Spielzeit 2013/14 Theater Nestroyhof Hamakom

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Theater Nestroyhof Hamakom
Spielzeit 2013/14
Produktionen und Programmpunkte
September - November 2013
HABE DIE EHRE von Ibrahim Amir
Eine Produktion der Wiener Wortstaetten
in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom
Premiere:
vorstellungen:
fr, 13. September, 20 Uhr
14., 18.-21., 25.-28. September, jeweils 20 Uhr
Text:
Regie:
Dramaturgie:
Ausstattung:
Mit:
Ibrahim Amir
Hans Escher
bernhard Studlar, Wolfgang Stahl
Renato uz
Paola Aguillera, Maya Henselek, Alev Irmak, Astrit Alihajdaraj,
Oktay Günes, Marcel Mohab, boris Popovic, Michael Smulik,
Erol Ünsalan
Die Ehre der gesamten Familie wurde durch das schamlose Verhalten der Ehefrau in den Dreck
gezogen. Glücklicherweise konnte ein gezielter Schuss auf ihren Liebhaber das Schlimmste verhindern. Zur vollständigen Wiederherstellung der Familienehre fehlt nun nur noch die Tötung der
ungetreuen, so wie es dem alten, ungeschriebenen Gesetz der urväter entspricht.
Doch wer soll die Hinrichtung vollziehen?
In der Komödie des jungen, in Wien lebenden, syrischen Arztes und Schriftstellers Ibrahim Amir
gibt es kein Tabu und kein Klischee, das nicht durch den Kakao gezogen wird. Seine Figuren sind
wie aus einem Tarantino-Film entsprungen, seine Dialoge sind klug, knapp und griffig.
Dem Autor gelingt mit seinem Debüt-Stück das Kunststück, eine Geschichte vom Ausmaß einer
antiken Tragödie ins Wien von heute zu holen. Ganz nebenbei kreiert er dabei ein neues Genre:
Die „Parallelgesellschaftskomödie“.
PRESSESTIMMEN
"Regisseur Hans Escher hat sich aus guten Gründen dazu entschlossen, Amirs frechem
Komödienmachwerk keinen Rabatt einzuräumen. Das interkulturelle Anliegen besteht gerade
darin, die übliche Betroffenheitsheuchelei beiseite zu wischen. Klappt vorzüglich."
Der Standard, 2.2.2013
"Hans Eschers Inszenierung könnte härter sein, aber sie funktioniert. Am lustigsten wird es immer
dann, wenn die Polizei kommt. Auch daran sieht man, dass das eine gute Komödie ist."
Falter, 6.2.2013
"Hans Eschers Regie setzt auf schnelles Tempo und laute Töne, schafft es aber erst zum Ende
hin, dem Abend eine mitreißende Kraft zu verleihen. Dennoch erfrischt er durch respekt- und
geschmacklosen Umgang mit einem Thema, dem man vielleicht sonst nur mit blanker Wut oder
ungläubigem Staunen begegnen würde."
Wiener Zeitung, 31.1.2013
HABE DIE EHRE // THEATER
"Bitterböse, doch sehr witzig: Habe die Ehre.
[...]Ansonsten lebt das Stück vom guten Zusammenspiel des bunt zusammen gewürfelten
Ensembles, in dem jede und jeder die jeweilige überzeichnet klischeehafte Figur genau in der
richtigen Dosierung spielt."
KuRIER, 2.2.2013
BARTSCH - KINDERMÖRDER von Oliver Reese
Eine Produktion des Theater Oberhausen
in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom
Premiere: Vorstellungen: Do, 3. Oktober, 20 Uhr
4., 10., 11. und 12. Oktober, jeweils 20 Uhr
Regie: Martin Kindervater
Mit: Martin Müller-Reisinger
Bühne:Anne Manß
Kostüme:
Elisabeth Gers
Video:Jan Krämer
Dramaturgie:
Tilman Raabke
Jürgen Bartsch erregte in den 60er Jahren das deutsche Medieninteresse. Der Metzgergeselle aus
dem Ruhrgebiet hatte vier Jungen entführt, misshandelt und auf grausame Weise ermordet. In
der Presse als „Bestie von Langenberg“ betitelt, überraschte er die Öffentlichkeit durch sein höfliches Auftreten und zahlreiche intelligente Reflektionen seiner Sexualmorde. Nicht zuletzt deshalb
hält die Faszination am Fall Bartsch bis heute an.
