A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -11 Bei welchem der folgenden Arzneistoffe ist - bei Gabe über längere Zeit - am wenigsten wahrscheinlich mit der Entwicklung einer Medikamentenabhängigkeit zu rechnen? (A) Pentazocin (B) Clomethiazol (C) Chlordiazepoxid (D) Tramadol (E) Imipramin 2 Die zutreffende Bezeichnung für Diacetylmorphin ist: (A) Heroin (B) Methadon (C) Pethidin (D) Pentazocin (E) Tilidin 3 Was tritt bei einem Opiat-Entzugssyndrom bei Morphinabhängigkeit am wenigsten wahrscheinlich auf? (A) ängstliche Unruhe (B) Status epilepticus (C) Gliederschmerzen (D) Übelkeit (E) Mydriasis Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -24 Ein 45-jähriger Alkoholkranker leidet seit kurzem an Doppelsehen, Gangunsicherheit, Gedächtnis- und Schlafstörungen. Die neurologische Untersuchung ergibt eine Vigilanzstörung, Desorientiertheit, Gedächtnisstörungen, eine Abduzensparese links, einen Horizontalnystagmus, eine Areflexie an den unteren Extremitäten und eine beinbetonte Ataxie. Im Computertomogramm stellt sich eine mäßige Hirnatrophie dar. Welche medikamentöse Akuttherapie ist hier vordringlich erforderlich? (A) Vitamin B 12 i.m. (B) Vitamin B 1 i.v. (C) Pyridostigmin oral (D) Folsäure oral (E) Clozapin i.v. 5 Was ist bei der Alkoholhalluzinose am häufigsten das kennzeichnende Merkmal? (A) akustische Halluzinationen (B) extreme Bewegungsunruhe mit unaufhörlichen Nestelbewegungen (C) gustatorische Halluzinationen (D) hypnagoge optische Halluzinationen (E) schwere Bewusstseinsstörung 6 Zur Therapie des schweren Alkoholentzugsdelirs ist folgender der genannten Arzneistoffe am besten geeignet: (A) Moclobemid (B) Paroxetin (C) Cyproteron (D) Clomipramin (E) Clomethiazol Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -37 Zur Erfassung der erlebten Schmerzqualität eignet sich am besten (A) eine Beschwerdeliste (B) eine Adjektivliste (C) ein Körperschema (D) eine Depressionsliste (E) eine Aktivitätenliste 8 Opioidrezeptoren finden sich im Zentralnervensystem charakteristischerweise nicht im (A) Thalamus (B) Vorderhorn des Rückenmarks (C) Hypothalamus (D) periaquäduktalen Grau (E) limbischen System 9 Morphin wird als ein stark wirkendes Analgetikum bei Dauerschmerzen eingesetzt. Welche der folgenden Feststellungen hierfür trifft am wenigsten zu? (A) Bei regelmäßiger oraler Einnahme über längere Zeit entsteht häufig eine psychische Abhängigkeit (Sucht). (B) Bei starken tumorbedingten Dauerschmerzen ist der Einsatz eines Retard-Präparates mit langer Wirkungsdauer sinnvoll. (C) Es ist auch bei lokaler Anwendung am Rückenmark infolge Bindung an spinale Opiatrezeptoren analgetisch wirksam. (D) Seine längerfristige Anwendung führt häufig zu einer behandlungsbedürftigen Obstipation. (E) Bei regelmäßiger oraler Einnahme kommt es im Allgemeinen zu keiner klinisch relevanten Atemdepression. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -410 Welche Aussage über Carbamazepin trifft nicht zu? (A) Es ist wirksam bei Grand-mal-Anfällen fokaler Genese. (B) Es ist wirksam bei Trigeminus-Neuralgie. (C) Es wird im Rahmen der Phasenprophylaxe bipolarer affektiver Psychosen eingesetzt. (D) Es wird zur Monotherapie der Schizophrenie empfohlen. (E) Es beeinflusst den eigenen Metabolismus durch Enzyminduktion. 11 Welche Aussage zu schmerztherapeutischen Lokalanästhesien trifft am wenigsten zu? (A) Bupivacain ist ein langwirkendes Lokalanästhetikum vom Amidtyp. (B) Lokalanästhetika vom Estertyp werden bevorzugt eingesetzt. (C) Lidocain ist ein Aminoamid-Lokalanästhetikum. (D) Etidocain führt zu einer ausgeprägten motorischen Blockade. (E) Prilocain ist bei gleicher Dosierung wie Lidocain weniger toxisch. 12 Das Kantharidenpflaster, das zu den blasenziehenden Mitteln (Vesikanzien) der traditionellen Medizin zählt, wird bevorzugt bei chronisch degenerativen Erkrankungen zur lokalen Schmerztherapie angewendet. Dabei ist nicht zu rechnen mit (A) Austritt von Lymphe (B) Austritt von Blutstropfen (C) einer lokalen Hyperämie (D) einer Gegenirritation (E) einem Abtransport von lokal algetischen Substanzen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -513 Welche der Aussagen zum medikamenteninduzierten Kopfschmerz trifft am wenigsten zu? (A) Nach Einnahme einer analgetischen Monosubstanz ist eher mit ihm zu rechnen als nach Einnahme eines analgetischen Mischpräparates. (B) Neben Ergotamin haben sich bei häufiger oder täglicher Einnahme auch andere Analgetika als ursächlich herausgestellt. (C) Ein akuter medikamenteninduzierter Kopfschmerz kann nach der Einnahme von Calciumantagonisten auftreten. (D) Prädisponiert sind Patienten mit Migräne oder Spannungskopfschmerz. (E) Er hat meist einen dumpf-drückenden Charakter. 14 Welche Aussage zu Schmerzen nach Extremitätenamputationen trifft am wenigsten zu? (A) Phantomschmerzen treten bevorzugt bei Patienten auf, die schon vor der Amputation Schmerzen in der betroffenen Extremität hatten. (B) Wenn Phantomschmerzen auftreten, ist ein explorativer operativer Eingriff zum Nachweis eines Neuroms indiziert. (C) Man unterscheidet nozizeptive und neuropathische Stumpfschmerzen. (D) Nozizeptiven Stumpfschmerzen liegen lokale Vorgänge wie Entzündungen, überschießende Kallusbildung oder mangelhafte Stumpfdurchblutung zugrunde. (E) Die Lokalisierung eines Phantomschmerzes fällt den Patienten bei Auftreten begleitender Phantomsensationen oft schwer. