der Lipidanteil der Hülle umhüllter Viren stammt von Membranen der jeweiligen Wirtszelle. (D) Animale Viren werden mit Hilfe von Lysozym aus der infizierten Zelle freigesetzt. (E) Umhüllte Viren sind generell resistenter als nackte Viren. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -2374 Die Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) ist ein Verfahren, mit dem (A) geringste Mengen von Proteinen nachgewiesen werden können (B) Nukleinsäure eines Erregers direkt im klinischen Material mit einer markierten Hybridisierungssonde nachgewiesen werden kann (C) Nukleinsäure-Abschnitte eines Erregers amplifiziert werden können (D) nur replizierende Viren/Bakterien im klinischen Material direkt nachweisbar sind (E) Antigen und Nukleinsäure gleichzeitig nachgewiesen werden können 75 Welche Viren sind keine Erreger eines hämorrhagischen Fiebers? (A) Bunyaviridae (B) Flaviviridae (C) Arenaviridae (D) Filoviridae (E) Retroviridae 76 Welche Aussage über das Herpes-simplex-Virus trifft am wenigsten zu? (A) Es ist ein großes DNA-Virus mit doppelsträngigem Genom. (B) Es ist teratogen. (C) Es kann durch direkten Schleimhautkontakt übertragen werden. (D) Es etabliert neuronal eine latente Infektion. (E) Es ist mit Acycloguanosin (Aciclovir) therapeutisch inhibierbar. 77 Welche Aussage über das Hepatitis-B-Virus und die von diesem Erreger hervorgerufenen Erkrankungen trifft zu? (A) Der Innenkörper ("core") des Hepatitis-B-Virus enthält eine partiell doppelsträngige DNA und eine DNA-Polymerase. (B) Die Übertragung erfolgt häufig durch Stechmücken. (C) Die Zerstörung der Leberwirtszellen durch das Virus erfolgt durch eine lytische Wirkung viraler Enzyme. (D) Aciclovir ist das Therapeutikum der Wahl. (E) Die Schutzimpfung gegen die Hepatitis B beruht auf einer parenteral verabreichten Lebendimpfung. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -2478 Welche Aussage zu Infektionen in der Schwangerschaft trifft zu? (A) Die Gefahr einer Keimschädigung durch Toxoplasma gondii lässt sich durch Therapie in der Schwangerschaft nicht mindern. (B) Polioviren sind teratogen. (C) Bei einer Schwangeren, bei der 4 Tage nach Röteln-Kontakt ein Röteln-HHT-Titer von 1:256 bestimmt wird, muss nicht mit Röteln-Hyperimmunglobulin immunisiert werden. (D) Die Gefahr einer Keimschädigung durch das Zytomegalievirus ist höher bei der Reaktivierung als bei der Erstinfektion. (E) Beim Parvovirus B19 besteht keine Gefahr teratogener Missbildungen beim Kind nach Infektion in der Schwangerschaft. 79 Welche Aussage über Influenzaviren trifft zu? (A) Nur der Mensch kann vom Influenza-A-Virus infiziert werden. (B) Die Subtypenvielfalt der viralen Antigene beruht beim Influenza-A-Virus ausschließlich auf genetisch bedingter Variantenbildung der Hämagglutinine des Virus. (C) Zwischen Influenza A-, B- und C-Viren besteht Kreuzimmunität infolge von Antigengemeinschaft in den Hüllproteinen. (D) Influenzaviren der Typen A und B zerstören im Zuge einer durch sie hervorgerufenen Erkrankung das Epithel des Bronchialbaums. (E) Die bakterielle Superinfektion der durch das Virus vorgeschädigten Schleimhaut der oberen Luftwege hat in der Pathogenese der Erkrankung keine Bedeutung. 80 Welche Aussage zu den humanen Hepatitisviren trifft zu? (A) Die Diagnose einer akuten Hepatitis-A-Virusinfektion erfolgt üblicherweise durch den Nachweis in der Zellkultur. (B) Nachweis von HBS-Ag bei einer Schwangeren ist eine Indikation zur passiven und aktiven Impfung des Neugeborenen. (C) Ein HBeAg-Nachweis ist ein Marker für eine ausgeheilte Hepatitis-B-Virusinfektion. (D) Die Bestimmung von anti-HBc ist der einzige Test für den Nachweis einer HBV-Immunität bei einem asymptomatischen Patienten. (E) Die einzige postexpositionelle Prophylaxe zur Vermeidung einer Hepatitis-B-Virusinfektion ist die aktive Immunisierung. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -2581 Bei Prionen handelt es sich nach heutigem Kenntnisstand wahrscheinlich um (A) ein RNA-Virus (B) ein DNA-Virus (C) nukleinsäurefreies Protein (D) eine Zwischenstufe in der Virusreplikation (E) die infektiöse Form des Polyoma-Virus 82 Das so genannte Caput medusae ist in erster Linie durch Folgendes gekennzeichnet: (A) unvollständige Verknöcherung der Schädelknochen mit Kraniotabes (B) multiple weißlich-streifige Hautatrophien der Bauchhaut infolge von stärkeren Hautdehnungen (C) Vorspringen von Stirn- und Scheitelhöckern mit Hinterhauptabflachung (D) pathologische Erweiterung von Bauchdeckenvenen (E) multiple Ekchymosen (und Keloide) der Bauchhaut 83 Sie finden bei der körperlichen Untersuchung des Oberbauchs