GEDICHTANALYSEN ZU „MONDNACHT“ Diese Datei enthält ÜBERARBEITETE Schüler-Arbeiten (TEIL-Analysen). Die ersten Sätze sind jeweils identisch, da wir diesen Auftakt der Analyse gemeinsam entwickelt haben. Die weiteren Ausformulierungen können recht hilfreich sein, um die angemessene Formulierung von Detailanalysen einzuüben und zu verinnerlichen. Daher sei eine genaue Lektüre aller Arbeiten empfohlen. Im Einzelfall können diese Analyseansätze inhaltlich und sprachlich aber auch noch vertieft und präzisiert werden (z.B. im Hinblick auf eine genauere und detaillierte Ausdeutung, die Vermeidung von Wiederholungen, die Reihenfolge der Darstellung). Thematik und Intention habe ich – als Vorschlag – vorausgestellt. C.L. THEMATIK: Joseph von Eichendorffs Gedicht „Mondnacht“, das 1837 erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert die tiefe Versenkung des Menschen in die Schönheit der nächtlichen Natur und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Seele. INTENTION: Das Gedicht verdeutlicht, dass die tiefe Versenkung in die Schönheit der nächtlichen Natur dem Menschen ein Gefühl von äußerster Harmonie vermittelt, die den Betrachtenden einen geradezu vollkommenen Einklang zwischen Himmlischem und Irdischem sowie die Verwobenheit aller Naturphänomene erahnen lassen. Weiterhin wird deutlich, dass diese Erfahrung im Menschen eine Sehnsucht auslöst, an dieser vollkommenen Harmonie zwischen Himmlischem und Irdischem teilzuhaben. Schließlich zeigt sich, dass dieser Wunsch – der im Kern auch ein Bedürfnis nach Heimat beinhaltet – letztlich zwar unerfüllbar bleiben muss, aber aufgrund der Erfahrung der außerordentlichen Schönheit der Natur im Bewusstsein des Menschen als Sehnsucht weiterlebt. In den ersten beiden Versen der ersten Strophe – „Es war, als hätt´ der Himmel / die Erde still geküsst“ [V.1f.] - wird das Bild einer behutsamen Berührung zwischen Himmlischem und Irdischem entworfen. Es scheint, als würden die antithetisch einander gegenüberstehenden Phänomene angesichts der dargestellten „Mondnacht“ [Titel] miteinander verschmelzen. Die Berührung dieser unterschiedlichen Sphären wird auch dadurch hervorgehoben, dass „der Himmel“ [V.1] und „die Erde“[V.2] syntaktisch unmittelbar aufeinander folgen. Durch die personifizierende Darstellung der Berührung wird eine gewisse Leichtigkeit zwischen den beiden Sphären dargestellt, wobei durch die Verwendung des Satzanfangs „Es war“ [V.1] zugleich eine märchenhafte Atmosphäre anklingt. Dass die Erde vom Himmel „still geküsst“ [V.2] wird, verleiht der dargestellten Szenerie einen Anklang von Harmonie. Die Wortneuschöpfung „Blütenschimmer“ [V.3] entwirft das imaginäre Bild einer weiteren Verbindung von Himmlischem und Irdischem, wobei dieser Neologismus die pflanzliche Welt (als etwas Irdisches) und das Licht (als etwas Himmlisches) miteinander verknüpft. In der zweiten Strophe werden viele Synästhesien benutzt. Dies lässt anklingen, dass die Antithetik von Himmel und Erde strophenübergreifend das Gedicht bestimmt. Wenn das Nomen „ Felder“ [V.5] im darauf folgenden Vers durch das Nomen „Ähren“ [V.6] konkretisiert wird, wird der Anschein erweckt, als erlaube die „Mondnacht“ [Titel] immer spezifischere, konkretere Erfahrungen, die die dargestellte Nacht zu etwas Besonderem werden lassen. Dadurch, dass die Ähren „sacht“ [V.6] wiegen, wird eine taktile Wahrnehmung der Natur dargestellt, was auch Harmonie zum Ausdruck bringt und somit an die erste Strophe anknüpft. Aufgrund des leisen Rauschens der „Wälder“ [V.7] wird der Atmosphäre der Strophe eine sanfte und behutsame Dynamik verliehen. Es ist auch zu vermerken, dass der Vers „so sternklar war die Nacht“ [V.8] sowohl kausal als auch modal verstanden werden kann. Der Satzbeginn mit der Konjunktion „Und“ [V.9] stellt eine Verbindung zwischen der zweiten und der dritten Strophe her. Anders als in den ersten beiden Strophen wird in dieser dritten Strophe das lyrische Ich explizit erwähnt. Die nachfolgend entwickelte Metaphorik lässt eine Atmosphäre der Freiheit und der Leichtigkeit entstehen. Dass die Seele „ihre Flügel“ [V.10] weit ausspannt, lässt anklingen, wie intensiv das lyrische Ich aus seinem Körper hinaus lebt und neue Dimensionen erblickt, die im Alltag grundsätzlich unantastbar sind. Wenn die Seele schließlich „ durch die stillen