Bartsch - Kindermörder ist der Versuch, eine Gedanken- und Gefühlswelt zu erkunden, die
einen Menschen zu unfassbaren Verbrechen bewegen kann.
Der Regisseur Martin Kindervater und der Schauspieler Martin Müller-Reisinger realisierten dieses
Projekt erstmals in der Spielzeit 12/13 im Bunker Theater des Theater Oberhausen.
PRESSESTIMMEN
„Martin Müller-Reisinger gibt diesen Jürgen Bartsch keineswegs unsympathisch. Er erscheint sogar
reflektiert: betroffen über seine Taten, ernst und nachdenklich. Das ungeheuer suggestive Solo
des Schauspielers wirft uns in ein Wechselbad zwischen Mitleid und Abscheu.“
theaterpur.net, 19.12.12
BARTSCH - KINDERMÖRDER // THEATER
„Eine starke und faszinierende Inszenierung auf der Grenze zwischen aushaltbar und ‚Ich will hier
raus’.“
WAZ/NRZ, 18.12.12
ANNA UND MARTHA. DER DRITTE SEKToR von Dea loher
Eine Produktion des Projekttheater Vorarlberg
in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom
Premiere:
vorstellungen:
Di, 15. oktober, 20 Uhr
16.- 19. oktober, jeweils 20 Uhr
Regie:
Mit:
Ausstattung:
Produktionsbetreuung:
video:
Musik/Ton:
Puppenbau:
Perücken:
Susanne Lietzow
Maria Hofstätter, Martina Spitzer
Marie Luise Lichtenthal
Dietmar Nigsch
Petra Zöpneck
Gilbert Handler
Kathrin Sellin
Monika Krestan
Maria Hofstätter und Martina Spitzer brillieren als bösartiges Schreckschrauben-Duo im Sprechtheater
„Anna und Martha. Der dritte Sektor“.
Die Racheorgie der beiden in die Jahre gekommenen Dienstmädchen gilt einer in die Kühltruhe
verbannten Herrin, aber vor allem einander. „Deine Wehleidigkeit steht im umgekehrten Verhältnis
zu deiner Lebensleistung“, verachten Anna und Martha in der jeweils anderen sich selbst, weil sie
in ihr das eigene verpfuschte Leben erkennen. Anna ist eine ausgesprochen kurzsichtige Schneiderin,
Martha eine hüftkranke Köchin.
Dienstboten – ohne eine Dienstherrin. Denn diese taucht nicht auf. und sie warten. Warten und
erinnern sich, verletzen einander. Durch die Worte, die aus ihnen hervorquellen, schaffen sie sich
für Momente ein eigenes Leben. In ihren gnadenlosen Ritualen der Erinnerung und der bosheit sind
sie tragisch und komisch zugleich. Von ihrem Leben geblieben ist ihnen ein gebeugtes Rückgrat,
eine kranke Seele und das Gefängnis der eigenen Geschichte. Ein deformiertes Dasein, das nur aus
der Distanz betrachtet für Gelächter sorgt.
„Das ist keine Arbeit. Das ist Dienst“, heißt es im Stück. „Anna und Martha“ erzählt nicht nur von
der Vergangenheit der Protagonistinnen, sondern auch von Gegenwart und Zukunft jener Menschen,
die im „Dritten Sektor“, dem Dienstleistungssektor, im „Dienste“ ihrer Arbeitgeber bzw. deren
Kunden stehen.
"[...] im Mittelpunkt des Spiels steht eine furiose Abrechnung des Personals, das auf fast leerer
Bühne einen irrwitzigen Text abspult, der in dieser Regie am Dienstag in Wien zum Funkeln kam.
[...] Anna und Martha [...] scheinen Genets „Zofen“ entsprungen oder einem absurden Stück von
Beckett, ihr Singsang erinnert an Bernhard. Und doch auch haben die zwei Protagonisten genug
Eigenleben, um zu entzücken."
