Magnettechnik für Teilchenbeschleuniger Grundlagen der Magnetostatik • Maxwellgleichungen • Koordinatensystem im Beschleuniger • Potentialfunktion • Laplacegleichung • Berechnung von Magnetfeldern Quadrupolemagnete Vektorpotential Stromverteilung für Supraleitende Magnete • cos-teta Stomverteilung 1 Magnetostatik Magnetfeld gemessen in A/m H [ A / m] Magnetische Induktion oder Magnetische Flussdichte gemessen in Tesla – vielfach auch mit Magnetfeld bezeichnet V s B [Tesla] oder B [ 2 ] m Im Vakuum sind magnetische Induktion und Magnetfeld gleichwertig: B 0 H mit 0 4 10 7 Vs Am In einem isotropen Material mit der Permeabilität gilt : B 0 H Im allgemeinen ist etwa 1, doch für ferromagnetische Materialien ist in der Grössenordung von einigen tausend. 2 Maxwellgleichungen 1. Maxwellsches Gesetz : H rot H j D t 2 mit j [ A / m ] Stromdichte und D [C / m 2 ] dielektrische Verschiebung 2.Maxwellsches Gesetz E rot E B t (Induktionsgesetz) 3.Maxwellsches Gesetz D div D el (Grundgesetz der Elektrostatik) mit el [C / m3 ] Ladungsdichte 4.Maxwellsches Gesetz B div B 0 (Grundgesetz der Magnetostatik) 3 Maxwellgleichungen im Vakuum Es wird für das Vakuum angenommmen: • kein elektrischer Strom (keine Leiter für Elektronen) • keine Magnetisierung (kein magnetisches Material) • keine dielektrische Verschiebung und daher gilt: j 0 M0 D E 0 B H 0 1.Maxwellsches Gesetz 2.Maxwellsches Gesetz H rot H E t E rot E B t 0 3. Maxwellsches Gesetz E div E 0 4. Maxwellsches Gesetz B div B 0 4 Maxwellgleichungen für Magnetostatik - zeitlich konstant 1. Maxwellsches Gesetz H rot H j 2. Maxwellsches Gesetz E rot E 0 (Induktionsgesetz) 3. Maxwellsches Gesetz (Grundgesetz der Elektrostatik) 4. Maxwellsches Gesetz (Grundgesetz der Magnetostatik) D div D el B div B 0 5 Maxwellgleichungen für Magnetostatik im Vakuum aus dem 1. Maxwellsches Gesetz H rot H j aus dem 4. Maxwellsches Gesetz Ausserdem gilt mit : H rot H 0 B div B 0 B 0H B 0 6 Magnetfeld in den Koordinaten des Beschleunigers z Im x, y, z - Koordinatensystem gilt : B B( x, y, z) (B x ( x, y, z),B y ( x, y, z),B z ( x, y, z)) dB z dB y dB x dB z dB y dB x B ( , , ) dy dz dz dx dx dy s B v F x Im x, z, s - Koordinatensystem für den Beschleuniger gilt : B B( x, s, z) (B x ( x, s, z),B z ( x, s, z),Bs ( x, s, z)) dB dBs dB x dB z dBs dB x B ( z , , ) 0 ds dz dz dx dx ds 7 Quadrupole: Fokussierung nur in einer Ebene B rot B 0 Annahme im 2-dimensionalem Fall: B (B x ,0, B z ) da gilt : B s 0 dB dBx B (0, z ,0) 0 dx dz z und daher: dB z d B x dx dz x z-Komponente des Quadrupolemagnetfeld auf der x-Achse 8 Teilchenablenkung für Quadrupolmagneten B z ( x ) const x Annahme: Teilchen mit positiver Ladung läuft in s-Richtung B x ( z) const z z z Sicht entlang der Teilchenbahn x s x Sicht von oben z s x 9 Berechnung des Magnetfeldes Im Bereich wo kein Strom fliesst : H rot H 0 damit ergibt sich : H , denn es gilt 0 (x, z, s) ist ein skalares Potential Hx d d d , Hs , Hz dx ds dz Für ein Magnetfeld ohne Komponente in s - Richtung ergibt sich : (x, z) und Hx ( x, z) d d (x, z), Hz ( x, z) (x, z) dx dz 10 Laplacegleichung (x, z, s) ist ein skalares Potential für H d d d , Hs , Hz dx ds dz mit B 0 H (im Vakuum) lässt sich ein skalares Potential für B definieren, d.h. B ist der Gradient des skalaren Potentials : B ( x, s, z) Hx da ausserdem gilt : B div B 0 folgt die Laplacegleichung : 2 ( x, s, z) 0 2 2( x, s, z) 2( x, s, z) 2( x, s, z) ( x, s, z) 2 2 x s z2 11 Berechnung des Magnetfeldes für einen Eisenmagneten Satz von Stokes: Gegeben: • vektorieller Ortsfunktion, wie