Atommodelle im Laufe der Zeit: Demokrit (400 vor Christus) war der Meinung, dass alles aus den kleinsten und unteilbaren Teilchen, den Atomen, bestünde. Er begründete dies mit der Aussage: "Es kann nicht sein, ließe sich ein Brett unendlich mal teilen, so bestünde das Brett schließlich aus nichts“ Aristoteles setzt sich aber (für mehr als 2 Jahrtausende) mit seiner Auffassung durch, dass alles aus den Elementen Erde, Luft, Feuer und Wasser besteht. Die erste Atomtheorie gerät in Vergessenheit. Dalton(~1800): Jede Materie besteht aus Grundbausteinen, den unteilbaren Atomen. Die Atome eines Elements sind untereinander gleich, die Atome verschiedener Elemente unterscheiden sich stets in ihrer Masse und Größe. Jeweils eine ganze Zahl an Atomen verschiedener Elemente bildet Verbindungen. Dalton erklärt damit chemische Reaktionen, Grundlage für das später aufgestellte Periodensystem Thomson (~1900) 1897 Nachweis von Elektronen (Kathodenstrahl) 1803 Rosinenkuchenmodell: das Atom besteht aus gleichmäßig verteilter, positiv geladener Masse besteht, in der sich die negativ geladenen Elektronen bewegen. Im Grundzustand sind die Elektronen so verteilt, dass ihre potentielle Energie minimal ist. Werden sie angeregt, beginnen sie zu schwingen. Rutherford Rutherfordscher Streuversuch 1909: Versuchsaufbau: 1: Radioaktives Radium, 2: Bleimantel zur Abschirmung, 3: Alpha-Teilchenstrahl, 4: Leuchtschirm bzw. Fotografieschirm 5: Goldfolie 6: Punkt, an dem die Strahlen auf die Folie treffen, 7: Teilchenstrahl trifft den Schirm, nur wenige Teilchen werden abgelenkt. Entdeckung des (positiv geladenen)Atomkernes Bohr (1913): Nach dem Bohrschen Atommodell bewegen sich Elektronen auf Kreisbahnen bestimmter Energie. Hier wechselt ein einzelnes Elektron von der 3. auf die 2. Kreisbahn; es wird ein Photon entsprechender Frequenz ausgesendet. 1. Postulat: Dem Elektron stehen an Stelle aller klassisch möglichen Bahnen nur ausgewählte andere Bahnen zur Verfügung. Auf diesen Bahnen erzeugt es keine elektromagnetische Strahlung, sondern behält seine Energie. Dies sind die stationären Zustände des Atoms. 2. Postulat: Das Elektron kann von einem stationären Zustand in einen anderen springen (Quantensprung). Dabei wird elektromagnetische Strahlung emittiert oder absorbiert. Die Frequenz der Strahlung entspricht der Energiedifferenz der Zustände: f =E/h. Bedingung für stabile Elektronenbahn: Bahndrehimpuls ist Vielfaches von reduziertem Plankschem Wirkungsquantum: mrv = n . h = n . h/2π Daraus folgt (nach etwas Umformung) der Bahnradius der e-: h2 ε0 · n2 r = m e2 π und deren Energieniveaus: E = − m e4 8 ε02 h2 1 · n2 in Abhängigkeit von der Quantenzahl n. Das größte Problem des Bohrschen Atommodells: Kreisbahnen sind eine beschleunigte Bewegung Beschleunigte Ladungen strahlen aber und die Elektronen sollten sofort unter Abgabe von Strahlung in den Kern stürzen! Das Modell von Bohr war trotz seines Erfolges völlig unbefreidigend, weil es nur mit willkürlichen aber nicht weiter begründeten Postulaten die richtigen Energieniveaus liefert. DeBroglie (1924, Nobelpreis 1929): Teilchen haben ebenso Teilcheneigenschaften. Wenn ein Photon den Impuls p=h/λ hat, und es sowieso unklar ist ob Photonen Teilchen oder Welle sind, dann kann ja umgekehrt jedes Teilchen auch Welleneigenschaften haben und somit eine Wellenlänge λ = h/p! Je nach Impuls hat ein Teilchen also eine bestimmte Wellenlänge. Da sich die Wellenlängen aber im Atom nur bei bestimmten Abständen nicht gegenseitig auslöschen, gibt es nur wenige sabile „Umlaufbahnen“ um den Kern. Der Bahnumfang muss um nicht negativ zu interferieren ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge sein: n . λ = 2.r.π . Mit dieser (viel anschaulicheren und nicht vom Himmel fallenden Erklärung, wie bei Bohr) kommt nach einfachen DeBroglie nach einfachen Rechnungen auf dieselben Formeln für die Elektronenzustände („Bahnen“) wie Bohr. Die bei den Quantensprüngen emittierten Photonen vom Wasserstoffatom (Emissionspektrum des Wasserstoffs) stimmen hervorragend mit der theoretischen Ableitung von Bohr bzw. DeBroglie überein. Beide kommen mit völlig unabhängigen theoretischen Überlegungen zu denselben experimentellen Beobachtungen beim Wasserstoffspektrum! (Bem: Die Auffassung DeBroglies, dass bewegte Teilchen ebensogut als Welle zu beschreiben sind, wird erst sehr viel später im Doppelspaltversuch von Claus Jönsson 1959 [Interferenzmuster von Elektronen, die durch einen Doppelspalt hindurchtreten, das „schönste Experiment aller Zeiten“] einwandfrei experimentell nachgewiesen.) Für schwerere Atome oder sogar Moleküle versagen aber beide Modelle zur theoretischen Beschreibung der Spektren! Eine Lösung findet erst… Schrödinger (öst. Physiker, veröffentlicht 1926 die Theorie der „Wellenmechanik“, Nobelpreis 1933): Schrödinger beschreibt die Elektronen ebenfalls mit Hilfe einer räumliche Welle, die den Atomkern umgibt. Diese Welle hat aber keine Entsprechung mit der Realität, sondern ist nur ein mathematisches Konstrukt, das die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der e- rund um den Kern angibt. Eine genaue Bahn kann prinzipiell nicht angegeben werden, sondern die Lösung der „Schrödingergleichung“ liefert die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Elektron an einer bestimmten Stelle um den Kern angetroffen werden kann (→Orbitale). Je nach Energiezustand (verschiedene Lösungen der Schrödingergleichung) ergeben sich verschiedene Orbitale. (eindimensionale vereinfachte) Schrödingergleichung: ORBITALE DES WASSERSTOFFATOMS Die Lösungen der Schrödingergleichung liefern die Orbitale des Wasserstroffatoms. Dies sind die Bereiche größter Aufenthaltswahrscheinlichkeit. Sie ergeben sich als die der Schrödingergleichung entsprechenden dreidimensionalen stehenden Wellen der Wellenfunktion Ψ. Je nach Anregungszustand des H-Atoms bilden sich unterschiedliche Orbitale aus. Sie sind durch die Angabe der Quantenzahlen charakterisiert: n…Hauptquantenzahl (Spähre); l… Nebenquantenzahl (Drehimpuls) m…Magnetquantenzahl; s…Spinquantenzahl