VDI-Technologiezentrum Forschungsbericht Fachlichmethodische Kompetenz Grundschritte Ergebnisse/Ziele VORPHASE Marktbeobachtung, Projektanstoß ANALYSE PLANUNG ENTWICKLUNG PRÄSENTATION/ AKQUISITION Prozessphase ANALYSE PLANUNG ENTWICKLUNG DURCHFÜHRUNG PRÄSENTATION/ ÜBERGABE Gefördert vom Kommunikation, Kooperation und Koordination Kunde und Dienstleister Potenzialphase IngenieurDienstleistungen Forderungen/ Marktchancen Vorgehenskonzept zur Zielerreichung Allgemeines Leistungsangebot Konkretes Leistungsangebot/ Auftrag Soll-Ist-Vergleich Vorgehenskonzept Speziell zugeschnittenes Leistungskonzept Leistungsergebnis Projekt- und Abschlussdokumentation Management Kompetenz Kommunikative Kompetenz Persönliche Kompetenz Soziale Kompetenz Ingenieur-Dienstleistungen Forschungsbericht Christoph Glauner und Sabine Korte Herausgeber: Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums Graf-Recke-Str. 84 40239 Düsseldorf gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung Dieser Forschungsbericht entstand im Rahmen des Vorhabens „Ingenieurmäßige Dienstleistungen: Systematisierung und Innovationsförderung durch Standardisierung” (Förderkennzeichen 01HG0036) der Abteilung Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums. Dieses Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Referat 227, gefördert. Projektleitung: Dr. Dr. Axel Zweck Durchführung: Dr. Sabine Korte Christoph Glauner Dr. Dorothea Glasmacher Mitarbeit: Dieter Moll (VDI-Gesellschaft Entwicklung Konstruktion Vertrieb) Harald Grundner, Josefa Wolf (VDI-Gesellschaft Systementwicklung und Projektgestaltung) Wolfgang Berger, Dr. Jörn Herold, Uwe Wehrspohn, Prof. Dr. Klaus Brankamp (Prof. Dr. K. Brankamp Unternehmensberatung GmbH) Dr. Tilmann Gühring, Uwe Nordbruch, Thomas Rudolph, Dr. Günter W. Diekhöner (DD Die Denkfabrik, Forschungs und Entwicklungs GmbH) Ulrich Friemann, Prof. Jochen Platz (GFM Gesellschaft für Forschungs- und Entwicklungs-Management mbH) Dr. Marc Pauwels, Prof. Hermann Krehl (Krehl & Partner Unternehmensberatung für Produkt + Technik) Klaus Schulze, Alexander Vellen (Munters GmbH) Volker Wanduch (VDI Technik und Wissenschaft) Dank gilt einer Vielzahl von Experten, insbesondere den Mitgliedern des ehrenamtlichen Projektbeirates, die wertvolle Beiträge und Anregungen geliefert haben. Zukünftige Technologien Nr. 47 Düsseldorf, im September 2003 ISSN 1436-5928 Für den Inhalt zeichnen die Autoren verantwortlich. Die geäußerten Auffassungen stimmen nicht unbedingt mit der Meinung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung überein. Außerhalb der mit dem Auftraggeber vertraglich vereinbarten Nutzungsrechte sind alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen photomechanischen Wiedergabe (Photokopie, Mikrokopie) und das der Übersetzung. Zukünftige Technologien Consulting (ZTC) des VDI-Technologiezentrums Graf-Recke-Straße 84 40239 Düsseldorf Das VDI-Technologiezentrum ist als Einrichtung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) im Auftrag und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) tätig. Vorwort Die Wachstumsdynamik der Wirtschaft wird immer stärker vom Dienstleistungssektor bestimmt. Durch den fortschreitenden Wandel der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft gewinnt das Thema Dienstleistungen auch für die bisher stark produktorientierten Ingenieure zunehmend an Bedeutung. Ein immer größer werdender Teil an Ingenieuren arbeitet heutzutage in Deutschland nicht mehr in den klassischen Industriebranchen sondern im Dienstleistungsbereich. Aber auch innerhalb des Produzierenden Gewerbes gewinnt die Dienstleistungsorientierung immer mehr an Bedeutung, da der Erfolg von Unternehmen zunehmend von deren Fähigkeit zur Vermarktung eines Verbundes aus Industrieprodukten und Dienstleistungen bestimmt wird. Diese Entwicklung erfordert ein Umdenken sowohl bei den Verantwortlichen in jedem Unternehmen als auch bei jedem Ingenieur selbst. Die Dienstleistungsorientierung hat die Anforderungen an Ingenieure deutlich gewandelt: Technische Kenntnisse allein reichen nur noch selten. Sie müssen in zunehmendem Maße durch Soft Skills, z. B. kommunikative Fähigkeiten und managementorientierte Kompetenzen, ergänzt werden. Im technikdominierten Umfeld ist aber auch die systematische Dienstleistungsorientierung des gesamten Unternehmens eine unerlässliche Voraussetzung für den Erfolg am Markt. Die Dienstleistungsorientierung in den Unternehmen vollzog sich aber in der Bundesrepublik Deutschland bisher ungeplant und lief auch den Entwicklungen auf dem Weltmarkt hinterher. Eindeutiges Indiz dafür ist, dass Deutschland zwar immer noch Exportweltmeister bei technischen Produkten des Maschinenbaus ist, aber bei technischen Dienstleistungen ein immenses Bilanzdefizit aufweist. Da der Anteil der Dienstleistung am Welthandel stetig zunimmt, ist damit für Deutschland die Gefahr verbunden, seine traditionelle Rolle als Exportnation zu verlieren. Um die Export- und Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft aufrecht zu erhalten und um den Ingenieurstandort Deutschland zu sichern, erarbeitete Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums in Zusammenarbeit mit zwei VDIGesellschaften und fünf Ingenieurfirmen im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes verschiedene Ansatzpunkte, die Dienstleistungsorientierung bei Ingenieuren zu vertiefen. Dabei wurden IngenieurDienstleistungen klassifiziert und definiert, eine Methode zur systematischen Erbringung von Ingenieur-Dienstleistungen entwickelt sowie die persönlichen Anforderungen an Ingenieur-Dienstleister thematisiert mit dem Ziel, Ingenieur-Dienstleistungen effektiver und kundenorientierter zu erstellen. Das vorliegende Dokument führt in die Thematik Ingenieur-Dienstleistungen ein, stellt die methodische Vorgehensweise innerhalb des Projektes dar und fasst die erarbeiteten Ergebnisse zusammen. In einem weiteren Schritt werden die Aktivitäten zur Verstetigung des Prozesses und zur Verbreitung der Ergebnisse vorgestellt. Dr. Dr. Axel Zweck Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 1.3 1.4 ZUSAMMENFASSUNG Ziele Hintergrund Vorgehensweise Ergebnisse 1 1 1 2 3 2.1 2.2 2.3 2.4 EXECUTIVE SUMMARY Objectives Background Methodology Results 7 7 7 8 9 2 3 EINLEITUNG 3.1 Struktur der Arbeit 3.2 Ziele 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 5 6 INGENIEURE UND DIENSTLEISTUNGEN Wirtschaftliche Bedeutung Ursachen für die stärkere Bedeutung von Dienstleistungen für Ingenieure Neue Anforderungen an Unternehmen und Ingenieure Berufliche Perspektiven für Ingenieure als Dienstleister Export von Ingenieur-Dienstleistungen 13 13 14 17 17 20 23 26 29 DAS PROJEKT „ING-DL“ 5.1 Organisation 5.2 Vorgehensweise 31 31 32 ERGEBNISSE Definition Klassifikation von Ingenieur-Dienstleistungen Allgemeines Phasenschema einer Ingenieur-Dienstleistung Anforderungsprofil an einen kundenorientierten IngenieurDienstleister 6.5 Unique Selling Points des Projektes 39 39 41 46 6.1 6.2 6.3 6.4 7 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 BEISPIELE FÜR DIE ANWENDUNG DER PROJEKTERGEBNISSE Fabrikplanung im Zuge der Fabrikverlagerung Systematische Neukonzeption einer Anlage zur Sediment- und Schwimmstofftrennung Einführung eines einheitlichen Projektmanagements Funktionsoptimierung und Kostenreduzierung von Absperrklappen Lieferung und Inbetriebnahme einer Luftentfeuchtungsanlage 49 52 55 56 60 66 73 77 8 WEITERFÜHRENDE PRODUKTE 8.1 Seminarkonzept 8.2 VDI-Richtlinie 8.3 Lehrgangskonzept 85 85 88 89 9 AUSBLICK 93 10 LITERATUR- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS 95 11 ANHANG 11.1 Beteiligte Partner 11.2 Projektbeirat 11.3 Klassifikation 11.4 Expertenanforderung an den kundenorientierten IngenieurDienstleister 99 99 107 108 122 Zusammenfassung 1 ZUSAMMENFASSUNG 1.1 Ziele 1 Diese Studie ist das Ergebnis des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „Ingenieur-Dienstleistungen: Systematisierung und Innovationsförderung durch Standardisierung“. In Zusammenarbeit mit fünf Ingenieur-Unternehmen führte der VDI dieses Forschungsprojekt im Zeitraum vom 01.08.2000 bis zum 31.10.2003 durch. Ziele dieses Projektes waren: • die Beurteilung von Chancen und Möglichkeiten für IngenieurDienstleistungen zu verbessern, • den Ingenieur-Standort Deutschland zu sichern, • die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen des Dienstleistungsbereiches zu unterstützen und • die Innovations- und Exportleistung von Ingenieur-Dienstleistungen zu steigern. Die zentrale Frage, die sich aus dieser Zielstellung ergab, war, wie Ingenieur-Dienstleistungen mit Hilfe von Standardisierung zukunftsfähiger und innovativer werden können und wie man deren Qualität sichern kann. Zukunfts- und Innovationsfähigkeit durch Standardisierung Um die erarbeiteten Ergebnisse der Öffentlichkeit in möglichst breiter Form präsentieren zu können, wurden dieser Abschlussbericht und eine Abschlusstagung gewählt. Für die Umsetzung in den praktischen Alltag der Unternehmen wurden zusätzlich ein Seminarkonzept und ein Lehrgangskonzept entwickelt. Letzteres soll eine Qualifizierung von Ingenieuren 1 zum Ingenieur-Dienstleister gewährleisten. 1.2 Hintergrund Die Dienstleistungswirtschaft spielt eine immer größere Rolle für Innovation, Wachstum und Beschäftigung. Im Jahr 2002 betrug der Anteil von Dienstleistungen an der Bruttowertschöpfung in Deutschland über 70 Prozent, knapp unter 70 Prozent aller Erwerbstätigen übten eine Dienstleistungstätigkeit aus. Auch für Ingenieure wird die Tätigkeit als Dienstleister immer bedeutsamer. Dabei spielt einerseits die Beschäftigung von Ingenieuren im ei- 1 Wo in den Texten nur die männliche Form (z. B. Ingenieur) verwendet wurde, dient dies lediglich der sprachlichen Vereinfachung und impliziert gleichermaßen die weibliche Form (Ingenieurin). 