PTW-Einfuehrung-Allgemeine-Psychologie-Block

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Was ist Lernen?
Einführung in die Allgemeine
Psychologie
Lernen
Tipps & Tricks zum besseren
Lernen
Erkenntnisse der
Psychologie- klassische
Lernparadigmen
Was ist Lernen?
• Zentrales Forschungsgebiet der Psychologie
• Zahlreiche Definitionen für Prozess, der uns immer und
überall begleitet
• Welche Aspekte deckt der Begriff „Lernen“ ab?
• Wo, wann und wie wird gelernt?
Definitionen
• Lernen: "durch Erfahrung entstandene Verhaltensänderungen
und -möglichkeiten, die Organismen befähigen, aufgrund
früherer und weiterer Erfahrungen situationsangemessen zu
reagieren. [...] Menschl. L. ist eine überwiegend einsichtige,
aktive, sozial vermittelte Aneignung von Kenntnissen."
Meyers Lexikonverlag (1997, 529)
• Nach Zimbardo kann man "Lernen als einen Prozeß
definieren, der zu relativ stabilen Veränderungen im verhalten
oder im Verhaltenspotential führt und auf Erfahrung aufbaut."
Zimbardo (1992, 227)
Lernparadigmen der Psychologie
• "Unter Lernen verstehen wir den Erwerb, die Veränderung
oder den Abbau von Erlebens- und Verhaltensweisen durch
bestimmte Umwelterfahrungen." Schmitt (1999 a, 1)
• "In unserer modernen Gesellschaft erfolgen [...] Lernprozesse
vor allem in zwei Formen:
• a) Durch tätige Anteilnahme an dem Leben sozialer
Gemeinschaften (Familie, Freundeskreis,
Gleichaltrigengruppe);
• b) Durch gezielte Eingriffe („Interventionen“) von
erwachsenen Berufspädagogen (Kindergärtner, Lehrer,
Sozialpädagogen, Freizeitpädagogen)“ Giesecke (2001, 14).
Klassische Konditionierung
• Physiologe Iwan Pawlow untersucht Steuerung der Verdauung
• Beobachtung: Hunde erhöhen Speichelproduktion, sobald sie
in für Füttern üblichen Raum geführt werden
• Störung des eigentlichen Versuchsablaufes ermöglicht Einblick
in Lernprozess!
Klassische
Konditionierung
ung
Operante
Konditionierungg
Instrumentelle
Konditionierung
Lernen am
Modell
Lernen durch
Einsicht
• Vorwärtsgerichtete K.: CS vor US
• Gleichzeitige K.: CS und US gleichzeitig
• Rückwirkende: US vor CS
• Bedingte Reaktionen höherer Ordnung: Verkettung bedingter
Reize mit neutralen Reizen um weiteren bedingten Reiz zu
schaffen
• Generalisation: Auch dem konditionierten Reiz ähnliche
Stimuli können konditionierte Reaktion auslösen
• Diskrimination: Unterscheidung zwischen Reizen, kann
trainiert werden, je näher Reize desto schwieriger zu
unterscheiden, wenn zu ähnlich kommt es zu Verwirrung und
Frustration „experimentelle Neurose“
Instrumentelle Konditionierung
• Löschung: Wird bedingter Reiz wiederholt ohne unbedingten
Reiz (also zb Glocke ohne Futter) dargeboten, wird Reaktion
immer schwächer und bleibt schließlich aus; wird Vorgang
nach einiger Zeit wiederholt, kommt es zu spontaner Erholung,
einmal Gelerntes verschwindet also nicht völlig!
• Konditionierungsmechanismen im Alltag?
• Edward Thorndike (1874- 1949)
• Puzzle box
• Erlernen bestimmter Verhaltensweise um bestimmtes Ziel zu
erreichen
• Ist diese Handlung einmal gefunden, gelingt Flucht aus Käfig
immer schneller und müheloser
• Experiment puzzle box:
• Thorndike nennt diese Art des Lernens „instrumentelle
Konditionierung“
• Katzen werden in Käfige eingesperrt, die durch eine bestimmte
Bewegung (das Drücken eines Hebels) zu öffnen sind
• Katzen versuchen aus Käfig zu entkommen und führen
verschiedene Bewegungen aus, bis sie zufällig die
zielführende Handlung entdecken
• Unterschied zur klassischen Konditionierung? Spontane
Reaktion!
Operante Konditionierung
• Law of Effect:
• Verbindung wird verstärkt wenn Reaktion zu befriedigender
Nachwirkung führt
• Wenn Nachwirkung unbefriedigend, Reaktion abgeschwächt
• Gezeigtes Verhalten wird durch Reaktion der Umwelt
beeinflusst
• Burrhus Skinner: Skinner Box
• Box um möglichst kontrollierbare Bedingungen zu schaffen
• Folge: Verhalten tritt in immer kürzeren Abständen auf!
• Tauben und Ratten wichtigste VTs
• „abergläubisches Verhalten“
• Reizneutrale Umwelt, Lämpchen leuchtet auf, Ausgabe von
Futter oder Wasser möglich
• Mehrere Tauben in Skinner- Box
• Tier zeigt spontanes Verhalten (operantes Verhalten)
• Nach einiger Zeit legen alle hochspezifische aber völlig
unterschiedliche Bewegungsmuster an den Tag
• Facette dieses Verhaltens kann zb durch Futtergabe verstärkt
werden
• Warum? Und warum nennt Skinner dies „abergläubisches
Verhalten“?
