Semyon Bychkov - Münchner Philharmoniker

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Semyon Bychkov
Jörg Brückner
Mittwoch, 17. September 2014, 19 Uhr
Donnerstag, 18. September 2014, 20 Uhr
Freitag, 19. September 2014, 20 Uhr
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A n t o n í n D v o řá k
„Karneval“
Ouvertüre für Orchester op. 92
Richard Strauss
Konzer t für Horn und Orchester Nr. 2 Es-Dur AV 132
1. Allegro | 2. Andante con moto | 3. Rondo: Allegro molto
A n t o n í n D v o řá k
Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95
„Z nového sveta“ (Aus der neuen Welt)
1. Adagio – Allegro molto | 2. Largo
3. Scherzo: Molto vivace | 4. Allegro con fuoco
Semyon Bychkov, Dirigent
Jörg Brückner, Horn
Mit t woch, 17. September 2014, 19 Uhr
1. Öf fentliche Generalprobe
Donnerstag, 18. September 2014, 20 Uhr
1. Abonnementkonzer t b
Freitag, 19. September 2014, 20 Uhr
1. Abonnementkonzer t c
Spielzeit 2014/2015
117. Spielzeit seit der Gründung 1893
Valery Gergiev, Chefdirigent (ab 2015/2016)
Paul Müller, Intendant
2
Antonín Dvořák: „Karneval“ op. 92
Auf dem Weg vom „Musikant“ zum „Poet“
Klaus Döge
Antonín Dvořák
Lebensdaten des Komponisten
(1841–1904)
Geboren am 8. September 1841 in Nelahozeves
(Mühlhausen) unweit von Prag / Böhmen; gestorben am 1. Mai 1904 in Prag.
„Karneval“
Ouvertüre für Orchester op. 92
Entstehung
Die Konzertouvertüre „Karneval“ wurde zwischen 28. Juli und 14. August 1891 in Vysoka,
der Sommerresidenz Dvořáks, als zweiter Teil der
Ouvertüren-Trilogie „Natur [op. 91], Leben [op.
92] und Liebe [op. 93]“ skizziert und anschließend
sofort in Partitur gesetzt; die Partiturreinschrift
trägt das Abschlussdatum „12. September 1891“.
Widmung
„Der Tschechischen Universität in Prag gewidmet“; die Prager Karl-Ferdinand-Universität
hatte Dvořák am 17. März 1891 das Diplom eines
Ehrendoktors überreicht, dabei aber auf einen
offiziellen Festakt verzichtet.
Uraufführung
Am 28. April 1892 in Prag im Konzertsaal „Rudolfinum“ (Orchester des Tschechischen Nationaltheaters unter Leitung von Antonín Dvořák). Das
denkwürdige Konzert, bei dem auch die beiden
anderen Ouvertüren der Trilogie „Natur, Leben
und Liebe“ uraufgeführt wurden, bildete Dvořáks
Abschiedskonzert vor seiner Abreise nach Amerika.
3
Ludwig Michalek: Antonín Dvořák (1891)
4
Antonín Dvořák: „Karneval“ op. 92
„Spezifischer Symphoniker“ oder
„dichtender Symphonist“ ?
In den späten 1880er Jahren macht sich in
Dvořáks Schaffen eine Entwicklung bemerkbar,
die als zunehmendes Poetisieren der musikalischen Sprache und als zunehmende Hinwendung
des Prager Komponisten zur „Programm-Musik“
zu benennen ist. Den Ausgangspunkt stellten die
im April und Mai 1889 komponierten 13 Klavierstücke „Poetische Stimmungsbilder“ op. 85 dar,
über die Dvořák seinen Berliner Verleger Fritz
Simrock wissen ließ: „Jedes Stück wird einen
Titel haben und soll etwas ausdrücken – also
gewissermaßen Programm-Musik !“ Und einem
Freund schrieb er zu diesem Werk: „Denn diesmal bin ich nicht nur absoluter Musikant, sondern Poet. Lachen Sie nicht über mich !“ Als
Endpunkt dieser Entwicklung entstanden in den
Jahren 1896 bis 1898 die fünf symphonischen
Dichtungen „Der Wassermann“ op. 107, „Die
Mittagshexe“ op. 108, „Das goldene Spinnrad“
op. 109, „Die Waldtaube“ op. 110 und „Ein Heldenlied“ op. 111 – Werke, mit denen der als „Prototyp“ der absoluten Musik (Theodor Helm) gefeierte Tonsetzer nicht mehr als „spezifischer Symphoniker“, sondern als „dichtender Symphonist“
(Franz Liszt) Abschied vom Komponieren für Orchester nahm.
Natur, Leben und Liebe
Eine wichtige Station auf diesem Weg stellt
jene Konzertouvertüren-Trilogie op. 91, 92 und
93 dar, mit der Dvořák konzeptionell auf die poe­
tische Tradition eines Beethoven („Coriolan“,
„Egmont“) oder Mendelssohn („Sommernachts-
traum“, „Die Hebriden“) Bezug nimmt, und als
deren Mittelstück das Opus 92 fungiert. „Natur,
Leben und Liebe“ lautet der Generaltitel der
Trilogie, in der der Prager Komponist drei Seiten des menschlichen Daseins musikalisch zu
schildern versucht: An erster Stelle die Verbundenheit des Menschen mit der Natur (die
durch das Zitat eines Kirchenlieds einen religiösen Einschlag erhält), an dritter Stelle die Liebe (die durch den Rückgriff auf Shakespeares
„Othello“ als tragische Liebe erscheint), und in
der Mitte das Leben, aus dem Dvořák einen der
lebensfreudigsten Momente überhaupt aufgreift:
Den Karneval mit seiner Fröhlichkeit und seinem
ausgelassenen Treiben. Kompositorisch korrespondiert mit diesem Thema neben der Grundtonart A-Dur, die bereits Christian Friedrich
Daniel Schubart in seinen „Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst“ als Tonart „jugendlicher
Heiterkeit“ charakterisierte, allem voran die
instrumentale Besetzung, in der die Gruppe der
Schlaginstrumente (Pauken, Becken, Tamburin,
Triangel) quantitativ und einsatzmäßig in einer
Art erscheint, wie sie uns nur selten in Dvořáks
Schaffen begegnet. Das schnelle Grundtempo,
die Stretta am Ouvertüren-Ende, die oft hektische Rhythmik, die zahlreichen Tonumspielungen, eine pulsierende Melodik und die vielfach
aufgeregten Begleitfiguren unterstreichen das
Moment der karnevalistischen Ausgelassenheit.
Melancholie und Vergänglichkeit
Doch kennt Dvořáks musikalische Schilderung
des Karnevals auch andere Töne: Eine gewisse
Melancholie macht sich breit beim Erklingen
des in Moll stehenden Gegenthemas zu Beginn
5
Das Prager „Rudolfinum“, Uraufführungsort der Ouvertüren-Trilogie „Natur, Leben und Liebe“ (1892)
des zweiten Teils der Exposition – es wird bezeichnenderweise vom Passus duriusculus im
Fagott vorbereitet. Und wie aus einer anderen
Welt kommend erscheint jene Episode am Anfang der Durchführung mit ihrer so überaus
schön klingenden Kantilene (zuerst in der Flöte,
dann in der Solovioline) und dem aus Opus 91
bekannten und den Kuckucksruf nachahmenden
Naturmotiv (Englisch Horn). Auffällig ist darüber hinaus, dass die Gegenstimme dieser Episode eine Variante jenes 4-tönigen Todesmotivs
enthält, das Dvořák 1888 bei der Komposition
seiner „Liebeslieder“ op. 83 nach den Worten
„Wann, ach wann, spült die Welle des Lebens
mich hinab“ erstmals niederschrieb, bevor er es
zum Hauptmotiv seines „Requiems“ heranzog
und in der Ouvertüre „Othello“ op. 93 – genau
dort, wo die Liebe zum Mord führt – erneut verwendete. Karnevalistisches Treiben also, dem
musikalisch der Spiegel der Vanitas und damit
der eigenen Vergänglichkeit vorgehalten wird.
Der Schrecken allerdings ist nur von kurzer
Dauer: Im weiteren Verlauf der Durchführung,
die zunächst als Fugato gestaltet ist, beginnt
sich das karnevalistische Treiben wieder zu
behaupten und eröffnet mit seinem Hauptmotiv im Fortissimo die Reprise. In ihr wird das
melancholische Gegenthema in Moll aus der
Exposition ausgespart zugunsten einer in Tempo und Gestus gesteigerten Coda, mit der Dvořák
deutlich macht: Karneval ist das pulsierende
Leben und nicht die Zeit für Trübsal und Grübelei.
6
Richard Strauss: 2. Hornkonzert Es-Dur
Die Kunst des Vaters in der Musik des Sohnes
Stephan Kohler
Richard Strauss
(1864–1949)
Konzert für Horn und Orchester Nr. 2 Es-Dur
AV 132
1. Allegro
2. Andante con moto
3. Rondo: Allegro molto
am 28. November 1942 fertig wurde („Im schönen Haus von Wien“), entstand eine gleich­
berechtigte Fassung für Horn mit Klavierbegleitung, deren Komposition Strauss bereits am
11. November 1942 beendet hatte.
Widmung
„Dem Andenken meines Vaters“ (in der ungedruckten Klavierfassung); die Orchesterfassung
enthält keine offizielle Widmung. Richard
Strauss’ Vater Franz Strauß (1822–1905) war in
der Königlich-Bayerischen Hofkapelle zu München (heute: Bayerisches Staatsorchester) jahrzehntelang als 1. Solo-Hornist und über viele
Jahre hinweg auch als Orchestervorstand tätig.
