RUMÄNISCH ALS FREMDSPRACHE Zuerst veröffentlicht in: Ausländisch für Deutsche. Sprachen der Kinder - Sprachen im Klassenzimmer, Hrsg.: Simona Colombo-Schefford, Peter Fenn, Stefan Jeuk, Joachim Schäfer. Fillibach, Freiburg im Breisgau, Deutschland, 2008, S. 143-160 1 Vorbemerkung Ein systematischer Sprachvergleich von Rumänisch und Deutsch wurde 1993 vom Institut für deutsche Sprache Mannheim herausgegeben worden. Die Autoren, Ulrich Engel, Mihai Isbăşescu, Speranţa Stănescu und Octavian Nicolae, wollten dadurch eine Grammatik „für Lehrkräfte und Studierende“ zur Verfügung stellen, „für Deutschsprechende mit Rumänisch als Zielsprache, für Rumänischsprachige mit Deutsch als Zielsprache und für alle, die an Strukturvergleichen der beiden Sprachen interessiert sind“ [Engel/ Isbăşescu et al, S. 9]. Zur kontrastiven Beschreibung der deutschen und rumänischen Sprache möchte ich folgende Titel anführen: Engel, Ulrich / Isbăşescu, Mihai / Stănescu, Speranţa / Nicolae, Octavian (Hrsg.): Kontrastive Grammatik deutsch – rumänisch. Bd. 1 und 2. Julius Groos-Verlag, 1993 Beiträge zur deutsch-rumänischen kontrastiven Grammatik. Band 1 Bukarest 1979; Band 2 Bukarest 1980; Band 3 Bukarest 1981; Band 4 Bukarest 1981. Engel, Ulrich / Savin Emilia et al: Valenzlexikon deutsch-rumänisch, Heidelberg 1983. Sandu, Doina: Die Wortstellung im Deutschen und Rumänischen, Heidelberg 1993. Stănescu, Speranţa: Limba germana. Morfosintaxa. Bukarest 1980. Stănescu, Speranţa: Verbvalenz und Satzbaupläne. Heidelberg 1986 Viorel Elena: ‚Falsche Freunde’ und ihre ‚wahren’ Beziehungen im Deutschen und im Rumänischen, in Lutz Götze (Hrsg.): Deutsch als Fremdsprache – Situation eines Faches, Bonn-Bad Godesberg 1987, S. 192-200. 2 Sprachfamilie, Anzahl der Sprecher, Länder, europäische Sprache Rumänisch wird von ungefähr 28 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Als offizielle Mehrheitssprache wird das Rumänische in Rumänien und Moldawien gesprochen. In Rumänien, das eine Bevölkerung von mehr als 21,7 Mio. Einwohnern hat, gibt es ca. 19,4 Mio. Muttersprachler, in Moldawien mit einer Bevölkerung von 4,5 Mio. sind es 3,9 Mio. Muttersprachler (die die moldauische Sprache sprechen). Die moldauische Sprache, die in Moldawien Amtssprache ist, ist bis auf den Namen weitgehend mit dem Rumänischen identisch, Sicherlich gibt es im Moldauischen slawische Einflüsse, die dem mehr oder weniger gezwungenen Zusammenleben mit den Russen zu verdanken sind. Auch deren Aussprache wurde dadurch beeinflusst. Außerhalb dieser Länder sprechen ca. 4,5 Mio. Menschen Rumänisch als Muttersprache. In der Ukraine, in Bulgarien, Serbien und Ungarn wird das Rumänische als eine Minderheitssprache lokal und in der Familie gesprochen. In Serbien wird 1 Rumänisch von 74.630 Personen gesprochen. Nördlich der Donau bezeichnet man diese Sprecher meistens als „Rumänen“, während südlich davon die exonyme Bezeichnung „Walachen“ vorwiegt. In der Wojwodina ist Rumänisch eine der 6 offiziellen Sprachen der Region. Dort ist sie die Muttersprache von 30.520 Personen. In Bulgarien wird rumänisch von ein paar Tausend Personen im Nordwesten des Landes gesprochen (in einigen Dörfern in der Umgebung von Vidin). Rumänische Kolonien gibt es in den USA, Kanada, Südamerika, Australien, Israel, der Türkei und mehreren westeuropäischen Staaten, sowie in Asien (Moldauer in Sibirien, Kasachstan und Region Krasnodar). 3 Verbreitung und rechtlicher Status Tabelle Nr. 1 Rumänisch in Europa Land Sprecherzahl Volkszählung Rumänien 21.660.679 Januar 2006 Moldawien 4.455.421 Juli 2005 89.333 April 2002 Serbien (im Landes) Osten des Ukraine (hauptsächlich Oblast Tschernowitz und 410.000 Budschak) 2001 Russland 2002 147.000 Als Quellen wurden Volkszählungen in den verschiedenen Staaten genommen (20012006). 4 Wesen des Rumänischen Rumänisch (auch Dakorumänisch) ist eine Sprache aus dem romanischen Zweig der indogermanischen Sprachen. Dort gehört sie zur Untergruppe der Lateinischen Sprachen bzw. Ost-romanischen Sprachen. Rumänisch ist aus dem Latein, das in den römischen Provinzen Dakien (Dacia) und Moesien, d. h. nördlich und südlich der Donau, gesprochen wurde, hervorgegangen. Die kurze Zeit der römischen Herrschaft von 107 bis 271 n. Chr. nördlich der Donau genügt nicht, um die Herausbildung des Rumänischen in diesem Raum zu erklären. Es müssen sowohl die stärker romanisierten Gebiete südlich der Donau, die weiterhin unter römischer Herrschaft verblieben waren, als auch die starken wirtschaftlichen und kulturellen Kontakte der in Dakien verblieben Bevölkerung mit dem römischbyzantinischen Reich in Betracht gezogen werden. Die Entstehung des Rumänischen wird analog zur Geschichte der anderen romanischen Sprachen im 7. bis 9. Jahrhundert angesetzt. Der während der Balkanfeldzüge des Maurikios 587 getätigte Ausspruch eines römischen Soldaten "Torna, torna, fratre", soll der erste überlieferte Satz auf Rumänisch gewesen sein. Die Elemente, die der rumänischen Sprache zugrunde liegen, sind das lateinische Strat, das thrako-dakische Substrat. Es gibt vier Hauptdialekte im Rumänischen: 2 - das eigentliche (Dako-)Rumänische – das in Teilen von Serbien und Montenegro, Slowenien, Bosnien, Makedonien, Bulgarien und Ungarn von der hiesigen rumänischen Minderheit gesprochen wird; - das Aromunische oder Mazedorumänische wird noch von einigen hunderttausend Menschen in verschiedenen Balkanländern gesprochen - das Meglenorumänische. Nur noch wenige tausend Menschen in Griechenland (im Nordwesten von Thessaloniki) sprechen Meglenorumänisch - das Istrorumänische, die von einer isolierten romanischen Minderheiten auf der kroatischen Halbinsel Istrien – ca. 1000 Personen - noch gesprochen und vom Aussterben bedroht wird. Die beiden letztgenannten Dialekte werden von manchen Wissenschaftlern als eigenständige Sprachen angesehen Alle zusammen bildeten bis etwa zum 10. Jh. das Ur- oder Gemeinrumänische. Das Dakorumänische