70 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland durch Dienstleistungen 2 Ingenieur-Dienstleistungen gentlichen Dienstleistungssektor eine starke Rolle; hier arbeiten mittlerweile etwa 40 Prozent aller Ingenieure des Maschinen- und Anlagenbaus. Andererseits gewinnt auch die Dienstleistungsorientierung im Produzierenden Gewerbe eine immer stärkere Bedeutung, da der Erfolg von Unternehmen zunehmend von deren Fähigkeit zur Vermarktung eines Verbundes aus Industrieprodukten und Dienstleistungen bestimmt wird. Lange Zeit war das Bild des Ingenieurs davon geprägt, dass er Maschinen und Produkte entwirft und produziert; dieses Bild eines Ingenieurs mit Kittel oder Helm prägte die Zeit des Aufschwungs in der Bundesrepublik Deutschland. Dieses Bild muss sich aber an die oben beschriebene Realität anpassen. Fast die Hälfte ihrer Arbeitszeit widmen Ingenieure nunmehr dienstleistenden Tätigkeiten wie Projektmanagement, Marketing, Vertrieb, Personalführung und Management sowie anderen vergleichbaren Arbeiten. 20 Prozent des Gesamtumsatzes im Maschinenbau mit Dienstleistungen erwirtschaftet Die schon angesprochene Bedeutung von produktbegleitenden Dienstleistungen, die zu einem Großteil von Ingenieuren ausgeführt und angeboten werden, wird dadurch deutlich, dass im Maschinenbau im Jahr 2000 schon knapp 20 Prozent des Gesamtumsatzes mit Dienstleistungen erwirtschaftet wurden. Dieser Anteil wird nach Ergebnissen der meisten Studien weiter steigen, vor allem auch aufgrund dessen, dass das Dienstleistungsgeschäft sehr viel profitabler ist als das (Kern-)Produktgeschäft. Dabei ist das Angebot von produktbegleitenden Dienstleistungen nicht nur für die Steigerung von Umsatz und Gewinn von immenser Bedeutung sondern vor allem auch zur Kundenbindung. 1.3 Vorgehensweise Das Projekt wurde unter Leitung des Vereins Deutscher Ingenieure in Zusammenarbeit mit fünf Ingenieur-Unternehmen durchgeführt. Der Projektfortschritt wurde in regelmäßigen Abständen einem ehrenamtlich tätigen Projektbeirat vorgestellt, der die Ergebnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln begutachtete. Das Projekt bestand aus sechs Phasen: Die erste Projektphase diente einer Bestandsaufnahme ingenieurmäßiger Dienstleistungen, das heißt, es wurden Berufsbilder, Produkte, Produktionsprozesse und Dienstleistungen daraufhin untersucht, ob hier Ingenieure beschäftigt sind und ob ihre dort verübte Tätigkeit gleichzeitig als Dienstleistung zu charakterisieren ist. Aus dieser Bestandsaufnahme wurde eine allgemeine Definition für Ingenieur-Dienstleistungen abgeleitet. In einem weiteren Schritt wurde eine Klassifikation entwickelt, die die identifizierten IngenieurDienstleistungen nach der Tätigkeit (z. B. Beraten, Analysieren) systematisiert. Zusammenfassung 3 Aufbauend auf der Bestandsaufnahme und den Ergebnissen aus der ersten Projektphase wurde ein Phasenmodell für eine IngenieurDienstleistung entwickelt, das ihren typischen Ablauf beschreibt. Hierbei spielten auch die praktischen Beschreibungen der von den Unternehmen angebotenen Ingenieur-Dienstleistungen eine große Rolle. Aus den für Ingenieur-Dienstleistern relevanten Tätigkeiten, die in der ersten Projektphase identifiziert wurden, durch Literaturrecherchen zu Anforderungsprofilen von Ingenieuren in bestimmten Branchen sowie aufgrund von Arbeitsplatzbeschreibungen der beteiligten Unternehmen wurde in der dritte Projektphase ein Expertenanforderungsprofil für einen kundenorientierten Ingenieur-Dienstleister entwickelt. In der vierten Projektphase wurden die maßgeblichen Ergebnisse des Projektes (die Klassifizierung, das Phasenschema und das Expertenanforderungsprofil) einer praktischen Überprüfung durch die beteiligten Unternehmen unterzogen und optimiert. In der fünften Projektphase stand die Verwertung der Ergebnisse im Vordergrund. Die Projektergebnisse wurden in Handlungsanleitungen übertragen, um sie für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen. In der sechsten und letzten Projektphase standen zwei Punkte auf der Tagesordnung. Zum einen wurde der vorliegende Abschlussbericht des Forschungsprojektes erstellt, zum anderen wurde ein Ausblick auf mögliche weitere Forschungsarbeiten bzw. Forschungsdefizite zum Thema Ingenieur und Dienstleistungen geschaffen. 1.4 Ergebnisse Wie schon in der Beschreibung der Vorgehensweise deutlich geworden, sind aus dem Projekt drei wesentliche Produkte entstanden. Um diese herum und aus diesen heraus sind allerdings noch weiterführende Ergebnisse entwickelt worden. Ein grober Überblick hierüber wird im Folgenden gegeben. Die Grundlage zu den weiteren Arbeiten in diesem Projekt war die Entwicklung einer Definition von Ingenieur-Dienstleistungen: „Ingenieur-Dienstleistungen sind eigenständige, marktfähige Leistungen, die mit der Bereitstellung und/oder dem Einsatz von Fähigkeiten verbunden sind, die zum Großteil auf Ingenieurleistungen bzw. -wissen basieren. […]“ Als Ergebnis der durchgeführten Recherchen und Bestandsaufnahmen wurde eine Klassifikation von Ingenieur-Dienstleistungen entwickelt. Diese erarbeiteten einzelnen Klassen stellen spezifische und voneinander unabhängige Tätigkeitsfelder eines Ingenieur-Dienstleisters dar. Alle Dienstleistungen, die ein Ingenieur erbringt, können systematisch in die Klassen eingeordnet werden. Je nach Komplexität können dies auch Definition IngenieurDienstleistungen Klassifikation 4 Ingenieur-Dienstleistungen mehrere Klassen sein. Beispielsweise umfasst die Klasse „Beraten“ alle Beratungsdienstleistungen. Die Ingenieurdienstleistung „technischer Kundendienst“ definiert sich hingegen aus einer Vielzahl von Klassen, wie „Analysieren“, „Beraten“, „Berechnen“, usw. Allgemeines Phasenschema einer Ingenieur-Dienstleistung Anforderungsprofil an einen Ingenieur-Dienstleister Baukastensystem Bei der Analyse der unterschiedlichsten Ingenieur-Dienstleistungen wurde deutlich, dass sie sich vom jeweiligen Ablauf kaum unterscheiden. Daher wurde ein allgemeines Phasenschema einer IngenieurDienstleistungen entwickelt, welches den Ablauf einer Dienstleistung von der ersten Idee bis zum Abschluss der Arbeiten und der Übergabe an den Kunden beschreibt. Dabei gliedert sich die Erstellung einer Ingenieur-Dienstleistung in zwei wesentliche Phasen, die Potenzialphase (die vor allem bei der Ersterstellung von Dienstleistungen bedeutsam ist) und die Prozessphase (die unter anderem die letztendliche Durchführung der Dienstleistung beinhaltet). Diese beiden Phasen werden durch den Schritt der „Präsentation/Akquisition“ voneinander getrennt und gliedern sich in mehrere Grundschritte auf. Diese Grundschritte werden in der Regel hintereinander abgewickelt, eine begrenzte Parallelisierung oder auch ein Zurückgehen auf vorangegangene Schritte kann aber sinnvoll sein. Des Weiteren wurde ein Expertenanforderungsprofil für einen kundenorientierten Ingenieur-Dienstleister entwickelt. In diesem Anforderungsprofil werden die Kernkompetenzen des Ingenieur-Dienstleisters – die fachlich-methodische Kompetenz, die Management-Kompetenz, die kommunikative Kompetenz sowie die soziale und persönliche Kompetenz – detailliert beschrieben. Ziel dieses Expertenanforderungsprofils ist es, Qualifikationsdefizite bei Mitarbeitern zu identifizieren, Hilfestellungen bei Stellenausschreibungen und Mitarbeiterauswahl zu geben, sowie Möglichkeiten der Bewertung von Ingenieur-Dienstleistungen und Ingenieur-Dienstleistern zu bieten. Diese vier bisher genannten Ergebnisse des Projektes bieten unter anderem eine Basis für gemeinsame Begrifflichkeiten (das Fehlen einheitlicher Begriffe ist nach Einschätzung mehrerer Studien ein großes Defizit im Dienstleistungsbereich). Die Kombination der Klassifikation, des Phasenschemas und des Anforderungsprofils stellt ein Baukastensystem (dreidimensionale Matrix) dar: Für die einzelnen Phasen der Dienstleistung lassen sich die konkreten Tätigkeiten und die dafür erforderlichen Kompetenzen beschreiben. Damit leistet das System einen Beitrag zur Transparenz einer Ingenieur-Dienstleistung und deren Vergleichbarkeit für den Kunden. Anbietern erleichtert das System die Planung einer konkreten Dienstleistung sowie die Planung der Gesamtressourcen im Unternehmen. Im Rahmen des Projektes wurden folgende weiterführende Produkte (Handlungsanleitungen) entwickelt: • Es wurde ein VDI-Richtlinienausschuss gebildet, der die Ergebnisse des Projektes in eine VDI-Richtlinie fließen lässt. Zusammenfassung • Ein auf die Ergebnisse des Projektes und weiterführenden Arbeiten des VDI-Richtlinienausschusses aufbauendes Lehrgangskonzept wurde erstellt, in dem Ingenieure sich durch die erfolgreiche Teilnahme an sechs dreitägigen Lehrmodulen zum Ingenieur-Dienstleister qualifizieren können. • Zusätzlich dazu wurde eine Seminarkonzept erarbeitet, das in seiner ein- bzw. halbtägigen Form Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Forschung und Politik das Berufsbild des Ingenieur-Dienstleisters näher bringen soll und in seiner zweitägigen Form Ingenieure mit dem Berufsbild vertraut und erste Erfahrungen vermitteln soll. • Die Ergebnisse dienen als Leitfaden zur Bewertung von IngenieurDienstleistungen und Ingenieur-Dienstleistern. Hiermit soll ein erster Einstieg in die Qualitätsoptimierung und Qualitätssicherung von Ingenieur-Dienstleistungen erreicht werden. • Die Ergebnisse und deren praktische Umsetzung wurden auf der Abschlussveranstaltung des Projektes einem Fachpublikum vorgestellt. Die Konferenz fand unter dem Titel „Profitieren durch IngenieurDienstleistungen“ statt. 5 Handlungsanleitungen Executive Summary 2 EXECUTIVE SUMMARY 2.1 Objectives 7 This study is the result of the project “Engineering Services: Systematisation and Innovation Support through Standardisation” which was funded by the Federal Ministry for Education and Research (BMBF). The Association of Engineers executed the project in co-operation with five engineering companies in the time frame from 01.08.2000 till 31.10.2003. The objectives of the project are as follows: • To enhance the assessment of chances and opportunities of engineering services • To ensure the engineering location Germany • To support the competitiveness and innovativeness of engineers in the service area • To increase the innovation and export capacity of engineering services. These objectives lead to the fundamental question to be answered by the project of how can engineering services with the help of standardisation become more future-oriented and innovative and how can their quality be ensured. Future orientation and innovation through standardisation In order to present the result of the project to a broad public, this project documentation and a corresponding conference were organised. For the implementation of the results into the practical day-to-day business of companies, a seminar concept and a lecture concept were additionally developed. The latter one should ensure the qualification of engineers to a “Service Engineer”. 