VERZEICHNIS VERZEICHNIS02 piano piano 26 GRUSSWORT TILMAN GERSCH 03 Die Physiker 28 PROGRAMMÜBERSICHT 04 Die Csárdásfürstin 29 KURZ UND WICHTIG 06 Gute Pässe Schlechte Pässe 30 Rückschau OFFENE WELT 07 Happy Hunting Ground 31 Servus Peter - Oh là là Mireille 32 Die Perlenfischer 33 Wie im Himmel 34 4. / 5. Sinfoniekonzert 36 Fremdsprachige Stücke 37 Musiktheater mit dem Pfalztheater Kaiserslautern 08 Hänsel und Gretel 09 Das Mädchen vom Mond 10 Das große Buch 11 Das kalte Herz 12 Le Malade Imaginaire Verteufelte Zeiten 14 A Christmas Carol Abraham 15 Medea - Das goldene Vlies 16 Mad in Austria 18 Ali Baba und die 40 Räuber 19 Get Together by the Stehblues 19 Der Vogelhändler 20 Wort & Wein 22 Holzklopfen 23 Attila 02 24 Half Broke Horses PROGRAMMVORSCHAU38 IMPRESSUM40 Liebes Publikum, zwei Koproduktionen bereichern in den nächsten Monaten das Programm der Pfalzbau Bühnen. Mit dem Ensemble des Theaters Pforzheim habe ich Franz Grillparzers Medea-Drama Das goldene Vlies erarbeitet. Nach der Mutter Courage ist dies meine zweite Inszenierung mit den Pforzheimer Schauspielern, die mir schon ans Herz gewachsen sind. Für die künstlerische Arbeit ist Kontinuität ein wichtiger Faktor, das Vertrauen wächst und damit auch der Mut. Unsere Zeit ist schnell und manchmal unverbindlich, umso wichtiger ist es, Momente von Verlässlichkeit und Gemeinsamkeit zu schaffen. Verlässlich gut ist auch die Arbeit der Regisseurin und Choreographin Helena Waldmann, die 2014 ihre außergewöhnliche Kreation Made in Bangladesh mit dem Theater im Pfalzbau koproduzierte und damit für den FAUST-Preis des Deutschen Bühnenvereins nominiert wurde. Nun feiert eine weitere Stückentwicklung bei uns Premiere. Gute Pässe Schlechte Pässe befasst sich mit der unterschiedlichen Bewertung von Staatsangehörigkeiten. In den international besetzten Tanzensembles werden die Grenzen der Physis oft überwunden, die der Herkunft nicht unbedingt. Hier wie überall stehen Pässe für sehr unterschiedliche Chancen und Freiheiten. Und so hat sich Helena Waldmann entschlossen, mit ihren Tänzerinnen und Tänzern an der Abschaffung eines Zweiklassensystems zu arbeiten, das allein von der Nationalität bestimmt ist. Von Januar bis März haben wir Angebote für alle Altersgruppen, insbesondere auch für den Nachwuchs, für Kinder und Jugendliche. Fühlen Sie sich wie immer mit Ihrer ganzen Familie herzlich eingeladen zum vielseitigen und anspruchsvollen Programm der Pfalzbau Bühnen. Angesichts der schwierigen Haushaltssituation der Stadt Ludwigshafen bitte ich um Ihr Verständnis, dass das Magazin künftig nur noch dreimal in der Spielzeit erscheinen wird und ein Versand desselben an unsere Abonnenten nicht mehr möglich ist. Sie erhalten künftig unser Leporello per Post, das Magazin liegt weiterhin in unserem Haus und an den bekannten Stellen zum Mitnehmen für Sie aus. Nun wünsche ich Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und nicht vergessen: Auch Theaterkarten sind ein schönes Weihnachtspräsent, bei uns sind sie sogar mit einem edlen Geschenkschuber erhältlich. Große Fans freuen sich auch über die Theatercard, die den Besuch von acht Vorstellungen mit einer Ermäßigung bis 50% ermöglicht. Ich freue mich auf Sie! Ihr Tilman Gersch Intendant 03 DI, 06.12.16 11:00 UHR SO, 18.12.16 17:00 UHR SO, 15.01.17 MO, 16.01.17 17:00 UHR 11:00 UHR Von Wilhelm Hauff Ein märchenhaftes Abenteuer für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Schauspiel von Molière in französischer Sprache FR, 09.12.16 SO, 11.12.16 19:30 UHR 14:30 UHR in Koproduktion mit dem FFT Düsseldorf Inszenierung und Video Jo Fabian MO, 19.12.16 DI, 20.12.16 19:30 UHR 19:30 UHR 19:30 UHR Moderation Tilman Gersch In Kooperation mit der Städtischen Musikschule Ludwigshafen Zu Gast Rudi Schweikert, Karl-May-Experte Weingut Karl May, Osthofen Theater an der Ruhr Mülheim American Drama Group Europe SA, 28.01.17 SO, 05.02.17 19:30 UHR Kinderstück nach einem „Märchen aus 1001er Nacht“ Ab 6 Jahren FR, 24.02.17 S0, 26.02.17 19:30 UHR 14:30 UHR American Drama Group Europe Operette in drei Akten von Emmerich Kálmán Pfalztheater Kaiserslautern Musikalische Leitung Rodrigo Tomillo Inszenierung Stefan Tilch SA, 04.03.17 19:30 UHR Ohnsorg-Theater Hamburg Märchenspiel in drei Bildern von Engelbert Humperdinck Pfalztheater Kaiserslautern Musikalische Leitung Rodrigo Tomillo Inszenierung Andreas Bronkalla SA, 10.12.16 Inszenierung Anatol Preissler MI, 28.12.16 DO, 29.12.16 19:30 UHR 19:30 UHR 19:30 UHR Tragikomödie mit Musik von Dirk Heidicke Hamburger Kammerspiele Moderation Tilman Gersch In Kooperation mit der Städtischen Musikschule Ludwigshafen Zu Gast Michael Au (Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Mainz), Hans Thill (Künstlerhaus Edenkoben), Agniezka Lessmann (Autorin), Lydia Nagel (Übersetzerin) Weingut Peter Stolleis, Gimmeldingen-Mußbach MO, 12.12.16 Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Werke von Milhaud, Prokofjew und Schostakowitsch Dirigent Dmitrij Kitajenko Solist Sergej Malov, Violine FR, 20.01.17 SA, 21.01.17 SO, 22.01.17 19:30 UHR 19:30 UHR 14:30 UHR in Kooperation mit den Kammerspielen Magdeburg Inszenierung Klaus Noack Musikalische Leitung Jens-Uwe Günther Mit Susanne Bard und Jörg Schüttauf DO, 05.01.17 DI, 24.01.17 19:30 UHR 19:30 UHR 11:00 UND 19:00 UHR FR, 10.02.17 S0, 12.02.17 MO, 13.02.17 19:30 UHR 14:30 UHR 11:00 UHR Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt Pfalztheater Kaiserslautern Inszenierung Katharina Ramser SA, 18.02.17 19:30 UHR Inszenierung Volker Vogel Musikalische Leitung Dominik Tremel American Drama Group Europe MI, 14.12.16 19:30 UHR 14:30 UHR 19:30 UHR GROUND/ แฮปปีฮันติงกราวด์ MI, 15.03.17 DO, 16.03.17 16:00 UHR 10:00 UHR Schauspiel mit Musik von Kay Pollak Landestheater Tübingen Inszenierung Christoph Roos Mit dem Beethovenchor Ludwigshafen 20:00 UHR, SINF A 20:00 UHR, SINF B Ein surreales Spiel mit Puppen und Objekten für Kinder ab 4 Jahren Compagnie Sac à Dos, Brüssel Inszenierung Didier de Neck Helios Theater in Koproduktion mit Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen Inszenierung Tilman Gersch Ausstattung Henrike Engel SA, 07.01.17 SO, 08.01.17 Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Ensemblestück für Kinder ab 2 Jahren Theater Pforzheim 19:30 UHR 19:30 UHR Theaterhaus Frankfurt Inszenierung Elisabeth Gabriel Eine musikalische Liebeserklärung Gesang Sandra Maria Schöner Klavier Alexander Hopf Werke von Britten, Ravel und Elgar Dirigentin Sung Shi-yeon Koproduktion mit dem Théâtre Jeune Public Strasbourg Inszenierung Barbara Kölling FR, 27.01.17 SO, 29.01.17 19:30 UHR 19:30 UHR 11:00 UND 17:00 UHR Phantastische Geschichten von Franz Hohler für Kinder ab 6 Jahren 04 DI, 14.03.17 DI, 28.03.17 MI, 29.03.17 10:00 UND 16:00 UHR Von Franz Grillparzer FR, 16.12.16 Premiere der Uraufführung Tanzstück von Helena Waldmann Koproduktion Helena Waldmann, ecotopia dance productions und Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen Ein thailändisch-deutscher Abend über Liebe, Geld & Verlangen Badisches Staatstheater Karslruhe in Koproduktion mit dem dem Democrazy Theatre Studio, Bangkok, Thailand Regie und Choreographie Thanapol Virulhakul Idee, Recherche und Text Jürgen Berger Operette von Carl Zeller Libretto von Moritz West und Ludwig Held DO, 26.01.17 FR, 27.01.17 Oper von Georges Bizet in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln HAPPY HUNTING Landestheater Coburg Schauspiel nach Charles Dickens in englischer Sprache 19:30 UHR 19:30 UHR in Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater Innsbruck Text von Michel Carré und Eugène Cormon Musikalische Leitung Samuel Hogarth Inszenierung Urs Häberli The Little Blues Brothers Songs der sechziger und siebziger Jahre Von und mit Hanns Jörg Krumpholz und Martin Theuer Lustspiel von Karl Bunje FR, 24.03.17 S0, 26.03.17 Pfalztheater Kaiserslautern Inszenierung Lee Beagley 20:00 UHR 20:00 UHR 11:00 UND 19:00 UHR Stück nach einem Roman von Jeanette Walls in englischer Sprache Pfalztheater Kaiserslautern MI, 18.01.17 DO, 19.01.17 DI, 21.03.17 Oper von Giuseppe Verdi in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Text von Temistocle Solera und Francesco Maria Piave SA, 18.03.17 Eine Koproduktion von Kulturhuset Stadsteatern Stockholm, K.Kvarnström & Co u.a. Idee, Choreographie und Bühnenbild Örjan Andersson, Ina Christel Johanessen, Kenneth Kvarnström Musik Franz Schubert 19:30 UHR Geschwister Pfister Ursli und Toni Pfister mit dem Jo-Roloff-Trio Pfalztheater Kaiserslautern Musikalische Leitung Uwe Sandner Inszenierung und Bühne Bruno Klimek 05 KURZ UND WICHTIG Premieren am Jungen Pfalzbau Der Inklusionskurs des Jungen Pfalzbaus beschäftigt sich seit einiger Zeit mit Wilhelm Hauffs Märchen Das kalte Herz sowie mit Aladin und die Wunderlampe aus den Geschichten von 1001er Nacht. Kurz nach dem Jahreswechsel stehen deshalb gleich zwei Premieren an. Am Montag, 09.01.2017 um 17:00 Uhr entführen die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen in die fantastische Welt des Schwarzwaldes und erzählen die Geschichte des armen und unzufriedenen Köhlerburschen Peter Munk, der sein Herz gegen ein Herz aus Stein