Klausur Religion 13/1 Mahatma Gandhi (1869-1948) Ziele: Erneuerung der hinduistischen Tugenden Ahisma (Gewaltlosigkeit) und Satyagraha (Wahrhaftigkeit) (gegen Kolonialisierung und vor dem Hintergrund des Kastenwesens) - - geboren als Mitglied der 3. Kaste (Händler); aus Kaste verstoßen, da er unerlaubt nach England ging um Jura zu studieren 1893 Reise nach Südafrika; entwickelt dort die Idee der Gewaltlosigkeit als politische Kampfmittel (um die politischen und sozialen Rechte der Inder in SA zu erkämpfen) 1914 Rückkehr nach Indien; ruft zur zivilen Ungehorsam auf (z.B. illegale Salzgewinnung) mithilfe von Fastenaktionen und ähnlichen übt er moralischen Druck auf die Kolonialregierung aus; auch das Kastensystem bekämpfte er auf die Art und erreichte Besserungen für Kastenlose großer Erfolg (unter anderem auch durch Gandhi): Indien 1947 unabhängig Grundsätze: Gewalt ist Zeichen von Schwäche; passiver Widerstand kann nicht zu Verlust von Stärke führen; Feigheit und Nichtstun schlimmer als Gewalt, Gewaltlosigkeit Form größten Mutes Christliches Sinnverständnis 3 Sinnarten: 1. punktueller Sinn 2. partikularer Sinn 3. Universalsinn Punktueller Sinn = Momente des Glücks, emotionale Höhepunkte im Alltag, Lusterfahrung Bsp.: schönes Wetter, gute Schulnote Problem: Absolutierung des punktuellen Sinnes -> existenzielles Vakuum, Habgier, nur Materiell Partikularer Sinn = Erfahrung von Sinn durch - akzeptiert Werden von Anderen - Annahme der eigenen Persönlcihkeit - Übernahme von Verantwortung -> Für einen anderen Menschen -> In einer Gruppe/Organisation Bsp.: Freundschaft, Selbstfindung/Selbstvertrauen/Pflege Partikulare Sinnerfahrung ist hochwertiger als punktuelles Glück Problem: Absolutierung des partikularen Sinnes -> Sinnesstörungen Universalsinn = Tiefenerfahrungen, wie - Überwindung einer schweren Krankheit - Erfahrungen von Leid - Erfahrungen von tiefer Liebe (Agape -> Nächstenliebe -> Selbstlosigkeit) mit der Folge des Urvertrauens (auf Gott) christlich: Gott ist da, Sinnlosigkeit existiert nicht (alles ruht in Gott) Sinn- und Heilfrage Unterscheidung von Sinn- und Heilfrage seelische Heilung Seelenheil per effektum per intentionem Psychotherapie per intentionem Religion Begriffliche Unterscheidung Sinnfrage Heilfrage deswegen, weil in christlicher Überzeugung nicht nur das irdische Leben Sinn hat, sondern die irdische Existenz in der Auferstehung, im göttlichen Heil bzw. dem ewigen Leben mündet. (dazu: Text von Victor Frankl) Position des Christentums (zu obrigen Thema) Problemstellung: Vergeblichkeit vieler unserer Handlungen, Krankheiten, Leid; evtl. keine Anerkennung unserer Taten, da Tod folgt; Antwort des NT: Sinnerfahrung und Hoffnung über den Tod hinaus (ein Mehr! an Sinn); Sinn auch wenn Lebenswerk zerschlagen werden sollte, da die Bindung zu Gott über den Tod hinaus besteht; Sinn trotz Leid und vergebenen Bemühungen Wichtige Normenbegründungsmodelle Nationalsozialismus: Zentrum: Rassenlehre - hoch stehende nordische Rasse über minderwertige andere Rassen Reinerhaltung des deutschen Blutes Verpflichtung Jude als Personifikation des Teufels, Parasiten der Menschheit, Untermensch => Wird an diesem Beispiel nicht deutlich, wie problematisch, beliebig und