6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet Neue verpflichtende Qualitätssicherung: Postop. Wundinfektionen – KHSG, GBA, IQTIG & Qesü 13.12.2016 2 Inhalte Rahmenbedingungen / was bisher geschah: KHSG, GBA IQTIG, §135-137 SGB V Qualitätssicherung QSKH - Qesü Qualitätsberichte QS Vermeidung nosokomialer Infektionen: postop. Wundinfektionen Fallbezogene Dokumentation Abfrage einrichtungsbezogener Hygieneinformationen 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 3 Zur Person Dr. Christoph Weyland Tätigkeit im Katholischen Klinikum Essen Krankenhaushygieniker Koordinator externe Qualitätssicherung 2002 bis 2015 Leiter Medizincontrolling inkl. Bereich Qualitätssicherung Zusatzqualifikation: Ärztliches Qualitätsmanagement Facharzt für Anästhesie 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 4 Auflösung des Abkürzungsrätsels: KHSG – GBA KHSG: Krankenhausstrukturgesetz Gesetz zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung seit 1. Januar 2016 in Kraft GBA: Gemeinsamer Bundesausschuss oberstes Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland bestimmt den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (welche Leistungen werden von der GKV erstattet) beschließt Maßnahmen der Qualitätssicherung für den ambulanten und stationären Bereich 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 5 IQTIG – QS – Qesü IQTIG: Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen Vom GBA gegründetes fachlich unabhängiges, wissenschaftliches Institut QS: Das IQTIG erarbeitet im Auftrag des GBA Maßnahmen zur Qualitätssicherung (QS) und zur Darstellung der Versorgungsqualität im Gesundheitswesen Qesü-RL: GBA-Richtlinie zur einrichtungs- und sektorenübergreifenden Qualitätssicherung QSKH-RL: GBA-Richtlinie über Maßnahmen der Qualitätssicherung in Krankenhäusern 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 6 13.12.2016 7 Rahmenbedingungen / was bisher geschah: KHSG Krankenhausstrukturgesetz Hygiene- und Qualitätsrelevante Schwerpunkte Hygieneförderprogramm wird fortgeführt (bis 2019) Zusätzlich Weiterbildung im Bereich Infektiologie gefördert Ausnahme!: Fortbildung Hygienebeauftragter Ärzte Qualität der Krankenhausversorgung spielt zukünftig eine noch größere Rolle und wird noch strenger kontrolliert Qualität wird als Kriterium bei der Krankenhausplanung eingeführt. Krankenhausvergütung wird auch an Qualitätsaspekte geknüpft Qualitätszu- und -abschläge werden für Leistungen eingeführt einzelvertragliche Regelungen zur weiteren Verbesserung der Qualität der Krankenhausversorgung werden erprobt 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 8 Rahmenbedingungen / was bisher geschah: KHSG Qualitätsrelevante Schwerpunkte „Versorgungsauftrag und Vergütung werden künftig abhängig von Qualitätsergebnissen“ Indikatoren zur Bewertung der Hygienequalität werden eingeführt (§ 136a SGB V) Qualitätsberichte der Krankenhäuser werden patientenfreundlicher, damit Patienten leichter nutzbare Informationen zur Verfügung stehen Mindestmengenregelung wird nach den Vorgaben der höchstrichterlichen Rechtsprechung rechtssicher ausgestaltet Zahl der aus Qualitätsgründen durchgeführten klinischen Sektionen soll erhöht werden 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 9 13.12.2016 10 Rahmenbedingungen / was bisher geschah: GBA - Gemeinsamer Bundesausschuss §136a SGB V Richtlinien des GBA zur Qualitätssicherung in ausgewählten Bereichen Der GBA legt geeignete Maßnahmen zur Sicherung der Hygiene in der Versorgung fest und bestimmt Indikatoren zur Beurteilung der Hygienequalität. erstmalig bis zum 31. Dezember 2016 zu beschließen Der GBA berücksichtigt dabei etablierte Verfahren zur Erfassung, Auswertung und Rückkopplung von