Die Presse, 20.2.2013
"Mit wenigen Mitteln und sich auf das scharf konturierte Spiel der Schauspielerinnen konzentrierend, gelingt Lietzow eine intensive und mitreißende Interpretation des beunruhigenden Textes.
Hofstätter zeichnet ihre Martha als undurchschaubare, kinderlose Alte, hinter deren harter Schale
sich unerfüllte Liebe und der Wunsch nach einem besseren Leben verbergen. [...] Martina Spitzer
spielt ihre Anna als nervös-steife, von Neid, Missgunst und dem Schmerz über den Tod ihres Mannes
und ihres Sohnes zerfressene Alte; wie sie giftet und zischt, sucht seinesgleichen."
Wiener Zeitung, 20.2.2013
ANNA UND MARTHA // THEATER
PRESSESTIMMEN
CovERgIRl - Wie Lynndie England zur Verkörperung des bösen Amerika wurde
DIE KoMMANDEUSE - Psychogramm einer Nazi Täterin
Zwei Täterinnenmonologe
Eine Produktion von Theater Nestroyhof Hamakom
Premiere:
vorstellungen:
Di, 29. oktober, 20 Uhr
30., 31. oktober | 5., 6., 8., 9. November, 20 Uhr
In dem Projekt "Die Kommandeuse und Covergirl" werden zwei Monologe zweier Autorinnen an
einem Abend zur Aufführung gebracht.
beide Stücke beschäftigen sich mit zwei Täterinnen in unterschiedlichen historischen und politischen
Kontexten. Zwei Frauen die es geschafft haben, mit ihren Taten negativ Geschichte zu schreiben und
die Weltöffentlichkeit zu entsetzen.
Es ist nicht die Vergleichbarkeit ihrer biografien und ihrer Taten, sondern die vehemente mediale
Ausschlachtung beider Fälle angesichts einer ratlosen Öffentlichkeit gegenüber weiblicher Täterschaft,
die das Theater Nestroyhof Hamakom veranlasst beide Texte hintereinander an einem Abend zur
Aufführung zu bringen.
"Ich war immer bemüht, meinem Mann und meinen Kindern
eine gute Familienmutter zu sein”.
Ilse Koch, nach 22 Jahren Haft
PRESSESTIMMEN
"Zwei Monologe, die den Versuch wagen, hinter die medial tradierten Bilder der Täterinnen zu blikken, ohne sie verharmlosen zu wollen. Das Theater Nestroyhof / Hamakom hat zwei unterschiedlich starke Texte sowie Inszenierungen in einen Abend gepackt, die einander am Ende doch
gegenseitig Kraft verleihen. Besonders deutlich wird diese dank der intensiven Leistungen der beiden Darstellerinnen."
APA, 27.4.2013
"Ingrid Lang ist eine grandiose NS-Sirene - Ingrid Lang spielt mit großer Intensität diese unbeugsame, grausame Frau."
Die Presse, 29.4.2013
"Barbara Gassner versteht es auf hervorragende Weise, das Covergirl Lynndie England darzustellen [...] impulsiv und wechselt gekonnt zwischen männlichem Kriegsgehabe, unterwürfiger Frau
[...] Regisseurin Barbara Schulte inszeniert reduziert und stimmig. In Die Kommandeuse von Gilla
Cremer ist es wiederum die Schauspielerin, die brilliant das verbrecherische Verhalten einer
Sadistin und Uneinsichtigen nach und nach offenlegt [...] Antworten gibt's keine. Aber eindrucksvolles Theater."
Der Standard, 3.5.2013
DIE Ko MMANDEUS E/C ov ER gIRl // E IGE NPRO DuKT I ON
„Noch eine letzte Frage? Wozu bekennen Sie sich schuldig?
- Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort.“
Lynndie England
CovERgIRl von Barbara Herold
Wie Lynndie England dazu kam das böse Amerika zu verkörpern
mit barbara Gassner
Inszenierung: barbara Schulte
Raum: Andreas braito
Musik: Karl Stirner
Kostüm: Sabine Volz
Im Frühjahr 2004 gingen die Fotos der Folterer aus dem irakischen Militärgefängnis von Abu Ghraib
um die Welt. Darauf zu sehen sind irakische Häftlinge, wie sie gedemütigt, gequält, zu sexuellen
Handlungen genötigt werden. Darauf zu sehen sind auch die Täter, amerikanische Soldaten der
Militärpolizei, die lachend in die Kamera schauen, als handle es sich um Souvenirfotos. Lynndie
England ist das weltweit bekannteste Gesicht auf den Fotos, wohl auch weil sie mit knapp 21 Jahren
die jüngste Soldatin unter den Tätern war. Ihre Fotos waren medial omnipräsent: Lynndie mit einem
Häftling an der Hundeleine, Lynndie grinsend hinter einer Pyramide nackter Männer, Lynndie auf
einen masturbierenden Gefangenen deutend.
Wer ist diese junge Frau, die Meteorologin werden wollte und mit 20 Jahren zum Kriegseinsatz in
den Irak abkommandiert wurde? Wie ist das Foto mit der Menschenpyramide an ihrem 21. Geburtstag
entstanden? Was ist „Doing-a-Lynndie“?
Der Text versucht Antworten auf Fragen zu geben, die im Zusammenhang mit der Person Lynndie
England auftauchen. Aufgrund intensiver Recherchen zeichnet barbara Herold auch ein klareres bild
der Vorgänge in Abu Ghraib. Das vorrangige Ziel ist aber, die Fassungslosigkeit und Ratlosigkeit zu
formulieren, welche die bilder und die Geschichte der jungen Soldatin auslösen.
Diese bilder werden den Krieg entscheiden, hieß es damals. Diese bilder beweisen, was der ganz
normale Krieg aus ganz normalen Menschen macht: aus Männern und auch aus Frauen.
bühnenrechte: Hartmann & Stauffacher - Verlag für bühne, Film, Funk und Fernsehen
uraufführung 2008 in bregenz, Probebühne Vorarlberger Landestheater
Österreichische Erstaufführung
mit Ingrid Lang
Inszenierung: Frederic Lion
Raum: Andreas braito
Musik: Karl Stirner
Kostüm: Sabine Volz
„Man muß verstehen, mit seiner Zeit zu gehen“ – so begründete die junge Ilse Köhler 1932 ihren
Eintritt in die NSDAP. Sie begegnet dem Obersturmbannführer Karl Koch und zieht im Jahre 1937
nach ihrer Heirat mit ihm auf den Ettersberg, einem wunderschönen Hügel bei Weimar, auf dem
Goethe einst “Wanderers Nachtlied” dichtete. Hier wird Koch Kommandant des Konzentrationslagers
buchenwald. Von den Jahren in der “Villa Koch”, die unmittelbar an das Konzentrationslager
buchenwald grenzte, sagt Ilse Koch später, dass sie “die beste Zeit” ihres Lebens waren – eine satte,
eine gute Zeit, gezeichnet von einem luxuriösen und ausschweifenden Lebensstil.
1951 wurde die „Kommandeuse“ – so nannten sie die Häftlinge aufgrund ihres grausamen und unberechenbaren Auftretens im Lager – wegen Anstiftung zu Körperverletzung und Mord zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Ilse Koch füllte im Nachkriegsdeutschland als “Hexe von buchenwald”
die Schlagzeilen und behauptete selbst noch nach 22 Jahren Haft: “Ich kann mich an nichts erinnern.
Ich habe mich nie um Lagerangelegenheiten oder Politik gekümmert. Ich war immer bemüht, meinem Mann und meinen Kindern eine gute Familienmutter zu sein.”
Gilla Cremers Stück „Die Kommandeuse“ ist weniger ein dokumentarisches Zeitstück als der
Versuch über eine Konstruktion einer Kunstfigur Einblicke in die erschreckende Durchschnittlichkeit
einer Frau zu gewinnen die die historischen bedingungen genutzt hat, ihre sadistische Destruktivität
auszuleben.