menschenverachtend ein Grundkonsens ohne Gottesidee/Menschenrechte ist? Sozialismus: In sozialistischen Staaten Osteuropas und DDR: Klassenethik - durchsetzen der Interessen der Arbeiterklasse gegenüber den Kapitalisten (=Eigentümer der Produktionsmittel) - Abschaffen des Privateigentums - Ende des Staats - Werte wie Humanität, Pflicht, Gemeinwohl oder Solidarität NUR für Mitglieder der (sozialistischen) Einheitspartei - im Kampf gegen die Klassenfeinde gelten die Menschenrechte nicht => Konflikte nicht auch innerhalb der Arbeiterklasse? Führt Aufhebung der Klassengegensätze eine konfliktlose, gerechtere Gesellschaft? Sittliche Kriterien nicht auch für Klassenfeinde in einer gerechten Gesellschaft? Existenzialismus Grundsatz: Ethische Normen hängen von Handelndem selbst ab Satre: - keine Werte kein den Menschen bindendes moralisches Wesen (Gott?) Verdammt zur Freiheit -> muss Werte selber Setzen aber: Werte müssen in Übereinstimmung mit anderen verwirklicht werden Existenzieller Humanismus: Mensch muss über sich selbst entscheiden, da kein anderer Gesetzgeber vorhanden => Überforderung des Menschen in einer Welt der Feindschaft wie diesen/ bei Verzicht auf objektive Normen, die einem das Leben erleichtern? Wichtig!!! Übersicht Ethischer Modelle in der Geschichte!!! (Blatt) Werte & NormenWerte - wünschenswerte Grundhaltungen (nicht die Umsetzung in Verhaltensweisen) ein Wert kann durch viele verschiedene Normen geschützt werden Wertung geschieht durch Prioritätensetzung (man zieht eines dem anderen vor; kleineres Übel hat größeren Wert als großes Übel -> wieder Wertung) Wert einer Sache bemisst sich nach dem Bedürfnis und der Situation, immer abhängig von Interessen es gibt keinen a priori feststehenden Wert Abstufung der Werte: 1. Individualwert: Was man für sich, ohne weitergehende Ansprüche, als für gut erachtet 2. Kollektivwert: Was mit Bezug auf die Mitglieder der Handlungsgemeinschaft für gut erklärt wird 3. Grundwert: In Menschenrechten formulierte Freiheiten (Rechte ohne Rücksicht auf Herkunft, Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Ansehen und Sozialstellung) Das Fundament für alle Werte ist der Selbstwert des autonomen Individuums. Normen - Regeln für menschliches Verhalten in Gesellschaft sollen befolgt werden Verstoß führt zu sanktionieren nur auf Grundwerten basierend sinnvoll Beispiele: Sitte, Brauch, Vorschrift, Gesetzt, Gebot; ästhetische, ethische, wirtschaftliche, industrielle Normen Verhältnis von Wert und Norm - - eine Norm weist immer auf den ihr zugrunde liegenden Wert hin die Norm erhält durch den Wert ihre Bedeutung Normen vermitteln Verhaltenssicherheit isoliert sich eine Norm, und ist der Zusammenhang zwischen Norm und Wert nicht erkennbar, verliert sie ihre Verbindlichkeit und Einsichtigkeit und wird bald missachtet Dekalog stellt Dienstverhältnis zu positiven Werten wie Autorität, Gottesverhältnis, Leben, Ehe und Eigentum dar (Übung auf Blatt zur Zuordnung, evtl. Klausuraufgabe) Leben -> SvO; Abtreibungsverbot; Verbot der aktiven Sterbehilfe gleiche Rechte für Mann & Frau Gleichheit gleiche Bewertung von Schülern Hippokrateseid -> Leben; Gerechtigkeit; Respekt Gleichheit Gerechtigkeit „Ein Lehrer darf keinen Schüler