Uraufführung
Lebensdaten des Komponisten
Geboren am 11. Juni 1864 in München; ge­storben am 8. September 1949 in GarmischPartenkirchen.
Entstehung
Richard Strauss komponierte das zweite seiner
beiden Hornkonzerte im Herbst 1942 in Wien;
parallel zur Orchesterfassung, deren Reinschrift
Uraufführung der Orchesterfassung: Am
11. Au­g ust 1943 in Salzburg im Rahmen eines
Orchesterkonzerts der Salzburger Festspiele
(Wiener Philharmoniker unter Leitung von Karl
Böhm; Solist: Gottfried von Freiberg). Uraufführung der Klavierfassung: Am 25. Juni 1989 in
München im Rahmen eines Festkonzerts des
Richard-Strauss-Instituts München anlässlich
des 125. Geburtstags von Richard Strauss (Horn:
Johannes Ritzkowsky; Klavier: Wolfgang
Sawallisch und Barton Weber).
7
Vater und Sohn: Franz Strauß und Richard Strauss (um 1900)
8
Richard Strauss: 2. Hornkonzert Es-Dur
Der Vater: „Joseph Joachim auf
dem Horn“
Das München der Jahrhundertmitte hatte den
jungen Strauss mehr, als ihm später lieb war,
geprägt. Als Sohn eines der berühmtesten Hornisten seiner Zeit, des aus der Oberpfalz zu­
gewanderten Franz Strauß (1822–1905), war
Richard schon früh mit dem Musikleben seiner
Heimatstadt vertraut, in dem er bereits als Kind,
hochmusikalisch und frühreif wie er war, eine
nicht unbedeutende Rolle zu spielen begann.
Die wichtigste Gestalt der Münchner Jugendjahre war zweifellos der Vater, der nicht nur
überzeugter Wagner-Gegner, sondern vor allem
Verfechter eines spätbiedermeierlichen Klassizismus war. Den „Joachim auf dem Horn“ soll
Hans von Bülow Franz Strauß genannt haben
– aus dem Munde eines glühenden Bewunderers
des Geigenvirtuosen Joseph Joachim das höchste Lob für Franz Strauß, das Bülow zu vergeben
hatte. Auch Bülows Antipode Richard Wagner
wusste seinem Münchner Widersacher zu bescheinigen, dass er unübertrefflich das Horn
zu blasen verstünde, gleichwohl er ein widerwärtiger Charakter und bösartiger Querulant
sei. Franz Strauß hat die Uraufführungssoli
vieler Wagner’scher Werke geblasen, vom
Münchner „Tristan“ von 1865 bis zum Bayreuther
„Parsifal“ von 1882. Mag sein, dass Richard, wie
er als Erwachsener dem Grazer Musikhistoriker
Friedrich von Hausegger versicherte, schon in
der Wiege einen Horn-Ton seines „Tristan“ übenden Vaters höher schätzte als einen Geigen-Ton:
beim Violinspiel habe er geweint, beim Horn
hingegen mild gelächelt. Tatsache ist jedoch,
dass der junge Komponist nicht nur intimste
Kenntnisse im Bereich der Hornspieltechnik dem
„Königlich-Bayerischen Kammermusiker“ Franz
Strauß verdankte, sondern dass er gegen Ende
des 19. Jahrhunderts unter den Komponisten
seiner Generation den wohl kompliziertesten
und anspruchsvollsten Hornsatz geschrieben
hat.
Der Sohn: Begabter Stilkopist
Doch auch quantitativ waren die Münchner
Jugendjahre die fruchtbarsten seines Lebens:
Am meisten habe er zwischen 1872 und 1885
komponiert, äußerte sich Strauss Friedrich von
Hausegger gegenüber, und wie er ironisch hinzusetzte, „zu viel und zu unkritisch“. Ein Überblick über Strauss’ Jugendkompositionen, zumeist Werke für kammermusikalische Besetzungen, wirft in der Tat die Frage auf, wie es
dem 1864 geborenen, frühreifen Kind gelingen
konnte, im Alter von 10 Jahren perfekt durchgebildete Stilkopien Mendelssohn’scher oder
Schumann’scher Kompositionskunst so mühelos, aber auch so zahlreich zu produzieren.
Kammermusik war recht eigentlich die Domäne
des jungen Strauss, der sicher nicht zu Unrecht
im Bereich der intimeren Musizierformen ein zur
Erprobung kompositorischer Techniken bestens
geeignetes und gut überschaubares Übungs­
terrain erblickte. Bis zu Beginn der 80er Jahre
waren Strauss’ Kompositionen in erster Linie
für das häusliche Musizieren in und mit der Familie Pschorr bestimmt, der die Mutter des Komponisten entstammte: Tänze, Lieder, Klavierstücke, Sonaten und Sonatinen nach klassischen
Vorbildern wechseln mit ersten zaghaften Versuchen, „mit Hilfe des Herrn Kapellmeisters
9
Karl Böhm und Richard Strauss nach der Salzburger Uraufführung (1943)
10
Richard Strauss: 2. Hornkonzert Es-Dur
Meyer“, eines am Münchner Hof- und Nationaltheater beschäftigten Aushilfsdirigenten und
Korrepetitors, für größere Instrumentalbesetzungen zu schreiben.
Krisen der Form-Inhalt-Relation
In dieser stetig fortschreitenden Entwicklung
markierte die 1887 komponierte Violinsonate
Es-Dur op.18 eine bemerkenswerte „Wende“,
indem sie das umfangreiche frühe Kammer­
musikschaffen des Komponisten gleichsam „beendete“; hinter der Wende verbarg sich eine
Krise, die aus dem für Strauss immer unauflösbarer werdenden Konflikt zwischen tradierter
Formenwelt und moderner Ausdrucksästhetik
resultierte. Schon die Violinsonate sprengte
den klassischen Formenvorrat, indem sie ihn
mit geradezu theatralischem Aufwand „in Szene“ zu setzen versuchte. Eine ein Jahr später,
1888 begonnene Hornsonate blieb Fragment;
lediglich der Mittelsatz wurde vollendet und
der Nachwelt unter dem Titel „Andante C-Dur“
AV 86 a nachträglich bekannt gemacht: Für
Strauss war es immer schwieriger geworden,
seine musikalische Phantasie mit den Vorgaben
der Wiener Klassik in Einklang zu bringen, die
er als untauglich erachtete, seinem musikalischen Ausdruckswillen als Formgefäß zu dienen.
Wie fast immer bei Strauss, wurde auch in diesem
Fall die Krise nicht „auskomponiert“, sondern kurz
entschlossen „beiseite gelegt“, d. h. der Komponist ging den aus seiner Sicht atavistischen
Formen künftig aus dem Weg und pflegte an
ihrer Stelle das einsätzige Werk mit individuellem, meist frei erfundenem Formcharakter,
wie es sein Vorbild Franz Liszt tat. Schon früher war im Umfeld der anspruchsvollen, manch-
mal etwas angestrengt erzwungenen Groß­
formen eine Vorliebe für romanzenähnliche
Gebilde mit kantabler Grundhaltung aufgefallen, die der lyrischen Begabung des Komponisten deutlich mehr entsprachen; Franz Strauß
hatte sie in regelmäßigen Abständen Joseph
Rheinberger, dem Direktor der „Königlichen
Musikschule“, vorgelegt, der sie wohlwollend
begutachtete, bis er eines Tages sagte: „Schade, dass er jetzt auf das moderne Fahrwasser
einzuschwenken scheint, er hätte soviel
Talent...!“
„Formschön, brillant und mund­
gerecht“
Weit mehr als eine Talentprobe stellte bereits das
frühe „Concert für das Waldhorn“ dar, für das
der junge Komponist wahlweise Orchester- oder
Klavierbegleitung vorsah. Eine der beiden Versionen widmete er seinem Vater: diejenige für
Horn und Klavier, vom knapp 19-jährigen Strauss
mit Bruno Hoyer, dem Lieblingsschüler seines
Vaters, in einem leider nicht mehr datierbaren
Konzert des Münchner Tonkünstler-Vereins
Anfang 1883 uraufgeführt. Die Widmung der
Kammermusik-Version an Franz Strauß durfte
als eine Art innerfamiliärer Selbstverständlichkeit gelten, verdankte doch Richard die hier offen zutage tretende Prägung durch Erziehungsstrategien im Geiste Mozarts und der deutschen
Frühromantiker unmissverständlich den pädagogischen Absichten seines Vaters. Wie die
benachbarten Werke der Cellosonate op. 6, des
Violinkonzerts op. 8 oder der f-Moll-Symphonie
op. 12 spiegelt das dreisätzig gebaute Hornkonzert aber auch – und darin überflügelt es
die meisten der zeitgleich entstandenen Werke –
11
Manuskriptseite aus der bisher unpublizierten Klavierfassung des Konzerts (1942)
Strauss’ Prädestiniertheit zur Entwicklung eines
unverwechselbaren Personalstils. „Formschön“,
„brillant“ und für den Hornisten „mundgerecht“
nannte es Strauss’ erster Biograph Max Steinitzer, der besonders auf die lyrische Grundhaltung, die Kantabilität der Themen- und
Motivfortspinnungen hinwies, die die eigentliche thematische Arbeit in den Hintergrund
treten lässt.