nosokomialen Infektionen, antimikrobiellen Resistenzen und zum Antibiotika-Verbrauch sowie die Empfehlungen der nach § 23 Absatz 1 und 2 des Infektionsschutzgesetzes beim Robert Koch-Institut eingerichteten Kommissionen 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 11 GBA: § 136a Richtlinien zur Qualitätssicherung Die nach der Einführung mit den Indikatoren gemessenen Ergebnisse sind in den Qualitätsberichten darzustellen. Der Gemeinsame Bundesausschuss soll ihm bereits zugängliche Erkenntnisse zum Stand der Hygiene in den Krankenhäusern unverzüglich in die Qualitätsberichte aufnehmen lassen sowie zusätzliche Anforderungen nach § 136b Absatz 6 zur Verbesserung der Informationen über die Hygiene stellen. (Einhaltung von Hygienestandards) 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 12 13.12.2016 13 Rahmenbedingungen / was bisher geschah: IQTIG: Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen § 137a SGB V - IQTIG (1) Der GBA gründet ein fachlich unabhängiges, wissenschaftliches Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG). (3) Das Institut arbeitet im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses an Maßnahmen zur Qualitätssicherung und zur Darstellung der Versorgungsqualität im Gesundheitswesen. 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 14 IQTIG soll insbesondere beauftragt werden 1. für die Messung und Darstellung der Versorgungsqualität möglichst sektorenübergreifend abgestimmte risikoadjustierte Indikatoren und Instrumente einschließlich Module für ergänzende Patientenbefragungen zu entwickeln, 2. die notwendige Dokumentation für die einrichtungsübergreifende Qualitätssicherung unter Berücksichtigung des Gebotes der Datensparsamkeit zu entwickeln, 4. die Ergebnisse der Qualitätssicherungsmaßnahmen in geeigneter Weise und in einer für die Allgemeinheit verständlichen Form zu veröffentlichen, 5. einrichtungsbezogen vergleichende risikoadjustierte Übersichten über die Qualität in maßgeblichen Bereichen der stationären Versorgung zu erstellen und in einer für die Allgemeinheit verständlichen Form im Internet zu veröffentlichen; 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 15 IQTIG soll insbesondere beauftragt werden 6. für die Weiterentwicklung der Qualitätssicherung zu ausgewählten Leistungen die Qualität der ambulanten und stationären Versorgung zusätzlich auf der Grundlage geeigneter Sozialdaten darzustellen, 7. Kriterien zur Bewertung von Zertifikaten und Qualitätssiegeln, die in der ambulanten und stationären Versorgung verbreitet sind, zu entwickeln und anhand dieser Kriterien über die Aussagekraft dieser Zertifikate und Qualitätssiegel in einer für die Allgemeinheit verständlichen Form zu informieren. 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhr 16 13.12.2016 17 Qualitätssicherung – QSKH-RL & Qesü-RL Unterscheidung in der externen QS Nur Krankenhaus betreffend: GBA-Richtlinie über Maßnahmen der Qualitätssicherung in Krankenhäusern - QSKH-RL QS Postop. Wundinfektionen Zuständig QS-NRW Geschäftsstelle der Ärztekammer neu: einrichtungs- und sektorenübergreifend GBA-Richtlinie zur einrichtungs- und sektorenübergreifenden Qualitätssicherung - Qesü-RL Zuständig Krankenhausgesellschaft KGNW 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 23 Qualitätssicherung in Krankenhäusern - QSKH-RL Einbezogene Leistungen 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhr 24 Einbezogene Leistungen 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhr QSKH-RL 25 Ablauf der Prüfung der Qualitätsdaten in QSKH Datenlieferung der QS-Dokumentationen Prüfung: Datenvalidierung Statistische Basisprüfung Stichprobenverfahren mit Datenabgleich (5% der KH) rechnerische Auffälligkeit: bei Abweichung