CARDIOMEMS TECHNOLOGIE Merkblatt St. Jude Medical GmbH Helfmann-Park 7 65760 Eschborn www.sjm.de WAS IST HERZINSUFFIZIENZ? Zu einer Herzinsuffizienz (Heart Failure, HF) kommt es, wenn die Pumpleistung des Herzens nicht mehr ausreicht, um den Blutbedarf des Körpers zu decken, und der Blutdruck innerhalb des Herzens erhöht ist. Eine über mehrere Tage hinweg signifikant fortschreitende HF wird als akute Dekompensation bezeichnet und hat eine Klinikeinweisung zur Folge. Laut Schätzungen des Statistischen Bundesamtes nehmen die Kosten zur Behandlung von HF ca. 2 Prozent des Gesamtbudgets des deutschen Gesundheitssystems in Anspruch. Das sind ca. 2, 7 Milliarden Euro pro Jahr. Neben dem Diabetes mellitus ist HF einer der größten medizinischen und finanziellen Herausforderungen für unser Gesundheitssystem. WIE KANN HERZINSUFFIZIENZ ÜBERWACHT WERDEN? Die direkte Messung des Pulmonalarteriendrucks (PA) über eine sogenannte Rechtsherzkatheterisierung ist ein gängiger Versorgungsstandard zum Management der fortschreitenden HF bei hospitalisierten Patienten. Da es sich bei HF jedoch um eine chronische Erkrankung handelt, verbringt der Patient die meiste Zeit außerhalb des Krankenhauses. Daher verwenden Ärzte verschiedene indirekte Indikatoren, um HF zu überwachen: Selbstüberwachung durch den Patienten anhand von Blutdruckmessgeräten und elektronischen Waagen Klinische Geräte, die während der häufig erforderlichen Kontrolltermine in der Arztpraxis verwendet werden Implantierbare Geräte, die den Patienten warnen, wenn in der Thoraxhöhle eine Veränderung der elektrischen Impedanz festgestellt wird; dies ist ein mögliches Anzeichen für eine Flüssigkeitsansammlung im Brustraum. In den letzten Jahren haben Ärzte herausgefunden, dass die häusliche und ambulante Überwachung mit ihrer geringen Wahrnehmungsgenauigkeit bei feinen HFVeränderungen mehr Klinikeinweisungen zur Folge hatte. Im Jahr 2013 führte die USGesundheitsbehörde „Centers for Medicare & Medicaid Services“ (CMS) Sanktionen gegen Krankenhäuser ein, um gegen unnötige, wiederholte Klinikeinweisungen und andere Maßnahmen nach der Entlassung von HF-Patienten anzugehen. Gleichzeitig schufen die CMS aber auch Anreize für Krankenhäuser, denen es gelingt, durch die richtige medizinische Versorgung Komplikationen nach der Entlassung des HF-Patienten zu vermeiden, was letztlich zu niedrigeren Kosten pro Patient führt. WIE FUNKTIONIERT DIE CARDIOMEMS TECHNOLOGIE? Das CardioMEMS™ HF-System verwendet einen miniaturisierten, drahtlosen Überwachungssensor, der in einem minimalinvasiven Eingriff in die Pulmonalarterie (PA) implantiert wird, um dort den Blutdruck direkt zu messen. Mithilfe dieses Systems kann der Patient die Messdaten zum PA-Druck von zuhause aus an den Arzt übermitteln, sodass nun eine personalisierte und proaktive Versorgung gewährleistet und eine stationäre Klinikeinweisung weniger wahrscheinlich ist. Ansprechpartnerin Astrid Tinnemans Tel.: 06196-771142 [email protected] Der implantierbare Sensor ist eine komplett versiegelte Kapsel, in der mikroelektromechanische Systeme (MEMS) zur Verwendung kommen. Mithilfe dieser Technologie können Sensoren von hoher Messstabilität und Energieeffizienz hergestellt werden. Alle Komponenten des Sensors bestehen aus Materialien, die aufgrund ihrer Beständigkeit, Robustheit, Biokompatibilität und Unempfindlichkeit gegenüber Veränderungen der chemischen oder biologischen Verhältnisse im menschlichen Körper ausgewählt wurden. Gespeist wird der Sensor von Hochfrequenzenergie (HF). Er wird mit minimalinvasiven Verfahren über einen Katheter in die Lungenarterie eingesetzt und kann dort lebenslang verbleiben. Der Sensor hat keine Batterie, keine Elektroden und ist sehr klein. Nach erfolgter Implantation übermittelt der Sensor auf drahtlosem Wege Druckmesswerte an das elektronische System des ambulanten Patienten. Die Messvorgänge sind für den Patienten mit keinerlei Schmerzen oder sonstigen Wahrnehmungen verbunden. Die Elektronik übermittelt die Messwerte an eine sichere Website, wo sie dann vom Arzt eingesehen werden können. Das externe Messsystem