bühnenrechte: Rowohlt – Theaterverlag
uraufführung 1995 im Kampnagel Hamburg
DIE Ko MMANDEUS E/C ov ER gIRl // E IGE NPRO DuKT I ON
DIE KoMMANDEUSE von gilla Cremer
Psychogramm einer Nazi Täterin
DER RITT ÜBER DEN BODENSEE von Peter Handke
Eine Produktion des Max-Reinhardt Seminars
in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom
Premiere: Vorstellungen: 26. November 2013, 20 Uhr
27.-29. November, Beginn jeweils 20 Uhr
Der Ritt über den Bodensee ist ursprünglich eine Ballade von Gustav Schwab. Sie erzählt von
einem Reiter, der ahnungslos über die dünne Eisdecke des Bodensees geritten ist und der tot
zusammenbricht, als er erfährt, was für ein Abenteuer er unwissentlich überstanden hat. Peter
Handke verwendet diese Parabel, um unseren verschobenen Zugang zur Wirklichkeit zu zeigen.
Man reagiert nicht auf die Wirklichkeit der Dinge, sondern auf die vermittelte sprachliche
Wirklichkeit. Die Sprache ist irreführend, verursacht Missverständnisse und täuscht die
Sinneswahrnehmung. Unsere täglichen Verhaltensweisen und Umgangsformen sind Automatismen
und Phrasen.
Die fünf Hauptfiguren, berühmte Schauspieler des Stummfilmes, sind in ein realistisches Setting
gesetzt. Sie sind in einem Salon. Man weiss nichts über sie, weder den Grund ihrer Anwesenheit,
noch ihre Vorhaben. Sie vertreiben sich die Zeit, unterhalten sich, spielen miteinander. Das
Geschehen wird zu einer feinen, absurden Clownszenerie. In dieser einzigartigen Welt spiegelt
sich das ganze Leben: Liebe, Macht, Sucht, Angst. Je dünner die Eisfläche der Sprache wird,
desto bedrohlicher ist der Abgrund. Denn diese ganze Unterhaltung ist ein Kampf gegen die Angst
vor der Leere und der Sinnlosigkeit.
DER Ritt über den B odensee // T HE ATE R
Regie: Nicolas Charaux
Raum: Pia Greven
Mit:Silas Breiding
Okan Cömert
Marie-Luise Stockinger
Samouil Stoyanov
Elisabeth Umlauft
In Gedenken an die Novemberpogrome
ARON MENCZER // BUCHPRÄSENTATION
Montag, 21. Oktober, 20 Uhr
BUCHPRÄSENTATION von "Trotz allem... Aron Menczer und die Jugendalija"
Es liest: Vera Borek.
Martin Vogel, Moshe Jahoda, Ari Rath, Elisabeth Klamper und Susanne Höhne stehen dem Publikum
für eine Diskussion zur Verfügung.
Bereits 2011 initierte das Theater Nestroyhof Hamakom die Errichtung und Einweihung einer
Gedenktafel für Aron Menczer vor dem Gebäude der ehemaligen JUAL - Jugendalija - in der
Marc-Aurel-Straße 5. Als Leiter der Wiener JUAL rettete Aron Menczer bis zu seiner eigenen
Deportation am 24. April 1942 viele jüdische Kinder.
Einigen heute noch lebenden Schützlingen Aron Menczers und dem Theater Nestroyhof Hamakom
ist es ein Anliegen im Zuge einer Initiative das beispiellose Engagement und die Civilcourage dieses
großen Pädagogen an die Öffentlichkeit zu bringen. Ein Beispiel für den jüdischen Widerstand gegen
den Nationalsozialismus.
Die Errichtung einer Mamortafel am Gehsteig vor dem Gebäude in der Marc-Aurel-Straße 5 fand am
9. November 2012 in Anwesenheit von Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny, Bezirksvorsteherin Ursula
Stenzel, Hannah Lessing sowie Zeitgenossen und Weggefährten Aron Menczers statt.
Als weitere Maßnahme geben Joanna Nittenberg und Benjamin Kaufmann auf Initiative von Susanne
Höhne im Verlag "Illustrierte Neue Welt" eine erweiterte Neuauflage von "Trotz allem... Aron
Menczer (1917-1943)",
einer 1993 erschienenen Publikation des inzwischen verstorbenen
Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wiens, Paul Grosz, heraus.