vom Referenzbereich Einleitung des Strukturierten Dialogs bei Auffälligkeiten Hinweis auf Auffälligkeit oder Aufforderung zur Stellungnahme innerhalb einer angemessenen Frist Prüfung der Stellungnahmen: verbleiben Zweifel, wird eine Besprechung, eine Begehung oder eine Zielvereinbarung auf schriftlichem Weg veranlasst 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 26 Qualitätsindikatoren im Qualitätsbericht Die Ergebnisse der Qualitätssicherung / Qualitätsindikatoren sowie Angaben zu Hygiene und Patientensicherheit werden im Qualitätsbericht der Krankenhäuser veröffentlicht und sind im Internet öffentlich in vielen Kliniksuchmaschinen einzusehen GBA Auflistung ausgewählter Kliniksuchmaschinen z.B. weisse Liste: www.weisse-liste.de/de/krankenhaus 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 27 Qualitätsindikatoren im Qualitätsbericht Die Ergebnisse der Qualitätssicherung / Qualitätsindikatoren sowie Angaben zu Hygiene und Patientensicherheit werden im Qualitätsbericht der Krankenhäuser veröffentlicht und sind im Internet öffentlich in vielen Kliniksuchmaschinen einzusehen GBA Auflistung ausgewählter Kliniksuchmaschinen z.B. weisse Liste: www.weisse-liste.de/de/krankenhaus 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 28 Qualitätsbericht 2015 – bereits erforderliche Angaben zur Hygiene Ausstattung mit Hygienepersonal angewandte Surveillance-Systeme (KISS-Teilnahme) Vorhandensein von Arbeitsanweisungen für das Legen zentraler Venenkatheter für die künstliche Beatmung für die Versorgung von Wunden für das MRSA-Screening und den Umgang mit MRSA-Patienten Etablierung von Antibiotic-Stewardship Verbrauch von Händedesinfektionsmittel in ml pro Patiententag 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 29 Katholisches Klinikum Bochum St. Josef-Hospital St. Elisabeth-Hospital 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 30 einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung - Qesü-RL Verfahren 1: Perkutane Koronarintervention (PCI) und Koronarangiographie Verfahren 2: Vermeidung nosokomialer Infektionen – postoperative Wundinfektionen fachgebietsübergreifend Qualität der Maßnahmen ambulanter und stationärer Leistungserbringer zur Vermeidung postoperativer Wundinfektionen messen, vergleichend darstellen und bewerten. Dazu werden fallbezogen postoperative Wundinfektionsraten und einrichtungsbezogen das Hygiene- und Infektionsmanagement sowie der Händedesinfektionsmittelverbrauch betrachtet 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 31 fallbezogene postoperative Wundinfektionserfassung Wundinfektionsrate = Zähler Wundinfektionen (KH) -------------------------------------------------Nenner Anzahl Operationen (KK) Zähler Wundinfektionen: werden von Krankenhäusern erfasst – QS-Dokumentationen Nenner OP-Zahlen: werden von Krankenkassen geliefert – „Sozialdaten“ 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 32 Follow-up der Operationen Nicht-Implantat-Operationen mit 30 Tage Follow-up Implantat-Operationen mit 1 Jahres-Follow-up Jährliche Rückmeldeberichte & vierteljährliche Zwischenberichte erhalten alle Leistungserbringer entsprechender Operationen Krankenhäuser Vertragsärzte 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 33 28.11.2016 Rundschreiben KGNW: 2 Seiten plus 3 Anlagen Anlage 1: Anwenderinformation QS-Filter 30 Seiten Anlage 2: Datensatz (fallbezogen) 1 Seite Anlage 3: Einrichtungsbefragung 98 Seiten 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 34 Anwenderinformation QS-Filter für fallbezogene Datenabfrage Bedingungen, bei welchen Kodierungen ein fallbezogenes QS-Modul NWIF ausgelöst wird Algorithmus mit 30 seitiger Liste von Einschlussdiagnosen und Einschlussprozeduren