verfolgt auf drahtlosem Wege die Frequenz und verwendet diese, um den Druck in der Pulmonalarterie zu bestimmen. Zuhause verwendet der HF-Patient eine tragbare elektronische Einheit und ein spezielles Kissen mit einer Antenne, um einmal täglich Sensormesswerte abzurufen. Dieser sehr einfache Vorgang dauert nur wenige Minuten. Die elektronische Einheit des Patienten ist eingeschaltet, und der Patient liegt auf dem Kissen. Die elektronische Einheit gibt akustische Signale ab, die dem Patienten mitteilen, wann er den Knopf zum Starten der Ablesung drücken muss. Danach werden die Druckwerte drahtlos an eine sichere Website übermittelt. Der Arzt greift über die Patientenmanagement-Website auf die Druckmesswerte und Trenddaten des Patienten zu und erhält dadurch wertvolle klinische Informationen, an denen er sich bei seinen Behandlungsentscheidungen orientieren kann. Wenn die Druckmesswerte außerhalb bestimmter vordefinierter Bereiche liegen, werden automatische Warnmeldungen an den Arzt gesendet. Das CardioMEMS HF-System ist eine revolutionäre Technologie, die eine große Chance auf bessere klinische Ergebnisse beim Management der chronischen Herzinsuffizienz birgt. Das System bietet gleich mehrere Vorteile, etwa die Messung eines direkten Indikators für das Voranschreiten einer HF, die Möglichkeit zur Überwachung des täglichen HF-Status ohne Notwendigkeit eines Arzttermins und die Fähigkeit zur automatischen Übermittlung von wichtigen Daten an die Arztpraxis. St. Jude Medical GmbH Helfmann-Park 7 65760 Eschborn www.sjm.de Ansprechpartnerin Astrid Tinnemans Tel.: 06196-7711142 [email protected] WELCHES SIND DIE POTENTIELLEN AUSWIRKUNGEN DES CARDIOMEMS HFSYSTEMS? Das CardioMEMS HF-System führt als bislang erstes und einziges HFÜberwachungsgerät mit FDA- und CE-Zulassung nachweislich zu einem signifikanten Rückgang der stationären Klinikeinweisungen und verbessert die Lebensqualität von Herzinsuffizienzpatienten der NYHA-Klasse III, die in den letzten 12 Monaten einen stationären Klinikaufenthalt hatten. Mehr als 1,8 Millionen Deutschen leiden an HF, und jedes Jahr werden 300.000 neue Fälle diagnostiziert. Ungefähr 20 Prozent der Patienten haben eine Herzinsuffizienz der NYHA-Klasse III, und auf diese Patienten entfiel bisher nahezu die Hälfte aller HF-bedingten Klinikeinweisungen. WELCHES IST DIE OFFIZIELLE INDIKATION FÜR DAS CARDIOMEMS HFSYSTEM? Das CardioMEMS HF-System ist zur drahtlosen Messung und Überwachung des PADrucks und der Herzfrequenz bei Herzinsuffizienzpatienten der Klasse III gemäß der Funktionsklassifizierung der New York Heart Association (NYHA) indiziert, die im zurückliegenden Jahr einen stationären Klinikaufenthalt infolge der Herzinsuffizienz hatten. Die Daten zur Hämodynamik werden von Ärzten zur Behandlung der Herzinsuffizienz und zur Reduzierung der Zahl der durch Herzinsuffizienz bedingten stationären Klinikeinweisungen zu verringern. Das CardioMEMS HF-System wird vom Arzt in der Klinik oder Praxis eingesetzt, um Messungen des PA-Drucks zu erhalten und zu prüfen. Das CardioMEMS HF-System wird vom Patienten zuhause oder an einem anderen Ort verwendet, um Messwerte zur Hämodynamik und zum PA-Druck auf drahtlosem Wege abrufen und zur Prüfung und Auswertung durch den Arzt an eine sichere Datenbank zu übermitteln. WAS MACHT DIE CARDIOMEMS TECHNOLOGIE EINZIGARTIG? St. Jude Medical ist ein Vorreiter in der Entwicklung von revolutionären medizinischen Lösungen, die ärztliche Vorgehensweisen weltweit verändern. Das CardioMEMS HFSystem enthält einen drahtlosen Miniatursender, der mithilfe eines Katheterverfahrens in die Pulmonalarterie implantiert wird. Danach sendet der Sensor Daten zum Blutdruck und zur Herzfrequenz direkt aus dem Körper. Mithilfe des CardioMEMS Systems können Ärzte durch proaktives Management der Medikation und anderer Behandlungsoptionen den PA-Druck stabilisieren und erhalten zugleich frühzeitige Hinweise auf ein etwaiges Fortschreiten der Herzinsuffizienz. St. Jude Medical GmbH Helfmann-Park 7 65760 Eschborn www.sjm.de Ansprechpartnerin Astrid Tinnemans Tel.: 06196-7711142 [email protected]