Einführung in die Mikroökonomie Übungsaufgaben (10) 1. Was bedeutet Nettowohlfahrtsverlust? Warum führt eine Preisobergrenze normalerweise zu einem Nettowohlfahrtsverlust? 2. Nehmen Sie an, die Angebotskurve für ein Gut ist vollkommen unelastisch. Würde ein Nettowohlfahrtsverlust entstehen, wenn der Staat eine Preisobergrenze unterhalb des markträumenden Niveaus festlegt? Erklären Sie Ihre Antwort. 3. Wie können die Konsumenten durch eine Preisobergrenze besser gestellt werden? Unter welchen Bedingungen könnten sie dadurch schlechter gestellt werden? 4. Nehmen Sie an, der Staat reguliert den Preis eines Gutes so, dass er ein bestimmtes Mindestniveau nicht unterschreiten darf. Können die Produzenten insgesamt durch einen solchen Mindestpreis schlechter gestellt werden? Erklären Sie Ihre Antwort. 5. Nehmen Sie an, der Staat will das Einkommen der Bauern erhöhen. Warum kosten Preisstützungen oder Anbauflächenbegrenzungsprogramme der Gesellschaft mehr als eine direkte Geldzahlung an die Bauern? 6. Nehmen Sie an, der Staat will die Importe eines bestimmten Gutes begrenzen. Wäre in diesem Zusammenhang eine Importquote oder ein Zoll vorzuziehen? Warum ist dies so? 7. Die Last einer Steuer wird zwischen den Produzenten und den Konsumenten aufgeteilt. Unter welchen Bedingungen werden die Konsumenten den größten Teil der Steuer tragen? Unter welchen Bedingungen werden die Produzenten den größten Teil tragen? Was bestimmt den Anteil einer Subvention, aus der den Konsumenten ein Vorteil entsteht? 8. Warum führt eine Steuer zu einem Nettowohlfahrtsverlust? Was bestimmt die Höhe dieses Verlustes? 9. Angenommen der Gleichgewichtspreis des Marktes für Gut G liegt bei ¤50. Durch staatliche Intervention wird für G eine Preisuntergrenze von ¤55 eingeführt. Führt diese Intervention zu a) einem Nachfrageüberschuss b) einem Angebotsüberschuss c) einer Verschiebung der Nachfragefunktion d) keiner Veränderung des Gleichgewichtspreises Fertigen Sie zur Beantwortung der Frage eine Skizze an! 1 10. Gehen Sie der Einfachheit halber von einer linearen Angebots- und einer linearen Nachfragefunktion aus. Welche der folgenden Änderungen führt in jedem Fall zu einer Erhöhung des Gleichgewichtspreises a) eine Steigerung des Angebotes und eine Steigerung der Nachfrage b) eine Steigerung des Angebotes und eine Senkung der Nachfrage c) eine Senkung des Angebotes und eine Steigung der Nachfrage d) eine Senkung des Angebotes und eine Senkung der Nachfrage 11. Gehen Sie der Einfachheit halber von einer linearen Angebots- und einer linearen Nachfragefunktion aus. Eine gleichzeitige Erhöhung sowohl des Angebotes als auch der Nachfrage führt zu a) einer Erhöhung des Gleichgewichtspreises b) einer Verringerung des Gleichgewichtspreises c) einer Erhöhung der Gleichgewichtsmenge d) einer Verringerung der Gleichgewichtsmenge 12. Angenommen die Nachfragefunktion lautet D(p) = 300−5p, die Angebotsfunktion lautet S(p) = 10p. a) Bestimmen Sie den Gleichgewichtspreis! b) Bestimmen Sie die Gleichgewichtsmenge! c) Angenommen durch staatliche Intervention gibt es eine Preisuntergrenze von ¤ 25. Entsteht dadurch eine Überschussnachfrage- bzw. Angebot? Wenn ja, in welcher Höhe? d) Angenommen durch staatliche Intervention gibt es eine Preisobergrenze von ¤ 15. Entsteht dadurch eine Überschussnachfrage- bzw. Angebot? Wenn ja, in welcher Höhe? e) Wie hoch ist die Preiselastizität der Nachfrage im Gleichgewicht? 13. Angenommen die Nachfrage nach einem Gut betrage D(p) = 200 − 10p und das Angebot sei S(p) = 10p. Die Regierung legt eine Preisuntergrenze für das Gut in Höhe von ¤ 15 fest. Wenn sich die Regierung verpflichtet, den gesamten Überschuss zur Preisuntergrenze aufzukaufen, wie viel muss sie dann zahlen. 14. Angenommen der Markt für Fahrradhelme sei im Gleichgewicht. Durch eine Erhöhung der Preise für Fahrräder stellt sich ein neues Gleichgewicht auf dem Fahrradhelmmarkt ein. Dieses ist gekennzeichnet durch: a) Der neue Gleichgewichtspreis ist höher und die neue Gleichgewichtsmenge ist niedriger. 2 b) Der neue Gleichgewichtspreis ist höher und die neue Gleichgewichtsmenge ist höher. c) Der neue Gleichgewichtspreis ist niedriger und die neue Gleichgewichtsmenge ist höher. d) Der neue Gleichgewichtspreis ist niedriger und die neue Gleichgewichtsmenge ist niedriger. 