Lande“ [V.11] fliegt, wird verdeutlicht, wie das lyrische Ich aus seiner Ursprungsform herauswächst und seinen Horizont somit erweitert. Das Adjektiv „still“ [ebd.] deutet darauf hin, dass solch eine Mondnacht aus der am Tag chaotisch wirkenden Welt in der Nacht eine behutsame und friedliche Sphäre entwickelt. Die konjunktivische Verbform „flöge“ [V.12] bringt in diesem Zusammenhang zum Ausdruck, dass eine derartige Veränderung weit von der Realität entfernt erscheint und somit eine Art des Träumens darstellt. Marc Jäger __________________________________________________________________ Formanalyse Das vorliegende Gedicht besteht aus drei vierversigen Strophen, wobei die Verse der einzelnen Strophen im Kreuzreim miteinander verbunden sind. Die Reime der Verse 1 und 3 sowie 9 und 11 weisen Abweichungen auf und sind daher als unrein zu bezeichnen. Das Metrum der Verse ist durchgängig ein dreihebiger Jambus. Analog zum Reimschema sind abwechselnd schwache und starke Kadenzen vorzufinden. Detailanalyse In den ersten beiden Versen der ersten Strophe – „Es war als hätt’ der Himmel/ die Erde still geküsst“ (V.1f.) - wird das Bild einer behutsamen Berührung zwischen Himmlischem und Irdischem entworfen. Es scheint, als würden die antithetisch einander gegenüberstehenden Phänomene angesichts der dargestellten “Mondnacht“ (Titel) miteinander verschmelzen. Die Berührung dieser unterschiedlichen Sphären wird auch dadurch akzentuiert , dass „der Himmel“ (V.1) und „ die Erde“ (V.2) syntaktisch unmittelbar aufeinanderfolgen. Das Nomen „Blütenschimmer“ (V.3) ist ein Neologismus. Es verleiht der Situation Licht und Wärme. Den Blüten wird hier eine Eigenschaft zugeordnet, die sie in der Natur sonst nicht besitzen. Mit ihrem Licht geben sie der Natur etwas Lebensspendendes. Auch werden „der Himmel“ (V.1) und „die Erde“ (V.2) in der ersten Strophe durch das Bild der liebevollen Berührung personifiziert. Dadurch wird das Bild einer glücklichen Mutter und ihres Kindes hervorgerufen. Es verleiht der Strophe eine Atmosphäre von vollendeter Harmonie und vollkommenem Glück. Dadurch, dass die Strophe syntaktisch in Form einer Hypotaxe verfasst ist, wird die Vollkommenheit der Situation noch stärker in den Vordergrund gehoben. In dieser gesamten Strophe wird eine Sehnsucht nach der Vereinigung zwischen Himmel und Erde dargestellt, welche jedoch aufgrund der konjunktivischen Form des Hilfverbs „müßt“ (V.4) als eine menschliche Wunschvorstellung erscheint, die letztlich unerfüllbar bleibt. Die zweite Strophe entwirft viele unterschiedliche Bilder. In den Versen 5 und 6 wird taktiles und visuelles Wahrnehmen miteinander verbunden. Der siebte Vers verbindet visuelle und akustische Wahrnehmung. Durch diese Synästhesien wird wieder eine Antithetik zum Ausdruck gebracht. Ein beruhigendes Gefühl wird beim Leser erweckt, aber zugleich haben die Verse auch etwas Beängstigendes. Dadurch, dass „die Luft[…] durch die Felder [ging]“ (V.5), wird zum einen die Leichtigkeit und zum anderen die Sanftheit des Windes und der Bewegungen der Ähren vor Augen geführt. Dies wird durch das Adjektiv „sacht“ (V.6) noch einmal unterstrichen. Der letzte Vers der zweiten Strophe – „so sternklar war die Nacht“ (V.8) - entwirft ein Bild der Hoffnung und des Träumerischen, welches in einem sanften Verhältnis und im Einklang zueinander steht. In der gesamten zweiten Strophe wird die Steigung des Blickwinkels des Sprechers von unten nach oben durch die Aufeinanderfolge der Nomen „Felder“ (V.5), „Ähren“ (V.6), „Wälder“ (V.7) sowie des Adjektivs „sternklar“ (V.8) deutlich. Das Adverb „so“ (V.8) am Auftakt des letzten Verses kann sowohl eine modale als auch eine kausale Funktion in diesem Satz haben. Es unterstreicht das Adjektiv „sternklar“ (ebd.), welches dadurch verstärkt in den Vordergrund gestellt wird. Durch die Konjunktion „[u]nd“ (V.9), welche am Anfang der dritten Strophe steht, wird eine Anknüpfung an die zweite Strophe hergestellt. Die dritte Strophe lebt insgesamt von der Metaphorik von „Seele“ (V.9) und „Flügel“ (V.10). Das lyrische Ich wird hier erstmals explizit durch das Possessivpronomen „meine“ (V.9) erkennbar. Die beiden Verse „Und meine Seele spannte/weit ihre Flügel aus“ (V.9f.) stehen in einem Enjambement zueinander, was die Weite der Seele zusätzlich noch einmal unterstreicht. Diese