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -615 Ein 40-jähriger Patient wird mit einer akuten Lähmung der Schluckmuskulatur in einer Neurologischen Klinik aufgenommen. Er klagt auch insbesondere über Doppelbilder. Bei der Untersuchung fallen außerdem weite, nicht reagierende Pupillen auf. Der Liquor cerebrospinalis ist normal. Es finden sich keine Sensibilitätsstörungen. Ein solches Krankheitsbild findet sich am wahrscheinlichsten bei folgender der genannten Erkrankungen: (A) Myasthenia gravis (B) Polymyositis (C) Ponsinfarkt (Millard-Gubler-Syndrom) (D) Botulismus (E) Guillain-Barré-Syndrom 16 Eine 42-jährige Vegetarierin (Veganerin) klagt über Zungenbrennen, allgemeine Mattigkeit und Gangunsicherheit. Das Romberg-Zeichen ist positiv. Bei der Sensibilitätsprüfung werden die auf beide Fußrücken geschriebenen Zahlen und geführte Zehenbewegungen nicht erkannt. Welche der folgenden Diagnosen kommt am wahrscheinlichsten in Betracht? (A) Lambert-Eaton-Syndrom (B) Funikuläre Myelose (C) (Miller-)Fisher-Syndrom (D) Wernicke-Enzephalopathie (E) Creutzfeldt-Jakob-Krankheit 17 Zu den charakteristischen Phänomenen bei der Hyperventilationstetanie zählt/zählen nicht: (A) Karpopedalspasmus (B) Paramyotonie (C) Alkalose (D) "Geburtshelferstellung" der Hände (E) Parästhesien Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -718 Bei einem 25-jährigen Patienten mit rezidivierenden zerebralen Ischämien wird die Verdachtsdiagnose MELAS-Syndrom geäußert. Falls es sich wirklich um ein MELAS-Syndrom handelt, wäre am wahrscheinlichsten folgender der genannten Befunde zu erwarten: (A) Panarteriitis nodosa (B) Lactat-Azidose (C) Mitralklappenprolaps (D) systemischer Lupus erythematodes (E) paradoxe Hirnembolien bei Beinvenenthrombose 19 Was ist für den Morbus Wilson (mit manifester neurologischer und psychiatrischer Symptomatik) am wenigsten charakteristisch? (A) Kupferausscheidung im 24-Stunden-Urin erhöht (B) Gesamt-Kupfer im Serum erhöht (C) Coeruloplasmin im Serum erniedrigt (D) Kayser-Fleischer-Kornealring (E) erhöhte Kupferkonzentration im Putamen 20 Mit Hilfe eines Abwehrmechanismus werden verpönte Hassimpulse gegen eine bestimmte Person in besondere Freundlichkeit, ja scheinbare Zärtlichkeit, gegenüber dieser Person verwandelt. Es handelt sich am wahrscheinlichsten um folgenden Abwehrmechanismus: (A) Intellektualisierung (B) Projektion (C) Rationalisieren (D) Wendung gegen das Selbst (E) Reaktionsbildung Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -821 Unter paradoxer Intention (Frankl) versteht man in erster Linie eine(n) (A) Störung innerhalb der Partnerschaftsbeziehung (B) psychotherapeutische Technik (C) physiologischen Stimulus (D) bestimmte Form von Familienbeziehung (E) psychologischen Test 22 Was tritt bei Personen mit Bulimia nervosa am wenigsten wahrscheinlich auf? (A) Katalepsie (B) ausgeprägte Zahnkaries (C) Ösophagitis (D) Schamgefühle hinsichtlich des eigenen pathologischen Verhaltens (E) metabolische Alkalose 23 Für die histrionische Persönlichkeitsstörung (nach ICD-10) ist in erster Linie folgende der genannten Merkmalkonstellationen charakteristisch: (A) Abneigung gegen persönliche Kontakte und Vermeidung beruflicher Aktivitäten, die zwischenmenschliche Kontakte voraussetzen (B) Unterordnung eigener Bedürfnisse unter die anderer Personen und mangelnde Bereitschaft zur Äußerung angemessener eigener Ansprüche (C) übermäßiges Verlangen nach Anerkennung durch andere und oberflächliche labile Affektivität (D) Gleichgültigkeit gegenüber Lob und Kritik, emotionale Kühle und Mangel an Temperament (E) ängstlich-furchtsames Temperament, zwanghafte Zweifel und zwanghafte Vorsicht gegenüber den Alltagsbelangen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -924 Bei der Zwangsstörung ist psychodynamisch nach psychoanalytischer Auffassung in erster Linie Folgendes von Bedeutung: (A) Über-Ich-Strenge und Hypermoralität (B) Durchbruch der Angst als Parathymie (C) paraphrene Wendung gegen das Selbst (D) unbewusste paranoide Projektion eigener Affekte auf andere Personen (E) Pareidolien 25 Pathologisches dranghaftes Weglaufen im Sinne eines pathologischen Ausweichens bei sich zuspitzenden psychischen Konfliktsituationen wird in der Psychiatrie in erster Linie folgendermaßen bezeichnet: (A) Pyromanie (B) Fugue (C) Abasie (D) Hypomanie (E) Trichotillomanie 26 Die Grundregel (technische Grundregel) in der klassischen Psychoanalyse beinhaltet (nach Freud) in erster Linie Folgendes: (A) die Aufforderung an den Analysanden zur freien Assoziation (B) die konsequente Bemühung des Therapeuten, beim Analysanden die Entstehung einer Übertragungsneurose zu verhindern (C) das Ausagieren der unbewussten Konflikte gegen den Widerstand der gewohnten Umgebung (D) das Unterlassen tiefenpsychologischer Therapie, solange keine körperliche neurologische Untersuchung durchgeführt wurde (E) die Behandlung ich-strukturell gestörter Patienten im Sitzen Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -1027 Zu den Störungen der Sexualpräferenz (nach ICD-10) zählt üblicherweise nicht: (A) Fetischismus (B) Exhibitionismus (C) Voyeurismus (D) Münchhausen-Syndrom (E) Sadomasochismus 28 Das präsuizidale Syndrom nach Ringel ist nicht gekennzeichnet durch: (A) gehemmte und gegen die eigene Person gerichtete Aggression (B) situative Einengung (C) Einengung der Wertwelt (D) Autotopagnosie (E) Suizidphantasien 29 Eine (zuvor gesunde) 30-jährige Studentin