PowerPoint-Präsentation - Fahrrad, Photos, Physik, Reisen

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Vorlesung:
4stündig Mittwoch + Donnerstag 10.15 – 11.45 Uhr
1½ Stunden mit ca. 5 Minuten Pause gegen 11.00 Uhr
Prof. Dr. Bruno Meyer
Ergänzungsvorlesung:
Freitags 10.15 – 11.45 Uhr 14tägig
beginnend diesen Freitag
Priv.-Doz. Dr. Detlev Hofmann
Übungen:
14tägig abwechselnd zur Ergänzungsvorlesung,
Rechenübungen unter Aufsicht und Anleitung; Präsenzpflicht
Dr. Albrecht Hofstaetter
Termine: 26.10., 9.11., 23.11., 14.12., 11.1., 25.1., 8.2.
Team für Experimente: PTA Anna Zagan
Dr. Albrecht Hofstaetter
Vorlesungsvertretung:
Dr. Detlev Hofmann
Prof. emeritus Dr. Arthur Scharmann
Stil der Vorlesung: Experimente, Ableitung der physikalischen Gesetzmäßigkeiten
z.B. freier Fall
a) In welcher Zeit fällt Kugel welche Strecke  Weg – Zeit - Diagramm
b) Herleitung auf rein mathematischem Weg
v = ds / dt, a = dv / dt = d2s / dt2  v =  a dt = a  t, s =  v dt =  a  t dt = ½ a t2
c) Voraussetzung: konstante Masse bei allen Experimenten (nicht immer gegeben,
z.B. Rakete: dm / dt !)
Konsequenz: Viele physikalische Gesetzmäßigkeiten werden hergeleitet oder anschaulich gemacht
über mathematische Rechenregeln: Integration, Differentialrechnung,Vektoralgebra.
Wenn nötig, im Kurs gebracht, so genannte Trockenstunden (Kreidephysik)
Kurs:
Dreisemestrig (I, II, III)
zu I gleich
II :
Optik, Elektromagnetismus
III:
Atom, Molekül, Kern, Elementarteilchenphysik, Festkörperphysik, Relativitätstheorie
I und II: Klassische Physik,
III: Moderne Physik
Inhalt der Vorlesung Experimentalphysik I
0.
Einführung
1.
Physikalische Größen
Teil 1: Mechanik
2.
Bewegung in einer Dimension
3.
Bewegung in zwei und drei Dimensionen
4.
Die Newton'schen Axiome I
5.
Die Newton'schen Axiome II: Anwendungen, Scheinkräfte
6.
Arbeit und Energie
7.
Teilchensysteme und Impulserhaltung
8.
Drehbewegungen
9.
Statisches Gleichgewicht starrer Körper
10.
Gravitation
11.
Mechanik deformierbarer Körper
Teil 2: Schwingungen und Wellen
12.
Schwingungen
13.
Mechanische Wellen
14.
Akustik
Teil 3: Thermodynamik
15.
Temperatur
16.
Wärme und der 1. Hauptsatz der Wärmelehre
17.
Verfügbarkeit der Energie
Literaturverzeichnis:
Bergmann, L., Lehrbuch der Experimentalphysik. Band I: Mechanik, Relativität, Wärme; Walter de
Gruyter Verlag Berlin New York 1998; 176 DM (insgesamt 8 Bände)
Demtröder, W., Experimentalphysik. I: Mechanik und Wärme. Springer Verlag Berlin Heidelberg New
York 1998; 79,90 DM (insgesamt 4 Bände)
Feynman, R., Vorlesungen über Physik. Band I: Mechanik, Strahlung, Wärme; R. Oldenbourg Verlag
München Wien 2001; 107,18 DM (insgesamt 3 Bände)
Gerthsen, Ch., Physik. Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2002; 139,90 DM
Hänsel, H., Neumann, W., Physik. (Mechanik und Wärmelehre), Spektrum Akademischer Verlag
Heidelberg, Berlin, Oxford 1993; 49,90 DM (insgesamt 4 Bände)
Hering, E., Physik für Ingenieure. VDI Verlag Düsseldorf 1999 -VDI Springer 79,90 DM
Kohlrausch, F., Praktische Physik Band I: Mechanik, Akustik, Wärme, Optik; B.G. Teubner Verlag
Stuttgart 1996; 330,00 DM (insgesamt 3 Bände)
Orear, J., Physik. Hanser Verlag München Wien 1991; 69,80 DM
Paus, H., Physik in Experimenten und Beispielen. Hanser Verlag München Wien 1995; 99,80 DM
Tipler, P.A., Physik. Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin Oxford 2000; 139,90 DM
0.1. Was ist Physik
Griechich:  = Ursprung, Naturordnung, das Geschaffene
Physik ist die Naturwissenschaft, die sich mit den Grundbausteinen der uns umgebenden Welt und
deren gegenseitigen Wechselwirkungen beschäftigt. Ziel der physikalischen Forschung ist ein
grundlegendes Verständnis auch komplexer Naturvorgänge und ihre Zurückführung auf

