Die Würde der Frau Eine Aktion der Frauenföderation für Frieden e.V. Inhaltsverzeichnis Kapitel I Kapitel II Kapitel III Kapitel IV Kapitel V Kapitel VI Kapitel VII Kapitel VIII Würde, ein Menschenrecht Definition Frauen und Menschenwürde Die ursprüngliche Schönheit der Frau Unsere Würde leben Unsere Geschichte verstehen Uns eingeben in die Gestaltung der Gegenwart und Zukunft Schlussgedanken Kapitel I Würde, ein Menschenrecht „Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn, als Mann und Weib schuf er sie.” Die allererste universelle Erklärung der Menschenrechte finden wir im Alten Testament in 1. Mose 1,26-27 . Gott erklärt also, dass jeder Mensch, Mann oder Frau, nach seinem Bild geschaffen ist, und zwar ohne jegliche Einschränkung, weder der Rasse noch des Geschlechtes noch der Intelligenz noch des Glaubens. Dieser Bibeltext ist von Michael Horowitz, einem führenden US-Rechtsgelehrten, als die größte revolutionäre Aussage bezeichnet worden, die je gemacht wurde Allgemeine Erklärung der Menschenrechte – Ausschnitte aus der Präambel • Da die Anerkennung der allen Mitgliedern der menschlichen Familie innewohnenden Würde und ihrer gleichen und unveräußerlichen Rechte die Grundlage der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens in der Welt bildet, • da die Völker der Vereinten Nationen in der Satzung ihren Glauben an die grundlegenden Menschenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person und an die Gleichberechtigung von Mann und Frau erneut bekräftigt und beschlossen haben, dem sozialen Fortschritt und bessere Lebensbedingungen bei größerer Freiheit zu fördern.. Verabschiedung am 10. Dezember 1948 per Resolution 217 A (III) durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen • • • Artikel 1. – Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen. Artikel 2. – (1) Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeine Unterscheidung, wie etwa nach Rasse, Farbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer und sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, nach Eigentum, Geburt oder sonstigen Umständen. Artikel 3. – Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person. – Alle Menschen sind vor dem Gesetze gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz. Alle haben Anspruch auf den gleichen Schutz gegen jede unterschiedliche Behandlung, welche die vorliegende Erklärung verletzen würde, und gegen jede Aufreizung zu einer derartigen unterschiedlichen Behandlung. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlicher Gewalt. (Artikel 1 des Grundgesetzes) Kapitel II Definition Was bedeutet Würde? Definition der „Würde „ des Menschen • Als erster hat der Renaissance Philosoph Pico della Mirandola den Begriff „Würde des Menschen“ formuliert. In seiner Rede „De hominis dignitate“ (1486/87) zeigt er auf, dass der Mensch frei nach seinem eigenen Willen sich selbst seine Natur bestimmt. „Welch übergroßes und bewundernswertes Glück des Menschen, dem gegeben ist, zu haben, was er wünscht und zu sein, was er zu sein verlangt.“ ( Pico della Mirandola) „...Wir sind frei, wir können fliegen, wohin wir wollen, und sein, was wir sind...“ ( Richard Bach in „ Die Möwe Jonathan) Immanuel Kant • „Der Mensch ehrt die Würde der Menschheit in seiner eigenen Person, hat Anspruch darauf, dass die Menschheit in seiner Person die Achtung der anderen Menschen erfährt und ist seinerseits dazu verpflichtet, die Menschheit im Nächsten zu achten….