Theater Nestroyhof Hamakom Spielzeit 2013/14 Produktionen und Programmpunkte September - November 2013 HABE DIE EHRE von Ibrahim Amir Eine Produktion der Wiener Wortstaetten in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom Premiere: vorstellungen: fr, 13. September, 20 Uhr 14., 18.-21., 25.-28. September, jeweils 20 Uhr Text: Regie: Dramaturgie: Ausstattung: Mit: Ibrahim Amir Hans Escher bernhard Studlar, Wolfgang Stahl Renato uz Paola Aguillera, Maya Henselek, Alev Irmak, Astrit Alihajdaraj, Oktay Günes, Marcel Mohab, boris Popovic, Michael Smulik, Erol Ünsalan Die Ehre der gesamten Familie wurde durch das schamlose Verhalten der Ehefrau in den Dreck gezogen. Glücklicherweise konnte ein gezielter Schuss auf ihren Liebhaber das Schlimmste verhindern. Zur vollständigen Wiederherstellung der Familienehre fehlt nun nur noch die Tötung der ungetreuen, so wie es dem alten, ungeschriebenen Gesetz der urväter entspricht. Doch wer soll die Hinrichtung vollziehen? In der Komödie des jungen, in Wien lebenden, syrischen Arztes und Schriftstellers Ibrahim Amir gibt es kein Tabu und kein Klischee, das nicht durch den Kakao gezogen wird. Seine Figuren sind wie aus einem Tarantino-Film entsprungen, seine Dialoge sind klug, knapp und griffig. Dem Autor gelingt mit seinem Debüt-Stück das Kunststück, eine Geschichte vom Ausmaß einer antiken Tragödie ins Wien von heute zu holen. Ganz nebenbei kreiert er dabei ein neues Genre: Die „Parallelgesellschaftskomödie“. PRESSESTIMMEN "Regisseur Hans Escher hat sich aus guten Gründen dazu entschlossen, Amirs frechem Komödienmachwerk keinen Rabatt einzuräumen. Das interkulturelle Anliegen besteht gerade darin, die übliche Betroffenheitsheuchelei beiseite zu wischen. Klappt vorzüglich." Der Standard, 2.2.2013 "Hans Eschers Inszenierung könnte härter sein, aber sie funktioniert. Am lustigsten wird es immer dann, wenn die Polizei kommt. Auch daran sieht man, dass das eine gute Komödie ist." Falter, 6.2.2013 "Hans Eschers Regie setzt auf schnelles Tempo und laute Töne, schafft es aber erst zum Ende hin, dem Abend eine mitreißende Kraft zu verleihen. Dennoch erfrischt er durch respekt- und geschmacklosen Umgang mit einem Thema, dem man vielleicht sonst nur mit blanker Wut oder ungläubigem Staunen begegnen würde." Wiener Zeitung, 31.1.2013 HABE DIE EHRE // THEATER "Bitterböse, doch sehr witzig: Habe die Ehre. [...]Ansonsten lebt das Stück vom guten Zusammenspiel des bunt zusammen gewürfelten Ensembles, in dem jede und jeder die jeweilige überzeichnet klischeehafte Figur genau in der richtigen Dosierung spielt." KuRIER, 2.2.2013 BARTSCH - KINDERMÖRDER von Oliver Reese Eine Produktion des Theater Oberhausen in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom Premiere: Vorstellungen: Do, 3. Oktober, 20 Uhr 4., 10., 11. und 12. Oktober, jeweils 20 Uhr Regie: Martin Kindervater Mit: Martin Müller-Reisinger Bühne:Anne Manß Kostüme: Elisabeth Gers Video:Jan Krämer Dramaturgie: Tilman Raabke Jürgen Bartsch erregte in den 60er Jahren das deutsche Medieninteresse. Der Metzgergeselle aus dem Ruhrgebiet hatte vier Jungen entführt, misshandelt und auf grausame Weise ermordet. In der Presse als „Bestie von Langenberg“ betitelt, überraschte er die Öffentlichkeit durch sein höfliches Auftreten und