2.2 Background The service economy plays an ever growing role for innovation, growth and employment. In 2002 the share of services in gross value added was about 70 percent and nearly 70 percent of all employees were executing a service activity. For engineers, the activities as service provider become more and more important. On the one hand, the activities of engineers in the actual service sector are a strong factor; in this sector about 40 percent of all engineers of the mechanical and plant engineering work. On the other hand, the service orientation in the industry gains a stronger importance, since 70 percent of gross value added through services 8 Ingenieur-Dienstleistungen the success of companies is more and more determined by their capability to market a combination of industrial products and services. For a long time, the image of engineers was that they develop machines and products; this image of an engineer in smock or with helmet shaped the booming years of the Federal Republic of Germany. This image has to be adjusted to reality as described above. Engineers spend nearly half of their work time with service activities such as project management, marketing, sales, human resource management and other similar activities. 20 percent of the overall turnover in mechanical engineering earned with services The already mentioned importance of product accompanying services, which are offered and executed to a large extent by engineers is underlined by the fact that in the mechanical engineering in 2002 nearly 20 percent of the overall turnover was earned with services. This share will increase according to the results of most studies, above all because the service business is much more profitable than the (core) product business. Moreover, the supply of product accompanying services is not only of major importance for the increase of turnover and profit but above all for the customer retention. 2.3 Methodology The project was executed under the leadership of Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums (Future Technologies Division) in co-operation with VDI-Gesellschaft Entwicklung Konstruktion Vertrieb and VDI-Gesellschaft Projektentwicklung und Systemgestaltung as well as five engineering companies. These companies are: • Die Denkfabrik, Forschungs und Entwicklungs GmbH, Bremen; • GFM-Gesellschaft für Forschungs- und Entwicklungsmanagement mbH, München; • Krehl & Partner Unternehmensberatung für Produkt + Technik, Karlsruhe; • Munters GmbH, Hamburg; • Prof. Dr. K. Brankamp Unternehmensberatung GmbH, Erkrath. The progress of the project was regularly presented to an honorary project advisory board which evaluated the results from different point of views. The project consists of six phases: In the first one a survey of engineering services was accomplished that means job descriptions, production processes and services were examined whether engineers are involved in such activities and whether their work could be characterised as service activity. Based on this survey a general definition for engineering services was developed. In a further step a classification was established which Executive Summary 9 systemised the identified engineering services along the fields of activity (e.g. consulting, analysing, etc.). Based on the survey and the results from project phase 1, a phase model for engineering services was developed, which describes their typical working process. Hereby, the practical description by the involved companies about their offered services played an important role. From the activities relevant for engineering services, which were identified in the first project phase, through literature research according to requirement profiles for engineers in particular sectors as well as from the job description by the involved companies, an expert requirement profile for a customer oriented service provider was developed in the third project phase. In the fourth project phase, the involved companies undertook a practical verification of the main results (classification, phase model and expert requirement profile), which were then optimised. The emphasis of the fifth project phase was on the usage and application of the results. The results were transferred into options for actions in order to make them usable for the public. The sixth and last project phase had two topics on the agenda: Firstly, the in hand final report of the project was prepared and secondly, an outlook on further research and research deficits to the issue about engineers and services was considered. 2.4 Results As ready indicated in the methodology, three main products were delivered within the project. However, based on the three products further results were developed. A broad overview about these results is presented in the following sections. The foundation for further work within this project was the development of a definition of “engineering services”: Definition „engineering services“ “Engineering services are self-contained, marketable performances, which are linked to the provision and/or application of competence that are mainly based on engineering performance and/or engineering knowledge […]” As a result of the executed research and survey, a classification of engineering services was developed. The individual classes present specific and independent fields of activities of an engineering services provider. All services that are supplied by engineers can be systematically grouped into the different classes. Depending on the complexity of the service, more than one class might be necessary. For instance, the class “consulting” consists of all consulting services. The engineering service Classification 10 Ingenieur-Dienstleistungen “technical engineering service” is defined by several classes such as “Analysing”, “Consulting”, “Calculating”, etc. Common phase scheme of engineering services Requirement profil for an engineering service provider Based on the analysis of engineering services it was apparent, that all of them follow a common phase scheme. Therefore, a general phase model of engineering services was developed which describes the service working process starting with the first idea and ending with the completion of the work and the hand over to the customer. This comprises two basic phases: firstly the “potential phase” (important during the first development of the service) and secondly the “process phase” (consists of the actual execution of the service). Both phases are separated through the step “Presentation/Aquisition” and both consist of further steps. These steps are carried out in principle one after each other. However, a limited parallelisation or even a step back can make sense. In addition, an expert requirement profile for a customer oriented engineering service provider was developed. This profile describes in detail the core competence of an engineering service provider, namely technical-methodological competence, management competence, communication competence, social competence and personal competence. The aim of the expert requirement profile is to identify qualification deficits of the staff members, to support job description and the selection of staff as well as to provide an assessment of engineering services and engineering service providers. These four results which have been named up to now, offer among others, a basis for a uniform terminology (the absence of such uniform terms is a huge deficit of the service sector according to several studies). The combination of the classification, the phase model and the requirement profile present a modular system (three-dimensional matrix). For the single phases of the services, concrete activities and the corresponding required competence can be allocated. The system contributes to the transparency of engineering services and to their comparability for customers. The system supports suppliers of a particular engineering service to plan a concrete service and to plan the overall resources for the company. In the frame of the project the following further products (options for action) were developed: • A board was established which transfers the results of the project into a VDI guideline. • Based on the results of the projects and further work of this board, a concept for an educational course was developed. After successful completion of six three-days teaching modules an engineer can be qualified as “engineering service provider”. • In addition, a concept for a seminar was developed. In its one day or half day form it is addressed to decision makers from industry, research and policy in order to introduce the vocational image of an Executive Summary 11 engineering service provider. In its two-days form it is addressed to engineers in order to teach the vocational image including first experiences. Options for action • The results could be used to assess engineering services and engineering service providers. Herewith a first step in the direction of optimising and ensuring quality of engineering services was made. • The results and their application were presented to a technical audience at the final conference of the project. This conference with the title “Profit through Engineering services” was held in June 2003 in Düsseldorf. Einleitung 3 EINLEITUNG Diese Publikation ist der Ergebnisbericht des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojektes „IngenieurDienstleistungen: Systematisierung und Innovationsförderung durch Standardisierung“. Dieses Projekt wurde unter der Leitung von Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums (ZTC) und unter Mitarbeit der VDI-Gesellschaft Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb und der VDI-Gesellschaft Systementwicklung und Projektgestaltung sowie fünf Unternehmen, die Ingenieur-Dienstleistungen anbieten, durchgeführt. Die Firmen im Einzelnen waren: • Die Denkfabrik, Forschungs und Entwicklungs GmbH, Bremen; • GFM-Gesellschaft für Forschungs- und Entwicklungsmanagement mbH, München; • Krehl & Partner Unternehmensberatung für Produkt + Technik, Karlsruhe; • Munters GmbH, Hamburg; • Prof. Dr. K. Brankamp Unternehmensberatung GmbH, Erkrath. 