Trotz allem... Aron Menczer und die Jugendalija
1. Auflage herausgegeben von Paul Grosz, 1993
in einer Überarbeitung mit Essays von Elisabeth Klamper und Doron Rabinovici, herausgegeben von
Joanna Nittenberg und Benjamin Kaufmann
Verlag Illustrierte Neue Welt, Edition INW, 2013
Aron Menczer // Buchpräsentation
Weiterführende Informationen zu Aron Menczer finden Sie unter:
http://www.hamakom.at/index.php?eid=115
In Gedenken an die Novemberpogrome
Holocaust in Europa // AUSSTELLUNG
Vernissage: Projektleitung: Adaption für Wien: Ausstellungsdauer:
4. November, 20 Uhr
Milli Segal
Heidemarie Uhl
5. November - 18. Januar 2014
Auf Initiative von Milli Segal und dem bmukk kommt die Ausstellung "Holocaust in Europa" des
prestigereichen „Centre de documentation de juive contemporaine“ (CDJC), am Memorial
de la Shoah in Paris nach Wien. Die Historikerin Heidemarie Uhl wird für die Ausstellung einen
Wien-spezifischen Teil kuratieren.
Das CDJC wurde 1943 in Grenoble, damals in der „freien Zone“ Frankreichs von Isaac
Schneersohn gegründet, um die Verfolgung der Juden in Frankreich zu dokumentieren. Nach dem
Einmarsch der Deutschen in den von Maréchal Petain regierten Teil Frankreichs, wurde das CDJC
aufgelöst. Isaac Schneersohn schloss sich daraufhin der Résistance an, wodurch die gesammelten
Dokumente vor der Zerstörung durch das Vichy-Regime sowie des besetzten Frankreichs gerettet
werden konnten.
Holocaust in Europa // AU SS TE LLUNG
Das CDJD stellte in der Folge seine Dokumente den Nürnberger Prozessen zur Verfügung und
steht seit seiner Gründung in enger Verbindung mit dem Yad Vashem in Israel. Darüber hinaus
hatte das Archiv einen wesentlichen Beitrag zur Verurteilung von Adolf Eichmann und Klaus
Barbie geleistet.
Mit seiner permanenten Ausstellung „La Shoah en Europe“ ist das Archiv des „Centre de documentation de juive contemporaine“ seit 2005 der Öffentlichkeit zugänglich.
In Gedenken an die Novemberpogrome
Vienna Stories // BUCHPRÄSENTATION
Montag, 7. November, 20.00 Uhr
Buchpräsentation von Vienna Stories
Buchpräsentation der englischen Ausgabe von „Wie wir gelebt haben“, herausgegeben von
Julia Kaldori und Tanja Eckstein.
Initiiert von Edward Serotta, beschäftigt sich die internationale Organisation Centropa seit dem Jahr
2000 im Rahmen ihres Projekts „Jüdische Zeugen eines europäischen Jahrhunderts“ mit der
Aufzeichnung jüdischer Lebensgeschichten. Insgesamt wurden in dem Projekt bisher mehr als
1.250 Lebensgeschichten aus 16 europäischen Ländern und rund 22.000 Familienfotografien
gesammelt, digitalisiert und in einer Online-Datenbank zur Verfügung gestellt.
VIENNA STORIES // Buchpräsentation
Tanja Eckstein hat die meisten der Wiener Interviews durchgeführt und zusammen mit Julia Kaldori
das Buch „Wie wir gelebt haben. Wiener Juden erinnern sich an ihr 20. Jahrhundert.“ im Mandelbaum
Verlag herausgegeben. Nach seinem Erscheinen 2008 wurde die Publikation mit Geschichten und
Bildern befragter WienerInnen von Der Standard als “eines der wichtigsten Bücher des Jahres”
bezeichnet.
In Gedenken an die Novemberpogrome
Die Sperlgasse zwischen Hoffnung und Schrecken
// EIGENPRODUKTION
Wenige Monate nach dem Anschluss Österreichs an das „Deutsche Reich“ wurden jüdische
SchülerInnen aus den öffentlichen Schulen vertrieben und in wenigen Schulen zusammengefasst.
Eine dieser Schulen befindet sich in der Kleinen Sperlgasse 2a, wo von 1938 bis 1941 unter den
zunehmend verschärften Bedingungen jüdischen SchülerInnen weiterhin eine Ausbildung gewährt
werden konnte.