zahlreiche intelligente Reflektionen seiner Sexualmorde. Nicht zuletzt deshalb hält die Faszination am Fall Bartsch bis heute an. Bartsch - Kindermörder ist der Versuch, eine Gedanken- und Gefühlswelt zu erkunden, die einen Menschen zu unfassbaren Verbrechen bewegen kann. Der Regisseur Martin Kindervater und der Schauspieler Martin Müller-Reisinger realisierten dieses Projekt erstmals in der Spielzeit 12/13 im Bunker Theater des Theater Oberhausen. PRESSESTIMMEN „Martin Müller-Reisinger gibt diesen Jürgen Bartsch keineswegs unsympathisch. Er erscheint sogar reflektiert: betroffen über seine Taten, ernst und nachdenklich. Das ungeheuer suggestive Solo des Schauspielers wirft uns in ein Wechselbad zwischen Mitleid und Abscheu.“ theaterpur.net, 19.12.12 BARTSCH - KINDERMÖRDER // THEATER „Eine starke und faszinierende Inszenierung auf der Grenze zwischen aushaltbar und ‚Ich will hier raus’.“ WAZ/NRZ, 18.12.12 ANNA UND MARTHA. DER DRITTE SEKToR von Dea loher Eine Produktion des Projekttheater Vorarlberg in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom Premiere: vorstellungen: Di, 15. oktober, 20 Uhr 16.- 19. oktober, jeweils 20 Uhr Regie: Mit: Ausstattung: Produktionsbetreuung: video: Musik/Ton: Puppenbau: Perücken: Susanne Lietzow Maria Hofstätter, Martina Spitzer Marie Luise Lichtenthal Dietmar Nigsch Petra Zöpneck Gilbert Handler Kathrin Sellin Monika Krestan Maria Hofstätter und Martina Spitzer brillieren als bösartiges Schreckschrauben-Duo im Sprechtheater „Anna und Martha. Der dritte Sektor“. Die Racheorgie der beiden in die Jahre gekommenen Dienstmädchen gilt einer in die Kühltruhe verbannten Herrin, aber vor allem einander. „Deine Wehleidigkeit steht im umgekehrten Verhältnis zu deiner Lebensleistung“, verachten Anna und Martha in der jeweils anderen sich selbst, weil sie in ihr das eigene verpfuschte Leben erkennen. Anna ist eine ausgesprochen kurzsichtige Schneiderin, Martha eine hüftkranke Köchin. Dienstboten – ohne eine Dienstherrin. Denn diese taucht nicht auf. und sie warten. Warten und erinnern sich, verletzen einander. Durch die Worte, die aus ihnen hervorquellen, schaffen sie sich für Momente ein eigenes Leben. In ihren gnadenlosen Ritualen der Erinnerung und der bosheit sind sie tragisch und komisch zugleich. Von ihrem Leben geblieben ist ihnen ein gebeugtes Rückgrat, eine kranke Seele und das Gefängnis der eigenen Geschichte. Ein deformiertes Dasein, das nur aus der Distanz betrachtet für Gelächter sorgt. „Das ist keine Arbeit. Das ist Dienst“, heißt es im Stück. „Anna und Martha“ erzählt nicht nur von der Vergangenheit der Protagonistinnen, sondern auch von Gegenwart und Zukunft jener Menschen, die im „Dritten Sektor“, dem Dienstleistungssektor, im „Dienste“ ihrer Arbeitgeber bzw. deren Kunden stehen. "[...] im Mittelpunkt des Spiels steht eine furiose Abrechnung des Personals, das auf fast leerer Bühne einen irrwitzigen Text abspult, der in dieser Regie am Dienstag in Wien zum Funkeln kam. [...] Anna und Martha [...] scheinen Genets „Zofen“ entsprungen oder einem absurden Stück von Beckett, ihr Singsang erinnert an Bernhard. Und doch auch haben die zwei Protagonisten genug Eigenleben, um zu entzücken." Die Presse, 20.2.2013 "Mit wenigen Mitteln und sich auf das scharf konturierte Spiel