einfache Gesetzmäßigkeit

Quantifizierbarkeit

Voraussagbarkeit
Physik sucht in der Vielfalt der Naturerscheinungen nach Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhängen,
um die beobachteten Phänomene durch wenige Grundprinzipien zu beschreiben.
0.2. Die Bedeutung des Experiments
Wir arbeiten heute in der Regel nicht mehr an vom Beobachter unbeeinflußbaren Naturerscheinungen
(sehen wir ab von Astronomie etc.), sondern an kontrollierbaren, wiederholbaren, überprüfbaren
Vorgängen, wie Galileis Untersuchung des freien Falles.
Die Wichtigkeit eines physikalischen Experiments liegt darin, daß der Experimentator die
Bedingungen, unter denen der Versuch abläuft, weitgehend bestimmen kann. Es ist also die "gezielte
Frage an die Natur, eine eindeutige Antwort bei geeigneter experimenteller Anordnung zu erhalten".
Wir versuchen, daraus eine Gesetzmäßigkeit aufzustellen, ein physikalisches Gesetz, das meßbare
Größen und Begriffe miteinander verknüpft. Die Schreibweise ist üblicherweise eine mathematische
Gleichung.
0.3. Regelkreis der physikalischen Erkenntnis
a) Experiment
Im ersten Schritt werden die Merkmale des untersuchten Phänomens, d.h. die physikalischen Größen
gesucht. Zur präziseren Beschreibung müssen diese Merkmale auch durch physikalische Definitionen
festgelegt werden, z.B. Kraft, Beschleunigung etc..
Im Experiment werden durch Messungen zwei oder mehr physikalische Größen miteinander
verglichen und die dabei aufgestellten Zusammenhänge aufgeschrieben, z.B. in einem Weg-ZeitDiagramm.
Es ist dabei gelungen, die physikalischen Erscheinungen auf höchstens sieben physikalische
Grundgrößen zurückzuführen: Zeit, Masse, Länge, Temperatur, Stromstärke, Lichtstärke,
Stoffmenge.
b) Induktionsschluss
Werden physikalische Zusammenhänge immer wieder experimentell bestätigt, dann kann gefolgert
werden, dass sie zu jeder Zeit und an jedem Ort gültig sind.
Diese Verallgemeinerung wird in der Mathematik Induktionsschluss genannt, d.h. von n  n+1.
Eine solche Verallgemeinerung ist nur gültig, wenn sich die physikalischen Konstanten nicht ändern.
Die Forderung nach der Konstanz der Naturereignisse (Freier Fall  Erdbeschleunigung) äußert sich
in der Physik in der Existenz von Naturkonstanten, z.B. Lichtgeschwindigkeit, Elementarladung,
Planck'sches Wirkungsquantum etc.
c) Physikalische Gesetze
Mit der Verallgemeinerung durch den Induktionsschluss ist ein physikalisches Gesetz ermittelt.
Beispiel: Man findet stets eine Proportionalität von Kraft zu Masse mal Beschleunigung.
Es wird dann mathematisch formuliert
F = m  a,
wobei durch Wahl des Einheitensystems die Proportionalitätskonstante zu 1 gewählt wird.
Hier greift die Theorie ein, sie macht Vorhersagen, deren Überprüfung durch Experimente
gewährleistet sein muss.
d) Deduktion
Aus den physikalischen Theorien oder Gesetzen können mit Hilfe der Logik spezielle, auf ein
konkretes Problem bezogene Aussagen hergeleitet werden.
Ein Beispiel: die Mondlandung wäre nicht möglich gewesen, wenn auf der Erde nicht alle
Gesetzmäßigkeiten bekannt gewesen wären!
So konnte der Flug auf der Erde simuliert werden. Der Erfolg der Mission zeigt, daß die
physikalischen Theorien richtig und zuverlässig waren.
Regelkreis der physikalischen Erkenntnis
bestehend aus a) Experiment b) Induktionsschluß c) Physikalisches Gesetz d) Deduktion
Induktionsschluß
(n  n+1)
Verallgemeinerung
(Abstraktion)
Experiment (Beobachtung)
Physikalische Gesetze
Zusammenhang physikalischer Größen
Systeme gesetzmäßiger Zusammenhänge
Verifikation
Meßvorschrift
Deduktion
Ableiten konkreter Verhaltensweisen
mittels der Logik
0.4. Ein historischer Rückblick
Die geschichtliche Entwicklung der Physik lässt sich in drei große Perioden unterteilen:
Antike Naturphilosophie
Beobachtungen verknüpft mit philosophischen Betrachtungen, aber Entmythologisierung der
Naturerscheinungen
Aristoteles 384-322 v.Chr.
Thales von Milet 624-546 v. Chr.
Anaximander 611-546 v. Chr.
Pythagoras
Vier Grundstoffe: Feuer, Wasser, Luft und Erde
Klassische Physik
Galilei (1564-1642) als erster Physiker, der versuchte, physikalische Hypothesen durch gezielte
Experimente zu untermauern.
Isaac Newton (1642-1727) brachte die Mathematik in die Physik.
18./19. Jahrhundert: Große Namen wie Boyle, Mariotte, Kelvin, Snellius, Huygens, Coulomb,
Faraday, Maxwell, Hertz, Boltzmann, Röntgen
Moderne Physik
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts neue Ära der Physik durch Planck über Einstein, Bohr, Schrödinger und Heisenberg. Vollkommen neues Bild der Atome, Kerne und Elementarteilchen.
0.5. Unser heutiges Weltbild
Grobe Unterteilung der Physik in zwei Blöcke; Unterscheidung über Wirkung (Energie x Zeit) und
Vergleich mit der Planckschen Konstanten:
Wirkung >> h
Wirkung  h
Mittelbar erfahrbar
Unmittelbar erfahrbar
Makrophysik
lichtmikroskopisch zugänglich
Zerlegbare Teile
Unzerlegbare Teile
(Quanten)
Kontinuierliche,
stetige Abläufe
Diskontinuierliche,
unstetige Abläufe
Mikrophysik
atomar und
subatomar
Klassische Physik
Quantenphysik
Anschaulich
Unanschaulich, abstrakt
Streng deterministisch
Statistisch deterministisch
Genaue Messungen
Unschärferelationen
Teilgebiete der Physik
Aufbau der Materie
Bestandteile
Wechselwirkung, Kraft, Deutung
Physikalische Gebiete
Quarks und Leptonen
+ Antiteilchen
Schwache WW
elektromagnetische WW
Elementarteilchen
Nukleonen, Mesonen
Proton, Neutron
Schwache WW
elektromagnetische WW
Elementarteilchen
Atomkerne (d = 10 -15 m)
Proton + Neutron
Kohlenstoffkern
(6n + 6p)
Schwache WW
Kernkraft
Kernphysik
Atome (d = 10 -10 m)
Atomkern + Elektronen
C: Kern + 6 Elektronen
elektromagnetische WW
Quantenmechanik
Quantenelektrodynamik
Atomphysik
Moleküle
Biomoleküle
elektromagnetische WW
Molekülphysik
Biophysik
Festkörper
Kristalle, Halbleiter
elektromagnetische WW
Festkörperphysik
Beziehung der Physik zu Nachbarwissenschaften
Chemie
Technik
Biologie
(Quantentheorie 
(Halbleiterphysik 
(Röntgenbeugung 
Periodensystem)
Transistor)
DNS-Struktur)
Medizin
Geologie
(Kernresonanz 
(Thermodynamik
Kernspintomograph)
Geysire)
1. Physikalische Größen
Eine physikalische Größe stellt eine eindeutig definierte, meßbare Eigenschaft eines physikalischen
Objekts, Zustands oder Vorgangs dar.
Beispiele:
Länge eines Tischs (Objekt)
Stärke eines elektrischen Feldes (Zustand)
Dauer einer Pendelschwingung (Vorgang)
1.1 Grundgrößen und abgeleitete Größen
Die Definition einer physikalischen Grund- (Basis-)größe besteht wesentlich in der Angabe eines
Meßverfahrens.
Abgeleitete Größen werden durch Produkt- und Quotientenbildung aus den Basisgrößen definiert.
Alle physikalischen Größen lassen sich auf sieben Grundgrößen zurückführen
(bzw. sechs Grundgrößen und eine Naturkonstante):
Länge, Zeit, Masse, Temperatur, Stromstärke, Lichtstärke, Stoffmenge
(bzw. Zeit, Masse, Temperatur, Stromstärke, Lichtstärke, Stoffmenge, Lichtgeschwindigkeit)
Die Dimension einer physikalischen Größe zeigt, wie die Größe von den Basisgrößen abhängt,
unabhängig von den verwendeten Einheiten. So ist z.B. die Dimension der Geschwindigkeit immer
Länge durch Zeit, abgekürzt V = L  Z-1. (Dimensionsprüfung!)
Beispiele abgeleiteter Größen
1.2 Maßeinheiten und Maßsysteme
Die Vereinbarung, nach der eine beobachtete physikalische Eigenschaft quantifiziert wird, ist die
Maßeinheit der betreffenden physikalischen Größe.
Die Messung einer physikalischen Größe erfolgt durch den Vergleich mit einer Einheit.
Die Zahl, die angibt, wie oft die Einheit in der zu messenden Größe enthalten ist, wird als
Zahlenwert der betreffenden physikalischen Größe bezeichnet.
Physikalische Größe = Zahlenwert  Einheit
Die Basiseinheiten im SI (Système International d'Unites) - System
Bereich
Mechanik
Physikalische Größe Zeichen Name der Einheit Zeichen
Länge
l (r, s)
Meter
m
Zeit
t
Sekunde
s (sec)
Masse
m
Kilogramm
kg
I
Ampere
A
Temperatur
T
Kelvin
K
Stoffmenge
n
Mol
mol
Lichtstärke
I
Candela
cd
Elektrizitätslehre Elektr. Stromstärke
Wärmelehre
Photometrie
Vorsätze und Kurzzeichen
Vorsatz Kurzzeichen Bedeutung
Vorsatz Kurzzeichen Bedeutung
18
Dezi
d
10 fach
15
Zenti
c
10 fach
12
Milli
m
10 fach
9
Mikro
m
10 fach
6
Nano
n
10 fach
3
Piko
p
10
2
Femto
f
10
1
Atto
a
10
Exa
E
10 fach
Peta
P
10 fach
Tera
T
10 fach
Giga
G
10 fach
Mega
M
10 fach
Kilo
k
10 fach
Hekto
h
10 fach
Deka
da
10 fach
-1
-2
-3
-6
-9
-12
fach
-15
fach
-18
fach
Daneben teilweise noch Sondereinheiten wie Å (Angström) in Gebrauch; 1 Å = 10-10 m
1.3 Wichtige Naturkonstanten
1.4 Meßgenauigkeit und Meßfehler

Ergänzungsvorlesung an diesem Freitag
2. Kinematik
2.1 Länge (l)
Einheit: Meter (m)
Definition:
1m
ist die Länge der Strecke, die Licht im Vakuum während des Zeitintervalls von
1/299 792 458 s durchläuft.
Basis: Konstanz der Lichtgeschwindigkeit;
Versuch: Messung der Lichtgeschwindigkeit
c = 299 792 458 m/s
Abstand der beiden Reflektoren:
2  s = 30 m
x2
x1
Abstand der beiden Lichtimpulse
auf dem Oszillographen:
x = 5 cm  t = 10  10-8 s
 c0 
Abstand x2 - x1 = 10 cm
Im Versuch: Tn = 2  10-7 s
 1 cm  2  10-8 s
2  s
30 m

t
10 10 8 s
(Hilfsmittel zur Zeitmessung:
Rechtecksignal mit n = 20 MHz
 Abstand zweier Rechtecke
 t = 5  10-8 s)
Idee bei der Festlegung: 1 m  der 40 000 000 ste Teil des Erdumfangs  Urmeter
Später: Das 1 650 763,73 fache der Wellenlänge der orangenfarbenen Spaktrallinie des Isotops 86Kr
2.2 Zeit (t)
Einheit: Sekunde (s)
Definition:
1s
ist das 9 192 631 770 fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden
Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustands von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Strahlung.
Zeitnormal der PhysikalischTechnischen Bundesanstalt
(PTB) in Braunschweig
Idee bei der Festlegung: 1 s  der 86 400 (= 24  60  60) ste Teil eines Tages
Sekundenpendel
2.3 Geschwindigkeit (v)
Abgeleitete Größe: Geschwindigkeit ist Änderung des Ortes (Weg) durch Zeit
Einheit: m/s
2.3.a Durchschnittsgeschwindigkeit
Gesamtstrecke
Durchschnittsgeschwindigkeit <v> =
Gesamtzeit
Beispiel: Gießen-Würzburg (170 km) in zwei Stunden: Durchschnittsgeschwindigkeit 85 km/h
Wir wissen nichts über die Details der Reise, Stau, Pause, insbesondere nichts über Spitzengeschwindigkeit, Geschwindigkeit zu einen gewissen Zeitpunkt der Reise.
Im einfachen Bild der eindimensionalen Bewegung gibt es nur eine Koordinate x, den Ursprung
und die Richtung positiv oder negativ.
Die Verschiebung eines Teilchens von x1 nach x2 um die Strecke x = x1 - x2
benötigt die Zeit t = t1 (am Ort x1) - t2 (am Ort x2):
x x 2  x1