berichtet, seit einigen Monaten ein deutliches Leistungsdefizit mit Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, rascher Ermüd- und Erschöpfbarkeit und vermehrter Reizbarkeit zu haben. In den letzten Wochen außerdem unmotiviert vom Magen aufsteigende Missempfindungen, verbunden mit einem metallischen Geschmack. Plötzlich könne ein unsagbares Glücksgefühl auftreten, gleich darauf habe sie unbändige Angst, sterben zu müssen. Manchmal rufe in letzter Zeit auch jemand nach ihr oder es klopfe nachts an der Tür, ohne dass jemand da sei. Bei der stationären Aufnahme finden sich bei der allgemeinen nichtapparativen - neurologischen Untersuchung keine Besonderheiten. Im EEG: allgemeine Dysrhythmie mit temporoparietalem Herdbefund links. Was liegt am wahrscheinlichsten vor? (A) hypochondrische Störung in Form der "Angst-GlücksPsychose" (B) hebephrene schizophrene Psychose (C) organische schizophreniforme Psychose (D) Landau-Kleffner-Syndrom (E) dissoziative Störung in Form der Multiplen Persönlichkeitsstörung Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -1130 Eine 64-jährige Witwe kommt nach Suizidversuch in Behandlung. Sie wirkt bei der Aufnahme stark gehemmt und sehr depressiv. Sie sei - so berichtet sie - appetitlos und habe Schlafstörungen. Vor 6 Monaten sei ihr Ehemann nach längerem Krebsleiden verstorben. Sie habe ihren Mann mit einer Überdosis Schmerzmittel umgebracht und sei eine Mörderin (de facto ist der Ehemann aber an seinem Krebsleiden verstorben und es gibt keine Tötungs- oder Mordhandlungen der Patientin); sie befürchte, das werde auch bald über Radio und Fernsehen verbreitet. Jeder sehe es ihr an. Aufgrund des Gesamtbildes lautet die lichsten: Diagnose am wahrschein- (A) Symbiontischer Wahn (B) Posttraumatische Belastungsstörung (C) Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen (D) Ganser-Syndrom (E) Sensitiver Beziehungswahn 31 Das so genannte Triadische System der Psychiatrie (A) ist ein gestufter Therapieplan für schwer behandelbare psychisch Kranke (B) berücksichtigt keine organisch bedingten Erkrankungen (C) beinhaltet ein (traditionelles) Diagnosenschema psychischer Störungen (D) schließt ein naturwissenschaftliches Krankheitsverständnis aus (E) ist begrenzt auf die Einteilung der schizophrenen, affektiven und schizoaffektiven Erkrankungen 32 Ein Patient berichtet, das Mienenspiel und die Bewegungen der Pfleger bezögen sich auf ihn; man wolle ihm damit zu verstehen geben, dass er über besondere Fähigkeiten und übernatürliche Kräfte verfüge. Um welches psychopathologische Symptom handelt es sich am ehesten? (A) Akoasmen (B) Paramimie (C) Echopraxie (D) Wahnwahrnehmung (E) Gedankenausbreitung Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -1233 Welche Denkstörung ist für die Schizophrenie in erster Linie typisch? (A) Pseudologia phantastica (B) Zerfahrenheit (C) ideenflüchtiges Denken (D) katathyme Amnesie (E) Denkhemmung 34 Hinsichtlich der Symptomatik der Schizophrenie wird in der Psychiatrie psychopathologisch zwischen Minus-Symptomatik (Negativ-Symptomatik) einerseits und Plus-Symptomatik (Positiv-Symptomatik) andererseits unterschieden. Welches der psychopathologischen Symptome wird üblicherweise zur schizophrenen Minus-Symptomatik (Negativ-Symptomatik) gerechnet? (A) Größenwahn (B) akustische Halluzinationen in Form dialogisierender Stimmen (C) nihilistischer Wahn (D) Affektverflachung (E) akustische Halluzinationen in Form aggressiver imperativer Stimmen 35 Einem Symptom 1. Ranges der Schizophrenie (nach Kurt Schneider) entspricht am wenigsten folgende der genannten Aussagen eines schizophrenen Patienten: (A) Unbekannte Personen zwingen mir Gedanken auf, arbeiten diese in Wellen in meinen Kopf hinein, wollen mir damit übel. (B) Ich merke, wie man mir meine Gedanken aus dem Kopf zieht, was einen unmäßigen Druck verursacht. (C) Ich werde von Ultraschall angepeilt, moderne Apparate verursachen in meinem Körper elektrische, in Wellen kommende Ströme. (D) Mein Partner beeinflusst mich, er lenkt mich genau wie einen Roboter, vielleicht durch Hypnose. (E) Seit längerer Zeit weiß ich schon, dass meine Frau mich vergiften will. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -1336 Welche Wirkung des Antidepressivums Amitriptylin entwickelt sich bei oraler Gabe in der Regel am spätesten? (A) Sedation (B) Stimmungsaufhellung (C) Mundtrockenheit (D) Miktionsstörungen (E) Tachykardie 37 Zu den Antidepressiva vom Typ der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) wird üblicherweise gerechnet: (A) Clozapin (B) Opipramol (C) Trimipramin (D) Citalopram (E) Moclobemid 38 Bei gleichzeitiger Gabe bestimmter Arzneistoffe besteht aufgrund von Wechselwirkungen das Risiko eines lebensbedrohlichen serotonergen Syndroms. Beim Umsetzen von der einen Arzneistoffgruppe auf die andere ist deshalb eine Karenzzeit einzuhalten! Das Risiko eines solchen schweren serotonergen Syndroms (bei gleichzeitiger Gabe) liegt vor allem vor bei folgender der genannten Arzneistoff-Kombinationen: (A) Haloperidol und Levomepromazin (B) Amitriptylin und Benperidol (C) Tranylcypromin und Fluoxetin (D) Carbamazepin und Biperiden (E) Oxazepam und Doxepin Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -1439 Hinsichtlich der Rezidivprophylaxe mit Lithium bei bipolarer Verlaufsform der affektiven Störungen (manisch-depressive Psychose) gilt: (A) Der Blutserumspiegel sollte hierbei über 2,0 mmol/L liegen. (B) Die Lithiumspiegelkontrolle im Serum muss über mindestens 1 Jahr jeweils zweimal pro Woche erfolgen. (C) Die volle prophylaktische Wirkung von Lithium tritt im Allgemeinen innerhalb von einer Woche nach Beginn der Lithiumprophylaxe ein. (D) Bei salzarmer Diät ist zumeist eine Erhöhung der täglichen Lithiumdosis erforderlich. (E) Bei der Blutentnahme zur Serumspiegelkontrolle sollte ein bestimmter Zeitabstand zum letzten Lithiumeinnahmezeitpunkt eingehalten werden. 