Alterswerk mit Symmetrieeffekt
So erfolgreich sich Strauss’ erstes Hornkonzert,
zumal in der Orchesterfassung, auch bewährt
hat: Instrumentalkonzerte schrieb der Opernkomponist und Autor zahlreicher „Tondichtungen“ und Lieder in der Folgezeit nur noch sporadisch. Die wenigen Werke, die dieser Gattung
zuzurechnen sind, verteilen sich zur Hälfte auf
die Jugendzeit des unter väterlicher Obhut,
später unter Hans von Bülows Augurenblicken
sich entwickelnden Komponisten – zur anderen
Hälfte auf das Spätwerk, das im und in den
Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in Wien,
Garmisch und an verschiedenen Orten in der
Schweiz entstand. Während das Opern- und
Liedschaffen ein fast lebenslanges Kontinuum
darstellte, ja selbst die Gattung „Symphonische
Dichtung“ über viele Dezennien hinweg präsent
war (um sich in Spätwerken wie „Metamorphosen“ und „Die Donau“ fortzusetzen), blieben
kammermusikalische und konzertante Musizierformen in klarer Symmetrie auf Anfang und Ende dieses singulären Lebenswerks beschränkt.
Der Symmetrieeffekt war sicherlich beabsichtigt und nicht nur biographischer, sondern auch
ideen- und kompositionsgeschichtlicher Natur.
12
Rückkehr zu den Anfängen
Was Strauss im hohen Alter veranlasste, mit
einem zweiten Hornkonzert (in derselben Ton­
art Es-Dur) auf sein frühes „Concert für das
Waldhorn mit Begleitung des Orchesters oder
Pianoforte“ Bezug zu nehmen, war kein Akt der
Nostalgie oder des erfolgsbewussten Rück­griffs auf bewährte Kompositionsmuster; der
Komponist des späten Oboenkonzerts, des DuettConcertinos für Klarinette und Fagott und zahlreicher anderer, dem Formenreichtum der Wiener Klassik verpflichteten und kammermusikalisch aufgehellten Werke wollte ganz bewusst
zu seinen künstlerischen Anfängen zurückkehren, die in ähnlicher Weise wie das Spätwerk,
nur etwas unbekümmerter und direkter, die Nähe von Haydn, Mozart, Mendelssohn und Schumann suchen. Insbesondere das späte Hornkonzert von 1942, genau sechs Jahrzehnte nach
seinem Vorgängerwerk entstanden, spiegelt
dieses zirkuläre Einmünden des Endes in den Anfang, die Rückbesinnung des altersweisen Komponiervirtuosen auf dieselben Vorbilder, denen
er schon als jugendliches Genie gehuldigt hatte
und zu denen im Fall der beiden Hornkonzerte
natürlich auch das Leitbild des Vaters Franz Strauß
gehörte. „Seinem lieben Vater, Herrn Franz Strauß,
Königlich-Bayerischer Kammermusiker“ war
schon die Klavierfassung des 1. Hornkonzerts
gewidmet; die erst vier Jahrzehnte nach dem Tod
des Komponisten aufgetauchte und bis heute
ungedruckte Klavierfassung des 2. Hornkonzerts
widmete Strauss folgerichtig „dem Andenken
meines Vaters“: Symmetrie also auch im Bereich
der Widmungen ! Den Klavierpart des späten
Hornkonzerts hat der greise Komponist allerdings so überreich gestaltet, dass er von nur
einem Spieler allein nicht zu bewältigen ist. Ein
zweites, „ad libitum“ hinzugezogenes Klavier
ermöglicht es, den üppigen Klaviersatz des späten Strauss so zum Erklingen zu bringen, dass
dabei keine Note verschenkt wird.
Selbstironie und Understatement
Einen Tag nach der Fertigstellung des 2. Hornkonzerts im November 1942 in Wien schrieb
Strauss in einem Brief an seine Lieblingssopranistin Viorica Ursuleac: „Mit dem ‚Blick vom
oberen Belvedere’ [einem Klavierlied nach einem
Text von Josef Weinheber] habe ich soeben ein
kleines Hornkonzert vollendet, dessen dritter
Satz (6/8 Rondo) sogar ganz nett ausgefallen
ist.“ „Sogar ganz nett“ ist im Vokabular des alten
Strauss eines jener typischen Understatements,
in denen sich die Einsicht, dass die eigene Uhr
unweigerlich abgelaufen ist, mit dem berechtigten Stolz über das immer noch Mögliche seiner
retrospektiven Kunstauffassung mischt. Um das
Aufführungsrecht der Orchesterfassung rivali­
sierten die beiden mit Strauss befreundeten
Dirigenten Clemens Krauss und Karl Böhm, wobei es Böhm gelang, sich die Uraufführung unter
seiner Leitung bei den Salzburger Festspielen 1943
zu sichern. Die Klavierfassung als spätes Pendant zur Klavierfassung des frühen Hornkonzerts
sollte der musikalischen Welt solange verborgen
bleiben, bis sie der Autor dieses Textes wäh­rend seiner Amtszeit als Direktor des RichardStrauss-­I nstituts München im Nachlass von Karl
Böhm entdeckte. Der Komponist hatte sie seinem
„Meisterinterpreten“ zum Dank für die erfolgreiche Uraufführung des 2. Hornkonzerts am
11. August 1943 in Salzburg geschenkt.
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
13
Aus der neuen Welt – für die neue Welt
Klaus Döge
Antonín Dvořák
Lebensdaten des Komponisten
(1841–1904)
Geboren am 8. September 1841 in Nelahozeves
(Mühlhausen) unweit von Prag (Böhmen); ge­
storben am 1. Mai 1904 in Prag.
Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95
„Z nového sveta“ (Aus der neuen Welt)
1. Adagio – Allegro molto
2. Largo
3. Scherzo: Molto vivace
4. Allegro con fuoco
Entstehung
Dvořák arbeitete an seiner 9. (und letzten) Symphonie im Zeitraum vom 10. Januar bis 24. Mai
1893 in New York City / USA, wo er während
seiner mehrjährigen Tätigkeit als Direktor des
New Yorker „National Conservatory of Music“
mit seiner Familie das Haus Nr. 327 in der East
17th Street bewohnte.
Uraufführung
Am 16. Dezember 1893 in New York in der Carnegie Hall (Orchester der „New York Philharmonic Society“ unter Leitung von Anton Seidl).
14
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
Am Anfang war das Telegramm
Ziemlich rasch wurde in der musikalischen Weltöffentlichkeit bekannt, dass im Juni 1891 Mrs.
Jeanette Thurber, die Präsidentin des New Yorker National Conservatory of Music, per Telegramm dem Prager Komponisten Antonín Dvořák
die Stelle des künstlerischen Direktors und eine
Professur für Komposition an ihrem Institut angeboten hatte. Gegründet im Jahre 1885, diente
dieses New Yorker Konservatorium zunächst
vor allem als Ort für die Ausbildung von Opernsängern mit begleitendem Schauspielunterricht
und Unterweisungen in der italienischen Sprache.
Studiengänge für Instrumentalisten, die im neu
errichteten Konservatoriums­orchester mitzuspielen hatten, wurden geschaffen, Fachbereiche für
Musikgeschichte und Musiktheorie (Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition) folgten. Die
Dozentenschaft umfasste vor allem Künstler, die
in Europa (u. a. bei Felix Mendelssohn Bartholdy,
bei dem Pianisten Ignaz Moscheles oder auch
bei dem Geiger Joseph Joachim) studiert hatten
und nach europäischem Muster ihr Fachwissen
weitergaben. Der Unterricht am Konser­v atorium
war gebührenpflichtig, hochbegabte Studenten
allerdings erhielten ihre Ausbildung kostenlos.
Als im Januar 1891 Mrs. Thurbers Institut staatlich anerkannt wurde und der Unter­h alt dieser
ansonsten finanziell auf private Geldgeber (vor
allem auf die Millionen von Ehemann Francis Thurber) angewiesenen musikalischen Ausbildungsstätte auf ein von öffentlicher Hand unterstütztes
Stipendiensystem umgestellt werden konnte,
wuchs die Anzahl der Schüler, und Frau Thurber
sah sich in die Lage versetzt, den über zwei
Jahre hinweg vakant gebliebenen Direktorenposten wieder besetzen zu können.
Auf der Suche nach einer
nationalen Kunstmusik
Zwei Momente spielten dabei eine wichtige
Rolle: Der neue künstlerische Direktor sollte,
schon um das Ansehen ihres Instituts zu steigern, ein berühmter Komponist aus Europa sein;
und er sollte in dem Ruf stehen, ein nationaler
Tonsetzer zu sein. Denn die Verwirklichung einer
eigenständigen, von allen fremden Einflüssen
befreiten national-amerikanischen Kunstmusik
war ihr immer wieder geäußertes Anliegen und
ihr großer Traum. Antonín Dvořák aus Prag, auf
den ihre Wahl fiel, erfüllte beide Bedingungen.
Vom Jahre 1879 an hatten Werke wie die „Slawischen Tänze“, die 6. Symphonie, das Violinkonzert oder das „Stabat Mater“ in den Konzert­
sälen Amerikas Einzug gehalten und Dvořák in
nur kurzer Zeit als einen Komponisten bekannt
und berühmt gemacht, dessen musikalische
Sprache geprägt war von Elementen tschechischslawischer Folklore. Und zusammen mit Johannes Brahms, Anton Bruckner und anderen Komponistenkollegen zählte er damals zu den großen
(noch lebenden) europäischen Tonsetzern – geehrt mit Doktoraten der Prager Karls-Universität
und der Universität von Cambridge. Nach anfänglichem Zögern und erst nachdem der Vertrag
in manchen Paragraphen seinen Vorstellungen
entsprechend geändert wurde, nahm Dvořák
Mrs. Thurbers Angebot an und traf am 26. September 1892 zusammen mit seiner Frau Anna
und zweien seiner sechs Kinder in New York
ein, das bis April 1895 sein neues Domizil darstellte.