<v> =
t t 2  t1
Versuch: Gleichförmige Bewegung
x1 = x2 = x3 = x4, t1 = t2 = t3 = t4: v = const. (= <v>)
Man kann sich das für beliebige Weg-Zeit-Diagramme klarmachen. Man betrachte die Punkte P1
(x1, t1) und P2 (x2, t2) dann ist die Durchschnittsgeschwindigkeit die Steigung der Geraden, die die
P1 und P2 verbindet.
In diesem speziellen Fall ist die Durchschnittsgeschwindigkeit auch vom Zeitintervall abhängig, auf
das man sich bezieht. So ist zum Beispiel zwischen P1 und P2 die Durchschnittsgeschwindigkeit
kleiner als zwischen P1 und P2'.
2.3.b Momentangeschwindigkeit
Wir benutzen das gleiche Weg-Zeit-Diagramm wie vorher und gehen auf kleinere Zeitintervalle über.
Zeitintervall: t1, t2, t3
Für jedes Zeitintervall haben wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit mit der Steigung der Geraden.
Je kleiner das Zeitintervall, desto mehr nähert man sich der Tangente an die Kurve, d.h. die
Momentangeschwindigkeit ist für einen bestimmen Zeitpunkt die Steigung der Tangenten an die xt-Kurve in diesem Punkt.
lim x
Mathematisch: v = t  0
t
lim x dx

 x
, in differentieller Schreibweise v = t  0
t dt
Um die Momentangeschwindigkeit zu bestimmen, hat man zwei Möglichkeiten:
Liegt die x-t-Kurve nicht analytisch vor, so ist man gezwungen, an jedem interessierenden Punkt
die Tangente, d.h. den Grenzwert zu berechnen
Liegt sie analytisch vor, können wir die Rechenregeln der Mathematik über Differentation
benutzen.
Ist x eine einfache Potenzfunktion
x = c  tn , folgt
dx d
 (c  t n )  c  n  t n  1
v=
dt dt
Beispiel: Ein parabolischer Weg-Zeit-Graph:
dx ( t )
2
 2c t
x(t) = c  t
v=
dt
d.h. die Momentangeschwindigkeit wächst
proportional (linear) mit der Zeit an, das
Teilchen wird beschleunigt.
2.4 Beschleunigung
Abgeleitete Größe: Beschleunigung ist Änderung der Geschwindigkeit durch Zeit
Einheit: m/s2
Analog zu vorher:
Gesamte Änderung der Momentangeschwindigk eit
Durchschnittsbeschleunigung <a> =
Gesamtzeit
2
lim v dv d (dx / dt ) d x


 2  x
Momentanbeschleunigung a = t  0
t dt
dt
dt
Vorheriges Beispiel: x(t) = c t2, v(t) = 2 c t :
a = dv/dt = 2 c
Wir werden später sehen, daß die Beschleunigung eines Teilchens proportional zur Kraft ist, die
auf das Teilchen einwirkt.
Beispiel: Ein Wagen prallt mit 100 km/h auf eine Betonwand, die sich nicht bewegt. Wie lange
dauert es bis, der Wagen steht, und welche Beschleunigung hat er erfahren?
a) Annahme: Bremsweg = 0,75 m (realistische Verformung)
b) mittlere Geschwindigkeit von v1= 100 km/h nach v2 = 0 km/h <v> = 50 km/h = 14 m/s
(1 km/h = 1000 m/3600 s = 0,278 m/s)
x
0,75 m
t 

 0,054 s
c) Bremszeit:
< v > 14 m / s
d) Wagen wird von 100 km/h = 28 m/s auf 0 m/s abgebremst  v = - 28 m/s , Beschleunigung
v (0  28) m / s
a 

  520 m / s 2 (mehr als 50fache Erdbeschleunigung!)
t
0,054 s
2.5 Integration
Wir haben gesehen, daß man aus der Kenntnis der Ortsfunktion x(t) über Ableitung zu v(t) und a(t)
gelangen kann:
d / dt
d / dt
x ( t )  v(t)  a ( t )
Umgekehrt gelangen wir von der Beschleunigungsfunktion a(t) auch zu v(t) und x(t):
a ( t )  v( t )  x ( t )
a dt
v dt
Wir kennen a(t). Dann ist v(t) die zugehörige Stammfunktion. Nehmen wir wie vorher a als konstant
an, d.h.
dv
 a ( const.) bzw. dv  a dt
dt
v
Einmalige Integration:
t
 dv   a dt  v  v0  a  t
v0
0
x
t
(v0 Geschwindigkeit zur Zeit t = 0)
t
a 2
Zweimalige Integration:  dx   v dt   (a  t  v0 ) dt  x  x 0  t  v0 t
2
x
0
0
0
(x0 = x(t = 0))
Erinnerung Integration: Allgemeine Stammfunktion eines Polynoms:
a n 1
f ( t )  a  t n  F( t )   f ( t ) dt 
t
b
n 1
Beispiel: Graphische Integration einer v(t) – t – Kurve, Rechtecke für alle Zielintervalle
t2
lim
x 
v t  v dt
t i  0  i i 
i
t1
2.6 Bewegung mit konstanter Beschleunigung
Bereits in Einführung gesehen: Körper nahe der Erdoberfläche fallen aufgrund der Gravitation mit
konstanter Beschleunigung senkrecht nach unten.
Versuch: Aufnahme der Ortskurve beim freien Fall mit einer stroboskopischen Kamera
Resultat:
h(t)  h 0 
1 2
at
2
v(t )  v0  a  t (v0  0)
m
a ( t )  const. (| a |  9,81 2  g)
s
Konstante Beschleunigung bedeutet
Steigung im v - t - Diagramm konstant, Geschwindigkeit hängt linear von der Zeit ab: v = v0 + a  t
1
Strecke: x  x 0  v0  t  a  t 2
2
x v0 t  1 / 2 a t 2
1

 v0  a t
Durchschnittsgeschwindigkeit:  v  
t
t
2
1
1
 v 0  ( v  v 0 )  ( v 0  v)
(v  v0  a t  a t  v  v0 )
2
2
Voraussetzung: Reibungsfreie Bewegung (Luftreibung vernachlässigbar)!
Versuch: Freier Fall in Luft und im Vakuum
Beispiel für beschleunigte Bewegung mit Anfangsgeschwindigkeit:
Ein Ball wird mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 30 m/s senkrecht nach oben geworfen.
Gleichzeitig erfährt er die Beschleunigung g ( 10 m/s2) nach unten.
a) Wie lange braucht er bis zu seinem höchsten Punkt?
b) Welche Strecke legt er bis zu diesem Punkt nach oben zurück?
c) Wie lange ist der Ball insgesamt in der Luft?
1
2
2
3
3
1
1: Anfangsort des Teilchens x0, v0 = 30 m/s; 2: höchster Punkt, v = 0; 3: x = x0, v = - v0
Lösung a) Wir suchen die Zeit, für die die Geschwindigkeit Null wird:
v = vo + g t  0 = 30 m/s + (- 10m/s2)  t  t = 3 s.
b) Die Strecke, die der Ball in dieser Zeit zurücklegt, finden wir auf zwei Weisen:
1) Anfangsgeschwindigkeit 30 m/s, Erdgeschwindigkeit 0 m/s, Durchschnittsgeschwindigkeit 15 m/s:
x   v   t  15 m / s  3 s  45 m
1
m
1
m
2) x  x  x 0  vo t  a t 2  30  3s  (10 2 )  32 s 2  90 m  45 m  45 m
2
s
2
s
c) Wie lang ist der Ball insgesamt in der Luft?
1) Aus Symmetriegründen sollte er für die Aufwärtsbewegung die gleiche Zeit benötigen wie für die
(gleich lange) Abwärtsbewegung  tG = 2  3 s = 6 s
2) Berechnen die Zeit, wenn x = x - x0 = 0 ist:
1
1
x  v0  t  g t 2  0; Ausklammern : t  ( v0  g t )  0.
2
2
2v
 2  30 m / s
Erste Lösung : t1  0; zweite Lösung : t 2   0 
 6s
2
g
10 m / s
Zusammenfassung Kapitel 2
1. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist das Verhältnis der Verschiebung x zur Länge des
x
Zeitintervalls t:
v
t
In die Verschiebung (und somit in die Geschwindigkeit) geht die Richtung der Bewegung mit ein.
2. Die Momentangeschwindigkeit v ist der Grenzwert dieses Verhältnisses, wenn das Zeitintervall
gegen null geht. Dies entspricht der Ableitung von x nach t:
lim x dx
v

 x
t  0 t dt
Die Momentangeschwindigkeit kann graphisch als Steigung der Weg-Zeit-Kurve (x-t-Kurve) wiedergegeben werden. Durchschnittsgeschwindigkeit und Momentangeschwindigkeit können sowohl
positiv als auch negativ sein.
3. Die Durchschnittsbeschleunigung ist das Verhältnis der Änderung der Geschwindigkeit v zur
Länge des Zeitintervalls t.
v
a
t
4. Die Momentanbeschleunigung a ist der Grenzwert dieses Verhältnisses, wenn das Zeitintervall
gegen null geht. Dies ist die erste Ableitung von v nach t oder die zweite Ableitung von x nach t.
dv
d 2x
a
 v 
 x
2
dt
dt
Die Momentangeschwindigkeit ist graphisch durch die Steigung der Geschwindigkeit-Zeit-Kurve (v-tKurve) gegeben.
5. Die Verschiebung x kann graphisch als Fläche unter der v-t-Kurve aufgefasst werden. Diese Fläche ist
das Integral von v im Zeitintervall von der Anfangszeit t1 bis zur Endzeit t2, geschrieben als
t2
x 
 v t   v dt
t i  0 i i i
t1
lim
Entsprechend läßt sich die Änderung der Geschwindigkeit in einem bestimmten Zeitintervall als Fläche
unter der Beschleunigungs-Zeit-Kurve (a-t-Kurve) darstellen.
6. Im Spezialfall einer Bewegung mit konstanter Beschleunigung gelten die folgenden Formeln:
v  vo  a  t
1
x  v  t  ( vo  v )  t
2
1
x  x  xo  vo  t  a  t 2
2
v 2  vo2  2 a x
Ein häufig verwendetes Beispiel für eine Bewegung mit konstanter Beschleunigung ist der freie
Fall eines Gegenstandes nahe der Erdoberfläche unter dem Einfluß der Schwerkraft. Dabei ist die
Beschleunigung des Körpers nach unten gerichtet und hat einen Betrag von g = 9,81 m/s2.
3. Bewegung in zwei und drei Dimensionen
Wir betrachten nun die Bewegung eines Teilchens in zwei und drei Dimensionen:
Verschiebung, Geschwindigkeit und Beschleunigung werden jetzt als Größen aufgefaßt, die sowohl
einen
Betrag
als auch
eine
Richtung im Raum
haben.
Solche Größen heißen Vektoren.
Beispiele: Kraft, Impuls, elektrisches und magnetisches Feld
Größen, die nur einen Betrag, aber keine Richtung haben, nennt man Skalare.
Beispiele: Temperatur, Masse, Ladung
Mit Vektoren spannen wir den dreidimensionalen Euklid'schen Raum auf. Wir können jeden Punkt in
diesem System mit Vektoren erreichen.
3.1 Eigenschaften von Vektoren und Vektoraddition
Gleichheit von Vektoren:
Betrag und Richtung müssen übereinstimmen
Strecke im dreidimensionalen Raum:
Ein Teilchen bewege sich von P1 über P2 nach P3