tauscht. Diese Vorstellung entsteht in Kooperation mit der Georgens-Förderschule. Aladin und die Wunderlampe feiert am Mittwoch, 11.01.2017 um 11:00 Uhr Premiere. Diese Vorstellung entsteht in Kooperation mit der Mosaikschule – Schule mit Förderschwerpunkt motorische Entwicklung. Beide Stücke werden auf der Probebühne 1, Berliner Straße 30, gezeigt. Ab dem 06.02.2017 beginnt ein neuer Kurs. Anmeldungen und weitere Informationen unter: [email protected], 0621 504 2561 Neue Gesichter im Jungen Pfalzbau Das umfangreiche Kursprogramm des Jungen Pfalzbaus wird zu unserer Freude hervorragend angenommen. Nun haben sich im Team zwei Wechsel ergeben: Während ihrer Elternzeit wird die Leiterin Friederike Hartung im Jahr 2017 von Stefan Schletter vertreten. Schletter hat lange Zeit am Staatstheater Wiesbaden die Jugendsparte geleitet und in den vergangenen zwei Jahren am Theater Heilbronn das Kinder- und Jugendtheater aufgebaut. Unterstützt wird er von Anne Tysiak, die u.a. in Heilbronn den Kindertheaterclub geleitet hat. Die Kurse von Nelly Danker werden seit dieser Spielzeit von der Frankfurter Theaterpädagogin Katrin Skok geführt. Sie bringt langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Amateuren aller Altersgruppen mit und kennt Ludwigshafen schon durch einen Einsatz bei der Stadtranderholung. Mitspieler für interkulturelles Theaterprojekt gesucht Für das interkulturelle Theaterprojekt ab 6 Jahren Es war einmal… werden mitwirkende Kinder gesucht. In der Spielgruppe zum Grimm’schen Märchen Schneewittchen und die sieben Zwerge soll nichts so bleiben, wie man es kennt. Gemeinsam mit der Kursleitung Gülhan Akin stellen die Kinder das Leben von Schneewittchen, den Zwergen und ihrer Stiefmutter auf den Kopf und entscheiden am Ende sogar, ob der Prinz seine Prinzessin rettet! Der Theaterkurs trifft sich ab dem 10.01.2017 wöchentlich bis Juni 2017, immer dienstags von 16:00 bis 17:00 Uhr auf der Probebühne des Theaters im Pfalzbau. Kursgebühr: 20 Euro Um Anmeldung wird gebeten: [email protected], 0621-504 2561 06 Einblick in die Opernwerkstatt des Pfalztheaters Kaiserslautern Erstmalig stellt das Pfalztheater Kaiserslautern am Sonntag, 15. Januar 2017, die kommenden Opernproduktionen im Spielplan des Theaters im Pfalzbau in einer Einführungsmatinée vor. Auf dem Programm stehen Attila von Giuseppe Verdi, Die Perlen­ fischer von Georges Bizet, Neda – Der Ruf von Nader Mashayekhi und The Tempest (Der Sturm) von William Shakespeare und Henry Purcell. Pfalztheater-Intendant Urs Häberli, Generalmusikdirektor Uwe Sandner und Chefdramaturg Andreas Bronkalla werden dem Ludwigshafener Publikum Wissenswertes zu den Stücken und zu den Inszenierungen nahe bringen. Selbstverständlich gibt es daneben auch musikalische Kostproben mit Ensemblemitgliedern des Pfalztheaters. Beginn der Matinée im Gläsernen Foyer ist um 11.00 Uhr, der Eintritt ist frei. Einführung Das goldene Vlies Exklusiv für die Pfalzbau Freunde findet am Donnerstag, 05.01.2017 um 19:00 Uhr eine Einführung in Tilman Gerschs Inszenierung von Franz Grillparzers Das goldene Vlies statt. Gäste sind herzlich willkommen. Happy Hunting Ground Mit der thailändisch-deutschen Performance Happy Hunting Ground gastiert das Staatstheater Karlsruhe am Dienstag, 14.3.2016 im Theater im Pfalzbau. Näheres zu dem Abend über Liebe, Geld und Verlangen finden Sie auf Seite 31. Erfolgreiche OFFENE WELT In diesem Jahr eröffneten die Festspiele Ludwigshafen mit einem Festwochenende OFFENE WELT. Neben zwei Theatergastspielen befassten sich einige Bürger­ projekte mit Fragen der Willkommenskultur. Die Resonanz war enorm, insbesondere bei unserem großen WELTFest am Sonntag, 16. Oktober. Das Gläserne Foyer platzte aus allen Nähten, und viele Geflüchtete aus Ludwigshafener Asylunterkünften waren der Einladung in den Pfalzbau gefolgt. Im Rahmen des Festes ehrte Intendant Tilman Gersch Marianne Speck, Dolly El-Gandhour, Monika Doll und Natice Orhan-Daibel für ihr ehrenamtliches Engagement in Ludwigshafen. MUSIKTHEATER MIT DEM PFALZTHEATER KAISERS­L AUTERN Seit einigen Jahren verbindet die beiden Theaterhäuser Pfalztheater Kaiserslautern und Theater im Pfalzbau eine fruchtbare Zusammenarbeit im Bereich Musik­theater. Das Pfalztheater zeigt regelmäßig aktuelle Produktionen aus seinem Spielplan in Ludwigshafen. Wir stellten hierzu einige Fragen an Pfalztheater-Intendant Urs Häberli. Wie entstand die Zusammenarbeit der beiden Theater und was machte sie so erfolgreich? Die Zusammenarbeit geht auf eine Initiative der damaligen Intendanten Michael Haensel aus Ludwigshafen und Johannes Reitmeier aus Kaiserslautern in den frühen 2000er Jahren zurück. Anlass war, dass es dem Theater im Pfalzbau wegen finanzieller Einschränkungen nicht mehr möglich war, durch Koproduktionen ein eigenes Musiktheaterprogramm anzubieten. Die Idee, durch eine intensive Kooperation beider Häuser weiterhin ein künstlerisch anspruchsvolles und attraktives Opernangebot in Ludwigshafen beständig auf die Bühne des Pfalzbaus bringen zu können, wurde von den verantwortlichen Trägern der beiden Theater, der Stadt Ludwigshafen einerseits und dem Bezirksverband Pfalz andererseits, positiv aufgegriffen und in einem Kooperationsvertrag vereinbart. Welche Chancen bestehen auch in der Zukunft für diese Kooperation? Aus meiner Sicht kann das Pfalztheater im Rahmen der Kooperation mit seinen Opernproduktionen weiterhin eine besondere Farbe zum vielfältigen Programmspektrum des Theaters im Pfalzbau beitragen. Darüber hinaus besteht eine Zusammenarbeit beider Theater mit einem gemeinsam produzierten Schauspiel sowie im Bereich Kinder- und Jugendtheater und im Bereich von Musical und Operette. Für das Ensemble des Pfalztheaters ist es natürlich eine attraktive Herausforderung und Ansporn, unsere Produktionen in Ludwigshafen bzw. in der Rhein-Neckar-Region einem erweiterten Publikum zu präsentieren und hier noch einmal zur Diskussion zu stellen. Welches waren die Höhepunkte der Zusammenarbeit? Sicherlich waren es immer besondere Ereignisse, wenn wir in Ludwigshafen mit unseren ausgesprochenen Repertoire-Aus08 Hänsel und Gretel Märchenspiel in drei Bildern Text von Adelheid Wette GROSSE BÜHNE FR, 09.12.16, 19:30 UHR, AL 1, TG 1, TG 2, WA SO, 11.12.16, 14:30 UHR, SEN 1 grabungen zu Gast waren. Ich denke da etwa an Richard Wagners Opernerstling Die Feen, Lortzings Freiheitsoper Regina, Richard Strauss‘ Friedenstag oder die polnische Nationaloper Halka von Stanisław Moniuszko. Das sind alles Titel, die auch ansonsten nicht in den Spielplänen der Theater im Rhein-Ne­ckarGebiet zu finden sind. Somit konnten wir dem Publikum in Ludwigshafen und in der Region etwas Besonderes bieten. Natürlich sollten wir die ausdrücklichen Koproduktionen zwischen Pfalztheater und Theater im Pfalzbau nicht vergessen, wie ganz am Anfang der Zusammenarbeit Samson et Dalila von Camille Saint-Saëns in der Inszenierung von Michael Haensel oder Strauss‘ Musikdrama Elektra in der archaisch-strengen Umsetzung von Hansgünther Heyme. Gibt es konkrete gemeinsame Projekte in der Zukunft? Tilmann Gersch und ich sind in einem guten, kollegialen Austausch. Mal sehen, was uns an gemeinsamen Projekten einfallen wird. Worauf darf sich das Ludwigshafener Publikum in der Saison 2016/17 freuen? Ich denke, wir haben einen äußerst vielfarbigen Spielplan für die aktuelle Saison zusammengestellt. Verdis frühe Oper Attila beeindruckt durch eine eher raue, äußerst energiegeladene Klangsprache – inszeniert von Bruno Klimek, in der Region nicht zuletzt bekannt als früherer Schauspieldirektor des Nationaltheaters Mannheim, in einer äußerst strengen Bühnensprache. Georges Bizets exotisch-opulentes Kolorit in seiner Oper Die Perlenfischer wird sicherlich das Publikum begeistern. Auf Neugierde trifft hoffentlich die zeitgenössische Oper Neda – Der Ruf des persischen Komponisten Nader Mashayekhi, der auf der Basis von altpersischen Epen die aktuelle gesellschaftliche Situation im Iran, insbesondere die Stellung der Frau, reflektiert. Am Ende der Saison steht mit The Tempest (Der Sturm) von William Shakespeare mit der Musik von Henry Purcell ein großes Barockspektakel auf dem Programm, das alle Sparten des Pfalztheaters, also Musiktheater, Tanz und Schauspiel gemeinsam auf die Bühne bringen wird. Auf diese Inszenierungsarbeit freue ich mich besonders. Orchester, Kinderchor und Statisterie des Pfalztheaters Kaiserslautern Musikalische Leitung Rodrigo Tomillo Inszenierung Andreas Bronkalla Bühne Thomas Dörfler Kostüme Ursula Beutler Chor Johannes Köhler Mit Rosario Chávez/Xiaoyi Xu (Hänsel), Monika Hügel/Arlette Meißner (Gretel), Adelheid Fink/Annette Seiltgen (Mutter), Daniel Böhm/Wieland Satter/Alexis Wagner (Vater), Peter Floch/Steffen Schantz (Hexe) Preis 40 € / 34 € / 28 € / 22 € SEN1 Einheitspreis 23 €, ermäßigt 13 €, Familienpaket 52 € Dauer 2 Stunden 15 Minuten, eine Pause H änsel und Gretel ist in mehrfacher Hinsicht ein echtes Familienstück. Für nicht wenige Kinder ist der Besuch des Märchenspiels das erste Opernerlebnis. Auch die Komposition war eine richtige Familienangelegenheit, bilden doch die vier Lieder, die Humperdinck auf die Bitte seiner Schwester für ein von ihr verfasstes kleines Märchenspiel im Familienkreis schrieb, den Grundstock für die spätere Oper, die sein größter Erfolg wurde. Ausgangspunkt der Opernhandlung ist wiederum eine alltägliche Familiensituation: Statt im Haushalt zu helfen, verbringen Hänsel und Gretel ihre Zeit lieber mit wildem Toben und turbulenten Spielen, bis der Mutter der Geduldsfaden reißt. Die Strafe, im Wald Erdbeeren zu suchen, wird zu einem phantastischen Abenteuer, bei dem die Kinder ihre Wunsch- und Angstträume durchleben und allerlei Verführungen und Gefahren ausgesetzt sind. Zum guten Ende kann sich die Familie wieder glücklich in die Arme schließen. OPER VON ENGELBERT HUMPERDINCK Mit Hänsel und Gretel schuf Engelbert Humperdinck eines der erfolgreichsten und beim Publikum beliebtesten Opernwerke aus der Generation nach Richard Wagner. Seit Carl Maria von Weber hatte kein Komponist mehr die Stimmung des Waldes so eindrucksvoll in Musik fassen können. Trotz der großen symphonischen Klangwogen in der Wagner-­ Nachfolge vermitteln die Melodien oft den Eindruck schlichter Volksweisen, wenn auch Humperdinck nur drei echte Volkslieder für seine Komposition aufgriff („Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh?“, „Ein Männlein steht im Walde“ und „Schwesterlein, hüt‘ dich fein!“). Die erfolgreiche Uraufführung der Oper am 23. Dezember 1893 in Weimar dirigierte kein Geringerer als Richard Strauss. Danach wurde die Märchenoper schnell ein weltweiter Erfolg. 09 D er Schweizer Autor Franz Hohler hat in seinem Großen Buch die Rätsel dieser Welt in 91 Geschichten voller Humor und Phantasie zusammengefasst. Manchmal genügt ihm ein kleines Requisit wie eine Spaghetti-Packung, um den eigenen Standort zu verlassen und sich auf die Reise nach Italien zu begeben. Und alle reisen nur zu gerne mit, neugierig darauf, was sich im Land der Pasta wohl ereignen wird. Eines ist klar: Überraschung ist vorprogrammiert bei Franz Hohler. Regisseurin Elisabeth Gabriel und das Theaterhaus-Ensemble aus Frankfurt haben sich auf die überbordende Phantasie des Autors eingelassen und ihre Lieblingsgeschichten auf die Bühne gebracht. Dabei schlüpfen sie so selbstverständlich und mit Wonne in die verschiedenen Rollen, dass man beim Zuschauen immer ein bisschen in der Bauchgrube gekitzelt wird. Irgendwann wundert man sich schon gar nicht mehr, wenn wieder ein Wäschestück verschwindet oder die Kleider des Angestellten ohne ihren Herrn Zogg aus dem Haus marschieren. Man möchte nur immer noch mehr sehen und hofft, dass die Vorstellung nie zu Ende gehen möge. Das große Buch Phantastische Geschichten von Franz Hohler für Kinder ab 6 Jahren HINTERBÜHNE FR, 16.12.16, 11:00 UHR FR, 16.12.16, 17:00 UHR Theaterhaus Frankfurt Inszenierung Elisabeth Gabriel Bühne und Kostüme Adriane Westerbarkey Musik Günther Henne Mit Günther Henne, Michael Meyer, Uta Nawrath, Susanne Schyns Einheitspreis Kinder 5 €, Erwachsene 9 €, Familienpaket 20 € Dauer ca.1 Stunde 15 Minuten Die Vorstellung und die Produktion wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Das Mädchen vom Mond Ein surreales Spiel mit Puppen und Objekten für Kinder ab 4 Jahren HINTERBÜHNE MI, 14.12.16, 10:00 UHR MI, 14.12.16, 16:00 UHR Compagnie Sac à Dos, Brüssel Inszenierung Didier de Neck Bühne Marie Collard, Patrick Huysman Kostüme Justine Drabs Musik Marc Nicolas Mit Susan Yeates, Patrick Huysman Einheitspreis Kinder 5 €, Erwachsene 9 €, Familienpaket 20 € Dauer ca. 40 Minuten 10 D as Mädchen vom Mond ist abenteuerlustig. Irgendwann schwebt es, leicht wie eine Feder, auf den Strahlen des Mondes tanzend zur Erde. Eigentlich wird das Mädchen an Drähten geführt, doch das vergisst man schnell. Die Spielerin Susan Yeates, ebenso charmant wie das Mädchen vom Mond, und die grazile Figur mit aufreizendem Röckchen und langen Beinen, verschmelzen im Nu zu ein und derselben Person. Auf der Erde fließt die ganze Liebe eines jungen Mannes in seinen Garten, um den er sich mit großer Hingabe kümmert, sobald die Strahlen der Sonne die Pflanzen kitzeln – aber natürlich auch, wenn es mal wolkig ist. Weil er so vertieft ist in die Gartenarbeit und obendrein sehr schüchtern, wären sich der Junge und das Mädchen wohl kaum begegnet, hätte nicht eine ziemlich dreiste Katze die Rückkehr des Mädchens auf den Mond verhindert. Nicht etwa, weil sie sich in ihr Röckchen verbissen hätte, oh nein, die Katze trieb die Frechheit auf die Spitze: sie hängte nämlich einfach den Mond ab! Ist das zu fassen? Doch durch diesen unerhörten Streich der Katze trafen das Mädchen vom Mond und der Junge auf der Erde einander. Und so zart wie die Blätter der Pflanzen entwickelten die beiden zaghafte Gefühle füreinander. Natürlich sind die beiden Spieler Susan Yeates und Patrick Huysman nicht ganz unschuldig an dieser zauberhaften Geschichte – einer Geschichte von Freundschaft und Liebe zwischen zwei so unterschiedlichen Wesen, die unter normalen Umständen gar nicht hätten zusammenfinden können. 11 „Schatzhauser im grünen Tannewald, bist schon viel hundert Jahre alt. Dir gehört all Land, wo Tannen stehn – lässt dich nur Sonntagskindern sehn.“ M it diesem Vers ruft der arme Köhlerbursche Peter Munk das sagenumwobene Glasmännlein, von dem er sich Ansehen, Reichtum und Erfolg erhofft. Als dieses ihm nicht all seine Wünsche erfüllen kann, wendet er sich an den gefürchteten Holländer-Michel, der mit dem Bösen im Bunde steht. Dieser schlägt ihm einen Pakt vor: Er tauscht sein Herz gegen einen kalten Stein und erhält im Gegenzug dafür unermesslichen Reichtum. Doch von nun an kann er sich an nichts mehr erfreuen und keine Liebe mehr empfinden…. Wilhelm Hauffs schaurig-schöne Erzählung handelt auf packende und nachdenklich stimmende Weise von der Suche nach dem Glück und der Schwierigkeit, die richtigen Entscheidungen im Leben zu treffen. Sie mutet an wie ein Versuch über den Menschen, der sich in einer materiellen Welt behaupten muss und am Ende zum Reichtum des Herzens findet. Wie im Märchen steuert das Ganze dann doch noch auf ein versöhnliches Ende zu, das Gute triumphiert mit List und Rückhalt von Freunden über das Böse. Jo Fabian, der für seinen Wilhelm Tell am Theater an der Ruhr den Preis für die Beste Jugendproduktion in NRW erhalten hat, inszeniert mit sieben Schauspielern das Hauff‘sche Kunstmärchen. Die verschiedenen Stationen des bewegten Lebens von Peter Munk werden mit einfachen Mitteln auf der bunten Bühne dargestellt und mit viel Spielfreude und Sinn für die unheimlichen, aber auch die unterhaltsamen Seiten des Märchens umgesetzt. Das kalte Herz Von Wilhelm Hauff Ein märchenhaftes Abenteuer für Kinder, Jugendliche und Erwachsene HINTERBÜHNE SO, 18.12.16, 17:00 UHR Theater an der Ruhr Mülheim in Koproduktion mit dem FFT Düsseldorf Inszenierung und Video Jo Fabian Dramaturgie Sven Schlötcke Kostüme Katharina Lautsch, Jo Fabian Mit Annegret Thiemann, Gabriella Weber; Wolf Gerlach, Matthias Horn, Boris Schwiebert, Helge Salnikau, Rupert J. Seidl Einheitspreis Kinder 9 €, Erwachsene 14 € Familienpaket 28 € Dauer ca. 1 Stunde 40 Minuten 13 Verteufelte Zeiten Lustspiel von Karl Bunje GROSSE BÜHNE MO, 19.12.16, 19:30 UHR, COM 1 DI, 20.12.16, 19:30 UHR, TG 3, TG 5, TG 6, WA Ohnsorg-Theater Hamburg Inszenierung Anatol Preissler Mit Christin Deuker, Beate Kiupel, Luisa Röhse; Patric Dull, Dieter Schmitt, Wolfgang Sommer Preise 28 € / 24 € / 20 € / 16 € Dauer 2 Stunden, eine Pause J Abraham ungbauer Heiko genießt nach seiner Rückkehr aus Krieg und Gefangenschaft das Leben in vollen Zügen. Dass es um den Hof nicht zum Besten bestellt ist, juckt ihn dabei wenig. In einem versteckten Alkoven brennt er Schnaps und vertreibt sich die Zeit mit Helga, der flotten Tochter des Dorfpolizisten. Im Gegensatz zu ihm setzt die tüchtige Magd Taline alles daran, den Betrieb auf dem Herkenshof am Laufen zu halten, unterstützt von Knecht Jan und dem Flüchtlingsmädchen Marie. Eines Tages verspricht Heiko vollmundig, diejenige Frau zu heiraten, die ihm den Stall ausmistet und den Hof zusammenhält. Die bodenständige Magd Taline schwebt dem Schwerenöter dabei allerdings nicht als Heiratskandidatin vor. Nichtsdestotrotz macht sich diese sofort energisch ans Werk, Heikos Lotterleben ein Ende zu bereiten. Spielend erfüllt sie sämtliche Bedingungen, die Heiko an die Heirat knüpft. Die kesse Helga wiederum gedenkt, etwas andere Qualitäten in die Waagschale zu werfen, um sich ein künftiges Wohlleben am Hof zu sichern. Ein amüsanter Wettlauf um die Gunst des Jungbauern beginnt.... Tragikomödie mit Musik von Dirk Heidicke GROSSE BÜHNE MI, 28.12.16, 19:30 UHR, COM 2 DO, 29.12.16, 19:30 UHR, AL 2, TG 2, TG 4 „... dass sich Jungbauer Herkens gleich mit drei Frauen verlobt, klingt nach Polygamie und – wenn die Vielweiberei dann auch noch im Ohnsorg-Theater stattfindet – nach einer turbulenten Komödie. Verteufelte Zeiten hält auch, was es verspricht: ein teuflisches Vergnügen.“ Die Welt „Dank der großartigen Bühnenpräsenz von Bard und Schüttauf wird das von Klaus Noack inszenierte Melodram zu einem ebenso temporeichen wie bewegenden Theater-Erlebnis.