Molekularpathologische Diagnostik Durch die molekularpathologische Diagnostik werden morphologische, histologische und immunhistochemische Untersuchungsmethoden ergänzt. Es werden zum einen genetische Veränderungen in soliden Tumoren und bei hämatologischen Erkrankungen untersucht, zum anderen in der Erregerdiagnostik auch fremde Nukleinsäuren im humanen Gewebe nachgewiesen. Bei der Planung personalisierter Therapien spielt die molekularpathologische Diagnostik eine bedeutende Rolle. Sie liefert mit modernsten Untersuchungsmethoden qualitativ hochwertige und reproduzierbare Aussagen, die entscheidend zu einer optimalen Behandlung des Patienten beitragen. Priv.-Doz Dr. rer. nat. Sabine Merkelbach-Bruse Telefon +49 221 478-6369/-5258 Telefax +49 221 478-6183 E-Mail [email protected] In der Abteilung für molekularpathologische Diagnostik wurden im Jahr 2016 ca. 8000 DNA-Extraktionen und 8500 FISH Analysen durchgeführt. Über 70% des Probenmaterials wurde anschließend mittels Parallelsequenzierung untersucht. Hierbei kommen zur Zeit fünf verschiedene entitätsspezifische Primerpanel zum Einsatz. Zur Analyse der Proben stehen zwei MiSeq- und ein NextSeq-System zur Verfügung. Daneben werden auch klassische Untersuchungsmethoden wie z.B. Schmelzpunktanalyse, Sanger-Sequenzierung und reverse Hybridisierung, verwendet. Das Methodenspektrum wird fortlaufend optimiert und erweitert. So wurde im Jahr 2016 die Mutationstestung an ctDNA (circulation tumor DNA, „liquid biopsy“) mittels Parallelsequenzierung etabliert. Aktuell wird die Eignung der „digital droplet“ (dd)PCR für die Untersuchung von Resistenzmutationen beim Lungenkarzinom geprüft. Zur Durchführung von Expressionsanalysen, die Aussagen über die Prognose bestimmter Tumorerkrankungen zulassen, wurde im Jahr 2016 die nCounter Technologie, ein Verfahren der direkten RNA-Hybridisierung etabliert. Um auch Genfusionen und -amplifikationen mittels Parallelsequenzierung nachzuweisen, wird eine Umstellung des Anreicherungsverfahrens von der zur Zeit verwendeten PCR-basierten Amplikonanreicherung auf das sogenannte „Hybrid-Capture“ Verfahren angestrebt, bei dem die Zielregionen durch Hybridisierung angereichert werden. Parallel dazu werden verschiedenen Methoden der RNA-Sequenzierung getestet. Zu den Einsendern gehören Institute aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Außerdem erfolgt in der Abteilung im Rahmen des Netzwerkes Genomische Medizin die zentrale molekulare Diagnostik von Patienten mit Lungenkrebs. Das Angebot der Abteilung wird ergänzt durch Fortbildungsmaßnahmen für Pathologen, Naturwissenschaftler und technische Angestellte in Zusammenarbeit mit der Internationalen Akademie für Pathologie (IAP) und verschiedenen Industrieunternehmen. Das Institut ist zudem als Referenzinstitut an der Ausrichtung der QuiP-Ringversuche „Mismatch Repair Defizienz beim kolorektalen Karzinom: Immunhistochemische Expressionsanalyse von MLH1, MSH2, MSH6, PMS2“, „MikrosatellitenInstabilitätsnachweis beim kolorektalen Karzinom durch PCR“, „Mutationsanalyse bei Gastrointestinalen Stromatumoren“, „T790M Testung an Blut und Gewebe“ und „BRAF V600-Testung beim Lungenkarzinom“ beteiligt. Als Abteilung des Instituts für Pathologie ist die molekularpathologische Diagnostik nach DIN EN ISO/IEC 17020 akkreditiert. Unser Leistungsspektrum haben wir sowohl nach Untersuchungen und als auch nach häufigsten Entitäten sortiert aufgelistet. Falls Sie eine Untersuchung nicht finden können oder Fragen zu unserem Methodenspektrum haben, bitten wir Sie, uns zu kontaktieren. Das Team Elke Binot, BTA Theresa Buhl, BTA Lisa Buchholz, BTA Dr. rer. nat. Claudia Carl Aylin Cengiz, MTA Dr. rer. nat. Jana Fassunke, stellv. Leitung molekularpathologische Diagnostik Sebastian Gatzke, MTA Nicole Helmhold, MTA Dr. rer. med. Carina Heydt, wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. rer. nat. Michaela Ihle, wissenschaftliche Mitarbeiterin Anke Kautschke, BTA Sarah Kattendahl-Biedemann, VMTA Ellen Paggen, MTA Tanja Röhrlich, Biologielaborantin Anna Scheulen, VMTA Svenja Wagener, M. Sc.