gliedert sich seinerseits in die fünf (nur wenig differenzierte) Subdialekte der Moldau, der Walachei, des Banats, der Crişana und des Marmarosch (Maramureş). Die dakorumänische Sprache (weiter rumänische) ist eine Sprache der ostromanischen Sprachfamilie. Ihre Sonderstellung innerhalb der romanischen Sprachen ist begründet durch 1. ihr vorrömisches, dakisches Substrat, 2. die zahlreichen Übereinstimmungen mit den übrigen Balkansprachen, 3. das Fehlen germanischer Einflüsse, 4. die Einhaltung der lateinischen grammatischen Struktur bis zum heutigen Tag, obwohl die vielen Einflüssen auf Phonetik, Wortschatz und Grammatik (slawisch, ungarisch, deutsch, usw.) 5. die im 7./8. Jh. wirksam werdende slawische Beeinflussung der Phonetik und vor allem des Wortschatzes, 6. ihre geschichtlich bedingten Kontakte mit dem Ungarischen, Türkischen und Neugriechischen, 7. die isolierte geographische Lage Dakorumäniens, die dazu führte, dass sich die Sprache bis zum Ende des 18. Jh. in einer geistig-kulturellen Sonderexistenz entwickelte. Die rumänische Literatursprache basiert auf dem Dakorumänischen, das in der ehemaligen Provinzen Walachei (Südrumänien), der Moldau (Ostrumänien) und in Siebenbürgen (Zentral- und Nordrumänien) gesprochen wurde. Die erste bekannte Quelle des Dakorumänischen stammt aus dem Jahr 1521, daneben ist eine aromunische Inschrift von 1731 erhalten. Im Rumänischen sind einige Eigenschaften des Lateinischen erhalten, die bei anderen romanischen Sprachen verloren gingen, vor allem die Nominalflexion. Wie bei vielen nichtromanischen Sprachen des Balkans, wird der bestimmte Artikel dem Nomen nachgestellt. Das Rumänische enthält ungewöhnlich zahlreiche Lehnwörter aus dem Slawischen, dem Griechischen, dem Türkischen und dem Ungarischen. Die rumänische Schriftsprache entwickelte sich zu Beginn des 16. Jh. und beruht auf einer walachisch-südsiebenbürgischen Grundlage. Typisch für die rumänische Sprache sind der Reichtum an Diphthongen und Triphtongen, die starke gegenseitige Beeinflussung von Vokalen und Konsonanten im Wort, die der Vokale durch die Verschiebung der Tonstelle. Daraus ergibt sich eine ständige Verschiebung des 3 Wortkörpers in der Flexion. Weitere Merkmale: Es besteht ein Zweikasussystem (Nominativ/Akkusativ; Genitiv/Dativ); der bestimmte Artikel wird nachgestellt. Bis zum 18. Jahrhundert schrieb man Rumänisch in kyrillischer Schrift, die Siebenbürgische Schule entwickelte das bis in die heutige Zeit benutzte lateinische Alphabet mit Sonderzeichen. Die rumänische Sprache des 19. und 20. Jh. ist durch Reromanisierung gekennzeichnet und infolgedessen durch einen Rückgang der slawischen, griechischen und türkischen Elemente. Für die Begriffe der modernen Kultur, Wissenschaft und Zivilisation wurden lateinische und mehr noch französische Ausdrücke übernommen. Diese Neologismen sind in der heutigen Literatursprache zahlreicher als die lateinischen Erbwörter. Die kyrillische Schreibung wurde um 1860 durch die lateinische ersetzt, deren Orthographie zuletzt 2004 festgelegt wurde. Die nächstverwandte Sprache ist Italienisch. Muttersprachliche Rumänen können einfaches Italienisch meist recht gut verstehen, umgekehrt gelingt dies seltener, da das Rumänische ungefähr 10 % des Wortschatzes slawischen Ursprungs hat. Die nächstverwandte Sprache ist Italienisch. Zudem unterscheidet sich die Lautsprache im Rumänischen von der italienischen Sprache, da es Laute kennt, die es aus dem Slawischen übernommen hat. Die rumänische Rechtschreibung orientiert sich ähnlich stark wie die italienische an der tatsächlichen Aussprache, wenn man bedenkt, dass das Rumänische ein Sortiment an Sonderzeichen hat, um die aus dem Slawischen kommenden Laute auch zu kennzeichnen, die das Italienische nicht kennt. Zudem unterscheidet sich die Lautsprache im Rumänischen von der italienischen Sprache, da es Laute kennt, die es aus dem Slawischen übernommen hat. 5 Beschreibung des Rumänischen 5.1 Wortschatz Die rumänische Sprache entwickelte sich aus dem Vulgärlatein und weist dementsprechend viele Wörter lateinischen Ursprungs auf. Zurzeit wird die Wortähnlichkeit mit Italienisch auf 77 %, mit Französisch auf 75 %, mit Katalanisch auf 73 %, mit Portugiesisch und Rätoromanisch auf 72 %, sowie mit der spanischen Sprache auf 71 % geschätzt. Um einen Vergleich der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der fünf modernen romanischen Sprachen zu ermöglichen, folgt der Satz „Sie schließt immer das Fenster vor dem Essen.“ in der jeweiligen Sprache sowie im Latein ("... bevor sie isst."). Verwandte Wörter sind zusammen mit dem Artikel fett geschrieben. (Wikipedia, Rumänische Sprache) Tabelle Nr. 2 Vergleich der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der fünf modernen romanischen Sprachen Vulgärlatein Ea semper fenestram claudit Klassisches Latein Fenestra clausa femina cenat Rumänisch Ea închide întotdeauna Italienisch Lei chiude sempre antequam cenet. fereastra înainte de a cina. la finestra prima di cenare. 4 Vulgärlatein Ea semper fenestram claudit antequam cenet. Französisch Elle ferme toujours la fenêtre avant de dîner. Katalanisch Ella sempre tanca la finestra abans de sopar. Spanisch Ella siempre cierra la ventana antes de cenar. fecha sempre a janela jantar. Portugiesisch Ela 5.1.1. antes de Substrat, Strat und Superstrat Das Thrako-Dakische ist höchstwahrscheinlich eine indogermanische Satemsprache, mit der das Lateinische nach der Eroberung Dakiens durch Trajan (106 n. Chr.) in Kontakt getreten ist. Die äußerst spärlichen Angaben über diese Sprache gestatten nur Hypothesen über den Umfang seines Einflusses. Aus dem Thrako-Dakischen, der Sprache der von den Römern eroberten Daker vermutet man ungefähr 160 lexikalische Vererbungen (von denen man 90 Begriffe auch in der albanischen Sprache vorfindet), die das Substrat des rumänischen Wortschatzes darstellen. Aus dem Substrat stammen höchstwahrscheinlich Wörter wie buză "Lippe", copac "Baum", copil "Kind", mal "Ufer", măgar "Esel", moş "Greis", raţă "Ente", a se bucura "sich freuen", târg „Handelsplatz/-ort“, moş ‚Greis“, balaur „Drache“, brânză „Frischkäse“, mal „Ufer“, măgură „Hügel“, cursă „Falle“; ghimpe „Dorn“; vatră „Zuhause, Kamin“ Das Strat des Rumänischen ist das Vulgärlatein, das von der Bevölkerung und den römischen Beamten gesprochen wurde. Ca. 70 % des Wortschatzes, die grammatische Struktur, Teil der Phonetik können als lateinischer Herkunft erkannt werden. Das Superstrat des Rumänischen ist das Slawische. Bei der Bildung des Rumänischen spielten sie die gleiche Rolle wie die Germanen im westlichen römischen Reich. Auch sie wurden letzten Endes durch die romanische Bevölkerung assimiliert, da sie soziopolitisch noch wenig differenziert waren. Ihr Einfluss im Rahmen des romanischslawischen Bilinguismus des 6. bis 9. Jahrhunderts ist besonders groß im Wortschatz und in der Wortbildung. Historisch bedingt weist Rumänisch, besonders das vorheriger Jahrhunderte, mehrere Entlehnungen aus anderen Sprachen auf. Wichtige Wörter, viele aus dem Kernwortschatz, stammen aus dem slawischen Superstrat, wie etwa boală "Krankheit", bogat "reich", boier "Bojar, Adliger" brazdă "Furche", dragoste „Liebe“, a iubi „lieben“, nevoie „Bedarf“, cinste „Ehrlichkeit, Ehre“, izvor „Quelle“, zdravăn „stark, kräftig“. Nicht selten drücken slawische Substantive Begriffe aus, die Verben lateinischen Ursprungs entsprechen: plug "Pflug" - a ara "pflügen" sită "Sieb" a cerne "sieben" Andere Quellen zur Erweiterung des Wortschatzes sind das Griechische: ófelos → folos “Nutzen”, buzunára → buzunar “Hosen-/Jackentasche”, prósfatos → proaspăt “frisch”; das Ungarische: város → oraş “Stadt”, költeni → a cheltui “Geld ausgeben”, fogadni → a făgădui “versprechen”, menteni → a mântui “retten, bewahren”; 5 das Deutsche - besonders das süddeutsch-österreichische Sprachraum, sowie die siebenbürgisch-sächsische Mundart: Kartoffel → cartof, Bier → bere, Schraube → şurub, Schublehre → şubler, Schanze → şanţ, Henker → hingher „Hundefänger“, schlampig → şleampăt, Schmirgel → şmirghel, Schalter → şalter, Schiene → şină, Turm → turn, Bohrmaschine → bormaşină, Spritzer → şpriţ, Abziebild → abţibild, Seegras → zegras; das Türkische: kahve → cafea “Kaffee“, kutu → cutie „Schachtel“, papuç → papuc „Hausschuh“, köfté → chiftea „Fleischkloß“, fıstık → fistic „Pistazie“ çorba → ciorbă „saure Suppe“. Die Wörter, die aus geschichtlichen Gründen ins Rumänische übernommen wurden, hatten ein begrenztes Leben. Die besten Beispiele sind die Wörter, die während der unterschiedlichen Herrschaften – türkisch, griechisch, slawisch – benutzt wurden, die aber im heutigen Rumänisch verschwunden sind oder werden literarisch als Archaismen benutzt. Tabelle Nr. 3 Zusammensetzung des rumänischen Wortschatzes 75.57 % Romanisch: 30,33 % Urlateinisch (Vulgata); 15,26 % Lateinische Lehnwörter; 22,12 % Französisch; 3,95 % Italienisch; 3,91 % Eigene Bildungen lateinischen Ursprungs 14,17 % Slawisch: 9,18 % Altslawisch; 2,6 % Bulgarisch; 1,12 % Russisch; 0,85 % Serbisch und Kroatisch; 0,23 % Ukrainisch; 0,19 % Polnisch 2,47 % Deutsch 1,7 % Griechisch 1,43 % Ungarisch 0,96 % Thrakisches (dakisches) Substratwortschatz 0,73 % Türkisch 0,07 % Englisch (aktuell stark im Zunehmen) 0,19 % 2,71 % Ungewisse Herkunft Wortneuschöpfungen 5.1.2. Die Stilebenen Geht man von den Sprachcharakteristika und deren Unterschieden aus, kann man die rumänischen Stilvarietäten einteilen in: a) Die geschriebene Sprache, deren wichtigste Form die Literatursprache (limba literară) ist. Diese kann in den folgenden Untergruppen geteilt werden: - "gepflegte" geschriebene Sprache (cultă). Die gepflegte "Literatursprache" (ungefähr "Hochsprache") weist wiederum funktionelle Varietäten auf. - "volkstümlich" (populară). b) Die gesprochene Sprache kann in - "ländliche" (rurală) - und "städtische" (citadină) eingeteilt werden 6 5.2 Alphabet und Aussprache Anfangs wurde in der rumänischen Sprache das kyrillische Alphabet benutzt. Ausgehend von den Bestrebungen der Siebenbürgischen Schule (Ende des 18. Jh.) wurde dieses 1860 gesetzlich durch ein erweitertes lateinisches Alphabet ersetzt. Dabei entsprechen alle Vokal- und die meisten Konsonantenbuchstaben jeweils genau einem Laut. Die Phonologie leitet sich teils vom Italienischen und teils vom Französischen ab. Heute umfasst das Rumänische Alphabet das lateinische Alphabet und 5 weitere Sonderzeichen: a, ă, â, b, c, d, e, f, g, h, i, î, j, k, l, m, n, o, p, q, r, s, ş, t, ţ, u, v, w, x, y, z 1860 enthielt es außerdem noch die Buchstaben ê und û, so dass die Schriftsprache zusätzliche etymologische Information enthalten konnte. Folgerichtig wurde damals sînt (ich bin) sûnt geschrieben, da es dem vulgärlateinischen sum entstammt, und nicht etwa sim. Da jedoch die breite Bevölkerung des Lateinischen nicht mächtig war, gab es große Schwierigkeiten mit der korrekten Verwendung von â, ê und î. Daher wurde eine neue Rechtschreibung eingeführt, nach der sämtliche ɨ-Laute durch î geschrieben werden sollten. In den 1990 er Jahren wurde dann wieder das â zusätzlich zum î offiziell eingeführt. Folgende Tabelle stellt die rumänischen Buchstaben dar, deren Aussprache sich von den deutschen unterscheidet: Tabelle Nr. 4 Rumänische Buchstaben und deren Aussprache Buchstabe Aussprache im Deutschen ă Ungerundeter halboffener Zentralvokal, annähernd wie das "e" im dt. Dschungel. Kann für Deutschsprachende akustisch einem ö nahe kommen. â hat in der deutschen Sprache keine Entsprechung. Kann für Deutsche akustisch einem ü nahe kommen. c wie "k", aber vor e und i wie "tsch" (wie im ital. Cembalo) ch (vor e oder i) weiches "k" (wie im ital. Chianti) e stets ein offenes "e", auch im Wortauslaut, ähnlich dem dt. "ä" in Bäcker g wie "g", g vor e und i wie stimmhaftes "dsch" (wie im ital. Angelo oder Gigolo) gh (vor e oder i) "g" (wie Garnitur) h ein sanfteres "ch" als in Bach (im Anlaut) i unbetont am Ende eines Wortes fast unhörbar (palatalisiert), sonst "i" î genau wie â, die Unterschiede in der Schreibweise sind sprachhistorisch bedingt 7 Buchstabe Aussprache im Deutschen j stimmhaftes "sch" wie in frz. journalist r das r wird gerollt s immer stimmloses "s" (wie im dt. Gasse) ș "sch" ț "ts", wie geschriebenes dt. "z", naţionalitate v wie dt. "w" y wie "i" (nur in Fremdwörtern), i-grec z immer stimmhaftes "s" (wie in Deutschland Suppe, im Englischen zero) 5.3 Lautverschiebungen Ähnlich der Grimm’schen Lautverschiebung in der deutschen Sprache fanden auch auf dem Weg der Entwicklung von Vulgärlatein zum heutigen Rumänisch Lautverschiebungen statt. Aufgrund der zu den anderen romanischen Sprachen isolierten Lage finden sich hier mehrere Unterschiede. Es gibt auch einige Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel mit der italienischen Sprache [kl] > [kj] (Lat. clarus > Rom. chiar, Ital. chiaro „berühmt, tatsächlich“) und mit der dalmatinischen Sprache, z.B. [gn] > [mn] (Lat. cognatus > Rom. cumnat, Dalm. comnut „Schwager“). (nero negro negru „schwarz“) Einige der bedeutenden Verschiebungen sind folgende: Tabelle Nr. 5 Lautverschiebungen im Rumänischen Diphthongisation von e und o Lat. cera > Rom. ceară (Wachs) Lat. sole > Altrom. sore > Rom. soare (Sonne) Jotazismus [e] → [ie] am Wortanfang Lat. herba > Rom. iarbă (Gras, Kraut) Velare [k], [g] → Labiale [p], [b], [m] vor Alveolaren Konsonanten: Lat. octo > Rom. opt (acht) Lat. quattuor > Rom. patru (vier) Lat. lingua > Rom. limbă (Zunge, Sprache) Lat. signum > Rom. semn (Zeichen) Lat. coxa > Rom. coapsă (Oberschenkel, Schenkel) Rotazismus [l] → [r] zwischen Lat. caelum > Rom. cer (Himmel) Vokalen Lat. anima > Altrom. Irema > Rom. Inima (Herz) Alveolare [d] und [t] palatalisiert zu [dz]/[z] und [ts] wenn vor kurzem [e] oder langem [i] Lat. deus > Rom. zeu (Gott) Lat. tenem > Rom. ţine (halten) 8 5.4 Phonologie 5.4.1. Vokale Das Rumänische besitzt 7 Monophthonge. Tabelle Nr. 6 Monophthonge im Rumänischen vorne zentral hinten stimmhaft stimmlos geschlossen i i e e˘1 mittel offen 1 Die Î, â u ə o o˘1 a Halbvokale /e˘ o˘/ sind Bestandteil von Diphthongen und Triphthongen. Zu den Vokalen zählen noch die Diphthonge (volles Vokal gefolgt von einem Halbvokal) und Triphtonge (volles Vokal gefolgt von 2 Halbvokalen) Diphthonge: ea ceas “Uhr”, ia băiat „Junge”, ai, âi pâine „Brot“, oa poartă „Tor“, ua stea „Stern“, uă, ie ied “Zicklein“, eo, io chioşc „Kiosk“, ou ou „Ei“; Triphtonge: eai ceai „Tee“, eoa leoarcă „klatschnass“, eau vreau „ich will“, iai suiai „hast geklommen“, iau iau „ich nehme“, rouă „Tau. Ein anderes Phänomen im Rumänischen ist der Hiatus (2 Vokale in nacheinander folgenden Silben) ae, ea, ee, ie, ia, ii, oe, oo, oa, ue. Kurze und lange Vokale: Die im Deutschen bekannte Dehnung der Vokale ist im Rumänischen nicht vorhanden. 5.4.2. Konsonanten Das Rumänische hat 20 Konsonanten. Tabelle Nr. 7 Konsonanten im Rumänischen bilabial labiodental alveolar postalveolar palatal velar glottal Plosive pb td Affrikata Nasale ts m Approximanten v tʃ dʒ n Vibranten Frikative kg r fv sz ʃʒ h j 9 bilabial labiodental alveolar postalveolar palatal velar glottal Laterale l 6 Grammatik Das Rumänische ist diejenige romanische Sprache, die bei der Nominalflexion am meisten ausgebildet ist bzw. sich am wenigsten zurückentwickelt hat (und in dieser Hinsicht noch eng an das Lateinische angelehnt ist). Es besitzt eine Konjugation, die dem Lateinischen und Italienischen ähnelt, und es hat als einzige romanische Sprache eine Deklination mit den Kasus: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Vokativ. Während etwa die italienischen Nomen nur mit Artikel dekliniert werden können (wie im Deutschen z.B. "dem Hunde"), hat im Rumänischen jedes deklinierte Substantiv eine eigene Form. Rumänisch ist auch die einzige romanische Sprache, die das Neutrum behalten hat. Auch die Terminologie entstammt der lateinischen Grammatik. 6.1. Morphologie Nach der Form erkennen wir im Rumänischen flektierbare und nichtflektierbare Wortarten. Die Flektierbaren können in deklinierbare (Substantiv/Nomen, Artikel, Pronomen, Numeral) und konjugierbare (Verb) Wortarten eingeteilt werden. 6.1.1. Deklinierbare Wortarten Genus: Im Rumänischen unterscheiden wir drei Genera – Männlich, Weiblich und Sächlich. Diese wurden aus dem Lateinischen beibehalten. Jedes Nomen hat ein festes Genus. Anders als im Deutschen, kongruieren die ersten zwei Genera meist mit dem Geschlecht (männlich, weiblich). Das Genus Sächlich ist eine strikt grammatikalische Kategorie. Die sächlichen Substantive werden im Rumänischen anders als im Deutschen erkannt. Wenn man in der deutschen Sprache zur Genusunterscheidung den bestimmten Artikel nimmt (der, die, das), unterscheidet man im Rumänischen die Genera nach dem unbestimmten Artikel un (ein) und dem Zahlwort zwei (doi) für den Plural1: un băiat / doi băieţi (Masc.) der Junge (Masc.) o femeie / două femei (Fem.) die Frau (Fem.) un sat / două sate (Neutr.) das Dorf (Neutr.) Dieselben Genera können auch im Falle der Artikel, Adjektive, Pronomina und Zahlwörter erkannt werden. Numerus: Das Rumänische kennt beide Numeri. Die Pluralform ist an spezifischen Endungen, manchmal auch an lautlichen Änderungen zu erkennen. Numerus und Genus hängen ziemlich eng zusammen. Bei der Deklination der Maskulina und Neutra im Singular können wir das Genus nicht erkennen. Nur die ungleiche Deklination im Plural macht die Unterscheidung möglich. Die Pluralbildung findet im Rumänischen folgenderweise statt: 1 Siehe dazu mehr in Engel / Isbăşescu S. 461ff. 10 Die Genusunterscheidung ist im Deutschen erforderlich (wegen der richtigen Flexion des Substantivs, des Adjektivs, der richtigen Benutzung des Artikels, usw.). Im Rumänischen ist es genug, wenn man den Unterschied zwischen den Feminina und Nichtfeminina macht. Im Singular ist die Gegenüberstellung Maskulin – Neutrum, Im Plural die zwischen Feminin und Neutrum aufgehoben2 (sie das Beispiel oben). Kasus: Grundsätzlich verfügt das Rumänische über fünf Kasus: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ und Vokativ. Diese Kasus haben unterschiedliche syntaktische Funktionen, lassen sich aber morphologische nicht immer auseinander halten. Im Deutschen sind die vier Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) zum Teil am flektierten Nomen erkennen. 