Weite wird weiterhin auch dadurch hervorgehoben, dass das Verb „ausspannen“ in diesem Satz in zwei Teilwörter getrennt ist. So stehen „spannte“ (V.9) und „aus“ (V.10) weit voneinander getrennt in dieser Strophe. Dies lässt sich nochmals auf die Weite der Seele übertragen. Es wird ein Gefühl von Freiheit in Anbetracht der vollendeten Harmonie der Natur hervorgerufen. Die „Seele“ (V.9) des lyrischen Ichs erscheint als vom Irdischen losgelöst, was durch Anteilnahme am Einklang der natürlichen Phänomene hervorgerufen wird. Das Nomen „Lande“ (V.11) entwirft das Bild einer Seele, die auf die Erde zurückkehrt. Die in diesem Kontext verwendete Verbform „ flog“ (V.11) steht im Indikativ und die darauf folgende Verbform „flöge“ (V.12) steht im Konjunktiv. Auf diese Weise wird noch einmal vor Augen geführt, dass es sich bei der dargestellten „fliegenden Seele“ nur um eine sehnsuchtsvolle menschliche Vorstellung handelt und diese nicht der Realität entspricht. Während in den ersten beiden Strophen die Natur genauer dargestellt wurde, wird in der dritten Strophe das lyrische Ich und somit der Mensch und seine durch die Naturbetrachtung ausgelöste Befindlichkeit in den Vordergrund gestellt. Das Gedicht wird von Strophe zu Strophe immer konkreter. Der Titel „Mondnacht“ (Titel) verweist schließlich darauf, dass der Leser nach genaustem Lesen dieses Gedichtes keine Mondnacht mehr so sieht wie vorher, sondern jetzt auf alle diese Details, welche in einer Mondnacht entstehen, besser achtet und so jede Mondnacht für ihn eine besondere ist. Der Titel bringt auch Helligkeit mit Dunkelheit in Verbindung. Hannah K. Theresa J. Ignaz B. Mark D. In den ersten beiden Versen der ersten Strophe –„Es war als hätt’ der Himmel die Erde still geküßt“ (V. 1f.) - wird das Bild einer behutsamen Berührung zwischen Himmlischem und Irdischem entworfen. Es scheint, als würden die antithetisch einander gegenüberstehenden Phänomene angesichts der dargestellten „Mondnacht“ (Titel) miteinander verschmelzen. Die Berührung dieser Sphären wird auch dadurch akzentuiert, dass „der Himmel“ (V. 1) und „die Erde“ (V. 2) syntaktisch unmittelbar aufeinander folgen, doch trotzdem wird die Distanz dieser beiden Gegensätze durch das Enjambement akzentuiert. Das neologistische Paradoxon „Blütenschimmer“ (V. 3) verdeutlicht das geheimnisvolle, harmonische Licht in den Blüten, das die Nacht zu etwas Besonderem macht. In diesem Moment erscheint es geradezu so, als seien Himmel und Erde vereint. Doch das Verb „träumen“ (V. 4) verweist auf die Unerreichbarkeit dieses Wunsches nach Gleichgewicht und Vereinigung zwischen Himmlischem und Irdischem. Die beiden Konjunktive „hätt’“ (V. 1) und „müßt“ (V. 4) unterstreichen dies ebenfalls. Außerdem wird das Märchenhafte und Phantasievolle dieser Vorstellung durch den Satzbeginn „Es war“ (V. 1) bekräftigt. Insgesamt wird in der ersten Strophe eine fiktive Szenerie deutlich. Die zweite Strophe entfaltet die Naturbetrachtung des Sprechers, wobei die Antithetik zwischen Mikrokosmischem - „Ähren“ (V. 6) - und Makrokosmischem – „sternklar“ (V. 8) - akzentuiert wird. Es wird eine Personifikation der Luft durch das Verb „gehen“ (V. 5) zum Ausdruck gebracht. Die Aufzählung der Wahrnehmungen –„ Die Luft ging durch die Felder/ die Ähren wogten sacht“ (V. 5f.) - verdeutlicht den harmonischen Einklang der Natur. Das Verb „wiegen“ (V. 6) in Bezug auf „die Ähren“ (V. 7) auf dem Feld stellt den Zusammenhang zur ersten Strophe her, indem es erneut das Bild einer Mutter-Kind-Beziehung assoziieren lässt. Zudem wird hier eine weitere Personifikation der Naturvorgänge deutlich. Durch das „leis[e]“ (V. 7) Rauschen der „Wälder“ (ebd.) wird ein Zusammenhang zwischen dem Adjektiv „leis“ (ebd.) und dem Adjektiv „sacht“ (V. 6) hergestellt. Dass der Blick des Betrachters von unten nach oben gelenkt wird, wird durch die Subjekte „die Ähren“ (V. 6), „ die Wälder“ (V. 7) und das Adjektiv „sternklar“ (V. 8) verbildlicht. Außerdem ist ein Zusammenhang zwischen den Verben „gehen“ (V. 5), „wiegen“ (V. 6) und „rauschen“ (V. 7) erkennbar: Sie stellen alle eine Art der Bewegung dar. Die Konjunktion „so“ (V. 8) kann sowohl in kausaler als auch in modale Funktion verstanden werden und unterstreicht, wie außerordentlich „sternklar“ (ebd.) diese Nacht ist. In der 3. Strophe wird das