“ Die Würde ist dem Menschen innewohnend • Laut Kant besitzt jeder Mensch Würde, sie ist dem Menschen innewohnend, unabhängig von seinen Fähigkeiten, sozialer Position oder äußeren Merkmalen, wie Geschlecht, Rasse oder Alter. Kapitel III Frauen und Menschenwürde Wo stehen wir heute? Was wurde erreicht? • • • • • Recht auf Bildung Gleichstellung in Politik und Wirtschaft, Wahlrecht Wertschätzung als Mensch Respekt und Achtung als Frau und vor allem als Mutter, • Erkenntnis in der Gesellschaft, dass das Weiblichen zur Schaffung des kosmischen Gleichgewichts notwendig ist. • Frauen in verantwortungsvollen Positionen, sogar als Staatsoberhäupter. Doch, es gibt noch: Frauenhandel Prostitution Vergewaltigung als Kriegswaffe Sexualisierte Werbung Gewalt im Haus Zwangs- und Kinderprostitution Klitorisbeschneidung Pornographie Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz Ehrenmorde Menschenwürde auch für Frauen?! Alle Menschen haben nach der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UN von 1948 Anspruch auf Leben, Freiheit und Sicherung der Existenz, unabhängig von Rasse, Hautfarbe oder Geschlecht. Die Tatsache der Benachteiligung von Frauen, nationalen Minderheiten oder Kindern ist unübersehbar. Als Mädchen geboren zu werden, bedeutet in manchen Regionen, weniger Nahrung, weniger Gesundheitsversorgung sowie eine mangelhaften Ausbildung, also grundsätzlich weniger Lebens- und Überlebenschancen zu haben. So werden im Weltbevölkerungsbericht der UN von 2005 etwa 500 000 Todesfälle von Frauen während der Geburt aufgelistet. Als Ursache heißt es lapidar: Armut und fehlende Gleichberechtigung. Die Gleichstellung der Geschlechter im öffentlichen wie privaten Bereich ist aber Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung! Bessere Ausbildung für alle hilft! Klitorisbeschneidung, Zwangsverschleierung, Ehrenmorde, Witwenverbrennung Vergewaltigung - Teil der Kriegsstrategie • • • • In Darfur und in anderen Kriegsgebieten wie der Demokratischen Republik Kongo oder in Burundi sind Vergewaltigungen Teil der normalen Kriegsstrategie. Sexuelle Gewalt ist ein Kriegsmittel, das bewusst eingesetzt wird, um einen Teil der Zivilbevölkerung oft eine ganz bestimmte Gruppe – zu destabilisieren und zu bedrohen In Darfur wurden laut UNICEF im vergangenen Jahr tausende junge Mädchen vergewaltigt. Manche der Opfer seien erst sieben oder acht Jahre alt gewesen. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo haben von Herbst 2003 bis Frühjahr 2004 über 8000 Frauen nach Vergewaltigungen Hilfe bei Unicef gesucht. Im Zusammenhang mit dem Krieg im Kosovo sind vor allem Frauen Opfer von Kriegshandlungen, individueller Gewalt und Vergewaltigungen. WAS IST SEXUALISIERTE GEWALT? • Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen und Frauen hat viele Erscheinungsformen. • Sie beginnt mit der "alltäglichen Anmache", mit frauenfeindlicher Sprache, Witzen und Beschimpfungen • Gewalt beginnt dort, wo Mädchen und Frauen in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt werden, also bereits dann, wenn sie bestimmte Orte, Wege oder Situationen meiden müssen, um nicht beleidigt, belästigt oder bedroht zu werden. • Diskriminierungen verschiedener Art begegnen Frauen in der Werbung, in den Medien, im Internet etc. • Sexuelle Belästigungen im Alltag, am Telefon und am Arbeitsplatz sind keine Ausnahmefälle. • Erpressung am Arbeitsplatz: Sex oder Verlust des Arbeitsplatzes • Wo immer es Werbung gibt, im Fernsehen, Internet, in Zeitschriften, auf Plakaten, überall wird der weibliche Körper als Lockmittel missbraucht und vermarktet. • Diese Art der Werbung ist schon so „normal“ geworden, dass sie für alle Produkte eingesetzt wird. • So wird das Bild der Frau verzerrt