Drei SchweSTern

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Anton Tschechow
Drei Schwestern
Presseinformation
Anton Tschechow
Drei Schwestern
Nach Moskau!
Leben in einer kleinen Provinzstadt, in der es nichts gibt außer einem
Regiment – und am Ende ist auch dieses fort. Nach dem Tod ihres Vaters
träumen die drei Schwestern Olga, Mascha und Irina von einem anregend
erfüllten Leben in Moskau, wo sie aufgewachsen sind und wo sie eigentlich
hingehören, wie sie finden. Während Olga, Lehrerin am Gymnasium, das
Schicksal einer ewig Ungeküssten droht, liebt die mit dem langweiligen
Gymnasiallehrer Kulygin verheiratete Mascha den ebenfalls unglücklich
verheirateten Oberstleutnant Werschinin und Irina gibt sich romantischen
Vorstellungen von Arbeit hin. Doch nachdem ihr Bruder Andrej eine
kleinbürgerliche Ehe mit der aus dem Ort stammenden Natalja eingeht, die
zunehmend bestimmter die Führung im familiären Haushalt übernimmt
und die Schwestern nach und nach aus dem Elternhaus vertreibt, wird klar,
dass Moskau der unerreichbare Sehnsuchtsort bleiben wird, der er von
Beginn an war.
Anton Tschechows DREI SCHWESTERN ist ein spannungsreiches Geflecht
von unausgesprochenen Erwartungen und unmöglicher Liebe. Darin liegt
Traurigkeit und Komik zugleich. Stanislawski berichtete von den Proben
zur Uraufführung am Moskauer Künstlertheater: „Es zeigte sich, dass die
Menschen Tschechows ganz und gar nicht nur Schwermut und Langeweile
mit sich herumschleppen, im Gegenteil, es sind Menschen, die Fröhlichkeit,
Lachen und Munterkeit suchen, die Leben wollen, nicht nur vegetieren.“
Ein Autor mit Vergangenheit
Nicht nostalgisch, nicht melancholisch, sondern ungeschönt bitter spricht
Anton Tschechow von seiner Kindheit. Nüchtern fasst er seine jungen
Jahre mit den Worten zusammen: „Sohn eines Leibeigenen, seinerzeit
Ladenschwengel, Kirchensänger, Gymnasiast und Student, erzogen zur
Ehrfurcht vor Ranghöheren, zur Verbeugung vor fremden Gedanken, zur
Dankbarkeit für jedes Stückchen Brot, oft verprügelt, ohne Galoschen
zum Unterricht gegangen.“ Als die Familie nach Moskau umzog, blieb der
sechzehnjährige Anton allein in der Provinz zurück und verdiente sein
Geld mit Nachhilfeunterricht. Nach dem Abitur folgte er seiner Familie und
studierte an der Moskauer Universität Medizin. Zu dieser Zeit schrieb er
auch seine ersten Erzählungen. Aus dem ursprünglichen Broterwerb wurde
schnell eine Leidenschaft. „Die Medizin ist meine gesetzliche Ehefrau, die
Schriftstellerei meine Geliebte“, pflegte er zu scherzen. Tatsächlich spürt
man in all seinen künstlerischen Beobachtungen den Wissenschaftler, der
seinen Figuren stets auf den Grund ihrer Seele zu blicken scheint.
Triumph der Banalität
„Sie wissen, wie hoch ich Ihr Talent schätze. Und eben deshalb bin ich
verpflichtet, Ihnen gegenüber ganz offen zu sein. Und das ist mein ganz
freundschaftlicher Rat: Hören Sie auf, fürs Theater zu schreiben. Das ist
überhaupt nicht Ihr Fach.“
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Dies schrieb der Schauspieler und Regisseur Alexander Pawlowitsch Lenski
an Anton Tschechow, nachdem er dessen Stück „Die Möwe“ gelesen hatte.