A Verschiebungsvektor P1 P2

B Verschiebungsvektor P2 P3
(hängen nicht vom Weg des Teilchens ab, sondern
nur von Endpunkten P1, P2 bzw. P2, P3)

C : resultierende Verschiebung P1P3 ;
  
CAB
(graphische Addition)
Raum
    
ABB AC
(Vektoraddition, Reihenfolge egal)
Verschiebung
A+B= |C|, wenn


A und B
in die gleiche
Richtung zeigen
Beispiel: Addition von Geschwindigkeiten (Wagen auf Rolltisch)
Vektorsubtraktion

Addition von  B

oder C so, daß Addi 
 
tion zu B A ergibt .
3.2. Vektoraddition in Komponentenschreibweise
Da wir einen dreidimensionalen Raum haben und in ihm ein rechtwinkliges Koordinatensystem
definieren, brauchen wir in der Regel nur 3 Ortskomponenten, d.h. drei Vektorkomponenten. Später (in
der Relativitätstheorie) gehen wir auf einen 4-dimensionalen Raum über. Die 4. Komponente ist die Zeit,
dies führt zu einem gekrümmten Koordinatensystem.
A 
 x

Also : A  (A x , A y , A z )   A y  ,


A
 z
 
entsprechend B, C; so daß Cx  Ax  Bx . Addition erfolgt komponentenweise.
Zweidimensionale Betrachtung:
Projektion auf y  Ay, Projektion auf x  Ax
(immer rechtwinklig)
Ax
A
 cos 
Ay
Satz von Pythagoras:
A
 sin 
2
Ay
Ax
A  A2x  A2y
Addition: Ax + Bx = Cx, Ay + By = Cy
 tan 
Ax = A  cos 
Ay= A  sin 
Länge A  A 2x  A 2y , Winkel : cos  
Ax
A 2x  A 2y
3.3 Einheitsvektoren und Multiplikation mit Skalaren
Jeder Vektor kann mit einem Skalar s multipliziert werden,wobei s eine dimensionslose Zahl oder
eine physikalische Größe (Zahl mit Maßeinheit) sein kann.





B  3 A (oder allgemein B  s  A) zeigt in Richtung von A und hat Größe 3 (s) A
Man kann einen Vektor zweckmäßigerweise durch seine Komponenten ausdrücken wenn man
Einheitsvektoren einführt. Ein Einheitsvektor ist als ein dimensionsloser Vektor definiert, der den
Betrag 1 besitzt und in eine festgelegte Richtung zeigt. In unserem rechtwinkligen, kartesischen
Koordinatensystem zeigen die Einheitsvektoren in die x-, y-, und z-Richtung.
  
Sie lauten dann ex , ey , ez und stehen senkrecht aufeinander.
Wir betrachten nun einen
beliebigen Vektor A und
fragen nach seinen
Komponenten:


a) Der Vektor A x  A x  ex ist also das Produkt aus der Komponente Ax, d.h. der Projektion auf die
x-Achse, und dem Einheitsvektor in x-Richtung ex.
b) Ax hat den Betrag: Ax  ex = Ax   ex  = Ax  1 = Ax
c) Jeder Vektor A kann als Linearkombination von Einheitsvektoren geschrieben werden:
A = Axex + Ayey + Azez = (Ax, Ay, Az)
Einschub: Andere Koordinatensysteme
Zylinderkoordinaten: In der x-y- Ebene Polarkoordinaten, in
z-Richtung kartesisch. Beziehungen:
x   cos , y   sin , z  z 
y
  x 2  y 2 ,   arctan , z  z
x
Einheitsvektoren:



e  cos , sin , 0, e   sin , cos , 0 , ez  0, 0, 1
Flächenelement dA =  d  d, Volumenelement dV =  d  d dz
Kugelkoordinaten (Polarkoordinaten). Beziehungen:
x  r sin  cos , y  r sin  sin , z  x  r cos 
r  x 2  y 2  z 2 ,   arccos
z
x 2  y2  z 2

,   arctan
y
x

Einheitsvektoren: er  sin  cos , sin sin , cos  ,


e  cos  cos , cos sin ,  sin , e   sin , cos , 0
Flächenelement dA = r dr d (in x-y-Ebene),
Volumenelement dV = r2 sin dr d d
r2
d) Die Vektoraddition läßt sich dann schreiben zu:
A + B = (Axex + Ayey + Azez) + (Bxex+ Byey + Bzez) = (Ax + Bx) ex + (Ay+ By)ey + (Az + Bz )ez
3.4 Der Geschwindigkeitsvektor
Ein Teilchen möge sich auf einer Bahnkurve im zweidimensionalen Raum bewegen. Wir kennen alle
Punkte in diesem Koordinatensystem x, y.
Folge der Punkte Pi zu Zeiten ti: Bahnkurve oder
Trajektorie. Ursprung: 0
Jeder Punkt wird über x- y- Koordinaten angegeben.
Man kann den Ort des Teilchens als Verschiebung
gegenüber dem Ursprung (Nullpunkt des KoordinatenSystems) auffassen.

Man nennt diesen Verschiebungsvektor Ortsvektor r . Der Vektor der Verschiebung von P1 nach
P2 gibt die räumliche Änderung des Ortsvektors an.





r  x  ex  y  e y , r  r 2  r1
Vektor der mittleren Geschwindigkeit:

r

v
t
Momentangeschwindigkeit : Wir gehen zu
kleineren Zeit-Intervallen über:


lim  r d r

v

 r
t  0 t dt
Was ist die Ableitung r ? Übergang zu Komponenten:




x
e


y
e
lim  r
lim

x
y
v

 t  0 t t  0
t



y
e


lim  x e x 
dy 
 dx 
y 

v   ex   e y


oder


dt
dt
t  0  t   t 
3.5 Der Beschleunigungsvektor
Analog zur Geschwindigkeit geht man bei der Beschleunigung vor.

v
Mittlere Beschleunigung:
a 
t
lim Δv dv

a

 v
Vektor der Momentanbeschleunigung:
Δt  0 Δt dt
dv y 
 dv 


a  x ex 
e y  v x ex  v y e y ,
dt
dt
Ebenso analog:
d2y 
 d2x 


a  2 ex  2 e y  x x ex  y y e y
dt
dt
Nota bene:
Der Geschwindigkeitsvektor kann seinen Betrag, seine Richtung oder auch beides verändern. Von
Beschleunigung spricht man, wenn der Geschwindigkeitsvektor in irgendeiner Weise variiert. Wir
kennen meist den Fall, daß der Betrag sich ändert. Geschwindigkeit kann aber auch vom Betrag her
konstant sein, das Teilchen wird trotzdem beschleunigt, wenn die Richtung des
Geschwindigkeitsvektors variiert.
3.6 Relativgeschwindigkeit
Die Geschwindigkeit wird relativ zu einem Koordinatensystem gemessen. Es kann sich relativ zu
einem anderen Koordinatensystem bewegen. Beispiel:
Senkrechter Wurf auf gleichförmig bewegtem Wagen
In einem Koordinatensystem, das sich in Ruhe befindet, z.B. die Erde (die Eigendrehung der Erde
kann in vielen Fällen vernachlässigt werden), können wir die Relativgeschwindigkeit vernachlässigen.
Wir nennen solche Systeme, die sich in Ruhe befinden, Inertialsysteme. Aber wir erinnern uns :
in einem mit konstanter Geschwindigkeit ablaufenden System
(Zug oder Auto mit v = konstant, a = dv/dt = 0) empfinden wir
unseren eigenen Zustand als in Ruhe befindlich.
dies gilt nicht für einen Beobachter, der uns von außen beobachtet,
er sieht uns mit konstanter Geschwindigkeit davonfahren.
Physikalische Gesetze, d.h. Bewegungsabläufe, können deshalb vom Beobachtungszustand
abhängen:
Zwei Gesichtspunkte:
Wie sieht
a) Experimentator, wie
b) Beobachter das Experiment?
3.7 Wurfbewegungen
Wichtige Anwendung der Bewegung in zwei Dimensionen
Wurf
Projektil
Wasserstrahl
Dabei im folgenden Vernachlässigung von : Luftwiderstand, Rotation der Erde, Unregelmäßigkeiten in
der Erdbeschleunigung
Objekt erfährt jeweils eine konstante, nach unten gerichtete Beschleunigung mit dem Betrag
g = 9.81 m/s2
Wichtigste Merkmale der Wurfbewegungen:
Horizontale und vertikale Komponenten der Bewegung sind unabhängig voneinander.
Gilt allgemein (Prinzip der ungestörten Superposition)! Grund: Komponente eines Vektors
bezüglich dazu senkrechter Richtung identisch Null.
Waagerechter Wurf / senkrechter Fall: Kugeln fallen gleich schnell
Relativ zur Erde beschreibt der Ball – wie vorher gesehen - eine Parabel.
(Charakteristische Bahn für die Wurfbewegung)
Wurfbewegung mit horizontaler und vertikaler Komponente der Anfangsgeschwindigkeit:
Schräger (schiefer) Wurf
Koordinaten wie üblich; Beschleunigung: ay = - g (Erde), ax = 0
Geschwindigkeitskomponenten beim Abwurf (bei y = x = 0, d.h. im Ursprung):
vox = vo cos  (Ankathete),
voy = vo sin  (Gegenkathete)
Keine Beschleunigung in horizontaler Richtung (x), d.h.
vx = vox
(1)
y-Komponente der Geschwindigkeit ändert sich mit der Zeit:
vy = voy – g t
(2)
bzw. die Ortskoordinaten (als Funktionen der Zeit)
x = vox t
(3)
y = voy t – ½ g t2
(4)
Beispiel:
Ball mit Anfangsgeschwindigkeit von 50 m/s (180 km/h) unter 37o zum Horizont (g = 10 m/s2)
a) Wie lange ist der Ball in der Luft?
b) Wann hat er seinen höchsten Punkt erreicht?
c) Wie weit ist er geflogen? (Entfernung, die er in dieser Zeit in waagerechter Richtung
zurückgelegt hat)?
a)
v0x = 50 m/s  cos 37° = 50 m/s  0,8 = 40 m/s
v0y = 50 m/s  sin 37° = 50 m/s  0,6 = 30 m/s
y = voy t – ½ g t2 = t (voy – ½ g t) = 0
2 v0 y 2  30 m / s
2 Lösungen: t1 = 0 (Anfangsbedingungen), t2 =

