Mikroökonomik B 3. Märkte Dennis Gärtner 28. Mai 2013 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Literaturangaben ◮ Varian (2011), Kapitel 15-16, 22-25, 27. ◮ Jehle und Reny (2011), Kapitel 4. ◮ Bester (2000), Theorie der Industrieökonomik, Springer. 2 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Märkte Bisherige Analyse: Gegeben Preise, isolierte Betrachtung von ◮ individueller Konsumentscheidung (⇒ Güternachfrage); ◮ individueller Produktionsentscheidung (⇒ Faktornachfrage / Güterangebot). Jetzt: ◮ ◮ Aggregation zu Gesamt- (Markt-) Nachfrage/Angebot; Bestimmung des Gleichgewichts(-preises). → Berücksichtigung verschiedener Marktformen (auf Angebotsseite). 3 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Märkte ◮ ‘Partialanalyse:’ Wir betrachten einzelne Gütermärkte und -preise. Konkret: ◮ ◮ Wir betrachten den Markt für bestimmtes Gut X unter der Annahme, dass die Preise auf allen anderen Märkten konstant bleiben. Restliche Güter werden unter Gut m (‘money’) zusammengefasst. (Alternative: ‘Allgemeine Gleichgewichtstheorie.’) ◮ Normierung: Setzen pX = p und normieren Preis pm = 1 (Jargon: Gut m ist ‘Numéraire’). ◮ Annahme: volle Transparenz, alle Marktteilnehmer haben gleiche (hier perfekte) Information. 4 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Quasilineare Präferenzen Wir benutzen ‘quasilineare’ Präferenzen der Form u(x, m) = g(x) + m, mit g(·) streng konkav. m Konsumentennutzen steigt linear in m. ⇒ alle Indifferenzkurven sind ‘vertikal parallel’. P x∗ I ′′ I′ I ⇒ optimale Konsumentscheidung x ∗ ist unabhängig vom Einkommen. x ⇒ Quasilineare Präferenzen ignorieren Einkommenseffekte! 5 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Marktverhalten & Fragestellung ◮ ◮ Verhalten der Marktteilnehmer (hier insbesondere der Produzenten) hängt davon ab, ob und wieweit ihre eigene Produktionsentscheidung (bzw. Nachfrageentscheidung) den Marktpreis beeinflusst. Wir unterscheiden folgende Fälle: ◮ ◮ ◮ ◮ perfekter Wettbewerb, Monopol, Oligopol, Produktdifferenzierung und monopolistischer Wettbewerb. ◮ Welche Wettbewerbsform ist vorzuziehen? ◮ Was sind sinnvolle Kriterien zur Beurteilung? ◮ Was sind geeignete Interventionen im Falle von Marktversagen? 6 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Aggregationsmodell ◮ ◮ Wir betrachten einen Markt für ein homogenes Gut X . Wir betrachten eine Ökonomie, in der nK Konsumenten und nP Produzenten mit diesem Gut X handeln. ◮ Ziel: Preis p des Gutes X zu finden, bei dem sich Markt-Angebot und Markt-Nachfrage gerade angleichen (‘Gleichgewicht’). ◮ Markt-Angebot zu Preis p erfordert Aggregation individueller Angebote aller Produzenten. ◮ Markt-Nachfrage zu Preis p erfordert Aggregation individueller Nachfragen aller Konsumenten. 7 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Individuelles Konsumentenproblem (perfekter Wettbewerb) ◮ ◮ ◮ Konsumenten nehmen Preis p als gegeben hin. Konsument i wählt Konsum xi und mi gegeben (Geld-) Anfangsausstattung mi . Er maximiert dabei den erzielbaren Nutzen: max ui (xi , mi ) = g(xi ) + mi xi ,mi ◮ s.t. pxi + mi ≤ mi . FOC für optimale Konsumentscheidung xi∗ : p = g ′ (xi∗ ) Preis = Grenznutzen. ◮ Resultat: optimale Konsumentscheidung xi∗ (p). 8 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Nachfrage-Aggregation ◮ ◮ ◮ ◮ Die aggregierte Nachfrage nach Gut X zum Preis p ergibt sich als Summe der individuellen Konsumentennachfragen nach X . Wir wissen aus Konsumententheorie: individuelle Nachfrage nach X kann auch von Preisen anderer Güter pm und Einkommen abhängen. Partialanalyse und quasilineare Präferenzen: pm = 1 bleibt konstant, kein Einkommenseffekt. Wir betrachten die individuelle (Marshallsche) Nachfrage des Konsumenten i nach Gut X , xi∗ (p). Die aggregierte Nachfrage q D (p) nach X ist definiert als k D q (p) = n X xi∗ (p). i=1 9 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Individuelles Angebot (perfekter Wettbewerb) ◮ ◮ ◮ Firmen nehmen Preis p als gegeben hin. Eine Firma j wählt Produktionsmenge yj und hat konvexe Kostenfunktion cj (yj ). Firma maximiert ihren Gewinn: max πj (yj ) = pyj − c(yj ). yj ◮ FOC für optimale Mengenwahl yj∗ : p = c ′ (yj∗ ) Preis = Grenzkosten. ◮ Resultat: optimale Produktion yj∗ (p). 10 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Angebots-Aggregation ◮ ◮ ◮ ◮ Das aggregierte Angebot von Gut X zum Preis p ergibt sich als Summe der Angebotsfunktionen der individuellen Firmen. Wir wissen aus der Produzententheorie: individuelles Angebot von X wird auch von den Faktorpreisen w abhängen. Partialanalyse: w bleibt konstant, betrachte individuelle Angebotsfunktion einer Firma j für Gut X , yj∗ (p). Das aggregierte kurzfristige Angebot q S (p) von X ist definiert als np X S q (p) = yj∗ (p). j=1 ◮ Kurzfristanalyse: keine Firmen betreten oder verlassen den Markt. 