3.1 13 Struktur der Arbeit Nach der deutschen und englischen Zusammenfassung des Projektes inklusive der Projektergebnisse in den Kapitel eins und zwei werden in diesem Kapitel die Struktur dieses Forschungsberichtes und die detaillierten Ziele des Projektes vorgestellt. Im vierten Kapitel erfolgt eine umfassende Diskussion über die Thematik Dienstleistungen in Verbindung mit dem Beruf des Ingenieurs. Ziel dieser Diskussion ist vor allem, die Relevanz des Themas noch einmal deutlich herauszustellen und das Potenzial von Ingenieur-Dienstleistungen zu zeigen. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich dann ausführlich mit der organisatorischen und methodischen Vorgehensweise innerhalb des Projektes. Letzteres erfolgt anhand der Darstellung der sechs verschiedenen Projektphasen, wodurch der zeitliche und inhaltliche Ablauf des Projektes deutlich wird. Im sechsten Kapitel werden dann die erarbeiteten Ergebnisse einschließlich Herleitung und Erläuterungen dargestellt. Hierbei handelt es sich um die Definition von Ingenieur-Dienstleistungen, eine Klassifikation mit 22 Tätigkeiten von Ingenieur-Dienstleistungen, ein anwendungsneutrales Phasenschema als standardisierter Ablauf einer Ingenieur-Dienstleistung sowie eine Anforderungsprofil für einen Ingenieur-Dienstleister. Abgerundet wird dieser Ergebnisteil einerseits durch die Darstellung der Projektbeteiligte 14 Ingenieur-Dienstleistungen Besonderheiten der Projektergebnisse, der sogenannten Unique Selling Points, andererseits durch erste Ansätze zur standardisierten Planung und Bewertung von Ingenieur-Dienstleistungen und Ingenieur-Dienstleitern. Hiernach erfolgen in Kapitel sieben die durchgeführten Projektbeschreibungen der Unternehmen. Diese, in erster Linie zur Überprüfung der erarbeiteten Ergebnisse eingesetzten, Beschreibungen dienen hier als Beispiele für die Umsetzung bzw. Anwendung der Projektergebnisse in die alltägliche Arbeit von Unternehmen, die Ingenieur-Dienstleistungen anbieten. Im achten Kapitel werden die von dem Forschungsprojekt ausgehenden weiteren Produkte beschrieben. Dies ist zuerst ein Seminarkonzept zur Vermittlung der Ergebnisse an Verantwortliche in IngenieurUnternehmen, an Multiplikatoren usw. sowie an Ingenieure, Ingenieurstudenten, die im Anbieten von Ingenieur-Dienstleistungen ihre berufliche Zukunft sehen. Des Weiteren ist dies die kurze Darstellung der neuen Richtlinie VDI 4510, die sich mit der Thematik IngenieurDienstleistungen auseinandersetzt, und dem darauf aufbauenden Lehrgang zur Qualifizierung von Ingenieuren als Ingenieur-Dienstleister. Im letzten Kapitel werden aus der Arbeit im Projekt erste Schlussfolgerungen gezogen und vor allem auch ein Ausblick auf zukünftige Fragestellungen und Entwicklungen in der Thematik Dienstleistungen und Ingenieure geleistet. Nach dem Literaturverzeichnis folgen als Anhang in Kapitel 11 noch die Kurzbeschreibungen der beteiligten Projektpartner; ebenfalls aufgelistet sind hier die ehrenamtlichen Mitglieder des Projektbeirates. Am umfangreichsten ist die Darstellung der Klassifikation mitsamt Definition, Erläuterungen und Beispielen sowie das ausführliche Expertenanforderungsprofil für einen kundenorientierten Ingenieur-Dienstleister. 3.2 Ziele Das Vorhaben zielte darauf ab, die Verbindung zwischen der Berufsgruppe der Ingenieure und der Thematik Dienstleistungen zu intensivieren. Der Tertiarisierungsprozess muss von den Ingenieuren aktiv mitgestaltet werden; dies zu erreichen war unter anderem Absicht dieses Forschungsprojektes. Dienstleistungstätigkeit von Ingenieuren Im Hinblick darauf sollte zunächst ein Überblick über die gesamte Dienstleistungstätigkeit von Ingenieuren geschaffen werden. Daher beschäftigte sich das Projekt nicht nur mit einer Branche (z. B. Maschinenbau) oder nur einem Tätigkeitsfeld (z. B. technischer Kundendienst). Zur detaillierten Analyse sollten daher beide Möglichkeiten zur Erbringung von Ingenieur-Dienstleistungen einbezogen werden: Einleitung • erstens die Erbringung von Dienstleistungen im Produzierenden Sektor (z. B. Projektmanagement, Kundenservice). Diese Dienstleistungen werden auch als industrielle Dienstleistungen, produktbegleitende Dienstleistungen u. dgl. bezeichnet, wobei auf eine detaillierte Definition bzgl. dieser Begriffe hier nicht eingegangen werden soll (vgl. hierzu Garbe 1998) und • zweitens die auf Ingenieurleistungen bzw. -wissen basierende Arbeit im eigentlichen Dienstleistungssektor (z. B. Unternehmensberater). 15 Schließlich sollte die gesamte Bandbreite der Ingenieur-Dienstleistungen systematisiert und standardisiert werden. Trotz der großen Bandbreite gab es hierzu Möglichkeiten, wobei man sich natürlich dennoch immer dem Vorwurf ausgesetzt sieht, eine zu große Verallgemeinerung durchzuführen. Hier sollte das Vorhaben aber auch nur erste allgemeine Ansätze liefern. Eine detaillierte praktische Übertragbarkeit und konkrete Handlungsanleitungen für Ingenieur-Dienstleister in bestimmten Branchen und mit bestimmten Aufgaben kann hierdurch nicht geleistet werden. Dies ist erst durch eine Verstetigung des Prozesses und durch die praktischen Erfahrungen im Umgang mit den bisherigen Ergebnissen möglich. Die Schaffung einer einheitlichen Begrifflichkeit für den Umgang mit Ingenieur-Dienstleistungen war ein weiteres vom Projekt anvisiertes Ziel. Ob sich die innerhalb des Projektes definierten Begriffe im Praxisalltag durchsetzen, wird sich zeigen müssen. Das Vorhaben zielt ferner darauf ab, die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Ingenieuren im Dienstleistungsbereich mit Hilfe einer Standardisierung und Qualitätsoptimierung bzw. -sicherung zu unterstützen und hierdurch zur Schaffung neuer Arbeitsmärkte beizutragen. Damit soll auch der Ingenieur-Standort Deutschland nachhaltig gesichert werden. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Um diese Ziele zu erreichen wurden für die einzelnen konkreten Arbeitsschritte Teilfragen abgeleitet: • Welche Ingenieur-Dienstleistungen gibt es und wie lassen sich diese beschreiben bzw. gruppieren und definieren? • Wie kann der Ablauf von Ingenieur-Dienstleistungen optimal beschrieben werden? Kann ein Phasenmodell entworfen werden? • Welche Anforderungen lassen sich für Ingenieur-Dienstleister ableiten? • Welche Handlungsanleitungen sind für den Dienstleister zu nutzen, um den Anforderungen besser gerecht zu werden? • Welche Potentiale und Chancen von Ingenieur-Dienstleistungen lassen sich aus den Arbeiten ableiten? Teilfragen zu den Arbeitsschritten 16 Ingenieur-Dienstleistungen Erster Anstoß Mit diesem Projekt sollte durch die erste systematische Betrachtung der Thematik Ingenieur-Dienstleistungen ein Anstoß geleistet werden. Ziel muss es sein, diesen Prozess im Dialog mit den Ingenieuren fortzuführen. Ingenieure und Dienstleistungen 4 17 INGENIEURE UND DIENSTLEISTUNGEN „Aus den Werkstoffen, die ihm der Hütteningenieur liefert, stellt der Maschineningenieur Maschinen und Geräte aller Art her. […] In all den verschiedensten Industriezweigen und technischen Betrieben werden jedoch dem Maschineningenieur immer wieder die gleichen Aufgaben gestellt: er soll Maschinen, Maschinenteile und Maschinenanlagen entwerfen und entwickeln, sodann gestalten und fertigen und schließlich absetzen.“ (Cremer 1952) „Ingenieurinnen und Ingenieure entwickeln Produkte für Menschen. Sie erkennen Vertriebs- und Marketingchancen, sie sind kundenorientiert, denken unternehmerisch. Sie führen Ökonomie, Ökologie und soziale Aspekte zusammen – gestalten die Zukunft. Sie schaffen optimale Lösungen im Team und kommunizieren gern.“ (Gesamtmetall 2000) Die beiden Zitate machen deutlich, wie stark sich das Bild eines Ingenieurs in den letzten Jahren gewandelt hat. Galt der Ingenieur früher als eigenbrötlerisch-genialer Tüftler, so wird heute der „engagierte, dienstleistungsorientierte Technikexperte mit hohen kommunikativen Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen“ gefordert (www.iw-koeln.de). Aber spiegelt sich diese Forderung auch in der betrieblichen Realität wieder oder ist der Begriff „Dienstleistungsorientierung“ im Moment einfach nur „en vogue“? 4.1 Wandel des Berufsbildes des Ingenieurs Wirtschaftliche Bedeutung Um die Relevanz des Themas Dienstleistungen für den produzierenden Sektor bzw. vor allem für Ingenieure einzuschätzen, wollen wir im Folgenden zuerst die Erwerbstätigenstruktur der Ingenieure näher betrachten, bevor wir dann die produktbezogenen Dienstleistungen in der Industrie, die ja zu einem Großteil von Ingenieuren durchgeführt werden, näher beleuchten. 4.1.1 Dienstleistungstätigkeiten von Ingenieuren Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) befragte 500 Unternehmen, Forschungsinstitute, öffentliche Verwaltungen und Hochschulen nach den Tätigkeitsbereichen von Ingenieuren. Dabei stellte sich heraus, dass nur noch knapp 43 Prozent der Arbeitszeit aller Ingenieure auf die klassischen Tätigkeiten der Konstruktion, Fertigung, Berechung sowie Forschung und Entwicklung entfallen. 20 Prozent ihrer Arbeitszeit Nur noch 43 Prozent der Arbeitszeit entfallen auf klassische Ingenieurtätigkeiten 18 Projektmanagement, Marketing, Service u.a. als neue Tätigkeiten Ingenieur-Dienstleistungen verbringen Ingenieure mit Tätigkeiten des Projektmanagements, d.h. mit Planung, Organisation und Durchführung von Projekten. Weitere 15 Prozent entfallen auf Marketing, Vertrieb und Kundenbetreuung, knappe 10 Prozent der Arbeitszeit werden mit den Tätigkeiten Personalführung und Management, gute 5 Prozent mit der Lehrtätigkeit/Ausbildung und 7 Prozent mit sonstigen Tätigkeiten ausgefüllt. Selbst im Produzierenden Gewerbe verbringen alle Ingenieure lediglich ein Drittel ihrer Arbeitszeit mit den Tätigkeiten Konstruktion, Fertigung und Berechnung. Zusammenfassend kann man festhalten, dass Ingenieure in ihrer beruflichen Praxis nur 43 Prozent ihrer Arbeitszeit den ureigenen Ingenieurtätigkeiten widmen, hingegen aber fast 50 Prozent mit dienstleistenden Tätigkeiten verbringen (vgl. hierzu Acker 1999). 