“ Mitteldeutsche Zeitung D reißig Jahre nach seiner Rückkehr aus dem New Yorker Exil erinnert sich ein alter Herr in seiner Hamburger Wohnung an vergangene Zeiten: Der Komponist Paul Abraham (Jörg Schüttauf), gebürtiger Ungar, der im Berlin der 30er-Jahre mit Operetten wie Die Blume von Hawaii und Ball im Savoy große Erfolge feierte und damit Weltruhm erlangte, dirigiert nun ein imaginäres Orchester. Geistig verwirrt, wähnt er sich am Broadway kurz vor der Premiere seines neuesten Stückes. Mit seiner Frau Sarolta Feszelyi (Susanne Bard) mittlerweile zurückgezogen in Armut lebend, schwelgt er in vergangenen Zeiten und lässt die Jahre des Erfolgs, der Verfolgung, Trennung und Vereinsamung Revue passieren. Jörg Schüttauf und Susanne Bard lassen ihre Figuren in ihren unterschiedlichsten Lebenssituationen lebendig werden – mit bewunderungswürdiger Wandelbarkeit zeigen sie sie in Budapest, Berlin, Wien, Paris, Havanna, New York und eben in Hamburg. Zunächst Abrahams rasanter Aufstieg als Star-Komponist der späten Weimarer Republik mit exzessiv durchfeierten Nächten, dann seine wachsende Verzweiflung angesichts der Machtergreifung der Nazis, Flucht und Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr. Die brillante Susanne Bard als Ehefrau des Komponisten begleitet diesen nicht auf seine Flucht, pflegt ihn aber nach seiner Rückkehr rührend und aufopferungsvoll. Sie schlüpft virtuos in die Rollen der Sängerinnen, die an der Seite Abrahams berühmt werden. Mit Unterstützung von Jens-Uwe Günther am Klavier holen die Darsteller so das wunderbare, klingende Werk Paul Abrahams und einen fast vergessenen Künstler in die Gegenwart. 14 Hamburger Kammerspiele in Kooperation mit den Kammerspielen Magdeburg Inszenierung Klaus Noack Musikalische Leitung Jens-Uwe Günther Mit Susanne Bard und Jörg Schüttauf Preise 28 € / 24 € / 20 € / 16 € Dauer 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause 15 Medea – Das goldene Vlies Das goldene Vlies ist ein Stück über den Reiz der Fremdheit und die Vergeblichkeit ihrer Überwindung. Auf die Euphorie der ersten Begegnung folgt unweigerlich die große Enttäuschung, wenn der oder die Andere nicht in das realitätsferne Bild passt, das man sich in der anfänglichen Begeisterung ausgemalt hat. Dann kann er sich noch so sehr um Anpassung oder Integration bemühen, die entstandene Kluft ist und bleibt unüberwindbar. So folgt Unglück auf Unglück, getreu dem antiken Schicksalmotto, dass die Spirale der Gewalt erst endet, wenn alles am Boden liegt. Von Franz Grillparzer GROSSE BÜHNE DO, 05.01.17, 19:30 UHR, S1 DI, 24.01.17, 19:30 UHR, S2, TG3, TG4, WA „Auf überzeugende Weise gelingt es Tilman Gersch, Franz Grillparzers dramatisches Gedicht 'Das goldene Vlies' auf einen griffigen, knapp zweieinhalbstündigen Abend zu verdichten.“ Badische neueste Nachrichten D rei Jahre, von 1818 bis 1821, arbeitet Franz Grillparzer an seiner Medea-Trilogie Das goldene Vlies. Bei der Erstaufführung ist er knapp dreißig Jahre alt und ein gefragter Theaterdichter. Wie seine Zeitgenossen Kleist, Heine oder Hölderlin bewegt sich Grillparzer im Spannungsfeld zwischen Aufklärung, Restauration und Biedersinn. Das einsame, suchende Individuum, das in der von Konformität und sozialem Druck bestimmten Zeit keinen Platz findet, ist sein zentrales Sujet. Jason und Medea, das sind solche einsamen Menschen, bedingungslos in der Hingabe und in der Zerstörung. Im Goldenen Vlies ist diese Liebe der romantische Gegenentwurf zur autoritären Gesellschaft, von ihr erzeugt und von ihr zerrieben. Ein Ehekonflikt, ein Rosenkrieg, wie er sich jederzeit auch heute ereignen könnte. Zugleich taucht Grillparzer tief in den antiken Mythos ein. Packend erzählt er den Kampf um das heilige Widderfell, das Segen und Fluch zugleich ist. Der Grieche Phryxus raubte es auf der Flucht aus einem Tempel in Delphi und glaubt nun, in Kolchis Schutz zu finden. Aber König Aietes fürchtet den Fremden und begehrt sein Gut. Er überhört alle Warnungen seiner Tochter Medea und erschlägt den Gast. Jahre später kommt Jason nach Kolchis, um den Mord zu rächen. Dort wird er heimlicher Zeuge einer Geisterbeschwörung, und Medea, die Zauberin, bezaubert auch ihn. Grillparzer beschreibt den dunklen, vorgeschichtlichen Teil dieser Figur und macht die Faszination begreiflich, die Jason alle Bedenken gegen eine solche Verbindung für einen kurzen, fatalen Moment vergessen lässt. Er nimmt sich Medea und verpflanzt sie in seine Heimat, nach Griechenland. 16 Theater Pforzheim in Koproduktion mit Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen Exklusive Einführung für die Pfalzbau Freunde DO, 05.01.17, 19:00 Uhr Gläsernes Foyer Inszenierung Tilman Gersch Ausstattung Henrike Engel Musik Alex Gunia Textbearbeitung Barbara Wendland Dramaturgie Peter Oppermann/Barbara Wendland Mit Konstanze Fischer, Theresa Martini, Heidrun Schweda, Katja Thiele; Tobias Bode, Henning Kallweit, Jens Peter, Benjamin Schardt Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € Dauer 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause Mad in Austria Eine musikalische Liebeserklärung GLÄSERNES FOYER SA, 07.01.17, 19:30 UHR SO, 08.01.17, 19:30 UHR Gesang Sandra Maria Schöner Klavier Alexander Hopf Einheitspreis 23 €, ermäßigt 13 € W enn Schauspieler singen, dann ist das meist ein besonderes Vergnügen. Sie sind vielseitig, beherrschen das leichte Entertainment genauso wie die große Emotion oder den leisen Spott. Sandra Maria Schöner, Hanns Jörg Krumpholz und Martin Theuer sind singende Schauspieler. Beim Neujahrsempfang und der Spielplanvorstellung für unsere Abonnenten haben sie in diesem Jahr schon Kostproben ihres Könnens gegeben, nun sind ihre Programme in voller Länge auf den Pfalzbau Bühnen zu erleben. Mit Mad in Austria ist die gebürtige Österreicherin Sandra Maria Schöner zu Gast. Sie hat am Burgtheater Wien, am Schauspielhaus Hamburg und an den Städtischen Bühnen Köln gespielt, für Film und Fernsehen gearbeitet und Hörbücher aufgenommen. Parallel dazu entstand diese musikalische Hommage an ihr Heimatland mit allen Facetten, für die Österreich bekannt ist: der Melancholie, dem Pathos, der Poesie, dem schwarzen Humor. Zeitlich und stilistisch bunt gemixt, grantelt sich Sandra Maria Schöner durch das österreichische Liedgut und ergründet humorvoll Unterschiede und Gemeinsamkeiten der österreichischen und der deutschen Wesensart. Begleitet von ihrem Pianisten Alexander Hopf interpretiert sie Volkslieder, Songs von Falco oder auch Lieder von Helmut Qualtinger auf neue Art. Get Together by the Stehblues The Little Blues Brothers Songs der sechziger und siebziger Jahre Von und mit Hanns Jörg Krumpholz und Martin Theuer HINTERBÜHNE SO, 05.02.17, 19:30 UHR Einheitspreis 23 €, ermäßigt 13 € 18 Ali Baba und die 40 Räuber Kinderstück nach einem Märchen aus 1001er Nacht Spielfassung Lee Beagley und Anna Siegrot Ab 6 Jahren H anns Jörg Krumpholz stand in den letzten Jahren unter anderem am Schauspiel Frankfurt, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und, in vielen Inszenierungen von Intendant Tilman Gersch, am Hessischen Staatstheater Wiesbaden auf der Bühne. Außerdem ist er häufiger Gast in deutschen Fernsehkrimis, zum Beispiel dem Münsteraner Tatort. Mit seinem Kollegen Martin Theuer, der lange Zeit Ensemblemitglied der Landesbühnen Esslingen war und nun als freier Schauspieler arbeitet, bildet er das Duo The Little Blues Brothers. Die beiden kleinen Brüder haben mit ihren großen Vorbildern den Charme und die Liebe zum Kuschelrock der sechziger und siebziger Jahre gemein. „Get together by the Stehblues“ rufen die beiden Ihnen zu, und das sollten Sie sich nicht zweimal sagen lassen. GROSSE BÜHNE A li Baba ist ein armer, verzweifelter Holzsammler. Obwohl er und seine Tochter Morgiana tun, was sie können, scheint ihnen das Glück nicht hold. Sogar ihr geliebtes Kamel Pharao mussten sie an Alis reichen, gierigen Bruder Cassim abgeben, weil sie ihm Geld schulden. Schlimmer scheint es nicht mehr werden zu können. Eines Tages dann wird Ali beim Holzsammeln Zeuge einer eigenartigen Begebenheit: Er sieht, wie die 40 Räuber, die alle Bewohner der Stadt wegen ihrer Grausamkeit fürchten, mit Hilfe der magischen Worte „Sesam, öffne dich“ Zutritt zu ihrer geheimen Schatzhöhle finden. Ali nimmt all seinen Mut zusammen, wartet auf eine günstige Gelegenheit und stiehlt den Räubern schließlich von ihrem ungeheuren Schatz einen kleinen Beutel mit Gold, um seine Schulden zu begleichen. Doch sein Bruder Cassim hat ihn belauscht und so macht auch er sich auf, um einen Teil des Räuberschatzes zu stehlen. Natürlich hätten sich die Brüder denken können, dass die 40 Räuber wenig erfreut darüber sind, dass sie jemand um ihren Reichtum bringen will…. SO, 15.01.17, 17:00 UHR MO, 16.01.17, 11:00 UHR Pfalztheater Kaiserslautern Inszenierung Lee Beagley Bühne Anna Siegrot Kostüme Marcel Zaba Mit Marsha Zimmermann; Oliver Burkia, Günther Fingerle, Stefan Herrmann, Thomas Kollhoff, Jan Henning Kraus Einheitspreis Kinder 9 €, Erwachsene 14 €, Familienpaket 28 € 19 Der Vogelhändler Operette von Carl Zeller Libretto von Moritz West und Ludwig Held GROSSE BÜHNE FR, 20.01.17, 19:30 UHR, COM 1, TG 2 SA, 21.01.17, 19:30 UHR, COM 2, TG 6 SO, 22.01.17, 14:30 UHR, SEN 1 1 25 Jahre alt ist Carl Zellers Operettenmeisterwerk Der Vogelhändler inzwischen, aber Volker Vogels farbenfrohe und kurzweilige Inszenierung beweist, dass sich das witzige Stück auch heute noch sehen lassen kann. Nicht zuletzt liegt das an den zahlreichen herrlichen Schlagern, die inzwischen ins Gemeingut übergegangen sind: Ob „Grüaß Euch Gott, alle miteinander“, „Ich bin die Christel von der Post“ oder „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ – all diese Melodien möchte man sofort und immer wieder vor sich hin trällern. Die Handlung, eine irrwitzige Verwechslungsgeschichte um einen als Kurfürst verkleideten Baron und seine Braut sowie verschiedene Ehefrauen und Verlobte verspricht turbulente Unterhaltung, die der Regisseur mit seinen Darstellern weidlich auskostet. Coburgs Chordirektor Lorenzo Da Rio überzeugt nach seinem Erfolg mit Benatzkys Im weißen Rössl mit umsichtigem Dirigat, unter dem das Orchester den melodischen Reichtum von Zellers Partitur einfühlsam und mit vielen klanglichen Feinheiten entfaltet. Die Sänger sind bis in die kleinsten Rollen hervorragend besetzt. Beim amourösen Verwirrspiel zwischen der Briefbotin Christel und dem Vogelhändler Adam sorgen Anna Gütter mit koloraturfreudigem Sopran als Kurfürstin Marie und David Zimmer mit strahlkräftigem Tenor als Graf Stanislaus mit ihren Verkleidungen für operettentypische Verwicklungen. Im opulenten und einfallsreichen Bühnenbild Andreas Beckers finden sich dezent-ironische Anklänge an die Jagd-Romantik ebenso wie ein üppiges herrschaftliches Ambiente. Und mit seinen Kostümen samt wunderbar karikierenden Perücken bietet Andreas Becker Regisseur Volker Vogel die Möglichkeit, viele Szenen regelrecht zu lebenden Bildern zu formen. So erwartet die Zuschauer eine phantasievolle, temporeiche Aufführung, die die Zeitlosigkeit dieser herrlichen Operette klar unter Beweis stellt. "Manchmal werden Operetten-Premieren zum ungetrübten Theater-­ Glück – ohne in Gefahr zu geraten, im Kitsch zu versinken." Coburger Tageblatt Landestheater Coburg Inszenierung Volker Vogel Musikalische Leitung Dominik Tremel Bühne und Kostüme Andreas Becker Mit Eva Maria Fischer, Anna Gütter, Julia Klein, Gabriela Künzler; Freimut Hammann/Martin Trepl, Stephan Ignaz, Michael Lion, Sascha Mai, Stephan Mertl, Dirk Mestmacher, David Zimmer Chor und Extrachor des Landestheaters Coburg Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg Preise 40 € / 34 € / 28 € / 22 € SEN1 Einheitspreis 23 €, ermäßigt 13 € Dauer 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause 21 Wort und Wein In Kooperation mit der Städtischen Musikschule Ludwigshafen Moderation Tilman Gersch GLÄSERNES FOYER D er Pfälzer liebt bekanntlich die Worscht und den Wein. Auch wir sind diesen Genüssen nicht abgeneigt, ziehen es aber vor, die Worscht hin und wieder durch das Wort zu ersetzen. Dann lädt Tilman Gersch ins Gläserne Foyer und serviert kalorienarme und geistreiche Kost. Kinder der Musikschule zeigen, was sie können, Winzer der Umgebung präsentieren gute Gewächse. Dazu gesellen sich Menschen von nah und fern, die etwas zu sagen haben. Im Dezember und Januar geht es um das geschriebene Wort, und das natürlich mit Regionalbezug. SA, 10.12.16 SA, 10.12.16, 19:30 Uhr Zu Gast Michael Au (Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Mainz), Hans Thill (Künstlerhaus Edenkoben), Agniezka Lessmann (Autorin), Lydia Nagel (Übersetzerin) Weingut Peter Stolleis, Gimmeldingen-Mußbach Einheitspreis 14 € (inklusive drei Weinproben) D ie Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur unterhält in Edenkoben ein Künstlerhaus, in dem Autoren für einige Monate ungestört arbeiten können. Hans Thill, Leiter des Künstlerhauses, erzählt uns am 10. Dezember vom produktiven Schaffen in der pfälzischen Klausur und stellt uns seine derzeitigen Stipendiaten Agniezka Lessmann und Lydia Nagel vor. Im Mainzer Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur ist Michael Au zuständiger Referent für Literaturförderung. In dem Band Gegend Entwürfe hat er Texte gesammelt, die in Rheinland-Pfalz entstanden oder auf irgendeine Weise von unserer Gegend inspiriert sind. Er berichtet von der großen literarischen Vielfalt der Region und von der Lust, „den Fortschritten der Globalisierung den rückschrittlichen Eingemeindungswillen“ entgegenzusetzen. Das Weingut Stolleis aus Gimmeldingen-Mußbach besticht durch Tradition. Schon 1668 erwarb die Familie die ersten Reben, und nicht umsonst ist einer der guten Tropfen dem Herzog Carl-Theodor gewidmet. SA, 28.01.17 SA, 28.01.17, 19:30 Uhr Zu Gast Rudi Schweikert, Karl-May-Experte Weingut Karl May, Osthofen Einheitspreis 14 € (inklusive drei Weinproben) 22 V or über hundert Jahren, zu Lebzeiten des großen Erzählers Karl May, entsprangen die Vorstellungen der Menschen vom Leben in fernen Ländern der Phantasie und nicht dem Internet oder der eigenen Anschauung. Die meisten seiner Abenteuergeschichten schrieb Karl May in seiner sächsischen Heimat, ohne ihre exotischen Schauplätze jemals gesehen zu haben. Gereist ist er erst im fortgeschrittenen Alter; in den Orient, nach Amerika und sogar nach Deidesheim. Dort besuchte mehrfach die Familie Seyler und verewigte deren bis heute erhaltene Villa in seinem Roman Im Reiche des silbernen Löwen. Der Mannheimer Publizist und Autor Rudi Schweikert kennt sich aus mit Karl May. Er hat mehrere Recherchen zu dessen Werk veröffentlicht und an wichtigen Werkausgaben mitgearbeitet. Am 28. Januar begeben wir uns mit ihm auf die Reise eines global denkenden Sachsen durch die Pfalz. Dazu empfiehlt sich das Weingut Karl May aus Rheinhessen, dessen Gründer mit Karl May nicht verwandt oder verschwägert waren, wo es aber inzwischen einen köstlichen Rotwein namens „Blutsbrüder“ gibt. A n die allerkleinsten Zuschauer ab zwei Jahren richtet sich das einfallsreiche Stück Holzklopfen des vielfach ausgezeichneten HELIOS-Theaters aus Hamm. Im Mittelpunkt dieses kurzweiligen Theater-Spiel-Stückes steht, wie der Titel es schon sagt, Holz und seine vielfältigen spielerischen Möglichkeiten. Holzklopfen Ensemblestück für Kinder ab 2 Jahren STUDIOBÜHNE In der Aufführung wird also eifrig gewerkelt, gebastelt, gespielt, gelacht und geträumt. Holz in Form von Sägespänen, Holzscheiten, Zweigen und Musikinstrumenten zieht die jungen Zuschauer in seinen Bann. Auf der Bühne stehen zwei Männer: der eine erzeugt mit Stimme und (natürlich) Holzinstrumenten die passende Atmosphäre, der andere tauscht eben mal die Rollen: aus dem Werkzeug Holz wird der Hauptdarsteller, aus dem Hauptdarsteller Michael Lurse wieder das Werkzeug. So erwacht das Holz zum Leben, aus einem kleinen Holzstückchen wird eine kleine Raupe, die sich bewähren muss – zum Beispiel im Kampf gegen ein größeres Tier, das aus vielen aneinandergereihten Holzstücken besteht: Ein Drache oder eine Schlange vielleicht? Man kann aber aus Holzspänen auch größere Figuren formen oder Wege bereiten, die die kleinen Besucher mit großem Spaß erkunden. Das Stück Holzklopfen wurde bereits mehrfach preisgekrönt. DO, 26.01.17, 16:00 UHR FR, 27.01.17, 10:00 UHR Helios Theater Koproduktion mit dem Theatre Jeune Public Strasbourg Inszenierung Barbara Kölling Spiel Michael Lurse Percussion Manuel Loos/Roman D. Metzner Einheitspreis Kinder 5 €, Erwachsene 7 €, Familienpaket 15 € Dauer ca. 30 Minuten 23 ATTILA Oper von Giuseppe Verdi in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Text von Temistocle Solera und Francesco Maria Piave GROSSE BÜHNE FR, 27.01.17, 19:30 UHR, MT, TG 1, TG 5, JA SO, 29.01.17, 19:30 UHR, AL 2 „Ein Sängerfest par excellence bescherte das Pfalztheater zur Saison-Eröffnung seinem begeisterten Premieren-Publikum mit Giuseppe Verdis neunter Oper ,Attila‘. Ohne die Vokalleistungen der Herrenriege zu schmälern, möchte ich der sensationellen Odabella von Yamina Maamar den Vorzug geben“ Gerhard Hoffmann, Online Merker V Pfalztheater Kaiserslautern Inszenierung und Bühne Bruno Klimek Musikalische Leitung Uwe Sandner Kostüme Alexandra Tivig Chor Johannes Köhler Mit Yamina Maamar; Michael Bachtadze, Paulo Ferreira, Daniel Kim, Wieland Satter, Alexis Wagner Preise 46 €/ 39 €/ 32 €/ 25 € Dauer ca. 2 Stunden 15 Minuten, eine Pause 24 erdis neunte Oper basiert tatsächlich auf historischen Ereignissen. Der Hunnenkönig Attila besetzt um 452 n. Chr. die italienische Stadt Aquila, wobei er Odabella, die Tochter des Fürsten, gefangen nimmt und ihren Vater tötet. Diese schwört auf Rache und plant den Tod Attilas. Beeindruckt von ihrem Wesen, möchte Attila Odabella zu seiner Frau nehmen. Sie willigt zum Entsetzen ihres Verlobten Foresto ein, den Mörder ihres Vaters, nach dem Vorbild von Judith und Holofernes, zu töten. Geplagt von angsteinflößenden Traumvisionen und den Reizen einer Frau ausgesetzt, muss Attila sich im Machtkampf um Rom behaupten. Die Oper beinhaltet eindrucksvolle Musikstücke. Obwohl sie von Grund auf eine eher raue Tonfarbe aufweist, findet Verdi in der Ouvertüre wie auch in verschiedenen Arien und Duetten häufig zu überraschend eleganten, lyrischen Melodiewendungen. Vor allem mit der Person Odabella kreiert er das Porträt einer tatkräftigen und zielstrebigen Frau, die in den meisten Soli, Duetten