6.1.1.1 Das Substantiv Die Genera der Substantive wurden schon oben (siehe Genus) vorgestellt. Wie im deutschen kommen auch im rumänischen sowohl Singularia tantum (Bezeichnung für Eigenschaften - aroganţă „Arroganz“, feminitate „Weiblichkeit; Stoffnamen - aur „Gold“, şampanie „Champagner“; Bezeichnung für Vorgänge - venirea Ankunft, sentimentalism “Sentimentalismus“; Bezeichnung für Sportarten box „Boxen“, călărie „Reiten“; Sammelnamen – clientelă „Kundschaft“, bagaj „Gepäck“, usw,) als auch Pluralia tantum (Bezeichnung für Personengruppen – neamuri „Verwandtschaft“; Gattungsnamen als Sammelbegriffe – pistrui „Sommersprossen“, zori „Morgengrauen“; Stoffbezeichnungen – icre „Rogen“, tăiţei „Nudeln“; Feiertage – Paşti „Ostern“, Rusalli „Pfingsten“; geographische Namen – Alpii „Alpen“, Carpaţii „Karpaten“. Flexion des Substantivs Im Rumänischen unterscheidet man zwischen definite (mit bestimmten Artikel) und indefinite Deklination (mit Nullartikel). Die indefinite Deklination (mit Nullartikel) tretet auf, wenn kein Attribut dem Substantiv vorangestellt wird. Sonst erhält das Attribut die Flexionsendung. I. Indefinite Deklination Feminina. Flexionsendungen: N/A Sg.: a, ă, e, -: G/D Sg, Pl.: e, i, le. Tabelle Nr. 8 Flexion der Feminina Sg N/A Pl G/D Bemerkungen N/A G/D şa (Sattel) şei şei şei casă (Haus) case case case zi (Tag) zile zile zile stea (Stern) stele stele stele pâine (Brot) pâni pâni pâni alee (Allee) alei alei alei 2 Fremdwörter Siehe dazu mehr in Engel / Isbasescu S. 488. 11 II. Maskulina und Neutra Maskulina und Neutra haben dieselbe Form im Plural. Flexionsendungen: N/A Sg: u, Halbvokal. u, -, e; G/D Sg, Pl: lor, lui, i, ie, iă, uri. Tabelle Nr. 9 Flexion der Maskulina und Neutra Sg Pl N/A G/D Bemerkungen N/A G/D tată (Vater) tată taţi taţi M codru (Wald) codru codri codri M bou (Ochse) bou boi boi M ou (Ei) ou ouă ouă N teatru (Theater) teatru teatre teatre N lucru (Ding) lucru lucruri lucruri N cadou (Geschenk) cadou cadouri cadouri N concediu (Urlaub) concediu Lehnwörter aus dem Französischen concedii concedii N Definite Deklination Die definite Deklination (mit bestimmten Artikel) entspricht der definiten Deklination im Deutschen. Diese tretet aber im Rumänischen nur dann auf, wenn vor dem Substantiv kein Attribut vorangestellt wird (sonst erhält dieses die definite Flexionsendung). Die definite Deklination besteht aus dem enklitisch an das Nomen angefügt definierten Artikel in seinen verschiedenen Flexionsformen. Dieser enklitische Artikel wird direkt an die entsprechenden indefiniten Formen des Nomens angefügt. [Engel / Isbăşescu u.a. S. 515] In der definiten Deklination hat man alle fünf Kasus. Man unterscheidet zwischen feminine und maskuline Flexionsformen. Das Neutrum erhält im Singular die maskulinen, im Plural die femininen bestimmten Artikel. Feminina Tabelle Nr. 10 Endungen der Feminina nach der definiten Deklination Sg Pl N/A G/D V N/A G/D V (u)a lei/ (i)i / ei - / e/ o le lor lor Tabelle Nr. 11 Definite Deklination der Feminina Sg Pl 12 N/A G/D V N/A G/D V zi (Tag) ziua zilei - zilele zilelor - masă (Tisch) masa mesei - mesele meselor - mamă (Mutter) mama mamei mamă mama mamelor mamelor vulpe (Fuchs) vulpea vulpii vulpe / vulpile vulpea vulpilor vulpilor / mamele Maskulina Tabelle Nr. 12 Endungen der Maskulina nach der definiten Deklination Sg Pl N/A G/D V N/A G/D V (u)l / le (u)lui le/- i lor lor Tabelle Nr. 13 Definite Deklination der Maskulina Sg N/A Pl G/D V N/A G/D V domn (Herr) domnul domnului domnule domnii domnilor domnilor frate (Bruder) fratele fratelui frate fraţi fraţilor fraţilor Neutra Tabelle Nr. 14 Endungen der Neutra nach der definiten Deklination Sg Pl N/A G/D V V N/A (u)l (u)lui - le lor Tabelle Nr. 15 Bemerkungen G/D Definite Deklination der Neutra Sg N/A Pl G/D N/A G/D adevăr (Wahrheit) adevărul adevărului adevărurile adevărurilor caiet (Heft) caietul caietului caietele caietelor detaliu (Detail) detaliul detaliului detaliile detaliilor 6.1.1.2 Das Adjektiv 13 Adjektive sind Wörter, die jederzeit in der Umgebung des Demonstrativpronomens im Nom. cel „der“ stehen können: casa cea veche das alte Haus cartea (cea) dintâi das erste Buch Stellung: Das Adjektiv steht im Rumänischen neben einem Substantiv oder Pronomen. Das Adjektiv kongruiert in Genus, Kasus, Person und Numerus mit dem bestimmten Substantiv. Das Adjektiv kann vor oder nach dem Substantiv / Pronomen stehen. In der Regel steht es aber nach dem Substantiv. Vorangestellte Adjektive sind immer hervorgehoben. Die meisten qualifikativen Adjektive stehen vor dem Substantiv. carte bună (gutes Buch), femeie săracă (arme Frau) – Nachgestellt bună carte (gutes Buch), săraca femeie (arme Frau!) – Vorangestellt Das Adjektiv, wenn vorangestellt, übernimmt alle Charakteristika für Genus, Numerus und Kasus und den Artikel. Endungen: Grundsätzlich sind die Adjektive veränderbar. Es gibt aber auch eine geringe Anzahl an nichtveräderbaren Adjektive. Am leichtesten werden diese durch ihren attributiven Gebrauch erkannt. Die Adjektive kann man folglich in zwei großen Gruppen einteilen: mit unterschiedlicher Form für Maskulin und Feminin elev bun – elevă bună guter Schüler – gute Schülerin student ordonat - studentă ordonată ordentlicher Student – ordentliche Studentin mit gleicher Form für Maskulin und Feminin elev cuminte – elevă cuminte Braver Schüler – brave Schülerin băiat mare – fată mare Großer Junge – großes Mädchen Im Falle der Ordinalzahlwörter wird nur