Bild entworfen, dass die Seele des lyrischen Ichs an Leichtigkeit gewinnt und es so erscheint, als würde sie die Landschaft überfliegen. Die Konjunktion „[u]nd“ (V. 9) schafft einen Zusammenhang zwischen der zweiten und der dritten Strophe: Durch die vorhergegangenen Naturerlebnisse wird das lyrische Ich scheinbar beflügelt. Dadurch, dass das lyrische Ich bekennt, dass „[s]eine Seele […]/ weit ihre Flügel aus[spannte]“ (V. 9f.), wird wie in der ersten Strophe ein Gedanke ausgedrückt. Die entstehende Geborgenheit des lyrischen Ichs wird durch das Enjambement „spannte / weit“ (ebd.) verdeutlicht.. Dass die Seele „durch die stillen Lande/ […] nach Haus“ (V. 11f.) fliegt, zeigt eine Konkretisierung: Durch den erhebenden Zustand, der durch die Naturerfahrung ausgelöst wurde, erlebt das lyrische Ich offenbar so etwas wie ein Gefühl der Heimat. Carolin M., Sophie, Angelika > und Nina. In den ersten beiden Versen der ersten Strophe - „Es war, als hätt’ der Himmel die Erde still geküßt“(V.1f) - wird das Bild einer behutsamen Berührung zwischen Himmlischem und Irdischem entworfen. Es scheint, als würden die antithetisch einander gegenüberstehenden Phänomene angesichts der dargestellten „Mondnacht“(Titel) miteinander verschmelzen. Die Berührung dieser Sphären wird auch dadurch hervorgehoben, dass „der Himmel“ (V.1) und „die Erde“ (V.2) syntaktisch unmittelbar aufeinander folgen und doch vollständig antithetisch sind. Des Weiteren ist eine Personifikation dieser Begriffe vorhanden, insofern „der Himmel/die Erde […] küßt“ (V.1f) Der Satzbeginn „Es war“ (V.1) verdeutlicht das Märchenhafte dieser Szenerie. Das Verb „müssen“ (ebd.) ist im Konjunktiv II verwendet und führt somit die Unerfüllbarkeit der Vereinigung von Himmlischem und Irdischem vor Augen. Die ersten zwei Verse sind als Metapher zu verstehen, die das Bild des Mondscheins auf der Erde in Worte fasst. Das neologistische Paradoxon „Blütenschimmer“ (V.3) unterstreicht die Metapher der ersten zwei Verse der ersten Strophe noch zusätzlich. Angesichts der Tatsache, dass das Verb ‚schimmern’ normalerweise eine Lichtquelle oder die Reflektion des Lichtes beschreibt, wird durch dieses Paradoxon etwas Wunderbares ausgedrückt. Der Vers „von ihm nun träumen müßt’“ (V.4) bringt die Sehnsucht von Himmel und Erde nach Harmonie und Vereinigung zum Ausdruck. Das Verb „müssen“ (ebd.) zeigt eine Symmetrie zu dem Verb „haben“ (V.1), die durch den Konjunktiv II gekennzeichnet ist. Das Verb „träumen“ (V.4) unterstreicht gezielt noch einmal die menschliche Sehnsucht, aber auch die Unerreichbarkeit der Vereinigung von Himmlischem und Irdischem. In der zweiten Strophe wird im parataktischen Aufbau das Bild eines mitreißenden Naturerlebnisses entworfen. Die Aufzählung der Details in der zweiten Strophe - „Die Luft ging durch die Felder/ die Ähren wogten sacht/es rauschten leis die Wälder“ (V 5ff.) - verdeutlicht, dass die Natur und die Nacht im völligen Einklang miteinander verschmelzen. Zudem sind in dieser Textpassage drei Synästhesien vorhanden. Der erste und der zweite Vers verbinden Taktiles und Visuelles, der dritte Vers verbindet Visuelles und Akustisches. Die Verben „gehen“ (V.5), „wiegen“ (V.6) und „rauschen“ (V.7) sind alle gleichermaßen Verben der Bewegung und vermitteln so eine sanfte Dynamik. Dadurch, dass der Blick des Betrachters erst „die Felder“ (V.5), dann „die Ähren“ (V.6), dann „die Wälder“ (V.7) und zuletzt die „sternklar[e] […] Nacht“ (V.8) erfasst, wird deutlich, dass sein Blick von unten nach oben gleitet. Es zeigt sich, dass der Aufbau der zweiten Strophe einer bestimmten Ordnung unterliegt. Die Nomen „Felder“ (V.5) und „Wälder“ (V.7) stehen beide am Ende des Verses. Dagegen stehen das Nomen „Ähren“(V.6) und das Adjektiv „sternklar“ (V.8) eher am Beginn des Verses. In der dritten Strophe wird ein Bild der Seele entworfen, die aufgrund der Naturerlebnisse in der 1. und 2. Strophe zu fliegen scheint. Die Strophe wird von dem lyrischen Ich geprägt, das hier erstmals in Erscheinung tritt. Dadurch, dass die Strophe durch die Konjunktion „[u]nd“ (V.9) eingeleitet wird, wird ein besonderer Bezug zur 1. Strophe hergestellt. Das Enjambement, das die Bestandteile des Verbs „ausspannen“ (V.9 f.) auf zwei Verse verteilt, verbildlicht die Weite des Flügelspannens. Durch die Adjektive „still“ (V.2 