 6s
2
g
10 m / s
b) Höchster Punkt (d.h. vy = 0)
v0 y 30 m / s
(genauso lange rauf wie runter)
vy = voy –g tM = 0  t M 

 3s
2
g
10 m / s
Flugzeit des Balles aus (4):
c) x = v0x t = 40 m/s  6 s = 240 m
Reichweite R)
Allgemeine Gleichung für y(x) aus
x = vox t und y = voy t – ½ g t2
durch Eliminieren von t; xo = yo = 0:
x
Dann t 
,
v0 x
2
x
g x 
 bzw .
y  v0 y
 
v0 x 2  v0 x 
v0 y
g
y
x  2 x2
Dies ist eine Gleichung der Form y = ax + bx2, d.h. eine Parabel, die
v0 x
2 v0 x
durch den Ursprung geht.
wichtige Größen für Wurfprobleme :
Abwurfwinkel 
Reichweite R
Geschwindigkeitsvektor in seinen
Komponenten
Spezialfall: Anfangs- und Endhöhe identisch (symmetrische Wurfparabel!)
Herleitung der Formel für die Reichweite in Abhängigkeit von der Anfangsgeschwindigkeit
und dem Wurfwinkel:
v0 y 2 v02
R  v0 x  2  t M (Steigzeit )  2  v0 cos   t M  2  v0 cos  

cos  sin 
g
g
Mit 2 cos  sin   sin 2  :
v02
R  sin 2 
g
Wasserstrahl: Maximale Reichweite für  = 45° (2  = 90°)!
v 02
Dann R 
g
Gilt nur für die gleiche Höhe von Abschluss- und Auftreffpunkt!
(Beim Kugelstoßen aus einer Höhe von 1, 8m z.B. maximale Reichweite für  = 42o)
Allgemein:
Anwendung: Wohin muß ein Schütze zielen, der sieht, daß sich der Affe gerade fallen läßt?
3.8 Kreisbewegungen
Erde um die Sonne, Mond um die Erde, Saturn-Ringe
Satelliten
Räder drehen sich im Kreis (Auto, Fahrrad)
Kurvenfahrt (Kreisbogen)
Hier Objekte, die sich mit konstanter Geschwindigkeit auf einer Kreisbahn bewegen, genauer
mit konstantem Betrag der Geschwindigkeit.
Aber die Definition der Beschleunigung war die zeitliche Änderung des Geschwindigkeitsvektors!




(r = const., v = const.)
P1 : v1  r1 , P2 : v2  r 2
Winkel  zwischen den Ortsvektoren und zwischen den
 
Geschwindigkeitsvektoren identisch, da v  r
Für immer kleinere Intervalle t geht Verschiebungsvektor r
in Bogen s über:
ds v  dt
d
2
d  
; v  r  r   .   Winkelgeschwindigkei t 
r
r
dt
T


detang
detang
dv 
 dv d

a
 ( v  etang ) 
 etang  v
v
dt dt
dt
dt
dt


detang
detang 
2

etang  1  2 etang 
 0,
 etang
dt
dt


2
detang
 detang 
2 v
a ||
 v! Umlauf aller Vektoren mit  : |
|   und a rad  v    r   
dt
dt
r
Die Beschleunigung ar heißt Zentripetalbeschleunigung. Sie ist immer zum Kreismittelpunkt hin
gerichtet.
Ohne solch eine Zentripetalbeschleunigung fliegen Teilchen tangential.
Beispiel: Satellit in 200 km Höhe (Erdanziehung 6 % kleiner); v = ?, T = ?
Satellit muß durch ar = 0,94 g = 0,94  9,81 m/s2 = 9,22 m/s2 auf Kreisbahn gehalten werden.
Radius der Umlaufbahn: Erdradius (6370 km) + 200 km: r = 6570 km
2  r 2   6570 km
Umlaufzeit T 

 88,4 min
v2 = r  a = 6570 km  9,22 m/s2  v = 7,78 km/s
v
7,78 km / s
Abschluss:
Zusammenhang zwischen Wurfbewegung und
Kreisbewegung (Satellitenbewegung)
Zusammenfassung Kapitel 3: Bewegung in zwei und drei Dimensionen
Größen, die einen Betrag und eine Richtung besitzen, sind Vektorgrößen.
Vektoraddition: Zerlegung in Komponenten
Ax = A cos 1
Ay = A sin 1
Bx = B cos 2
By = B sin 2

A
A   A x 
 y

B
B   B x 
 y
 
Addition der Komponenten:
A B
A  B   A x  B x 
 y y

Der Ortsvektor r zeigt vom Ursprung des gewählten Koordinatensystems zum Ort des Teilchens.

Im Zeitintervall t ändert er sich um  r .

Der Geschwindigkeitsvektor v gibt die zeitliche Änderung des Ortsvektors.

v zeigt in Richtung der Bewegung, d.h. tangential zur Kurve, auf der sich das Teilchen
bewegt.


lim  r d r

v
  r
Momentangeschwindigkeit:
t  0 t dt
Beschleunigungsvektor: Änderung des Geschwindigkeitsvektors pro Zeit
lim v dv

a

 v
t  0 t dt
Momentanbeschleunigung:
Ein Teilchen wird beschleunigt, wenn der Geschwindigkeitsvektor den Betrag oder die
Richtung oder beides ändert.



Relativgeschwindigkeit
vTB  vTA  vAB

(vAB Relativgeschwindigkeit von System A gegen System B)
Wurfbewegung: Horizontale und vertikale Bewegung sind voneinander unabhängig
horizontale Komponente:
vx = vox = vo cos 
x = vox t
vertikale Komponente
vy = voy – g t = vosin  – g t
y = v0y t – ½ g t2
Reichweite R = (v0)2 sin 2  / g
Kreisbewegung
(wenn Abwurf- gleich Auftreffhöhe)
Zentripetalbeschleunigung a = v2 / r
4. Die Newton'schen Axiome
Bisher betrachtet: Ort, Geschwindigkeit und Beschleunigung
Aussage: Wie bewegt sich der Körper (Kinematik)?
Jetzt: Weshalb bewegt sich der Körper (Dynamik)?
Zusätzliche Physikalische Größen
Kraft (F)
Masse (m)
Alle Phänomene der klassischen Mechanik lassen sich dann mit Hilfe der 3 Newton'schen Axiome
beschreiben.
4.1. 1. Newton'sches Axiom
Ein Körper bleibt in Ruhe oder bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit weiter, wenn
keine resultierende äußere Kraft auf ihn einwirkt .
(die resultierende Kraft ist die Vektorsumme aller Kräfte, die an einem Körper angreifen:


F   Fi  0
i
Die Eigenschaft eines Körpers, seinen Bewegungszustand beizubehalten, bezeichnet man
als Trägheit: Kugel bleibt auf bewegtem Tisch am Anfangsort
Reibungseffekte beeinflussen die Beobachtbarkeit.
Gleiter auf Luftkissenbahn
1. Newton'sches Axiom macht keinen Unterschied zwischen ruhendem oder gleichförmig
bewegtem Körper. Frage, ob Körper ruht oder sich gleichförmig bewegt, hängt vom
Koordinatensystem ab, in dem die Beobachtung erfolgt.
Koordinatensysteme, in denen physikalische Größen bestimmt werden, heißen
Bezugssysteme.
Das erste Newton‘sche Axiom gilt nicht in allen Bezugssystemen (beschleunigte!)
Bezugssysteme, in denen das 1. Newton‘sche Axiom gilt, heißen Inertialsysteme.
Erde ist ein gutes Inertialsystem,
da Erddrehung um die Achse + Drehung um die Sonne
nur eine Beschleunigung von 0,01 m/s2 verursachen.
4.2. Kraft, Masse und das zweite Newton'sche Axiom
Die Beschleunigung eines Körpers ist umgekehrt proportional zu seiner Masse und direkt
proportional zur resultierenden Kraft, die auf ihn einwirkt:




F
a 
oder F  m  a
m
Durch Wahl des Einheitensystems wird Proportionalitätskonstante 1.
Experiment: Beschleunigung verschiedener Massen mit unterschiedlichen Kräften.
a=
m
g
M
ttheor aus
M
(kg)
m
(kg)
F=mg
(N)
1
0,22
(M1)
1  10-2
(m1)
9,81  10-2
(F1)
0,446
(a1)
2
(s1)
2,99
?
2
0,44
(2 M1)
1  10-2
(m1)
9,81  10-2
(F1)
0,223
(½ a1)
1
(½ s1)
2,99
?
3
0,22
(M1)
5  10-3
(½ m1)
4,905  10-2
(½ F1)
0,223
(½ a1)
1
(½ s1)
2,99
?
Exp.
m
( 2 )
s
s
(m)
s = ½ a t2
(s)
texp
(s)
Definition der Masse: (träge Masse)
Eine Kraft wirkt auf einen Körper m1 und führt zur Beschleunigung a1:
F = m1 a1
Dieselbe Kraft wirkt auf einen Körper m2 und führt zu einer Beschleunigung a2, also gilt:
F = m1 a1 = m2 a2
oder
m 2 a1

m1 a 2
m1 muss definiert werden:
Primärnormal (Platin-Iridium-Zylinder in Paris)
Sekundärnormale danach
geeicht
Idee bei Festlegung:
1 kg ist die
Masse von 1 Liter Wasser
(bei Normbedingungen)
Einheit der Kraft ist das Newton (N)
1 N = 1 kgm/s2 entspricht der Kraft, die benötigt wird, um einen Körper der Masse 1kg mit 1m/s2 zu
beschleunigen.
Ebenfalls mit 2. Newton'schem Axiom verknüpft: Impuls p = m  v (Kapitel 7):







dv  d(m  v) dp
d(m  v) dm 
dv
dv

F  ma  m  F 
 , wenn m konstant (dann

v  m  m ).
dt
dt
dt
dt
dt
dt
dt
2. Newton'sches Axiom erlaubt vollständige Bestimmung der Bewegungsgleichungen. Beispiel:
Ein Teilchen (Masse 0,4 kg) sei zwei Kräften F1 = 2 N  ex - 4 N  ey und F2 = - 2,6 N  ex + 5 N  ey
ausgesetzt. Wo ist es nach t = 1,6 s, und welche Geschwindigkeit hat es?
Start: t = 0, bei x = y = 0 mit vo = 0
resultierende Kraft (Vektorsumme): F = F1 + F2 = (2 N  ex - 4 N  ey) + (- 2,6 N  ex + 5 N  ey)
= - 0,6 N  ex + 1 N  ey
F  0,6 N  e x  1 N  e y
m
m
m
m
a 
 1,5 2  e x  2,5 2  ey oder a x  1,5 2 , a y  2,5 2 .
m
0,4 kg
s
s
s
s
1
1
m
x  a x t 2  (1,5 2 )  (1,6 s)2  1,92 m
2
2
s
Ort?
1
1
m
y  a y t 2  (2,5 2 )  (1,6 s)2  3,2 m
2
2
s
v y  a y t  (2,5 m / s2 )  (1,6 s)2  4,0 m / s.
v x  a x t  (1,5 m / s2 )  (1,6 s)2   2,4 m / s
m
m
m m
In Vektorschreibweise : v   2,4  e x  4  ey  [2,4 , 4 ]
s
s
s
s
4.3 Die Gewichtskraft


Sonderfall von F  m  a mit
Gewichtskraft


G  m g
m
 
a  g (g  9,81 2 Normalbeschleunigung ) :
s
Die hier auftretende Masse charakterisiert die „Schwere“ eines Körpers und wird als schwere Masse
bezeichnet.
Sie hängt vom Gravitationsfeld der Erde ab.
Schwere Masse auf dem Mond 1/6 derjenigen auf der Erde. Horizontale Bewegungen bleiben jedoch
gleich und werden durch die träge Masse (Widerstand gegen Bewegungsänderung) bestimmt.
Auf der Erde sind die Massen so definiert, daß schwere Masse = träge Masse.
Schwingungsdauer von Pendeln gleicher Länge, aber verschiedener Masse gleich
4.4 Das 3. Newton'sche Axiom (Reaktionsprinzip)
Kräfte treten immer paarweise auf. Wenn Körper A eine Kraft auf Körper B ausübt, so wirkt
eine gleich große, aber entgegengesetzt gerichtete Kraft von Körper B auf Körper A.
Zwei durch gespannte Federn verbundene Gleiter gleicher Masse führen nach Trennung Bewegung
entgegengesetzter Richtung, Geschwindigkeit und Beschleunigung aus.
Weitere Beispiele: Kraft einer Feder auf eine (gleichartige) andere; zwei Personen auf Rollwagen
ziehen sich gegenseitig.
4.5 Kräfte in der Natur
Zur Zeit kennt man 4 fundamentale Kräfte und Wechselwirkungen:
Wechselwirkung
Wirkungsbereich
relative Stärke
Reichweite
Starke Wechselwirkung
Nukleonen
1
kurz (fm)
Elektromagnetische WW
Ladungen, Licht
10-2
1/r2
Schwache WW
Leptonen, Nukleonen
10-7
kurz
Gravitation
Massen
10-38
1/r2
Tägliches Leben: Kontaktkräfte
Gegenkräfte zur Gravitationskraft sind häufig molekulare Kräfte, die aufgrund elektromagnetischer
Wechselwirkung entstehen (Ladungen, Magnetfeld); im Detail sehr kompliziert, interessant (Chemie,
Biologie) Attraktive WW zwischen Mann + Frau, Sex-Appeal!
Hier sehr, sehr grobe Verallgemeinerung für die Mechanik,
alle diese Kräfte resultieren im Hooke'schen Gesetz
F = - k (x-xo) = - k x (oder  = F/A ~  = l/l)
D.h., wirkt auf einen Körper eine Kraft F, so dehnt
oder streckt er sich proportional zur Konstante k.
Die Auslenkung ist reversibel (im elastischen Bereich), die den ursprünglichen Zustand wieder
herstellende Kraft heißt Rückstellkraft:
Beispiel: Feder mit Federkonstante k = 300 N/m. Körper mit der Masse 4 kg
hängt an der Feder, ohne sich zu bewegen. Wie groß ist die Auslenkung?

Statisches Gleichgewicht: Da Körper sich nicht bewegt, muß
resultierende Kraft, die auf ihn wirkt, Null sein.

Es treten zwei Kräfte auf: FF und G
Also:  (FF + G) = 0
bzw.
m g + (- k x) = 0
m
N
N
4 kg  9,81 2  300  x  4 kg  9,81 N / kg  300  x  0
m
m
s
x 
4 kg  9,81 N / kg
 0,131m
300 N / m
Klotz auf Tisch: Gewichtskraft auf Tisch, entgegengesetzte Kraft
vom Tisch auf den Klotz. Hier interessiert nur die senkrechte
oder Normal-Komponente FN, die Normalkraft.
Kräfte parallel zur Oberfläche mit Parallelkomponenten sind
Reibungskräfte.
Da Kräfte (wie die Beschleunigung) Vektoren sind, können wir sie in Komponenten zerlegen bzw. mit
Hilfe des Kräfteparallelogramms zu einer resultierenden Kraft addieren.
Beispiel: Schiefe Ebene (idealisiert, ohne Reibung)
FN und G wirken nicht entlang derselben Geraden. Kräfte
heben sich nicht gegenseitig auf, also muß der Körper eine
nach unten gerichtete Beschleunigung erfahren.
Kraft-Zerlegung in Komponenten über geeignetes
Koordinatensystem
Gx = G sin  = m g  sin 
Gy = - G cos  = - m g  cos 
(FN in y-Richtung, ax Beschleunigung in x - Richtung)
resultierende Kraft in y- Richtung: FN - m g cos 
Mit 2. Newton'schem Axiom und unter Berücksichtigung
ay = 0:
 Fy  FN  m g cos   m ay  0, FN  m g cos 
Für x-Komponenten:
 = 0  90o
 Fx  m g  sin   m a x , a x  g  sin 
 0o: Normalkraft gleicht Gewichtskraft aus:
ax = 0
90o:
ax = g : freier Fall
2. Beispiel: Kugel an Faden der Läge l mit konstanter
Geschwindigkeit v auf Kreisbahn mit Radius r.
Gesucht: Zugkraft des Seiles und Geschwindigkeit der Kugel.
Skizze des Problems: Gewichtskraft G = m  g nach unten, Zugkraft Z entlang
dem Seil, Beschleunigung v2/r in Richtung des Kreismittelpunktes.
Vertikalkomponente Z cos  muss G ausgleichen, Horizontalkomponente ist
die Zentripetalkraft m v2/r . Also:
Z cos  - m g = 0
oder
Z cos  = m g
Z sin  = m a = m v2/r
Z sin  mv 2 / r sin 
v2

,
 tan  
, v  r  g  tan 
Z cos 
mg
cos 
r g
3. Beispiel: Fadenpendel
Tangentiale Beschleunigung


F  m  a   m g sin   m  a  m v
d 2s
s
d 2

m a  m 2 ;
   m a  m l 2  m l 
l
dt
dt

Bewegungsg leichung : - m g sin   m l 
Kleine Auslenkungen (kleine ): sin   , also
g
  g sin   l 
  g   0  
    0
l
l
Lösung muß Funktion sein, deren 2. Ableitung (bis auf konstanten Faktor) das Negative der Funktion
selber ist:
 = 0 cos  t
Periodischer Vorgang; Kreisfrequenz , Periode T = 2  / 
   2 cos  t , also
  cos  t      sin  t , 
 g
g
2 g
  cos  t  cos  t  0 ,   ,  
( ) l
l
l
2
T  2
l
g
4. Beispiel: Person auf Waage im Aufzug
Beobachtung: Wenn Aufzug mit a nach oben beschleunigt, zeigt Waage mehr an, wenn er mit a nach
unten beschleunigt, weniger.
2. Newton'sches Axiom: Auf Mann wirken Kraft FN, die von der Waage
ausgeht, sein Gewicht G = m  g und m  a .
Fall 1: Resultierende Kraft m  a zeigt nach oben, m  a = FN – G bzw.
FN = m  g + m  a
Fall 2: Resultierende Kraft m  a zeigt nach unten, m  a = G – FN bzw.
FN = m  g - m  a
Zusammenfassung Kapitel 4: Die Newton'schen Axiome
1. Newton'sches Axiom (Trägheitsprinzip):
Ein Körper bleibt in Ruhe oder bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit weiter,
wenn keine resultierende äußere Kraft auf ihn einwirkt.
2. Newtonsches Axiom (Aktionsprinzip):
Die Beschleunigung eines Körpers ist umgekehrt proportional zu seiner Masse und
direkt proportional zur resultierenden Kraft, die auf ihn einwirkt.