bevorzugen“ Anerkennung Solidarität gleicher Lohn, unabhängig von Geschlecht/Nationalität (evtl. so zwecks reinem Interesse: S.12-15, 17-21 im Buch über andere Religionen) 1. Gesinnungsethik (=deontologische Ethik, Pflicht-, Liebesethik, Intentionsmodel) Zentraler Wert: „die ethnische Gesinnung“ - handeln ohne Rücksicht auf die Folgen was Vernunft/Gewissen als richtig erkennt, muss getan werden (-> Pflichtethik) Christ überlässt die Folgen der göttlichen Vorsehung Wichtiger Begriff: „in sich schlechte Handlungen“ - müssen gemieden werden, auch wenn Folgen gut sind - u.a. (Selbst)Mord, Gotteslästerung, Lüge und Untreue, Verführung anderer zur Sünde - Beispiel: Empfängnisverhütung ist schlechte Handlung Positive Kritik: Innere Gesinnung, nicht bloß äußere Pflichterfüllung (Legalismus) steht im Mittelpunkt; bekämpft starre (rigoristische) Gesetzerfüllungsmoral, die aus blindem Gehorsam heraus handelt. Negative Kritik: Große Konflikte in ihren Anwendungen im alltäglichen Leben (Bsp.: Empfängnisverhütung). Kritiker bezweifeln, dass jede „in sich schlechte“ Handlung auch wirklich eine solche ist, und nicht durch Umstände zu einer erlauben werden kann (vor allem bei Verletzung sittlichen Gutes). -> Kirche argumentiert größtenteils deontologisch. 2. Verantwortungsethik (=teleologische Ethik, Zweckethik, Konsequentialismus) Zentraler Wert: „gewollte/zumindest voraussehbaren Folgen einer Handlung“ - Handlung mit voraussichtlich nur guten /den besten Folgen ist gut Handlung ist von ihrem Ende/Ziel her zu beurteilen Christ: jede richtige Tat muss dem Guten dienen Normenbegründung: Der Zweck sittlicher Handlungen muss bewusst gemacht und geschützt werden -> Menschen sollen nicht handeln ohne Folgen verantworten zu können Positive Kritik: Mittel zwischen Gesinnungsethik und Utilitarismus Negative Kritik: Problem der Einstellung „Zweck heiligt die Mittel“ -> schlechte Handlungen werden teleologisch gerechtfertigt -> teleologischer Relativismus führt zur völligen Leugnung in sich schlechter Handlungen Güterabwägung (Dignitätsprinzip) und Werteregeln: Abwägung der Möglichkeiten für ethisch beste Folgen zweifelhafte Norm zu befolgen, wenn Gültigkeit wahrscheinlicher ist (Probabilitorismus) auch Prob.: Norm nicht bindend im Zweifelsfall, wenn gute Gründe für Ungültigkeit sprechen, auch wenn Gegengründe stärker sind Epekie: Selbstbefreiung von einer Veränderlichen Norm in dem Fall, dass Gewissen überzeugt ist, in einem Sonderfall läuft Einhaltung dem eigentlichen Sinn/dem Sinn des Normengebers entgegen; für den Christen kann Epekie zur Pflicht werden. 3. Situationsethik (= Individual-, Persönlichkeitsethik) Zentraler Wert: „die Einzelhandlung in einer bestimmten Situation“ - - Reaktion auf die Erfordernisse der inneren und äußeren Lage (im Augenblick) Situation kann sich immer ändern -> es gibt weder immer in sich gute noch immer in sich schlechte Handlungen, da sich Qualität ein und derselben Handlung verändern kann es kann keine universale, ewige, absolute Normen geben Normbegriff, Normenbegründung, Normenschöpfung: Der personale ethische Instinkt sagt dem Menschen in jeder Situation neu, wie er handeln soll. - - Norm ist eine situative, individuelle und subjektive Regel: jeder