und V.11) und „leis“ (V. 7) kommt strophenübergreifend die ruhige Atmosphäre des Gedichtes zum Ausdruck. Es zeigt sich, dass der Betrachter von Strophe zu Strophe genauer hinschaut und die Details betrachtet. Das gesamte Gedicht ist im Präteritum geschrieben, was verdeutlicht, dass die außerordentlichen Naturerfahrungen, die in dem Gedicht vermittelt werden, vergänglich sind. Der Titel „Mondnacht“ (Titel) ist ein Oxymoron, welches aus den Gegensätzen „Mond[…]“ (ebd.) und „[…][N]acht“ (ebd.) besteht. Es wird deutlich, dass die Helligkeit überwiegt, da sie durch die Frontstellung einen Weg durch das Dunkle leuchtet. Nachdem man das Gedicht gelesen hat, gewinnt der Titel zunehmend an Schönheit und Größe. Jannette Krahe, Stephanie Bey, Maria-Lenka Wolter und Justin Krause Formanalyse Das vorliegende Gedicht besteht aus drei 4-versigen Strophen, wobei die einzelnen Verse im Kreuzreim miteinander verbunden sind. Die Reime der Verse 1/3 und 9/11 weisen Abweichungen auf und sind daher als unrein zu bezeichnen. Das Metrum der Verse ist durchgängig ein dreihebiger Jambus. Analog zum Reimschema sind abwechselnd schwache und starke Kadenzen vorzufinden. Detailanalyse In den ersten beiden Versen der 1. Strophe – „Es war als hätt´ der Himmel / die Erde still geküsst“ ( V.1 f.) – wird das Bild einer behutsamen Berührung zwischen Himmlischem und Irdischem entworfen. Es scheint, als würden die antithetisch einander gegenüberstehenden Phänomene angesichts der dargestellten „Mondnacht“ (Titel) miteinander verschmelzen. Die Berührung dieser unterschiedlichen Sphären wird auch dadurch akzentuiert, dass „der Himmel“ (V.1) und „ die Erde“ (V.2) syntaktisch unmittelbar aufeinander folgen. Durch den Neologismus „Blütenschimmer“ (V. 3) wird die Faszination des Sprechers für das betrachtete Naturphänomen hervorgehoben. Die im Konjunktiv verfasste Formulierung „von ihm nun träumen müßt“ (V.4) unterstreicht die Faszination und die Bewunderung des Sprechers. Außerdem liegt eine Personifikation vor, insofern der Sprecher seine Reaktion auf das Geschehen im Konjunktiv mitteilt. Er äußert eine Erwartung an die Erde. Dadurch, dass, „der Himmel“ (V.1) eine Endstellung und „die Erde“ (V.2) eine Frontstellung hat, liegt ein Enjambement vor. Dies lässt den Eindruck entstehen, dass Himmel und Erde sehr nahe beieinander lägen. Durch den Zeilensprung wird jedoch zugleich ihre unaufhebbare Trennung verbildlicht. Es entsteht der Eindruck, als läge eine tiefe Schlucht zwischen diesen beiden Phänomenen, die es für sie unmöglich macht, zueinander zu finden. Dieser Eindruck wird auch durch die konjunktivische Verbform „hätt´“ (V.1), die sich darauf bezieht, dass es so erscheint, dass der Himmel „die Erde still geküßt“ (V.2) hat, bezieht, bestärkt. Das Verb steht im Konjunktiv II und drückt daher etwas Irreales aus. Der Sprecher ist eingenommen von der Schönheit der Natur in dieser 1. Strophe. Er beschreibt das Ereignis durch einen Vergleich, der irreal ist und letztlich unerreichbarer Gegenstand menschlicher Sehnsucht bleibt. Er wählt eine überirdische Erscheinung, um keinen Zweifel an der Schönheit dieser „Mondnacht“ (Titel) zuzulassen. Überirdische Erscheinungen gelten als schön, faszinierend und einnehmend. Der Sprecher verstärkt diesen Eindruck und gibt ihm durch das Adjektiv „still“ (V.2) einen beruhigenden und harmonischen Klang. Es werden die Sehnsucht und das Verlangen nach Geborgenheit und Wärme sowie die Sehnsucht nach vollkommener Harmonie und vollkommenem Gleichgewicht zum Ausdruck gebracht. Das Adverb "so"(V. 8) im Kontext der Erläuterung der Sternklarheit der beschriebenen Nacht kann man sowohl als modales als auch als kausales Adverb auffassen. Das modale Adverb drückt aus, wie außergewöhnlich schön die Nacht ist. Versteht man das Adverb kausal, so erscheint die Sternklarheit der Nacht geradezu als Ursache der zuvor beschriebenen Naturereignisse. Die Verse "[d]ie Luft ging durch die Felder/ die Ären wogten sacht"(V.5f.) verbildlichen die Fruchtbarkeit der Erde. In dieser Nacht erscheint die Welt für kurze Zeit voller Leichtigkeit und Glück: Der Himmel ist "sternklar"(V. 8) und es ist offenbar keine Wolke am Himmel zu sehen. Der Sprecher blickt von unten nach oben auf diese Mondnacht. Dies wird dadurch deutlich, dass der Sprecher zuerst von "Feldern"(V. 5) dann