Ausschlussdiagnosen, Ausschluss-Prozeduren und Ausschluss-DRG 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 35 Anwenderinformation QS-Filter: Algorithmus (Textform) Alter am Aufnahmetag >= 18 z.B. Abszess Und (mindestens eine Einschlussdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD oder mindestens eine Einschlussprozedur aus der Tabelle NWI_OPS Oder (mindestens eine Einschlussdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD_Z und mindestens eine Zusatzdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD_ZB) z.B. aus der Tabelle NWI_ICD_HD_Z und mindestens eine Zusatzdiagnose Oder (eine Hauptdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD_ZB) Gelenkspülung Oder (mindestens eine Einschlussdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD_RUMPF_Z und mindestens eine Zusatzprozedur aus der Tabelle NWI_OPS_RUMPF_ZB) Oder (mindestens eine Einschlussdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD_EXTREMITAETEN_Z und Abszess/ mindestens eine Zusatzprozedur aus derz.B. Tabelle NWI_OPS_EXTREMITAETEN_ZB) Phlegmone + NWI_ICD_FINGER_Z und mindestens Oder (mindestens eine Einschlussdiagnose aus der Tabelle eine Zusatzprozedur aus der TabelleWunddebridement NWI_OPS_FINGER_ZB) Oder (mindestens eine Einschlussdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD_ZEHEN_Z und mindestens eine Zusatzprozedur aus der Tabelle NWI_OPS_ZEHEN_ZB) 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 36 Algorithmus für fallbezogene QS-Dokumentation Oder (mindestens eine Einschlussdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD_PHLEGMONE_OE_Z und mindestens eine Zusatzprozedur aus der Tabelle NWI_OPS_PHLEGMONE_OE_ZB) Oder (mindestens eine Einschlussdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD_PHLEGMONE_UE_Z und mindestens eine Zusatzprozedur aus der Tabelle NWI_OPS_PHLEGMONE_UE_ZB) Oder (mindestens eine Einschlussdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD_LYMPHADENITIS_OE_Z und mindestens eine Zusatzprozedur aus der Tabelle NWI_OPS_LYMPHADENITIS_OE_ZB) Oder (mindestens eine Einschlussdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD_LYMPHADENITIS_UE_Z z.B. Immundefekt, und mindestens eine Zusatzprozedur aus der Tabelle NWI_OPS_LYMPHADENITIS_UE_ZB)) Verbrennung, Z.n. Und keine Ausschlussdiagnose aus der Tabelle NWI_ICD_EX Transplantation Und keine Ausschlussprozedur aus der Tabelle NWI_OPS_EX z.B. Bestrahlung, Und keine DRG aus der Tabelle STAT_NWI_ENTGELT_DRG_EX Chemotherapie, Und das Institutionskennzeichen der Krankenkasse der VersichertenkarteAmputation beginnt mit der Zeichenkette '10' 13.12.2016 Polytrauma 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 37 Folie IQTIG Vortrag Dr. Steiner 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 38 QS Vermeidung nosokomialer Infektionen – postoperative Wundinfektionen Patienten ab 18 Jahren in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert Alle Operationen (stationär oder ambulant) der Bereiche / keine Beschränkung auf Indikator-OPs Chirurgie/Allgemeinchirurgie Gefäßchirurgie Viszeralchirurgie Orthopädie/Unfallchirurgie Plastische Chirurgie Gynäkologie und Geburtshilfe Urologie Herzchirurgie (nur stationär) 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 39 fallbezogene QS-Dokumentation Automatische Anlage des QS- Moduls Durch kodierte Infektionsdiagnosen (ICD-Kode) oder Durch kodierte Wundversorgungsprozeduren (OPS-Kode) Fehlen von Ausschlusskriterien Frage, ob postoperative Wundinfektion vorliegt Vollerhebung aller stationär behandelten potenziellen postoperativen Wundinfektionen auch bei initialer Operation in anderen stat./ amb. Einrichtungen Ausnahmen: Wirbelsäulen-OPs, neurochirurgische OPs sowie ausschließlich Katheter-gestützter