und sie wird zum Objekt sexueller Befriedigung degradiert. • Das hat mit Gleichstellung der Frau in unserer Gesellschaft nichts mehr zu tun. • Diese Art des Missbrauchs des weiblichen Körpers, öffnet der Gewalt an Frauen alle Türen und verletzt die Würde der Frau selbst. Pornographie • Eine wahre Flut von Gewalt ergießt sich in Literatur und Film mit realistischen Darstellungen von sexuellen Beziehungen, Vergewaltigungen und Frauenmorden über uns. • Beispiellos in der Geschichte ist der Wildwuchs an Pornographie in Büchern, Zeitschriften, Videofilmen, Filmen und Fernsehen. Ursache • • • Überall wird der weibliche Körper als Lockmittel missbraucht und vermarktet. Ein milliardenschwerer Industriezweig verbreitet die Botschaft, dass Brutalisierung, Folter, Versklavung, Verstümmelung, Missachtung und Erniedrigung des weiblichen Geschlechts sexuelles Vergnügen bereitet. So wird das Bild der Frau verzerrt und sie wird zum Objekt sexueller Befriedigung degradiert und Wirkung? •Nach Schätzungen des Bundeskriminalamtes werden in Deutschland jährlich 200 000 bis 300 000 Kinder sexuell missbraucht. •Es werden jährlich bis 13.000 Vergewaltigungen angezeigt •Die Dunkelziffer wird um ein Vielfaches höher geschätzt. Häusliche Gewalt • Im Laufe der Geschichte, besonders im letzten Jahrhundert, haben viele Frauen um Gleichberechtigung gekämpft. • Frauenhäuser stehen als Warnzeichen für die immer noch existierende Unterdrückung der Frau in der Familie. • Jede 4. Frau in Deutschland hat schon häusliche Gewalt erlebt. • Mehr als 40 000 Frauen flüchten jährlich in Frauenhäuser • Die gemeldeten Fälle betragen höchstens 20%, die Dunkelziffer ist weitaus größer. • Scham, Schuld, Angst oder Misstrauen halten die Opfer davon ab, Aussagen zu machen. • Kinder, die häuslichen Gewalt erleben, erleiden seelische Schäden. Prostitution • In vielen europäischen Ländern wurde in den letzten Jahren die Prostitution als Beruf anerkannt und legalisiert. Prostitution gehört zum Bereich der Dienstleistungen, das bedeutet, dass die Sexualität der Frau eine Dienstleistung am Mann ist und so, wie ihr Körper, eine käufliche Ware ist. • Die Prostituierte bekommt zwar das Recht ihr Geld einzuklagen. Aber bekommt sie auch das Recht wie jede andere Frau zu leben? Bekommt sie das Recht frei zu sein von der täglichen Erniedrigung zum Objekt, an dem der Freier seine unkontrollierten Bedürfnisse austobt? Bekommt sie das Recht, in unserer Gesellschaft beschützt zu leben als Frau, Ehefrau, Mutter, Arbeitskollegin? • Wenn wir bedenken, welch wunderbares menschliches Potential eigentlich in jeder Frau angelegt ist, wenn sie sich frei entfalten könnte, so ist dieser Zustand unverzeihlich. Frauenhandel • Nach wie vor sind Prostitution und Menschenhandel mit dem Ziel der sexuellen Ausbeutung Gewalt gegen Frauen und deshalb unvereinbar mit der Würde und dem Wert des Menschen, die eigentlich durch die Internationalen Menschenrechte garantiert sein sollten. Kapitel IV Die ursprüngliche Schönheit der Frau Lasst uns den ursprünglichen Wert, die ursprüngliche Schönheit der Frau wieder in das Bewusstsein der Menschen zurück rufen! Katharina von Siena Du, ewiger Gott, Hast mich In dir geschaut und erkannt. Weil du mich In deinem Lichte schauest, Hast du dein Geschöpf, Ganz in es verliebt, Aus dir hervorgezogen Und es nach deinem Bild und Gleichnis Erschaffen. Kapitel V Unsere Würde leben • Würde ist eine immanente Eigenschaft des Menschen, ein Wesensmerkmal, unabhängig von allen anderen Eigenschaften wie Alter, Intelligenz, Fähigkeiten, Geschlechtszugehörigkeit. • Das bedeutet, dass