von "Ähren" (V. 6) und den "Wäldern"(v7) spricht und schließlich von einer "sternenklar[en] [...] Nacht"(V. 8) überragt wird. Im 1.Vers der 2.Strophe wird durch eine Synästhesie eine taktile Wahrnehmung mit einer visuellen Wahrnehmung verknüpft. Im zweiten Vers dieser Strophe findet diese Synästhesie umgekehrt statt und schließlich im dritten Vers wird Visuelles mit einer akustischen Wahrnehmung verbunden. Die Konjunktion ,,[u]nd‘‘ (V.9) am Anfang der letzten Strophe stellt eine Verknüpfung zwischen dieser und der vorherigen Strophe dar. Die dritte Strophe des Gedichtes wird vom lyrischen Ich geprägt, insofern hier nun die Auswirkungen der zuvor betrachteten Natur auf die Befindlichkeit dieses lyrischen Ichs dargestellt werden. Ein besonderer Bezug zur 2. Strophe wird hergestellt, wenn die 3. Strophe durch die Konjunktion „und“ (V.9) eingeleitet wird. Das Enjambement, das die Bestandteile des Verbs „ausspannen“ (V.9 f.) auf zwei Verse aufteilt, sowie das Adjektiv „weit“ (V. 10) verbildlichen die Weite der Seele. Dadurch, dass in der 1. und 3. Strophe das Adjektiv „still“ (V. 2 / V. 11) und in der 2. Strophe das Adjektiv „leis“ (V. 7) verwendet wird, kommt die ruhige, geradezu besänftigende Atmosphäre des Gedichtes zum Ausdruck. Es zeigt sich, dass der Betrachter von Strophe zu Strophe genauer hinschaut und mehr Details in der nächtlichen Natur wahrnimmt. Das gesamte Gedicht ist im Präteritum verfasst, was zeigt, dass die Erfahrung des Gedichtes von Vergänglichkeit geprägt ist. Die dritte Strophe des Gedichtes ist insgesamt durch die Darstellung der seelischen Konstitution des lyrischen Ichs geprägt. Ein besonderer Bezug zur 2. Strophe wird hergestellt, wenn die 3. Strophe durch die Konjunktion „und“ (V.9) eingeleitet wird. Das Enjambement zwischen dem Verb „ausspannen“ (V.9) und dem Adjektiv „weit“ (V. 10) verbildlicht die Weite der Seele. Dadurch, dass in der 1. und 3. Strophe das Adjektiv „still“ (V. 2 / V. 11) und in der 2. Strophe das Adjektiv „leis“ (V. 7) verwendet wird, kommt die insgesamt ruhige Atmosphäre des Gedichtes zum Ausdruck. Es zeigt sich, dass der Betrachter von Strophe zu Strophe genauer hinschaut und mehr auf die Details eingeht. Das gesamte Gedicht ist im Präteritum verfasst, was zeigt, dass die in dem Gedicht dargestellte Naturerfahrung an Vergänglichkeit geknüpft ist. Phillip, Dominik, Matthias und Lena In den ersten beiden Versen der ersten Strophe – „Es war, als hätt’ der Himmel/ die Erde still geküßt“ (V.1) - wird das Bild einer behutsamen Berührung zwischen Himmlischem und Irdischem entworfen. Es scheint, als würden die antithetisch einander gegenüber stehenden Phänomene angesichts der dargestellten „Mondnacht“ (Titel) miteinander verschmelzen. Die Berührung dieser unterschiedlichen Sphären wird auch dadurch hervorgehoben, dass „der Himmel“ (V.1) und „die Erde“ (V.2) syntaktisch unmittelbar aufeinander folgen. Durch das Enjambement von Vers 1 und Vers 2 stehen der Himmel und die Erde einerseits ganz nah beieinander, sind aber durch das Versende dennoch unüberwindbar voneinander getrennt. Die Verbindung von Helligkeit und Dunkelheit wird ebenfalls durch den Himmel und die Erde hervorgehoben, wobei der Himmel aufgrund der Endstellung im Vers die Dunkelheit und die Erde aufgrund der Frontstellung im Vers die Helligkeit verkörpern. Das neologistische Paradoxon „Blütenschimmer“ (V.3) vermittelt den Eindruck, dass das sanfte Licht auf den Blüten nur aufgrund der behutsamen Berührung zwischen Himmlischem und Irdischem und dieser besonderen Mondnacht entsteht. Dadurch, dass die Erde vom Himmel „nun träumen müßt“ (V.4), wird die Sehnsucht nach der Verbindung zwischen Himmel und Erde verdeutlicht. Durch die konjunktivische Form des Verbs „müssen“ (ebd.) wird vor Augen geführt, dass diese Sehnsucht eine märchenhafte Vorstellung bleiben wird. Diese märchenhafte Ebene in dieser Strophe wird bereits durch den Versanfang „Es war“ (V.1) erkennbar. Im Gegensatz dazu stellt die zweite Strophe eine gewisse Rückkehr in die Realität dar. Während in der ersten Strophe persönliche Vorstellungen und Gedanken angesichts der nächtlichen Naturszenerie beschrieben werden, handelt die zweite Strophe von konkreten Erfahrungen. In dieser zweiten Strophe wird durch die Nomen „ Felder“ (V.5), „ Ähren“ (V.6), „ Wälder“ (V.7) und durch das