11 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Markt-Gleichgewicht Der Markt ist im kurzfristigen Gleichgewicht, falls sich aggregierte Nachfrage und aggregiertes Angebot gerade ausgleichen. Definition Ein kurzfristiges Marktgleichgewicht ist ein Preis p ∗ und eine Allokation (x1∗ , . . . , xn∗K , y1∗ , . . . , yn∗P ), so dass gilt ◮ q D (p ∗ ) = q S (p ∗ ), ◮ xi∗ maximiert den Nutzen von Konsument i bei p ∗ , ◮ yj∗ maximiert den Gewinn von Firma j bei p ∗ . 12 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Markt-Gleichgewicht Warum wird das Paar Allokation & Preis bei q S (p ∗ ) = q D (p ∗ ) ein Gleichgewicht genannt? ◮ Bei p ∗ gibt es keine Käufer, die unbefriedigte Nachfrage haben, oder Verkäufer, die auf Überangebot sitzen bleiben. ◮ Da Markt-Nachfrage und -Angebot aus individuellen Grössen aggregiert werden, sind die angebotenen bzw. nachgefragten Mengen beim Preis p ∗ individuell optimal. ◮ Damit haben im Marktgleichgewicht weder Produzenten noch Konsumenten Anreize, ihr Verhalten zu ändern! 13 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Beispiel: Kurzfristiges Marktgleichgewicht ◮ Wir betrachten nK Konsumenten mit Nutzenfunktion ui (x, m) = αi ln(x) + m, αi > 0 und Einkommen m. K D Marktnachfrage: q (p) = n X K xi∗ (p) = i=1 ◮ i=1 nP Produzenten mit Kostenfunktion cj (yj ) = P S Marktangebot: q (p) = n X j=1 ◮ nK n X αi 1X αi . = p p yj2 2βj , i=1 βj > 0. P yj∗ (p) = n X j=1 P βj p = p n X βj . j=1 Gleichgewicht: Preis p ∗ , so dass q D (p ∗ ) = q S (p ∗ ), also v u Pn K u αi ∗ p = t Pi=1 . nP β j=1 j 14 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Marktgleichgewicht graphisch p q D (p) q S (p) Schnittpunkt von Nachfragekurve q D (p) und Angebotskurve q S (p) ergibt das Marktgleichgewicht: q D (p ∗ ) = q S (p ∗ ) = q ∗ . p∗ q∗ q 15 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Perfekter Wettbewerb ◮ Firmen stehen in perfektem Wettberb, falls sie als Preisnehmer agieren, d.h. Firmen nehmen Preise bei Gewinnmaximierung als gegeben hin. ◮ Also ist der Verkaufspreis in der Gewinnfunktion der Firma eine Konstante. ◮ Wann ist dies der Fall? Z.B. falls eigene Produktionsentscheidung einer Firma Marktnachfrage nicht (bzw. unbedeutend) beeinflusst, da Outputmenge der Firma im Vergleich zum Marktangebot unbedeutend. ◮ Oder: festgesetzte Preise, hinreichend elastische Nachfragekurve. Weitere Hintergrundannahmen: keine externen Effekte, keine Transaktionskosten, keine asymmetrische Information. 16 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Markt-Gleichgewicht bei perfektem Wettbewerb ◮ Produzenten: Gleichgewichtiges Angebot jedes Produzenten maximiert Gewinn, d.h. es gilt p ∗ = c ′ (yj∗ ) für alle j; insbes. haben somit alle Produzenten im Gleichgewicht gleiche Grenzkosten (= Grenzkosten der gesamten Industrie). ◮ Konsumenten: Nutzenmaximierung impliziert p ∗ = GRS1,2(xi∗ , y − p ∗ xi∗ ) für alle i; insbes. haben somit alle Konsumenten im Gleichgewicht die gleiche Grenzrate der Substitution. ◮ Implikation für Gleichgewicht: Grenzkosten der Industrie für eine zusätzliche Einheit entsprechen dem Grenznutzen aus dieser Einheit (bewertet in Einheiten des Numéraire-Gutes). 17 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Hauptsätze der Wohlfahrtsökonomik: Definitionen Definition (Ideale Ökonomie) In einer idealen Ökonomie existieren perfekte Wettbewerbsmärkte ohne Externalitäten und Transaktionskosten, in denen alle Teilnehmer als Preisnehmer agieren. Definition (Pareto-Effizienz einer Allokation) Eine erreichbare Allokation ist Pareto-effizient, falls es keine andere erreichbare Allokation gibt, die keinen Markteilnehmer schlechter stellt, aber zumindest ein Individuum besser stellt. 18 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Hauptsätze der Wohlfahrtsökonomik: Theoreme Theorem (1. Wohlfahrtstheorem, Arrow-Debreu) In einer idealen Ökonomie ist jedes kompetitive Marktgleichgewicht Pareto-effizient. Theorem (2. Wohlfahrtstheorem) In einer idealen Ökonomie mit konvexen Präferenzen kann jedes beliebige, Pareto-effiziente kompetitive Marktgleichgewicht tatsächlich erreicht werden (indem vor dem Beginn der Marktaktivitäten eine entsprechende ‘lump sum’ Umverteilung vorgenommen wird). 