Positive und negative Verstärkung
• Um Verhalten aufzubauen, kann Belohnung gesetzt werden
(angenehmer Reiz wird zugefügt)= positive Verstärkung
• Oder: unangenehmer Reiz wird unterbrochen (Effekt:
Erleichterung)= negative Verstärkung
• Unter welchen Bedingungen ist negative Verstärkung der
bessere Weg?
• Bsp Automobilbranche bzw Verkehrspsychologie
Verstärkungsmatrix
Biologisch vorbereitetes Lernen
• John Garcia
• Auffällig:
• Erlernen einer Geschmacksaversion
• Besonders schneller Lernprozess
• Ratten wird Futter angeboten das sie besonders gerne essen
• Gleichzeitig werden sie Röntgenstrahlung ausgesetzt, die zu
Übelkeit führt
• Von da an wird Futter gemieden!
• Löschungsresistent
• Zeitlicher Abstand zwischen CS und UCR kann
vergleichsweise groß sein
• Welche Reaktionen könnten noch in die Kategorie biologisch
vorbereiteten Lernens fallen?
Konditionierung des Menschen
• John Watson
• Will Nachweis dafür bringen, dass emotionale Reaktionen
konditionierbar sind
• Knapp einjähriges Kind „Albert“ ist VP
• Unbekannte Objekte werden präsentiert
• Albert zeigt Neugier
Kognitive Lerntheorien
• Aufeinanderschlagen von Metallteilen löst Angst aus
• Edward Tolman
• Versuch: Bei Darbietung einer Ratte lautes Geräusch, das Kind
erschreckt
• Zwei Gruppen von VTs (Ratten)
• Gruppe 1 erhält an immer selben Stelle Futter
• Bald reagiert Albert auf Anblick der Ratte mit Schreien
• Gruppe 2 nicht
• Generalisierung kann beobachtet werden
• Gruppe 1 findet in immer kürzerer Zeit zur Futterstelle
• Gruppe 2 hat scheinbar nichts gelernt (?)
Kognitive Lerntheorien
• Trugschluss!
• Verlängert man Versuch und bietet auch Gruppe 2 an
bestimmter Stelle Futter an, lernt Gruppe 2 Weg deutlich
schneller als Gruppe 1
• Im Verhalten zeigt sich gelernter Inhalt zum passenden
Zeitpunkt
• Aus Kompetenz wird Performanz
• Rückt Motivation in Aufmerksamkeit der Lernforschung
• Erklärung: cognitive map wird bei beiläufigem Herumstreifen
angelegt
• Phänomen wird „latentes Lernen“ genannt
• Schluss: Man kann nicht nicht lernen!
Lernen durch Beobachtung
• Albert Bandura
• Erweitert Lernforschung um soziale und kognitive Faktoren
• Forschungsfrage: Einfluss von Familienhintergrund auf
Entstehung aggressiven Verhaltens bei Kindern
• Kinder im Alter von vier bis fünf sehen Film, in dem
Erwachsene lebensgroße Puppe misshandelt und beschimpft
• Video hat drei Ausgangsszenarien:
• Wie verhalten sich Kinder danach?
• Verhalten wird gelobt und belohnt
• Jene Kinder, die Bestrafungsszenario gesehen haben, weisen
weniger aggressive Verhaltensweisen auf, als jene, die
Belohnungsmodell gesehen hatten
• Verhalten wird bestraft
• Keine Konsequenzen
• Gruppe, die keine Konsequenzen beobachtet hatte, gleiches
Aggressionsniveau
Lernen durch Einsicht
• Wird Kindern Belohnung für genaue Wiederholung des
Gesehenen angeboten, erinnern alle gleich gut
• Entscheidend: Aggressives Verhalten muss sich lohnen, es
kommt nur zur Performanz, wenn Motivation vorliegt
• Köhler & Wertheimer beobachten, dass Tiere nicht nur durch
Versuch und Irrtum oder klassische Konditionierung, sondern
auch durch Einsicht lernen können
• 1913-1920 leitete Wolfgang Köhler AnthropoidenForschungsstation auf Teneriffa
• Schimpansen
• Ziel: Beobachtung intelligenten Verhaltens, entgegen von
Behaviorismus geprägten Trend stehen kognitive Prozesse im
Vordergrund!
Werkzeuggebrauch als Zeichen von Einsicht
• Beobachtung: Affen stellen Werkzeuge her um an Nahrung zu
kommen, ohne Versuch- Irrtum- Ablauf den Thorndike
beschreibt
• Köhler: Affen zeigen „Einsicht“!
• https://www.youtube.com/watch?v=6-YWrPzsmEE
Planung als Zeichen von vorausschauendem
Denken
• C. & H. Boesch (1981, 1983) untersuchen Schimpansen an
Elfenbeinküste
• Beobachtung: öffnen Palmkerne mit Werkzeugen (Holz,
Steine)
• Stimmen Werkzeug auf Größe und Gewicht des Palmkerns ab
• Hinweis auf planendes Denken!
• http://www.schimpansen.mpg.de/12014/Videos
• http://www.schimpansen.mpg.de/19444/Werkzeuge
Planung als Zeichen von vorausschauendem
Denken
• Schimpanse in Zoo in Schweden
• Sammelt in der Früh Steine, die er zu Hügel stapelt und im
Laufe des Tages als Munition benützt, um Besucher auf sich
aufmerksam zu machen
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