das Adjektiv flektiert: cel de-al treilea elev (der dritte Schüler) – celui de-al treilea elev (dem dritten Schüler). Die Unterscheidung zwischen maskulin und Feminin kann man in der Endung ă erkennen. Syntaktische Funktionen: Das Adjektiv kann folgende Funktionen im Satz haben: - Attributiv - o carte frumoasă (ein schönes Buch) - Appositiv – animalul, nervos şi speriat, … (das Tier, nervös und erschrocken,...) - Teil der Subjekt- oder Akkusativergänzung – Ea a venit acasă veselă. (Sie ist froh nach Hause gekommen) - Teil des mehrteiligen Prädikats – gleichzusetzen mit dem Prädikatsnominativ Elevul este cuminte (Der Schüler ist brav) - Adjektivalergänzung – Cuvântul îmi este necunoscut (Das Wort ist mir unbekannt) Steigerung: Das rumänische Adjektiv kennt alle drei Steigerungsstufen: - Positiv – caiet mare (großes Heft), - Komparativ – caiet mai mare (größeres Heft) - Superlativ - caietul cel mai mare (das größte Heft). 14 6.1.1.3 Das Zahlwort Im Rumänischen wird unter Kardinal- und Ordinalzahlwort unterschieden. Auf den Kardinalzahlen beruht die Bildung aller anderen Zahlwörter. 10 – zece, 100 – o sută, 1.000 - o mie, 1.000.000 – un milion – sind Substantive. 1 - unu, 2 - doi, 3 - trei, 4 – patru, 5 - cinci, 6 - şase, 7 - şapte, 8 – opt, 9 - nouă, 10 - zece Die Zahlen werden so gelesen, wie sie (in Ziffern) geschrieben werden: 21 – douăzeci şi unu, 43 – patruzeci şi trei, 176 – o sută şaptezeci şi şase Ordinalzahlwörter: das Ordinalzahlwort 1. variiert im Rumänischen nach dem Genus Masc. / Neutr. întâi „erster“, Fem întâia „erste’. Die Ordinalzahlwörter ab 2 werden nach folgendem Muster gebildet: Tabelle Nr. 16 Bildung der Ordinalzahlwörter ab 2 Possessivartikel + Kardinalzahlwort + definite Endung Masc. / Neutr. al (şapte) lea Fem a (şapte) a Die Ordinalzahlwörter können vor oder nach dem Substantiv gestellt werden. 6.1.1.4 Das Pronomen Ebenso wie Substantive, Artikel und Adjektive sind die meisten Pronomina flektierbar nach Numerus, Genus und Kasus. Die Genusvariabilität teilen viele Pronomina mit dem Adjektiv und dem Artikel. Dieses Merkmal unterscheidet das Pronomen vom Substantiv. Pronomina sind nicht komparierbar. Genusvariabel sind das Personalpronomen 3. Person Sg. und Pl., das Demonstrativ-, das Possessiv-, das Relativpronomen und das negative Pronomen nici unul „keiner“. Die indefiniten Pronomina altul „anderer“, unul „einer“, atâta „so viel“, vreunul „irgend einer“, câţiva „manche“ sind genusvariabel. Die restlichen Indefinitpronomina sind invariabel. Genusneutral sind das Interrogativ-, das Reflexivpronomen und das negative Pronomen nimic „nichts“ und nimeni „niemand“. Das Personalpronomen in der 1. und 2. Person Sg. und Pl. sind invariabel. Personalpronomen: Das Personalpronomen lässt sich nach Kasus und Numerus flektieren. Im Dativ und Akkusativ gibt es betonte (lange) und unbetonte (kurze) Formen des Personalpronomens. Deren gebrauch ist syntaktisch bedingt. Der Vokal kann dabei elidiert werden, Vorgang das grafisch durch das Bindestrich markiert wird. Das Personalpronomen steht im Konstatativ- und Interrogativsatz vor dem finiten Verb: Peter o vede pe Ana. Peter sieht Anna. Peter a văzut-o. Peter hat sie gesehen. Im Imperativsatz steht das Personalpronomen unmittelbar hinter dem Verb: Du-te la tablă! Geh´ an die Tafel!. Das Personalpronomen 3. Person Sg. und Pl. ist unterschiedlich nach Genus (Maskulin und Feminin): el „er“, ea „sie“ / ei „sie“, ele „sie“. 15 Tabelle Nr. 17. Personalpronomen im Nominativ eu ich tu du el / ea er / sie (es) noi wir voi ihr ei / ele sie Bei dem Personalpronomen, wie bei dem Substantiv, darf das grammatische Genus nicht mit dem natürlichen Genus verwechselt werden. Possessivpronomen: Die Possessivpronomen und die Possessivartikel werden nach Kasus, Numerus und Genus dekliniert. Der Possessivartikel al, a, ai, ale trägt meist alleine die Flexionsmerkmale – Genus, Kasus und Numerus des determinierten Substantivs. Sie haben dieselbe Rolle wie im Deutschen: ein Besitztum markieren. Ne-a rugat să-i dăm aspiratorul, al lui e stricat. unseren Staubsauger zu leihen, seiner ist kaputt. Er hat uns gebeten, ihm Das Possessivpronomen kommt immer mit dem Possessivartikel a, al, ai, ale zusammen. Demonstrativpronomen: Im Rumänischen gibt es kein eigenständiges Demonstrativpronomen. Das autonom gebrauchte demonstrative Artikel acesta „dieser“, acela „jener“, acelaşi „derselbe“ wird daher als Demonstrativpronomen verwendet. Wenn in der Genitivform der Possessivartikel erscheint, wird das demonstrative Artikel zum Pronomen. Relativpronomen: Relativpronomen sind care (welcher) und ce (was). Care ist allgemein verwendbar. Das Relativpronomen kann ebenso wie der Substantiv und die betonten Formen des Personalpronomens verdoppelt werden. domnul care citea ziarul der Herr, der die Zeitung las fata pe care am întâlnit-o la masa de prânz Mittagessen getroffen habe das Mädchen, das ich beim aceia care ştiu tot diejenigen, die Alles wissen Reflexivpronomen: Reflexivpronomina sind wie im Deutschen. Es kongruiert in Person und Numerus mit dem Subjekt. Der Kasus hängt vom finiten Verb. Ea se piaptănă. Sie kämmt sich. Ea o piaptănă pe fiica ei. Sie kämmt ihre Tochter Das Reflexivpronomen hat nur in der 3. Person eigene genus- und numerusneutrale Formen. In der 1. und 2. Person werden die entsprechenden Formen der Personalpronomina übernommen. Es kommen nur dativ- und Akkusativformen vor. Auch im Falle dieser Pronomina unterscheidet man im rumänischen die betonte (lange) und unbetonte (kurze) Form. 16 Nu vreau să mă încarc şi cu asta. Ich will mich damit nicht zusätzlich belasten. Noi ne-am bucurat de cadou. gefreut. Wir haben uns wegen dem Geschenk Im Rumänischen ist das Reflexivpronomen der obligatorisch reflexiven Verben meist unbetont. Er steht immer unmittelbar vor dem finiten Verb. El s-a comportat corect. Er hat sich richtig benommen. Negation: Die negativen Pronomina sind: nici unul „keiner“, nimeni „niemand“, nimic „nichts“. Im Satz muss aber zusätzlich das Negationspartikel nu vor dem finiten Verb stehen. Maria nu vrea nimic. Maria will nichts. Die Negation von ceva „etwas“ kann nur in der Form von nimic „nichts“ erfolgen. Dazu kommt die Negation nu vor dem finiten Verb. Aici nu pot găsi nimic. 