41 Prozent der Ingenieure arbeiten im Dienstleistungssektor Diese Entwicklung lässt sich auch in der Erwerbstätigenstruktur nachvollziehen. In der gesamten Dienstleistungswirtschaft waren im Jahr 2002 knapp unter 70 Prozent aller Erwerbstätigen beschäftigt. Dort erwirtschaften sie einen Anteil an der Bruttowertschöpfung in Deutschland von über 70 Prozent (vgl. www.destatis.de). Nach Berechnungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung auf Grundlage des Mikrozensus 1995 arbeiten aber auch schon 41,2 % aller Ingenieure des Maschinen- und Anlagenbaus im Dienstleistungssektor (Wolf 1999). Die in dieser Studie untersuchten Ingenieure des Maschinen- und Anlagenbaus stellen zwar zwangsläufig nicht die gesamte Bandbreite der Ingenieure dar, können aber als repräsentatives Beispiel dienen. Im Detail sind die beiden wichtigsten Sektoren, in denen diese Ingenieurgruppe beschäftigt ist, natürlich der Maschinenbau mit 14,6 Prozent und die Elektroindustrie mit 12,3 Prozent. Aber schon auf der dritten Stelle folgt mit 6,3 Prozent der Beschäftigten der Sektor „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“. Weitere relevante Dienstleistungssektoren sind der Groß- und Einzelhandel (zusammen 7 Prozent der Ingenieure), die Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen mit 5,8 Prozent, der Bereich Erziehung/Unterricht (4,9 Prozent), die Nachrichtenübermittlung (3,2 Prozent) und die Datenverarbeitung/Datenbanken mit 2,8 Prozent. Da die bei dieser Untersuchung verwendeten Daten aber aus dem Mikrozensus von 1995 stammen und seitdem gerade im Bereich „Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen“ und „Datenverarbeitung und Datenbanken“ ein starker allgemeiner Beschäftigungszuwachs erfolgt ist, kann man auch für Ingenieure von einer noch stärkeren Beschäftigung in diesem Bereich ausgehen. Zudem muss in diesem Zusammenhang auch auf Schwierigkeiten im Umgang mit der amtlichen Statistik hingewiesen werden. So zählt z. B. die Vertriebsabteilung eines Maschinenbauers normalerweise zum sekundären Sektor. Wenn diese Vertriebsabteilung nun ausgegliedert und Ingenieure und Dienstleistungen 19 zu einer eigenen Firma wird, dann wird sie zum Dienstleistungssektor gezählt, obwohl sich an der eigentlichen Arbeit nichts geändert hat. Letzteres zeigt zwar wie schwierig es ist, Ingenieur-Dienstleistungen auch in der amtlichen Statistik einwandfrei zu identifizieren, in diesem Kapitel wurde aber dennoch deutlich, wie wichtig sowohl die Arbeit der Ingenieure im Dienstleistungssektor als auch die Dienstleistungsorientierung von Ingenieuren im Produzierenden Sektor geworden ist. 4.1.2 Produktbezogene Dienstleistungen in der Industrie Gerade um den letzten Punkt, die Dienstleistungsorientierung von Ingenieuren im Produzierenden Sektor näher zu analysieren, können wir auf Untersuchungen des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V., des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. 2 und der VDInachrichten in Kooperation mit der Kölner MSR Consulting Group (VDInachrichten / MSR Consulting Group 1999) zurückgreifen. Dabei gehen wir an dieser Stelle davon aus, dass produktbezogene Dienstleistungen in der Industrie hauptsächlich von Ingenieuren ausgeübt werden. Dies ist nach den Analysen im vorherigen Kapitel durchaus berechtigt. Im Maschinenbau wurden im Jahr 2000 knapp 20 Prozent des Gesamtumsatzes mit produktbegleitenden Dienstleistungen erwirtschaftet, in der Elektroindustrie sind dies sogar 22,5 Prozent. In beiden Industriezweigen wird ein weiterer Anstieg dieses Umsatzanteils von produktbegleitenden Dienstleistungen erwartet. Firmen, die als Best-Practice-Beispiele dienen, haben schon heute einen Aftermarket/Service-Anteil von 53 Prozent und kalkulieren für die Zeit nach 2004 sogar schon mit einem Anteil des Aftermarket/Service von 69 Prozent (vgl. den Vortrag von Herrn Thomas Kocks von der ultrafilter international AG auf dem VDIKundendienstforum am 15. Mai 2003 [VDI 2003a]). 38 Prozent der befragten Unternehmen der Studie der VDInachrichten / MSR Consulting halten die aktive Vermarktung von Dienstleistungen gegenwärtig für ein zentrales Thema. Die Anzahl der Befragten, die der aktiven Vermarktung von produktbegleitenden Dienstleistungen für die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens in langfristiger Perspektive (mehr als fünf Jahre) eine sehr hohe Bedeutung zumessen, liegt sogar bei 72 Prozent. In der im Jahr 2003 veröffentlichten Studie der IMPULS Management Consulting in Zusammenarbeit mit den VDInachrichten sind sogar über 90 Prozent der befragten Unternehmer der Meinung, dass die Bedeutung des Service für Investitionsgüterhersteller steigen bzw. stark steigen wird (VDInachrichten 2003). 2 Die Studien des VDMA und des ZVEI sind in der Publikation von Stille (2003) zusammengefasst. 20 Prozent des Gesamtumsatzes mit produktbegleitenden Dienstleistungen Bedeutung von produktbegleitenden Dienstleistungen wird in Zukunft zunehmen 20 Kundenbindung, Umsatzsteigerung und Differenzierung vom Wettbewerb als Hauptmotiv für produktbegleitende Dienstleistungen Höhere Profitabilität des Servicegeschäftes gegenüber dem (Kern-) Produktgeschäft Ingenieur-Dienstleistungen Interessant ist auch das Hauptmotiv / die strategische Zielsetzung für das Angebot bzw. den Ausbau von produktbegleitenden Dienstleistungen: In der Trendstudie 2003 der Impuls Management Consulting (VDInachrichten 2003) geben 34 Prozent der befragten Unternehmer die Kundenbindung als Hauptziel an, für 30 Prozent ist die Steigerung von Umsatz und Gewinn der entscheidende Grund und 26 Prozent wollen sich durch das Angebot von Dienstleistungen vom Wettbewerber differenzieren. Die an erster und dritter Stelle genannten Punkte lassen sich leicht erklären, bei der Begründung für den zweiten Stellenwert von „Umsatz und Gewinn“ muss man sich die Profitabilität von Dienstleistungen genauer anschauen. Nach den Ergebnissen der meisten vorliegenden Studien ist der Service ein überdurchschnittlich profitables Geschäft für Unternehmen in der Investitionsgüterindustrie. Bei der Studie der Impuls Consulting (2003) erklärten 68 Prozent der Befragten, dass im Vergleich zum Produktgeschäft der Service deutlich profitabler ist. Bemerkenswert ist diesbezüglich auch die zeitliche Entwicklung. Bei der Untersuchung der VDInachrichten / MSR Consulting (1999) gaben erst 61 Prozent der Befragten eine deutliche bzw. etwas größere Profitabilität des Servicegeschäftes gegenüber dem (Kern-)Produktgeschäft an. Hier wird also deutlich, dass die Einschätzung der hohen Bedeutung von Dienstleistungen für die wirtschaftliche Situation des Unternehmens keine „Modeerscheinung“ ist oder war, sondern dass diese Bedeutung erstens schon länger anhält und zweitens weiter steigt. Trotz dieser großen Bedeutung von Dienstleistungen sind aber die Potenziale noch lange nicht ausgenutzt bzw. liegen in vielen Unternehmen sogar brach. So werden z. B. 85 Prozent der Dienstleistungsumsätze bei Kunden des eigenen Produktgeschäftes erwirtschaftet und nur 15 Prozent bei Kunden von Wettbewerbern bzw. branchenfremden Kunden (VDInachrichten / MSR Consulting 1999). Lediglich 45 Prozent der umgesetzten Dienstleistungen werden dem Kunden getrennt in Rechnung gestellt. Nur 31 Prozent der Unternehmen haben eine klar formulierte Service-Strategie (VDInachrichten 2003), nur jedes fünfte Unternehmen hat zudem sein Dienstleistungsangebot durch Marketing-Artikel, Produktkataloge oder Wirtschaftlichkeitsberechnungen für den Kunden klar definiert (VDInachrichten / MSR Consulting 1999). Diese Auflistung macht deutlich wie wichtig für die Unternehmen der Industrie eine aktive Beschäftigung mit dem Angebot von produktbegleitenden Dienstleistungen ist, um ihre Wettbewerbsfähigkeit beizubehalten. 4.2 Ursachen für die stärkere Bedeutung von Dienstleistungen für Ingenieure Es wurde nun eindeutig dargestellt, dass Dienstleistungen für Ingenieure eine immer größere Rolle spielen. Bleibt die Frage nach den Hintergrün- Ingenieure und Dienstleistungen 21 den dieser Entwicklung offen. Garbe (1998) gibt hierfür zwei verschiedene Erklärungen, einerseits aus der Sicht der Anbieter und andererseits aus der Sicht der Nachfrager. Aus der Sicht der Anbieter stellt das Phasenmodell des Konkurrenzkampfes (siehe Abbildung 4.1) die Erklärungsgrundlage dar. Garbe macht deutlich, dass es für Unternehmen des produzierenden Gewerbes zunehmend schwieriger wird, ihre Wettbewerbsvorteile dauerhaft allein über die Produktmerkmale zu erlangen. In der ersten Phase seines nach Singh dargestellten Konkurrenzkampfes ist vor allem die Technologie das entscheidende Mittel, um im Konkurrenzkampf bestehen zu können. In der zweiten Phase kommt es in Folge der technischen Pattsituation zu einem zunehmenden Kostendruck, der aufgrund der technischen Erste Phase Technologie Zweite Phase Kosten Dritte Phase Qualität Vierte Phase Dienstleistungen Gleichwertigkeit sowie mangelnder Differenzierungsmöglichkeiten zu einem Preiskampf führt. Als dritter Schritt wird versucht sich über Qualitätsverbesserungen vom Wettbewerber abzugrenzen. Dies führt aber aufgrund der nun auch qualitativ gleichwertigen Produkte aus z. B. osteuropäischen und asiatischen Ländern immer weniger zum Erfolg. Garbe (1998) schließt die Beschreibung dieser Situation mit der Aussage: „Viele westeuropäischen Unternehmen behaupten sich nur noch in volumenschwachen Hochpreissegmenten oder Nischen, die sie nur durch Technologieführerschaft, verbunden mit enormen Forschungs- und Entwicklungskosten, halten können.