Operationen Daten müssen quartalsweise geliefert werden (6 Wochen Frist nach Quartalsende) 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 40 Fallbezogener Datensatz 14 Datenfelder davon 9 automatisch gefüllt 4 (mind. 1) manuell auszufüllen Ausfüllhinweise verfügbar 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 42 Fallbezogener Datensatz: 4 Fragen (mind. 1) Liegt eine Infektion in einem (früheren) OP-Gebiet vor (postoperative Wundinfektion/ Surgical Site Infection)? J/N 11 wenn Feld 11 = ja (Zuordnung der Infektion zu einer Operation) Datum der Diagnose der Wundinfektion 13 Wundinfektionstiefe nach Definition der CDC 14 Wurde eine postoperative, mikrobiologische Untersuchung aus dem (früheren) OP-/Wundgebiet durchgeführt? 12 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 43 Liegt eine Infektion in einem (früheren) OP-Gebiet vor (postoperative Wundinfektion/ Surgical Site Infection)? 11 Ausfüllhinweise I Die Frage nach einer postoperativen Wundinfektion gründet sich auf ein ärztliches Urteil, das in der Patientenakte dokumentiert sein muss. Es kann sich um das Gebiet einer Operation aus diesem Krankenhausaufenthalt oder einer vorangegangenen stationären oder ambulanten Operation handeln. Das Datenfeld bezieht sich nur auf Infektionen in Wundgebieten nach perkutaner oder transrektaler Schnitt-Operation und sich hieraus ggf. entwickelnder Sepsis. Infektionen nach endoskopischen Eingriffen oder (Stanz-)Biopsien oder Harnkathetern etc. bleiben ausgeschlossen. Eine postoperative Wundinfektion (Surgical Site Infection) ist nur dann anzugeben, wenn ein kausaler Bezug zur Operation als wahrscheinlich angesehen wird (primäre postoperative Wundinfektion). 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 44 die entscheidende Frage – postop. Wundinfektion? Ausfüllhinweise II Haben die Infektion im früheren OP-Gebiet oder die postoperative Sepsis eine andere Genese (sekundärer Infektherd im OP-Gebiet bei anderer Infektion, z.B. ZVK-Bakteriämie, Harnwegsinfekt, Pneumonie etc./ Infektion durch postoperativen Unfall/ Endokarditis nach Zahnextraktion oder Polypektomie im Dickdarm, systemische Infektionskrankheiten etc.), so ist hier ein „nein“ einzutragen. Eine Prüfung, ob bestimmte Tracer-Operationen in einem definierten Zeitintervall vorlagen, ist hier nicht durchzuführen. Dies geschieht durch die Bundesauswertungsstelle nach patientenbezogener Verknüpfung mit Sozialdaten bei den Krankenkassen. 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 45 die entscheidende Frage – postop. Wundinfektion? Ausfüllhinweise III Die Infektionen können durch endogene oder exogene Infektionserreger hervorgerufen worden sein. Eine reine Kolonisation (Anwesenheit von Erregern auf der Haut, Schleimhaut, in offenen Wunden, in Exkreten oder Sekreten ohne klinische Symptome) ist keine Infektion. Pin-Infektionen in Form von kutanen Mikroabszessen bei einem Fixateur externe sind nicht als postoperative Wundinfektion zu werten. Entzündungen nicht infektiöser Genese (z.B. alkoholtoxische Pankreatitis) werden nicht erfasst. 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 46 12 Datum der Diagnose der Wundinfektion Hier ist ein dokumentiertes Datum aus der Patientenakte des aktuellen Krankenhausaufenthalts einzutragen. Bestand die Wundinfektion bei Aufnahme, so ist das Aufnahmedatum anzugeben. Hat sich die Wundinfektion erst im Verlauf des Aufenthalts entwickelt, so kann das Datum der Dokumentation der relevanten klinischen Befunde oder das Proben-Entnahmedatum der positiven Mikrobiologie oder der diagnosebegründenden Bildgebung oder der ersten gegen die Wundinfektion gerichteten Antibiotikagabe herangezogen werden. Stets ist das jeweils früheste Datum anzugeben. 