6.1.1.5 Hier kann ich nichts finden. Das Verb Verben sind Wörter, die entweder ein Finitparadigma oder ein Partizip bilden können. Die finiten Verben (Prädikat) kongruieren in Person und Numerus mit dem Subjekt des Satzes. Im Rumänischen, wie im deutschen, haben wir 3 Personen und 2 Numeri (Sg und Pl). Die finiten Formen des Verbs sind im Rumänischen: prezent, imperfect , perfect simplu (einfaches Perfekt), mai mult ca perfectul (Plusquamperfekt), positiver Imperativ. Die infiniten Formen sind infinitiv, gerunziu (Gerundium), supin (Supinum), participiu (Partizip)3. In Sätzen können prinzipiell mehrere strukturell verbundene Verbformen erscheinen. Enthält der Satz nur eine Verbform, ist dieses meist ein finites Verb. Wenn es ein Kopulaverb ist, kommt noch ein zusätzliches Adjektiv oder Substantiv vor, damit das Verb finiten Charakter hat. Elevul este harnic. Der Schüler ist fleißig. Maria este mamă. Maria ist Mutter. Die zusätzlichen Verbformen sind dann in einer infiniten Form. Ea râde. Sie lacht. (finites Verb) Ea a râs. Sie hat gelacht. (infinites + finites Verb) Infinite Verbformen im Satz können Hilfsverben (a avea „haben“, a fi „sein“, a voi „werden“) oder Modalverb (a putea, a şti „können“, a trebui „müssen“ und „brauchen“, a vrea „wollen) sein. 3 Noi am scris la examen. Wir haben in der Prüfung geschrieben. El este luat in râs. Er wird ausgelacht. Eu voi merge la operă. Ich werde in die Oper gehen. Mihai ştie înota. Mihai kann schwimmen. Ana nu poate veni. Ana kann nicht kommen. Ele trebuie să se decidă. Sie müssen sich entscheiden. Siehe dazu mehr in Engel / Isbasescu S. 242. 17 Voi vreţi să mergeţi la teatru. Ihr wollt ins Theater gehen. Die Tempora sind im Rumänischen folgende: prezent (Präsens), Vergangenheit: imperfect (Imperfekt), perfectul simplu (einfaches Perfekt), perfectul compus (zusammengesetztes Perfekt / Perfekt), mai mult ca perfectul (Plusquamperfekt), Zukunft: viitor 1 (Futur 1), viitor anterior (Futur 2). Das einfache Perfekt wird meist in der Mundart an Stelle des Perfekts benutzt. Es signalisiert das Geschehen als real, kurz vor der Sprechzeit abgeschlossen. Modi: Das Rumänische kennt folgende persönliche Modi: indicativ (Indikativ), conjunctiv (Konjunktiv), condiţional-optativ (Bedingungs-Optativ), imperativ (Imperativ). Die unpersönlichen Modi sind infinitiv (Infinitiv), gerunziu (Gerundium), supin (Supinum), participiu (Partizip). Genus Verbi: Die Verben kennen auch im Rumänischen die Aktiv- und Passivform. Passivformen können im Rumänischen nur zu Verben mit Akkusativobjekt gebildet werden, aber nicht zu allen. Der Passiv wird im der Regel gebildet mit Hilfe des Hilfsverbs a fi „sein“ und dem Partizip, das nach Genus und Numerus flektiert wird und mit dem Subjekt des Satzes kongruiert. Konjugationstypen: Es werden 4 Konjugationstypen unterschieden. Nach der Endung im Infinitiv teilen sich die Verbtypen in folgende Konjugationen: I. Konjugation – Endung a – a cânta „singen”; II. Konjugation – Endung ea – a vedea „sehen“; III. Konjugation – Endung e – a merge „gehen“; IV. Konjugation – Endung i oder î – a privi „sehen“ a izvorî „entspringen“. 6.1.2. Unflektierbare Wortarten 6.1.2.1 Adverb Die meisten Adverbien können unterschiedliche Funktionen ausüben. Când vii acasă? (Wann kommst du nach Hause?) Adverbien sind, zum Unterscheid zu Adjektiven, auch als Attribute unveränderlich: eleva de colo / elevul de colo (die Schülerin dort / der Schüler dort). Das Rumänische, wie das Deutsche, kennt folgende Klassen von Adverbien: Lokale Adverbien aici „hier“, departe „weit“, peste tot „überall“, încolo „dahin“, de acolo „von dort“. Im Rumänischen unterscheidet man nicht zwischen lokalen und Richtungsadverbien. Temporale Adverbien apoi „dann“, când „wann“, iarna „im Winter“, din când în când „ab und zu“; Kausale Adverbien de ce „warum“, atunci „dann“, oricum „jedenfalls“, nu de alta „nicht weil“; modale Adverbien asa „so“, bine „gut“, degeaba „umsonst“. Modaladverbien können auch mit Hilfe von Suffixen abgeleitet werden: aus einem Adjektiv: bărbăteşte „mannhaft“; aus einem Substantiv făţiş „offen“; aus einem Verb pe furiş „heimlich“. Die Steigerung der Adverbien geschieht mit Hilfe derselben Mittel wie beim Adjektiv: departe „weit“ - mai departe „weiter“ – cel mai departe „am weitesten“. Auch die meisten adverbial benutzten Adjektive können gesteigert werden. 6.1.2.2 Konjunktion 18 Konjunktionen können, wie im Deutschen auch, sowohl Sätze als auch Wortteile verbinden. Die Präsenz einer Konjunktion in der Satzverbindung beeinflusst die Stellung im Satz. Im Rumänischen gibt es: einfache Konjunktionen – ci „sondern“, dar „aber“; Konjunktionen gebildet aus mehreren nebeneinander stehenden Teilen – precum şi „wie auch“, şi anume „besonders“; Paarige, getrennt stehende Konjunktionen – fie … fie „entweder oder“, ba … ba „mal … mal“. Stellung der Konjunktionen: Werden zwei Sätze miteinander verbunden, so stellen die Konjunktionen însă „aber“, deci „folglich“ und dar „also“ häufig in der Mitte oder am Ende des ersten Satzes. Die Paarkonstruktionen erlauben beliebige Elemente außer Sätze / Nebensätze zwischen ihnen. Sie verbinden nur Satzglieder. Dar „aber“ verbindet immer nur Sätze. Şi cu „und“ kann nur Nebensätze verbinden. 