es wichtig ist, sich zunächst selbst göttliche Würde zuzugestehen, frei zu sein über jeden Zweifel, dass man Würde hat. Ein paar Meilensteine zur Orientierung auf dem Weg. Alles ist mir geschenkt In mein Wesen versenkt Die Lüge der ewigen Trennung von dir Lag wie ein dunkler Schleier auf mir Nun sehe ich klar Es ist wahr Du und ich Gibt es nicht Wir sind eins In der Essenz des Seins ( Meditation über die Würde in mir) M E •• Í • L •• E • N •• S • T •• E • I •• N E Wie können wir Bezug zu unserer Würde finden? Entdecken des wahren Ichs hinter unserer Maske Authentisch sein Selbsthingabe ja, Selbstaufgabe nein Frei von Groll und Bestätigungssuche Mitschöpfer unseres eigenen Ichs werden Uns selbst und das Leben annehmen Vermeintliche Fehler als Lektion sehen Die Jahre unseres Schaffens anerkennen Zeit als ein Geschenk der Schöpfung annehmen Das Ziel unserer Seele benennen Wünsche und Visionen zulassen Unsere Macht als Leben spendende Kraft erkennen Das Göttliche in uns entdecken Unsere Position im Universum einnehmen Kapitel VI Unsere Geschichte verstehen • Von der Göttin zur Sünderin • Frauen, die vorangegangen sind • Ein neues Konzept Von der Göttin zur Sünderin • Steinzeit – Die Frau hatte ein hohes Ansehen. Göttinnen verkörperten die Leben spendende weibliche Macht • Antike – Ein frauenfeindliches Bild entsteht, Macht ist gleichbedeutend mit Zerstörung und Leben nehmen • Jesus lebt die Botschaft der Gleichberechtigung der Frau • Frühchristentum – Nach Jesus übernimmt die frühe Kirche das antike Frauenbild, Mit der Schöpfung der Frau aus der Rippe des Mannes wird ihre minderwertige oder untergebene Position begründet. • Dieses negative Frauenbild hat Auswirkung auf die Hexenverfolgung und bleibt teilweise bis ins 20. Jahrhundert Wo bleibt die Würde? Repräsentantin der halben Menschheit, voll der Gnade, begabt, schöpferisch, geübt in spirituellen Dingen klar im Denken tief im Mitgefühl alles gebend, alles vergebend. Und doch verletzt, gedemütigt, ausgebeutet, als Hexe verbrannt, gesteinigt, vergewaltigt, gequält, unverstanden. In Unwissenheit gehalten, verschleiert Verachtet, degradiert zum Arbeitstier. Frauen, die uns vorausgegangen sind Azor meesters ca. 1430 • Und am siebenten Tage, da der König gutes Muts war vom Wein, hieß er die sieben Kämmerer, dass sie die Königin Vasthi holten vor den König, dass er den Völkern und Fürsten zeiget ihre Schöne; denn sie war schön. • Aber die Königin Vasthi wollte nicht kommen nach dem Wort des Königs durch seine Kämmerer. Da ward der König sehr zornig, und sein Grimm entbrannte in ihm. Buch Esther MARC CHAGALL - LITHOGRAPHIE Christine de Pizan Die venezianische Theologin und Schriftstellerin Christine de Pizan (1405) schrieb in ihrem Buch von der Stadt der Frauen über diese weibliche Geschichte der Theologie, die so beharrlich totgeschwiegen wird. Die Werke der Frauen sind Leitern, die in den Himmel führen. Ein paar Namen, die für viele stehen • • • • • • • • • • • • • • • • • Margarete Porete Christine de Pizan Hildegard von Bingen Elisabeth von Thüringen Annamaria von Schürmann Margaret Cavendish Olympe de Gouges Mary Wollstonecraft Harriet Beecher – Stowe Eleanor Roosevelt Bertha von Suttner Helen Keller Klara Zetkin Mutter Teresa Rigoberta Menchú Tum Wangari Maathai Shirin Ebadi Die Frauenbewegungen • Die erste Welle der modernen Frauenbewegung oder Frauenrechtsbewegung (Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts) kämpfte für die grundsätzlichen politischen und bürgerlichen Rechte der Frauen • Die zweite Welle der Frauenbewegung (seit den 1960er Jahren), ging über