der Schauspielerinnen konzentrierend, gelingt Lietzow eine intensive und mitreißende Interpretation des beunruhigenden Textes. Hofstätter zeichnet ihre Martha als undurchschaubare, kinderlose Alte, hinter deren harter Schale sich unerfüllte Liebe und der Wunsch nach einem besseren Leben verbergen. [...] Martina Spitzer spielt ihre Anna als nervös-steife, von Neid, Missgunst und dem Schmerz über den Tod ihres Mannes und ihres Sohnes zerfressene Alte; wie sie giftet und zischt, sucht seinesgleichen." Wiener Zeitung, 20.2.2013 ANNA UND MARTHA // THEATER PRESSESTIMMEN CovERgIRl - Wie Lynndie England zur Verkörperung des bösen Amerika wurde DIE KoMMANDEUSE - Psychogramm einer Nazi Täterin Zwei Täterinnenmonologe Eine Produktion von Theater Nestroyhof Hamakom Premiere: vorstellungen: Di, 29. oktober, 20 Uhr 30., 31. oktober | 5., 6., 8., 9. November, 20 Uhr In dem Projekt "Die Kommandeuse und Covergirl" werden zwei Monologe zweier Autorinnen an einem Abend zur Aufführung gebracht. beide Stücke beschäftigen sich mit zwei Täterinnen in unterschiedlichen historischen und politischen Kontexten. Zwei Frauen die es geschafft haben, mit ihren Taten negativ Geschichte zu schreiben und die Weltöffentlichkeit zu entsetzen. Es ist nicht die Vergleichbarkeit ihrer biografien und ihrer Taten, sondern die vehemente mediale Ausschlachtung beider Fälle angesichts einer ratlosen Öffentlichkeit gegenüber weiblicher Täterschaft, die das Theater Nestroyhof Hamakom veranlasst beide Texte hintereinander an einem Abend zur Aufführung zu bringen. "Ich war immer bemüht, meinem Mann und meinen Kindern eine gute Familienmutter zu sein”. Ilse Koch, nach 22 Jahren Haft PRESSESTIMMEN "Zwei Monologe, die den Versuch wagen, hinter die medial tradierten Bilder der Täterinnen zu blikken, ohne sie verharmlosen zu wollen. Das Theater Nestroyhof / Hamakom hat zwei unterschiedlich starke Texte sowie Inszenierungen in einen Abend gepackt, die einander am Ende doch gegenseitig Kraft verleihen. Besonders deutlich wird diese dank der intensiven Leistungen der beiden Darstellerinnen." APA, 27.4.2013 "Ingrid Lang ist eine grandiose NS-Sirene - Ingrid Lang spielt mit großer Intensität diese unbeugsame, grausame Frau." Die Presse, 29.4.2013 "Barbara Gassner versteht es auf hervorragende Weise, das Covergirl Lynndie England darzustellen [...] impulsiv und wechselt gekonnt zwischen männlichem Kriegsgehabe, unterwürfiger Frau [...] Regisseurin Barbara Schulte inszeniert reduziert und stimmig. In Die Kommandeuse von Gilla Cremer ist es wiederum die Schauspielerin, die brilliant das verbrecherische Verhalten einer Sadistin und Uneinsichtigen nach und nach offenlegt [...] Antworten gibt's keine. Aber eindrucksvolles Theater." Der Standard, 3.5.2013 DIE Ko MMANDEUS E/C ov ER gIRl // E IGE NPRO DuKT I ON „Noch eine letzte Frage? Wozu bekennen Sie sich schuldig? - Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort.“ Lynndie England CovERgIRl von Barbara Herold Wie Lynndie England dazu kam das böse Amerika zu verkörpern mit barbara Gassner Inszenierung: barbara Schulte Raum: Andreas braito Musik: Karl Stirner Kostüm: Sabine Volz Im Frühjahr 2004 gingen die Fotos der Folterer aus dem irakischen Militärgefängnis von Abu Ghraib um die Welt. Darauf zu sehen sind irakische Häftlinge, wie sie gedemütigt, gequält, zu sexuellen Handlungen genötigt werden. Darauf zu sehen sind auch die Täter, amerikanische Soldaten der Militärpolizei, die lachend in die Kamera schauen, als handle es sich um Souvenirfotos. Lynndie England ist das weltweit bekannteste Gesicht auf den Fotos, wohl auch weil sie mit knapp 21 Jahren die jüngste Soldatin unter den Tätern war. Ihre Fotos waren medial omnipräsent: Lynndie mit einem Häftling an der Hundeleine, Lynndie grinsend hinter einer Pyramide nackter Männer, Lynndie auf einen masturbierenden Gefangenen deutend. Wer ist diese junge Frau, die Meteorologin werden wollte und mit 20 Jahren zum Kriegseinsatz in den Irak abkommandiert wurde? Wie ist das Foto mit der Menschenpyramide an ihrem 21. Geburtstag entstanden? Was ist „Doing-a-Lynndie“? Der Text versucht Antworten auf Fragen zu geben, die im Zusammenhang mit der Person Lynndie England auftauchen. Aufgrund intensiver Recherchen zeichnet barbara Herold auch ein klareres bild der Vorgänge in Abu Ghraib. Das vorrangige Ziel ist aber, die Fassungslosigkeit und Ratlosigkeit zu formulieren, welche die bilder und die Geschichte der jungen Soldatin auslösen. Diese bilder werden den Krieg entscheiden, hieß es damals. Diese bilder beweisen, was der ganz normale Krieg aus ganz normalen Menschen macht: aus Männern und auch aus Frauen. bühnenrechte: Hartmann & Stauffacher - Verlag für bühne, Film, Funk und Fernsehen uraufführung 2008 in bregenz, Probebühne Vorarlberger Landestheater Österreichische Erstaufführung mit Ingrid Lang Inszenierung: Frederic Lion Raum: Andreas braito Musik: Karl Stirner Kostüm: Sabine Volz „Man muß verstehen, mit seiner Zeit zu gehen“ – so begründete die junge Ilse Köhler 1932 ihren Eintritt in die NSDAP. Sie begegnet dem Obersturmbannführer Karl Koch und zieht im Jahre 1937 nach ihrer Heirat mit ihm auf den Ettersberg, einem wunderschönen Hügel bei Weimar, auf dem Goethe einst “Wanderers Nachtlied” dichtete. Hier wird Koch Kommandant des Konzentrationslagers buchenwald. Von den Jahren in der “Villa Koch”, die unmittelbar an das Konzentrationslager buchenwald grenzte, sagt Ilse Koch später, dass sie “die beste Zeit” ihres Lebens waren – eine satte, eine gute Zeit, gezeichnet von einem luxuriösen und ausschweifenden Lebensstil. 1951 wurde die „Kommandeuse“ – so nannten sie die Häftlinge aufgrund ihres grausamen und unberechenbaren Auftretens im Lager – wegen Anstiftung zu Körperverletzung und Mord zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Ilse Koch füllte im Nachkriegsdeutschland als “Hexe von buchenwald” die Schlagzeilen und behauptete selbst noch nach 22 Jahren Haft: “Ich kann mich an nichts erinnern. Ich habe mich nie um Lagerangelegenheiten oder Politik gekümmert. Ich war immer bemüht, meinem Mann und meinen Kindern eine gute Familienmutter zu sein.” Gilla Cremers Stück „Die Kommandeuse“ ist weniger ein dokumentarisches Zeitstück als der Versuch über eine Konstruktion einer Kunstfigur Einblicke in die erschreckende Durchschnittlichkeit einer Frau zu gewinnen die die historischen bedingungen genutzt hat, ihre sadistische Destruktivität auszuleben. bühnenrechte: Rowohlt – Theaterverlag uraufführung 1995 im Kampnagel Hamburg DIE Ko MMANDEUS E/C ov ER gIRl // E IGE NPRO DuKT I ON DIE KoMMANDEUSE von gilla Cremer Psychogramm einer Nazi Täterin DER RITT ÜBER DEN BODENSEE von Peter Handke Eine Produktion des Max-Reinhardt Seminars in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom Premiere: Vorstellungen: 26. November 2013, 20 Uhr 27.