19 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Marktgleichgewicht bei perfektem Wettbewerb ◮ Also übernimmt Markt bei perfektem Wettbewerb erfolgreich wichtige Allokationsfunktionen: ◮ ◮ ◮ Nachfrage = Angebot: Nachfrage wird genau befriedigt; Preis = Grenzkosten für jede Firma: Firmen teilen Output richtig auf; GRS = Grenzkosten: richtige Gesamtmenge wird produziert. ◮ Implikation des 1. Wohlfahrtstheorems: Die Allokation im Marktgleichgewicht bei perfektem Wettbewerb ist Pareto-effizient. ◮ Heisst das, dass Firmen Nullgewinne machen? Nein! 20 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Zum Vergleich: Langfristiges Marktgleichgewicht ◮ Langfristig können Firmen Markt natürlich sowohl betreten als auch verlassen, falls ihnen dies profitabel erscheint. ◮ Dabei steht allen Firmen langfristig dieselbe Technologie zur Verfügung. Dies impliziert für ein langfristiges Gleichgewicht, in dem keine Firma Anreize besitzt ein- oder auszutreten: ◮ ◮ ◮ ◮ Gewinne der Firmen im Markt können nicht negativ sein, sonst würden sie ihn verlassen. Gewinne der Firmen im Markt können nicht positiv sein, da sonst weitere Firmen in den Markt eintreten würden. Also müssen im langfristigen Gleichgewicht Firmen Nullgewinne machen. 21 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Zum Vergleich: Langfristiges Marktgleichgewicht Definition (Langfristiges Marktgleichgewicht) Gegeben sei eine Technologie, die von allen Firmen benutzt wird. Ein langfristiges Marktgleichgewicht ist ein Preis p ∗ und eine Allokation (x1∗ , . . . , xn∗K , y1∗ , . . . , yn∗P ), die ein kurzfristiges Gleichgewicht darstellen, so dass gilt: π j (p ∗ ) = 0 für j = 1, . . . , n∗ . Damit bedeutet langfristiges Gleichgewicht, dass Angebot und Nachfrage gleich sind und genau so viele Firmen im Markt sind, dass jede Firma Nullgewinne macht. 22 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Wohlfahrtsmass Nutzen – Pareto-Verbesserung Vorschlag: Differenz der individuellen Nutzen von zwei verschiedenen Allokationen x und x ′ als Wohlfahrtsmass: ∆u(x, x ′ ) = u(x) − u(x ′ ). Diese Überlegung führt zum Konzept Pareto-Verbesserung. Definition (Pareto-Verbesserung) Eine Allokation x ist Pareto-besser als eine andere Allokation x ′ , falls für alle Individuen i in der Ökonomie ui (x) ≥ ui (x ′ ) gilt, mit strikter Ungleichheit für mindestens ein Individuum i. 23 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Pareto-Effizienz Definition (Pareto-Optimum) Eine erreichbare Allokation x ist Pareto-optimal, falls es keine andere erreichbare Allokation x ′ gibt, die Pareto-besser als x ist. ◮ Natürliche Mindest-Anforderung an Qualität von Allokationen: alle für alle Seiten profitablen Tauschmöglichkeiten sind ausgeschöpft (insbes.: keine ‘Verschwendung’). ◮ Eine Pareto-optimale Allokation wird auch Pareto-Optimum oder Pareto-effiziente Allokation genannt. 24 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Pareto-Effizienz und Wohlfahrtsvergleiche ◮ Idee eines Wohlfahrts-Masses: Normative Vergleichbarkeit verschiedener Allokation ermöglichen. ◮ Können beliebige Allokationen nach dem Pareto-Kriterium geordnet werden? ◮ Nur falls es entweder keine absoluten Verlierer oder keine Gewinner bei Vergleich der Allokationen gibt! Leider gibt es aber typischerweise sowohl Gewinner als auch Verlierer. ◮ Einfaches Aufsummieren von Nutzengewinnen und -verlusten problematisch, da Nutzen ordinales Konzept und deshalb nicht interpersonell vergleichbar. ◮ Vorschlag: Zahlungsbereitschaft für Allokationen benutzen. 25 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Konsumentenrente Definition (Konsumentenrente) Die Fläche unter der (inversen) Nachfragekurve oberhalb des Marktpreises, Z q∗ [p D (q) − p ∗ ]dq KR = 0 heisst Konsumentenrente. (Annahme: p D (q) integrierbar & monoton). Konsumentenrente = Mass für Zahlungsbereitschaft aller Konsumenten über den Preis hinaus, d.h. ihre potentielle Zahlungsbereitschaft für dieses Gut. 26 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Produzentenrente Definition (Produzentenrente) Die Fläche unter dem Marktpreis oberhalb der (inversen) Angebotskurve bei Preisnehmerschaft (= Grenzkostenkurve der Industrie), Z q∗ PR = [p ∗ − p S (q)]dq 0 heisst Produzentenrente. (Annahme: p S (q) integrierbare & monotone). Produzentenrente = Mass für den Gewinn der Firmen über das Minimum hinaus, d.h. das Ausmass, in dem der Ertrag den Reservationspreis übersteigt. 