und Ensembles mit effektvollen Passagen glänzen kann. piano piano Eine Koproduktion von Kulturhuset Stadsteatern Stockholm, K.Kvarnström & Co, Andersson Dance und zero visibility corp. GROSSE BÜHNE SA, 18.02.17, 19:30 UHR, BR 2, TG 1 Idee, Choreographie und Bühnenbild Örjan Andersson, Ina Christel Johanessen, Kenneth Kvarnström Musik Franz Schubert Klavier Asuka Nakamura Kostüme Bente Rolandsdottir Licht Patrick Bogårdh Preise 40 € / 34 € / 28 € / 22 € Dauer ca. 1 Stunde 25 Minuten I n piano piano kreieren drei Choreographen gemeinsam ein neues Werk mit Tänzern aus ihren jeweiligen Compagnien. Was zunächst wie ein gewagter Balance-Akt klingt, mündet in eine wunderbare Aufführung, die auf den Harmonien von Schuberts gravitätischer Klaviermusik dahingleitet. Die Pianistin Asuka Nakamura ist das Zentrum und die Seele der Kreation. Ohne viel Aufhebens, doch mit hoher Präzision spielt sie Schuberts Komposition mit einer Sensibilität, wie sie in den Salons um 1800 vorherrschte. Der Tanz nimmt einerseits die melancholische Grundstimmung der Musik auf und erringt doch andererseits eine eigene Emotionalität, mit der die Tänzer in atemberaubender Dynamik von der Bühne Besitz ergreifen. Indem sie teilweise über das Piano klettern, sich drehen, darüber und darunter rollen, lassen sie förmlich spürbar werden, was Musik im Zuhörer auslösen kann. Wer in diesem ausgefeilten Wechselspiel welchen Beitrag geleistet hat, lässt sich nur erahnen: Womöglich hat Örjan Andersson die Tonlandschaft eingefangen, indem er Akzente und Konturen im Bewegungsfluss verschmolzen hat. Der Norwegerin Ina Christel Johannessen ist die Verstärkung der theatralen Energie zuzutrauen und Kenneth Kvarnström mag für die überwältigenden fließenden Trios und Duette verantwortlich sein. Ganz nebenbei lassen Kostümdetails Versatzstücke einer Ära aufblitzen, die wie aus einem wunderschönen, romantischen Traum heraus zu leuchten scheint, ein Traum, in dem sich Männer und Frauen näher kommen. In piano piano haben Örjan Andersson, Ina Christel Johanessen und Kenneth Kvarnström der pathetischen Seite der Romantik eine Sprache verliehen, und man hat den Eindruck, der Tanz würde auf den Flügeln der Musik dahingetragen. 26 27 Die Physiker Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt GROSSE BÜHNE FR, 10.02.17, 19:30 UHR, AL 1, TG 2, TG 3, TG 6, JA SO, 12.02.17, 14:30 UHR, SEN 2 MO, 13.02.17, 11:00 UHR, SCHÜLERVORSTELLUNG Pfalztheater Kaiserslautern in Koproduktion mit Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen D er geniale Physiker Möbius hat sich von der Welt in ein luxuriöses Nervensanatorium zurückgezogen. Er weiß, dass seine Formeln in letzter Konsequenz die Zerstörung der Welt bedeuten können. Im gleichen Sanatorium sind auch zwei andere scheinbar Irre eingesperrt. Der eine hält sich für Einstein, der andere für Isaac Newton. Als Vertreter eines westlichen und eines östlichen Geheimdienstes verbergen sie unter der Maskerade ihre wahre Identität. Sie haben von den bahnbrechenden physikalischen Entdeckungen Möbius‘ erfahren und wollen ihn jeweils für ihre Seite gewinnen. Möbius gelingt es, beide davon zu überzeugen, als vermeintlich Verrückte im Sanatorium zu bleiben, um der Welt die entsetzlichen Konsequenzen seiner Entdeckungen zu ersparen. Käme da nicht die Leiterin des Sanatoriums dazwischen, die sich ebenfalls von Möbius‘ Entdeckung Vorteile verspricht und dem Geschehen eine überrasche Wendung ins Absurde gibt. Zur Frage, warum er die Leitung der Psychiatrischen Klinik einer Frau gab, äußerte sich der Autor in einem Gespräch: „Zuerst hatte ich einen Irrenarzt konzipiert. Dann begriff ich, dass der streng logischen Welt der drei Physiker nur eine verrückte Frau gegenüberstehen kann. Wie ein verrückter Gott, der sein Universum gestaltet“. Inszenierung Katharina Ramser Bühne Stefanie Liniger Kostüme Stefani Klie Mit Hannelore Bähr, Maike Elena Schmidt, Barbara Seeliger, Nele Sommer; Rainer Furch, Manuel Klein, Henning Kohne, Daniel Mutlu, Harry Schäfer, Luca Zahn Friedrich Dürrenmatts Komödie spielt zur Zeit des atomaren Wettrüstens und beschäftigt sich mit wichtigen ethischen Fragen, z.B. nach der Verantwortlichkeit der Wissenschaftler vor dem Hintergrund der Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit. Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € SEN 2 Einheitspreis 23 €, ermäßigt 13 €, Schülervorstellung Einheitspreis 11 € Die Premiere der Neuinszenierung fand im Pfalztheater Kaiserslautern Ende November statt. „Nur im Irrenhaus dürfen wir noch denken. In der Freiheit sind unsere Gedanken Sprengstoff.“ S ylva Varescu, Star des Budapester Orpheums, gibt ihre Abschiedsvorstellung, bevor sie auf Tournee nach Amerika geht. In gewisser Weise läuft sie vor ihrer Liebe zu Edwin Ronald davon. Er bewundert sie abgöttisch und macht ihr vor allen Zuschauern ein Heiratsversprechen. Doch der Adelige droht sie zu verlieren, da seine Eltern für ihn eine standesgemäße, aristokratische Verbindung mit der Gräfin Stasi, einer Kinderfreundschaft Edwins, im Blick haben. Bis aus Sylva und Edwin doch noch ein glückliches Paar werden kann, braucht es einige romantische und dramatische Verwicklungen … Der seit der Uraufführung ungebrochene Erfolg der Csárdásfürstin ist vor allem der verschwenderischen Fülle inspirierter, eingängiger Musiknummern zu verdanken, in denen Kálmán seine melodische Erfindungskraft voll auslebt. Zudem spiegeln Handlung, Milieu und Figuren geradezu photographisch den zeitgeschichtlichen Hintergrund, vor dem die Operette entstanden ist: In der Welt der Lebemänner und Chansonnetten, der adligen Kavaliere und flotten Leutnants, der süßen Mädels, der Ballettratten und Kokotten wurde die Nacht zum Tag gemacht und dennoch meldete man sich am nächsten Tag pflichtschuldig frühmorgens beim Korpskommando zum Dienst, so wie es der Wirklichkeit der Vorkriegsära entsprach. Dementsprechend ist die Csárdásfürstin keine Operette, die seicht dahinplätschert, sondern kann vielmehr als Sittenkomödie mit Musik verstanden werden. Kálmáns Kunst besteht darin, dass er dem champagnertrunkenen Taumel nicht einfach nur einen musikalischen Rahmen verleiht. Selbst in den fröhlich-lärmenden Varietés und bei den erotischen Fin-de-Siècle-Spielen zeigt er Stil. In vielen seiner Melodien schwingt eine zarte, verschleierte Melancholie mit und die stille Schwermut des Abschieds von einer Epoche und einer Lebensform ist spürbar. 28 Die CSARDASFÜRSTIN Operette in drei Akten von Emmerich Kálmán GROSSE BÜHNE FR, 24.02.17, 19:30 UHR, COM 2, TG 5 SO, 26.02.17, 14:30 UHR, SEN 2 Pfalztheater Kaiserslautern Musikalische Leitung Rodrigo Tomillo Inszenierung Stefan Tilch Bühne und Kostüme Charles Cusick Smith & Philip Ronald Daniels Choreographie Elena Iglesias Galán Mit Adelheid Fink/Arlette Meißner, Monika Hügel, Geertje Nissen; Daniel Böhm, Peter Floch, Thomas Kollhoff, Steffen Schantz Chor Johannes Köhler Preise 40 € / 34 € / 28 € / 22 € SEN 2 Einheitspreis 23 €, ermäßigt 13 € Dauer ca. 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause 29 URAUFFÜHRUNG Gute Pässe Schlechte Pässe W elchen Wert hat Ihr Pass? Während Deutsche mit ihrem Pass in 177 Länder dieser Welt einreisen können, wird Afghanen, die derzeit den schlechtesten Pass der Welt besitzen, nur in 25 Ländern vorbehaltlos die Einreise gewährt. Als Deutscher hat man also Glück gehabt. Aber wer oder was bestimmt den Wert eines Passes? Und was erzeugt seinen Ramschwert? HAPPY HUNTING GROUND Im Mittelpunkt der neuesten Produktion von Helena Waldmann, Gute Pässe Schlechte Pässe, steht eine Mauer aus Menschen, die zwei sehr unterschiedliche Ensembles, eine zeitgenössische Tanzcompagnie und eine aus der Welt des Nouveau Cirque, voneinander trennt. Ihre aus Körpern gebildete Grenze ist nie absolut, sondern äußerst beweglich. Sie ist einschüchternd, sie kann ebenso eine „vierte Wand“ bilden wie einer „Mauerschau“ dienen, die der jeweils anderen Nation bestimmte Eigenschaften zuschreibt. Artisten gegen Tänzer, Stumpfsinn gegen Freiheit, Religion gegen Religion, Ästhetik gegen Ästhetik – immer bestimmt hier eine Schieflage, eine fehlende Akzeptanz, eine bloße Zuschreibung die Sicht auf den anderen. Der Pass, der Bewegungsfreiheit garantiert oder nimmt, ist dabei von zentraler Bedeutung. Als erster Repräsentant des Nationalismus wird er auf Helena Waldmanns Bühne zum bloßen Fetisch degradiert. HINTERBÜHNE Ein thailändisch-deutscher Abend über Liebe, Geld & Verlangen Tanzstück von Helena Waldmann GROSSE BÜHNE SA, 04.03.17, 19:30 UHR DI, 14.3.2017, 19:30 UHR Mit der Gegenüberstellung zweier Kulturen, deren Sprachen grundverschieden funktionieren, zeigt das Stück, in welchem Verhältnis nationale Grenzziehungen und damit einhergehend die Sehnsucht nach geschlossenen Gesellschaften zueinander stehen. Je mehr die Tänzer und Artisten sich in ihren Bewegungssprachen einander annähern, desto dringlicher ziehen sie ihre Grenzen. Die einmal errichtete kulturelle Differenz scheint also umso nötiger zu werden, je deutlicher wird, dass die Grenze gar nicht oder nur virtuell existiert. Die Kollision der Kulturen wird in Helena Waldmanns neuer Inszenierung auf die Bühne und ihre Gesetze selbst übertragen. 