Am 28. Februar 1941 wurden Gymnasium und Pflichtschule der Kleinen Sperlgasse zu einem
Sammellager für jüdische Österreicher umfunktioniert, von dem aus diese in Ghettos und
Tötungslager deportiert wurden.
I.
Sonntag, 10. November 2013, 15 Uhr, Eintritt frei
Kinder erzählen - Lesung und Präsentation von Bildmaterial
Originaldokumente jüdischer Kinder werden von SchülerInnen der Kleinen Sperlgasse 2a gelesen.
Anschließend ein Gespräch mit:
Leo Luster, ehemaliger Schüler der „jüdischen Schule“ in der Kleinen Sperlgasse 2a.
Claudia Blatterer, Lehrerin der Kleinen Sperlgasse 2a sowie SchülerInnen
Moderation: Susanne Höhne
II.
Montag, 11. November 2013, 20 Uhr, Eintritt frei
Lesung
„Die Sperlgasse summt“ (Deggendorf 1946, Otto Calvo und Leo Luster)
Die Kleine Sperlgasse als Sammellager.
Es liest: Brigitte Neumeister
Gespräch mit:
Leo Luster
Ari Rath
Markus Brosch, Historiker und Lehrer der Kleinen Sperlgasse 2a
Moderation: Susanne Höhne
Die Sperlgasse zwischen Hoffnung und Schrecken // EIGENPRODUKTION
Das Theater Nestroyhof Hamakom lädt zu zwei Veranstaltungen ein, die diesen Topos im zweiten
Bezirk zum Thema haben.
Service
Theater Nestroyhof Hamakom
Programmdetails und Vorstellungsdaten unter www.hamakom.at
Das Hamakom Salon-Programm wird weitergeführt, Informationen dazu finden Sie ebenfalls auf der Website.
Kartenverkauf:
t:
+43 1 8900 314
e: [email protected]
w: www.hamakom.at
Abendkassa: 1/2 Stunde vor Vorstellungsbeginn
Kartenpreise Theater:
Vollpreis:
18,00 Euro
Ermäßigt: 12,00 Euro
Kartenpreise Salon & Matinée:
Vollpreis:
10,00 Euro
Ermäßigt: 7,00 Euro
Kartenpreise Film/Salon:
Vollpreis:
7,00 Euro
Ermäßigt: 5,00 Euro
Ö1 Club-Mitglieder und Standard-Abonnenten erhalten 30% Ermäßigung auf den regulären
Kartenpreis.
Aktion Hunger auf Kunst und Kultur - Freier Eintritt für Kulturpass-Inhaber (mit Reservierung).
Förderer:
Das Theater Nestroyhof Hamakom wird von der Kulturabteilung der Stadt Wien sowie vom
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gefördert.
Medienpartner:
Ö1 Club
Der Standard
Theater Nestroyhof Hamakom
Transit - Verein für darstellende und bildende Kunst
Nestroyplatz 1, 1020 Wien
Telefon: +43 1 8900 314
Fax: +43 1 8900 314-15
[email protected]
www.hamakom.at
SE RVI CE & I MPRESS UM
Impressum:
Gesamtleitung,
Künstlerische Leitung: Frederic Lion
Management:Johannes Gruner
Pressekontakt
Pressekontakt
Theater Nestroyhof Hamakom
Susanne Haider, Anna Resch
art: phalanx Kunst- und Kommunikationsagentur GmbH
Neubaugasse 25/1/11, 1070 Wien
Telefon +43 1 524 98 03-5, Fax DW-4
[email protected]
www.artphalanx.at
KO NTAKT
Fotos: S 1: Theater Nestroyhof Hamakom
S 4:
Wiener Wortstaetten/Anna Stöcher
S 5:
Jan Krämer
S 6: Mihai M. Mitrea
S 7: Nick Mangafas/grafisches Büro
S 8:
Nick Mangafas
S 9: Nicolas Charaux
S 10: Privatbesitz Martin Vogel
S 11:
Mémorial de la Shoah/CDJC
S 12:
Purimfeier bei Regine Frankl, Centropa.at
S 13:
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
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