27 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Konsumenten- und Produzentenrente p q D (p) Betrachte ein Gleichgewicht (p ∗ , q ∗ ) bei perfektem Wettbewerb. p∗ Produzentenrente q S (p) q∗ q 28 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Konsumenten- und Produzentenrente p KR und PR bei (q ∗ , p ∗ ): Flächen zwischen Nachfrage und Grenzkosten. Das Wettbewerbsangebot q S (p) entspricht den Grenzkosten der q D (p) Industrie. Konsumentenrente q S (p) p∗ Produzentenrente q∗ q 29 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Konsumenten- und Produzentenrente Mit diesen Konzepten können wir Marktallokationen bei perfektem Wettbewerb, Oligopol und Monopol konsistent nach ihrer Qualität ordnen. ◮ Differenz der Konsumentenrente vergleicht Allokationen aus Sicht der Käufer, ◮ Differenz der Produzentenrente vergleicht Allokationen aus Sicht der Verkäufer. Frage: Kann die Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente (social / total surplus) zur Einstufung von Allokationen aus Sicht der ganzen Ökonomie genutzt werden? Antwort: Ja, falls Präferenzen der Individuen quasilinear sind. 30 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Imperfekter Wettbewerb ◮ Perfekter Wettbewerb: Firmen agieren als Preisnehmer. Das führt dazu, dass Firmen Ausbringungsmenge so wählen, dass Preis gleich Grenzkosten gilt. ◮ Falls diese Preisnehmer-Eigenschaft nicht gilt, dann herrscht imperfekter Wettbewerb. Davon existieren verschiedene Arten: ◮ ◮ ◮ Monopol, Oligopol, und monopolistischer Wettbewerb. 31 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Monopol: Ein Anbieter und viele Nachfrager ◮ Beispiel: Eintrittsbarrieren wie Patentschutz, staatliche Lizenzen, eine wirklich gute Idee. . . ◮ Ist hier die Preisnehmer-Eigenschaft realistisch? ◮ Sollte die Firma nicht einkalkulieren, dass sie das komplette Marktangebot bereitstellt und ihre Mengenwahl damit direkt den Preis bestimmt? ◮ Ähnliche Argumentation gilt auch für die Fälle des Monopsons (viele Anbieter, ein Nachfrager) und des Oligopols (wenige Anbieter, viele Nachfrager). 32 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Gewinnmaximierung als Preissetzer Falls der Monopolist seinen Einfluss auf den Marktpreis antizipiert, muss dies in seinem Optimierungsproblem berücksichtigt werden. ◮ ◮ ◮ Angenommen, die Marktnachfrage ist eine invertierbare Funktion q D (p). Dann ist p(q D ) eine Funktion, welche die marginale Zahlungsbereitschaft bei Menge q D angibt (inverse Nachfrage, Preisabsatzfunktion). Im Gleichgewicht gilt q D = q S , damit ist Gleichgewichtspreis p ∗ eine Funktion der angebotenen Menge, p ∗ (q S ) =: p(q S ). Annahme: Monopolist hat konvexe Kosten c(q). 33 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Gewinnmaximierung als Monopolist ◮ Optimierungsproblem des Monopolisten: max Ertrag Kosten max p(q S )q M − c(q M ). qM ◮ ◮ Monopol: q S = q M , da nur eine Firma im Markt. FOC für optimale Monopolproduktion q M : h i p M (q M ) + p ′ (q M )q M = c ′ (q M ) p ∗ = c ′ (qj∗ ) . Grenzertrag (GE) = Grenzkosten. ◮ Beobachtung: Bei fallender Nachfragekurve gilt p ′ (q M ) < 0. ⇒ Also: q M < q ∗ und p M > p ∗ ! 34 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Mengenwahl im Monopol graphisch p Gleichgewicht im Monopolmarkt (q M , p M ) bestimmt durch Grenzertrag GE M = q S (p). Wie zuvor entspricht q S (p) den individuellen Grenzkosten. pM q S (p) p ∗ q D (p) qM GE M q ∗ q 35 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Konsumenten- und Produzentenrente im Monopol p KR im Monopol kleiner als bei Wettbewerb, PR im Monopol grösser, PR+KR kleiner im Monopol. Konsumentenrente pM q S (p) p DWL ∗ Die Differenz ist der Wohlfahrtsverlust DWL. Produzentenrente q D (p) qM GE M q ∗ q 36 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Oligopol Mehrere, aber wenige Firmen die den Preis nicht als gegeben betrachten. D.h.: Oligopolist berücksichtigt den Effekt seiner Entscheidungen von ◮ Menge (Mineralwasser wird am Markt verkauft), oder ◮ Preis (Tankstellen an der Autobahn) auf die jeweils andere Grösse. Welche Grösse (Preise oder Menge) gewählt wird, sowie das Timing der Wahl sind wesentlich: ◮ sequentielle Mengenwahl: Stackelberg-Wettbewerb, ◮ simultane Mengenwahl (Q∼C): Cournot-Wettbewerb. ◮ simultane Preiswahl (P∼B): Bertrand-Wettbewerb. 37 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Heinrich von Stackelberg Heinrich von Stackelberg (1905-1946) 38 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Stackelberg-Wettbewerb Zwei Firmen, F1 & F2 wählen sequentiell die jeweilige Ausbringungsmenge. ◮ Zuerst wählt F1 (‘Stackelberg-Führer’) Menge y1 . ◮ F2 (‘Stackelberg-Folger’) beobachtet y1 und wählt anschliessend die Menge y2 . ◮ Als Ergebnis stellt sich der Gleichgewichtspreis so ein, dass ein Angebot von y1 + y2 Einheiten auch nachgefragt wird. ◮ Wer produziert mehr, F1 oder F2? Wer gewinnt mehr? ◮ Wird die sozial optimale Menge produziert? 39 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Stackelberg-Wettbewerb t = 1: Marktführer ◮ ◮ Lineares Modell mit p(q S ) = a − bq S und c(yi ) = c · yi für beide Firmen i = 1, 2 (wobei a > c). Optimierungsproblem von F1: max p(y1 + y2 )y1 − c(y1 ) y1 ⇔ max [a − b(y1 + y2 )]y1 − cy1 . y1 ◮ F1 weiss, dass y2 erst nach y1 gewählt wird! Was raten Sie F1? ◮ F2 maximiert ihren Profit und kennt y1 . Also ist y2 (y1 ) die Lösung des viel einfacheren Optimierungsproblems von F2. Beginnen wir mit diesem einfacheren Problem und verschieben die Lösung des Problems von F1 auf später. 