 F

a
oder F  m  a
m
3. Newton'sches Axiom (Reaktionsprinzip)
Kräfte treten immer paarweise auf. Wenn Körper A eine Kraft auf Körper B ausübt, so
wirkt eine gleich große, aber entgegengesetzt gerichtete Kraft von Körper B auf
Körper A.
Bezugssysteme, in denen die Newton'schen Axiome gelten, heißen Inertialsysteme. Ein Bezugssystem,
das relativ zu einem Inertialsystem beschleunigt wird, ist kein Intertialsystem.
Die Einheit der Kraft ist das Newton (N): 1 N = 1 kg m / s2
Die Masse ist eine jedem Körper innewohnende Eigenschaft, die dessen Widerstand gegen eine
Beschleunigung angibt. Messung durch gleiche Kraft auf zwei Körper:
m1 a 2

m 2 a1
Die Masse hängt nicht davon ab, wo sich der Körper befindet.
Die Gewichtskraft G eines Körpers ist die Gravitationskraft zwischen dem Körper und der Erde.


G  mg
Sie ist keine körpereigene Eigenschaft
Alle Kräfte, denen wir in der Natur begegnen, können durch vier grundlegende Wechselwirkungen
beschrieben werden:
Die Gravitationswechselwirkung
Die elektromagnetische Wechselwirkung
Die starke Wechselwirkung
Die schwache Wechselwirkung
Die meisten Kräfte des Alltags, wie die Kontaktkräfte, die von Federn, Seilen, Oberflächen auf Körper
ausgeübt werden, sind letztendlich molekulare Kräfte, die auf der elektromagnetischen WW beruhen.
5. Anwendungen der Newton'schen Axiome:
Reibungskräfte, Strömungswiderstände, Scheinkräfte
5.1 Reibung
Haftreibung FH , Gleitreibung FG : wirken in
entgegengesetzter Richtung zur äußeren Kraft
Experiment:
Reibungskräfte proportional zur Normalkraft pro Flächeneinheit
maximale Haftreibungskraft
FH, max = mH FN
(mH : Haftreibungszahl)
Für den Haftreibungsbereich gilt:
FH  mHFN
Sonst tritt Gleitreibung ein:
Fg = mgFN
(mG : Gleitreibungszahl)
mG ist kleiner als mH
Reibungskräfte hängen von Struktur, aber nicht von der Größe
der Berührungsfläche der Körper ab;
mikroskopische Berührungsfläche kleiner Teil der
makroskopischen Berührungsfläche.
mG hängt von der Relativgeschwindigkeit der Oberflächen ab. Für v  1 cm/s ... 10 m/s ist mG  konstant.
Ungefähre Richtwerte von Reibungskoeffizienten
Weitere Definition: Rollreibung
Rollreibungszahl mR ist definiert als das Verhältnis jener Kraft, die zur Aufrechterhaltung der
Rollbewegung eines Rundkörpers mit konstanter Geschwindigkeit benötigt wird, zur Normalkraft (die
die Unterlage auf den Rundkörper ausübt). Typische Werte für mR :
Gummireifen auf Beton: mR= 0,01 bis 0,02; Stahlräder auf Stahl: mR= 0,001 bis 0,002
Beispiel 1:
Die Haftreibungszahl zwischen einem Autoreifen
und der Straße betrage an einem bestimmten Tag
0,7. Wie groß ist der steilste Neigungswinkel einer
Straße, auf der man das Auto parken kann, ohne
daß es den Berg hinunterrutscht?
Fx  m g sin   FH  0 (1)
Fy  FN  m g cos   0 ( 2)  m g 
FN
; in (1) :
cos 
FN
F  sin 
 sin   FH  0 ; FH  N
 FN  tan  ; m H  FN  FN  tan 
cos 
cos 
Für den kritischen Winkel K wird FH = mH FN,
(unabhängig vom Körper)
d.h. mH = tan K oder K = arc tan 0,7 = 35°
Beispiel 2:
Ein Wagen fahre mit 30 m/s eine horizontale Straße
entlang. Die Reibungszahlen zwischen der Straße
und den Reifen seien mH = 0.5 und mG = 0.3. Wie
weit fährt der Wagen noch, wenn er so stark
abgebremst wird, daß
a) die Reifen sich gerade noch drehen oder
b) die Räder blockieren?
Keine vertikale Beschleunigung:
a) Vor dem Bremsvorgang blockieren die Räder nicht, die Straße übt eine horizontale Haftreibungskraft aus. Gewichtskraft gleichmäßig auf die 4 Räder verteilt, alle Reifen werden gebremst.
m F
m mg
m
m
  mH g   0,5 9,81 2   4, 9 2
 Fx   mH FN  m  a x , a x   H N   H
m
m
s
s
Beschleunigung konstant, d.h. (um von a auf x zu kommen)
2
v
v
1 2
2 1 2
1

v
1

v


2
a

;

t

;
a

x

v
v

v

v
v

vo
o
o
o
x  vo t  a t  vo 
 a 

t
a
2
2
2
a 2  a 
vo 2
1 2 1 2
2
2
2
v  0 (nachAbbremsen ) :
 x
v  v0  2 a x
v  v  v o  v  v o
2
a
2
2
x 
(30 m / s) 2
2
 91,8 m
2  (4,9 m / s )
b) Blockierende Räder :  Gleitreibung
 vo 2
 (30 m / s) 2
x 

 153 m
2
2a
2 ( 2,94 m / s )
m
a x   mg g   0,3  9,81 2   2,94 m / s 2
s
Beispiel 3:
Ein Wagen fahre auf einer horizontalen Straße im
Kreis, der Kreisradius betrag 30 m, die Haftreibungszahl sei mH = 0.6. Wie schnell kann der
Wagen fahren, ohne seitlich wegzurutschen?
Wenn ein Wagen auf einer horizontalen Straße durch die Kurve fährt, dann wird die Zentripetalkraft von
der Reibungskraft aufgebracht. Es handelt sich um Haftreibung, solange der Wagen nicht seitlich rutscht.
Die Normalkraft gleicht die Gewichtskraft aus. Horizontal wirkt die Reibungskraft
FH,max = mH m g.
Sie entspricht der Zentripetalkraft
m v 2max
mH m g 
r
 v max  m H g r  0,6  9,81m / s 2  30 m  13,3 m / s  47,9 km / h
5.2 Strömungswiderstand
Bewegung eines Körpers durch eine Flüssigkeit oder ein Gas.
Strömungswiderstand hängt ab von:
-
Form des Körpers (wichtig!)
-
Eigenschaften des Mediums (Gas, Flüssigkeit)
Anders als bei gewöhnlicher Reibung zwischen zwei Körpern wächst der Strömungswiderstand
mit der Geschwindigkeit des Körpers.
Strömungswiderstand (Widerstandskraft) = b  vn (b, n empirische Konstanten)
F = m g – b vn = m a: v wächst an, bis a = 0, d.h. b vn = m g;
mg
ve  n
(konstant!)
Endgeschwindigkeit
b
Je größer b, desto kleiner ve (b bedingt durch Form des Körpers).
Chemische Industrie: Kugelfall-Viskosimeter
Autoindustrie: Luftwiderstand (cW-Wert)
Fallschirmspringer: ohne Fallschirm
ve = 60 m/s = 216 km/h
mit Fallschirm
ca 20 km/h
5.3 Bewegungsprobleme im Fall von mehreren miteinander verbundenen Körpern
Bei vielen mechanischen Problemen sind mehrere Körper in Kontakt oder durch Federn und Seile
miteinander verbunden.
Lösung der Aufgabe:
Für jeden Körper wird ein Kräftediagramm gezeichnet und das 2. Newton'sche Gesetz angewendet.
Die Gleichungen werden für alle unbekannten Kräfte und Beschleunigungen gleichzeitig gelöst.
Für ein System aus zwei Körpern muß nach dem 3. Newton'schen Gesetz die Kraft des ersten Körpers auf
den zweiten vom Betrag gleich groß, aber entgegengesetzt sein zur Kraft des zweiten Körpers auf den
ersten.
Kraft auf Körper 1: Z = m1 a1
Z = Z1 = Z 2
Zugkräfte im Seil identisch
(Zugkraft im Seil)
Kraft auf Körper 2: G2 = m2 g
m2 g – Z = m2 a2: Beide Körper bewegen sich betragsmäßig mit der gleichen Geschwindigkeit (aber
nicht in gleiche Richtungen). Beträge der Beschleunigungen sind gleich: a1 = a2 = a
Z = m1 a eingesetzt in m2 g – Z = m2 a  m2 g – m1 a = m2 a
bzw. a  g
m2
m1  m 2
Entspricht einer Masse von m = m1 + m2, auf die die Kraft m2  g wirkt.
Z
m1 m 2
g  m  g (reduzierte Masse)
m1  m 2
1 1
1
m  m2