19:10 Uhr Einführung Im Anschluss an die Vorstellung Nachgespräch Foyer Hinterbühne W enn Menschen aus Thailand und Deutschland eine Beziehung eingehen, bewegen sie sich im Dreieck von Liebe, Geld und Verlangen. Der Autor und Journalist Jürgen Berger hat in beiden Ländern thailändische und deutsche Frauen und Männer nach ihren Träumen und ihrer Wirklichkeit befragt: Im Fokus liegen die Stimmen der Frauen, die „mit Ausländern arbeiten“. Sie sind Sinnbild für eine zunehmend zerrissene Gesellschaft, in der die Kluft zwischen Arm und Reich, dem entwickelten Megazentrum Bangkok und verarmten ländlichen Gebieten immer größer wird. In Deutschland stehen sie für die Jagd nach dem Mysterium der exotischen Frau, die die Lösung sexueller Probleme verspricht und neokoloniale Vorstellungen hervorruft. Eine Produktion von Helena Waldmann und ecotopia dance productions in Koproduktion mit Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen u.a. Tanzregie Helena Waldmann Dramaturgie Tobias Staa Licht Herbert Cybulska Kostüme Judith Adam Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € 30 Das dokumentarische Material inszenierte der thailändische Choreograph, Tänzer und Theaterleiter Thanapol Virulhakul, der 2013 von der International Association of Critics Thailand ausgezeichnet wurde. Durch seine Produktionen I am Thai und Hipster the King ist er 2015 in Europa (und auch in Ludwigshafen) bekannt geworden. Die Performance entstand zusammen mit vier Performerinnen aus dem Demo­crazy Theatre, dem künstlerisch und politisch avanciertesten freien Theater Thailands, und mit zwei Schauspielern des Staatstheaters Karlsruhe in beiden Ländern. Badisches Staatstheater Karlsruhe Regie und Choreographie Thanapol Virulhakul Idee, Recherche und Text Jürgen Berger Sound Design Gandhi Wasuvitchayagit Lichtdesign Jirach Eaimsa-ard Kostüme Nicha Puranasamriddhi Dramaturgie Sarah Israel Produktionsleitung Jan Linders Management Elena Krüskemper, Pavinee Samakabuttr Mit Vidura Amranand, Waywiree Ittianunkul, Jarunun Phantachat, Dujdao Vadhanapakorn, Jens Koch, Luis Quintana Koproduktion Badisches Staatstheater Karlsruhe mit dem Democrazy Theatre Studio, Bangkok, Thailand. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Goethe-Institute Thailand und München & die Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters Karlsruhe e.V. Die Texte werden teilweise auf Deutsch übertitelt. Einheitspreis 20 €, ermäßigt 12 € Dauer ca. eine Stunde, keine Pause 31 I Servus Peter – Oh là là Mireille n seinem 1863 am Pariser Théâtre Lyrique uraufgeführten Werk Die Perlenfischer entführt Georges Bizet die Zuschauer auf die Insel Ceylon. Um die Dämonen des Meeres gnädig zu stimmen und die Fischer zu beschützen, die im Meer nach Perlen tauchen, soll eine Priesterin Tag und Nacht im Tempel beten. Obwohl sie sich unter Androhung des Todes stets verschleiert zeigen muss, erkennt der Jäger Nadir in der jungen Frau seine Jugendliebe Leila wieder. Auch sein Freund Zurga, der König der Perlenfischer, war früher in das Mädchen verliebt. Um ihre Freundschaft zu retten, schworen die Männer damals der Liebe ab. Als Nadir nun ein zweites Mal dem Konflikt zwischen der Loyalität zu seinem Freund und seiner Liebe zu Leila ausgesetzt wird, bricht er den Freundschaftseid, und Leila hält, ebenfalls aus Liebe, ihren Priestereid nicht. Für ihre Freveltat sollen beide mit dem Tod bestraft werden. Das Thema der Gewissenlosigkeit der Liebe beschäftigt Bizet also bereits in diesem weitaus weniger bekannten Werk vor seinem großen Erfolg der Carmen, in der dieses Thema eine zentrale Rolle spielt. Geschwister Pfister Ursli und Toni Pfister mit dem Jo Roloff Trio GROSSE BÜHNE SA, 18.3.17, 19:30 UHR, COM 1, TG 2, JA Die Perlenfischer Oper von Georges Bizet in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln GROSSE BÜHNE FR, 24.03.17, 19:30 UHR, MT, TG 3, TG 4, TG 5, TG 6, WA SO, 26.03.17, 19:30 UHR, AL 2 Wenn die Dreiecksgeschichte auch durch ihre psychologisch genaue Figurenzeichnung besticht, ist es doch vielmehr Bizets Zeichnung des orientalischen Lokalkolorits, der das Charakteristische dieser Oper ausmacht. Der spezifische, lyrisch gestimmte Melodietypus prägt die bekannten Nummern der Oper: das Duett von Nadir und Zurga, Leilas Kavatine „Comme autrefois dans la nuit sombre“ und Nadirs Romanze „Je crois encore entendre“. M it ihrem Musikkabarett Servus Peter – Oh là là Mireille gastierten die Geschwister Pfister im letzten Jahr bereits in den Pfalzbau Bühnen. Wegen des großen Erfolges zeigen sie ihr amüsantes Schlager-Programm mit Stars der siebziger Jahre nun erneut in Ludwigshafen. Mit großer Begeisterung und einem Augenzwinkern schlüpfen die beiden in die Rollen von Peter Alexander und Mireille Mathieu. Toni Pfister hat die Mimik und Gestik des großen Peter Alexander offensichtlich so genau studiert, dass seine schlaksigen Bewegungen, jedes Schulter­zucken und der treuherzige Dackelblick wie Reminiszenzen des charmanten Schmähs des Originals aufscheinen. Stargast der Alexander-Show, zu der der Gastgeber inmitten einer schnuckeligen Chippendale-Kneipe mit Seventies-Interieur lädt, ist der „Spatz von Avignon“, deren reimverliebte Hits Ursli Pfister mit glockenheller Stimme und markantem Haareschütteln zum Besten gibt. Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € Dauer ca. 2 Stunden, eine Pause 32 Die Kunst der Geschwister Pfister besteht darin, ihren Idolen in der Parodie Respekt zu erweisen und sie nicht bloßzustellen. In einer perfekten Mischung aus sanfter Ironie und Nostalgie mit Blick auf vergangene Zeiten erwachen neben den beiden großen Schlagerstars auch Heintje, Roy Black und Katja Ebstein auf verblüffende Weise zu neuem Leben. Pfalztheater Kaiserslautern in Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater Innsbruck Text von Michel Carré und Eugène Cormon Musikalische Leitung Samuel Hogarth Inszenierung Urs Häberli Bühne Thomas Dörfler Kostüme Michael D. Zimmermann Chor Johannes Köhler Mit Christine Buffle (Leila), Daniel Kim (Nadir), Bernd Valentin (Zurga), Alexis Wagner (Nourabad) Preise 46 € / 39 € / 32 € / 25 € Dauer ca. 2 Stunden 15 Minuten, eine Pause 33 Wie im Himmel Schauspiel mit Musik von Kay Pollak GROSSE BÜHNE DI, 28.03.17, 19:30 UHR, COM 2, TG 1 MI, 29.03.17, 14:30 UHR, SEN 2 Landestheater Tübingen Inszenierung Christoph Roos Bühne und Kostüme Anja Ackermann Musikalische Leitung Frank Schlichter Mit dem Beethovenchor Ludwigshafen Mit Franziska Beyer, Laura Sauer, Carolin Schupa, Sabine Weithöner; Martin Bringmann, Andreas Guglielmetti, Rolf Kindermann, Michael Ruchter, Patrick Schnicke, Daniel Tille, Lukas Umlauft Große Bühne, Preise 28 €/ 24 €/ 20 €/ 16 € SEN2 Einheitspreis 16 € Dauer ca. 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause 34 D er erfolgreiche Komponist und Dirigent Daniel Daréus befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Doch sein ständiges Streben nach Perfektion bringt den Musiker bald an seine Grenzen. Nachdem er bei einem seiner Konzerte einen Herzinfarkt erleidet, kehrt er in sein schwedisches Heimatdorf zurück, wo er eine Stelle als Kantor übernimmt und sich des örtlichen Kirchenchors annimmt. Durch seine unkonventionellen Methoden entdecken die alteingesessenen Chormitglieder völlig neue Seiten an sich. Vor allem die junge Sängerin Lena berührt eine empfindsame Seite in ihm und nach langer Zeit spürt er wieder, was Liebe bedeutet. Für alle Beteiligten beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Allerdings ist Daniel in dem eigenwilligen Dorf bald nicht mehr gern gesehen. Denn durch seine Musik beschwört er eine Vielzahl alter Verletzungen, Sehnsüchte und Probleme herauf, die von den angestammten Bewohnern der Stadt bisher bewusst verdrängt und vor Außenstehenden verborgen wurden. Kay Pollaks Film Wie im Himmel war 2005 für den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert und erhielt mehrere Preise. Das Gastspiel des Landestheaters Tübingen, bei dem in Ludwigshafen auch der Beethovenchor mitwirkt, verdeutlicht die Kraft der Musik – wie sie verbindet, wie sie die Seelen der Menschen berührt – und stellt wichtige Fragen zum eigenen Leben. Wer möchte ich sein? Und worauf kommt es im Leben wirklich an? 4. Sinfoniekonzert BASF-FEIERABENDHAUS MI, 18.01.17, 20:00 UHR, SINF A DO, 19.01.17, 20:00 UHR, SINF B Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Darius Milhaud La Création du Monde Sergej Prokofjew Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 19 Dimitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 Dirigent Dimitrij Kitajenko Solist Sergej Malov, Violine Preise 47 € / 41 € / 33 € / 26 € zzgl. 3 € an der Abendkasse 5. Sinfoniekonzert BASF-FEIERABENDHAUS MI, 15.03.17, 20:00 UHR, SINF A DO, 16.03.17, 20:00 UHR, SINF B D er 1940 in St. Petersburg geborene Dimitri Kitajenko zählt zu den bekanntesten Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit und dirigiert die bedeutendsten Orchester in Europa, Amerika und Asien. Für die Einspielung sämtlicher Sinfonien von Schostakowitsch, Prokofjew, Tschaikowsky und Rachmaninov erhielt er 2015 u.a. den "Lifetime Achievement Award" bei den "International Classical