einer mageren nichtikterischen Patientin durch Leberpalpation und -perkussion folgenden Befund: Leberhöhe (kranio-kaudal) vermindert, Leberkonsistenz derb, Leberoberfläche erscheint unauffällig, kein Druckschmerz. Es handelt sich am ehesten um ein(e) (A) Metastasenleber (B) Leberzirrhose (C) Stauungsleber (D) akute Hepatitis (E) Leberadenom Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -2684 Eine Beckenkippung nach vorn (mit Zunahme des anatomischen Beckenneigungswinkels) beim aufrecht stehenden Menschen führt in erster Linie zur (A) Skoliose der Lendenwirbelsäule (B) Gibbusbildung (C) Verstärkung der Lendenlordose (D) Überstreckung der Hüftgelenke (E) Spitzfußstellung beidseits 85 Die Photographie (siehe Abbildung Nr. 9 der Bildbeilage) zeigt den distalen Unterschenkel und den Fuß einer 58-jährigen Frau. Welche der folgenden Störungen/Anomalien liegt hier am wahrscheinlichsten vor? (A) Hallux varus (B) Hallux valgus (C) Pes equinovarus (D) Agenesie des Metatarsale I (E) Pes calcaneus 86 Der Untersuchungsbefund "tanzende Patella" weist in erster Linie hin auf (A) eine Agenesie der Retinacula patellae (B) eine akute Patellaluxation (C) einen Kniegelenkserguss (D) eine Ruptur des M. rectus femoris (E) eine Bursitis praepatellaris 87 Der Thomas-Handgriff am Patienten in Rückenlage (Beugen eines Beines im Hüftgelenk zum Ausgleich der Lendenlordose) dient in erster Linie zur Prüfung auf (A) Arthrose des Iliosakralgelenkes (B) Hüftbeugekontraktur der Gegenseite (C) Ischialgie (D) pathologische Brustwirbelkyphose (E) Skoliose der Wirbelsäule Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -2788 Unmittelbar nach der Geburt wird der vitale Status des Neugeborenen anhand des Apgar-Index bestimmt. Was ist nicht Bestandteil des Apgar-Index? (A) Herzfrequenz (B) Hautfarbe (C) Körpergewicht (D) Atmung (E) Reaktion beim Absaugen 89 Welcher der folgenden Befunde im Rahmen der Entwicklung eines - termingerecht geborenen - Kindes ist am wahrscheinlichsten pathologisch? (A) freies Sitzen: ab dem 8. Lebensmonat (B) freies Gehen: ab dem 15. Lebensmonat (C) erste Greifbewegungen: im 6. Lebensmonat (D) spricht gerichtet einzelne Wörter im Sinne von Einwortsätzen: im 12. Lebensmonat (E) erstes Kontaktlächeln: im 2. Lebensmonat 90 Das Körpergewicht 2 500 g bei einem Kind passt am wahrscheinlichsten zu einem (A) Gestationsalter von ca. 20 Wochen (B) Gestationsalter von ca. 35 Wochen (C) reifen Neugeborenen am Tag der Geburt mit Körpergewicht im mittleren Perzentilenbereich (D) reifen 2 Wochen alten Neugeborenen (E) gesunden 4 Wochen alten Säugling 91 Der Begriff Thelarche bezieht sich im Rahmen der Pubertät in erster Linie auf (A) das erste Auftreten der Schambehaarung (B) den Zeitpunkt der ersten Menstruationsblutung (C) den Stimmbruch (Stimmwechsel) bei Knaben (D) den Wachstumsschub bei der Körperlänge (E) die Brustentwicklung bei Mädchen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -2892 Was passt nicht zur Diagnose "Kurzsichtigkeit" bei Achsenmyopie? (A) auch ohne Brille scharfes Sehen in der Nähe (B) Verengung der Lidspalte auf einen schmalen Spalt verbessert die Fern-Sehschärfe. (C) Die Achsenlänge des Augapfels ist länger als die Norm. (D) Der Brennpunkt des optischen Apparates liegt hinter dem Auge. (E) Zur Korrektur der Sehstörung sind so genannte Minusgläser geeignet. 93 Ein Gesichtsfeldausfall bedeutsamen Ausmaßes ist am wenigsten wahrscheinlich zu erwarten als Folge (A) eines Arcus senilis der Hornhaut (B) einer Kompression eines N. opticus (C) einer Netzhautablösung (D) eines Verschlusses eines Astes der A. centralis retinae (E) einer ausgedehnten subretinalen Blutung 94 Der Begriff Lagophthalmus wird in erster Linie für folgenden der genannten Befunde verwendet: (A) harmonische Vergrößerung von Hornhaut und Achsenlänge des Auges (B) weite Lidspalte mit Unfähigkeit zum Lidschluss (C) Herabhängen des Oberlides infolge Parese oder Insuffizienz des M. levator palpebrae superioris (D) in der Seitenansicht des Patienten ungleicher Stand des Hornhautscheitelpunktes im Vergleich gesundes Auge/krankes Auge (E) palpatorisch "steinharter" Augapfel Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -2995 Bei einem Patienten mit akuten Schmerzen im Bereich des linken Auges besteht Verdacht auf einen akuten Glaukomanfall an diesem Auge. Welcher der folgenden Befunde ist bei dieser Störung am wahrscheinlichsten zu erwarten? (A) linke Pupille erheblich enger als rechte Pupille (B) linker Bulbus palpatorisch härter als rechter Bulbus (C) im Seitenvergleich: Protrusio bulbi des linken Auges (D) Prominenz der linken