-29. November, Beginn jeweils 20 Uhr Der Ritt über den Bodensee ist ursprünglich eine Ballade von Gustav Schwab. Sie erzählt von einem Reiter, der ahnungslos über die dünne Eisdecke des Bodensees geritten ist und der tot zusammenbricht, als er erfährt, was für ein Abenteuer er unwissentlich überstanden hat. Peter Handke verwendet diese Parabel, um unseren verschobenen Zugang zur Wirklichkeit zu zeigen. Man reagiert nicht auf die Wirklichkeit der Dinge, sondern auf die vermittelte sprachliche Wirklichkeit. Die Sprache ist irreführend, verursacht Missverständnisse und täuscht die Sinneswahrnehmung. Unsere täglichen Verhaltensweisen und Umgangsformen sind Automatismen und Phrasen. Die fünf Hauptfiguren, berühmte Schauspieler des Stummfilmes, sind in ein realistisches Setting gesetzt. Sie sind in einem Salon. Man weiss nichts über sie, weder den Grund ihrer Anwesenheit, noch ihre Vorhaben. Sie vertreiben sich die Zeit, unterhalten sich, spielen miteinander. Das Geschehen wird zu einer feinen, absurden Clownszenerie. In dieser einzigartigen Welt spiegelt sich das ganze Leben: Liebe, Macht, Sucht, Angst. Je dünner die Eisfläche der Sprache wird, desto bedrohlicher ist der Abgrund. Denn diese ganze Unterhaltung ist ein Kampf gegen die Angst vor der Leere und der Sinnlosigkeit. DER Ritt über den B odensee // T HE ATE R Regie: Nicolas Charaux Raum: Pia Greven Mit:Silas Breiding Okan Cömert Marie-Luise Stockinger Samouil Stoyanov Elisabeth Umlauft In Gedenken an die Novemberpogrome ARON MENCZER // BUCHPRÄSENTATION Montag, 21. Oktober, 20 Uhr BUCHPRÄSENTATION von "Trotz allem... Aron Menczer und die Jugendalija" Es liest: Vera Borek. Martin Vogel, Moshe Jahoda, Ari Rath, Elisabeth Klamper und Susanne Höhne stehen dem Publikum für eine Diskussion zur Verfügung. Bereits 2011 initierte das Theater Nestroyhof Hamakom die Errichtung und Einweihung einer Gedenktafel für Aron Menczer vor dem Gebäude der ehemaligen JUAL - Jugendalija - in der Marc-Aurel-Straße 5. Als Leiter der Wiener JUAL rettete Aron Menczer bis zu seiner eigenen Deportation am 24. April 1942 viele jüdische Kinder. Einigen heute noch lebenden Schützlingen Aron Menczers und dem Theater Nestroyhof Hamakom ist es ein Anliegen im Zuge einer Initiative das beispiellose Engagement und die Civilcourage dieses großen Pädagogen an die Öffentlichkeit zu bringen. Ein Beispiel für den jüdischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Errichtung einer Mamortafel am Gehsteig vor dem Gebäude in der Marc-Aurel-Straße 5 fand am 9. November 2012 in Anwesenheit von Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny, Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel, Hannah Lessing sowie Zeitgenossen und Weggefährten Aron Menczers statt. Als weitere Maßnahme geben Joanna Nittenberg und Benjamin Kaufmann auf Initiative von Susanne Höhne im Verlag "Illustrierte Neue Welt" eine erweiterte Neuauflage von "Trotz allem... Aron Menczer (1917-1943)", einer 1993 erschienenen Publikation des inzwischen