15
Antonín Dvořák (1891)
16
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
„Die Amerikaner erwarten große
Dinge von mir !“
Seine Zusage wurde dabei von drei Seiten her
beeinflusst. Eine davon war die Neugier auf die
neue Welt, deren fremde Sprache für den Prager Komponisten nach zahlreichen EnglandBesuchen kein Problem darstellte – seine ersten Sommerferien von Juni bis September 1893
nutzte Dvořák denn auch, um das Land näher
kennen zu lernen und über Philadelphia, Fort
Wayne, über die brausenden Ströme des Mississippi und durch die weiten Prärien in das Dorf
Spillville im Staate lowa zu reisen, die Weltausstellung in Chicago zu besuchen und die Niagara­
fälle zu besichtigen. Eine andere Seite stellte
das verlockende, bisherige Honorare und Gehälter um ein vielfaches übersteigende finanzielle Angebot von Frau Thurber dar, das Dvořák
als Familienvater von sechs Kindern erlaubte,
auf seine alten Tage sorglos leben zu können;
dass Frau Thurber infolge der großen amerikanischen Depression der Jahre 1893/94 nahezu vor
dem Bankrott stand, ihrem Direktor über Mo­nate
hinweg sein Gehalt nicht zahlen konnte und ihm
Ietztendlich sogar mehrere tausend Dollar schuldig blieb, änderte daran nichts. Die dritte Seite
schließlich und insbesondere lag in der neuen
künstlerischen Aufgabe und Herausforderung.
Dass Dvořák die national-­m usikalischen Erwartungen ernst nahm, die man an sein Wirken in
Amerika stellte und die der Festredner der offi­
ziellen Begrüßungsveranstaltung am 21. Oktober 1892 mit den Worten umschrieb, Dvořák
möge helfen, „die neue Welt der Musik dem
Kontinent hinzuzufügen, den Columbus fand“,
zeigt Dvořáks Schreiben vom November 1892 an
einen Freund in Böhmen: „Die Amerikaner er-
warten große Dinge von mir, vor allem soll ich
ihnen den Weg ins gelobte Land und in das
Reich der neuen, selbstständigen Kunst weisen, kurz, eine nationale Musik schaffen ! [...]
Es ist gewiss eine große und hehre Aufgabe
für mich, und ich hoffe, dass sie mir mit Gottes
Hilfe gelingen wird.“
Das Problem: Ein Schmelztiegel
hat keine Folklore
Die kritische Frage dabei aber war, auf welches
folkloristische Material sich ein derartiges Bemühen stützen könnte. „Wir haben keine charak­
teristische nationale Schule der Komposition,
und es bestanden schon immer Schwierigkeiten,
eine solche Schule zu gründen. In erster Linie
ist hier der vielvölkische und stark gegensätzliche Charakter des amerikanischen Volkes zu
nennen, auf Grund dessen es unmöglich ist,
eine gemeinsame Volksmusik zu haben, die für
eine nationale Schule direkt das Material liefern könnte. Die in Amerika geborenen Komponisten [...] haben sich bis jetzt einzig damit
zufrieden gegeben, Musik nach deutscher, französischer und italienischer Art zu schreiben,
oder, wenn sie einmal unüblicherweise unsere
sogenannten Nationalhymnen oder patriotische
Liedweisen aus dem Bürgerkrieg kompositorisch
aufgriffen, mehr oder weniger kunstvolle Potpourris daraus zu machen“ – so lauteten diesbezügliche Überlegungen in der damaligen amerikanischen Tagespresse. Angeregt von Arbeiten seiner Schüler, zu denen Rubin Goldmark (der
spätere Lehrer von Aron Copland und George
Gershwin) sowie Harry Rowe Shelley (der später Charles Ives unterrichtete) gehörten und
unter denen sich auch farbige Studenten wie
17
Konzert der New Yorker Kompositionsklasse Antonín Dvořáks vom 8. Mai 1893
18
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
etwa Maurice Arnold oder Will Marion Cook
befanden, begann Dvořák sich bei der Suche
nach einer möglichen folkloristischen Grund­lage
zunehmend für die Musik des amerikanischen
Black People und der Indianer zu interessieren.
Von Harry Thucker Burleigh, einem farbigen
Gesangs­s chüler am National Conservatory, für
den er Stephen C. Forsters bekanntes Lied „Old
Folks at Home“ bearbeitete, ließ er sich Spirituals und Plantagenlieder vorsingen; vom Musik­
kritiker Henry Eduard Krehbiel erhielt er Notenübertragungen diverser Indianermelodien, und
neben Besuchen der gerade in New York gastierenden Buffalo Bill Show mit ihren Indianertänzen und Gesängen benutzte er zum Kennenlernen höchstwahrscheinlich auch Theodor Bakers 1882 erschienene Studie „Die Musik der
nordamerikanischen Wilden“.
Die Lösung: Zurück zur Musik der
Unterschicht
Im Laufe des Suchens verfestigte sich in Dvořáks
Denken die im Feuilleton des „New York Herald“
vom 21. Mai 1893 abgedruckte Überzeugung,
„dass die zukünftige Musik dieses Landes auf
dem basieren muss, was man die Lieder der Neger und Indianer nennt. Sie müssen die wirkliche
Grundlage einer jeden ernsthaften und originellen Kompositionsschule sein, die in den Vereinigten Staaten zu entwickeln ist. Diese schönen
und vielfältigen Lieder sind das Produkt des
Landes. Sie sind amerikanisch. Alle bedeutenden Musiker haben sich auf die Melodien des
einfachen Volkes gestützt, [...] denn nur so kann
ein Komponist die wirklichen Gefühle eines Volkes ausdrücken. In den Negerliedern nun finde
ich alles, was für eine bedeutende und vorneh-
me Schule der Musik nötig ist. Sie sind pathetisch, zart, leidenschaftlich, melancholisch,
feierlich, religiös, verwegen, lustig, fröhlich.“
Dvořáks Ansicht blieb nicht unwidersprochen.
Edward MacDowell, ein in europäischer Schule erzogener und seit 1888 in Boston lebender
amerikanischer Komponist, war der Meinung,
dass amerikanisch nur die Musik sein könne,
„die von der jugendlichen, optimistischen Vitalität und der unbezähmbaren Kühnheit des Geistes erfüllt ist, die den amerikanischen Menschen
erfüllt“, die also insbesondere den „way of life“
der weißen Bevölkerung Amerikas zum Ausdruck
bringe. Und auch von anderen Seiten hielt man
Dvořák entgegen, dass es von keinem guten Geschmack zeuge, musikalische Ideen aus den
Plantagenliedern zu schöpfen. All seine Kritiker
aber verwies der Komponist auf sein erstes in
Amerika geschriebenes Werk, die neue Symphonie in e-Moll.
„Charakteristika, welche deutlich
amerikanisch sind“
In ihr habe er in der musikalischen Erfindung
gerade auf der Grundlage dieser Folklore musikalisch versucht, „Charakteristika zu portraitieren, welche deutlich amerikanisch sind“ und
somit dem Werk ein spezifisch amerikanisches
Kolorit verliehen. Zu diesen Charakteristika
zählte er die Pentatonik ebenso wie den erniedrigten Leitton, plagale Wendungen, eine bestimmte Art der melodischen Tonumkreisung,
sowie Liegetöne, gewisse Bordunsetzungen,
Synkopierungen, rhythmische Ostinati und die
rhythmische Besonderheit der sog. „scotch
snap“ mit ihrer Abfolge von „lang-kurz-kurzlang“. Und in der Tat: Fast alle Themen dieser
19
Hugo Boettinger: Antonín Dvořák (um 1895)
20
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
Symphonie, die Dvořák zwischen dem 10. Januar und 24. Mai 1893 komponierte, weisen eines
oder mehrere dieser Charakteristika auf. Penta­
tonik, Molldominante und plagale Harmonik
z. B. kennzeichnen das Thema der langsamen
Einleitung zum 1. Satz; auffällig am Hauptthema
im Allegro-Teil des 1. Satzes ist die „scotch snap“;
Liegeton und erniedrigter Leitton prägen das
zweite Thema des 1. Satzes; erneut die „scotch
snap“ und eine pentatonische Melodiewendung
finden sich im dritten Thema des 1. Satzes, das
schon die Zuhörer der Uraufführung an das Spiritual „Swing low, sweet Chariot“ erinnerte.
Ähnliches auch in Satz 2: Pentatonik und BordunQuinten im berühmten Largo-Thema; erniedrigter Leitton, plagale Harmonik und das ununterbrochene melodische Kreisen um den Ton cis im
zweiten Thema. Eine harmonisch gleichbleibende
Klangfläche, verbunden mit rhythmischen Ostinati ist bestimmend für den Beginn des 3. Satzes,
und wiederum Pentatonik, erniedrigter Leit­t on
und ein melodisches Umkreisen des Grundtons
ist bezeichnend für das Hauptthema des 4. Satzes.
Etappenweise Anreicherung mit
Folkloresubstanzen
Doch nicht nur die Häufung derartiger Charakteristika ist auffällig, sondern auch die Art und
Weise ihres unmittelbaren, deutlich hervorgekehrten und sich selbst als essentiell herausstellenden Auftretens – anders gesagt, viele
Themen des Werks sind nichts anderes als die
von Dvořák in thematische Gestalt gebrachten
amerikanischen Folkloresubstanzen. Aufschlussreich in diesem Zusammenhang ist ein Blick auf
die Melodieentwürfe, die Dvořák zwischen dem
19. Dezember 1892 und dem 10. Januar 1893
auf den mit „Motivy New York“ überschriebenen Seiten 1–11 des ersten amerikanischen
Skizzenbuchs notierte. Seite 2 enthält dabei
jenen Einfall, der für den Anfang des Hauptthemas des 2. Satzes herangezogen wurde. In
seinem Entwurfstadium allerdings fehlt die spätere charakteristische pentatonische Melodieführung. Auch der in F-Dur stehende Einfall auf
Seite 8, der zum Hauptthema des ersten Allegro-­
Satzes wurde, wird hier noch nicht von der später so prägenden „scotch snap“ bestimmt. Mit
fortschreitendem Kompositionsprozess jedoch
– und das heißt auch: mit fortschreitender kompositorischer Reflexion über das Was und Wie
des amerikanischen „Tonfalls“ – verstärkte
Dvořák die folkloristischen Qualitäten der Themen und damit das von ihm intendierte „amerikanische Kolorit“.
Imponierende Architektur, kunstvolle Zitattechnik
Dass Dvořák sein Bemühen um dieses nationalamerikanische Kolorit dabei sogleich in einer
Symphonie, jener seit Beethoven angesehensten und anspruchsvollsten Gattung instrumentalen Komponierens zum Besten gab, kam einer
Nobilitierung des von manchen Seiten belächelten und als unfein empfundenen folkloristischen
Materials gleich und zeigte den hohen künstlerischen Anspruch, mit dem er die an ihn gerichteten Erwartungen zu erfüllen gedachte – einen
Anspruch, der sich auch im Werk selbst manifestierte. So etwa in der fast zitatartigen Anknüpfung des Scherzo-Beginns (Molto vivace)
mit seinem abfallenden Quint-Oktavrahmen im
Unisono an den Beginn des 2. Satzes (Molto
Antonín Dvořák: 9. Symphonie e-Moll
vivace) von Beethovens 9. Symphonie; oder in
der ebenfalls aus symphonischer Tradition schöpfenden, diese aber übersteigernden Art der Verkettung der vier Symphoniesätze: gegen Ende
des 2. Satzes zitiert Dvořák den Themenkopf
des Hauptthemas aus Satz 1; in der Coda des
3. Satzes erklingen, kontrapunktisch kunstvoll
miteinander verbunden, die Hauptthemenköpfe
des 1. und des 2. Satzes; und in der Reprise des
Finales ertönen, zunächst nacheinander, dann
aber auch miteinander verknüpft, alle Haupt­
themen der ersten drei Sätze sowie die einleitende Klangfolge von Satz 2. Dieses in Dvořáks Schaffen einzigartig dastehende Zitatverfahren wirkt
auf drei Ebenen: zum einen formal als zykli­s che
Klammer, zum anderen inhaltlich-dramatisch als
klingende Zusammenfassung, als gleichsam
nochmaliges „Revue passieren lassen“ der ganzen Symphonie gegen Ende des Werks, und
schließlich intentional als stete Wiederholung
der den einzelnen Themen innewohnenden Amerikanismen.
Die neue Welt des Columbus und
die neue Welt der Musik
Den Erinnerungen seines New Yorker Assistenten Jan Joseph Kovařík zufolge, war die Titelgebung der Symphonie, die angeblich im Dezember 1893 während der Proben zur Uraufführung
erfolgte, ein spontaner, auf das bereits bestehende Titelblatt der Symphonie hinzugeschriebener Zusatz des Komponisten, der – wie er
selbst einmal sagte – damit nichts anderes zum
Ausdruck bringen wollte, als dass diese Symphonie „das allererste Werk war, welches ich
in Amerika schrieb“. Betrachtet man allerdings
das originale Titelblatt, so kommen an dieser
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Geschichte Zweifel auf: der angebliche Zusatz
unterscheidet sich weder in der verwendeten
Tinte noch im Schriftduktus von den übrigen
Zeilen der Titelei. Auch erweckt er nicht den
Eindruck, nachträglich dem bereits vorhandenen Text hinzugefügt worden zu sein. Vielmehr
dürfte er von Anfang an als fester Bestandteil
des Werktitels auf diesem Blatt niedergeschrieben worden sein – als ein programmatisches
Anknüpfen an jene eindringlichen Begrüßungsworte von den „zwei neuen Welten“, die neue
Welt des Columbus und die neue Welt der Musik. Ob Dvořák mit seiner Symphonie e-Moll, die,
wie er 1894 in einem Brief schrieb, „ganz Amerika in Aufruhr brachte“, wirklich einen wichtigen Beitrag zur noch jungen amerikanischen
Musik leistete, ist in der Musikgeschichtsschreibung nicht unumstritten. Unbezweifelt aber ist,
dass er durch sein Lehren am New Yorker National Conservatory neue Perspektiven eröffnete, und dass er durch sein Künstlertum und
seine Überzeugungen für Amerika wichtige
Diskussionen anregte und dabei Vorurteile abzubauen half, und schließlich dass er durch sein
Komponieren für künstlerisch produktive Aufregung sorgte.
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22
Die Künstler
Semyon Bychkov
Dirigent
ersten Gastdirigenten bei den St. Petersburger
Philharmonikern (1990–1994) sowie beim Orchester des Maggio Musicale Fiorentino (1993–
2000).
1998 wurde Semyon Bychkov Chefdirigent der
Sächsischen Staatsoper Dresden, wo er bis 2003
Neuinszenierungen von Wagners „Rheingold“
und „Walküre“, Strauss’ „Rosenkavalier“ und
Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“
dirigierte. Zu Bychkovs Repertoire zählen darüber hinaus zahlreiche weitere Opern von Verdi,
Wagner, Strauss, Mussorgskij und Schostakowitsch; im Rahmen der Salzburger Festspiele
dirigierte er 2004 Strauss’ „Rosenkavalier“ mit
den Wiener Philharmonikern.
In seiner Heimatstadt St. Petersburg besuchte
Semyon Bychkov das staatliche Musikkonservatorium, wo er in die Dirigierklasse Ilya Musins
aufgenommen wurde; 1975 emigrierte er in die
USA. Dort war er von 1980 bis 1985 Musikdirektor des Grand Rapids Symphony Orchestra und von
1985 bis 1989 des Buffalo Philharmonic Orchestra. Anschließend übersiedelte Semyon Bychkov
nach Europa, wo er Chefdirigent des renommierten Orchestre de Paris wurde, das er bis 1998
leitete; daneben übernahm er die Position eines
Zuletzt war Semyon Bychkov Chefdirigent des
WDR-Sinfonieorchesters Köln (1997–2010), mit
dem er zahlreiche Tourneen durch Nord- und Südamerika, Russland, Japan und Europa unternommen hat. Regelmäßig leitet Semyon Bychkov die
großen Orchester der USA; in Europa gastierte
er u. a. bei den Berliner und Wiener Philharmonikern, beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und beim Orchester der Mailänder Scala.
Die Künstler
23
Jörg Brückner
Horn
spielte er mit der Dresdner Philharmonie, mit
dem Bachorchester Leipzig und dem Dresdner
Kammerorchester Solokonzerte unter Dirigenten
wie Jeffrey Tate, Walter Weller, Simone Young
und Rafael Frühbeck de Burgos.
Seit 1997 ist Jörg Brückner Mitglied des Blechbläserensembles „Brass partout“ und des „Carus
Ensemble Dresden“. In den Orchestern des Bayerischen Rundfunks, beim NDR-Sinfonieorchester Hamburg, in der Staatskapelle Dresden, im
Gewandhausorchester Leipzig, im Orchestre
National de Paris und im Tonhalle-Orchester
Zürich war er als Orchesteraushilfe tätig, 2009
spielte er während der Salzburger Osterfestspiele bei den Berliner Philharmonikern Solohorn. Seit 2006 hat Jörg Brückner eine Professur für Horn an der Hochschule für Musik „Franz
Liszt“ in Weimar, seit 2008 ist er erster Solohornist bei den Münchner Philharmonikern.
Der 1971 in Leipzig geborene Hornist begann
seine Ausbildung 1985 an der Spezialschule für
Musik „Belvedere“ in Weimar. Es folgte von 1989
bis 1992 ein Horn-Studium bei Rainer Heimbuch
und Karl Biehlig an der Hochschule für Musik
„Franz Liszt“ in Weimar und bei Hermann Märker
in Leipzig. Nach Abschluss seiner Studien wurde
Jörg Brückner als 3. Hornist im Gewandhaus­
orchester Leipzig unter Kurt Masur engagiert,
von wo er 1997 als Solohornist zum Orchester
der Dresdner Philharmonie wechselte. Als Solist
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Auftakt
Dirigenten
Die Kolumne von Elke Heidenreich
Meine erste Kolumne für diese Programmhefte schrieb ich vor genau zwei
Jahren über den Antritt von Lorin Maazel als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, und ich hörte sein grandioses Antrittskonzert mit Mahlers Symphonie Nr. 9. Was für ein Meister stand
da am Pult, und wie leuchtete das Orchester!
Nun ist Lorin Maazel im Juli gestorben und hinterlässt eine Lücke, die andere Dirigenten natürlich
füllen können, aber seinen ganz speziellen Stil,
seine immense Erfahrung kann so schnell keiner
ersetzen, denn jeder Dirigent ist einzigartig – darum haben wir ja alle unsere Vorlieben und Abneigungen bei diesem Thema. Das zeigt letztlich nur,
wie lebendig die Musikszene ist, was alles möglich
ist. „Um einem Missverständnis vorzubeugen: aus
der Spitze des Taktstockes ist noch nie ein Ton herausgekommen.“
Mit diesem Satz leitet der Musikkritiker Wolfgang
Schreiber sein Buch über Große Dirigenten ein.
Wenn aber aus dem Taktstock nichts herauskommt
– wie machen die das dann, fragt er. Hypnotisieren
sie das Orchester? Haben sie alles im Kopf und in
den Händen? Wozu das magische Stöckchen? Und
was genau ist das Geheimnis eines großen Dirigenten?
Dasselbe, was auch das Geheimnis aller großer
Komponisten, Maler, Schriftsteller ist: die Mischung aus Talent und Kraft, Charisma, Zielstrebigkeit, Fleiß, Disziplin. Zuallererst aber: Talent.
Und dann gibt es die Klangmagier, die Perfektionisten, die Genießer, es gibt die Exzentriker, die
Schweigsamen, die Kommunikationsgenies, die kleinen Diktatoren.
Der italienische Filmregisseur Federico Fellini, der Musik so liebte,
setzte dem Maestro in seinem Film
„Orchesterprobe“ von 1979 ein Denkmal und sagte augenzwinkernd:
„Hochgewachsen soll er sein, der
ideale Dirigent, bleich, schön, gebieterisch, geheimnisvoll, magnetisch, das Antlitz geprägt von
edlem Leid.“
Ein Dirigent wie Lorin Maazel, der dirigierte, seit
er 11 Jahre alt war, kannte alle Musik, und er kannte sie in allen denkbaren Variationen. Dazwischen
noch den eigenen Stil, das eigene Tempo, die eigene Handschrift zu finden, ist etwas, das ich
immer wieder zutiefst bewundere und auch an
ihm bewundert habe. Auch Toscanini, Sanderling,
Karajan standen oder saßen noch mit über 80
Jahren am Pult und leisteten Grandioses. Und
man kann den Stil einzelner Dirigenten noch so
sehr analysieren, ein Orchester noch so sehr unter die Lupe nehmen – letztlich ist das Zusammenwirken von Dirigent und Orchester ein Mysterium,
ein Rest unbegreiflicher Rätselhaftigkeit, die das
Glück der Zuhörer ausmacht.
Wir werden dieses großartige Orchester in dieser Saison unter fast dreißig verschiedenen Dirigenten erleben, von denen der älteste 1935 und der jüngste 1984
geboren wurde – und wir werden hören, wie bekannte Klänge sich verändern und verwandeln.
Auch Maazel hätte es so gewollt: dass wir der
Musik treu bleiben und auch offen gegenüber allen möglichen Interpretationen.
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Eine Broschüre mit den neuen Konzertprogrammen für die Spielzeit 2014/15 ist ab sofort in den
Auslagen im Foyer des Gasteigs erhältlich. Allen
Abonnenten wurde im Vorfeld der Saison eine
Broschüre mit den Programmen nach Abo-Reihen
zugeschickt. Sollten Sie kein Exemplar erhalten
haben, bedienen Sie sich bitte an den Auslagen
oder wenden Sie sich bitte an unser Abo-Büro.
Abschied (I)
Unsere Hornistin Maria Teiwes wechselt zu den
Bamberger Symphonikern und tritt dort die
Stelle als Solo-Hornistin an.
Abschied (II)
Barbara Kehrig hat die Stelle als Kontrafagottistin
beim Konzerthausorchester Berlin gewonnen, die
sie zum Start der Saison 2014/15 antreten wird.
Herzlich willkommen (I)
Wir begrüßen bei den Philharmonikern Floris
Mijnders (Solo-Cello), Fora Baltacigil (SoloKontrabass), Teresa Zimmermann (Solo-Harfe)
und Mia Aselmeyer (Horn). Sie treten zum Beginn der neuen Spielzeit ihre Stellen und das
damit verbundene Probejahr an. Ein Kurzportrait
finden Sie auf den folgenden Seiten.
Herzlich willkommen (II)
Ebenso herzlich heißen wir Sigrid Berwanger,
Jiweon Moon und Laura Mead (2. Violinen),
Christa Jardine und Julie Risbet (Bratschen),
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Johannes Hofbauer (Fagott) sowie Thiemo Besch
(Horn) willkommen. Sie haben einen Zeitvertrag
für die Saison 2014/15 erhalten.
Kampala, Uganda
Zu Gast in der Kampala Music School in Uganda.
Im August reisten zum ersten Mal Mitglieder des
Orchesters in die ugandische Hauptstadt Kampala, um dort mit Kindern und Musikern der Musikschule in Workshops gemeinsam zu musizieren und Konzerte zu geben. Die Eindrücke in
diesem tollen ostafrikanischen Land mit unglaublichen Menschen, die Shengni Guo, Traudl
Reich und Maria Teiwes dort erlebten, können
Sie in unserem Blog nachlesen bei facebook.
com/spielfeldklassik.
Fußball
Eine höchst unglückliche Niederlage beim Fußballspiel gegen das Team des Bayerischen Staatsorchesters musste der FC Philharmoniker verzeichnen. Stark ersatzgeschwächt – sechs
Stammkräfte mussten verletzungsbedingt kurzfristig absagen – und trotz drückender spielerischer Überlegenheit mit ansehnlichen Ballstaffetten nutzten selbst klarste Elfmeterchancen
nichts: das Spiel ging mit 0:1 verloren. Wir gratulieren dem Staatsorchester und freuen uns
auf das nächste Match. Wie es noch besser
geht, erlebten dann beide Mannschaften beim
WM-Viertelfinale Deutschland gegen Frankreich – das Spiel schauten sich alle in kollegialer Eintracht beim gemeinsamen Grillen an.
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Konzertübersicht 2014/15
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Philharmonische Notizen
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Wir begrüßen...
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Mia Aselmeyer
Teresa Zimmermann
Instrument: Horn
Instrument: Harfe
Mia Aselmeyer wuchs
in ihrem Geburtsort
Bonn auf und war
Jungstudentin an der
Kölner Musikhochschule bei Paul van Zelm.
Während des Studiums
an der Hochschule für
Musik und Theater in Hamburg bei Ab Koster
war sie Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie und Stipendiatin der Orchesterakademien des Schleswig-Holstein Musikfestivals und
der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Für die
vergangene Saison erhielt sie bereits einen Zeitvertrag bei den Münchner Philharmonikern, nach
ihrem erfolgreichem Probespiel tritt sie nun ihr
Probejahr zur festen Stelle an.
„Mit der Stelle bei den Münchner Philharmonikern erfüllt sich mir ein Lebenstraum. Ich bin gespannt darauf mit dem Orchester an die unterschiedlichsten Orte zu reisen und der Welt somit
die Stadt München ein Stück näher zu bringen“,
bekennt Mia Aselmeyer, die in ihrer Freizeit gerne München und das Umland entdeckt und ihre
Häkel- und Backtechniken verfeinert.
Teresa Zimmermann
erhielt ihren ersten
Harfenunterricht in
ihrer Heimatstadt Hannover mit sechs Jahren. 2008 schloss sie
ihr Studium bei Maria
Graf an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin mit Auszeichnung in der Solistenklasse ab. Sie erhielt
zahlreiche Preise und Auszeichnungen bei allen
bedeutenden internationalen Wettbewerben
für Harfe.
Seit Jahren konzertiert sie als Gast bei renommierten europäischen Orchestern und war seit
2013 Solo-Harfenistin des Philharmonia Orchestra London. Solokonzerte gab sie unter anderem
mit den Duisburger Philharmonikern, dem Warschauer Sinfonieorchester und dem Konzerthausorchester Berlin. 2011 wurde sie von ARTE
unter der Moderation von Rolando Villàzon für
die Sendung „Stars von morgen“ aufgenommen.
Seit Dezember 2011 unterrichtet sie als Dozentin
für Harfe eine Hauptfachklasse an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.
„Ich habe noch nie in Süddeutschland gelebt
und bin gespannt, was mich erwartet“, erzählt
sie. „Als begeisterte Sportlerin freue ich mich
sehr auf die viele Natur und die gute Luft!“
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Fora Baltacigil
Floris Mijnders
Instrument: Bass
Instrument: Cello
Fora Baltacigil, geboren in Istanbul, erhielt
ab dem Alter von neun
Jahren Bass-Unterricht
von seinem Vater, dem
Solo-Kontrabassisten
des Istanbul State
Symphony Orchestra.
Später studierte er bis zum Jahr 2002 am Istanbul University Conservatory und erhielt 2006
sein künstlerisches Diplom am Curtis Institute
of Music in Philadelphia, wo er Schüler Hal Robinsons und Edgar Meyers war.
Fora Baltacigil war Mitglied der Berliner Philharmoniker und Solo-Bassist des Minnesota
Orchestra und des New York Philharmonic Orchestras. Als Solist spielte er mit dem Minnesota Orchestra John Harbisons „Concerto for Bass
Viol“ und trat zusammen mit seinem Bruder Efe,
dem Solo-Cellisten des Seattle Symphony Orchestras, mit den Berliner Philharmonikern unter
der Leitung von Sir Simon Rattle auf (Programm:
Giovanni Bottesinis „Grand Duo Concertante“).
Seine Freizeit verbringt Fora Baltacigil – wenn
er nicht gerade als Hobby-Koch am Herd steht
und neue Rezepte ausprobiert – gerne als begeisterter Segler und Taucher in bzw. auf dem
Wasser.
Floris Mijnders, geboren in Den Haag,
bekam als Achtjähriger den ersten Cellounterricht von seinem
Vater. Ab 1984 studierte er bei Jean Decroos am Royal Conservatory Den Haag. Während seines Studiums
spielte er im European Youth Orchestra und besuchte Meisterklassen bei Heinrich Schiff und
Mstislav Rostropovich.
Mijnders wurde 1990, kurz nach Studienende,
1. Solo-Cellist im Gelders Orkest in Arnhem.
Nicht viel später wechselte er in gleicher Position zum Radio Filharmonisch Orkest. Seit 2001
war er 1. Solo-Cellist des Rotterdam Philharmonic Orchestra und wurde als Solo-Cellist von
zahlreichen renommierten europäischen Orchestern eingeladen.
Als Solist trat er mit vielen europäischen Orchestern auf, unter anderem mehrmals mit dem Concertgebouw Orchestra Amsterdam und dem Radio Filharmonisch Orkest. Floris Mijnders ist
Professor für Violoncello am Sweelinck Concervatorium Amsterdam.
Neben der Musik ist Kochen Floris Mijnders Leidenschaft. Er freut sich auf die Zeit in München und
darauf, die schöne Natur Bayerns genießen und im
Winter Schlittschuhlaufen gehen zu können.
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Wir begrüßen...
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Über die Schulter geschaut
Im Dienste der Musik – die Notenarchivare
der Münchner Philharmoniker
Christian Beuke
Gefragt nach einem typigerne arbeiten die beiden
schen Arbeitstag, fällt ihre
Archivare für den EhrenAntwort kurz, prägnant und
dirigenten, Zubin Mehta.
mit einem Schmunzeln aus:
Denn pünktlicher als er ist
„Den gibt es nicht.“ Thomas
niemand. „Von ihm kommt
Lang und Georg Haider ardie Quinte mindestens drei
beiten seit zehn bzw. fünf
Monate vor der ersten ProJahren als Notenarchivare
be. Mehr als ausreichend
Zeit, damit wir die fertigen
bei den Münchner Philharmonikern. Vor allem sind sie
Stimmen pünktlich an die
dafür verantwortlich, dass Thomas Lang und Georg Haider (von links auf dem Foto) Orchestermusiker überdie Striche – die Auf- und arbeiten seit zehn bzw. fünf Jahren als Notenarchivare geben und sie die ProAbstriche der Streicher –
gramme vorbereiten könkorrekt in jede Stimme und nach den Wünschen des
nen. Unser Anspruch ist es, immer zwei bis drei
Dirigenten eingetragen sind. „Manche Maestri
Projekte voraus zu sein“, erläutert Georg Haider.
schicken uns eine sogenannte „Quinte“ – die ein„Treten Programmänderungen auf, hat die Aktualigerichteten Striche von je einer 1. und 2. Geige,
tät natürlich immer Vorrang.“
Bratsche, Cello und Bass“, erklärt Georg Haider.
Was sich auf den ersten Blick simpel anhört, ist
Durch ihre Hände wandern mitunter wahre Schätbei genauerem Hinsehen wesentlich komplexer.
ze. Gustavo Dudamel war sofort Feuer und Flamme
Jeder Maestro hat unterschiedliche Erwartungen:
als er hörte, dass es bei den Münchner Philharmoder eine bevorzugt das Notenmaterial eines benikern noch alte Noten gebe, die von Celibidache
stimmten Verlags, weil er mit diesen Noten schon
eingerichtet wurden und aus denen er dirigiert hat.
seit Jahren arbeitet. „Lorin Maazel hat dank seines
„Er fragte, ob er nach einer Probe kurz bei uns vorfotografischen Gedächtnisses sofort erkannt, ob es
bei kommen dürfe, um sich Partituren genauer an„sein“ Material war“, erinnert sich Thomas Lang.
zusehen“, berichtet Thomas Lang. „Fast eine Stun„Diese Stelle war doch bisher immer oben links auf
de war er da“ – eine Ausnahme, wie er gerne offen zugibt. „Mit offenem Mund hat er zugehört als
dieser Seite. Es ist ein wenig ungewohnt, wenn sie
auf einmal woanders auftaucht“, so der Kommentar
ich ihm sagte, dass die Münchner Philharmoniker
des Maestros. Andere Dirigenten sind dagegen
fast alle Orchesterwerke Richard Strauss’ vom
sehr an den neuesten Ausgaben interessiert, die
Komponisten selbst geschenkt bekommen haben.“
erst ganz frisch herausgekommen sind. Besonders
In der Tat eine absolute Besonderheit.
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Auch ein guter Draht zu den Musikern des Orchesters ist für Thomas Lang und Georg Haider selbstverständlich. Wünsche einzelner Kollegen werden
sofort erfüllt, sei es die Vergrößerung von Stimmen, das Übertragen kurzer Passagen in einen
anderen Notenschlüssel oder die Bereitstellung
von Stimmen auch mal früher als normalerweise
üblich. Wolfgang Berg, Bratscher und Erfinder des
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Odeonjugendorchesters, fragt regelmäßig für das
Patenorchester nach einer Quinte, damit die jungen Musiker die Striche in ihr gekauftes Material
übertragen können. Gleiches gilt für das Abonnentenorchester. Und unlesbare Stimmen, im letzten
Falle waren das zwei Soloviolinen, die in einem
Notensystem – „für das menschliche Auge kaum
mehr wahrnehmbar“ – zusammengefasst waren,
werden fein säuberlich getrennt neu notiert. Für
das beste künstlerische Ergebnis.
Georg Haider hat u.a. Komposition studiert. Bevor
er bei den Münchner Philharmonikern anfing, war
er als freischaffender Komponist tätig. Erst kürzlich
hat er mit einem außergewöhnlichen
Projekt von sich Reden gemacht: dem
Klangbuch „Der Dritte Mann“, nach
dem Roman von Orson Welles. Die
Musik für vier Zithern, Posaune und
Schlagzeug hat er ursprünglich für
ein Zitherfestival komponiert. Gemeinsam mit dem Sprecher Norbert
Gastell, mit verstellter Stimme als
Synchronstimme von Homer Simpson bekannt, ist ein Melodram entstanden, das der Mandelbaumverlag
herausgebracht hat. Deutschlandradio Kultur rezensiert: „Dieser „Dritte Mann“ ist kein
Futter für das Autoradio, kein Unterhaltungskrimi,
kein Auffrischen einer bereits bekannten Erzählung.
Georg Haiders „Der Dritte Mann – Orson Welles’
Schatten“ ist uneasy listening, faszinierend-verstörende Hörkunst, die bewusstes Hören erfordert.
Und nachdem man diesen Stoff mit anderen Ohren
gehört hat, wird man vermutlich auch den Film mit
anderen Augen sehen.“
Stets im Dienste der Musik eben.
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In der Regel aber wird das Notenmaterial eingekauft. Bedingung für den Erwerb ist, dass die Rechte der Komponisten an den Werken freigeworden
sind. In Deutschland ist das 70 Jahre nach dem Tod
des Komponisten der Fall. Richard Strauss zum
Beispiel ist also noch bis zum 1.1.2020 geschützt.
In Asien oder auch in Amerika gelten hingegen andere Regeln. So war in den USA bis vor kurzem
jedes Werk 50 Jahre nach dem Erscheinen des
jeweiligen Erstdrucks geschützt. Wann werden
welche Werke frei? Welche neuen Urtexte gibt es?
Fragen, die die beiden Archivare aus dem Stand beantworten können. Ein guter Draht zu den Musikverlagen ist dabei mehr als hilfreich, ja geradezu
Voraussetzung. Thomas Lang hat viele
Jahre in einem großen Notenverlag
gearbeitet, er kennt auch die andere
Seite bestens und hat schon die eine
oder andere kritische Situation still und
einvernehmlich gelöst. Vorher war er
als Dramaturg an verschiedenen Theatern in Deutschland tätig. Kein Wunder, dass seine große Liebe der Oper
gilt, genauer gesagt der unentdeckten
Oper. Mehr als 600 verschiedene Opern
hat er bereits gesehen, dafür reist er
durch ganz Deutschland, wann immer
es die Zeit zulässt. Besonders angetan ist er von
den zahlreichen Raritäten, die das Stadttheater Gießen schon seit Jahren ausgräbt.
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Orchestergeschichte
Ein außergewöhnliches Konzert mit
Gustav Mahlers nachgelassenem Adagiosatz
Gabriele E. Meyer
Am 17. Dezember 1931 stellte der Konzertverein
in Verbindung mit der 1927 von Fritz Büchtger gegründeten „Vereinigung für zeitgenössische Musik“ vier für München ganz neue und „gegensätzliche“ Werke vor. Am Pult der Münchner Philharmoniker stand Hermann Scherchen, zeit seines
Lebens unbeirrbarer Förderer der neuen Musik und
Freund vieler Komponisten. Mit Feuereifer erarbeiteten die Musiker Gustav Mahlers Adagio aus dessen unvollendet gebliebener zehnten Symphonie
sowie Paul Hindemiths 1930 für das Bostoner Symphonieorchester komponierte „Konzertmusik für
Streichorchester und Bläser“ op. 50, Arthur Honeggers Symphonie Nr. 1 (1930) und Wladimir
Vogels „Zwei Orchester-Etüden“, ebenfalls aus
dem Jahre 1930.