Sehnervenpapille erheblich höher als die der rechten (E) Argyll-Robertson-Phänomen mit Argyll-Robertson-Pupille links 96 Bei der otoskopischen Untersuchung des Trommelfellbereiches findet sich beim Gesunden am wenigsten wahrscheinlich folgender Befund: (A) Lichtreflex vorne unten sichtbar (B) Der Hammergriff zeichnet sich sichtbar auf dem Trommelfell ab. (C) Der Umbo ist gut lokalisierbar. (D) Die Pars tensa ist größer als die Pars flaccida. (E) symmetrische flach-kegelige Vorwölbung des Trommelfells in toto nach außen 97 Hinsichtlich des Dermographismus trifft nicht zu: (A) Der Dermographismus ruber wird auf eine Vasodilatation von Hautgefäßen zurückgeführt. (B) Die Prüfung des Dermographismus ist einsetzbar zur Beurteilung der vegetativen Ausgangslage des Patienten. (C) Der Dermographismus lässt sich prüfen durch Bestreichen der Haut mit einem Holzspatel. (D) Die Reaktion beim Dermographismus albus besteht zumeist im Auftreten von Striae distensae. (E) Auffällige Dermographismus-Befunde finden sich bei einem Teil der Patienten mit atopischer Diathese. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -3098 Was ist für das - durch Hypophysentumor bedingte - CushingSyndrom am wenigsten charakteristisch? (A) Stammfettsucht (B) so genanntes "Vollmondgesicht" (C) Striae distensae cutis (D) Gesichtsrötung (E) Café-au-lait-Flecken 99 Als Alopezie bezeichnet man in erster Linie folgenden der genannten Zustände: (A) Verdickung der Hornschicht durch mangelhaft verhornte Keratinozyten mit Kernresten (B) Haararmut bzw. Haarlosigkeit infolge vermehrten Kopfhaarausfalles (C) verminderte Talgproduktion mit rissiger und trockener Hautoberfläche (D) Einzelzellverhornung innerhalb der Malpighi-Schicht (E) fehlende Verhornung im Bereich des Stratum corneum 100 Im Notfall ist das entscheidende diagnostische Kriterium zur primären Beurteilung der Vitalfunktion "Bewusstsein" am ehesten die Prüfung (A) auf Halbseitenlähmung (B) der Muskeleigenreflexe (C) auf Ansprechbarkeit (D) der Pupillenreaktion (E) des Kornealreflexes 101 Wenn man im Notarztwagen klären will, ob nach Intubation der Tubus in der Trachea liegt, so ist hierfür folgendes der genannten Untersuchungsverfahren am wenigsten geeignet: (A) Laryngoskopie (B) Auskultation im Epigastrium (C) Beobachten von seitengleichem Heben und Senken der Thoraxhälften (D) Bestimmen der peripheren Sauerstoffsättigung (Pulsoxymetrie) (E) Bestimmen des exspiratorischen Kohlendioxids (Kapnometrie) Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -31102 Welche der folgenden Aussagen zur kardiopulmonalen Reanimation trifft zu? (A) Druck- und Entlastungsphase sollen gleich lang sein. (B) Nach initialer Beatmung führen zwei Helfer jeweils im Wechsel 1 Beatmung und 15 Herzdruckmassagen (HDM) durch. (C) Mit der externen Herzdruckmassage können bei Erwachsenen mehr als 70 % des normalen Ruheherzzeitvolumens erreicht werden. (D) Der Druckpunkt für die Herzmassage soll beim Kleinkind im oberen Sternumdrittel liegen. (E) Voraussetzung für eine suffiziente kardiopulmonale Reanimation ist die endotracheale Intubation. 103 Welche Aussage zur Technik der Atemspende bei der Reanimation trifft zu? (A) Bei einem 3-jährigen Kind sollte die Beatmung alle 5 Sekunden durchgeführt werden. (B) Das Beatmungsvolumen sollte bei einem 20-jährigen, 80 kg schweren Mann maximal 350 mL betragen. (C) Die erneute Atemspende erfolgt nach Senken des Thorax infolge passiver Ausatmung des Patienten. (D) Die Atemfrequenz des Beatmenden sollte bei einem erwachsenen Patienten die Größe des Beatmungsvolumens bestimmen. (E) Voraussetzung für ihre regelrechte Durchführung ist der Sellick-Handgriff. 104 Der Esmarch-Handgriff (A) dient zur Freihaltung der Nasengänge (B) bewirkt ein Anheben des Zungengrundes (C) dient in erster Linie zur Verhinderung einer Aspiration (D) dient zur Rettung eines Verletzten aus der Gefahrenzone (E) führt zur Anteflexion des Kopfes Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -32105 Als Ursache für eine Verlegung der Atemwege kommt am wenigsten in Betracht: (A) ein Tonusverlust der Bronchialmuskulatur (B) eine Tracheomalazie (C) ein allergisch bedingter Bronchospasmus (D) ein Tonusverlust der Mundbodenmuskulatur (E) ein Larynxödem Ordnen Sie den in der Abbildung Nr. 8 der Bildbeilage (Liste 1) genannten Gegenständen die jeweils zutreffende Bezeichnung aus Liste 2 zu! Liste 1 Liste 2 106 Gegenstand 1 (A) "Butterfly"-Kanüle 107 Gegenstand 2 (B) Venen-Verweilkanüle (C) Intraossär-Kanüle (D) Venenkatheter zur direkten Anlage durch die Venenkanüle (E) Venenkatheter zur Anlage in Seldinger-Technik 108 Welches