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 47 13 Wundinfektionstiefe nach Definition der CDC A1 - postoperative, oberflächliche Wundinfektion A2 - postoperative, tiefe Wundinfektion erfasst Faszienschicht und Muskelgewebe A3 - Infektion von Organen und Körperhöhlen im Operationsgebiet erfasst Organe oder Körperhöhlen, die während der Operation geöffnet wurden oder an denen manipuliert wurde A3-Infektionen sind u.a.: Sepsis, Bakteriämie, Knochen- oder Gelenkinfektionen, Infektionen im Mediastinum oder am Herzen (z.B. Endokarditis) oder an den tiefen Gefäßen oder an den Nieren oder der Prostata. Bei mehreren Infektionsherden (in mehreren Wunden) ist nur die größte Wundinfektionstiefe anzugeben. 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 48 CDC-Definitionen für Postoperative Wundinfektionen: Für CDC-Definition wird auf das NRZ verwiesen http://www.nrz-hygiene.de/surveillance/kiss/cdc-definitionen Nebenschauplatz NRZ OP-KISS Aktualisierung für 2017 Aktualisierung der Definition zur Festlegung einer postoperativen Wundinfektion Mit Beginn des Jahres 2017 wird es eine Neuauflage der Definitionen zur Festlegung von nosokomialen Infektionen geben. Diese beinhalten auch einige Änderungen hinsichtlich der Erfassung von postoperativen Wundinfektionen. Siehe unter „Aktualisierung der Definitionen für nosokomiale Infektionen (neue CDC-Definitionen)“. 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 49 A 1 Postoperative oberflächliche Wundinfektion Infektion an der Inzisionsstelle innerhalb von 30 Tagen nach der Operation, die nur Haut oder subkutanes Gewebe mit einbezieht, und eines der folgenden Kriterien trifft zu: 1. Eitrige Sekretion aus der oberflächlichen Inzision 2. Kultureller Nachweis von Erregern aus einem aseptisch entnommenen Wundsekret oder Gewebe von der oberflächlichen Inzision. 3. Eines der folgenden Anzeichen: Schmerz oder Berührungsempfindlichkeit, lokalisierte Schwellung, Rötung oder Überwärmung, und Chirurg öffnet die oberflächliche Inzision bewusst. Dieses Kriterium gilt jedoch nicht bei Vorliegen einer negativen mikrobiologischen Kultur von der oberflächlichen Inzision. 4. Diagnose des behandelnden Arztes. 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 50 A 2 Postoperative tiefe Wundinfektion Infektion innerhalb von 30 Tagen nach der Operation (innerhalb von 1 Jahr, wenn Implantat1 in situ belassen), und Infektion scheint mit der Operation in Verbindung zu stehen und erfasst Faszienschicht und Muskelgewebe, und eines der folgenden Kriterien trifft zu: 1. Eitrige Sekretion aus der Tiefe der Inzision, aber nicht aus dem operierten Organ bzw. der Körperhöhle, da solche Infektionen dann zur Kategorie A3 gehören würden. 2. Spontan oder vom Chirurgen bewusst geöffnet, wenn der Patient mindestens eines der nachfolgenden Symptome hat: Fieber (> 38 °C), lokalisierter Schmerz oder Berührungsempfindlichkeit. Dieses Kriterium gilt jedoch nicht bei Vorliegen einer negativen mikrobiologischen Kultur aus der Tiefe der Inzision. 3. Abszess oder sonstige Zeichen der Infektion, die tieferen Schichten betreffend, sind bei der klinischen Untersuchung, während der erneuten Operation, bei der histopathologischen Untersuchung oder bei radiologischen Untersuchungen ersichtlich. 4. Diagnose des behandelnden Arztes. 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 51 A 3 Infektion von Organen und Körperhöhlen im Operationsgebiet Infektion innerhalb von 30 Tagen nach der Operation (innerhalb von 1 Jahr, wenn Implantat1 in situ belassen), und Infektion scheint mit der Operation in Verbindung zu stehen und erfasst Organe oder Körperhöhlen, die während der Operation geöffnet wurden oder an denen manipuliert wurde, und eines der folgenden Kriterien trifft zu: 1. Eitrige Sekretion aus einer Drainage, die Zugang zu dem Organ bzw. der Körperhöhle im Operationsgebiet hat. 2. Kultureller Nachweis von Erregern aus einem aseptisch entnommenen Wundsekret oder Gewebe aus einem Organ bzw. der Körperhöhle im Operationsgebiet. 