40 Welche der genannten unerwünschten Wirkungen ist bei einer Behandlung mit Lithium am wenigsten zu erwarten? (A) feinschlägiger Tremor (B) Leukopenie (C) Struma (bei längerfristiger Gabe) (D) Polyurie (E) gastrointestinale Störungen 41 Bei Behandlung mit welchem der Psychopharmaka muss während der ersten Therapiemonate die Leukozytenzahl bzw. das Differentialblutbild am engmaschigsten kontrolliert werden? (A) Lithium (B) Haloperidol (C) Clozapin (D) Moclobemid (E) Fluvoxamin Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -1542 Welcher der folgenden Arzneistoffe verursacht am wenigsten wahrscheinlich Spätdyskinesien? (A) Fluspirilen (B) Benperidol (C) Clozapin (D) Haloperidol (E) Flupentixol 43 Welcher der folgenden Arzneistoffe lässt sich nicht zu den Neuroleptika mit hoher oder sehr hoher neuroleptischer Potenz rechnen? (A) Maprotilin (B) Pimozid (C) Benperidol (D) Fluphenazin (E) Haloperidol 44 Bei der Therapie mit Neuroleptika äußert sich die unerwünschte Wirkung Akathisie in erster Linie folgendermaßen: (A) stuporartige Bewegungslosigkeit (B) Hypomimie (C) Unfähigkeit, still sitzen zu können (D) Opisthotonus (E) vermehrter Speichelfluss Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -1645 Eine 46-jährige Patientin berichtet über seit 5 Jahren regelmäßig im Herbst/Winter auftretende extreme Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit. Einhergehend mit vermehrter Kälteempfindlichkeit, gesteigertem Appetit (besonders auf Süßigkeiten) und Gewichtszunahme, erhöhtem Schlafbedürfnis und längeren Schlafperioden. Nach 3-4 Monaten klängen die Beschwerden wieder ab. Durchuntersuchungen bei verschiedenen Fachärzten hätten keine organischen Auffälligkeiten ergeben. Am ehesten handelt es sich um: (A) Lennox-Syndrom (B) Pyknolepsie (C) so genannte Saisonale Depression (D) Narkolepsie (E) Shy-Drager-Syndrom 46 Nach dem Betreuungsgesetz (BtG)- in dem die Betreuung Volljähriger geregelt ist - versteht man unter dem Einwilligungsvorbehalt in erster Linie Folgendes: (A) die erforderliche Zustimmung zur Einrichtung der Betreuung bei einem geschäftsfähigen psychisch Kranken (B) die Einwilligung des Betreuers zur Übernahme einer Betreuung bei einem zu Betreuenden (C) die Zustimmung des Betreuers zu bestimmten Willenserklärungen des Betreuten (D) die Zustimmung des geschäftsunfähigen Betreuten zu Anordnungen des Betreuers (E) die Zustimmung des Gerichts zur Teilnahme von Verwandten des Betreuten an der Pflege 47 Nach Klassifikation der WHO (ICD-10) zählt zu den Parasomnien insbesondere folgende der genannten Störungen: (A) Parakinese (B) Alpträume (C) Einschlafstörung im Senium (D) Kataplexie (E) Katalepsie Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -1748 Hinsichtlich der (primären) Rechenstörung beim Kind als umschriebene Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten (nach ICD-10) trifft nicht zu: (A) Laut Definition besteht im Regelfall zugleich ein erniedrigter Intelligenzquotient. (B) Es besteht eine Diskrepanz der Leistungen im Rechnen gegenüber anderen Schulfächern. (C) Defizite in den Grundrechenarten sind ein charakteristisches Merkmal. (D) Im Rahmen der Diagnostik sollten die Rechenfertigkeiten im standardisierten Test geprüft werden. (E) Bei diesen Kindern besteht das Risiko sekundärer psychischer Störungen. 49 Hinsichtlich des Hyperkinetischen Syndroms (Hyperaktives Syndrom) bei Knaben gilt nicht: (A) Vorzeitiges Abbrechen von Aktivitäten ist ein Charakteristikum. (B) Die Störung manifestiert sich im Regelfall zwischen dem 8. und 14. Lebensjahr. (C) Überzufällig häufig kommt es hierbei zu Störungen des Sozialverhaltens. (D) Charakteristischerweise besteht ein Aufmerksamkeitsdefizit. (E) Es besteht ein erhöhtes Unfallrisiko. 50 Bei einem 12-jährigen Knaben besteht ein sehr auffälliges Verhalten, das seiner Umgebung bereits auffiel, als er im Kleinkindalter war: betastet andere Kinder übermäßig, wird dabei abgelehnt, schnuppert immer wieder an Gegenständen und ist durch bestimmte Geräusche übermäßig fasziniert. Stereotype, "eckige" Bewegungen. Jede Veränderung seiner Umgebung führt zur Unruhe des Kindes; spielt immer mit den gleichen Gegenständen. Geringe Sprachmodulation, Echolalie. Kann photographisch genau abmalen. Verspätete Sprachentwicklung. Worum handelt es sich am wahrscheinlichsten? (A) Hebephrene Schizophrenie (B) Frühkindlicher Autismus nach Kanner (C) Anaklitische Depression (D) Rett-Syndrom (E) Tourette-Syndrom Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -1851 Was ist für das Adie-Syndrom am wenigsten charakteristisch? (A) gute Prognose quoad vitam (B) Nystagmus (C) tonischer Ablauf der Fernakkommodation (D) tonischer Ablauf der Nahakkommodation (E) Fehlen der Triceps-surae-Reflexe 52 Ein gesteigerter Masseter-Reflex ist in erster Linie charakteristisch für: (A) den Torticollis spasmodicus (B) das Adie-Syndrom (C) die Pseudobulbärparalyse (D) die Choreoathetose (E) das Lambert-Eaton-Syndrom 