mündige Handelnde schafft sich für jede Handlung die Norm selbst; Norm ist notwendig und verpflichtend allgemeine/heteronome Normen sind „Ratgeber ohne Einspruchsrecht“ jede Norm gilt für eine, einzelne, bestimmte, unwiederholbare Situation (daraus folgen obige Feststellungen bei zentralem Wert), gelten weder subjektiv noch objektiv auf Dauer Beispiel: Opium für Drogenkonsumenten kann schlecht sein, für einen Schwerkranken ist es gut. Positive Kritik: - - Kritik am Extremismus anderer moralischen Systeme (v.a. an der Gesetzerfüllungsethik oder übertriebener Strenge (Legalismus und moralischer Rigorismus)) Chance (Kairos), in jedem Augenblick Gutes zu tun Pegative Kritik: - - Leugnung in such guter bzw. schlechter Handlugen Leugnung ewiggültiger Normen Überforderung des Menschen Realitätsferne: Einezlne Situationen nicht unzusammenhängend, sondern kausal und konditional miteinander verknüpft Behauptung, Liebe heileige jedes Mittel: führt zur Ablehnung objektiver normen (=Antinomismus), Pragmatismus, Opportunismus und letztlich um Immoralismus; außerdem utopisch Proklamierung der absoluten Autonomie des Menschen Situationsethik und christliche Ethik: Individualethik basiert auf der Weltanschauung des atheistischen Existentialismus und steht daher im grundsätzlichen Widerspruch zum Christentum Annehmbar für Christen (christliche Existentialethik): - jede Situation ist ein Anruf Gottes an den Menschen zur Selbstverwirklichung durch gutes Handeln kommt für Christen in Handlungs- und Entscheidungsnot in Frage (objektive Normen fehlen/erscheinen für die Ausnahmesituation nicht hilfreich) Bsp.: Ist eine neue Partnerschaft nach Scheidung verantwortbar? (vgl. Epikie) Existenz allgemein und ewiggültiger Normen: Übertritt ein Christ solch eine Norm in Unkenntnis ihrer Gültigkeit, bleibt subjektiv ohne Sünde aber verletzt objektiv die sittliche Ordnung Entwicklung der Menschenrechte Antike: - Mensch autonomes, vernunftbegabtes Individuum aus Wesen des Menschen folgt natürliches Recht (nur für Bürger!) Stoa: Freiheit und Gleichheit aller Menschen auf Grund ihrer Natur (trotzdem: in der Praxis Sklaverei) Christentum in Antike und Mittelalter: - Mensch ist Bild Gottes (!) - grundsätzliche Freiheit und Gleichheit aller Menschen - durch Tod und Auferstehung Jesu: Würde des Menschen bekommt Bedeutung jedoch: Ideal wird nicht übernommen: - Übernahme antiker und später germanischer Vorstellungen Lehnswesen -> (Schutz, aber) Ungleichheit der Menschen Thomas von Aquin: religiöse Gewissensfreiheit, Gleichheit aller (?) Menschen jedoch nur innerhalb der Kirche (extra eclesiam nulla salus) Ketzer haben kein Recht auf Leben oder Eigentum Beginnende Neuzeit: - Humanismus emanzipiert sich in Kunst und Wissenschaft von den Fesseln der Kirche, Wegbereiter der Reformation Renaissance (1350-1550) Sterben nach höherer Geistlichkeit (Vorbild Antike) Neue Staatstheorien: - Machiavelli (16. Jhd): Staat nur da, um Mensch vor sich selbst zu schützen; Herrscher kann für Ordnung auch mit Gewalt sorgen Jean Bodin (16. Jhd): Herrscher nur göttlichen bzw. natürlichem Recht verantwortlich Thomas Hobbes (16./17. Jhd): aus Bodin: Rechtfertigung für Absolutismus; Mensch ist Wolf des Menschen; Selbstschutz