Märkte und Preise Mengenpolitik im Monopol Harald Wiese UL/DIU Universität Leipzig/Dresden International University WS 2013 Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 1 / 44 Gliederung der Vorlesung Einführung Spieltheorie Ein wenig Mathematik Preispolitik im Monopol Preiswettbewerb und Kostenwettbewerb Mengenpolitik im Monopol Mengenwettbewerb und Kostenwettbewerb Innovationswettbewerb Varianten-, Standort- und Qualitätswettbewerb Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 2 / 44 Überblick „Mengenpolitik im Monopol“ Die inverse Nachfragefunktion Das lineare Modell Nochmals: Preiselastizität der Nachfrage Der Grenzerlös Der Gewinn Mengenpolitik bei einheitlichem Preis Monopolmacht und Monopolgewinn Preisdiskriminierung ersten Grades Preisdiskriminierung dritten Grades Wohlfahrt Mengen- und Gewinnsteuern Unternehmenspolitische Schlussfolgerungen Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 3 / 44 Die inverse Nachfragefunktion Herleitung I p Nachfragefunktion p Inverse Nachfragefunktion p (X ) X (p ) X X Nachfragefunktion X (p ) Die abgesetzte Menge hängt vom Preis ab. Inverse Nachfragefunktion p (X ) p (X ) ist Preis, bei dem die Menge X abgesetzt werden kann Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 4 / 44 Die inverse Nachfragefunktion Herleitung II Problem Bestimmen Sie die inverse Nachfragefunktion für X (p ) = 100 2p. Problem Bestätigen Sie, dass der Durchschnittserlös gleich dem Preis ist (der Erlös ist R (X ) = p (X ) X ). Problem Wie nennt man p (0) , wie X (0)? Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 5 / 44 Das lineare Modell eine Aufgabe Problem Nehmen Sie die lineare inverse Nachfragefunktion p (X ) = a a, b > 0, an und bestimmen Sie 1 2 3 4 bX , die Steigung der inversen Nachfragekurve die Steigung des Grenzerlöses dR (X ) /dX die Sättigungsmenge und den Prohibitivpreis Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 6 / 44 Das lineare Modell die Lösung 1 2 3 4 dp/dX = b Erlös: R (X ) = p (X ) X = aX bX 2 Grenzerlös: dR (X ) /dX = a 2bX . Steigung: 2b Sättigungsmenge: a/b a ist der Prohibitivpreis Harald Wiese (UL/DIU p a 1 b p (X ) 2b 1 MR a 2b Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) a b WS 2013 X 7 / 44 Nochmals: Preiselastizität der Nachfrage p ∆p Nachfrage reagiert überhaupt nicht ∆p Nachfrage reagiert bedingt ∆p Nachfrage wird beliebig hoch X εX ,p = Harald Wiese (UL/DIU dX X dp p = dX p dp X Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 8 / 44 Nochmals: Preiselastizität der Nachfrage Problem Berechnen Sie die Preiselastizität der Nachfrage für die lineare Nachfragefunktion p (X ) = a bX ! Bei welchem Preis und bei welcher Menge ist die Elastizität gleich 1? Bei welchem Preis beträgt sie null? Unelastische Nachfrage jεX ,p j < 1 Elastische Nachfrage Harald Wiese (UL/DIU jεX ,p j > 1 Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 9 / 44 Nochmals: Preiselastizität der Nachfrage p a ε X, p = ∞ elastischer Bereich ε X, p = 1 a 2 unelastischer Bereich ε X ,p = 0 a 2b Harald Wiese (UL/DIU a b X Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 10 / 44 Nachfragefunktion und Erlös Die Amoroso-Robinson-Relation lautet bei inverser Nachfragefunktion MR = p 1 + 1 εX ,p =p 1 1 jεX ,p j . Problem Leiten Sie die obige Amoroso-Robinson-Relation, dieses Mal durch Ausklammern von p, her! Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 11 / 44 Nachfragefunktion und Erlös p a R a 2 ε X, p = 1 p(X ) MR a 2b a b X Wenn die Elastizität betragsmäß ig 1 ist, folgt auf eine einprozentige Erhöhung der Ausbringungsmenge eine einprozentige Reduzierung des erzielbaren Preises. Der Erlös ändert sich dann nicht. Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 12 / 44 Der Grenzerlös I MR := dR dX ist aus zwei Teilen zusammengesetzt: Zum einen erfährt der Monopolist eine Erlössteigerung aus dem Angebot einer zusätzlichen Einheit um den Preis dieser Einheit (p > 0). Zum anderen muss er eine Erlöseinbuß e in Kauf nehmen, weil die Abnehmer – bei negativ geneigter Marktnachfrage – nicht bereit sind, das erhöhte Angebot zum alten Preis abzunehmen. Erlöseinbuß e = Produkt von dp und Preisabschlag für die Absatzerhöhung dX Zahl der bisher verkauften Einheiten X Also: Grenzerlös ist MR = p + X Harald Wiese (UL/DIU dp . dX Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 13 / 44 Der Grenzerlös II Grenzerlös und Elastizität (Amoroso-Robinson-Relation) dR dp = p+X (Produktregel) dX dX 1 1 =p 1 > 0 für = p 1+ εX ,p jεX ,p j MR = Grenzerlös gleich Preis MR = p + X dp dX dp dX jεX ,p j > 1. = p bei = 0 horizontale (inverse) Nachfrage: MR = p + X erste „kleine“ Einheit, X = 0: MR = p + X =0 dp dX Preisdiskriminierung ersten Grades, MR = p + X =0 dp dX =0 =p= =p R (X ) X dp dX — > siehe unten Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 14 / 44 Der Gewinn De…nition Bei X 0 und der inversen Nachfragefunktion p ist Π (X ) : = R (X ) | {z } | {z } Gewinn Erlös C (X ) = p (X ) X | {z } C (X ) Kosten der Monopolgewinn in Abhängigkeit von der Menge. Linearer Fall: Harald Wiese (UL/DIU Π (X ) = (a bX ) X cX , X Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) a , b WS 2013 15 / 44 Der Gewinn Durchschnitts- und Grenzde…nition p Gewinn bei X̄ : Π (X̄ ) = p (X̄ )X̄ C (X̄ ) = [p (X̄ ) AC (X̄ )] X̄ = ZX̄ [MR (X ) MC (X )] dX a p(X ) D F c G E p (X ) MR H AC MC C B A X 0 X F (gegebenenfalls) Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 16 / 44 Mengenpolitik bei einheitlichem Preis Gegeben: Inverse Preis-Absatz-Funktion des Monopolisten: p = p (X ) Gesamtkosten: C (X ) Gewinn Π des Monopolisten: Π (X ) = R (X ) C (X ) = p (X )X C (X ). Notwendige Bedingung für das Gewinnmaximum: dR dΠ = dX dX bzw. dC ! =0 dX ! MR = MC Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 17 / 44 Mengenpolitik bei einheitlichem Preis p MC AC CournotPunkt pM Nachfrage MR XM X Problem Inverse Nachfragefunktion p (X ) = 27 X 2 . Erlösmaximaler und gewinnmaximaler PreisUniversität für MC = 15? Harald Wiese (UL/DIU Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 18 / 44 Kluger Kopf: Antoine Augustin Cournot Antoine Augustin Cournot (1801-1877) war ein französischer Philosoph, Mathematiker und Ökonom. In seinem Hauptwerk „Recherches sur les principes mathématiques de la théorie des richesses“, 1838, präsentiert Cournot wesentliche Elemente der Monopoltheorie (dieses Kapitel) und der Oligopoltheorie (nächstes Kapitel). Er…nder des Nash-Gleichgewichts Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 19 / 44 Mengenpolitik bei einheitlichem Preis lineares Modell p a pM a ε X ,p = 0 M E MC = AC c ε X ,p = 1 D p(X ) p (X ) MR c p ε X ,p = ∞ MR A Harald Wiese (UL/DIU B XM F X PC X X X M = X M (c, a, b) = ( 1 (a c ) 2 b , 0, c a c>a Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 20 / 44 Mengenpolitik bei einheitlichem Preis der maximale Gewinn p MC AC CournotPunkt pM AC (X M ) Gewinn Nachfrage MR XM Harald Wiese (UL/DIU X Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 21 / 44 Mengenpolitik bei einheitlichem Preis komparative Statik I X M (a, b, c ) = pM (a, b, c ) = ΠM (a, b, c ) = 1 (a c ) 2 b , 1 2 (a + c ), 2 1 (a c ) , 4 b wobei wobei wobei ∂X M ∂X M ∂c < 0; ∂a ∂p M ∂p M ∂c > 0; ∂a ∂ΠM ∂c < 0; ∂ΠM ∂a > 0; > 0; > 0; ∂X M ∂b ∂p M ∂b < 0, ∂ΠM ∂b = 0, < 0. Problem (a c )2 Berechnen Sie ΠM (c ) = 14 b und auch können die Kettenregel verwenden! Harald Wiese (UL/DIU d ΠM dc ! Hinweis: Sie Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 22 / 44 Mengenpolitik bei einheitlichem Preis komparative Statik I Solution Harald Wiese (UL/DIU dΠM dc d = 2 1 (a c ) 4 b dc 1 = 2( a c ) ( 1) 4b a c = 2b Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 23 / 44 Mengenpolitik bei einheitlichem Preis Maximierung Preis oder Menge p II I Π (p ) Nachfrage pM MR Π MC = AC X XM Π (X ) III Harald Wiese (UL/DIU IV Π Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 24 / 44 Alternative Ausdrücke für die Gewinnmaximierung 1 ! MC = MR = p 1 ! p= p Harald Wiese (UL/DIU jεX ,p j jεX ,p j MC jεX ,p j 1 MC ! 