“ Abb. 4.1: Die vier Phasen des Konkurrenzkampfes nach Garbe (1998) 22 Ingenieur-Dienstleistungen Um aus dieser Situation ausbrechen zu können, versuchen immer mehr Investitionsgüterhersteller sich über zusätzlich angebotene Dienstleistungen aus dem großen Becken der Wettbewerber hervorzuheben. Anhand dieser zusätzlichen Dienstleistungen soll aber nicht nur ein Differenzierungsmerkmal zum Wettbewerber aufgebaut werden, sondern es soll auch die Kundenbindung erhöht werden. Auch aus der Sicht des Nachfragers gibt es Gründe für die stetig steigende Bedeutung von Dienstleistungen. Für den Nachfrager ergeben sich aus dem externen Bezug bisher eigenständig erbrachter Leistungen diverse Vorteile: Vorteile für den externen Bezug von Dienstleistungen • Flexibilisierung und Kostenreduzierung durch die Umwandlung fixer in variable Kosten, • Qualitätsverbesserung aufgrund des Wettbewerbs, den Zugriff auf externes Know-how und den Ausgleich fehlender eigener Kapazitäten sowie • Bündelung von Kompetenzen durch Spezialisierung und Konzentration auf das eigene Kerngeschäft. Diese Darstellung zeigt deutlich, dass nicht nur die Dienstleistungsorientierung innerhalb des produzierenden Gewerbes für Ingenieure eine neue Herausforderung darstellt, sondern dass aufgrund der erhöhten Nachfrage auch Möglichkeiten bestehen, als reines Dienstleistungsunternehmen diese Angebotslücken zu identifizieren und eigenständige IngenieurLeistungen, also Ingenieur-Dienstleistungen, dort zu positionieren. Verlangsamung des Outsourcings von Dienstleistungen Die Problematik, ob Dienstleistungen intern erbracht oder extern zugekauft werden, wurde in Studien des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.) und des ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie e.V.) untersucht, die Stille (2003) in seinem Aufsatz zusammenfasst. Danach haben in 1997 (bezogen auf die letzten fünf Jahre) 29 Prozent der befragten Unternehmen des Maschinenbaus eine Ausgliederung produktbegleitender Dienstleistungen vollzogen und 22 Prozent beabsichtigten eine Ausgliederung in den nächsten fünf Jahren. In der Elektroindustrie sind für die gleichen Zeiträume die Zahlen mit 32 Prozent vollzogenen und 34 Prozent beabsichtigten Ausgliederungen etwas höher. In 2000 haben sich aber für beide Branchen die Zahlen teils deutlich verringert. Hier beabsichtigen nur noch 15 Prozent der Maschinenbauer und 14 Prozent der Unternehmen der Elektroindustrie in den nächsten Jahren eine Ausgliederung produktbegleitender Dienstleistungen. Auch bei den vollzogenen Ausgliederungen (in Bezug auf die letzten fünf Jahre) liegen die Zahlen mit 15 Prozent im Maschinenbau und 31 Prozent in der Elektroindustrie unter denen des Jahres 1997. Diese deutliche Verlangsamung gerade in Bezug auf die zukünftigen Absichten zur Ausgliederung produktbegleitender Dienstleistungen lässt sich nicht nur damit begründen, dass die meisten Dienstleistungen schon Ingenieure und Dienstleistungen 23 ausgegliedert sind und die Firmen beim Outsourcing eine „obere Grenze“ erreichen. Stille (2003) erklärt die Entwicklung folgendermaßen: „Dies korrespondiert einerseits mit der zunehmenden Schwierigkeit der Auslagerung angesichts des erforderlichen technischen Know-how. Andererseits weist die Verlangsamung des Auslagerungsprozesses auch auf den erhöhten Stellenwert produktbegleitender Dienstleistungen in der Strategie der Unternehmen hin.“ 4.3 Neue Anforderungen an Unternehmen und Ingenieure Damit eine Dienstleistung beim Kunden auch wirklich als solche erfahren wird, muss ein gesamtes Unternehmen von dem Dienstleistungsgedanken erfüllt sein. Diese Anforderung an ein Unternehmen verlangt von allen Beteiligten ein Umdenken. In der bisherigen Industriekultur waren Dienstleistungen sehr stark an „ihre“ Produkte gebunden, wurden sozusagen als Zusatz zum Produkt verstanden. Ein „Dienstleistungsdenken“ wurde gerade vom Ingenieur „von gestern“ nicht verlangt. Der in einer industriell-orientierten Unternehmenskultur eines produzierenden Unternehmens arbeitende Ingenieur kam kaum mit Fragen des Marketings, mit dem Kunden und der Akquise in Berührung (Ausnahme: Vertrieb und Wartungsbereich). Hier waren die einzelnen Bereiche mehr oder weniger strikt voneinander getrennt. Im Innendienst wurden die Güter und Marktleistungen produziert, der Außendienst war für deren Verkauf und Vermarktung zuständig, und dem Kunden blieb der Konsum und die Nutzung der Erzeugnisse vorbehalten. Das Anforderungsprofil, welchem ein Ingenieur entsprechen musste, war dementsprechend auf seine fachliche und methodische Kompetenz konzentriert, da er vordringlich nur Technikaufgaben zu lösen hatte. Erst mit Dauer der beruflichen Tätigkeit nahmen die Managementaufgaben eines Ingenieurs zu. Dennoch war der Ingenieur vom Kunden, dem Abnehmer des Produktes weitestgehend getrennt. Im technikdominierten und technologiegetriebenen Umfeld ist systematische Dienstleistungsorientierung aber eine unerlässliche Voraussetzung für den Erfolg am Markt. Während im Investitionsgüterbereich Ingenieur-Dienstleistungen zunehmend als fester Bestandteil sowohl bei der Generierung von Produkten als auch bei der Unterstützung der Kunden betrachtet werden, beginnen Herstellerfirmen im Konsumgütergeschäft bei stagnierenden oder bereits fallenden Absatzzahlen dieses Leistungssegment allmählich für sich zu entdecken. Ursache dafür ist auch ein verschwommenes unscharfes Bild über Ingenieur-Dienstleistung im betrieblichen Alltag. Früher: Lösung von Technikaufgaben Heute: Dienstleistungsorientierung als unerlässliche Voraussetzung für den Erfolg am Markt 24 Ingenieur-Dienstleistungen Ingenieur-Dienstleistungen sind nicht mit Service, Instandhaltung oder Beratung gleichzusetzen. Sie stellen auch nicht nur eine Vorgehensweise dar und sind schon gar nicht als unterstützende Aktivität wie z. B. Service-Dienstleistungen zu sehen. Aus dieser Perspektive ist es nicht sinnvoll eine mit bestimmten Kompetenzen für die Erbringung von IngenieurDienstleistungen ausgestattete Stelle im Betrieb einzurichten. Vielmehr geht es um eine umfassende markt-, kunden-, dienstleistungsorientierte Denk- und Handlungsweise, unter Einschluss aller technischen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen. Diese finden ihren Niederschlag in Konzepten, Strategien und Instrumenten, aber auch in organisatorischen „Spielregeln“, Methoden und Maßnahmen. Mit der zunehmend erforderlichen Dienstleistungs-Ausrichtung in den Unternehmen sollte sich daher auch das Verständnis über Ingenieur-Dienstleistungen in den Unternehmen entsprechend wandeln. Ingenieur-Dienstleistungen sind Produkte des Unternehmens, die direkt auf den Absatzmarkt und die einzelnen Kunden des Unternehmens wirken. Die im Unternehmen erarbeitete Dienstleistungs-Strategie ist die Basis für die Entwicklung, Vermarktung und das Wirksamwerden der Ingenieur-Dienstleistungen. Abb. 4.2: Bestimmungsfaktoren des komparativen Wettbewerbsvorteils für Ingenieur-Dienstleistungen im Marketing-Dreieck (nach VDI 1994) Bedarf/Problem des Nachfragers (Kunde) ProblemlösungsKnow-how des Ingenieur-Dienstleisters (Anbieter) ProblemlösungsKnow-how des Wettbewerbs (Konkurrent) Der Grundgedanke für Ingenieur-Dienstleistungen lässt sich am bekannten Marketing-Dreieck (siehe Bild 4.2) veranschaulichen, das durch einen Anbieter, seine Nachfrager (Kunden) und die Wettbewerber gebildet wird. Daneben stellen Lieferanten, Kooperationspartner, wirtschaftspolitische Rahmendaten u. dgl. Einflussgrößen auf die Erbringung und den Erfolg von Ingenieur-Dienstleistungen dar. Erfolgreich kann ein Ingenieur-Dienstleister am Markt nur sein, wenn er in der Wahrnehmung durch seine aktuellen und potentiellen Kunden Vorteile gegenüber seinen Wettbewerbern besitzt. Erfolgreiches Ingenieur-DienstleistungsMarketing besteht darin, nach Wettbewerbsvorteilen zu suchen, diese zu realisieren und weiterzuentwickeln, also in „komparativen Wettbewerbsvorteilen“ zu denken und zu handeln. Ansatzpunkte für derartige Wettbewerbsvorteile sind Markt- und Kundenorientierung. Die Ausrichtung auf den Markt ist für den IngenieurDienstleister nicht nur im Rahmen direkten Kundenkontakts erforderlich. Ingenieure und Dienstleistungen 25 Vielmehr lassen sich Wettbewerbsvorteile nur bei genereller Markt- und Wertorientierung erzielen, sichern und weiterentwickeln. Dazu müssen die Unternehmenskultur, -organisation, die Spielregeln, das Management und die Mitarbeiter bei Ingenieur-Dienstleistern darauf ausgerichtet sein, Kundenerwartungen zu erfüllen sowie Kundenprobleme zu lösen. Ingenieur-Dienstleistungen besitzen unabhängig davon, ob sie von einer Einzelperson oder einem Unternehmen erbracht werden, eine externe und eine interne Dimension (siehe Abbildung 4.3). Im Mittelpunkt der externen Dimension der Dienstleistung steht die Gestaltung von Geschäftsbeziehungen zu Nachfragern/Kunden und dessen Einbindung in Entwicklung, Planung und Erbringung der Leistung. Ingenieur-Dienstleistungs-Unternehmen Kunde /Nachfrager Abb. 4.3: Die Funktion des Ingenieur-Dienstleisters als Integrationsaufgabe (nach VDI 1994) Interne Dimension Externe Dimension Die interne Dimension umfasst die einzelnen für die Erbringung der Dienstleistung erforderlichen Aktivitäten innerhalb des Anbieterunternehmens und die daraus erwachsende Integrationsaufgabe. Darüber hinaus beinhaltet sie die Aufgabe alle internen Aktivitäten kooperativ abzustimmen mit dem Ziel, die erarbeiteten Leistungen am Markt erfolgreich platzieren zu können und in weiterer Folge die Herstellung von Kundenzufriedenheit durch technisch und wirtschaftlich optimale Lösungen zu gewährleisten. Wie ist die Position des Ingenieur-Dienstleisters im externen und internen Umfeld zu sehen? 1. Der Ingenieur-Dienstleister soll die in seinem Unternehmen entwickelten Dienstleistungs-Konzeptionen kennen, verstehen, beim Kunden/Nachfrager umsetzen und Rückkopplung vom Markt in das Unternehmen erreichen. 2. Der Ingenieur-Dienstleister soll ungeachtet seiner hierarchischen Stellung an Planung, Durchführung und Controlling von IngenieurDienstleistungs-Konzeptionen mitwirken. 3. Zur Erfüllung aller seiner Aufgaben benötigt der IngenieurDienstleister ein vertieftes Verständnis für den Bedarf seiner Kunden sowie den Angeboten und Möglichkeiten der Wettbewerber, insbe- Die Position des Ingenieur-Dienstleisters im externen und internen Umfeld 26 Ingenieur-Dienstleistungen sondere um Marktinformationen zu gewinnen. Er soll Entwicklungen im Hinblick auf seine aktuellen und zukünftig möglichen Dienstleistungen auf dem sich ständig wandelnden Markt erkennen und in Kundenvorteile umwandeln. 