40 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Stackelberg-Wettbewerb t = 2: Marktfolger ◮ F2 löst also folgendes Problem: max[a − b(y1 + y2 )]y2 − cy2 . y2 ◮ FOC für y2 : (a − c) − by1 . 2b Optimale Menge des Folgers ist Funktion der Menge des Führers: y2 (y1 ). y2 = ◮ ◮ Damit lässt sich auch das Problem von F1 recht einfach 1 lösen: Nämlich indem wir y2 (y1 ) = (a−c)−by in das 2b Problem von F1 einsetzen. 41 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Stackelberg-Wettbewerb t = 1: Marktführer ◮ F1 weiss, dass F2 folgende Menge (in Abhängigkeit der Menge von F1) wählt: y2 (y1 ) = (a − c) − by1 . 2b ◮ Einsetzen in Optimierungsproblem von F1: (a − c) − by1 max a − b y1 + y1 − cy1 . y1 2b a−c b ⇐⇒ max (a − c)y1 − y1 − by12 + y12 . y1 2 2 ◮ Damit hängt Problem von F1 nur noch von der eigenen Entscheidung y1 ab. Ableiten ergibt FOC. ◮ 42 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Stackelberg-Wettbewerb: Gleichgewicht ◮ Optimale Mengenwahl von Marktführer und -folger: y1∗ = ◮ a−c 2b und y2 (y1∗ ) = Gleichgewicht erzielt Nachfrage = Angebot bei Preis p ∗ = p(y1∗ + y2 (y1∗ )) = ◮ ◮ ◮ a−c . 4b a + 3c > c. 4 Produktion profitabel, da p ∗ über Stückkosten c. Angebot der Firmen q S = y1∗ + y2 (y1∗ ) individuell profitmaximierend? Ja, da Lösung der individuellen Maximierungsprobleme. Nachfrage der Konsumenten individuell nutzenmaximierend? Ja, per (impliziter) Annahme an inverse Nachfrage p(q S ). 43 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Stackelberg-Wettbewerb graphisch p, y2 p(q S ) F1 & F2 stehen vor Produktionsentscheidung gegeben Grenzkosten und Marktnachfrage. p(y1 + y2(y1)) y2(y1 Grenzertrag Firma 1 y* mc y1 44 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Stackelberg-Wettbewerb graphisch p, y2 p(q S ) Optimale Menge von F2 gegeben y1 : y2 (y1 ) aus der FOC von F2. p(y1 + y2(y1)) y2(y1 y2 (y1 ) Grenzertrag Firma 1 y* mc y1 45 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Stackelberg-Wettbewerb graphisch p, y2 p(q S ) p(y1 + y2(y1)) p(y1 + y2 (y1 )) y2(y1 y2 (y1 ) Grenzertrag Firma 1 Optimierungsproblem von F1 jetzt bzgl. modifizierter Marktnachfrage exkl. y 2 (y 1 ). y* mc y1 46 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Stackelberg-Wettbewerb graphisch p, y2 Optimale Menge von F1 ist Monopolmenge gegeben modifizierte Nachfrage; p(q S ) p(y1 + y2(y1)) p(y1 + y2 (y1 )) y2(y1 y2∗ Grenzertrag Firma 1 ergibt GleichgewichtsMengen y ∗ = (y1∗ , y2 (y1∗ ). mc y1 y1∗ GE1 y2 (y1 ) 47 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Augustin Cournot Augustin Cournot (1801-1877) 48 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Cournot-Wettbewerb: Zwei Firmen ◮ Zwei Firmen F1 & F2 im Markt, dh. q S = y1 + y2 . ◮ p(q S ) = a − bqS und c(yi ) = c · yi für i = 1, 2. ◮ Optimierungsprobleme der Firmen: Firma 1 : max [a − b(y1 + y2 )]y1 − cy1 und y1 Firma 2 : max [a − b(y1 + y2 )]y2 − cy2 . y2 ◮ Bedingungen erster Ordnung für optimale Wahl yi∗ : Firma 1 : a − 2by1∗ − by2 = c, und Firma 2 : a − 2by2∗ − by1 = c. 49 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Cournot-Wettbewerb: Zwei Firmen ◮ ◮ ◮ Umformen der FOC jeweils nach yi∗ ergibt: a − c − by2 a − c − by1 und y2∗ = . y1∗ = 2b 2b FOC sind Funktionen y1∗ (y2 ) und y2∗ (y1 ). Gleichgewicht: Markt-Allokation, so dass alle Teilnehmer optimale Nachfrage- bzw. Angebots-Entscheidungen treffen. Im Gleichgewicht (y1C , y2C ) gilt, dass y1C = y1∗ (y2C ) ◮ und y2C = y2∗ (y1C ). Also: Optimalität der Angebotsentscheidung jeder Firma gegeben die Entscheidungen der anderen Firma. Diese Eigenschaft heisst Cournot-Gleichgewicht a−c y ∗ = y1∗ = y2∗ = . 3b 50 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Cournot-Wettbewerb graphisch: Beste Antwort von F1 y2 y1∗ (y2 ) F1’s optimale Mengenwahl gegeben y2 : p(y1 + y2(y1)) y1∗ (y2 ) = y2(y1 Grenzertrag Firma 1 a − c − by2 . 2b y* y1 y1∗ (0) 51 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Cournot-Wettbewerb graphisch: Beste Antwort von F2 y2 y1∗ (y2 ) Optimale Menge von F2 gegeben y1 : y2∗ (y1 ). p(y1 + y2(y1)) y2∗ (0) y2∗ (y1∗ ) y2(y1 Grenzertrag Firma 1 y1∗ (y2∗ ) y1∗ (0) Am Schnittpunkt gilt y1C = y1∗ (y2∗ (y1C )). yy*2∗ (y1 ) y1 52 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Konvergenz zum Cournot-Gleichgewicht y2 y1∗ (y2 ) p(y1 y21 1 yy*2∗ (y1 ) y2 y20 Beginne mit beliebigem y 0 . Optimale Wahl der Firmen gegeben y 0 ergibt y1∗ (y20 ) und y2∗ (y10 ). Optimale Wahl der Firmen gegeben y 1 ergibt y1∗ (y21 ) und y2∗ (y11 ) ergeben y 2 . . . y n (y n−1 (· · · )) konvergiert gegen die Cournot-Mengen. y1 y10 y11 53 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Cournot-Wettbewerb allgemein ◮ Optimierungsproblem von Firma i: max p(q S )yi − c(yi ). yi P ◮ Da für jedes p gilt: qS = n X yi , ergibt sich die FOC als: i=1 p(q S ) + p ′ (q S )yj∗ = c ′ (yj∗ ). ◮ Beobachtung: Bei fallender Nachfragekurve gilt p ′ (q S ) < 0. ◮ FOC: Preis − inframarginaler Verlust = Grenzkosten. ◮ D.h.: im Cournot-Gleichgewicht sind die angebotenen Mengen yj∗ kleiner als unter perfektem Wettbewerb. 