das Ziel einer 'Gleichberechtigung' von Mann und Frau auf politischer, sozialer und sowohl beruflicher als auch privater Ebene hinaus. Inspiriert vom politischen Klima der 1960er Jahre, ging es nicht mehr bloß darum, an den von Männern geprägten Institutionen teilzunehmen, sondern diese generell in Frage zu stellen, insbesondere ihres hierarchischen Charakters wegen. • In den 90er Jahren zeichnete sich eine dritte Welle der Frauenbewegung ab. Neue Aspekte sind vor allem eine globalere Sichtweise und die Betonung der Notwendigkeit, dass auch Männer kollektiv ihr Selbstbild überdenken müssen. Ein neues Konzept: Gender Mainstreaming • Ein neues Konzept ist das Gender Mainstreaming. Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. • Der Begriff wurde erstmalig 1995 auf der 4. UN Weltfrauenkonferenz in Peking geprägt. Bekannt wurde Gender Mainstreaming insbesondere dadurch, dass der Amsterdamer Vertrag 1997 das Konzept zum offiziellen Ziel der EU-Politik machte. Gender Mainstreaming unterscheidet sich von expliziter Frauenpolitik dadurch, dass alle Geschlechter gleichermaßen in die Konzeptgestaltung einbezogen werden sollen. Kapitel VII Uns eingeben in die Gestaltung der Gegenwart und Zukunft Was können wir tun? Unser Bewusstsein und das Leben unserer Würde ist der erste Schritt. Angelika Aliti: „Was aber finden wir, wenn wir nach vorne schauen? Was bleibt noch zu tun? Sind noch Wünsche offen? Was übrig bleibt ist die Sehnsucht nach einer Welt, in der nicht Angst das dominierende Lebensgefühl ist, sondern Lebensfreude. Wäre es nicht wunderbar, wenn dieses neue Jahrhundert auch neue Lebensformen ermöglichte? …Damit das nicht Utopie bleibt, ist einiges zu tun.“ Anfangen können und dürfen wir hier und heute. Wie können wir anfangen? • • • • • • • • • Gut zu wissen! Unsere Meinung öffentlich kundtun Information verteilen Materialien gestalten Protestbriefe schreiben Unterschriften sammeln Kampagnen durchführen Mit Anderen zusammenarbeiten Gleichgesinnte unterstützen Gut zu wissen! • Laut einer Umfrage des Instituts für Rationelle Psychologie (GRP) stört über die Hälfte der Menschen in Deutschland die öffentliche Zurschaustellung von Sex im Fernsehen und der Werbung. • Jeder zweite Mann und sogar zwei Drittel der Frauen fühlen sich unter Druck gesetzt oder sehr verunsichert durch die ständige Präsenz sexuell aufgeheizter Reklame oder TV-Sendungen. • Die Diskriminierung von Frauen in den Werbemedien ist weiterhin Hauptbeschwerdegrund in den Eingaben an den Deutschen Werberat. I • Im Jahr 2001 gab es 694 Proteste gegen 421 Werbekampagnen, wegen "Frauendiskriminierung“ und "Gewaltdarstellung". In einem Drittel der beanstandeten Darstellungen stellten die Firmen ihre Werbung ein. • Im Februar 2002 ließ die Stadt Pforzheim die Plakatkampagne der Bild-Zeitung "Verbotene Liebe" von den Bus-Warte-Häuschen wieder entfernen. Wenig später zog die Bild-Zeitung die kritisierte Plakatserie bundesweit zurück. Unsere Meinung öffentlich kundtun • Mit dem Bewusstsein, dass wir als Frauen ganz besondere Werte, Fähigkeiten und spezielle Gaben haben, die unsere Gesellschaft braucht, werden wir zu einer positiven Entwicklung beitragen. • Deshalb wollen wir es weiterhin nicht zulassen, dass durch Hinnehmen sexistischer Werbung, Filme, Lesematerial und durch das Reduzieren der Frau auf ihre Geschlechtorgane innerhalb der Gesellschaft unsere Würde als Frau verletzt und missachtet wird. • Deswegen bitten wir Sie, sich an dieser Aktion zu beteiligen Wir haben dadurch die Chance, uns zum Wohle der nächsten Generation in das Gestalten unserer Gesellschaft