durch Übertragung aller Rechte auf Herrscher Aufklärung: - - John Locke/Jean Jacques Rousseau (17. Jhd bzw. 18. Jhd) : Volksouveränität ; Unterordnung unter Herrscher (Gesellschaftsvertrag) darf aufgebrochen werden, sollte dieser seine Macht missbrauchen Montesquieu (17./18. Jhd): Gewaltenteilung Mit Begriffen wie Leben, Freiheit, Gleichheit, Eigentum für alle sind erste Menschenrechtsdefinitionen vorgedacht. Menschenrechtserklärungen: - amerik. Unabhängigkeitserklärung 1776: Garantie auf Freiheit, Leben, Eigentum, Rechtssicherheit, Pressefreiheit, freie Religionsausübung Erklärung der Menschen- Bürgerrechte 1789 (franz. Revolution, siehe Blatt mit Artikeln) Erklärungen begründet auf Naturrecht -> Überzeitlichkeit der Menschenrechte (sie müssen nicht erst geschaffen werden Kommunismus speziell und Totalitarismus: - im Kommunismus: kein Recht auf Privateigentum, allgemein unter Marx aber bekennen zu Grundidee der Menschenrechte unter Stalin und Hitler: brutale Säuberungen im Totalitarismus, nur wer sich einglieder erhält Rechte, Unterdrückung der Menschenrechte Nach 2. Weltkrieg: - Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948 Später Zusätze: Gedankenfreiheit und freier Informationsaustausch (Ablehnung durch Sowjetunion) Menschenrechte finden in vielen neune Verfassungen Fuß Aussicht - rassistische und nationalistische Tendenzen wieder spürbar (sehr sogar!!!! aufpassen!!!) ethnisches Säuberungen, Vergewaltigungen, Terror im krieg in ehemaligen Jugoslawien Wirtschaftssystem basiert auf Verletzungen der Menschenrechte wie Kinderarbeit oder Unterstützung von Militärdiktaturen Hilfe: z.B. Amnesty International/Adveniat bzw. Misereor Problem der Letztbegründung von Ethik (Buch S.34/35, Text14/4) jüdisch-christliches Verständnis: - Gott als Person gehört zur Definition des Menschen; - Gottes Ebenbild –> moralisches Subjekt, Herr seines Handelns -> Verantwortung - Mensch Individuum, keine Determination - Wert des einzelnen Menschen, nicht der Menschen als Gruppe - Würde des Menschen in Relation zu Gott begründet unabhängig von Funktion und Leistung Würde ist Zugriff durch Menschen entzogen - Würde nicht innerweltlich zu begründen - Im Abendland nur jüdisch christliche Tradition die den Menschen als Person versteht - Fehlt der Bezug zu Gott, fällt der Mensch als Person sollte es Probleme geben wird Staat evtl. weniger sozial Hans Küng (Cheffreund vom Herrn Seizl) - Mensch kann auch ohne Religion menschliches/humanes Leben führen Problem: ohne Gott kann Unbedingtheit und Universalität ethischer Verpflichtungen nicht begründet werden denn: warum sollte ich Normen befolgen, die mir schaden? Begründung der Normen in Gott; dies bedeutet aber keine Fremdbestimmung (Heteronomie) bedeutet nicht totale Einschränkung sonder Möglichkeit des freien Handelns, jedoch ist menschliche Autonomie begrenzt, keine Willkür nur Bindung an ein Unendliches schenkt Freiheit gegenüber allem Endlichen Durch die Beziehung Mensch Gott kann begründet werden: - Unverfügbarkeit der menschlichen Person - unveräußerliche Freiheit des Menschen - prinzipielle Gleichheit aller Menschen - notwendige Solidarität aller Menschen Miteinander Vernunft und göttliche Offenbarung als Quellen göttlicher