54 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Cournot-Wettbewerb allgemein ◮ FOC einer Firma j ist eine Bedingung an yj∗ : yj∗ − c ′ (yj∗ ) p ′ (q S ) =− p(q S ) . p ′ (q S ) Rechte Seite der FOC ist für alle Firmen gleich. ◮ Falls alle Firmen die selbe konvexe Kostenfunktion haben, müssen alle Firmen die gleiche optimale Ausbringungsmenge yj∗ = y ∗ wählen und q S = nP y ∗ . ◮ Damit lassen sich Gleichgewichtspreis und -menge bestimmen. 55 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Preis-Wettbewerb Im Oligopol-Wettbewerb unter Mengenwahl erhielten wir einen (im Vergleich zum Wettbewerbsergebnis) ◮ zu hohen Preis, und ◮ eine zu geringe Menge. Wie verhält es sich mit Preis-Wettbewerb? 56 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Joseph L.F. Bertrand Joseph Louis François Bertrand (1822-1900) 57 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Preis-Wettbewerb ◮ Zwei Firmen F1 und F2 im Markt für ein homogenes Gut; identische Kostenfunktionen c(yi ) = c · yi . ◮ Beide wählen jeweils Verkaufspreis, p1 bzw. p2 , zu welchem sie jeweils die gesamte sie treffende Nachfrage bedienen müssen. ◮ Nachfrage, welche Fi trifft: D q (pi ), qiD (pi , pj ) = q D (pi )/2, 0, falls pi < pj falls pi = pj falls pi > pj , wobei q D (p) = d − e · p Marktnachfrage von vorhin. ◮ Beachte: Falls p1 = p2 wird die Nachfrage hälftig geteilt. 58 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Preis-Wettbewerb ◮ Problem der Firmen: Gewinn maximieren. ◮ Gewinn von F1 ◮ falls p1 < p2 (p1 − c)(d − ep1 ) 1 π1 (p1 , p2 ) = (p − c)(d − ep1 ) falls p1 = p2 2 1 0 falls p1 > p2 . Maximierungsproblem von F1 max π1 (p1 , p2 ) p1 ◮ FOC? Gewinnfunktion nicht stetig, also nicht überall differenzierbar! 59 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Preis-Wettbewerb ◮ Andere Argumentation: Im Gleichgewicht Marktpreis p = min{p1 ; p2 }, so dass Angebot gleich Nachfrage q = d − ep und p1 , p2 jeweils den Gewinn maximieren. ◮ p < c: ergibt Verlust für Firma mit pi = min{p1 ; p2 }. p > c: impliziert, dass sich mindestens eine Firma nicht optimal verhält: ◮ Angenommen p1 ≥ p2 (> c) (oBdA), F1 kann Preis auf p2 − ε mit ε > 0 klein genug senken. ⇒ F1 bekommt ganze Nachfrage, erhöht ihren Gewinn. ◮ ◮ ◮ Also muss p = c gelten! (p1 = p2 = c individuell optimal?) 60 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Preis-Wettbewerb ◮ Das heisst, schon bei nur zwei Preis-Wettbewerbern wird Ergebnis wie bei perfektem Wettbewerb (Preis = Grenzkosten) erreicht. ◮ Bei simultanem Mengenwettbewerb benötigt man dazu unendlich viele Wettbewerber. ◮ Diese Diskrepanz nennt man Bertrand-Paradox. ◮ Erklärung: Tatsächlich wird im Bertrand-Wettbewerb immer die komplette Nachfrage verauktioniert, ◮ Im Cournot-Wettbewerb erlaubt die Mengenwahl beliebige Verteilung der Marktnachfrage auf die Wettbewerber. ◮ Was ist realistischer? Kommt auf die Situation an (z.B. Procurement-Auctions vs. Kapazitätswahl). 61 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Vergleich der Wettbewerbsformen ◮ Welche Wettbewerbsform ist gemäss der vorgestellten Wohlfahrtskriterien vorzuziehen? ◮ Wir nehmen an, dass eventuelle Gewinne der Firmen an deren Eigentümer abgeführt werden und diesen Nutzen stiften. ◮ Ausserdem gehen wir von quasilinearen Präferenzen aus. ◮ Damit ist Summe aus Produzenten- und Konsumentenrente ein gutes Mass für die Bewertung von Allokationen. ◮ D.h. Bewertungskriterium: Fläche unter der Nachfrageund oberhalb der Angebotsfunktion bei Preisnehmerschaft. 