Adjektiv „sternklar“ (V.8) der Eindruck erweckt, dass der Blick des Sprechers langsam von unten nach oben wandert, ansetzend bei den Feldern, über die Bäume, bis hin zum Himmel. Es werden mehrere Synästhesien verwendet, so im zweiten Vers der Strophe in dem Bild „die Ähren wogten sacht“ (V.6), womit taktile und visuelle Eindrücke vereint werden. Dies schafft ein Bild der Harmonie. Auch die Synästhesie „es rauschten leis die Wälder“ (V.7) ruft mit seiner Verbindung von Visuellem und Akustischem eine beruhigende Stimmung hervor. Durch die Personifikation „die Ähren wogten sacht“ (V.6) ist zudem erneut das Bild einer liebenden Mutter zu assoziieren, die ihr Kind wiegt, wodurch erneut der Eindruck des behutsamen Umgangs zwischen Himmel und Erde erweckt wird. Im achten Vers der zweiten Strophe - „so sternklar war die Nacht“ (V.8) - kann das Adverb „so“ (ebd.) sowohl eine modale als auch eine kausale Funktion haben. Im Gegensatz zu den ersten beiden Strophen, in denen kein unmittelbarer Bezug auf eine Person genommen wird, wird in der dritten Strophe das lyrische Ich verwendet. Die durch die Konjunktion „und“ (V.9) eingeleitete dritte Strophe stellt in gewisser Weise eine Fortsetzung der letzten beiden Strophen dar, was auf einen engen Zusammenhang der Strophen schließen lässt. Mit der Verwendung des lyrischen Ichs im Possessivpronomen „meine“ (V.9) wird eine enge Beziehung zwischen den Eindrücken der in den vorherigen Strophen dargestellten Naturerfahrungen und der menschlichen Seele aufgezeigt. Durch das Enjambement „Und meine Seele spannte/ weit ihr Flügel aus“ (V.9f.) wird insbesondere die Weite der sich ausbreitenden Flügel der Seele vor Augen geführt. Die Freude über diese Befreiung wird mit der Metapher „Und meine Seele spannte/ weit ihre Flügel aus“ (ebd.) ausgedrückt. Insgesamt ist das Gedicht so verfasst, dass es insgesamt in seinem formalen und sprachlichen Aufbau sehr symmetrische Strukturen erkennen lässt, was wiederum auf die dargestellte Harmonie verweist. Das gesamte Gedicht ist im Präteritum verfasst, was darauf schließen lässt, dass das lyrische Ich diese „Mondnacht“ (Titel) bereits erlebt hat. Fabian, Jonas und Michaela In den ersten beiden Versen der ersten Strophe - "Es war, als hätt´ der Himmel/ die Erde still geküßt" (V.1 f.) - wird das Bild einer behutsamen Berührung zwischen Himmlischem und Irdischem entworfen. Es scheint, als würden die antithetisch einander gegenüberstehenden Phänomene angesichts der dargestellten "Mondnacht" (Titel) miteinander verschmelzen. Die Berührung dieser Sphären wird auch dadurch akzentuiert, dass "der Himmel" (V. 1) und "die Erde" (V. 2) syntaktisch unmittelbar aufeinander folgen. Die Berührung des ´Kusses` zwischen Himmel und Erde wird mittels einer Personifizierung dargestellt, um die Nähe und Geborgenheit deutlicher zu veranschaulichen. Darauf folgend wird in dem Verspaar "daß sie im Blütenschimmer/von ihm nun träumen müßt´" (V.3 f.) ein Bild der Harmonie entworfen, das im Sprecher offenbar eine sehnsuchtsvolle Wunschvorstellung auslöst. Das Nomen "Blütenschimmer" (V.3) stellt einen Neologismus dar, durch den das Außergewöhnliche der in der nächtlichen Natur beobachteten Lichterscheinung zum Ausdruck gebracht wird. Insofern ein Schimmer immer etwas Helles bedeutet und diese Situation eine Nachtszene darstellt, wird hier ein Paradoxon entworfen. Durch den märchenhaften Versbeginn "Es war" (V.1) wird die Vorstellung eines Wunsches oder eines Traumes unterstrichen. Durch die hypotaktische Satzstruktur der Strophe wird die Vollkommenheit des beobachteten Moments hervorgehoben. Die einzelnen Verse der zweiten Strophe sind parataktisch strukturiert und spiegeln unterschiedliche Synästhesien wider. Die unterschiedlichen Arten der Wahrnehmung der nächtlichen Situation verschmelzen in diesen Versen und machen diesen Moment noch anschaulicher. Durch die Aussagen "Die Luft ging durch die Felder,/ die Ähren wogten sacht" (V.5 f.) wird eine Leichtigkeit vor Augen geführt. Diese wird besonders durch das Verb "wiegen" (V.6) und dessen nähere Beschreibung durch das Adjektiv "sacht" (V.6) unterstrichen. Mit den "Ähren" (V.6) findet ein bekanntes Bild der Hoffnung Verwendung, das zugleich aber auch auf die Vorstellung lebenswichtiger Nahrung anspielt. Durch die letzten beiden Verse der zweiten Strophe - "es rauschten leis´ die Wälder, / so sternklar war die Nacht" (V.7 f.) - wird wiederum ein Bild der Hoffnung und des Träumerischen entworfen. Das Adverb "so" (V.8) kann in einer modalen oder einer kausalen Bedeutung aufgefasst werden. Kausal gibt es eine Begründung für die Momente, die in den vorherigen Versen dargestellt wurden, in modaler Bedeutung unterstreicht es, wie bemerkenswert sternenklar die Nacht wirklich ist. In der zweiten Strophe wird eine Gesamtansicht dieser "Nacht" (V.8) von unten nach oben beschrieben. Dies geschieht durch die Aufeinanderfolge der Nomen "Felder" (V.5), "Ähren" (V.6), "Wälder" (V.7) und das Adjektiv "sternklar" (V.8), die in dieser Reihenfolge die exakte Bewegung des Blickes von der Erde bis zum Himmel beschreiben. Die Konjunktion "und" (V.9) als erstes Wort der dritten Strophe bildet eine direkte Verknüpfung zur zweiten Strophe. Im ersten Vers der dritten Strophe tritt das lyrische Ich erstmals in den Vordergrund. Durch das Enjambement "Und meine Seele spannte/weit ihre Flügel aus" (V.9 f.) werden die Weite und die Freiheit hervorgehoben. Weiterhin wird die Perfektion dieses Moments verdeutlicht. Das Verb "ausspannen" (V.10), welches die ersten beiden Verse der dritten Strophe umfasst, zeigt die Distanz und die Größe der Situation. Die Verbformen "flog" und "flöge" sowie das Nomen "Flügel" , die dem Wortfeld des Fliegens zugeordnet sind, stellen eine Figura etymologica dar. Anne, Joana, Romina und Antonia In den ersten beiden Versen der ersten Strophe - „Es war als hätt’ der Himmel / die Erde still geküsst“(V.1f) - wird das Bild einer behutsamen Berührung zwischen Himmlischem und Irdischem entworfen. Es scheint, als würden die antithetisch einander gegenüberstehenden Phänomene angesichts der dargestellten „Mondnacht“(Titel) miteinander verschmelzen. Die Berührung dieser Sphären wird auch dadurch akzentuiert, dass „der Himmel“(V.1) und „die Erde“(V.2) syntaktisch unmittelbar aufeinander folgen. Durch die letzten beiden Verse der ersten Strophe „daß sie im Blütenschimmer / von ihm nun träumen müßt“(V.3f) – wird die Sehnsucht nach Harmonie, Gleichgewicht und der Natur der beiden gegensätzlichen Phänomene dargestellt. Der Neologismus „Blütenschimmer“(V.3) führt hierbei die Schönheit und Faszination vor Augen. Dass die Erde vom Himmel „nun träumen müßt“(V.4), zeigt, dass diese beiden Sphären sich fast zu berühren scheinen und doch sehr weit weg voneinander entfernt sind. In der zweiten Strophe findet man eine Reihe von Synästhesien vor. Der fünfte Vers stellt dar, wie „die Luft […] durch die Felder“(V.5) geht. Somit wird vor Augen geführt, dass Taktiles hier durch Visuelles erfahren wird. Im sechsten Vers – „Die Ähren wogten sacht“(V.6) – wird Visuelles als etwas Taktiles wahrgenommen, und im siebten Vers – „Es rauschten leis’ die Wälder“(V.7) – wird deutlich, dass die visuelle Wahrnehmung zur akustischen führt. Diese Verbindungen lassen Einklang und Harmonie entstehen. Zudem stellt diese Strophe eine Parataxe dar, insofern es sich um eine Aufzählung handelt und eine Reihung von Hauptsätzen vorliegt. Der Blick des Sprechers geht von unten nach oben, wenn zuerst der Blick auf „die Felder“(V.5), dann auf „die Ähren“(V.6), danach auf „die Wälder“(V.7) und schließlich auf den Himmel (vgl. V. 8) gelenkt wird. Durch die Konjunktion „und“(V.9) am Anfang der dritten Strophe wird eine Verknüpfung zur zweiten Strophe hergestellt. Das darauf folgende Possessivpronomen „meine“(V.9) verkörpert das lyrische Ich, wobei eine Verbindung mit der „Seele“(V.9) aufgebaut wird, mit der das lyrische Ich im Einklang steht. Das Enjambement „meine Seele spannte / weit“(V.9f) verdeutlicht die Freiheit, die durch die in der Naturbetrachtung erfahrene Harmonie entsteht und die damit verbundene Offenheit und Weite. Dass die „Seele […] / weit ihre Flügel aus[spannt]“(V.11), lässt das Bild einer Taube assoziieren. Die Tatsache, dass die „Seele“(V.9) „durch die stillen Lande“(V.11) fliegt, bringt die Einsamkeit und die Idylle angesichts der nächtlichen Naturerfahrung zur Geltung. Dadurch, dass das Gedicht die Begriffe „Erde“(V.2), „Felder“(V.5), „Wälder“(V.7) und „Haus“(V.12) in dieser Reihenfolge in die einzelnen Verse einbindet, entsteht eine Konkretisierung dieser Phänomene in Bezug auf die Natur. Miriam, Jaqueline, Maresa