Und in der Tat fühlte Tschechow sich als Theaterschriftsteller nie richtig
wohl. „Ach, warum habe ich Theaterstücke geschrieben und nicht nur
Erzählungen!“, schrieb er 1896 an seinen Verleger Suworin. „Wenn ich ein
Stück schreibe, verspüre ich Unruhe, als stieße mich jemand dauernd in
den Nacken.“ Während er Erzählungen teilweise innerhalb einer Woche
beendete, brauchte er fast zwei Jahre, um sich die DREI SCHWESTERN
abzuringen. Bereits Anfang 1899 plante Tschechow, für das Moskauer
Künstlertheater ein neues Drama zu schreiben. In seinem Notizbuch finden
sich einige für das Werk interessante Gedanken, z. B. „Um zu leben, muss
man etwas haben, woran man sich hängt. In der Provinz arbeitet nur der
Körper, aber nicht der Geist.“ Aus den Briefen an seine zukünftige Ehefrau,
die Schauspielerin Olga Knipper, lässt sich über den Inhalt der Arbeit
wenig entnehmen, außer Tschechows Sorge, das Stück könne langweilig
geraten. Aber der Regisseur des Moskauer Künstlertheaters Wladimir
Nemirowitsch-Dantschenko fasste zusammen: „Erster Akt: Namenstag,
Frühling, Heiterkeit, Vogelsingen, heller Sonnenschein. Zweiter Akt: Die
Banalität gewinnt nach und nach die Oberhand über die edel empfindenden
Menschen. Dritter Akt: ein Brand in der Nachbarschaft, die ganze Straße
in Feuer; die Macht der Banalität dringt tiefer ein, die Menschen taumeln
in ihrem Erleben hin und her. Vierter Akt: Herbst, Zusammenbruch aller
Hoffnungen, Triumph der Banalität.“ Auch Maxim Gorki äußerte 1915,
dass Tschechow es in hohem Maße verstünde, das Triviale im Leben zu
erkennen und zu schildern. Das Triviale? Das Banale? Was im ersten
Moment nicht gerade nach Talent klingt, ist in Wahrheit die große Kunst
dieses Schriftstellers. Viele Probleme des modernen Menschen scheinen
durch Tschechows Stücke erstaunlich weitsichtig vorweggenommen zu
sein, etwa das Thema der verstreichenden Zeit, während der sich nichts
ändert, und das Grundgefühl der Langweile. Statt großer Ereignisse zeigt
Tschechow das alltägliche Leben und den alltäglichen Menschen, auch in
den DREI SCHWESTERN.
Anton Tschechows Figuren erzählen viel und hören selten zu. Sie sprechen
fast immer von sich, und Tschechow lässt sie, auch wenn sie still sind,
in ihrem Innern weitererzählen. An passender (oder unpassender) Stelle
trifft man sich dann wieder an der hörbaren Oberfläche des Gesprächs.
In DREI SCHWESTERN sind die Figuren nie näher bei sich als dann, wenn
sie ihre eigenen Sätze nicht zu Ende bringen, wenn sie selbst nach einem
logischen Satzausgang tasten, in komischer wie tragischer Hinsicht. Eine
Gesellschaft der Überflüssigen – sei es aus Altersgründen, aufgrund der
ökonomischen Situation oder einer unglücklichen Liebe – redet gegen ihre
eigene Bedeutungslosigkeit an. Und stets wird Moskau als Lösung aus
sämtlichen Unbequemlichkeiten vor das innere Auge projiziert.
So findet sich am Ende jede Figur in einer Tragödie der Illusionen wieder.
Ihr Blick in die Zukunft ist ein Blick zurück in die Vergangenheit, die Zeit
bleibt stehen, weil die Menschen sich den Zeitläufen nicht stellen und in
Melancholie erstarren.