3. Abszess oder sonstiges Zeichen einer Infektion des Organs bzw. der Körperhöhle im Operationsgebiet ist bei klinischer Untersuchung, während der erneuten Operation, bei der histopathologischen Untersuchung oder bei radiologischen Untersuchungen ersichtlich. 4. Diagnose des behandelnden Arztes. 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 52 14 Wurde eine postoperative, mikrobiologische Untersuchung aus dem (früheren) OP-/Wundgebiet durchgeführt? Als mikrobiologische Untersuchung ist jede Bakterienkultur aus Wundabstrich, Drainageflüssigkeit, Körperflüssigkeiten Gewebeproben im Zusammenhang mit dem Verdacht auf eine Infektion im Operationsgebiet zu werten Bitte unabhängig vom Ergebnis der Kultur eintragen, ob eine entsprechende Untersuchung durchgeführt wurde (also auch bei negativem Befund angeben) 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 53 Indikatorenliste Wundinfektionen / Auswertungen Nosokomiale postop. Wundinfektionen nach stationären oder ambulanten Nicht-Implantat-Operationen oder Implantat-Operationen Tiefe Wundinfektionen MRSA-Wundinfektionen Weitere Differenzierungen nach OP-Art vorgesehen? 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 54 Postop. Wundinfektionen NichtImplantatOperation stationär Tiefe WI 13.12.2016 ImplantatOperation ambulant MRSA WI 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet Tiefe WI stationär ambulant MRSA WI 55 Einrichtungsbezogene Hygieneinformationen I Die einrichtungsbezogenen Hygieneinformationen zum Modul Vermeidung postop. Wundinfektionen werden einmal im Jahr abgefragt Inhalte: 53 Fragen Händedesinfektionsmittelverbrauch, Empfehlungen zur Perioperativen Antibiotika-Prophylaxe, Empfehlungen zur kalkulierten AB-Initialtherapie, präoperative Haarentfernung, Validierung der Sterilgutaufbereitung, Arbeitsanweisung zur präoperativen Antiseptik des OP-Feldes, 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 56 Einrichtungsbezogene Hygieneinformationen II interne Standards zu Wundversorgung und Verbandwechsel, Teilnahme an Informationsveranstaltungen zur Antibiotikaresistenzlage und –therapie, Teilnahme an Informationsveranstaltungen zur Hygiene und Infektionsprävention, Patienteninformation zur Hygiene bei MRSA-Besiedlung/Infektion, interne Standards zum Entlassungs- und Überleitungsmanagement, Compliance-Überprüfungen und Maßnahmen zur Förderung der Compliance im Bereich der Hygiene 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 57 Einrichtungsbezogene Hygieneinformationen III Zu o.g. Themenbereichen werden differenzierte Abfragen erfolgen Daher sollte man sich besser bereits im Vorfeld damit beschäftigen Das schreibt die KGNW: Im Folgejahr der Dokumentation sollen Angaben zum „Händedesinfektionsmittelverbrauch“ und „Hygiene- und Informationsmanagement“ in stationären und ambulanten Einrichtungen gemacht werden. Da die konkreten Abfragezyklen noch nicht feststehen und auch noch nicht bekannt ist, wann die erste Einrichtungsbefragung erfolgt, empfehlen wir Ihnen zur Sicherheit, die Informationen der Einrichtungsbefragung bereits ab Beginn des QS-Verfahrens (01.01.2017) zu sammeln, damit bei möglichen Befragungen für das Erfassungsjahr 2017 alle notwendigen Informationen vorliegen. 