Symptom passt nicht zu einer Vergiftung mit Anticholinergika (z.B. Tollkirsche)? (A) Halluzinationen (B) Mundtrockenheit (Xerostomie) (C) Tachykardie (D) Angst (E) Miosis 109 Der Bergungstod eines Unterkühlten (< 30 °C Körperkerntemperatur) wird ausgelöst durch (A) passive Bewegungen bei der Rettung (B) ein Missverhältnis zwischen erhöhtem Sauerstoffbedarf und vermindertem Sauerstoffangebot (C) eine zerebrale Vasokonstriktion infolge Hyperventilation (D) die aktive Wiedererwärmung mittels Peritonealdialyse (E) Kältezittern Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -33110 Zur Sofortbehandlung des Hitzschlages gehört nicht (A) die Sicherung der Atmung (B) das Verbringen des Patienten in schattige Umgebung (C) das Anlegen kalter Umschläge (D) eine i.v. Infusion von Elektrolytlösung (E) eine Injektion von Adrenalin 111 Bei einer vasovagalen Synkope tritt nicht auf: (A) Bewusstlosigkeit (B) hohe Pulsfrequenz (C) Hautblässe (D) niedriger arterieller Blutdruck (E) Abnahme des peripheren Gefäßwiderstandes 112 Im Rahmen eines Schocksyndroms ist am wenigsten zu erwarten: (A) generalisierte Schleimhautblutung (B) akute Pankreasnekrose (C) Alkalose (D) Anurie (E) respiratorische Insuffizienz 113 Folgende pathophysiologische Veränderung gehört nicht zum Verbrennungsschock bzw. zur Verbrennungskrankheit: (A) intravasaler Flüssigkeitsmangel (B) Vasokonstriktion (C) Hämatokritabfall (D) gesteigerte Kapillarpermeabilität (E) Ödembildung in den verbrannten Hautarealen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -34114 Welche Aussage zur Fettembolie trifft am wenigsten zu? (A) Sie kann nach Frakturen von Röhrenknochen auftreten. (B) Sie kann mit Atemnot einhergehen. (C) Sie kann im Rahmen von Verbrennungen auftreten. (D) Durch Verlegung der kapillären Lungenstrombahnen kann es zu einem akuten Linksherzversagen kommen. (E) Sie kann eine Purpura cerebri zur Folge haben. 115 Typische Komplikation der Arteriosklerose ist nicht: (A) Gefäßstenose (B) Gefäßruptur (C) Pulmonalarterienembolie (D) Aneurysma (E) Thrombusbildung 116 Die stenosierende Koronararteriensklerose entwickelt sich bevorzugt (A) an den größten intramuralen Koronararterien (B) am Anfangsteil der drei Hauptstämme der Koronararterien (C) an der Außenseite von gekrümmten Abschnitten terminaler subepikardialer Aufzweigungen (D) an den aortalen Koronararterienostien (E) Alle Koronararterienabschnitte sind etwa gleich häufig betroffen. 117 Welche Aussage trifft für das chronische Herzwandaneurysma nicht zu? (A) Es ist meist eine irreversible Komplikation schwerer Virusmyokarditiden. (B) Im Wesentlichen besteht es aus Narbengewebe. (C) Es ist eine mögliche Emboliequelle. (D) Meist ist es in der Wand des linken Herzventrikels lokalisiert. (E) Es kann operativ behandelt werden. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -35118 Im Hinblick auf eine antiarrhythmische Wirkung wird Digoxin in der Notfallmedizin am ehesten eingesetzt bei (A) AV-Block III. Grades (B) AV-Knotenbradykardie (C) ventrikulären Tachykardien (D) ventrikulären Extrasystolen (E) Vorhofflimmern mit rascher Kammerfrequenz (Tachyarrhythmia absoluta) 119 Welches röntgenologische Merkmal passt am wenigsten zur isolierten Rechtsherzinsuffizienz? (A) verbreiterter Schatten der V. cava superior (B) rechtsseitiger Zwerchfellhochstand (C) Herzverbreiterung nach rechts (D) Pleuraergüsse (E) Kerley-Linien 120 Hinsichtlich akzidenteller Herzgeräusche bei Kindern und Jugendlichen gilt nicht: Akzidentelle Herzgeräusche (A) sind zumeist mit dem 1. Herzton verschmolzen (B) variieren in einem Teil der Fälle in Abhängigkeit vom Aktivitätszustand der Person (C) sind z.T. auskultatorisch schwierig von einem Vorhofseptumdefekt zu unterscheiden (D) enden typischerweise vor dem Schluss der Taschenklappen (E) sind typischerweise leise oder sehr leise 121 Die Panarteriitis nodosa zeigt als typischen pathologischen Befund des 1. Krankheitsstadiums: (A) Aneurysmen der großen Arterien (B) fibrinoide Arterienwandnekrosen (C) noduläre hyaline Sklerosen der Arterienwand (D) subintimale Lipoidplaques (E) Mikrokalzifikationen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -36122 Die perkutane transluminale Angioplastie (PTA) von ostiumfernen Nierenarterienstenosen ist (A) nur bei fibromuskulärer Dysplasie indiziert (B) Methode der Wahl (C) obsolet (D) wegen hoher Komplikationsraten wieder verlassen worden (E) bei Transplantatnieren kontraindiziert 123 Welcher Lungenerkrankung entspricht eine Transparenzminderung im Röntgenthoraxnativbild am wenigsten? (A) Pneumonie (B) Atelektase (C) Emphysem (D) Lungenfibrose (E) Lungeninfarkt 124 Bei der klinischen Untersuchung eines Erwachsenen ergibt sich über nahezu der gesamten rechten Lunge folgender Befund: Klopfschalldämpfung, stark abgeschwächtes Atemgeräusch, keine Atemnebengeräusche, Stimmfremitus abgeschwächt. Es handelt sich am wahrscheinlichsten um: (A) Lungenödem (B) Atelektase (C) Pneumothorax (D) lappenfüllende Pneumonie (E) Lungenkaverne 125 Blutiges Sputum bzw. Bluthusten ist am wenigsten charakteristisch für: (A) Bronchialkarzinom (B) Lungenembolie mit Lungeninfarkt (C) Pneumokokkenpneumonie (D) idiopathischen Spontanpneumothorax (E) Bronchiektasen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -37126 Welche Aussage über die Lobärpneumonie trifft am wenigsten zu? (A) Sie ist in der Regel bakteriell bedingt. (B) Typisch ist die plötzliche Entwicklung eines hochfieberhaften Krankheitsbildes. (C) Das entzündliche Exsudat ist gleichmäßig panlobulär ohne Bevorzugung der peribronchialen Abschnitte verteilt. (D) Am Anfang des Prozesses steht als wesentlichstes Merkmal ein von Leukozyten dominiertes intraalveoläres Exsudat. (E) Der spätere Übergang in eine karnifizierende Pneumonie ist möglich. 127 Das so genannte Lederknarren (bei der Thoraxauskultation) ist in erster Linie typisch für die/das (A) Bronchiektasie (B) Pleuritis sicca (C) Bronchopneumonie (D) akute Asthma bronchiale (E) interstitielle Pneumonie 128 Keine Voraussetzung für die Entstehung eines hämorrhagischen Infarkts der Lunge ist: (A) das duale pulmonale Blutgefäßsystem (B) akuter Verschluss eines Pulmonalarterienastes (C) Druckerhöhung im Pulmonalvenensystem (D) hämorrhagische Diathese (E) Linksherzinsuffizienz 129 Als Auslöser von Lungenblutungen kommt am wenigsten wahrscheinlich infrage: (A) akute Stauungslunge (B) Lungenembolie (C) Narbenemphysem (D) Goodpasture-Syndrom (E) Verbrauchskoagulopathie Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -38130 Ein Patient mit chronisch-obstruktivem Asthma bronchiale hat wieder einen Asthma-bronchiale-Anfall. Was findet sich bei diesem Patienten am wenigsten wahrscheinlich? (A) Lippenzyanose (B) fassförmiger, relativ starrer Thorax (C) hohe Viskosität des Auswurfs (D) amphorisches Atmen (E) schon auf Distanz hörbares exspiratorisches Giemen 131 Zum Einsatz als Geruchsstoff zur Prüfung des Geruchssinnes (N. olfactorius) ist am wenigsten geeignet: (A) Zimt (B) Vanille (C) Salmiak (D) Bienenwachs (E) Kaffeepulver 132 Der Triceps-surae-Reflex wird in erster Linie folgendem der genannten Nervenwurzel-Bereiche zugerechnet: (A) Th10-11 (B) L1/2 (C) L3/4 (D) S1/2 (E) S4/5 133 Bei der Prüfung auf Störungen der Oberflächensensibilität ist die topographische Zuordnung zu Dermatomen hilfreich. Für den Nabel wird als Orientierungsmarke zumeist folgendes der genannten Dermatome angegeben: (A) Th4 (B) Th7 (C) Th10 (D) L1 (E) L3 Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -39134 Den motorischen Anteil des N. trigeminus prüft man (bei Verdacht auf Läsion dieses N. trigeminus) am besten, indem man - unter gleichzeitiger Palpation der entsprechenden Muskulatur im Seitenvergleich - den Patienten (A) die Augen fest zukneifen lässt (B) fest zubeißen lässt (C) die Stirnmuskulatur kräftig runzeln lässt (D) die Backen fest aufblasen lässt (E) die (geschlossenen) Zähne zeigen lässt 135 Eine Oberlidptose ist in erster Linie charakteristisch für einen Funktionsausfall des (A) N. oculomotorius (B) N. supraorbitalis (C) N. abducens (D) N. trochlearis (E) N. lacrimalis 136 Der Arzt fordert den Patienten auf, den Arm im Ellenbogengelenk gebeugt zu halten, gegen den kräftigen Zug des Untersuchers am Patienten-Unterarm. Eine Bewegung im Ellenbogengelenk findet dabei zunächst nicht statt. Dann lässt der Arzt den Patienten-Unterarm plötzlich los und beobachtet den nachfolgenden Bewegungsausschlag des Patientenarmes. Welche der nachfolgenden Untersuchungsmethoden wird mit dieser Schilderung am zutreffendsten beschrieben? Prüfung (A) des Brachioradialis-Reflexes (B) der Stellreflexe (C) des Rebound-Phänomens (D) des Rossolimo-Reflexes (E) auf Dysdiadochokinese Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -40137 Der Romberg-Stehversuch dient bei der neurologischen Untersuchung in erster Linie zur Prüfung auf (A) Störung des visuellen Systems (B) Tremor (C) Ataxie (D) Rigor (E) pathologische Mitbewegung 138 Bei einem Patienten besteht eine ausgeprägte Störung der Schmerz- und Temperaturempfindung bei erhaltener Berührungsund Tiefensensibilität. Wie bezeichnet man am zutreffendsten diesen Befund? (A) dissoziierte Empfindungsstörung (B) Anosognosie (C) Kausalgie (D) Pallhypästhesie (E) Ageusie 139 Ein 20-jähriger Patient berichtet, dass er seit der Kindheit insbesondere nach starker Muskelanspannung die Muskeln nicht entspannen könne; nach mehrfacher Anspannung der betreffenden Muskeln bessere sich dieses Phänomen jedoch vorübergehend. Eine Kraftminderung bemerkte der Patient nicht, sie findet sich auch nicht im klinischen Befund. Die Eltern des Patienten haben keine Beschwerden. Um welches der genannten Krankheitsbilder handelt es sich am wahrscheinlichsten? (A) Taschenmesserphänomen bei hereditärem M. Parkinson (B) Myotonie (C) Progressive Muskeldystrophie Typ Duchenne (D) Chorea minor (E) Myasthenia gravis Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -41140 Ein 39-jähriger LKW-Fahrer kommt wegen heftiger Rückenschmerzen zur stationären Aufnahme. Sie erheben folgenden Befund: Lasègue-Zeichen rechts positiv bei 60 Grad, Tibialis-posterior-Reflex rechts abgeschwächt (links gut auslösbar ohne Auffälligkeit), rechts segmentartige Sensibilitätsstörung von der proximalen Unterschenkelaußenseite schräg über die Schienbeinvorderkante bis einschließlich Großzehenrücken, keine Paresen. Es handelt sich am wahrscheinlichsten um eine Wurzelkompression (A) L2 (B) L3 (C) L4 (D) L5 (E) S1 141 Entmarkung und Degeneration der Hinterstränge des Rückenmarks passen am besten zu (A) einer Spätmanifestation der Neurosyphilis (B) einer Infektion mit Polioviren (C) einer Infektion mit Varizella-Zoster-Virus (D) einem thrombotischen Verschluss der A. spinalis anterior (E) einer Infektion des Zentralnervensystems mit Trichinella spiralis 142 Welcher Befund ist während eines akuten generalisierten, epileptischen Krampfanfalles am wenigsten wahrscheinlich zu erwarten? (A) Zungenbiss (B) kurze Apnoe (C) Einnässen (D) Amaurosis fugax (E) Bewusstseinsverlust Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -42143 Immunhistologisch nachweisbare Ablagerungen von β-A4-AmyloidPeptid in senilen Plaques und in kleinen leptomeningealen und kortikalen Blutgefäßen werden typischerweise gefunden bei (A) M. Alzheimer (B) amyotrophischer Lateralsklerose (C) Amyloidneuropathie (D) Guillain-Barré-Syndrom (E) Syphilis des Zentralnervensystems 144 Hirnrindenkontusionsherde sind bevorzugt lokalisiert (A) in der interhemisphärischen Großhirnrinde (B) in basalen Stirn- und Schläfenlappenanteilen (C) in mediobasalen Hinterhauptslappenanteilen (D) im Uncus hippocampi (E) in den Kleinhirntonsillen 145 Bei der Obduktion einer 28 Jahre alt gewordenen Frau, die wenige Tage nach Beginn einer hochfieberhaften Erkrankung mit Kopfschmerzen und einem psychoorganischen Syndrom im zentralen Herz- und Kreislaufversagen ad exitum kam, fand man bei der Gehirnsektion eine schwerpunktmäßig in den Temporallappen und im Gyrus cinguli lokalisierte nekrotisierende Entzündung. Welcher Erreger kommt in erster Linie infrage? (A) Epstein-Barr-Virus (B) Zytomegalie-Virus (C) Influenza-Virus (D) Masern-Virus (E) Herpes-simplex-Virus 146 Am ehesten Folge eines chronischen Alkoholabusus ist eine Atrophie (A) in den oberen Abschnitten des Vermis cerebelli (B) der Nuclei pontis (C) der Substantia nigra (D) der Crura cerebri (E) des Pulvinar thalami beidseits Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -43147 Welche Aussage über den Zelltod durch Apoptose trifft am ehesten zu? (A) Er führt über eine rasche Desintegration der Zellmembranen zum rapiden Untergang ausgedehnter Zellverbände. (B) Er wird im zentroblastisch-zentrozytischen Lymphom (CB-CCL) durch eine Überexpression des bcl-2-Gens begünstigt. (C) Er ist in Tumorzellen durch eine Strahlen- oder Chemotherapie induzierbar. (D) Er führt während der Embryonalentwicklung zu Missbildungen wie Syndaktylie. (E) Er führt morphologisch zu einer massiven Kern- und Zellschwellung mit nachfolgender Ruptur der Zellmembran. 148 Welches der folgenden Körperchen ist charakteristisch - aber nicht beweisend - für chronischen Alkoholabusus? (A) Councilman-Körperchen (B) Hassall-Körperchen (C) Malpighi-Körperchen (D) Asteroid-Körperchen (E) Mallory-Körperchen 149 Für welchen Krankheitsprozess ist eine Amyloidbildung untypisch? (A) chronische Osteomyelitis (B) medulläres Schilddrüsenkarzinom (C) follikuläres Schilddrüsenkarzinom (D) Plasmozytom (multiples Myelom) (E) monoklonale Gammopathie unbestimmter Ursache 150 Welche Aussage trifft für die dystrophische Gewebsverkalkung nicht zu? (A) Sie ist eine Folge einer primären Calcium-PhosphatStoffwechselstörung. (B) Sie kann sich in atherosklerotischen Gefäßveränderungen entwickeln. (C) Sie kann in vorgeschädigten Herzklappen vorkommen. (D) Sie kann in käsigen Nekrosen bei Tuberkulose auftreten. (E) Sie kann in bestimmten Tumoren gefunden werden. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -44151 In welchen der nachstehend aufgeführten Zellen führt ein Antigenkontakt mit zellständigem IgE am wahrscheinlichsten zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren? (A) Makrophagen (B) CD8 + -Lymphozyten (C) Mastzellen (D) neutrophile Granulozyten (E) B-Lymphozyten 152 Welche Aussage über B-Lymphozyten trifft nicht zu? (A) Sie können IgM und IgD gleichzeitig auf der Zelloberfläche tragen. (B) Sie können MHC-Moleküle der Klasse I und II gleichzeitig auf der Zelloberfläche tragen. (C) Sie können CD4-positiven Lymphozyten Antigenpeptide präsentieren. (D) Ihre Antigenrezeptoren sind Trimere aus Schwerkette, - und -Leichtkette. (E) Lymphknotenfollikel enthalten zahlreiche B-Lymphozyten. 153 Die Produktion welches der folgenden Zytokine ist besonders charakteristisch für (aktivierte) T-Helfer-Lymphozyten vom T H 2-Typ (T H 2-Zellen)? (A) Interferon-γ (B) Interleukin-2 (C) Interleukin-4 (D) Interleukin-7 (E) Lymphotoxin-α (TNF-β) 154 Bei Personen mit welchem der genannten HLA-Antigene ist das Risiko am größten, nach Infektion mit Yersinien oder Salmonellen an einer reaktiven Arthritis zu erkranken? (A) B27 (B) B47 (C) DR2 (D) DR3 (E) DR4 Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -45155 Der M. haemolyticus neonatorum beruht am ehesten auf einer (A) Autoimmunreaktion (B) zytotoxischen Immunreaktion (Typ II) (C) Immunkomplexreaktion (Typ III) (D) anaphylaktischen Reaktion (Typ I) (E) verzögerten Immunreaktion (Typ IV) 156 Für welche der Erkrankungen bildet die Überempfindlichkeitsreaktion vom Typ IV (nach Coombs und Gell) typischerweise die pathophysiologische Grundlage? (A) allergisches Asthma bronchiale (B) allergisches Kontaktekzem (C) Arthus-Reaktion (D) Heuschnupfen (E) thrombozytopenische Purpura durch medikamentös induzierte Immunthrombozytopenie 157 Welche Zellen entwickeln bei der GvHD (Graft versus Host Disease) bevorzugt apoptotische Zelluntergänge? (A) Epithelzellen (B) T-Helfer-Lymphozyten (C) T-Suppressor-Lymphozyten (D) Fibroblasten (E) B-Lymphozyten 158 Welche Aussage zu bakteriellen Superantigenen trifft nicht zu? (A) Sie können T-Lymphozyten mit unterschiedlichen Peptid-Bindungs-Regionen aktivieren. (B) Sie binden an MHC-Moleküle der Klasse II. (C) Sie binden an eine V-Domäne von T-Zell-Rezeptoren. (D) Sie entfalten ihre Wirkung, nachdem sie in B-Lymphozyten prozessiert wurden. (E) Sie können an der Entstehung eines Schocksyndroms wesentlich beteiligt sein. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -46159 Was dient nicht der Bekämpfung einer Virusinfektion? (A) Neutralisation durch Antikörper (B) Lysozym (C) Interferone (D) CD8-Lymphozyten (E) NK-Zellen 160 Welche Aussage zu NK-Zellen (Natürlichen Killerzellen) trifft nicht zu? (A) Sie können Virus-infizierte Zellen lysieren. (B) Sie können Tumorzellen lysieren. (C) Sie tragen Fc-Rezeptoren (CD16) auf ihrer Oberfläche. (D) Sie können durch Interferon-α in ihrer zytotoxischen Funktion gestärkt werden. (E) Sie erkennen ihr Ziel vor allem über an MHC-Moleküle der Klasse II gebundene Antigenpeptide. 161 Leukozytenhaltiges Sekret (mit massenhaft Leukozyten) findet man - als kennzeichnenden Inhalt - in erster Linie in folgender der genannten Effloreszenzen: (A) Pustula (B) Papula (C) Vesicula (D) Squama (E) Bulla 162 In welcher Lokalisation wird eine rein fibrinöse Entzündung bevorzugt beobachtet? (A) Leptomeninx (B) Hirnventrikel (C) Perikard (D) Knochen (E) Haut Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -47163 Welche der folgenden entzündlichen Erkrankungen stellt keine eitrige Entzündungsform dar? (A) Muskelphlegmone (B) Typhus abdominalis (C) Lungenabszess (D) Pleuraempyem (E) Pyodermie 164 Welche Zellen des Granulationsgewebes produzieren im Wesentlichen das Kollagen der späteren Narbe? (A) Granulozyten (B) Lymphozyten (C) Endothelzellen (D) Fibroblasten (E) Histiozyten 165 Welche der folgenden Veränderungen ist am wenigsten vereinbar mit einer rheumatoiden Arthritis? (A) zystische Knochendestruktion (B) Granulome in inneren Organen (C) sog. Rheumaknoten im subkutanen Bindegewebe (D) Aschoff-Knötchen in den Herzklappen (E) bevorzugter Befall peripherer kleiner Gelenke 166 Welcher zytologische oder histologische Befund ist für Sarkoidosegranulome nicht typisch? (A) T-Lymphozyten (B) Konchoidkörper (Schaumann-Körper) (C) Kollagenfasern in der Randzone (D) Verkäsung (E) Langhans-Riesenzellen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -48167 Für die Colitis ulcerosa gilt am ehesten: (A) Sie geht im floriden Stadium mit Kryptenabszessen einher. (B) In der Mukosa des Dickdarms finden sich regelmäßig epitheloidzellige Granulome. (C) In den meisten Fällen kommt es zu Darmfisteln. (D) Der Krankheitsprozess beginnt in der Regel im terminalen Ileum. (E) Erreger der Krankheit ist das Clostridium difficile. 