15. Die Marktnachfrage sei durch D(p) = 100 − p und das Marktangebot sein durch S(p) = 3p gegeben. a) Bestimmen Sie das Marktgleichgewicht b) Bestimmen Sie die Konsumentenrente im Gleichgewicht c) Bestimmen Sie die Produzentenrente im Gleichgewicht d) Bestimmen Sie die Wohlfahrt im Gleichgewicht 16. Die Marktnachfrage sei durch D(p) = 30 − p und das Marktangebot sein durch S(p) = p − 2 gegeben. a) Bestimmen Sie das Marktgleichgewicht b) Bestimmen Sie die Konsumentenrente im Gleichgewicht c) Bestimmen Sie die Produzentenrente im Gleichgewicht d) Bestimmen Sie die Wohlfahrt im Gleichgewicht e) Angenommen der Staat führt eine Steuer von 4 pro gehandelter Einheit ein Bestimmen Sie das Marktgleichgewicht nach der Steuereinführung (der Produzent trage die Steuer) f) Bestimmen Sie die Steuereinführung Konsumentenrente im Gleichgewicht nach der g) Bestimmen Sie die Steuereinführung Produzentenrente im Gleichgewicht nach der h) Bestimmen Sie die Wohlfahrt im Gleichgewicht nach der Steuereinführung i) Wie hoch ist das Steueraufkommen im Gleichgewicht? j) Wie hoch ist der Wohlfahrtsverlust durch die Steuereinführung? 17. Die Marktnachfrage sei durch D(p) = 90 − p und das Marktangebot sein durch S(p) = 0, 5p gegeben. a) Bestimmen Sie das Marktgleichgewicht b) Bestimmen Sie die Konsumentenrente im Gleichgewicht c) Bestimmen Sie die Produzentenrente im Gleichgewicht d) Bestimmen Sie die Wohlfahrt im Gleichgewicht 3 e) Angenommen der Staat führt eine Steuer von 3 pro gehandelter Einheit ein. Bestimmen Sie das Marktgleichgewicht nach der Steuereinführung f) Bestimmen Sie die Steuereinführung Konsumentenrente im Gleichgewicht nach der g) Bestimmen Sie die Steuereinführung Produzentenrente im Gleichgewicht nach der h) Bestimmen Sie die Wohlfahrt im Gleichgewicht nach der Steuereinführung i) Wie viel von der Steuer (pro Einheit) wird vom Konsumenten bezahlt? j) Wie viel von der Steuer (pro Einheit) wird vom Konsumenten bezahlt? k) Wie hoch ist das Steueraufkommen im Gleichgewicht? l) Wie hoch ist der Wohlfahrtsverlust durch die Steuereinführung? 18. Ein Markt habe folgendes Aussehen: Nachfrage : p = −0, 5x + 20 Angebot : p = 0, 25x + 5 a) Bestimmen Sie Gleichgewichtspreis und Gleichgewichtsmenge! b) Um den Konsum dieses Gutes zu reduzieren, setzt der Staat einen Mindestpreis von ¤ 15. Wie wirkt sich diese Maßnahme auf die Nachfrage aus? c) Als Alternative zur Mindestpreisvorschrift bietet sich eine Mengensteuer an. Zeigen Sie, wie hoch diese Steuer sein muss, damit die gleiche Verbrauchsreduktion eintritt wie bei der Mindestpreispolitik! 19. Für einen Markt seien die Angebots- und Nachfragefunktionen wie folgt gegeben: Angebotsfunktion : S(p) = 200p − 400 Nachfragefunktion : D(p) = −200p + 2.000 (1) (2) a) Bestimmen Sie grafisch und rechnerisch Gleichgewichtspreis und Gleichgewichtsmenge. b) Was versteht man ökonomisch unter Konsumentenrente und Produzentenrente? c) Kennzeichnen Sie die Konsumenten- und die Produzentenrente in dem Marktdiagramm. Zeigen Sie anhand der Graphik, dass die Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente durch den Gleichgewichtspreis maximiert wird. 20. Dem Handelsverband der deutschen Fahrradindustrie liegt folgendes Datenmaterial vor, wobei die Nachfrage- und Angebotsmengen in Millionen Fahrrädern pro Jahr angegeben sind: 4 Preis eines Fahrrads in ¤ Nachfragemenge 60 80 100 120 20 18 16 Angebotsmenge 14 16 18 19 a) Wie hoch ist der Gleichgewichtspreis von Fahrrädern? Läge bei einem Preis von ¤80 ein Angebotsüberschuss oder ein Nachfrageüberschuss vor? b) Nehmen Sie an, dass auf jedes Fahrrad eine Steuer in Höhe von ¤ 40 erhoben wird. Wie hoch wird der Gleichgewichtspreis nach Steuererhebung sein? Wie hoch wird die Gleichgewichtsmenge nach Steuererhebung sein? Vergleichen Sie diese mit der Gleichgewichtsmenge vor Steuererhebung. 21. Gegeben seien folgende Angebots- und Nachfragefunktionen für einen Markt: Angebotsfunktion : S(p) = 4p − 8 Nachfragefunktion : D(p) = −2p + 16 a) Ermitteln Sie grafisch und rechnerisch den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge! b) Angenommen, der Staat erhebt eine Steuer von drei Geldeinheiten auf den Kauf einer Mengeneinheit des Gutes. Die Steuer muss von den Nachfragern gezahlt werden. Wie lautet die Nachfragefunktion jetzt? Zeichnen Sie die neue Kurve in das Diagramm aus 1. ein! Bestimmen Sie den neuen Gleichgewichtspreis und die neue Gleichgewichtsmenge! c) Wer wird durch die Steuer belastet? Wie hoch ist das Steueraufkommen? Ist die Summe der Verluste an Konsumenten- und Produzentenrente größer oder kleiner als das Steueraufkommen? Geben Sie eine ökonomische Begründung für das Resultat dieses Vergleichs! d) Aus praktischen Erwägungen entschließt sich der Staat, die Steuer nicht von den Nachfragern, sondern von den Anbietern zahlen zu lassen. Wie verändert diese Entscheidung das Marktergebnis und die Steuerlast bei Anbietern und Nachfragern? Begründen Sie Ihre Aussage! 5