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 58 Noch unklar / Kritikpunkte Datenannahme Qesü –Verfahren für NRW aktuell noch nicht geklärt Ambulanter / KV-Bereich bei Wundinfektionserfassung nicht beteiligt Ausschluss OPs Neurochirurgie, Wirbelsäulenchirurgie Zeitpunkt der Einrichtungsabfrage noch unklar Zusätzliche Auswertungen nach OP-Art differenziert vom IQTIG? Interne Verwendung der Daten erschwert durch Fehlen der OPAnzahl (wieviele Operationen von extern?) 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 59 KGNW Info-Veranstaltung zur Qesü postop. Wundinfektion in Planung Termin: 09.02.2017 09:00 – 14:00 Ort: Wissenschaftspark Gelsenkirchen Referenten: vom IQTIG Dr. Steiner Anwender aus dem Krankenhaus 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 60 Folie IQTIG Vortrag Dr. Steiner 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 61 Folie IQTIG Vortrag Dr. Steiner 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 62 To do‘s Kommunikation intern mit QS-koordinierender Stelle (z.B. QM / Med.Controlling / IT) QS-Software für NWIF einsatzbereit? Dokumentation geklärt? (wer, wann, wie, wo?) Interne QS-Auswertungssoftware vorhanden? Klären, dass Hygiene Ergebnisse der internen „Vor-Auswertungen“ über Wundinfektionsraten erhält? Zugriffsmöglichkeit auf Ergebnisse/ Software (z.B. QS-Monitor) Sicherstellen, dass Hygiene die Ergebnisse vom IQTIG zeitnah unterjährig erhält 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 63 To do‘s II Mit der einrichtungsbezogene Abfrage von Hygieneinformationen (Krankenhäuser und ambulante OP-Einrichtungen) 53 Fragen beschäftigen Kontaktaufnahme/ Info ABS-Team Zeit nutzen, um ggfs. Defizite zu bearbeiten, z.B. interne Leitlinie zur Perioperativen AB-Prophylaxe (PAP) interne Leitlinie zur kalkulierten AB-Initialtherapie Compliance-Überprüfungen HD, PAP, Verbandswechsel Maßnahmen zur Förderung der Compliance 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 64 Zusammenfassung I Einführung eines neuen Moduls „Prävention postop. Wundinfektion“ (NWIF) einrichtungs- und sektorenübergreifend (Qesü) in der gesetzlich verpflichtenden externen Qualitätssicherung Vor dem Hintergrund zunehmender Bedeutung von Qualitätsindikatoren in Richtung Pay-for-Performance (Krankenhausplanung, Qualitätsbezogene Zu- und Abschläge, Selektivverträge) Relevanz Hygiene / NWIF noch nicht konkretisiert Fallbezogene Dokumentation von Wundinfektionen (nur stationär, > 18 Jahre, nur gesetzliche Krankenversicherung, nahezu Vollerfassung) Automatische Anlage des QS-Datensatzes durch kodierte ICD / OPS Frage, ob postop. Wundinfektion vorliegt, ggfs. Datum der Infektion, CDC-Wundinfektionstiefe, MiBi 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 65 Zusammenfassung II Quartalsweise Datenlieferung (pseudonymisiert) mit 6 Wochen Frist Bei Auffälligkeiten strukturierter Dialog durch QS-NRW Überprüfung der Dokumentationsrate (Soll / Ist-Abgleich) Sanktionsfreiheit 5 Jahre(?) (lernendes System) Grundgesamtheit/Anzahl der Operationen (stationär und ambulant) stammt aus Sozialdaten der Krankenkassen Zuständigkeit/Ansprechpartner für Qesü: Krankenhausgesellschaft KGNW 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 66 Zusammenfassung III Einrichtungsbezogene Abfrage von Hygieneinformationen (Krankenhäuser und ambulante OP-Einrichtungen) Insgesamt 53 Fragen 12 Qualitätsindikatoren (je 1 bis 16 Fragen) Ermittlung eines Qualitätsindexes in Prozent für gesamte Einrichtungsbezogene Abfrage 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 67 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! www.iqtig.org www.iqtig.org/datenerfassung/spezifikationen/qs-basisspezifikationfuer-leistungserbringer/2017 www.g-ba.de www.g-ba.de/informationen/richtlinien/72 www.kgnw.de Referat Qualitätsmanagement, IT und Datenanalyse Frau Santkiewitsch Tel. 0211/ 47819-82 13.12.2016 6. Konferenz der Modellregion Hygiene Ruhrgebiet 68