62 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Vergleich der Wettbewerbsformen Lineares, symmetrisches Modell: Nachfrage p(q S ) = a − bq S , a > c, Kostenfunktion c(qi ) = cqi . Wettbewerb qS p∗ Perfekt a−c b c Monopol 1 a−c 2 b a+c 2 Stackelberg 3 a−c 4 b a+3c 4 Cournot n a−c n+1 b a+nc n+1 Bertrand a−c b c KR (a−c)2 2b 1 (a−c)2 4 2b 9 (a−c)2 16 2b n2 (a−c)2 (n+1)2 2b (a−c)2 2b PR 0 1 (a−c)2 4 b 3 (a−c)2 16 b (a−c)2 n b (n+1)2 0 63 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Vergleich der Wettbewerbsformen Bezüglich Preisen ergibt sich also folgendes Bild: Bertrand, ∞-Cournot, perf. WB Stackelberg, 3-Cournot 4-Cournot 2-Cournot Monopol p pc =c a+4c a+3c 5 4 a+2c 3 pm = a+c 2 64 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Vergleich der Wettbewerbsformen Vergleich bezüglich KR/PR/GR? Für beliebiges Marktergebnis q bzw. p haben wir KR = 12 bq 2, KR, PR 0 p PR = (a − c − bq)q KR 0 qm qc a pm pc PR GR q Im Bereich p ∈ [p c , p m ] gilt also: Je höher der Preis, desto ◮ tiefer die Konsumentenrente ◮ höher die Produzentenrente ◮ tiefer die Gesamtrente 65 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Vergleich der Wettbewerbsformen Also: Bertrand, ∞-Cournot, perf. WB Stackelberg, 3-Cournot 4-Cournot Monopol 2-Cournot p pc a+4c a+3c 5 4 =c KR GR pm a+2c 3 = a+c 2 PR 66 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Vergleich der Wettbewerbsformen ◮ Konsumenten- plus Produzentenrente ergibt Gesamtrente: Z q GR = KR + PR = p D (i) − p S (i)di, 0 ◮ ◮ ◮ Dabei ist q die gehandelte Menge, p D (·) die inverse Nachfrage und p S (·) die inverse Angebotsfunktion unter Preisnehmerschaft (d.h. die Grenzkostenkurve der Industrie). Die Gesamtrente GR hängt nur von der Menge q (und nicht vom Preis) ab. Differenz der GR zwischen q 1 und q 2 , q 1Z> 2q 2 : Z 1 q ∆GR(q 1 , q 2 ) = 0 = Z q p D (i) − p S (i)di − p D (i) − p S (i)di. 0 q1 p D (i) − p S (i)di. q2 67 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Vergleich der Wettbewerbsformen ◮ Sei q ∗ Gleichgewichtsmenge bei perfektem Wettbewerb. ◮ Gibt es eine Menge q ′ 6= q ∗ , so dass GR in der Ökonomie steigt? Dh., existiert q ′ 6= q ∗ , so dass ∆GR(q ∗ , q ′ ) < 0? 1) Angenommen q ′ < q ∗ , dann muss gelten: p S (q ′ ) < p S (q ∗ ) = p D (q ∗ ) < p D (q ′ ). p S (q ) p∗ ◮ Damit ergibt sich ∆GR(q ∗ , q ′ ) als p D (q ) ∆GR(q ∗ , q ′ ) = Z q∗ (p D (i) − p S (i))di > 0. q′ q∗ q′ ◮ Also ist GR grösser bei q ∗ als bei q ′ < q ∗ . 68 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Vergleich der Wettbewerbsformen 2) Bleibt noch der Fall q ′ > q ∗ , dann muss gelten: p S (q ′ ) > p S (q ∗ ) = p D (q ∗ ) > p D (q ′ ). ◮ ∆GR(q ∗ , q ′ ) ergibt sich nun zu Z q∗ ∗ ′ ∆GR(q , q ) = p D (i) − p S (i)di q∗ q′ pD (q ) pS (q ) p∗ q′ = − ◮ Z q′ (p D (i) − p S (i))di > 0. q∗ Damit ist GR bei q ∗ auch grösser als bei q ′ > q ∗ . ⇒ Also muss Wettbewerbsmenge q ∗ die Gesamtwohlfahrt (-rente) in der Ökonomie maximieren. 69 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Vergleich der Wettbewerbsformen ◮ Sind Wettbewerbsformen mit Pareto-Kriterium vergleichbar? ◮ Falls z.B. ein Oligopol zerschlagen wird, und perfekter Wettbewerb entsteht, werden die Konsumenten höheren Nutzen, aber die Firmen niedrigeren Gewinn haben. ◮ Können die Konsumenten die Firmen für die erlittenen Gewinneinbussen kompensieren? ◮ Falls Präferenzen quasilinear: Da Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente bei Wettbewerb grösser ist als im Oligopol, ist perfekter Wettbewerb auch Pareto-besser. ◮ Generelle Idee: Können Gewinner Verlierer tatsächlich auszahlen? 70 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Kollusion ◮ Vergleich der Wettbewerbsformen ergibt: Produzentenrente im Monopol am höchsten. ◮ Monopol erscheint erstrebenswert für Firmen! ◮ Gegeben es sind mehrere Firmen im Markt, wie kann man Monopolrenten erreichen? ◮ Kollusion: unerlaubtes Zusammenwirken mehrerer Personen zum Nachteil eines Dritten. ◮ Dies ist sittenwidrig. 71 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Kollusion: Beispiele Markt Schienen Feuerwehrfahrzeuge Kautschuk Autoglas Computerchips Kaffee Gas Rolltreppen Vitamine Bier .. . Jahr 2012 2013 2013 2008 2009 2009 2013 2007 2002 2007 .. . Firmen Thyssen-Krupp u.a. Iveco u.a. Eni, Bayer u.a. Saint-Gobain u.a. Intel u.a. Dallmayr, Melitta, Tchibo E.On und Gaz de France Thyssen-Krupp u.a. BASF, Roche u.a. Heineken u.a. .. . Strafe (Mio. e) 103 7 181 1’380 1’060 160 1’100 992 790 274 .. . Quelle: Handelsblatt 13.05.2013, “Die dicksten Kartellverfahren” 72 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Kollusion ◮ ◮ ◮ ◮ ◮ ◮ Gehen wir von einem Cournot-Oligopol aus n Firmen mit simultaner Mengenwahl aus. Angenommen, ein bindender Vertrag kann zwischen den n Oligopolisten geschlossen werden, der Mengen qi jeder Firma i spezifiziert. Gibt es einen Vertrag (q1 , . . . , qn ) der die Firmen strikt besser stellt als der simultane Mengenwettbewerb? a−c a−c Monopolmenge q M = , ⇒ zB. qi = . 2b 2nb Dieser Vertrag ermöglicht eine Firmen-Pareto-Verbesserung! Aber: Gleichgewichtsmenge und Wohlfahrtsmass GR = KR + PR sinken im Vergleich zum Cournot-Marktergebnis! 