Schon in der Ankündigung zu dem Konzert machten die „Münchner Neuesten Nachrichten“ auf die
schwierige musikgeschichtliche Stellung des damals noch kontrovers diskutierten österreichischen
Komponisten aufmerksam. „Mahler ist oft als einer
der Väter der sogenannten neuen Musik bezeichnet worden, wenn auch diese Beziehung sehr problematisch ist und man eher ihn als den Ausklang
der Romantik bezeichnen kann.“ Das Echo auf diesen Konzertabend aber war enorm, wobei gerade
Mahlers Adagiosatz den größten Eindruck hinterließ. So wurden die „innere Konzentration“ und
die „ergreifende Ausdruckskraft des breit in
schmerzlicher Schönheit hinströmenden Gesanges“ ebenso vermerkt wie die „Spannung weiter
Intervalle“. Ein anderer Rezensent sah den Satz
als „erschütternden Ausklang einer um die letzten Dinge wissenden Seele“. Interessant, notabene, ist hier auch der Hinweis auf Brucknersche
Gedankengänge. Es scheint, als ob die Logik des
Zerfalls, das musikalische Bild des Todes, das
Mahler hier komponiert hat, geradezu hervorragend getroffen wurde.
Wie nun Hermann Scherchen die Werke des ganzen Abends „musikalisch und geistig, aber auch
dirigiertechnisch vermittelt hat, war“, nach übereinstimmender Meinung, „wieder im höchsten
Grade bewunderungswürdig. Aber auch die Münchner Philharmoniker zeigten sich an diesem Abend
auf der vollen Höhe ihrer Leistungsfähigkeit. Sie
spielten glänzend.“ Ein besonderes Lob erhielten
die Blechbläser, die wahrlich keinen leichten
Abend hatten. Der schönste Dank aber kam von
Scherchen selbst. In einem offenen Brief an die
Philharmoniker würdigte er deren großartigen
Einsatz. „Nicht nur, daß Sie ein exzeptionell
schwieriges Programm virtuos bewältigten, haben Sie auch vermocht, vier ganz gegensätzliche
Stile scharf profiliert darzustellen und dies auf
Grund von relativ knappster Probenarbeit. Ich habe bewundert, mit welch persönlichem Interesse
Sie sich schnell zu den Ihnen ganz fremden Werken in Beziehung zu bringen vermocht haben und
ich war glücklich und Ihnen restlos dankbar, daß
Ihr künstlerisches Verantwortungsgefühl es mir
ermöglicht hat, noch am Abend unmittelbar vorm
Konzert zu probieren und so in hohem Maße der
Kunst dienen zu können.“
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Ehrenamt in Kampala
Jutta Sistemich, über 10 Jahre tätig im „Spielfeld Klassik“-Team
und Gründerin des Mädchenheims SUNRISE HOME OF KAMPALA in Uganda
Uganda zählt zu den kinderreichsten,
ärmsten Ländern Afrikas. 2 Millionen
Waisen sind dort registriert, ca. die
Hälfte der Bevölkerung ist jünger als
16 Jahre. Für viele Kinder dort bedeutet dies keine vielversprechenden Zukunftsaussichten, wenig Hoffnung auf
eine gute Schulausbildung und ausreichende medizinische Versorgung.
Gleich bei meinem ersten Aufenthalt in Kampala im
April 2011 entstand die Idee, ein Heim für Mädchen
einzurichten, die dort ein neues zu Hause bekommen
und die Chance auf eine gute Ausbildung erhalten.
Im September 2012 gründete ich gemeinsam mit
meiner Tochter Viola und meiner Freundin Leilah
Nassozi (siehe Foto), das SUNRISE HOME OF KAMPALA, das heute 20 Kinder beherbergt. Unsere Projekte sollen vielen Kindern helfen – z.B. durch unsere Tanzgruppe, in der auch viele Kinder der Nachbarschaft mittanzen und einige Schulgelder von uns
erhalten. Oder die geplante Nähschule, um Bewohnern der Dorfgemeinschaft eine Ausbildungsmöglichkeit zu geben.
Da auch die klassische musikalische Förderung einen
Schwerpunkt bildet, lag es nahe, den Kontakt zur
Kampala Music School (KMS), dem Zentrum für klassische Musik und Jazz in Uganda, zu suchen und die
Idee der Kooperation anzuregen. Fred Kiggundu Musoke, Leiter der KMS, war direkt begeistert und so
entwickelten wir verschiedene Szenarien, von denen
wir den ersten Schritt im Juli diesen
Jahres realisierten.
Die Musikerinnen Traudel Reich, Maria
Teiwes und Shengni Guo reisten zusammen mit Simone Siwek, der Leiterin von
„Spielfeld Klassik“, nach Kampala.
Workshops mit Lehrern und Schülern
standen auf dem Programm, gemeinsames Musizieren und ein Konzert. Der gegenseitige
Austausch stand im Vordergrund, wobei Schüler und
Lehrer der Musikschule mit großer Begeisterung dabei waren. Natürlich sind die Gegebenheiten vor Ort
nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen. Kurzfristige Änderungen von Plänen sind üblich und lange Wartezeiten keine Seltenheit. Dennoch: Dank
gutem Willen, Improvisationstalent und viel Enthusiasmus aller Beteiligten wurde der erste Besuch der
MPhil-Delegation ein voller Erfolg.
Wenn auch Sie unsere Arbeit unterstützen möchten
– Ihre Hilfe erreicht unsere Kinder direkt.
Alle wichtigen Informationen erhalten Sie unter
www.empologoma.org.
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Das letzte Wort hat...
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Do. 25.09.2014, 20:00 1. Abo d
Fr. 26.09.2014, 20:00 1. Abo f
So. 28.09.2014, 19:00 1. Abo g5
Franz Schubert
Symphonie Nr. 5 B-Dur D 485
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 7 E-Dur
Asher Fisch, Dirigent
Vorschau
Fr. 03.10.2014, 19:00 1. Abo h5
So. 05.10.2014, 11:00 1. KaKo
Franz Schubert
Ouvertüre zu „Rosamunde, Fürstin
von Zypern“ D 797
„Kritiker und Meister“
Symphonie Nr. 7 h-Moll D 759
„Die Unvollendete“
Symphonie Nr. 8 C-Dur D 944
„Die Große“
Zubin Mehta, Dirigent
Joseph Haydn
Streichquartett g-Moll op. 74
Nr. 3 Hob. III:74 „ReiterQuartett“
Hugo Wolf
„Italienische Serenade“ G-Dur
für zwei Violinen, Viola und
Violoncello
Johannes Brahms
Streichquartett Nr. 1 c-Moll
op. 51 Nr. 1
Philippe Mesin, Violine
Traudel Reich, Violine
Julio López, Viola
Sven Faulian, Violoncello
Impressum
Herausgeber
Direktion der Münchner
Philharmoniker
Paul Müller, Intendant
Kellerstraße 4,
81667 München
Lektorat: Stephan Kohler
Corporate Design:
Graphik: dm druckmedien
gmbh, München
Druck: Color Offset GmbH,
Geretsrieder Str. 10,
81379 München
Gedruckt auf holzfreiem und FSC-Mix
zertifiziertem Papier der Sorte
LuxoArt Samt.
Textnachweise
Klaus Döge, Stephan Kohler,
Elke Heidenreich, Christian
Beuke, Gabriele E. Meyer und
Jutta Sistemich schrieben ihre
Texte als Original­­b eiträge für die
Programmhefte der Münchner
Philharmoniker. Die lexikalischen
Angaben und Kurzkommentare
zu den aufgeführten Werken
verfasste Stephan Kohler.
Künstlerbiographien: Agenturtexte (Bychkov, Brückner). Alle
Rechte bei den Autorinnen und
Autoren; jeder Nachdruck ist seitens der Urheber genehmigungsund kostenpflichtig.
Bildnachweise
Abbildungen zu Antonín Dvořák:
Antonín Hořejš, Antonín Dvořák
– Sein Leben und Werk in Bildern,
Prag 1955. Abbildungen zu Richard Strauss: Strauss Archiv
München (SAM), Sammlung
Stephan Kohler. Künstlerphotographien: Sheila Rock (Bychkov);
Leonie von Kleist (Heidenreich);
Simone Siwek (Sistemich); privat
(Aselmeyer, Zimmermann, Baltacigil, Mijnders)
Zubin Mehta
Dirigent
Franz Schubert
Ouvertüre zu „Rosamunde“
C-Dur D 644
Symphonie Nr. 7 h-Moll D 759
„Unvollendete“
Symphonie Nr. 8 C-Dur D 944
„Große“
Freitag, 03.10.2014, 19 Uhr
Philharmonie im Gasteig
Karten € 85,50 / 71,50 / 62,70 / 51,50 / 45,10 / 26,20 / 17,40
Informationen und Karten über München Ticket
KlassikLine 089 / 54 81 81 400 und unter mphil.de
117. Spielzeit seit der Gründung 1893
Valery Gergiev, Chefdirigent (ab 2015/2016)
Paul Müller, Intendant
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