verstorbenen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wiens, Paul Grosz, heraus. Trotz allem... Aron Menczer und die Jugendalija 1. Auflage herausgegeben von Paul Grosz, 1993 in einer Überarbeitung mit Essays von Elisabeth Klamper und Doron Rabinovici, herausgegeben von Joanna Nittenberg und Benjamin Kaufmann Verlag Illustrierte Neue Welt, Edition INW, 2013 Aron Menczer // Buchpräsentation Weiterführende Informationen zu Aron Menczer finden Sie unter: http://www.hamakom.at/index.php?eid=115 In Gedenken an die Novemberpogrome Holocaust in Europa // AUSSTELLUNG Vernissage: Projektleitung: Adaption für Wien: Ausstellungsdauer: 4. November, 20 Uhr Milli Segal Heidemarie Uhl 5. November - 18. Januar 2014 Auf Initiative von Milli Segal und dem bmukk kommt die Ausstellung "Holocaust in Europa" des prestigereichen „Centre de documentation de juive contemporaine“ (CDJC), am Memorial de la Shoah in Paris nach Wien. Die Historikerin Heidemarie Uhl wird für die Ausstellung einen Wien-spezifischen Teil kuratieren. Das CDJC wurde 1943 in Grenoble, damals in der „freien Zone“ Frankreichs von Isaac Schneersohn gegründet, um die Verfolgung der Juden in Frankreich zu dokumentieren. Nach dem Einmarsch der Deutschen in den von Maréchal Petain regierten Teil Frankreichs, wurde das CDJC aufgelöst. Isaac Schneersohn schloss sich daraufhin der Résistance an, wodurch die gesammelten Dokumente vor der Zerstörung durch das Vichy-Regime sowie des besetzten Frankreichs gerettet werden konnten. Holocaust in Europa // AU SS TE LLUNG Das CDJD stellte in der Folge seine Dokumente den Nürnberger Prozessen zur Verfügung und steht seit seiner Gründung in enger Verbindung mit dem Yad Vashem in Israel. Darüber hinaus hatte das Archiv einen wesentlichen Beitrag zur Verurteilung von Adolf Eichmann und Klaus Barbie geleistet. Mit seiner permanenten Ausstellung „La Shoah en Europe“ ist das Archiv des „Centre de documentation de juive contemporaine“ seit 2005 der Öffentlichkeit zugänglich. In Gedenken an die Novemberpogrome Vienna Stories // BUCHPRÄSENTATION Montag, 7. November, 20.00 Uhr Buchpräsentation von Vienna Stories Buchpräsentation der englischen Ausgabe von „Wie wir gelebt haben“, herausgegeben von Julia Kaldori und Tanja Eckstein. Initiiert von Edward Serotta, beschäftigt sich die internationale Organisation Centropa seit dem Jahr 2000 im Rahmen ihres Projekts „Jüdische Zeugen eines europäischen Jahrhunderts“ mit der Aufzeichnung jüdischer Lebensgeschichten. Insgesamt wurden in dem Projekt bisher mehr als 1.250 Lebensgeschichten aus 16 europäischen Ländern und rund 22.000 Familienfotografien gesammelt, digitalisiert und in einer Online-Datenbank zur Verfügung gestellt. VIENNA STORIES // Buchpräsentation Tanja Eckstein hat die meisten der Wiener Interviews durchgeführt und zusammen mit Julia Kaldori das Buch „Wie wir gelebt haben. Wiener Juden erinnern sich an ihr 20. Jahrhundert.