Psyche

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Psyche
Psychopathologie:
Lehre von der Erforschung und der Therapie von psychischen Erkrankungen.
Heilpraktiker:
Leichtere psychische Störungen
Psychologe:
Hat ein Psychologiestudium und anschließend eine Therapeutenausbildung absolviert.
Genau Bezeichnung: Psychologischer Psychotherapeut
Psychiater:
Medizinstudium und anschließend Facharzt für Psychiatrie. Er arbeitet mit therapeutischen
Mitteln, der Schwerpunkt liegt auf der medikamentösen Behandlung.
Kriterien, die man bei einer psychischen Erkrankung finden kann:
- Beeinträchtigungen in verschiedenen Lebensbereichen
- Niedergeschlagenheit
- irrationales, unkonventionelles Verhalten
- Bedrohliches Verhalten
- Kontrollverlust
- Leidensdruck
- Unverhältnismäßigkeit der Reaktion
Klassifikationssysteme:
- ICD-10 (Diagnoseschlüssel und Glossar psychiatrischer Krankheiten)
- DSM-IV-TR (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen)
Einteilungen der Angststörungen:
- phobische Störung (Vermeidungsstörungen)
- Agoraphobie
- soziale Phobie
- spezifische Phobie
- Angstzustände
- generalisierte Angstzustände
- Panikstörungen
- Zwangsstörungen
- posttraumatische Belastungsstörungen
- somatoforme Störungen (Angst ist auf körperliche Symptome verlagert)
- Somatisierungsstörung
- somatoforme Schmerzstörung
- Konversionsstörung
- Hypochondrie
- dissoziative Störungen (Entkopplung, Umwandlung, Umkehrung)
- dissoziative Amnesie
- dissoziative Fugue
- dissoziative Identitätsstörungen (multiple Persönlichkeit)
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Abgrenzung zu ähnlichen Krankheitsbezeichnungen, die heute den somatoformen Störungen
zugeordnet werden:
- vegetative Dystonie
Störung des Spannungszustandes der Muskulatur
- funktionelle Beschwerden
Keine Organveränderungen
- psychovegetatives Syndrom (Labilität)
Körperliche Symptome wie vermehrtes Schwitzen
- larvierte Depression (somatisierte Depression)
depressiv, ohne es zu merken – auf den körp. Bereich verlagert, Kopfschmerzen, Schlafstörungen...
- Reizdarm, Reizmagen
- Chronic Fatigue Syndrom (chronisches Erschöpungssyndrom)
Psychosomatische Störungen (Psychophysiologische Störungen)
werden auch als Anpassungsstörungen bezeichnet, können sich zeigen in:
- Herz-Kreislauf-System
- Verdauungssystem
- Haut
- Immunsystem
Affektive Störungen
Affekthandlung:
Kurzschlusshandlung, durch den Fortfall von Hemmungen bzw. dem Kontrollmechanismus.
Typisch ist eine Bewusstseinseinengung.
Affektdelikt:
Kriminelles Vergehen, das aus einem starken Affekt heraus unter Wegfall von Hemmungen
bzw. Kontrollmechanismus begangen worden ist. Es kommt zur Schädigung evtl. Tötung
eines Menschen
Stimmung:
Gefühlslage, bzw. das momentane Lebensgefühl eines Menschen, im Gegensatz zum nur kurz
andauernden Affekt
Affektive Störungen:
Länger anhaltende Beeinträchtigung der Stimmung, die das ganze Leben durchzieht.
Klassische psychiatrische Einteilung der Depression nach der Ursache:
- Endogene Depression (körperlich nicht begründbar)
- Exogene Depression (Ursachen liegen zugrunde)
- reaktive Depression
als Reaktion auf ein stark belastendes Lebensereignis
- psychogene (seelische Depression)
aufgrund chronischen emotionalen Drucks (Arbeit, Ehe)
- somatogene Depression (auch: symptomatische, sekundäre Depression)
Organisch-körperlich begründbar (Altersdepression, Wochenbettdepression)
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Symptome einer Depression:
- Stimmung (Traurig, niedergeschlagen, ängstlich, Leere....)
- Denken (Grübeln, Pessimismus...)
- körperliche Symptome (Müdigkeit, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit...)