 1
m m1 m 2 m1  m 2
a) für m1 << m2:
ag
Z  0, System fällt mit Erdbeschleunigung
b) für m1 >> m2:
m m
a  (m2/m1) g  0 keine Beschleunigung, Z  1 2 g  m 2 g
m1
5.4 Scheinkräfte
Die Newton'schen Gesetze gelten nur in Inertialsystemen. Welche Ergebnisse erhält man in Systemen, die
keine Inertialsysteme sind (z.B. beschleunigten Systemen)?
Soll weiterhin F = m  a angewendet werden, muß die Beschleunigung des Bezugssystems berücksichtigt
werden. Dies geschieht durch sogenannte Scheinkräfte.
Scheinkräfte:

a) im mit a linear beschleunigten Bezugssystem:


FS   m  a
b) im rotierenden Bezugssystem:
1) Zentrifugalkraft: (nur Rotation des Bezugssystems)
für Beobachtung aus einem Inertialsystem wird die Masse
mit der Zentripetalbeschleunigung v2/r zum Kreismittelpunkt
beschleunigt.
(Sonst würde sie sich tangential (geradlinig) von der Scheibe bewegen)
Die Zentripetalbeschleunigung wird durch das Seil (Zugkraft) verursacht.
Beobachterin im rotierenden System muß eine
Scheinkraft vom Betrag mv2/r einführen, um die
Bewegung der Masse zu beschreiben; dies ist die
Zentrifugalkraft oder Fliehkraft.
m v2
FZ 
 m 2 r
r
d
ds r  d
( 
 Winke lg eschwindig keit , v  
 r )
dt
dt
dt
2) Rotation des Bezugssystems und lineare Bewegung
Bewegt sich in einem rotierenden Bezugssystem ein Körper
radial nach innen oder außen (lineare Bewegung), so ändert sich
seine Bahngeschwindigkeit, er erfährt somit eine Tangentialbeschleunigung aC, deren Ursache Coriosliskraft heißt.
1
R 
BC  a C (t )2 (I), t 
bzw. R    t  v (II)
2
v
BC  AB  AC  R    v' t
 R   t     t  (R  )  t
Einsetzen aus (II) : BC  v   (t )2
Vergleich mit (I) : a C  2  v   , FC  2  m  v  
Zusammenfassung Kapitel 5
Bei Berührung zweier Körper können diese Reibungskräfte aufeinander ausüben. Haftreibung,
Gleitreibung und Rollreibung wirken parallel zur Oberfläche der Körper und sind proportional zur
Normalkraft. Haftreibungszahl > Gleitreibungszahl > Rollreibungszahl
Bewegt sich ein Körper durch ein Fluid, erfährt er einen Strömungswiderstand proportional zu vn.
Konstante Endgeschwindigkeit hängt von Fluid und von Form des Körpers ab.
Bei Anwendung der Newton'schen Gesetze auf Probleme mit mehreren Körpern kann F = m  a auf
jeden Körper einzeln angewendet werden.
Die Newton'schen Gesetze gelten nicht in beschleunigten Bezugssystemen. Sie lassen sich aber
trotzdem anwenden, wenn man Scheinkräfte einführt, die von der Beschleunigung des Bezugssystems abhängen.
v2
Beispiele : Zentrifuga lkraft FZ  m  r  m
r
Corioliskr aft FC  2 m v 
2
6. Arbeit und Energie
6.1 Arbeit
Physik: Arbeit wird an einem Körper verrichtet, wenn sich der Angriffspunkt der Kraft durch die
Krafteinwirkung um eine bestimmten Strecke r fortbewegt.
Arbeit = Kraft in Richtung des Weges x Weg (Verschiebung des Angriffspunktes der Kraft)
SI-Einheit: 1 J (Joule) = 1 Nm = 1 kg m2 / s2
Bei konstanter Kraft:
 


W  F r  F cos  r  Fx x  Fy y  Fz z (Skalarprodukt,  Winkel zwischen F und r )
Veranschaulichung des
Skalarprodukts:
Graphisch:
Fläche unter Kraft-Weg-Kurve
Allgemein : W   Wi   F (ri ) ri
lim :
ri  0
P2
W   F (r ) dr
P1
6.2 Arbeit und kinetische Energie
Tangentialkomponente Fs = m
dv
dt
v2
Senkrechte Komponente F  m
ändert Bewegungsrichtung,
r
aber nicht Geschwindigkeit: Trägt nicht zur Arbeit bei
s2
W   Fs ds , Fs 
s1
Wges
s2
m dv dv dv ds
dv
,
   v :
dt
dt ds dt
ds
s2
s 2 ds
s2
dv
1
1
  Fs ds   m   ds   m dv   m v dv  m v 2 2  m v12
dt
2
2
s1
s1
s1 dt
s1
Beispiel: Skifahrer fährt ohne Reibung einen Hang hinunter; Startposition Höhe h, Hanglänge s.
Welche Arbeit wird verrichtet? Welche Endgeschwindigkeit erreicht er?
W  m g  s  (m g cos ) s 
 m g cos (90  ) s  m g sin  s
W   W   m g sin  s  m g sin   s
 m g sin   s  WGes  m g h , da h  s  sin 
1
WGes  m g h  E kin  m v 2 : v  2 g h
2
Unabhängig vom Neigungswinkel und der Masse (gleiches gilt z.B. für eine Buckelpiste der Höhe h).
6.3 Die potentielle Energie
Merkmale:
-
gespeicherte Arbeit (Möglichkeit, Arbeit zu verrichten)
-
läßt sich in Form von kinetischer Energie zurückgewinnen
-
potentielle Energie eines Systems erhöht sich, wenn äußere Arbeit am System verrichtet wird.
s2 

Definition der potentiellen Energie : E pot  E pot ,2  E pot ,1   W    F d s
s1
 
oder für infinitesimale Verschiebungen :
dEpot   F ds
Für konservative Kräfte (z.B. Gravitation) gilt:
Die Gesamtarbeit entlang einem beliebigen
geschlossenen Weg ist gleich Null.
Beispiel: Lageenergie (im Gravitationsfeld der Erde):
y
Nahe der Erdoberfläche (g = konstant)
h
Epot   F ds  m g y  Epot ( y0)
Epot = m g h
0
x
Beispiel: Feder
Zusammendrücken um Strecke x gegen Federkraft
F = - k x (konservative Kraft) erfordert Kraft F = k x.
x
1
Aufgewendete (Spann-)Arbeit : W   k x dx  k x 2
2
0
1
 E pot  k x 2
2
6.4 Potentielle Energie und Gleichgewicht
 
dEpot   F  ds F, s, E hängen vom Ort ab. Bestimmung der Kraft aus der potentiellen Energie:
  dE pot
E pot E pot E pot
partielle Ableitungen Umkehr der Integralgleichung
F
,
,
)
  (
ds
x
y
z


F  grad Epot    Epot
(Gradient Nabla-Operator)
Gleichgewichtslagen: Minimum der potentiellen Energie
Teilchen ist im Gleichgewicht, wenn die resultierende Kraft = 0 ist.
-
Stabiles Gleichgewicht:
„Rückstellkraft“ in Richtung der Gleichgewichtslage
Instabiles Gleichgewicht
Indifferentes Gleichgewicht
6.5 Erhaltung der mechanischen Energie
 
Wges   F ds   Epot   Ekin  Ekin  Epot  (Ekin  Epot )  0
Die Summe aus kinetischer und potentieller Energie bezeichnet man als mechanische Gesamtenergie E.
E = Ekin + Epot = konstant
Energieerhaltungssatz der Mechanik
(gilt nur für konservative Kräfte, gleichzeitig deren Definition)
Beispiele: Pendel, Federschwingung, Reflektion eines fallenden Balles
6.6 Der verallgemeinerte Energiesatz der Mechanik
Erweiterung auf nichtkonservative Kräfte.:
Die von einer nichtkonservativen (nK) Kraft (z.B. Reibung) an einem Teilchen verrichtet Arbeit
entspricht der Änderung der mechanischen Gesamtenergie des Systems
WnK  Epot  Ekin  E
Makroskopische Welt: Fast immer „nichtkonservative Kräfte“. Energieerhaltungssatz dann:
E ein  E aus  E sys
Die Zu- oder Abnahme der Energie eines Systems läßt sich immer durch das Auftreten oder
Verschwinden von Energie gleich welcher Art an irgendeiner Stelle des Systems erklären.
6.7 Leistung
Leistung ist Arbeit pro Zeit. Sie gibt an, wie schnell Energie von einem System auf das
andere übertragen wird.

dW  d s  
P
 F  Fv
dt
dt
SI-Einheit: 1 J/s = 1 W (1 Watt)
Strom/Gasrechnung: Kilowattstunden; 1 kWh = 103 W  3600 s = 3,6 MJ;
alt: Pferdestärke: 1 PS = 735 W
Zusammenfassung Kapitel 6
s2 

Arbeit W   F  d s [ Nm  J (Joule )]
s1
Mechanik:
Kinetische Energie:
Potentielle Energie:
1
E kin  mv 2
2
s2 

E pot    F  d s
s1
Energieerhaltung: Eges = Ekin + Epot = konstant
(Konservative Kräfte)
Nichtkonservative Kräfte (dissipative Kräfte):
E ges  E pot  E kin  WnK
„vernichten oder erzeugen Energie“
Gleichgewichtslagen: Ein Teilchen ist im
Gleichgewicht, wenn die resultierende Kraft 0 ist.
dE pot 
 F
ds
Stabiles, instabiles, indifferentes Gleichgewicht
Leistung:
P
dW
dt
1 J


1
W
(
Watt
)
 s

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