“ im Mandelbaum Verlag herausgegeben. Nach seinem Erscheinen 2008 wurde die Publikation mit Geschichten und Bildern befragter WienerInnen von Der Standard als “eines der wichtigsten Bücher des Jahres” bezeichnet. In Gedenken an die Novemberpogrome Die Sperlgasse zwischen Hoffnung und Schrecken // EIGENPRODUKTION Wenige Monate nach dem Anschluss Österreichs an das „Deutsche Reich“ wurden jüdische SchülerInnen aus den öffentlichen Schulen vertrieben und in wenigen Schulen zusammengefasst. Eine dieser Schulen befindet sich in der Kleinen Sperlgasse 2a, wo von 1938 bis 1941 unter den zunehmend verschärften Bedingungen jüdischen SchülerInnen weiterhin eine Ausbildung gewährt werden konnte. Am 28. Februar 1941 wurden Gymnasium und Pflichtschule der Kleinen Sperlgasse zu einem Sammellager für jüdische Österreicher umfunktioniert, von dem aus diese in Ghettos und Tötungslager deportiert wurden. I. Sonntag, 10. November 2013, 15 Uhr, Eintritt frei Kinder erzählen - Lesung und Präsentation von Bildmaterial Originaldokumente jüdischer Kinder werden von SchülerInnen der Kleinen Sperlgasse 2a gelesen. Anschließend ein Gespräch mit: Leo Luster, ehemaliger Schüler der „jüdischen Schule“ in der Kleinen Sperlgasse 2a. Claudia Blatterer, Lehrerin der Kleinen Sperlgasse 2a sowie SchülerInnen Moderation: Susanne Höhne II. Montag, 11. November 2013, 20 Uhr, Eintritt frei Lesung „Die Sperlgasse summt“ (Deggendorf 1946, Otto Calvo und Leo Luster) Die Kleine Sperlgasse als Sammellager. Es liest: Brigitte Neumeister Gespräch mit: Leo Luster Ari Rath Markus Brosch, Historiker und Lehrer der Kleinen Sperlgasse 2a Moderation: Susanne Höhne Die Sperlgasse zwischen Hoffnung und Schrecken // EIGENPRODUKTION Das Theater Nestroyhof Hamakom lädt zu zwei Veranstaltungen ein, die diesen Topos im zweiten Bezirk zum Thema haben. Service Theater Nestroyhof Hamakom Programmdetails und Vorstellungsdaten unter www.hamakom.at Das Hamakom Salon-Programm wird weitergeführt, Informationen dazu finden Sie ebenfalls auf der Website. Kartenverkauf: t: +43 1 8900 314 e: [email protected] w: www.hamakom.at Abendkassa: 1/2 Stunde vor Vorstellungsbeginn Kartenpreise Theater: Vollpreis: 18,00 Euro Ermäßigt: 12,00 Euro Kartenpreise Salon & Matinée: Vollpreis: 10,00 Euro Ermäßigt: 7,00 Euro Kartenpreise Film/Salon: Vollpreis: 7,00 Euro Ermäßigt: 5,00 Euro Ö1 Club-Mitglieder und Standard-Abonnenten erhalten 30% Ermäßigung auf den regulären Kartenpreis. Aktion Hunger auf Kunst und Kultur - Freier Eintritt für Kulturpass-Inhaber (mit Reservierung). Förderer: Das Theater Nestroyhof Hamakom wird von der Kulturabteilung der Stadt Wien sowie vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gefördert. Medienpartner: Ö1 Club Der Standard Theater Nestroyhof Hamakom Transit - Verein für darstellende und bildende Kunst Nestroyplatz 1, 1020 Wien Telefon: +43 1 8900 314 Fax: +43 1 8900 314-15 [email protected] www.hamakom.at SE RVI CE & I MPRESS UM Impressum: Gesamtleitung, Künstlerische Leitung: Frederic Lion Management:Johannes Gruner Pressekontakt Pressekontakt Theater Nestroyhof Hamakom Susanne Haider, Anna Resch art: phalanx Kunst- und Kommunikationsagentur GmbH Neubaugasse 25/1/11, 1070 Wien Telefon +43 1 524 98 03-5, Fax DW-4 [email protected] www.artphalanx.at KO NTAKT Fotos: S 1: Theater Nestroyhof Hamakom S 4: Wiener Wortstaetten/Anna Stöcher S 5: Jan Krämer S 6: Mihai M. Mitrea S 7: Nick Mangafas/grafisches Büro S 8: Nick Mangafas S 9: Nicolas Charaux S 10: Privatbesitz Martin Vogel S 11: Mémorial de la Shoah/CDJC S 12: Purimfeier bei Regine Frankl, Centropa.at S 13: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes