Statistik III WS 2004/2005; 2. Übungsblatt; Lösungen Prof. Dr. Fred Böker 1 26.10.2004 Lösungen1 zum Übungsblatt Nr. 2 Aufgabe 1 Graphische Darstellung der Dichte- und Verteilungsfunktion der Normalverteilung: a) Definieren Sie sich mit dem Befehl seq eine Folge x von length=1000 Zahlen von 5 bis +5. Lösung: x<-seq(-5,5,length=1000) b) Plotten Sie mit plot für diese x-Folge die Dichtefunktion der Standardnormalverteilung, die Sie mit dnorm berechnen. Lösung: y<-dnorm(x) plot(x,y,type="l") c) Plotten Sie mit plot für diese x-Folge die Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung, die Sie mit pnorm berechnen. Lösung: plot(x,pnorm(x),type="l") d) Zeichnen Sie Dichte- und Verteilungsfunktion in einer Graphik. Verwenden Sie dabei den Befehl lines. Lösung: plot(x,pnorm(x),type="l") lines(x,y) e) Verändern Sie die Parameter der Normalverteilung und zeichnen Sie mehrere Dichtefunktionen in einem Bild. Verwenden Sie im Befehl plot das Argument ylim, um die Skala der y -Achse festzulegen. Beachten Sie, daß R die Standardabweichung und nicht die Varianz als Parameter der Normalverteilung verwendet. Lösung: plot(x,y, ylim=c(0,1)) Dann können mit lines weitere Dichtefunktionen gezeichnet werden, z.B. lines(x,dnorm(x,mean=1,sd=0.9), um die Dichtefunktion der Normalverteilung mit = 1 und 2 = 0:92 = 0:81 zu zeichnen. Aufgabe 2 Die Zufallsvariable X sei standardnormalverteilt. Führen Sie die folgenden Berechnungen mit R durch. a) Berechnen Sie i) P (fX < 1g) Lösung: pnorm(-1) ii) P (fX > 1g) Lösung: 1-pnorm(1) oder pnorm(1, lower.tail = F) iii) P (f 1 < X < 1g) Lösung: pnorm(1) - pnorm(-1) b) Bestimmen Sie q , so dass i) P (fX < q g) = 0:05 Lösung: qnorm(0.05) ii) P (fX > q g) = 0:05 Lösung: qnorm(0.95) oder qnorm(0.05,lower.tail = F) iii) P (f q < X < q g) = 0:68 Lösung: qnorm(0.84) 1 Die Lösung zu Aufgabe 3 stammt von Andreas Stadie 2 2. Übungsblatt Statistik III WS 2004/2005; Lösungen iv) P (f q < X < q g) = 0:95 Lösung: qnorm(0.975) Aufgabe 3 Wenn die Zeit zwischen zwei Ereignissen (beispielsweise zwischen zwei Ankünften an einem Bankschalter) betrachtet wird, stellt die Exponentialverteilung häufig ein geeignetes Modell dar. Sei X exponentialverteilt mit Parameter . Es gilt: ( e fX (x) = x0 x 0 sonst a) Bestimmen Sie i) Den Erwartungswert und die Varianz von X . Lösung: Erwartungswert: E (X ) = Z1 1 x fX (x) dx = Z1 x e x dx 0 Um das Integral zu lösen, wird die Regel der partiellen Integration benötigt: Zb Zb v(x) w0 (x) dx = [v(x) w(x)℄b a a v0 (x) w(x) dx a Durch Anwendung der Regel ergibt sich: Z1 0 x |e{z } dx |{z} x v(x) h = xe w0 (x) = Z1 i 1 x 0+ 0 Z1 1 e x dx 0 e | x dx = 1= {z 0 } =1 Varianz: Es gilt V ar (X ) = E (X 2 ) (EX )2 . Den Erwartungswert von X 2 erhält man durch zweima1 lige Anwendung der partiellen Integration auf das Integral 0 x2 e x dx = 2=2 . Somit ergibt sich für die Varianz: R V ar(X ) = 2=2 1= = 1= 2 2 ii) Die Verteilungsfunktion von X . Lösung: Verteilungsfunktion: Für t > 0 gilt: FX (t) Zt = = h1 fX (x) dx = e i x t 0 Zt FX (t) = e = 0 1 x dx 0 ( Also gilt: e e t t + 1 = 1 t0 t>0 e t Statistik III WS 2004/2005; 2. Übungsblatt; Lösungen 3 b) In einer Untersuchung zu den Ankünften an einem Bankschalter wurde die Ankunftsrate (= Ankünf^ = 2 geschätzt. te je Zeiteinheit = ) auf i) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass zwischen zwei Ankünften mehr als eine Zeiteinheit vergeht. Lösung: P (fX > 1g) = 1 P (fX 1g) = 1 FX (1) = 1 (1 e 21 ) = e 2 ii) Zeigen Sie exemplarisch, wie man in dieser Situation exponentialverteilte Zufallszahlen für ein mögliches Simulationsexperiment erzeugen kann, indem Sie die U (0; 1)–verteilte Zufallszahl u = 0:47 entsprechend transformieren. Lösung: Man erhält eine exponentialverteilte Zufallszahl, indem man u in die Umkehrfunktion der Verteilungsfunktion (der Exponentialverteilung) einsetzt, d.h. FX 1 (u) berechnet. Praktisch kann dies hier erfolgen, indem man u gleich der Verteilungsfunktion setzt und ^ = 2 verwendet): nach t auflöst (für den Parameter wird der Schätzer u e e u = 1 = 1 2t = log(1 t = 2t 1 2 2t u) log(0:53) 0:32 c) Betrachten Sie die Zeit Y bis zum übernächsten Ereignis (diese ist gammaverteilt mit den Parame^ = 2.) tern und ) und geben Sie E (Y ) und V ar (Y ) an. (Verwenden Sie weiterhin für Lösung: Die Zeit bis zum übernächsten Ereignis ist gammaverteilt mit den Parametern = 2. Es ergibt sich somit: E (Y ) = = = 1 und =2 und V ar(Y ) = =2 = 1=2 d) Betrachten Sie nun den Mittelwert von 100 Realisationen exponentialverteilter Zeitintervalle zwischen zwei Ankünften. Welche asymptotische Verteilung besitzt der Mittelwert dieser Realisatio^ = 2.) nen? (Verwenden Sie weiterhin für Lösung: Die Zufallsvariablen X1 ; X2 ; : : : ; X100 sind unabhängig und identisch exponentialverteilt mit E (X ) = 1= = 1=2 und V ar (X ) = 1=2 = 1=4. Als Folge des zentralen Grenzwertsatzes ist der Mittelwert asymptotisch normalverteilt mit Erwartungswert 1=2 und Varianz 2 =n = 1=400.