53 Das pathologische so genannte Kulissenphänomen ist gekennzeichnet durch folgenden Befund: (A) bei Phonation Verziehung von Rachenhinterwand und Gaumensegel zur Seite (B) Reaktionslosigkeit des Zungengrundes bei Auslösung des Würgereflexes (C) Offenbleiben der Stimmritze beim Versuch der Phonation (D) Abweichen der Zunge beim Herausstrecken bei HypoglossusLähmung (E) Herabhängen der Augenlider und der Gesichtszüge bei Diplegia faciei Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -1954 Was ist für die so genannte idiopathische Trigeminusneuralgie am wenigsten charakteristisch? (A) Manifestation in der zweiten Lebenshälfte (B) "Tic douloureux" (C) Triggerung des Schmerzes durch Kieferbewegungen (D) Triggerung des Schmerzes durch Sprechen (E) Lähmung der mimischen Muskulatur einer Gesichtshälfte 55 Für welche Erkrankung sind bilaterale Akustikusneurinome typisch? (A) Sturge-Weber-Syndrom (B) Neurofibromatose Typ 2 (C) tuberöse Sklerose (M. Bourneville-Pringle) (D) M. von Hippel-Lindau (E) multiple endokrine Neoplasie (MEN) 56 Das Chvostek-Phänomen - in vorherrschender Definition (A) wird ausgelöst durch Beklopfen des N. facialis (B) äußert sich in einer Krallenstellung der Finger (C) beruht auf einer Druckempfindlichkeit des N. mentalis (D) zeigt sich bei Bestreichen der Bauchhaut mit dem Reflexhammer-Griff (E) äußert sich in einer Ptose der Augenlider 57 Die einzelnen Muskeleigenreflexe zeigen im Regelfall eine bestimmte Zugehörigkeit zu den reflexvermittelnden peripheren Nerven. Welche der folgenden Zuordnungen trifft für den Regelfall nicht zu? (A) Biceps-brachii-Reflex - N. musculocutaneus (B) Triceps-brachii-Reflex - N. radialis (C) Tibialis-posterior-Reflex - N. peroneus (D) Quadriceps-femoris-Reflex - N. femoralis (E) Triceps-surae-Reflex - N. tibialis Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -2058 Was ist für die diabetische Polyneuropathie am wenigsten charakteristisch? (A) Störung der Herzfrequenzvariabilität (B) abgeschwächte Triceps-surae-Reflexe (C) Muskelparese(n) (D) vermindertes Vibrationsempfinden (E) starke Liquorzellzahlerhöhung 59 Eine Hypästhesie im Bereich des hinteren Zungendrittels - ursprünglich anatomische Versorgung des Regelfalles vorausgesetzt - ist in erster Linie kennzeichnend für eine Schädigung des (A) N. hypoglossus (B) N. accessorius (C) N. facialis (D) N. trigeminus (E) N. glossopharyngeus 60 Im Rahmen der - von Zecken übertragenen - Borreliose (Borrelia burgdorferi) ist am wenigsten wahrscheinlich zu rechnen mit: (A) Fazialisparese (B) Pseudobulbärparalyse (C) heftigen radikulären Schmerzen (D) lymphozytärer Pleozytose im Liquor (E) Erythema chronicum migrans Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -2161 Wenn es bei einem peripheren motorischen Nerven zu einer akuten traumatischen Läsion vom Schweregrad der Axonotmesis (komplette axonale Kontinuitätsunterbrechung bei erhaltener Nervenhülle) kommt, so zeigt das 4 Wochen nach diesem Trauma abgeleitete Elektromyogramm (bei einem Muskel, der typischerweise diesem Nerven zuzurechnen ist) charakteristische Befunde. Zu diesen zählt nicht: (A) Fibrillationspotentiale (B) pathologische Spontanaktivität (C) fehlende Rekrutierbarkeit motorischer Einheiten (D) Riesenpotentiale bei leichter Willkürinnervation (E) positive scharfe Wellen 62 Bei einer Frau besteht seit etlicher Zeit eine typische Trigeminusneuralgie, wobei eine Ursache trotz intensiver Abklärung nicht nachgewiesen werden konnte. Sie wurde von den behandelnden Ärzten deswegen als "idiopathische Trigeminusneuralgie" (entsprechend früher üblicher Nomenklatur) klassifiziert. Da die medikamentöse Therapie keinen hinreichenden Erfolg verzeichnet, erscheint jetzt ein operativer Eingriff unumgänglich. Was kommt hier in erster Linie in Frage? (A) operative Durchtrennung des N. trigeminus (B) Exhairese des N. trigeminus (C) perkutane Thermokoagulation des Ganglion pterygopalatinum (D) mikrovaskuläre Dekompression (nach Janetta) (E) perkutane Mikrokompression des Ganglion pterygopalatinum (mit Ballonkatheter) Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -2263 Ein 28-Jähriger erhält beim Fußballspielen einen kräftigen Tritt gegen den linken Unterschenkel. Kurze Zeit später stellen sich zunehmende starke Schmerzen und eine pralle Schwellung an der Vorderseite des linken Unterschenkels ein. Der Patient sucht am nächsten Tag seinen Hausarzt auf, der wegen Abschwächung des Pulses der A. dorsalis pedis links einen Arterienverschluss vermutet und die umgehende Einweisung in die Chirurgie veranlasst. Dort wird zusätzlich folgender Befund erhoben: Lähmung der Fuß- und Zehenheber links, Hypästhesie im Nahbereich des 1. Interdigitalraumes (zwischen Großzehe und 2. Zehe). Es handelt sich am wahrscheinlichsten um Folgendes: (A) Tibialis-anterior-Syndrom (B) Syndrom der Loge de Guyon (C) Tarsaltunnel-Syndrom (D) traumatischer Abriss des N. peroneus (E) Kiloh-Nevin-Syndrom 64 Lokale Injektionsbehandlung mit Botulinumtoxin A kommt am wenigsten wahrscheinlich in Betracht zur Therapie des/der: (A) idiopathischen Blepharospasmus (B) Meige-Syndroms (C) Torticollis spasmodicus (D) spasmodischen Dysphonie vom Adduktortyp (E) isolierten Kausalgie Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -2365 Eine 53-jährige Frau leidet seit 1-2 Jahren an einer chronischen Polyarthritis, u.a. mit Befall der Finger-, Hand-, Zehen- und Fußgelenke. Seit einigen Monaten