1 = p jεX ,p j Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 25 / 44 Monopolmacht und Monopolgewinn vollkommene Konkurrenz: Die Gewinnmaximierungsregel lautet „Preis = Grenzkosten“ Grund: Bei vollständiger Konkurrenz sind alle Unternehmen „klein“ und haben keine Ein‡uss auf den Preis. Die inverse Nachfragekurve ist dann horizontal, also MR = p. Monopol: Der optimale Preis liegt im Allgemeinen oberhalb der Grenzkosten. De…nition (Lerner’scher Monopolgrad) Harald Wiese (UL/DIU p MC p Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 26 / 44 Monopolmacht und Monopolgewinn Lerner’scher Monopolgrad vollständige Konkurrenz: p = MC und daher ! 1 Monopol: MC = MR = p 1 p MC ! p MR = = p p =0 und daher jεX ,p j p p MC p p 1 p 1 jεX ,p j = 1 jεX ,p j Interpretation: Wenn die Nachfrage stark auf Preiserhöhungen reagiert, kann sich der Monopolist nur Preise nahe bei den Grenzkosten leisten. Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 27 / 44 Monopolmacht und Monopolgewinn p pM Cournot-Punkt AC MR MC p (X ) XM X p > MC aber AC X M Harald Wiese (UL/DIU = C XM = pM M X Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 28 / 44 Preisdiskriminierung ersten Grades Jeder Konsument zahlt entsprechend seiner Zahlungsbereitschaft: MR = p + X =0 dp =p dX Die Preissenkung infolge einer Mengenausdehnung betri¤t nur den marginalen Konsumenten (den jeweils letzten Konsumenten), nicht jedoch die inframarginalen Konsumenten (diejenigen mit höherer Zahlungsbereitschaft) Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 29 / 44 Preisdiskriminierung ersten Grades Grenzerlös p Produzentenrente Grenzkosten Cournot-Punkt pM p PC Nachfrage = Grenzerlös bei Preisdiskriminierung X M X PC Harald Wiese (UL/DIU X Grenzerlös ohne Preisdiskriminierung Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 30 / 44 Preisdiskriminierung ersten Grades Gewinnvergleich p a pM ε X ,p = ∞ ε X ,p = 1 D p (X ) MR c ε X ,p = 0 M E A B XM F X PC X Gewinn für nicht diskriminierenden (Cournot) Monopolisten: ABME = ABD Gewinn für diskriminierenden Monopolisten: AFD Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 31 / 44 Preisdiskriminierung ersten Grades Aufgabe Ein Buchverkäufer kann ein Buch zu konstanten Grenzkosten von C =8 herstellen (keine Fixkosten), und 11 potentielle Käufer haben maximale Zahlungsbereitschaften von C = 55, C = 50, C = 45, ... , C = 10 und = 5. Bei einem Preis oberhalb ihrer Zahlungsbereitschaft kaufen sie C nicht. a) Welcher Preis maximiert den Gewinn des Buchverkäufers, falls allen Konsumenten der gleiche Preis genannt werden muss? Wie viele Bücher werden abgesetzt? Wie hoch ist der Gewinn? b) Welche Preise wird der Buchverkäufer den Konsumenten nennen, falls er von jedem einen anderen Preis verlangen kann und die Zahlungsbereitschaften genau kennt? Wie viele Bücher werden abgesetzt? Wie hoch ist der Gewinn? Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 32 / 44 Partielle Ableitungen Bei einer Funktion mit mehreren Variablen, möchte man bisweilen nach der einen oder anderen ableiten. Dazu hält man die übrigen Variablen konstant. Beispiel: f (x1 , x2 ) = x1 x22 mit den partiellen Ableitungen ∂f (x1 , x2 ) = x22 ∂x1 ∂f (x1 , x2 ) = 2x1 x2 ∂x2 Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 33 / 44 Preisdiskriminierung dritten Grades zwei Märkte, eine Betriebsstätte I Gewinn Π (x1 , x2 ) = p1 (x1 ) x1 + p2 (x2 ) x2 C (x1 + x2 ) , Maximierungsbedingungen ∂Π (x1 , x2 ) = MR1 (x1 ) ∂x1 ∂Π (x1 , x2 ) = MR2 (x2 ) ∂x2 ! MC (x1 + x2 ) = 0, ! MC (x1 + x2 ) = 0. ! MR1 (x1 ) = MR2 (x2 ) Nehmen Sie an, dass im Gegensatz zur Gleichheit MR1 < MR2 gilt ... Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 34 / 44 Preisdiskriminierung dritten Grades zwei Märkte, eine Betriebsstätte II p Markt 2 Markt 1 p1* p2* p2 x2 x *2 p1 x1* MR2 x1 MR1 gesamte Absatzmenge Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 35 / 44 Preisdiskriminierung dritten Grades zwei Märkte, eine Betriebsstätte III MR1 (x1 ) = MR2 (x2 ) : p1M 1 1 ! = p2M 1 j ε1 j 1 j ε2 j jε1 j > jε2 j ) p1M < p2M . also: inverse-Elastizitäten-Regel Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 36 / 44 Ein Markt, zwei Betriebsstätten Gewinn Π (x1 , x2 ) = p (x1 + x2 ) (x1 + x2 ) C1 (x1 ) C2 (x2 ) . Maximierungsbedingungen ∂Π (x1 , x2 ) = MR (x1 + x2 ) ∂x1 ∂Π (x1 , x2 ) = MR (x1 + x2 ) ∂x2 ! MC1 (x1 ) = 0, ! MC2 (x2 ) = 0. ! MC1 = MC2 Nehmen Sie an, dass im Gegensatz zur Gleichheit MC1 < MC2 gilt ... Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 37 / 44 Ein Markt, zwei Betriebsstätten p Betriebsstätte 2 Betriebsstätte 1 MC 2 x2 MC1 x *2 x1* x1 gesamte Ausbringungsmenge Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 38 / 44 Mengen- und Gewinnsteuern Mengensteuer verteuert die Produktion für jede Einheit um den Steuersatz t bewirkt eine Erhöhung der Grenzkosten MC auf MC + t = a ! 2bX = MC + t a MC t ) X M (t ) = 2b ) pM (t ) = a bX M (t ) a + MC + t = 2 Die Steuer wird demnach zur Hälfte überwälzt. MR Problem Skizzieren Sie! Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 39 / 44 Mengen- und Gewinnsteuern Gewinnsteuer I Ein Teil des Gewinns wird an den Staat abgeführt. Ist dieser Teil (Prozentsatz), τ , konstant, bleibt anstelle des Vorsteuergewinns R (X ) C (X ) nur der Nachsteuergewinn (1 τ ) [R (X ) C (X )] . =) keine Änderung der gewinnmaximalen Ausbringungsmenge als Folge der Einführung einer Gewinnsteuer Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 40 / 44 Mengen- und Gewinnsteuern Gewinnsteuer II p C (X ) R (X ) Π (X ) pM MR MC (1 − t ) Π (X ) p (X ) XM X Mit dem Hammer auf das Gewinnmaximum schlagen ... Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 41 / 44 Unternehmenspolitische Schlussfolgerungen 1 2 3 Der Lerner’sche Monopolgrad (bzw. das Lerner-Maß ) und der optimale multiplikative Preisaufschlag des Monopolisten auf die Grenzkosten fallen umso höher aus, je unelastischer die Marktnachfrage ist. Es ist denkbar, dass ein Monopolist über Marktmacht verfügt, jedoch keine Monopolgewinne realisieren kann. Die Wettbewerbspolitik könnte sich verp‡ichtet fühlen, gegen monopolistisches Verhalten („Missbrauch von Marktmacht“, „Kartellbildung“) vorzugehen. Das Monopolproblem besteht aus gesamtgesellschaftlicher Sicht darin, dass zu wenig produziert wird. Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 42 / 44 Weitere Übungen Problem 1 Nehmen Sie an, dass Preisdi¤erenzierung nicht möglich ist. Bestimmen Sie X M für p (X ) = 24 X und konstante Grenzkosten c = 2! Bestimmen Sie zudem X M für p (X ) = X1 and konstante Stückkosten c! Problem 2 Auf dem ersten Teilmarkt gilt die inverse Nachfragefunktion p1 = 12 4x1 , auf dem zweiten Teilmarkt die inverse Nachfragefunktion p2 = 8 12 x2 . Die Grenzkosten betragen 4. Wie hoch sind die Preise auf den Teilmärkten? Bestätigt sich die inverse Elastizitätenregel? Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 43 / 44 Weitere Übungen Problem 3 Ein Monopolist agiert auf einem Markt mit einer aggregierten Marktnachfrage X (p ) = 12 12 p. Die Kostenfunktion des Unternehmens sei C (X ) = X 2 + 2. Wie hoch ist der Gewinn des Unternehmers, wenn er Preisdiskriminierung ersten Grades betreibt? Harald Wiese (UL/DIU Universität Mengenpolitik Leipzig/Dresden im Monopol International University) WS 2013 44 / 44