Music Awards". Preise 47 € / 41 € / 33 € / 26 € zzgl. 3 € an der Abendkasse 36 AMERICAN DRAMA GROUP EUROPE Darius Milhauds fünfteiliges Werk La création du monde ist geprägt durch die Jazzinstrumentation und die herausstechenden Schlagzeugpartien. Sergej Prokofjews Violinkonzert Nr.1 in D-Dur zeichnet sich durch seine filigranen Melodien und durch seine Virtuosität aus. Energische Rhythmen und harmonische Tonfolgen geben dem Stück Lebensfreude und Eleganz. Dimitri Schostakowitschs fünfte Sinfonie in d-Moll von 1937 kann in Bezug auf die damalige politische Situation als äußerliche Anpassung gesehen werden, als Werk einer inneren Gegenwehr und einer tief empfundenen Tragik. D ie Dirigentin Sung Shi-yeon wurde 1975 in Busa, Südkorea geboren. Sie studierte in Zürich und an der Universität der Künste in Berlin und gewann im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Wettbewerbe. So belegte sie als erste Frau 2006 den ersten Platz im „Internationalen Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti“. Seit 2014 ist sie Chefdirigentin des Gyeonggi Philharmonic Orchestra. Benjamin Brittens Variationen und Fuge über ein Thema von Purcell, eines der beliebtesten Orchesterstücke des Komponisten, sollte jungen Menschen unterschiedliche Instrumente in Aktion vorstellen. Im Klavierkonzert in G-Dur von Maurice Ravel kommt es zu immer wiederkehrenden Elementen von baskischer und spanischer Musik sowie Rhythmen und Artikulationen des Jazz. Benjamin Britten Variationen und Fuge über ein Thema von Purcell op. 34 Maurice Ravel Klavierkonzert G-Dur Edward Elgar Enigma-Variationen op. 36 Klavier Bertrand Chamayou Dirigentin Sung Shi-yeon FREMDSPRACHIGES THEATER Die Idee zu seinen Enigma-Variationen kam Edward Elgar beim Improvisieren am Klavier. In diesem mitreißenden Musikstück portraitiert er Personen und Zeitgenossen seiner Umgebung, z.B. seine Frau Alice. Le Malade Imaginaire A Christmas Carol Half Broke Horses Schauspiel von Molière in französischer Sprache Schauspiel nach Charles Dickens in englischer Sprache DI, 06.12.16, 11:00 UHR MO, 12.12.16, 11:00 und 19:00 UHR Stück nach einem Roman von Jeanette Walls in englischer Sprache DI, 21.03.17, 11:00 und 19:00 UHR Regie Gaspard Legendre Einheitspreis 23 €, ermäßigt 13 € Dauer ca. 2 Stunden D er Hypochonder und Geizkragen Argan ist von einer Schar von fragwürdigen Heilern umgeben, die mehr an ihrem Verdienst als an der Gesundheit des Patienten interessiert sind. Er möchte seine Tochter Angélique mit dem chaotischen Arzt Thomas Diafoirus verheiraten, um immer einen Mediziner in seiner Nähe zu haben. Es bedarf einiger Verwicklungen und Tricks, bis Angélique ihren Vater davon überzeugen kann, ihr zu erlauben, ihren Geliebten Cléanthe zu heiraten. Vor allem aber muss sich Argan vor seiner zweiten Frau Belinde hüten, die nur auf sein Vermögen aus ist. Regie Richard Clodfelter Einheitspreis 23 €, ermäßigt 13 € Dauer 2 Stunden 15 Minuten W eihnachten hält der griesgrämige und egoistische Ebenezer Scrooge für vollkommen überschätzt und absoluten Humbug, und auch seinen Mitarbeitern gönnt er nichts. Bis ihm eines Nachts der Geist seines verstorbenen Arbeitskollegen erscheint, der wegen seines legendären Geizes in Ketten geht. Danach folgen der Geist der vergangenen, der gegenwärtigen und der schwungvollen Weihnacht, die Scrooge durch drastische Beispiele läutern. In der zauberhaften Inszenierung von Richard Clodfelter verfolgt der Zuschauer in amüsanten, turbulenten, aber auch nachdenklichen Szenen die wachsende Erkenntnis Ebenezer Scrooges, wie wichtig Familie und Freunde sind. Regie Paul Stebbings Einheitspreis 23 €, ermäßigt 13 € Dauer 2 Stunden 15 Minuten A uf einer Farm in Texas des 20. Jahrhunderts verbringt die kleine Lily eine harte und arbeitsreiche Kindheit. Früh geht sie eigene Wege und entwickelt sich zur selbstbewussten und eigenverantwortlichen jungen Frau: Sie unterrichtet, zähmt wilde Pferde, lernt Auto fahren und möchte eines Tages fliegen. Durch ihre unkonventionelle Erscheinung eckt sie oft in der Gesellschaft an und auch ihre Ehe verläuft alles andere als glücklich. Die American Drama Group inszenierte die erzählenswerte Geschichte dieser ungewöhnlichen Frau als Schauspiel in englischer Sprache für Jugendliche ab 14. 37 DI, 16.05.17 PROGRAMMVORSCHAU APRIL – JUNI 2017 APRIL ’17 FR, 28.04.17 JA 19:30 UHR MI, 03.05.17 DO, 04.05.17 SINF A Von Fatih Akin, Mitarbeit Adam Bousdoukos Inszenierung Matthias Faltz Einheitspreis Jugendliche 9 €, Erwachsene 14 € Familienpaket 28 € Bruckner Orchester Linz Preise 47 € / 41 € / 33 € / 26 € zzgl. 3 € an der Abendkasse Von Georg Büchner und Elfriede Jelinek Junger Pfalzbau / Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen Preise 54 € / 46 € / 38 € / 30 € DO, 13.04.17 S 1, TG 1, WA 19:30 UHR DO, 11.05.17 FR, 12.05.17 COM 1, TG 3 AL 2, TG 1, TG 6, JA FR, 26.05.17 MT, TG 4, TG 5 19:30 UHR MI, 14.06.17 DO, 15.06.17 MT, TG 2, TG 3 AL 1, TG 1 19:30 UHR 19:30 UHR Oper von Nader Mashayekhi Hessisches Landestheater Marburg Werke von Elgar und Bruckner Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz 19:00 UHR 20:00 UHR 20:00 UHR FR, 07.04.17 BR 1 19:30 UHR SA, 08.04.17 AL 1, TG 2, TG 4, TG 5 19:30 UHR Tapestry / Maninyas / Velocity Choreographien von Stanton Welch JA Pfalztheater Kaiserslautern Musikalische Leitung Rodrigo Tomillo Inszenierung Holger Müller-Brandes Preise 40 € / 34 € / 28 € / 22 € Schauspiel mit Musik von Henry Purcell nach William Shakespeare SO, 28.05.17 Inszenierung Urs Häberli Preise 46 € / 39 € / 32 € / 25 € COM 1, S 2 19:30 UHR Pfalztheater Kaiserslautern MI, 21.06.17 DO, 22.06.17 19:30 UHR 19:30 UHR COM 2, WA, JA COM 1, TG 4 19:30 UHR 19:30 UHR Inszenierung Tilman Gersch Einheitspreis Jugendliche 9 €, Erwachsene 14 € Familienpaket 28 € SA, 29.04.17 SO, 30.04.17 WA 19:30 UHR 19:30 UHR DO, 18.05.17 Musical von Barry Manilow 10:00 UND 16:00 UHR Landestheater Coburg Inszenierung und Choreographie Iris Limbarth Komödie nach dem Roman von Thees Uhlmann Preise 40 € / 34 € / 28 € / 22 € Schauspiel Essen Stück nach dem Roman von Judith Schalansky Schauspiel Stuttgart Badisches Staatstheater Karlsruhe Szenische Einrichtung Armin Petras Einheitspreis 26 €, ermäßigt 17 € Schauspiel Frankfurt Inszenierung Michael Thalheimer Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € MI, 03.05.17 DO, 04.05.17 BR 1 BR 2, PAS Inszenierung Ingmar Otto Preise 40 € / 34 € / 28 € / 22 € JUNI ’17 Musiktheater von Guus Ponsioen Nach einer Geschichte von Michael Tournier für Kinder ab 5 MAI ’17 Von Heinrich von Kleist Ein neues Musical liebevoll zusammengeklaut aus dem Monty–Python–Film Die Ritter der Kokosnuss Inszenierung Tilman Gersch Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € MI, 07.06.17 D0, 08.06.17 S1 TG 6, WA 19:30 UHR 19:30 UHR Théâtre de la Grenouille 19:30 UHR 19:30 UHR Einheitspreis Kinder 5 €, Erwachsene 9 € Familienpaket 20 € SA, 20.05.17 SO, 15.05.17 COM 2, S 2 WA 19:30 UHR 19:30 UHR Schauspiel von Gerhart Hauptmann Schauspielhaus Bochum Inszenierung Roger Vontobel Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € Von Georg Büchner und Elfriede Jelinek Schwank von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby White Water / Dust Choreographien von Lin Hwai-min Preise 46 € / 39 € / 32 € / 25 € 38 Staatstheater Mainz Inszenierung Peter Jordan und Leonhard Koppelmann Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € Junger Pfalzbau / Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen Inszenierung Tilman Gersch Einheitspreis Jugendliche 9 €, Erwachsene 14 € Familienpaket 28 € 39 THEATER IM PFALZBAU IMPRESSUM Berliner Straße 30, 67059 Ludwigshafen www.theater-im-pfalzbau.de [email protected] Herausgeber Theater im Pfalzbau Ludwigshafen Intendant Tilman Gersch Redaktion Carolin Grein, Dr. Roswita Schwarz, Barbara Wendland, Selina Greiner Konzept und Gestaltung Double Standards Druck Frotscher Druck Fotos OFFENE WELT Eva Wunder, Portrait Urs Häberli Marco Piecuch, Hänsel und Gretel Marco Piecuch, Das Mädchen vom Mond Philippe Jolet, Das große Buch Katrin Schander, Das kalte Herz Joachim Schmitz, Verteufelte Zeiten Maike Kollenrott, Abraham BoLahola, Das goldene Vlies Sabine Haymann, Ali Baba Isabelle Girard de Soucanton, Mad in Austria Sandra Maria Schöner, Der Vogelhändler Andrea Kremper, Holzklopfen Walter G. Breuer, Attila Thomas Brenner, piano piano Petra Hellberg, Gute Pässe Schlechte Pässe Wonge Bergmann, Happy Hunting Ground Badisches Staatstheater Karlsruhe, Oh là là Mireille Christian Knecht, Die Perlenfischer Rupert Larl/ TLT, Wie im Himmel David Graeter, 4. Sinfoniekonzert Van Hazenbrouck Artists, 5. Sinfoniekonzert Marco Borggreve, Le Malade Imaginaire American Drama Group Europe, A Christmas Carol American Drama Group THEATERKASSE / RESERVIERUNGEN Telefon (0621) 504 25 58 Fax (0621) 504 25 26 Mail pfalzbau.theaterkasse@ludwigs­ hafen.de Telefonisch ist die Kasse erst 30 Minuten nach Öffnung erreichbar. ÖFFNUNGSZEITEN Montags bis freitags von 10:00 – 13:00 Uhr und von 16:30 – 19:00 Uhr, samstags von 11:00 – 13:00 Uhr. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. ONLINE-VERKAUF www.theater-im-pfalzbau.de­unter „Tickets kaufen“ 40