„Wir haben weder Nah- noch Fernziele, unser Herz ist wie leergefegt. Wir
haben keine Politik, an eine Revolution glauben wir nicht, wir haben keinen
Gott, haben keine Angst vor Gespenstern, ich persönlich habe nicht einmal
Angst vor dem Tod oder dem Erblinden. Ob dies eine Krankheit ist oder
nicht – es geht nicht um die Bezeichnung, sondern um das Eingeständnis
unserer Lage.“
Lea Redlich
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Anton Tschechow
Drei SchweSTern
Deutsch von Ulrike Zemme
Besetzung
Andrej Sergejewitsch Prosorow ................................................ robert Lang
natalja iwanowna, seine Braut, später seine Frau .................. Lena Schlagintweit
Olga, seine Schwester ..................................................................... Anna rausch
Mascha, seine Schwester ............................................. Aida-Ira El-Eslambouly
irina, seine Schwester ...................................................................... Zenzi huber
Fjodor Iljitsch Kulygin, Lehrer am Gymnasium, Maschas Mann ............. Sven Brormann
Alexander ignatjewitsch werschinin, Oberstleutnant, Batteriechef ... Thomas Marx
nikolaj Lwowitsch Tusenbach, Baron, Leutnant ..................... robert Oschmann
Wassilij Wassilijewitsch Soljonyi, Stabskapitän ........................ Vasilios Zavrakis
Iwan Romanowitsch Tschebutykin, Militärarzt .......................... wolfgang Finck
Anfissa, Kinderfrau ..................................................................... Sibylle Hellmann
regie ............................................................................................... eva Lange
Bühne & Kostüme .................................................................... Carolin Mittler
Dramaturgie ................................................................................. Lea redlich
regieassistenz .................................................................. Anna Lotta Seifert
regiehospitanz ........................................................................ Joscha Pocha
Soufflage .............................................................................. Jannika Wübben
Inspizienz ................................................................................. Björn de Groot
Vorstellungsdauer .......................................................... ca. 2:40 inkl. Pause
Premiere .................................. 22/11/2014, Stadttheater Wilhelmshaven
Aufführungsrechte ................................... rowohlt Theater Verlag, reinbek
Aida-Ira El-Eslambouly, Anna Rausch, Zenzi Huber
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Anton Tschechow
Drei Schwestern
Termine
Premiere:
Samstag, 22/11/2014 / 20.00 Uhr
Stadttheater Wilhelmshaven
Stadttheater Wilhelmshaven:
Fr, 28.11.2014 / 20.00 Uhr
So, 07.12.2014 / 15.30 Uhr
Mi, 10.12.2014 / 20.00 Uhr
Sa, 20.12.2014 / 20.00 Uhr
Mi, 14.01.2015 / 20.00 Uhr
Spielgebiet:
Di, 25.11.2014 / 19.30 Uhr / Esens, Theodor-Thomas-Halle
Di, 02.12.2014 / 19.30 Uhr / Norderney, Kurtheater
Do, 04.12.2014 / 20.00 Uhr / Norden, Theatersaal der Oberschule
Fr, 05.12.2014 / 19.30 Uhr / Weener, Oberschule Weener
Mo, 08.12.2014 / 19.30 Uhr / Leer, Theater an der Blinke
Di, 09.12.2014 / 19.30 Uhr / Papenburg, Theater auf der Werft
Do, 11.12.2014 / 20.00 Uhr / Emden, Neues Theater
Fr, 12.12.2014 / 20.00 Uhr / Jever, Theater am Dannhalm
Mi, 17.12.2014 / 19.30 Uhr / Stadthalle Aurich
Do, 18.12.2014 / 20.00 Uhr / Wittmund, Aula Brandenburger Straße
Stand: 17/11/2014 / Änderungen vorbehalten!
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Anton Tschechow
Drei Schwestern
Fotos
Die Inszenierungsfotos finden Sie ab Mittwoch, 19/11/2014 zum
Download im Internet:
http://www.landesbuehne-nord.de/page/pressematerial
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Ansprechpartner
Lea Redlich, Dramaturgin
Telefon 04421.9401-18
E-Mail [email protected]
Jarno Stiddien, Pressesprecher
Telefon 04421.9401-12
E-Mail [email protected]
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