zu investieren. Information verteilen Zeitschriften Vorträge Vorträge zum Thema Würde der Frau • • • • • • • • • • • • • Die Bedeutung der Frau für den Weltfrieden Die Kraft des Weiblichen in mir Eine Kultur des Herzens Wege zum Frieden Weibliche Führungsqualitäten Die Würde der Frau im Wandel der Zeit Unsere Würde leben Ist Friede möglich? Friedensbrücken, ein neuer Weg um Wunden des Missbrauchs, des Missverständnisse, der Intoleranz, der Vorurteile und der Kriege zu heilen. Grundgedanken der Frauenföderation für Frieden Frau als Friedensstifter Ich als Friedensbrücke Die unsichtbare Kraft Protestbriefe schreiben • • • • • • • • • Sehr geehrte Damen und Herren, am .......... habe ich im................................... Ihre Werbung für.......................... gesehen. Als Frau möchte ich Ihnen meine Indignation über diese Werbung kundtun. Sind Sie sich bewusst, dass Gewalt an Frauen die weitaus häufigste Menschenrechts-Verletzung ist? Hier in Deutschland wurde dieses Thema lange Zeit totgeschwiegen. Dennoch gibt es seit 30 Jahren Frauen- und Kinderschutzhäuser in ganz Deutschland, wo Frauen mit ihren Kindern Zuflucht suchen vor Gewalt, sexueller Nötigung, körperlicher und psychischer Misshandlung. Dies sind auch im privaten Bereich Straftaten, die jedoch meistens nicht angezeigt werden, da viele Frauen von ihren Männern wirtschaftlich abhängig sind. Diese sexualisierte Gewalt im häuslichen Bereich ist eng verbunden mit Respektlosigkeit und fehlender Gleichstellung der Frau im Bewusstsein der Gesellschaft. Durch sexualisierte Sprache und Werbung, durch Missbrauch des weiblichen Körpers als Lockmittel für die unterschiedlichsten Produkte wird diese fehlende Gleichstellung und damit nicht nur die häusliche Gewalt gegen Frauen, sondern auch der Missbrauch von Kindern auf subtile Weise bestärkt und gefördert. Daher bitte ich Sie, bei der Wahl Ihrer Werbegags bedachtsamer zu sein und den oben genannten Werbespot sofort zurückzuziehen. Ich wäre dankbar eine Antwort auf mein Schreiben zu erhalten. Name: Adresse: Unterschriftensammlungen • gegen die Vergewaltigun gen in Bosnien • gegen Sex und Gewalt im Fernsehen • für die Würde der Frau Kampagnen durchführen • Im Jahre 2002 hat die FFW - Ortsgruppe Hannover das Thema „Würde der Frau“ aufgenommen. Die Straßenaktionen mit dem Info-Stand, kamen bei den Bürgern gut an. • Mit unserem Unmut über die frauenfeindliche Werbung, die unserer Jugend völlig falsche Leitbilder und Werte übermittelt, sind wir nicht alleine. • So teilte im Jahre 2003 ein Politiker des Niedersächsischen Landtages in einer Pressemitteilung mit, dass in dem neuen Mediengesetz des Landes Niedersachsen ein Passus zum Schutz der „Würde der Frau“ mit eingebracht werden soll. Nun heißt es in dem ab 1.01.2004 gültigen Gesetz: „Menschen gleich welchen Geschlechts dürfen in Sendungen nicht diskriminierend oder verachtend dargestellt werden.“ Unser Aufruf 2002 Hannover – Ein Beginn Düsseldorf- Kampagne für die Würde der Frau Sommer 2003 Zusammenarbeiten mit Anderen Gleichstellungsbeauftragte Deutscher Werberat, Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin. Frauenbeauftragte Landesfrauenrat http://www.feminenza.org/ Gleichgesinnte unterstützen • Bundesfamilienministerin von der Leyen: "Prostitution ist kein Beruf wie jeder andere - Ausstieg ist das Ziel“ • Auf EU – Ebene kämpfte Frau Marianne Eriksson, schwedisches Mitglied des EU-Parlaments und Autorin eines EU-Berichts zur milliardenschweren Porno-Industrie. • Frau Prof. Dr. Cornelia Helfferich der evangelischen Fachhochschule Freiburg schreibt in der Broschüre Frauen Aktiv des Sozialministeriums Baden-Württemberg: „Derzeit stehen die so genannte „häusliche“ und die sexualisierte Gewalt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Doch ist klar, dass Gewalt gegen Frauen untrennbar verbunden ist mit fehlender Gleichstellung und dass sie auf subtile Weise, z.B. in sexistischer Werbung oder Sprache, transportiert wird.