4. Der Ingenieur-Dienstleister stellt im hohen Maße die Nahtstelle zwischen Kunden/Markt und dem eigenen Unternehmen dar und ist sowohl das „Sprachrohr seiner Kunden“ als auch das „Sprachrohr seines Unternehmens“. Er ist somit verantwortlich für die notwendige Koordination der verschiedenen Teilaktivitäten zur Realisierung der Kundenwünsche sowie der Kundenzufriedenheit und damit letztendlich den wirtschaftlichen Erfolg seines Unternehmens. 4.4 Stellenmarkt für technische Fach- und Führungskräfte als Indikator für die berufliche Perspektive Berufliche Perspektiven für Ingenieure als Dienstleister Die derzeitige Bedeutung des Dienstleistungsbereiches für Ingenieure bzw. der Dienstleistungsorientierung von Ingenieuren im Produzierenden Gewerbe wurde in den vorangegangenen Abschnitten schon hinreichend dargestellt. Dennoch ist für die Einschätzung der beruflichen Perspektiven in diesen Bereichen eine weitergehende Analyse notwendig. Eine mögliche Grundlage hierfür ist der Stellenmarkt für technische Fach- und Führungskräfte. Eine jährliche Analyse des Stellenmarktes für Ingenieure auf der Grundlage von 38 Zeitungen wird von der SCS Personalberatung in Zusammenarbeit mit den VDInachrichten durchgeführt, veröffentlicht wird diese unter anderem in der jährlichen Publikation des VDI „Chancen im Ingenieurberuf“ (VDI 2002 und VDI 2003). Betrachtet man zuerst die angebotenen Stellen im Jahr 2002 nach Branchen differenziert (siehe Abbildung 4.4) so wird deutlich, dass die traditionellen Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeugbau, Elektrotechnik und Elektronik sowie sonstige Industrie nur noch 53 Prozent der Stellen anbieten. 11% Abb. 4.4: Der Stellenmarkt für Ingenieure im Jahr 2002 differenziert nach Branchen (eigene Berechung nach VDI 2003) Maschinen- und Anlagenbau 12% 9% Fahrzeugbau 10% Elektrotechnik Elektronik 6% sonstige Industrie sonstige Dienstleistungen 8% 6% 5% Bund, Länder und Kommunen Datenverarbeitung Architektur- und Ingenieurbüros / TÜV 15% Dienstleistungen 18% "traditionellen" Branchen Bildungswesen Ingenieure und Dienstleistungen 27 Schon 47 Prozent der Ingenieurstellen wurden im Jahr 2002 im Dienstleistungssektor angeboten. Hierbei waren vor allem das Bildungswesen, die Architektur- und Ingenieurbüros und die Datenverarbeitung dominant. Interessant ist auch die Entwicklung des Stellenmarktes im Vergleich zum Boomjahr 2000. Hier sind die prozentualen Ab- bzw. Zunahmen der Stellenanzeigen differenziert nach der Branche dargestellt (siehe Abbildung 4.5). Abgesehen von einem quer durch die Branchen verlaufenden dramatischen Abwärtstrend ist keine eindeutige Tendenz festzustellen. Insgesamt fallen die von der Industrie veröffentlichten Stellenanzeigen für Ingenieure um 53 Prozent, im Dienstleistungssektor um 56 Prozent. Starke Abnahme der Stellenanzeigen sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor Innerhalb der Sektoren zeigen sich allerdings deutliche Unterschiede. Im Dienstleistungssektor steigen zwar die Stellenanzeigen im Bereich Bund, Länder und Kommunen (plus 11 Prozent), dafür fallen sie im Datenverarbeitungssektor umso stärker (minus 83 Prozent). Auch innerhalb der breiten Klasse „Sonstige Dienstleistungen“ gibt es deutliche Ausreißer nach oben und nach unten. Der Sektor „Vereine und Verbände“ inserierte 23 Prozent mehr Stellen, der Sektor „Unternehmensberatung“ hingegen schrieb knapp 80 Prozent weniger Stellen für Ingenieure aus. Gesamt Dienstleistung Gesamt Industrie Bildungswesen Architektur- und Ingenieurbüros/TÜV Datenverarbeitung sonstige Dienstleistungen sonstige Industrie Elektronik Elektrotechnik -40 Fahrzeugbau in Prozent -20 Maschinen- und Anlagenbau 0 Bund, Länder und Kommunen 20 -60 -80 -100 Dieser rasante Abwärtstrend kann aber unseres Erachtens nicht nur auf die lahmende konjunkturelle Entwicklung zurückgeführt werden. Zusätzlich dazu ist davon auszugehen, dass gerade Unternehmen ihre Stellenanzeigen nicht mehr nur auf dem traditionellen Wege in Zeitungen veröffentlichen sondern auch exklusiv in Jobbörsen im Internet bzw. auf firmeneigenen Internetseiten. Hierdurch sind unter anderem auch die eindeutig gegen den Trend verlaufenden positiven Entwicklungen in den Sektoren Bund, Länder und Kommunen, Bildungswesen sowie Vereine Abb. 4.5: Prozentuale Veränderung der Stellenanzeigen von 2000 nach 2002 (eigene Berechnungen nach VDI 2002 und VDI 2003) 28 Ingenieur-Dienstleistungen und Verbände zu erklären, da hier offene Stellen wahrscheinlich noch in traditioneller Art in Zeitungen veröffentlicht werden. Analyse der Einsatzbereiche von Ingenieuren Betrachtet man die angebotenen Einsatzbereiche für Ingenieure im Jahr 2002 ergibt sich zwar immer noch ein großer Anteil der traditionellen Ingenieurtätigkeiten (Forschung und Entwicklung mit 22 Prozent und Produktion mit 15 Prozent) aber die Einsatzbereiche die als Dienstleistungstätigkeit (d.h. Arbeit mit eher immateriellem Ergebnis) zu zählen sind, dominieren den Stellenmarkt im Jahr 2002 (siehe Abbildung 4.6). Im Einzelnen ist dies natürlich der Vertrieb mit 15 Prozent, die Spezialisten für den öffentlichen Bereich (dies zeigte sich ja auch schon bei der Branchenanalyse) aber auch Datenverarbeitung/Organisation sowie Beratungs- und Dienstleistungsspezialisten (hier trotz der großen Einbrüche in den eigentlich dazugehörigen Sektoren, siehe oben). Dies deutet daraufhin, dass dienstleistende Ingenieure zwar in den eigentlichen Dienstleistungssektoren gerade in konjunkturellen Krisen Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu finden, dass aber in den traditionellen Branchen Ingenieur-Dienstleister weiterhin gefragt sind. 14% Forschung und Entwicklung 15% Vertrieb 5% Produktion 3% Abb. 4.6: Angebotene Einsatzbereiche für Ingenieure im Jahr 2002 (eigene Berechnungen nach VDI 2003) Spezialisten im öffentlichen Bereich 3% 2% 8% 15% DV / Organisation 2% Beratungs- und Dienstleistungsspezialisten 1% 1% Kundendienst / Service / Inbetriebnahme 2% Allgemeine Verwaltung Einkauf / Materialwirtschaft / Logistik Marketing / Werbung Controlling / Planung Finanz- und Rechnungswesen 15% 22% Sonstige Bei der Entwicklung der angebotenen Einsatzbereiche von 2000 nach 2002 stellt sich das schon bekannte Bild ein (siehe Abbildung 4.7). Die einzige positive Entwicklung zeigt der Einsatzbereich für Spezialisten im öffentlichen Bereich, eine nur geringe Abnahme ist bei Tätigkeiten in der allgemeinen Verwaltung zu erkennen. Die negative Entwicklung im traditionellen Einsatzbereich für Ingenieure in der Produktion sowie in der Forschung und Entwicklung liegt im Durchschnitt aller untersuchten Bereiche. Stark negativ ist die Entwicklung im Bereich Datenverarbeitung/Organisation und Marketing/Werbung. Ingenieure und Dienstleistungen 29 40 Gesamt DV / Organisation Marketing / Werbung Kundendienst / Service / Inbetriebnahme Beratungs- und Dienstleistungsspezialisten Finanz- und Rechnungswesen Controlling / Planung Vertrieb Produktion Einkauf / Materialwirtschaft / Logistik -60 Forschung und Entwicklung -40 Sonstige -20 Allgemeine Verwaltung in Prozent 0 Spezialisten im öffentlichen Bereich 20 Abb. 4.7: Entwicklung der angebotenen Einsatzbereiche für Ingenieure von 2000 bis 2002 in Prozent (eigene Berechnungen nach VDI 2002 und VDI 2003) -80 Zusammenfassend kann man anhand des Indikators Stellenanzeigen festhalten, dass zwar die Beschäftigung von Ingenieuren im produzierenden Sektor immer noch leicht überwiegt, dass aber der Dienstleistungssektor als Beschäftigungsmöglichkeit für Ingenieure einen fast schon genauso großen Stellenwert einnimmt. Dienstleistungs-Sektor als Beschäftigungsmöglichkeit für Ingenieure sehr bedeutend Bei der Betrachtung der konkreten Tätigkeiten anhand der angebotenen Einsatzbereiche bei Stellenanzeigen zeigt sich, dass hier die Dienstleistungstätigkeiten schon dominieren, machen doch die traditionellen Einsatzgebiete (Produktion sowie Forschung und Entwicklung) nur noch 37 Prozent aus. 4.5 Export von Ingenieur-Dienstleistungen Der Export von Ingenieur-Dienstleistungen 3 gewinnt vor der zukünftigen massiven Ausweitung des Dienstleistungshandels (vgl. die WTOVerhandlung zum GATS [General Agreement on Trade in Services]) eine steigende Bedeutung. Dieser wachsenden Bedeutung sind sich aber sowohl die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung als auch in Unternehmen und Verbänden nicht vollständig bewusst. Die blanken Zahlen lassen eher von einem groben Versäumnis sprechen. Noch 1990 lag die Außenhandelsbilanz von Ingenieur-Dienstleistungen mit einem Saldo von 293 Mio. € im positiven Bereich, um sich dann bei gesteigertem Gesamtvolumen auf minus 2,425 Mrd. € im Jahr 2001 zu verschlechtern (vgl. Deutsche Bundesbank 2002). Eine Studie des RWI im Auftrag des 3 Die Bedeutung des Themas erfordert eine Erwähnung in diesem Kapitel. Aufgrund der Vielschichtigkeit der Problematik und der noch ungesicherten Forschungsergebnisse wird es hier allerdings nur kurz skizziert. Hohes Außenhandelsbilanzdefizit bei Ingenieur-Dienstleistungen 30 Ingenieur-Dienstleistungen damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: „Der deutsche Außenhandel mit technologischen Dienstleistungen (Patente, Lizenzen, FuE, EDVDienstleistungen, Ingenieurdienstleistungen) weist in den letzten Jahren zunehmende Passivsalden auf. Im EU-Vergleich hat sich die deutsche Position vor allem bei den Ingenieur-, aber auch bei den EDVDienstleistungen und den übrigen Schutzrechten verschlechtert, […].“ (Scheuer/Rabinovici 2001). Export scheitert nicht an der fachlichen Kompetenz Über die Ursachen für diese aus Sicht der deutschen Wirtschaft aber vor allem auch im Blick auf den Arbeitsmarkt für Ingenieure verheerende Entwicklung herrscht noch keine eindeutige Meinung vor. Sicher ist aber nach Aussage aller Studien, dass die fachliche Kompetenz der deutschen Ingenieure ausreichend ist. Der Export von Ingenieur-Dienstleistungen scheitert auch nicht an der Zuverlässigkeit oder der Termintreue. Diese sind die Markenzeichen deutscher Ingenieur-Dienstleistungen. Nach Ernst (2003) bedarf es hingegen einer Verbesserung der Organisationsstrukturen (Industrialisierung und Tertiärisierung der Ingenieurbüros). Zudem muss „in den Angeboten der deutschen Ingenieurdienstleister und im Denken der deutschen Ingenieure […] die Bündelung von Produkten und Dienstleistungen, die Orientierung an den Problemen der Kunden viel stärker verankert werden.