leidet sie zudem an - vornehmlich nächtlichen - heftigen ziehenden Schmerzen in den ersten drei Fingern der rechten Hand, die bis in den Oberarm ausstrahlen. Sie erwache oft davon und habe dann das Gefühl der "steifen Finger". "Ausschütteln" der Hand führe dann zur Linderung. Worum handelt es sich am wahrscheinlichsten? (A) Karpaltunnelsyndrom (B) rheumatoides Wurzelreizsyndrom C4 (C) Supinatorlogensyndrom (D) Raynaud-Syndrom (E) rezidivierende untere Armplexus-Druckschädigung ("Schlaflähmung") 66 Ein 44-jähriger Patient stellt sich vor wegen einer intermittierenden, von körperlicher Belastung abhängigen Schwäche beider Beine, die mit einem bis zur Leistengegend hochreichenden Taubheitsgefühl einhergeht. Ein solches Krankheitsbild ist in erster Linie charakteristisch für folgende der genannten Erkrankungen: (A) Myasthenia gravis (B) Muskeldystrophie vom Beckengürteltyp, Typ Becker-Kiener (C) durale spinale AV-Fistel (D) Meralgia paraesthetica (E) Parinaud-Syndrom Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -2467 Welche Aussage zum Babinski-Phänomen (Babinski-Zeichen) trifft nicht zu? (A) Es lässt sich auslösen durch Bestreichen des lateralen Fußsohlenrandes mit einem Streichholz. (B) Beim Säugling gilt ab einem Alter von 4 Monaten Auslösbarkeit eines Babinski-Phänomens definitionsgemäß als pathologisch. (C) Ein charakteristischer Befund hierbei ist eine tonische Dorsalextension der Großzehe. (D) Das Babinski-Phänomen als pathologischer Befund gilt klinisch-neurologisch als ein charakteristisches Hinweiszeichen auf eine so genannte Pyramidenbahnschädigung. (E) Bei vollständiger irreversibler Rückenmarksquerschnittsläsion mit Querschnittshöhe Thorakalmark ist im Verlauf mit dem Auftreten eines positiven Babinski-Phänomens zu rechnen. 68 Welche Aussage über den Kremasterreflex trifft nicht zu? (A) Sein zugehöriger Rückenmarks-Segmentbereich liegt überwiegend im Bereich des Sakralmarkes. (B) Ein charakteristischer Ort der Auslösung ist: mediale Seite des proximalen Oberschenkels. (C) Er ist bei Konus-Kauda-Läsionen mit Reithosenanästhesie in einem Teil der Fälle erhalten. (D) Er wird üblicherweise zu den Fremdreflexen gezählt. (E) Er lässt sich auslösen durch Bestreichen der Haut mit einem Holzstäbchen. 69 Bei einer 64-jährigen Frau kam es beim nachmittäglichen Kaffeetrinken akut zu lumbalen Rückenschmerzen, einer linksbetonten Lähmung beider Beine sowie etwas später zu unkontrolliertem Harnabgang. An den Beinen findet sich zudem eine Analgesie und Thermanästhesie. Die Prüfung der Berührungsempfindung und der Vibrationsempfindung erbringt keinen pathologischen Befund. Was liegt am wahrscheinlichsten vor? (A) akute intermittierende Porphyrie (B) Wallenberg-Syndrom (C) A.-spinalis-anterior-Syndrom (D) lateraler Bandscheibenvorfall L5 (E) akute Myelitis Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -2570 Eine 25-jährige Frau stellt sich wegen "elektrisierender" paravertebraler Missempfindungen bei Vorwärtsneigen des Kopfes vor. Bereits seit 4 Wochen hat sie im Bereich des Abdomens ein Umschnürungsgefühl, so "als wäre etwas um den Bauch gewickelt". Bei der neurologischen Untersuchung finden sich beidseits eine Dysästhesie und Hyperpathie im Bereich der Segmente Th 8 bis Th 11, die Bauchhautreflexe sind ausgefallen. Die Muskeleigenreflexe sind an den Beinen lebhafter als an den Armen, das Babinski-Zeichen ist rechts positiv. Es besteht ein dissoziierter Nystagmus. Welche Diagnose ist aufgrund des Gesamtbildes am wahrscheinlichsten? (A) Syringomyelie thorakal (B) Morbus Krabbe (C) Multiple Sklerose (D) Polymyositis (E) epiduraler Abszess 71 Wenn man gezielt die Diadochokinese überprüfen will, so wird hierfür in erster Linie folgender der genannten Tests eingesetzt: (A) rasch-alternierende Pronation und Supination der Unterarme im Seitenvergleich (B) Prüfung des so genannten Taschenmesserphänomens (C) Vorhalteversuch mit vorgehaltenen ruhig ausgestreckten Armen im Seitenvergleich (D) Finger-Nase-Versuch (E) Prüfung des Seiltänzer-Ganges Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -2672 Eine bei der Gehirnobduktion einer infolge akuter Bronchopneumonie gestorbenen 60-jährigen Frau festgestellte einseitige Ammonshornsklerose steht am wahrscheinlichsten in Zusammenhang mit (A) regressiven Veränderungen eines Hirntumors (B) einer bei der Patientin bekannten Temporallappen-Epilepsie (C) einer vor vielen Jahren erlittenen traumatischen Subduralblutung (D) einem Hypertonus im großen Kreislauf (E) einer Herzinfarktnarbe in der Hinterwand des linken Ventrikels 73 Welche Diagnose trifft für die in Abbildung Nr. 1 der Bildbeilage dargestellte Veränderung eines wenige Tage nach der Geburt verstorbenen Kindes am ehesten zu? (A) Kernikterus (Bilirubin-Enzephalopathie) (B) Porenzephalie (C) konnatale Toxoplasmose (D) Status lacunaris (E) metachromatische Leukodystrophie 74 Hinsichtlich der Alzheimer-Krankheit (Demenz vom AlzheimerTyp) gilt nicht: (A) Manifestation der Erkrankung zumeist nach dem 40. Lebensjahr (B) Ätiologisch wird eine sporadische von einer familiären Form unterschieden. (C) Im Verlauf kommt es zu einer neuroradiologisch nachweisbaren Hirnatrophie. (D) Wortfindungsstörungen sind ein typischer Befund. (E) In etwa 4/5 der Fälle handelt es sich um Männer. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -2775 Welche der nachfolgend genannten chromosomalen Krankheiten disponiert am ehesten zu histologischen Veränderungen im Sinne eines M. Alzheimer? (A) Down-Syndrom (Trisomie 21) (B) Edwards-Syndrom (Trisomie 18) (C) Pätau-Syndrom (Trisomie 13) (D) Turner-Syndrom (E) Klinefelter-Syndrom 76 Was ist beim idiopathischen Parkinson-Syndrom am wenigsten wahrscheinlich zu erwarten? (A) Untergang cholinerger Neurone in der Substantia nigra (B) depressive Verstimmung in einem frühen Stadium der Erkrankung (C) Adenoma sebaceum (D) Bradyphrenie (E) verminderte Mitbewegung der Arme beim Gehen 77 Gegenüber einer Monotherapie des M. Parkinson mit Levodopa hat eine Kombinationsbehandlung mit Levodopa und Benserazid mehrere Vorteile. Was gehört nicht dazu? (A) Unruhe und Verwirrtheitszustände werden vermindert. (B) Unerwünschte kardiale Wirkungen werden vermindert. (C) Übelkeit und Erbrechen werden vermindert. (D) Die Levodopa-Dosis kann erheblich reduziert werden. (E) Der periphere Abbau von Levodopa wird vermindert. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -2878 Mit welcher der folgenden Untersuchungsmethoden lässt sich die Verdachtsdiagnose Chorea Huntington am zuverlässigsten bestätigen? (A) Halothan-Koffein-Kontrakturtest (B) Genanalyse (C) Aktometrie (D) Histidin-Belastungstest (E) Elektroenzephalographie 79 Eine diffuse Demyelinisierung der weißen Substanz im Groß- und Kleinhirn mit reaktiver Gliose sowie mehrkernigen Riesenzellen spricht am ehesten für eine Infektion des ZNS mit (A) Prionen (B) Borrelien (C) Kryptokokken (D) Toxoplasmen (E) HIV-1 80 Welcher Liquorbefund ist bei der Multiplen Sklerose (im aktiven Krankheitsstadium) am wenigsten wahrscheinlich zu erwarten? (A) Liquordruck im Normbereich (B) Zellzahlvermehrung besteht überwiegend aus Granulozyten (C) Liquor makroskopisch klar (D) Nachweis oligoklonaler IgG-Banden (E) Liquorpassage frei Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -2981 Ein (bisher in seinem Leben neurologisch gesunder) Kraftfahrer erleidet einen sekundär generalisierten tonisch-klonischen Anfall und wird deswegen notfallmäßig stationär aufgenommen. Bei eingeschränkter Vigilanz steigt die Körpertemperatur rasch auf 40,5 Grad Celsius; es besteht Nackensteifigkeit. Das CCT ist unauffällig, das MRT ergibt temporobasal beiderseits kleine herdförmige Veränderungen. Zur kausalen Therapie ist in erster Linie Gabe von folgendem Arzneistoff indiziert: (A) Baclofen (B) Amphotericin B (C) Cytarabin (D) Aciclovir (E) Doxorubicin 82 Welcher Liquorbefund ist für die tuberkulöse Meningitis am wenigsten charakteristisch? (A) Erhöhung des Lactatwertes (B) Erniedrigung des Glucosewertes (C) Spinnengewebsgerinnsel (D) initial: Vorherrschen von Plasmazellen im Zellbild (E) erhöhter Liquordruck 83 Ein Diabetes insipidus centralis ist in erster Linie charakteristisch für folgenden der genannten intrakraniellen Tumoren: (A) Kraniopharyngeom (B) Keilbeinflügelmeningeom (C) Neurinom des Kleinhirnbrückenwinkels (D) Olfaktoriusmeningeom (E) Gangliogliom Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -3084 Bei zerebralen Metastasen findet sich als Primärtumor am wenigsten häufig folgender der genannten Tumoren: (A) Gallenblasenkarzinom (B) Bronchialkarzinom (C) Malignes Melanom (D) Mammakarzinom (E) Nierenzellkarzinom 85 Eine bislang gesunde 81-jährige Frau erleidet im Verlauf von ½ Jahr zwei spontane intrazerebrale Blutungen, die erste hochparietal rechts und die zweite temporal links. Welche der genannten Diagnosen ist am wahrscheinlichsten? (A) Pseudotumor cerebri (B) Amyloidangiopathie (C) Blutungen bei Phäochromozytom (D) Angiomatose Sturge-Weber (E) Gradenigo-Syndrom infolge Sinusvenenthrombose 86 Im akuten Anfall beim Morbus Menière ist in erster Linie folgende Nystagmusform charakteristisch: (A) benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (B) dissoziierter Nystagmus (C) latenter Fixationsnystagmus (D) Down-beat-Nystagmus (E) richtungsbestimmter Nystagmus Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -3187 Bei einem Patienten besteht folgender Atmungstyp: periodisches An- und Abschwellen von Tiefe und Frequenz der Atemzüge mit apnoischen Pausen. Wie wird dieser Atmungstyp am zutreffendsten bezeichnet? (A) Cheyne-Stokes-Atmung (B) Kussmaul-Atmung (C) inverse Atmung (D) Schnappatmung (E) paradoxe Atmung 88 Das (erstmals bei der Betroffenen aufgetretene) klinische Syndrom "subakuter diffuser Kopfschmerz mit epileptischen Anfällen und Hemiparese" sollte bei einer 32-jährigen Frau vor allem an die folgende der genannten Diagnosen denken lassen: (A) West-Syndrom (B) Sinusvenenthrombose (C) Subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) (D) Sluder-Neuralgie (E) Lennox-Gastaut-Syndrom 89 Eine nuklearmedizinische Untersuchung des Gehirns (z.B. SPECT) ist am wenigsten indiziert bei Verdacht auf (A) Demenz verschiedener Ursachen, z.B. M. Alzheimer (B) Ischämie (C) Epilepsie (D) diffuse Subarachnoidalblutung (E) Hirntod Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -3290 Die Röntgenaufnahme des Schädels in zwei Ebenen (siehe Abbildung Nr. 2 der Bildbeilage) wurde bei einem 72-jährigen Mann angefertigt, bei dem die Knochenszintigraphie eine Nuklidanreicherung der okzipitalen Kalotte zeigte. Welches diagnostische Vorgehen ist am ehesten indiziert? (A) Da es sich um eine metastasenverdächtige Kalottenosteolyse handelt, ist eine Computertomographie des Kopfes zur Darstellung der intrakraniellen Ausdehnung zu veranlassen. (B) Da die Diagnose einer Kalottenhyperostose eines Meningeoms zu stellen ist, sollten eine digitale Subtraktionsangiographie und präoperative Tumorembolisation durchgeführt werden. (C) Da eine osteoplastische Kalottenmetastase anzunehmen ist, wird ein urologisches Konsilium zur Frage nach einem Prostatakarzinom einberufen. (D) Unter der Diagnose einer chronischen Osteomyelitis mit Knochensequester ist eine Magnetresonanztomographie des Schädels vorzunehmen. (E) Es besteht die Normvariante eines Foramen occipitale der Emissarvenen, die eine langfristige Kontrolluntersuchung erfordert. 