“ Kapitel VIII „Die Schöpfung ist noch nicht zu Ende!“ Schlussgedanken Wir sind nicht machtlos ! Der Welt einen Stempel aufdrücken. Wir stehen für unsere Jugend! Die Schöpfung ist noch nicht zu Ende! Unser Beitrag! Wir sind nicht machtlos ! • Werbung und Medien in Wirklichkeit von uns Frauen beherrscht werden. Warum? Über 85% aller Konsumausgaben werden von Frauen getätigt. • Darum ist die Werbebranche auf ein gutes Meinungsbild der Frauen angewiesen. • Protestiert eine Frau in einem Leserbrief an eine Zeitschrift gegen eine sexualisierte Werbung, so wird ihrem Brief ein Gewicht beigemessen, als repräsentiere er die Meinung von 1000 bis sogar 10 000 Leserinnen. Der Welt einen Stempel aufdrücken “Der erste Schritt eines Individuums in Richtung Ganzheit ist die Selbstachtung und bestimmung. Wenn Frauen die Bestimmung über ihr Selbst verwirklicht haben, muss der nächste Schritt sein, kraft dieser Selbstbestimmung ein anderes, gesellschaftlich wesentlich komplexeres Recht zu beanspruchen, das folgenreich und potentiell gefährlich ist- das Recht, Macht zu übernehmen und auszuüben und nicht nur sich selbst, sondern auch die Umwelt zu verändern und der Welt einen Stempel aufzudrücken.“ Gloria Steinem in ihrem Buch “Revolution from Within“ Wir stehen für unsere Jugend • In jeder Hinsicht haben wir Frauen hier in Europa die Möglichkeit aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft teilzunehmen und den Platz einzunehmen, den wir einnehmen wollen. • Wir wünschen uns, dass immer mehr Frauen unserer Gesellschaft sich den Protestaktionen anschließen und sich wehren und dass eine große weltweite Frauenbewegung entsteht, die es nicht mehr zulässt, dass die „Würde der Frau“ verletzt wird. • Das sind wir unseren Jugendlichen, unseren Kindern und Enkelkindern schuldig! Die Schöpfung ist noch nicht zu Ende! Dorothee Sölle Wollen wir auf die Schöpfung anders antworten, nämlich im Sinne einer Zärtlichkeit für alles, was auf dieser Erde lebt, und wollen wir die werden, als die wir gedacht sind, nämlich Mit-Schöpfer, geschaffen nach Gottes Bild, dann muss klar werden, dass sich die Schöpfung niemals nur auf unseren Ursprung, sondern immer auch auf unsere Zukunft bezieht. Die Schöpfung, die mit der ersten Schöpfung begonnen hat, ist noch nicht zu Ende. Nur sich selbst finden, sich in der Sonne des Schöpfers erkennen, erstaunen. Kein Groll, was vorbei ist, ist vorbei. Es gibt genug zu lernen, sich selbst zu entdecken, zu bewundern. Dieses Neue ist so aufregend, so wert zu lieben und geliebt zu werden. Also lieben wir unser Geschlecht, verehren wir es, denn es ist göttlichen Ursprungs. Lassen wir es strahlen über diese Welt, die das Weibliche noch nie genießen konnte. Das ist der ewige Frühling, Schönheit, Frieden, Glück. Die Macht über uns selbst Lässt uns unbesiegbar sein. Unser Beitrag Nur durch unseren Beitrag wird es möglich werden, dass alle Frauen ihre Würde leben können. Wir möchten uns gegenseitig stärken in dem Wissen, dass wir als Frauen ganz besondere Werte, Fähigkeiten und spezielle Gaben haben, die unsere Gesellschaft braucht, um sich weiter zu entwickeln. Zum Wohle der nächsten Generation wollen wir uns ganz eingeben in das Gestalten unserer Gesellschaft.