Klassische Konditionierung Die klassische Konditionierung stellt eine Form des Lernens durch Assoziation bei Tieren dar (Menschen eingeschlossen). Reize, die zuvor neutral waren werden mit natürlich vorkommenden Reflexen verknüpft. Klassische Konditionierung passiert von selbst, kann jedoch auch willentlich genutzt werden. Vor der Konditionierung Vor der Konditionierung ruft der unkonditionierte Reiz bzw. Stimulus (US) eine unkonditionierte Reaktion (UR) hervor. D.h., ein Reiz aus der Umwelt hat eine ungelernte (d.h. natürlich vorkommende) körperliche Reaktion des Tieres ausgelöst. Virus (US) Futter (US) Übelkeit (UR) Speichelfluss (UR) Während der Konditionierung Während der Konditionierung wird ein konditionierter Reiz (CS) gleichzeitig mit einem unkonditionierten Reiz (US) dargeboten, der eine unkonditionierte Reaktion (UR) hervorruft. Virus (US) + Getränk (CS) Übelkeit (UR) + Futter (US) + Glocke (CS) Speichelfluss (UR) + Nach der Konditionierung Nach der Konditionierung führt der konditionierte Reiz (CS) ebenfalls zu der nun konditionierten Reaktion (CR). Getränk (CS) Übelkeit (CR) Glocke (CS) Speichelfluss (CR) Den Konditionierungsprozess umkehren Der Prozess der Konditionierung kann durch (wiederholte) Darbietung des CS ohne den US aufgehoben werden. Wenn der CS allein dargeboten wird, wird die Assoziation zwischen dem CS und dem US immer schwächer. Dieser Prozess wird Extinktion oder Löschung genannt. Mit der Zeit hört der CS auf, die CR auszulösen und die CR wird nach und nach gelöscht. Wieso ist klassische Konditionierung so wichtig für die Therapie? Häufig werden neutrale Reize mit angstauslösenden Situationen assoziiert und verursachen daraufhin für manche Menschen Probleme. Beispiel: Peter fährt an einem regnerischen Tag (CS) Auto und wird in einen Unfall verwickelt (US) – Ihm jagt das einen großen Schrecken ein (UR). Hinterher fühlt sich Peter immer dann nervös, wenn es regnet (CR). Er lässt das Autofahren bleiben. + Peter sucht einen Therapeuten auf, der ihm erklärt, dass er seine Angst überwinden kann, indem er seine konditionierte Angstreaktion „löscht“. Der Therapeut empfiehlt Peter, wiederholt und möglichst oft Auto zu fahren, insbesondere dann, wenn es regnet. Ihm wird versichert, dass sich seine Angst mit der Zeit verringern wird, wenn er dies tut. PSYCHOLOGYT LS http://psychology.tools