- Motivation (Lähmung des Willens, Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen)
Besondere Erscheinungsformen der Depression:
- Wochenbettdepression
- saisonabhängige Depression
- Altersdepression (nach dem 65. Lebensjahr)
Hier spielen 2 Faktoren eine Rolle:
- hirnorganische Abbauprozesse
- seelische Probleme
- Begleiterkrankung bei psychotischen Störungen
Psychotische Störungen (Psychose)
Unter psychotischen Störungen versteht man das Auftreten folgender Symptome:
- Denkstörungen
- Ichstörungen
- Affektstörungen
- Halluzinationen
- Wahn
- Störungen der Psychomotorik
Kennzeichen psychotischer Störungen:
Denkstörungen unterscheiden sich in:
Formale Denkstörungen:
- Geschwindigkeit
- verlangsamtes Denken (zähflüssig, monoton, schleppend)
- beschleunigtes Denken (das gedankliche Ziel kann nicht gehalten werden)
- gehemmtes Denken (stockend, unterbrochen, wie ein innerer Widerstand)
- Ablauf
- umständliches Denken (weitschweifend)
- perseverierendes Denken (ständiges Wiederholen des gleichen Gedankengangs)
- eingeengtes Denken (der inhaltliche Denkumfang ist eingeschränkt)
- Logische Struktur
- Zerfahrenheit und Inkohärenz (Denkabläufe können nicht kontrolliert werden, erscheinen
unlogisch und zusammenhanglos)
Außerdem gehören zu den formalen Denkstörungen:
Neologismen (sprachliche Neubildungen), Verbigeration (Wiederholen von unsinnigen
Wörtern oder Sätzen)
Inhaltliche Denkstörungen:
- betreffen die Fähigkeit, die Realität richtig einzuschätzen (Wahn, Halluzinationen)
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Ichstörungen:
Es kann nicht mehr zwischen sich und der Umwelt unterschieden werden. Was gehört zu ihm
und was zu außen? Dieser Mensch fühlt sich von außen bestimmt: „Das haben mir die
Roboter gesagt...“
Halluzinationen:
Sinnestäuschung ohne adäquaten Sinnesreiz
Erscheinungsformen:
- akustische Halluzinationen (Stimmen hören...)
- optische Halluzinationen (Dinge sehen....)
- olfaktorische Halluzinationen (Gerüche)
- körperbezogene Halluzinationen (bizarre Körperwahrnehmung)
Wahn:
Inhaltliche Denkstörung, Fehlbeurteilung der Realität. Sinnesreiz ist vorhanden, wird aber
wahnhaft umgedeutet. Daran wird aber starr festgehalten.
Erscheinungsformen:
- Verfolgungswahn
- Schuldwahn
- religiöser Wahn
- Eifersuchtswahn
- Größenwahn
Störungen der Psychomotorik:
Gesamtheit der durch psychische Vorgänge beeinflussten Bewegungsabläufe – Störungen im
Bewegungsablauf.
- Stupor (motorische Bewegungslosigkeit)
- Mutismus ( Zustand der Unansprechbarkeit und Bewegungslosigkeit)
- Katatonie (oft lange Bewegungsstarre in manchmal grotesken Positionen)
- Motorische Unruhe (ziellos gesteigerte Motorik, z.B. ständiges Gestikulieren)
- Stereotypien (monoton, wiederholte, sinnlos erscheinende Bewegungsabläufe wie Tics)
Ursachen psychotischer Störungen:
Die DSM unterscheidet je nach Ursache
- organisch bedingte psychotische Störung (früher exogene, symptomatologische oder organische Psychose)
Eine organische Erkrankung ist die Ursache, z.B. Hirn
- Schizophrenie und andere psychotische Erkrankungen (früher endogene Psychosen)
Eine von innen kommende Störung ohne erkennbare körperliche Ursache
Appalisches Syndrom (Wachkoma)
Sonderform einer organisch bedingten psychotischen Störung. Es ist zum Ausfall der
Großhirnrinde gekommen, bei erhaltenen Funktionen des Hirnstammes wie Steuerung der
Atmung und des Herzschlages. Schlafähnlicher Zustand mit offenen Augen. Der Blick geht
aber ins Leere.
Häufige Ursache: Reanimation, Vergiftung oder Schock, die zu einem Sauerstoffmangel im
Gehirn geführt haben
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Schizophrenie:
- Positivsymptome (Übermaß, Verzerrung der normalen psychischen Funktionen)
- Wahnideen
- Halluzinationen
- bizarres Verhalten
- formale Denkstörung
- Negativsymptomatik (Verminderung, Verlust von normalen Funktionen)
- Antriebsschwäche bis Apathie
- Sprachverarmung (Alogie)
- Anhedonie (Unfähigkeit Freude zu empfinden)
- flacher Effekt (Reize lösen (fast) keine emotionale Reaktion mehr aus)
Schizoaffektive Störungen:
Mischbild zwischen schizophrenen und affektiven Störungen. Meist phasisch-rezidivierend.
Abhängigkeiten (Sucht, Suchtverhalten)
= die zwanghafte Befriedigung eines starken Bedürfnisses.
- nichtstoffliche Abhängigkeiten
- stoffgebundene Abhängigkeiten (substanzinduzierte Störungen)
Substanzmissbrauch (Gebrauch wirkt sich negativ auf den Alltag aus)
- Vernachlässigung von Pflichten
- Gefahraussetzung
- Gesetzesübertretung
- Soziale Probleme
Um die Diagnose „Substanzmissbrauch“ nach dem DSM zu stellen, genügt es, wenn eines
dieser Probleme aufgetaucht ist
Substanzabhängigkeit (körperliche Abhängigkeit)
- Toleranzentwicklung
- Entzugssymptome
- erfolgloses Loskommen von der Substanz
- aufwändige Beschaffung
- Beibehaltung des Konsums trotz körperlicher Probleme
- Rückzug von Geselligkeiten und Aktivitäten wegen des Konsums
Eine Substanzabhängigkeit ist nach dem DSM dann entstanden, wenn mindestens drei der
Punkte zutreffen.
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