91 Erworbene Leseunfähigkeit (bei intaktem Sehvermögen) - als Unfähigkeit, (vom Untersucher vorgelegtes) Geschriebenes zu erfassen (aufgrund einer neuropsychologischen Störung des Lesesinnverständnisses, z.B. im Rahmen einer optischen Agnosie nach Hirntrauma) - wird am zutreffendsten mit folgendem der genannten Begriffe bezeichnet: (A) Agraphie (B) Dyslalie (C) Alexie (D) Anosognosie (E) Ageusie Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -3392 Eine 55-jährige Frau leidet seit einigen Wochen an Abgeschlagenheit, Inappetenz und Kopfschmerzen, neuerdings auch an belastungsabhängigen Schmerzen der Kaumuskeln und der Oberschenkel. Hinzu kommen Sehstörungen. Sie begibt sich wegen dieser Beschwerden jetzt erstmals zum Arzt. Als Erstes ist folgende Untersuchung durchzuführen: (A) Bestimmung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (B) Computertomographie des Schädels (C) Digitale Subtraktionsangiographie (DSA) (D) Elektromyographie (EMG) (E) Muskelbiopsie aus dem M. masseter 93 Ein 74-jähriger Patient hat eine linkshirnige transitorische ischämische Attacke erlitten. Sonographisch und angiographisch findet sich eine ulzerierte Plaque ohne wesentliche Lumeneinengung am Abgang der A. carotis interna links. Ansonsten findet sich bei der gründlichen Durchuntersuchung kein Hinweis auf eine weitere Emboliequelle. Bei Fällen dieser Art ist - nach vorherrschender Lehrmeinung zur Sekundärprophylaxe in erster Linie folgende Maßnahme indiziert: (A) Thrombolyse mit rt-PA (B) Gabe von Acetylsalicylsäure (C) Thrombendarteriektomie der A. carotis interna links mit gleichzeitiger Stentimplantation (D) Hämodilutionsbehandlung mit Hydroxyäthylstärke in wöchentlichen Abständen (E) Gabe von Nimodipin Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -3494 Arterielle Dissektionen werden als Ursache von Schlaganfällen gefunden. Unter einer arteriellen Dissektion versteht man heutzutage definitionsgemäß in erster Linie Folgendes: (A) autochthoner sklerotischer Verschluss einer intrakraniellen Arterie infolge Mikroangiopathie (B) arterielle Missbildung in Form einer atypischen Verlängerung (Schlängelung des Gefäßes) (C) Gefäßwand-Aufspaltung mit Einblutung (D) kompletter Verschluss der extrakraniellen Arterie durch Embolus aus einer anderen Gefäßregion (E) heparininduzierte Thrombopenie 95 Als Ursprungsort des Embolus bei einem embolischen Verschluss des Hauptastes der A. cerebelli inferior posterior (PICA) kommt - Gefäßanordnung des Regelfalles vorausgesetzt - am wenigsten in Betracht: (A) Aorta (B) A. vertebralis (C) A. basilaris (D) Herz (E) Truncus brachiocephalicus 96 Zur Behandlung des intrazerebralen AV-Angioms kommt am wenigsten in Betracht: (A) Strahlenchirurgie mit dem so genannten Gamma Knife (B) mikrochirurgische Exstirpation (C) Embolisation mit Embolisat (D) Chemotherapie mit ACNU® (Nimustin) (E) Bestrahlung durch Linearbeschleuniger Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -3597 Die Abbildung Nr. 3 der Bildbeilage zeigt das kraniale Computertomogramm eines 67-jährigen Mannes mit einer akut aufgetretenen Hemiparese. Die wahrscheinlichste Diagnose lautet: (A) chronisches subdurales Hämatom (B) Territorialinfarkt (C) chronisches epidurales Hämatom (D) Glioblastoma multiforme (E) Hirnmassenblutung 98 Eine 15-jährige Realschülerin, die regelmäßig raucht, Bier trinkt und einen Ovulationshemmer einnimmt, leidet seit sechs Monaten gelegentlich unter dumpfen rechtsseitigen Kopfschmerzen mit optischen Flimmerphänomenen und Kribbelparästhesien der linken Hand. Die Sehstörungen und sensiblen Reizerscheinungen sind jeweils nach ca. 20 Minuten abgeklungen; die Kopfschmerzen aber halten dann jeweils noch einige Stunden lang an. Das Magnetresonanztomogramm des Kopfes, die Doppler-Sonographie der Hirngefäße, der Blutgerinnungsstatus und die Liquordiagnostik sind ebenso unauffällig wie eine eingehende kardiologische Untersuchung. Worum handelt es sich am wahrscheinlichsten? (A) Prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit (PRIND) (B) komplex-fokale Anfälle bei Temporallappenepilepsie (C) Migräne mit Aura (D) Cluster-Kopfschmerzen (E) Kearns-Sayre-Syndrom Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 2. Staatsexamen Herbst 2001 -3699 Bei einer Patientin mit Myasthenia gravis ist es zu einer schweren myasthenen Krise mit Aspirationspneumonie gekommen. Zur Therapie kommt am wenigsten in Betracht: (A) Beatmung (B) antibiotische Therapie (C) Atemwegsabsaugung (D) Plasmapherese (E) initiale Atropin-Gabe 100 Was ist für die Maligne Hyperthermie am wenigsten charakteristisch? (A) Anstieg der CK i.S. auf extrem hohe Werte (B) erbliche Myopathie bei den Betroffenen (C) im Spontanverlauf letaler Ausgang der Störung (D) Muskelsteifigkeit (E) rasche Besserung bei Therapie mit Suxamethonium i.v. 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