z.B. H( x, y, z) • geschlossener Weg, der eine Fläche begrenzt Dann gilt für Bereiche, in denen kein Strom fliesst: H rot H 0 daraus folgt : (rot H) dA H ds 0 H ds 0 12 Skalares Potential ist konstant entlang der Eisenoberfläche An der Grenzfläche zwischen Luft und Eisen gibt es keine Feldkomponente tangential entlang des Eisens. Entsprechend der elektrischen Ladungen auf einer Metallplatte: es gibt keine Potentialdifferenz, und keine Feldkomponente entlang der leitenden Platte. Mit der Bedingung : HE E HL und E 1 folgt : HE l E HL l HL l daraus folgt : Hparallel 0 Eisen Luft oder Vakuum 13 Berechnung des Feldverlaufs (2-dimensional) Gleichung für Magnetfeld : Laplacegleichung : B ( x, z) 2 ( x, z) 0 Ansatz : Der Feldverlau f B z(x,z) entlang der x - Achse ist bekannt : B z(x,z) Gz ( x ) f( z) f( z) ist eine unbekannte Funktion B z Gz ( x ) g x mit g x z x Beispiel:Quadrupolfeld 14 Berechnung des Feldverlaufs (2-dimensional) Aus der Potentialgleichung folgt : (x, z) Bz(x,z) dz [Gz ( x ) f( z)] dz Gz (x ) z f( z) dz mit der Annahme : B z(x,z) Gz ( x ) f( z) Aus der Laplacegleichung folgt : 2 2( x, z) 2( x, z) 2Gz ( x ) f ( z) ( x, z) z 0 2 2 2 z x z x 2Gz ( x ) 1 2Gz ( x ) 2 daraus folgt : f( z) z dz z 2 2 2 x x 1 2Gz ( x ) 3 Daraus folgt : ( x, z) Gz ( x ) z z 2 6 x ( x, z) ( x, z) und die Komponenten : B x(x,z) sowie : B z(x,z) x z 15 Quadrupolmagnet Beispiel: Quadrupolmagnete zur Fokussierung von Teilchen haben ein linear ansteigendes Feld Bz(x) entlang der x-Achse: B z Gz ( x ) g x mit g x z 2G z ( x ) 1 2G z ( x ) 2 f( z) z dz z 2 2 2 x x f ( z) 0 B z(x,z) g x ( x, z) Gz ( x ) z f( z) dz g x z B x(x,z) ( x, z) und B z(x,z) ( x, z) x z x Beispiel:Quadrupolfeld B x(x,z) g z und B z(x,z) g x ( x, z) g x z Äquipotentiallinien für einen Wert 0 0 z(x) sind Hyperbeln x 16 Feld eines Leiters in s-Richtung im Zentrum vom (x,z) Das Magnetfeld um einen stromdurchflossenen Leiter 0 I 2 r ausserdem gilt : B 0 und B 0 j B lässt sich aus dem Vektorpote ntial ableiten : B(x, z, s) A(x, s, z) hat konzentris che Kreise mit : B z r x Für den 2 - dimensionalen Fall ergibt sich : dB z dB x B A (0, ,0) A( x, s, z) (0, A s ,0) dx dz I r mit A s 0 ln 2 a (bei der Ableitung fällt a heraus, es dient nur als Konstante um in der ln - Funktion keine Dimension zu haben) 17 Feld eines Leiters in s-Richtung z z Raumpunkt P s R x r a Θ Strahlachse Leiter mit Strom in s-Richtung x 18 Feld eines Leiters in s-Richtung 2 r r R 2 a 2 r 2 2 a r cos( ) a 2 (1 2 2 cos( )) a a 1 mit Hilfe von : cos(x) (exp( ix ) exp( ix)) erhält man : 2 r r R a (1 exp[ i( )]) (1 exp[ i( )]) a a davon der Logarithmus : 1 r 1 r ln R ln(a) ln(1 exp[ i( )]) ln(1 exp[ i( )]) 2 a 2 a Mit n n z 1 1 r ergibt sich : ln R ln a cos[n( )] n1 n 2 n1n a ln(1 z) n 0 I 1 r und A s (r, ) cos[n( )] 2 n1n a 19 Strom entlang eines leitenden Zylinders d Auf dem Zylinder fliesst ein Strom mit der - Winkelvert eilung : dI( ) I0 cos(m ) d mit m 1,2,3... a Einsetzen in das Vektorpote ntial und Integration : n 0 I0 1 r 2 As (r, ) cos[n( )] cos(m ) d 2 n1n a 0 Daraus ergibt sich mit Hilfe von Polarkoordinaten : m I 1 r As (r, ) 0 0 cos(m ) 2 m a m 1 As A s 0 I0 r B(r, ) A ( , ) [sin(m ), cos(m )] r r 2a a 20 Erzeugung von Dipol und Quadrupolfeldern Feldverlau f entlang der x - Achse : für z 0 wird B z ( x ) ausgerechnet. Dafür ist 0 und damit : 0 I0 m1 x m 2a Für m 1, d.h. cos - förmige Stromverte ilung B x 0 und B z ( x ) folgt : B z ( x ) 0 I0 2a (Dipolfeld) - + + Für m 2, d.h. 2 * cos - förmige Stromverte ilung 0 I0 folgt : B z ( x ) x 2 2a 21