6.1.2.3 Präposition, Interjektion Im Rumänischen stehen die Präpositionen immer vor dem Wort, das sie bestimmen. Präpositionen können sowohl mit einem Substantiv sub o carte „unter einem Buch“, als auch mit einem Adverb drumul în sus „der Weg nach oben“, Adjektiv O luam de bună „Wir hielten sie für gut“ oder einer Verbform Problema este greu de priceput „Die Aufgabe ist schwer zu verstehen“ kombiniert werden. Die Präposition kombiniert mit dem Partizip bildet im Rumänischen das Supinum. Wenn die Präpositionen mit einem Substantiv oder mit einem Pronomen verbunden sind, geben sie deren Kasus. Im Rumänischen sind die meisten Präpositionen im Akkusativ. Präpositionen mit Genitiv / Dativ sind solche, die aus anderen Wortarten übergetreten sind: mulţumită „dank“, potrivit „gemäß“. Weitere Präpositionen mit Genitiv / Dativ sind contra „gegen“, asupra „über“ und andere Präpositionen, die aus Adverbien gebildet wurden contrar „entgegen“, relativ la „betreffend“. 7 Syntax 7.1 Satzbau Das zentrale Element im Satz ist das Verb. Das Verb hat keine bestimmte Stellung im Satz, wie im Deutschen. Noi mergem mâine la cinematograf. Wir gehen morgen ins Kino. Mergem mâine la cinematograf? Gehen wir morgen ins Kino? Noi mergem mâine la cinematograf! Wir gehen morgen ins Kino! Lediglich kann man behaupten, dass Subjekt und Prädikat immer in der Nähe bleiben sollten. Die Regel, dass Subjekt und Prädikat in Person und Nummer kongruieren kann uns helfen, das Subjekt leichter im Satz zu erkennen. Wenn aber der Satz mit einem anderen Satzteil beginnt, tendieren die Schüler dieses als Subjekt des Satzes zu erkennen. La moară se aduce recolta. Zur Mühle wird die Ernte gebracht. 19 Die Stellung der Satzglieder ist nicht so verbindlich wie im Deutschen. Immerhin müssen die pronominal ausgedrückten Dativ- und Akkusativobjekte vor dem substantivisch ausgedrückten Akkusativobjekt stehen. Am văzut-o pe Maria. Ich habe Maria gesehen. Das Rumänische kennt keinen Satzrahmen. Noi am scris o lucrare de control. geschrieben. Wir haben eine Kontrollarbeit Auch im Imperativsatz ist die Stellung der Satzglieder ziemlich leicht: Vino la mine! Komm zu mir! Acolo nu mergi! Hin gehst du nicht! Im Interrogativsatz kann es passieren, dass das Interrogativpronomen nicht erscheint: Ne aduceţi o veste bună? Bringt ihr uns eine gute Nachricht? Functionează aparatul cel nou? Funktioniert das neue Gerät? Ea nu mai lucrează? Arbeitet sie nicht mehr? Die Negation steht immer vor dem Verb: Nu merg nicaieri. Ich gehe nirgends. Ana nu vrea alune. Ana möchte keine Haselnüsse. 7.2 Haupt- und Nebensatz Die Einteilung in Haupt- und Nebensätzen wird mit Hilfe der Verbindungselemente gemacht. Die Hauptsätze sind immer koordinativ (mit Hilfe der koordinativen Konjunktionen) verbunden. Die Subjektsätze stehen meist vor dem Hauptsatz. Cine a spus asta ştie mai multe. Wer das gesagt hat, weiß mehr. Cine are ureche muzicală învaţă mai uşor o limbă. Gehör hat, lernt eine Sprache leichter. Wer musikalisches Üblich ist, dass die meisten anderen Nebensätze dem Hauptsatz nachgestellt werden. Die Präpositional- und Adjektivalsätze werden nur nachgestellt. Mi-am aminti că nu ştii nimic. Präpositionalsatz Ich habe mich erinnert, dass du nichts weißt. Traieşte acolo unde nimeni nu ar fi putut. Er lebt dort, wo keiner es geschafft hätte. Präpositionalsatz Este aşa cum era mama ei. Sie ist so, wie ihre Mutter war. Adjektivalsatz. 8 Strukturvergleich: Textprobe Folgende Übersetzung eines deutschen Textes ins Rumänische soll einen konkreten Einblick in die Unterschiede zwischen den zwei Sprachen ermöglichen. Bertha hatte sich eine Abendzeitung Bertha îşi cumpărase un ziar de seară; gekauft: sie las darin, rauchte, und als ich citea, fuma, şi când m-am aşezat lângă ea mich neben sie setzte, sagte sie: „Ich mi-a declarat: 20 glaube, du hättest auch mit ihr sprechen - Cred că ai fi putut vorbi şi cu ea. können“. „Woher weißt du denn, dass er nicht da - De unde ştii că nu-i acasă? war?“ „Weil ich weiß, daß er im Gaffel-Klub sitzt - Pentru că e la clubul Gaffel şi joacă und Schach spielt, wie jeden Mittwoch um şah, aşa cum obişnuieşte în fiecare diese Zeit.“ miercuri seară la această oră. „Das hättest du mir früher sagen können.“ - Mi-ai fi putut spune asta mai înainte. „Versteh mich doch,“ sagte Bertha und - Încearcă să mă înţelegi, rosti Bertha şi faltete die Abendzeitung zusammen. împături ziarul. (Böll, Wie in schlechten Romanen) (Böll, Ca-n romanele proaste) (Engel, Isbăşescu et al, S. 1214.) Literatur 1. Academia Republicii Socialiste România (1966): Gramatica limbii române. Bucureşti. 2 Bände 2. Avram, Mioara (1956): Despre corespondenţa dintre propozişiile subordonate şi părţile de propoziţie. In Studii de gramatică I. Ed. Academiei. Bucureşti. 3. Avram, Mioara (1986): Gramatica pentru toţi. Bucureşti. 4. Bejan, Dumitru (1995): Gramatica limbii române. Compendiu. Ed. Echinox, Cluj-Napoca. 5. Coteanu, Ion (1985): Limba română contemporană. Bucureşti. 6. Draşoveanu, D.D. / Dumitraşcu, P. / Zdrenghea, M. (1959): Analize gramaticale şi stilistice. Ed. Ştiinţifică, Bucureşti. 7. Dumitraş, Rada (1997): Sintaxa frazei. Ed. Dacia. Cluj-Napoca. 8. Dumitru, C.: Gramatica limbii române explicate. Morfologia. Iaşi. 1979. Sintaxa. Iaşi. 1982. 9. Engel, Ulrich / Isbăşescu, Mihai / Stănescu, Speranţa et al (1993): Kontrastive Grammatik deutsch – rumänisch. Heidelberg. 2 Bände. 10. Goga, Mircea (1995): Gramatica limbii române. Ed. Dacia. Cluj-Napoca. 11. Goga, Mircea (1998): Limba română. Ed. Dacia. Cluj-Napoca. 12. Gruiţă, Grigore (1998): Gramatică normativă. Ed. Dacia. Cluj-Napoca. 13. Hosztak, M. Honora / Vlad Valeriu (1944): Curs de gramatică a limbii romăne pentru elevii maghiari. In Roman kereskedelmi levelezes. Cluj. 14. Hristea, Theodor et al (1984): Sinteze de limba română. Bucureşti. 15. Iordan, Iorgu / Robu, Vasile (1978): Limba română contemporană. Bucureşti. 16. Niţoiu Ana (1997): Limba română pentru admiterea în liceu. Ed. Teora, Bucureşti. 17. Stati, Sorin (1972): Elemente de analiză sintactică. Bucureşti. 18. Vlad, Valeriu / Vlad-Budoiu, Voichiţa (1970): Curs practic de analiză gramaticală. Introducere în metodica analizei gramaticale. Ed. Didactică şi Pedagogică. Bucureşti. 19. Wikipedia, Rumänische Sprache http://de.wikipedia.org/wiki/Rum%C3%A4nische_Sprache 21