Tutorium 9 – AS-AD-Modell Aufgabe 1: Wahr oder falsch 1. Teilaufgabe a. Als Produktionspotential bezeichnet man das Outputniveau, das sich ergibt, wenn, unter gegebenen Rahmenbedingungen, die Volkswirtschaft unter normaler Auslastung arbeitet. (richtig) b. In der mittleren Frist sind die Löhne und Preise fix und das Angebot ist völlig unelastisch (falsch, da diese flexibel sind Kap. 4 F. 8) c. In der kurzen Frist wird die Produktion allein von der Nachfrage bestimmt. (richtig, siehe Kap. 4 F. 4) d. Schwankungen der Nachfrage haben mittelfristig ausschließlich Preiseffekte (richtig; Graphisch: Die mittelfristige Angebotskurve steht senkrecht über dem Produktionspotential und dadurch verändert sich das Outputniveau der VW bei einer Verschiebung der Nachfrage (AD) nicht) e. In der kurzen Frist werden Preiseffekte durch Nachfrageschwankungen hervorgerufen (falsch, da in der kurzen Frist keine Preiseeffekte auftreten und Nachfrageschwankungen nur zur Fluktuationen der Produktion führen) 2. Teilaufgabe: a) Ziel der Hartz-IV-Reformen war es die friktionale Arbeitslosigkeit zu senken. (falsch, die natürliche Arbeitslosigkeit) b) In Ländern mit höherer gewerkschaftlicher Verhandlungsmacht dürfte unter sonst gleichen Bedingungen eine niedrigere Arbeitslosigkeit herrschen. (falsch, eine höhere wegen höherer Löhne werden die Arbeitgeber weniger Arbeitnehmer einstellen) c) Bei einer positiven Outputlücke ist die Arbeitslosigkeit unter ihrem natürlichen Niveau. (richtig) d) Mindestlöhne über dem Gleichgewichtsniveau führen zu unfreiwilliger Arbeitslosigkeit (richtig, da das Arbeitsangebot der Arbeitnehmer steigt, die Arbeitsnachfrage der Arbeitgeber aber gleichzeitig sinkt) e) Die natürliche Arbeitslosigkeit kann durch kurzfristige Fiskalpoltische Maßnahmen beeinflusst werden. (falsch, da diese von Potentialoutput abhängt und beispielsweise durch Innovationsförderung, aber nicht durch Fiskalpolitik im klassischen Sinne, beeinflusst werden kann) Aufgabe 2: Arbeitsmarkt Betrachten Sie den Arbeitsmarkt der Ihnen bereits bekannten kleinen geschlossenen Volkswirtschaft Makrostan. In Zwischenzeit wurden Borad und Basamat aufgrund nicht weiter bekannten Gründen in die lokale Arbeitsagentur am Baikalsee versetzt und sehen sich folgender Aufgaben gegenüber. Der Lohn sei mit w und die Arbeitsmenge mit q gegeben. Das Arbeitsangebot der Haushalte ist q= 500w – 200. Die Arbeitsnachfrage der Unternehmen sein q= 1000 – 100w. (Hinweis: Sie können davon ausgehen, dass alle Arbeiter den gleichen Lohn erhalten) 1. Teilaufgabe: Berechnen Sie den Gleichgewichtslohn und die Arbeitsmenge. a) w* = 4 und q* = 400 b) w* = 3 und q* = 900 c) w* = 1 und q* = 1000 d) w* = 3 und q* = 400 e) w* = 2 und q* = 800 (richtig) 2. Teilaufgabe: Der Diktator will aus Liebe zu seinem Volk einen Mindestlohn einführen. Das Volk darf in einer freien und geheimen Wahl über verschiedene Alternativen entscheiden. Welche Auswirkungen sollten die beiden erwarten? a) Ein gesetzlicher Mindestlohn führt immer zu struktureller Arbeitslosigkeit. (falsch) b) Liegt der Lohn über dem Gleichgewichtslohn, so wird mehr Arbeit von den Haushalten angeboten werden. (richtig) c) Ein gesetzlicher Mindestlohn von nicht mehr als 2 führt zu nicht zu struktureller Arbeitslosigkeit (richtig) d) Ein gesetzlicher Mindestlohn von nicht mehr als 2 führt zu struktureller Arbeitslosigkeit (falsch) e) Ein gesetzlicher Mindestlohn von mehr als 2 führt zu struktureller Arbeitslosigkeit (richtig) 3. Teilaufgabe: Die Wahl hat überraschender Weise einen Mindestlohn von 4 als der Volkes Wille offenbart. Wie hoch ist die strukturelle Arbeitslosigkeit in diesem Fall? a) q = 1400 b) q = 1000 c) q = 800 d) q = 200 (richtig, die Differenz aus Gleichgewichtsmenge und dem Arbeitsangebot bei w=4) e) q = 600 3. Aufgabe. AS-AD - Formell: Im zentralen Planungsbüro für die wirtschaftliche Angelegenheiten Makrostans widmet sich eine Task-Force, die ihnen eine weltweite operierende Unternehmensberatung aufgeschwatzt hat, mit der mittelfristigen Entwicklung des Landes. Folgende Daten haben sie mit statistisch einwandfreien Methoden „berechnet“. Konsum: C c0 c1 (Y Investitionen: I b0 b1Y Staatsausgaben: G G Steuern: T t0 Nominales Geldangebot: MS M Nominale Geldnachfrage: MD P (d1Y T) , 0 c1 b2 i , b2 0 1 t1Y d 2 i) 1. Teilaufgabe: Berechnen Sie nun die AD-Kurvengleichung. Die AD-Kurvengleichung lautet: a) Y 1 c1 1 b1 c1t1 (c 0 c1t 0 1 b) Y 1 c1 b1 c1t1 b2 d1 d2 1 c) Y 1 c1 b1 c1t1 b2 d1 d2 1 d) Y 1 c1 b1 c1t1 b2 d1 d2 1 e) Y 1 c1 b1 c1t1 d1 d2 b0 b2 i G) (c 0 c1t 0 b0 b1 M d2P G) (c 0 c1t 0 b0 b2 M d2P G ) (richtig) (c 0 c1t 0 b0 b2 M P G) (c 0 c1t 0 b0 b2 M d1 P G) 2. Teilaufgabe: Wie verändert sich die aggregierte Nachfrage bei einem marginalen Anstieg des Preisniveaus? a) Y P b) Y P c) Y P d) Y P e) Y P b2 M (richtig) (1 c1 b1 c1t1 )d 2 b2 d1 P 2 b2 M (1 c1 b1 c1t1 )d 2 b2 d1 P 2 b2 M (1 c1 b1 c1t1 )d 2 b2 d1 P 2 b2 M (1 c1 b1 c1t1 )d 2 b2 d1 P 2 b2 M (1 c1 b1 c1t1 )d 2 b2 d1 2 P d2 3. Teilaufgabe: Die partielle Ableitung Y der aggregierten Nachfrage ist… P a) größer als Null. Folglich besteht ein positiver Zusammenhang zwischen Preisniveau und aggregierter Nachfrage b) kleiner als Null. Folglich besteht ein negativer Zusammenhang zwischen Preisniveau und aggregierter Nachfrage. (richtig) c) gleich Null. Es besteht also kein Zusammenhang zwischen Preisniveau und aggregierter Nachfrage 4. Teilaufgabe: Welche Politik betreibt die Regierung wenn eine Besteuerung gemäß der obigen Besteuerungsfunktion erfolgt? a) b) c) d) Expansive Geldpolitik Restriktive Fiskalpolitik Antizyklische Konjunkturpolitik (richtig) Prozyklische Konjunkturpolitik Aufgabe 4: Das AS-AD-Modell - Graphisch Um ihre Tauglichkeit zu demonstrieren sollen die Mitglieder der Task-Force folgende Fragen beantworten. (Am besten die AD-Kurve nochmal herleiten und dann anhand der Formel zeigen) 1. Teilaufgabe: a) Die Steigung der AD-Kurve im P-Y-Diagramm hängt nur von der Zinsreagibilität der Investitionsnachfrage, nicht aber von der Zinsreagibilität der Geldnachfrage ab (falsch, von beiden) b) Die Steigung der AD-Kurve im P-Y-Diagramm hängt sowohl von der Zinsreagibilität der Investitionsnachfrage, als auch von der Zinsreagibilität der Geldnachfrage ab (richtig) c) Die Steigung der AD-Kurve im P-Y-Diagramm hängt positiv von der marginalen Konsumquote ab. (falsch, mit steigender marginaler Konsumquote sinkt die Steigung der AD-Kurve) d) Steigt das Preisniveau, so steigt das kurzfristige Outputniveau. (falsch, da die reale Geldmenge zurückgeht und dadurch der Output über die sinkende Investitionsnachfrage ebenfalls sinkt) e) Die Veränderung des Outputs fällt umso stärker aus, je höher die marginale Konsumneigung der Haushalte ist. (richtig, durch komparative Statik gut demonstrierbar) 2. Teilaufgabe: a) Wenn die Staatsausgaben steigen, dann verschiebt sich die AD-Kurve parallel nach rechts. (richtig) b) Expansive Geldpolitik führt hingegen zu einer Parallelverschiebung der ADKurve nach links. (falsch) c) Erhöht der Staat eine prozentuale Einkommenssteuer, so verschiebt sich die AD-Kurve parallel nach links. (falsch, da sie steiler wird) d) Erhöht der Staat eine Pauschalsteuer, so verschiebt sich die AD-Kurve parallel nach links. (richtig) e) Sinken die autonomen Investitionen, so verschiebt sich die AD-Kurve parallel nach links. (richtig) 3. Teilaufgabe: a) Mittelfristig ist das gesamtwirtschaftliche Angebot (AS-Kurve) vollkommen preiselastisch. (falsch, da sie preisunelastisch ist; senkrechte Kurve im P-YDiagramm) b) Kurzfristig können die Effekte von expansiver Geld- und Fiskalpolitik vernachlässigt werden. (falsch, siehe IS-LM-System) c) In der kurzen Frist sind Löhne wegen längerfristiger Lohnkontrakte rigide. (richtig) d) Zur Rechtsverschiebung des Potentialoutputs ist die Reduktion der Einkommenssteuer eine adäquate Alternative (falsch, dies ändert Y* nicht) e) Mit dem AS-AD-Modell kann langfristiges Wirtschaftswachstum erklärt werden. (falsch)