Ethik Vernuft - Schöpfung Gottes kann mit Vernunft erkannt werden - durch Wissenschaft und Erfahrung lassen sich Gesetzmäßigkeiten erkennen - Rückführung der Schöpfung auf Gott ist Akt des Glaubens - Mensch kann aus der erkannten Schöpfung Wegweisungen für sein Handeln ziehen Göttliche Offenbarung Gott spricht – nimmt an Mensch Verbreitung des Wortes in eine konkrete historische Situation schriftliche Fixierung in den Büchern der Bibel Weitergabe und Deutung der Offenbarung vollzieht sich in Gemeinschaft der Glaubenden, der Kirche Da die Bibel in verschiedenen sozialen Umfeldern entstanden ist, ist eine Berücksichtigung dieser in der Bibelauslegung wichtig. Dies geschieht in der Exegese, welche der Formulierung von ethischen Werten und Normen vorausgehen muss. Der Dekalog und seine Bedeutung heute Das erste Gebot (ein Gott): - du darfst an Gott glauben, kannst dich auf ihn voll vertrauen, man ist getragen von einem liebenden Gott; - Geld, Macht, Fortschritt oder Drogen können dem Menschen heutzutage zum Gott werden Das zweite Gebot (Name Gottes): - Missbrauch des Namen Gottes um Macht zu gewinnen (z.B. Kriege in Gottes Namen usw.) Das dritte Gebot (Sabbat): - Mensch soll den Alltag, seine Verpflichtungen und Privatleben beherrschen, nicht umgekehrt Das vierte Gebot (Eltern): - wurde lange benutzt um Hierarchien zu begründen - jedoch: hier Gott auf Seite der Schwächeren; Frage der Familien-/Seniorenpolitik Das fünfte Gebot (Töten): - ursprünglich Verbot der Blutrache und ähnliches - Erlaubtheit der Todesstrafe? - Beurteilung von Suizid, Abtreibung oder aktive Sterbehilfe Das sechste Gebot (Ehe): - Ehebruch beginnt im Vertrauensbruch, Ehrlichkeit in Beziehung wichtig - Besinnung und Einsatz auf bzw. in Ehe wichtig Das siebte Gebot (Stehlen): - ursprünglich gegen Menschenraub usw. - weniger der Schutz der Besitzungen Reicher, mehr Schutz der Ausbeutung von Armen - wirtschaftliche Ausnutzung z.B. von Frauen oder armen Arbeitern soll verhindert werden Das achte Gebot (Lügen): - ursprünglich Zeugensaussage vor Gericht - auch heute im Zuge von bestechlichen Richtern und Zeugen relevant Das neunte und zehnte Gebot (Eigentum): - schützt sozialen Frieden - in heutiger Zeit ist Frauenbild als Besitz des Mannes natürlich unvereinbar Die Bergpredigt (einfach mal lesen...so ca. 3 mal) Komposition: - Zusammenstellung von Evangelisten; Texte aus verschiedenen Reden Jesu und Spruchquellen, aber auch Mitwirkung der Evangelisten - bei Matthäus Jesus als neuer Mose: Reich Gottes ist nahe gekommen Auslegung der Bergpredigt (bzw. unseres Auszuges) Forderungen Vertiefung, Aufhebung oder Verschärfung? - provozierende Kritik an bestehenden Normen Außerkraftsetzung biblischer Traditionen Jesus als neuer Gesetzgeber, Vollmacht Gottes - bezieht sich nicht auf kultische Kleinigkeiten es geht nicht um die direkte Umsetzung der Forderungen nicht das „was“ sondern das „wie“ ist bedeutsam Mensch muss immer selber entscheiden, was er tun soll -> Bergpredigt lädt Menschen stets neue Verantwortung auf, es geht z.B. in dem Hineinversetzen und liebe des Feindes auch um das Hineinversetzen in den Feind nicht Wortlaut maßgeblich, sondern das vorbeugende; Anregung zum Nachdenken über seine Handlungen -