168 Bei einem 60 Jahre alten Patienten mit Fieber, Nachtschweiß, klopfschmerzhaften Nierenlagern, gelegentlich kolikartigen Schmerzen, Mikrohämaturie und einer signifikanten Leukozyturie wurden bei der Routine-Urinkultur weder schnell wachsende Bakterien noch Hefen nachgewiesen. Welcher der folgenden Infektionserreger sollte zuerst durch eine gezielte Untersuchungsanforderung ausgeschlossen werden? (A) Staphylococcus saprophyticus (B) Neisseria gonorrhoeae (C) Enterococcus faecalis (D) Klebsiella pneumoniae (E) Mycobacterium tuberculosis 169 Ein 78-jähriger Patient mit einer akuten eitrigen Meningitis wird - ohne Keimnachweis - mit einem Drittgeneration-Cephalosporin behandelt. Trotzdem verschlechtert sich sein Zustand rasch. Welcher der folgenden Erreger kommt am ehesten als Ursache der eitrigen Meningitis in Betracht? (A) Haemophilus influenzae (B) Listeria monocytogenes (C) Neisseria meningitidis (D) Streptococcus agalactiae (E) Streptococcus pyogenes Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -49170 Als Komplikation einer Antibiotikatherapie kann eine schwere Kolitis auftreten. Welchem Erreger kommt dabei eine besondere Bedeutung zu? (A) Clostridium difficile (B) Salmonella Typhi (C) Entamoeba histolytica (D) Staphylococcus epidermidis (E) Enterococcus faecalis 171 Das Therapeutikum der Wahl zur Behandlung einer schweren Erkrankung nach Infektion mit Legionella pneumophila ist/sind (A) Penicillin G (B) Erythromycin (evtl. in Kombination mit Rifampicin) (C) Aminoglykoside (D) Acylureidopenicilline (E) Cephalosporine in Kombination mit Ampicillin 172 Zu den Chemotherapeutika der 1. Wahl zur Behandlung der Tuberkulose gehört nicht: (A) Isoniazid (= Isonicotinsäurehydrazid = INH) (B) Ethambutol (C) Doxycyclin (D) Streptomycin (E) Rifampicin 173 Zu den allgemein empfohlenen (von Sonderfällen sei hier abgesehen) aktiven Schutzimpfungen für die Gruppe der Säuglinge, Kinder und Jugendlichen zählt, entsprechend dem "Impfkalender für Säuglinge, Kinder und Jugendliche" der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut, nicht: Impfung gegen (A) Diphtherie (B) Tetanus (C) Masern (D) Scharlach (E) Mumps Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -50174 Welche Aussage über die Metaplasie trifft nicht zu? (A) Sie kann im Magen als intestinale Metaplasie auftreten. (B) Sie geht beim Barrett-Ösophagus mit einem erhöhten Karzinomrisiko einher. (C) Sie ist als Plattenepithelmetaplasie im Bronchialsystem meist Folge einer chronischen Bronchitis bzw. eines Nikotinabusus. (D) Sie kann in mesenchymalen Geweben vorkommen. (E) Sie gehört zu den obligaten Präkanzerosen. 175 Welche der folgenden Erkrankungen gilt nicht als Präkanzerose im weitesten Sinne (WHO: precancerous condition)? (A) Colitis ulcerosa (B) aktinische Keratose (C) Xeroderma pigmentosum (D) Ulcus duodeni (E) familiäre Adenomatosis coli 176 Eine virale Ätiologie ist am wenigsten wahrscheinlich beim (A) hepatozellulären Karzinom (B) malignen Melanom (C) Zervixkarzinom (D) Burkitt-Lymphom (E) nasopharyngealen Karzinom 177 Was ist im Rahmen eines paraneoplastischen Syndroms am wenigsten zu erwarten? (A) Thrombosen (B) Myasthenia gravis (C) Cushing-Syndrom (D) Acanthosis nigricans maligna (E) Addison-Syndrom Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Frühjahr 2002 -51178 Welcher Tumor gehört nicht zur Gruppe der Keimzelltumoren (WHO)? (A) Seminom (B) Teratom (C) Chorionkarzinom (D) Medulloblastom (E) embryonales Karzinom 179 Die Kriterien pT1, N1 und M0 bedeuten beim Kolonkarzinom am ehesten (A) einen niedrigen Malignitätsgrad (B) einen mittleren Malignitätsgrad (C) einen hohen Malignitätsgrad (D) eine Infiltration der Muscularis propria mit regionären Lymphknotenmetastasen (E) eine Infiltration der Submukosa mit Metastasen in 1-3 regionären Lymphknoten 180 Das Plasmozytom (A) entsteht am häufigsten primär im Lymphknoten und metastasiert erst sekundär im Stadium IV in das Knochenmark (B) führt charakteristischerweise zu einer Amyloidose vom Typ AA (C) führt häufig zum Nierenversagen (D) ist definiert als eine neoplastische multiklonale Plasmazellproliferation mit bevorzugt IgE und IgM produzierenden Plasmazellen (E) wird synonym als T-Zonen-Lymphom bezeichnet Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A