Wissen speichern und bewahren Gedächtnis Um Informationen abrufbar zu speichern, müssen wir Lernwege suchen, die unserem Lerntyp angemessen sind, denn nur dann kann es uns gelingen, diese Informationen in unserem Gedächtnis zu verankern. In der Forschung unterscheidet man drei Arten des Gedächtnisses: • Ultrakurzzeit-Gedächtnis (UZG) • Kurzzeit-Gedächtnis (KZG) • Langzeit-Gedächtnis (LZG) Im UZG werden Informationen maximal für 20 Sekunden bewahrt. Diese Zeitdauer reicht aus, um z. B. beim Anfahren auf eine Kreuzung ein Vorfahrtsschild wahrzunehmen und zu befolgen. Das KZG speichert Informationen für kurze Zeit, während das LZG diese unter Umständen für das ganze Leben aufnimmt. Wichtig für das Lernen in Schule und Beruf ist vor allem die Frage, wie Informationen aus dem KZG in das LZG übernommen werden können. Allerdings ist auch Wissenschaftlern bis heute nicht völlig klar, wie die Prozesse des Einprägens und Erinnerns naturwissenschaftlich zu erklären sind. Dabei spielen Nervenzellen und deren Synapsen (Kontakt- bzw. Umschaltstellen) eine wichtige Rolle. Die drei Gedächtnisse Ultrakurzzeit-Gedächtnis (UZG). Unser Gedächtnis arbeitet in drei Stufen. Was wir behalten wollen, gelangt über die Sinnesorgane zunächst in das Ultrakurzzeit-Gedächtnis. Hier kreisen die neuen Informationen einige Zehntelsekunden lang in Form von elektrischen Erregungen im Gehirn. Finden sie in dieser Zeit keinen "Anschluss", werden sie als unwichtig eingestuft und gelöscht. Kurzzeit-Gedächtnis (KZG). In diesem zweiten Speicher können Informationen einige Sekunden bis wenige Minuten lang verweilen. Was danach noch vorhanden ist, geht in das LangzeitGedächtnis über. Langzeit-Gedächtnis (LZG). Ein Autofahrer hat bei einem Unfall einen Schock erlitten. Er weiß noch, dass er 50 Minuten vor dem Unfall zu Hause losfuhr. Er kann auch berichten, welchen Weg er nahm. Was jedoch kurz vor und beim Unfall geschah und zur Zeit des Unfalls noch im Kurzzeit-Gedächtnis kreiste, ist weg. Der Schock hatte die Erregungen ausgelöscht. Was aber bereits Eingang ins Langzeit-Gedächtnis gefunden hatte, blieb erhalten. Was im Langzeit-Gedächtnis gespeichert ist, kann lebenslang in Erinnerung bleiben. An manches erinnert man sich aber erst allmählich wieder: Man muss dann regelrecht im Gedächtnis "suchen". Aufgaben: 1. Stellen Sie den Prozess der Informationsaufnahme vom UZG bis zum LZG als Ablaufdiagramm dar. 2. a) Erläutern Sie die folgenden Karikaturen mit Hilfe der Erkenntnisse aus der Gedächtnisforschung. 2. b) Formulieren Sie zu einer Karikatur das Ihrer Meinung nach dargestellte Lernhindernis sowie drei mögliche Gegenmaßnahmen.