73 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Kollusion ◮ Bindende Verträge zwischen Oligopolisten über z.B. Preise (Preiskartell) sind generell verboten. Aber: “People of the same trade seldom meet together even for merriment and diversion, but the conversation ends in a conspiracy against the public or in some contrivance to raise prices.” (Adam Smith, 1776. “The Wealth of Nations”) ◮ Informelle Übereinkünfte (tacit agreements)? ◮ Spieltheorie, Wettbewerbstheorie. 74 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Produktdifferenzierung und monopolistischer Wettbewerb ◮ Bis jetzt: Homogene Güter. ◮ Könnte Errichtung von Nischenmärkten durch Produktdifferenzierung Monopolrenten ermöglichen? ◮ Produktdifferenzierung (auch lokales Monopol). Zwei Möglichkeiten: ◮ ◮ ◮ räumliche Produktdifferenzierung (Hotelling), monopolistischer Wettbewerb (Mikro A). 75 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Räumlicher Wettbewerb ◮ Möglichkeit zur Produktdifferenzierung: Räumliche Entfernung der Verkaufsstellen. ◮ Marktmacht der Firmen kommt von unterschiedlicher Entfernung zu den Konsumenten. ◮ Beispiel: Zwei Tankstellen in zwei verschiedenen Stadtteilen. ◮ Anbieterwechsel erschwert durch räumliche Entfernung, dh. Benzin in den Stadtteilen sind imperfekte Substitute! ◮ Wo sollten sich Firmen im Raum positionieren? 76 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Hotelling-Wettbewerb ◮ ◮ ◮ ◮ Einfachste Möglichkeit: Lineare Stadt (Bars am Strand). Konsumenten sind charakterisiert durch ihren Lokations-Typ ti , der gleichverteilt ist auf [0, 1]. Zwei Firmen: A und B können sich einen Standort xj ∈ [0, 1], j = A, B aussuchen und wählen jeweils den Verkaufspreis des Gutes pj , j = A, B. Annahme (ohne Einschränkung an Allgemeinheit): xA ≤ xB . Firmen haben jeweils Grenzkosten von 1. 0 1/ γ ··· 1/ 2 1 77 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Hotelling-Wettbewerb Nutzen eines Konsumenten am Ort ti : 0 : aus Konsumverzicht, 100000 − p − |x − t ui (·) = j j i | : vom Kauf bei Firma j = {A, B}. | {z } |{z} | {z } ◮ Wert ◮ Preis Distanz Nachfrage nach A und B gegeben Preise pA und pB und Standorte xA < xB ? Konsument i kauft von A falls 100000 − pA − |xA − ti | > 100000 − pB − |xB − ti |. ◮ Also gilt für die Käufer von A |xB − ti | − |xA − ti | > pA − pB . (∗) 78 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Hotelling-Wettbewerb ◮ Es existiert ein Konsument mit ti = t ∗ , t ∗ ∈ [0, 1] so dass alle Konsumenten mit t < t ∗ bei A kaufen und alle Konsumenten mit t > t ∗ bei B kaufen. ◮ Für indifferenten t ∗ gilt aus (∗): t∗ = A ti − xA pB − pA + xA + xB . 2 xB − ti ti B 79 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Hotelling-Wettbewerb ◮ Gewinnfunktionen der Unternehmen sind also (mc = 1): pB − pA + xA + xB πA (p, x) = (pA − 1), und 2 pB − pA + xA + xB πB (p, x) = 1− (pB − 1). 2 ◮ Bei Preiswahl sind Standorte xA und xB gegeben und Unternehmen maximieren max πA (p, x) bzw. max πB (p, x). pA ◮ pB Dies ergibt die FOCs: pA = 1 xA + xB + pB + 2 2 und pB = 1 xA + xB − pA +1− . 2 2 80 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Hotelling-Wettbewerb ◮ Aus den FOCs der Unternehmen erhalten wir die Gw-Preise: pA = 1 + ◮ ◮ 2 + xA + xB 4 − (xA + xB ) und pB = 1 + . 3 3 Es gilt pi > 1, d.h.: Preise höher als Grenzkosten. Falls Standorte symmetrisch (z.B.: xA = 1/3 , xB = 2/3 ), dann gilt xA + xB = 1, also pA = pB = 2. ◮ Standortwahl? Reihenfolge? ◮ Hier nur Intuition: können Standorte xA 6= xB Ergebnis von Gewinnmaximierung sein? Mehr dazu im Spieltheorieteil! 81 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Hotelling-Wettbewerb ◮ Falls Unternehmen Preis-Wettbewerb gegeben Standorte antizipieren, sind ihre Profitfunktionen bei der Standortwahl: xA + xB 2 + xA + xB und πA (xA , xB ) = 2 3 2 − (xA + xB) 4 − (xA + xB ) πB (xA , xB ) = . 2 3 ◮ A’s Gewinn steigt monoton in xA , B’s sinkt monoton in xB . Dh. A wählt xA so hoch, B xB so niedrig wie möglich. A und B waren aber festgelegt durch xA ≤ xB . Damit xA = xB notwendig für Gewinnmaximum beider Firmen. Dh. keine Produktdifferenzierung, beide Tankstellen (Strandbars, . . . ) liegen nebeneinander. ◮ ◮ ◮ ◮ 82 / 83 Mikro B - Märkte Gleichgewicht Wettbewerb Wohlfahrt Monopol Oligopol Produktdifferenzierung Hotelling- und monopolistischer Wettbewerb ◮ ◮ ◮ ◮ ◮ ◮ Produktdifferenzierung ermöglicht gewissen Preissetzungsspielraum für Firmen. Ermöglicht Aussagen über Effizienz der Produktdifferenzierung (zu wenig/zu viel Produktdifferenzierung?) Preis kann Grenzkosten übersteigen, Firmen erhalten Renten. Dh. Fixkosten für Forschung und Entwicklung können über lokale Monopole amortisiert werden. Hotelling-Linie kann auch durch Kreis ersetzt werden (Salop). Monopolistischer Wettbewerb: keine Transportkosten, sondern individuell verschiedene Präferenzen für unterschiedliche Produktvariationen. 83 / 83