“ (Ernst 2003). Das Projekt Ing-DL 5 31 DAS PROJEKT „ING-DL“ Das Projekt „Ingenieurmäßige Dienstleistungen: Systematisierung und Innovationsförderung durch Standardisierung“ ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Forschungsprojekt. Die Abwicklung erfolgte über das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. – Projektträger des BMBF; Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen. Vom BMBF gefördertes Forschungsprojekt In den folgenden Unterkapiteln werden die organisatorische Struktur des Forschungsprojektes und das methodische Vorgehen innerhalb des Projektes genauer beschrieben. 5.1 Organisation Organisatorisches Kernstück dieses Projektes war das regelmäßig tagende Projektteam. Es bestand aus Mitarbeitern von drei VDI-Einheiten sowie fünf beteiligten Ingenieurfirmen. Die Projektleitung oblag Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums, die zugleich für die eher wissenschaftlich orientierte Perspektive innerhalb des Projektes verantwortlich war. Die beiden weiteren beteiligten VDIGliederungen, die VDI Gesellschaft Entwicklung Konstruktion Vertrieb sowie die VDI Gesellschaft Systementwicklung und Projektgestaltung, repräsentierten die wirtschaftlich-technische Kompetenz, und die fünf beteiligten Ingenieurunternehmen sollten unter anderem gewährleisten, dass die erarbeiteten Ergebnisse für die unternehmerische Praxis die größtmögliche Relevanz haben. Die größtenteils mittelständischen Firmen waren in unterschiedlicher Intensität in die Arbeiten des Projektes eingebunden und brachten jeweils langjährige Erfahrung aus unterschiedlichen Schwerpunktbereichen von Ingenieur-Dienstleistungen ein. Projektteam Beteiligt waren „Die Denkfabrik, Forschungs und Entwicklungs GmbH, Bremen“ (Schwerpunkt: Forschung, Entwicklung und Konstruktion) die „Munters GmbH, Hamburg“ ([Kunden-] Service), die „Prof. Dr. K. Brankamp Unternehmensberatung GmbH, Erkrath“ (Produktion), die „Krehl & Partner Unternehmensberatung für Produkt + Technik, Karlsruhe“ (Produkt- und Prozessgestaltung) sowie die „GFM-Gesellschaft für Forschungs- und Entwicklungsmanagement mbH, München“ (Projektmanagement). Das Projekt begleitete ein ehrenamtlich tätiger Beirat, der evaluierend tätig war und aus seiner wissenschaftlich-technischen Perspektive sowie seiner praxis-orientierten Erfahrung konstruktive Kritik an den erarbeiteten Ergebnissen übte. Dieser Projektbeirat setzte sich aus Vertretern der wissenschaftlichen Forschung (z. B. Universitäten, Forschungsorganisationen), relevanter Interessensverbänden und von kleinen und großen Ingenieurunternehmen zusammen. Projektbeirat 32 Ingenieur-Dienstleistungen 5.2 Vorgehensweise Zur Strukturierung der Arbeiten wurde der Forschungszeitraum, der vom 01.08.2000 bis zum 31.10.2003 dauerte, in sechs Phasen gegliedert, die sich jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten widmeten. In der folgenden Abbildung 5.1 ist der komplette Projektzeitraum in der ursprünglichen Planung und Projektlaufzeit (die Laufzeit des Projektes wurde entgegen der ursprünglichen Planung um drei Monate verlängert) dargestellt. Abb. 5.1: Planung des Projektzeitraumes Diese Einteilung diente nicht nur zur oben angesprochenen Strukturierung sondern auch zur inhaltlichen und zeitlichen Evaluation des Forschungsfortschrittes. Die Vorgehensweise und Arbeitsmethoden in den unterschiedlichen Phasen werden im Folgenden detailliert beschrieben. 5.2.1 Bestandsaufnahme von IngenieurDienstleistungen Analyse der Tätigkeitsfelder von IngenieurDienstleistungen Ziel der ersten Projektphase war, Daten und Informationen zusammenzustellen und zu analysieren, die für die nachfolgenden Phasen von zentraler Bedeutung waren. Der erste Schritt umfasste eine Bestandsaufnahme ingenieurmäßiger Dienstleistungen, das heißt, es wurden Berufsbilder, Produkte, Produktionsprozesse und Dienstleistungen daraufhin untersucht, ob hier Ingenieure beschäftigt sind und ob ihre dort verübte Tätigkeit gleichzeitig als Dienstleistung zu charakterisieren ist. Basis dieser Bestandsaufnahme war eine sowohl im Inland als auch im Ausland durchgeführte umfangreiche Recherche im Internet, in relevanten Literaturquellen und in Datenbanken sowie auch in gängigen Branchenklassifikationen, wie z. B. der NACE-Klassifikation (Nomenclature général des activités économiques dans les Communautés Européens). Parallel dazu stellten auch die beteiligten Ingenieur-Unternehmen ihre angebotenen Dienstleistungen und Produkte dar (Auszüge aus dieser umfangreichen Das Projekt Ing-DL 33 Bestandsaufnahme sind in Kapitel 11.3 innerhalb der Beispiele für die einzelnen Klassen widergegeben.). Aus dieser Bestandsaufnahme und auf der Grundlage von den in der Literatur vorhandenen Definitionen von Dienstleistungen im Allgemeinen wurde eine Definition für Ingenieur-Dienstleistungen abgeleitet (siehe Kapitel 6.1). In einem weiteren Schritt wurden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der identifizierten Arbeitsfelder von Ingenieur-Dienstleistern herausgestellt. Daraus wurde dann eine Klassifikation von IngenieurDienstleistungen aufgrund der in ihnen vollbrachten Tätigkeiten (z. B. Beraten, Analysieren, Instandhalten) entwickelt. Diese Klassen wurden dann in einem letzten Schritt kurz definiert, gegebenenfalls näher erläutert und mit Beispielen versehen (siehe Kapitel 6.2 sowie die ausführliche Auflistung im Kapitel 11.3 im Anhang). 5.2.2 Klassifikation auf Basis der Tätigkeiten Entwicklung eines Phasenmodells für IngenieurDienstleistungen Ziel der zweiten Projektphase war die Entwicklung eines allgemeinen Phasenmodells zur Beschreibung einer Ingenieur-Dienstleistung – von der ersten Idee bis zur Übergabe an den Kunden. In einem ersten Schritt wurden im Rahmen eines Brainstormings im Projektteam anhand von vier konkreten Ingenieur-Dienstleistungen (Produktentwicklung, Instandhaltung, Logistik durchführen sowie Schulung/Training) erste Modelle erarbeitet, wie diese Dienstleistungen typischerweise ablaufen. Zusätzlich dazu gliederten die beteiligten Unternehmen ihre schon in der ersten Projektphase dargestellten Dienstleistungen in der gleichen Art und Weise in Ablaufphasen. Unter zur Hilfenahme von in der Literatur vorhandenen Vorgehensmodellen wie z. B. der Richtlinie VDI 2221 „Methodisches Konstruieren“ wurde dann ein Phasenmodell entwickelt, dass auf alle Ingenieur-Dienstleistungen angewendet werden kann. Dieses allgemeine Phasenmodell ist in Kapitel 6.3 detailliert dargestellt. Es soll vor allem dazu dienen, die einzelnen Phasen und Bestandteile einer Ingenieur-Dienstleistung transparent zu machen. 5.2.3 Definition eines Anforderungsprofils Ergebnis der dritten Projektphase war ein Anforderungsprofil für einen Ingenieur-Dienstleister. Dazu wurden zuerst von den beteiligten Partnern aus den schon angesprochenen verschiedenen Dienstleistungsbereichen Arbeitsplatzbeschreibungen erstellt. Zusätzlich dazu wurden die schon in der ersten Projektphase identifizierten dienstleistenden Tätigkeiten von Ingenieuren auf ihre Anforderungen untersucht. Die daraus entstandene Sammlung unterschiedlichster Anforderungen an einen Ingenieur, der als Anwendung des Phasenmodells auf alle Ingenieur-Dienstleistungen 34 Ingenieur-Dienstleistungen Ingenieur-Dienstleister arbeiten will bzw. arbeitet, wurde dann strukturiert, gegebenenfalls zusammengefasst und näher erläutert. Das Ergebnis dieses Prozesses, ein Expertenanforderungsprofil für einen kundenorientierten Ingenieur-Dienstleister, ist in Kapitel 6.4 sowie in Kapitel 11.4 im Anhang näher erläutert und detailliert dargestellt. 5.2.4 Evaluierung Praktische Überprüfung der Modelle Die praktische Überprüfung der theoretischen Modelle (der Klassifizierung, des Phasenmodells und des Anforderungsprofils) erfolgte anhand eines mehrstufigen Verfahrens. Insgesamt wurden vier verschiedene Methoden angewandt, im Einzelnen waren dies: ein Leitfadeninterview, eine Tätigkeitsprofilbeschreibung, eine Fragebogenumfrage und eine Projektbeschreibung. Das Vorgehen wird im Folgenden näher beschrieben. Die Anregungen und Kritikpunkte wurden bei der weiteren Bearbeitung diskutiert und flossen in die Optimierung der Modelle ein. 5.2.4.1 Leitfadeninterview Bestandteile des Leitfadeninterviews Die Leitfadeninterviews wurden mit Partnern durchgeführt, die nicht direkt in das Projekt eingebunden waren. Dabei sind alle drei theoretischen Modelle überprüft worden. In Bezug auf die Klassifizierung sollten die Unternehmen vor allem klären, ob die von ihnen angebotenen Dienstleistungen durch die vorliegende Klassifizierung abgebildet werden können oder ob es gegebenenfalls noch Lücken gibt. Beim Phasenmodell standen folgende Stichpunkte im Vordergrund: Intensität der Kooperation mit dem Kunden, Gliederung der Grundschritte, Möglichkeiten einer Standardisierung aus dem Phasenmodell und sich daraus ergebene Probleme (z. B. zu starke Einengung im Ablauf) sowie die Frage nach einem Unterschied bezüglich individueller und standardisierter Dienstleistungen. Im dritten Teil des Leitfadeninterviews stand das Anforderungsprofil an einen Ingenieur-Dienstleister im Vordergrund. Die Ansprechpartner aus den befragten Unternehmen sollten hier bewerten, ob eine Einstellung eines Ingenieur-Dienstleisters unter Berücksichtigung des erarbeiteten Anforderungsprofils möglich ist und ob die genannten Anforderungen überprüfbar seien. Ferner wurde auch nach einem Vergleich dieses Anforderungsprofils mit vorhandenen gefragt. Im letzten Teil des Interviews wurde vor allem auf die Perspektiven des Projektes eingegangen, z. B. welche allgemeinen Empfehlungen/Leitlinien aus den Ergebnissen abgeleitet werden können oder welche Schwierigkeiten bei der Adaption der Modelle auf die internationale Ebene bestehen könnten. 5.2.4.2 Tätigkeitsprofil Analog zu den Tätigkeitsbeschreibungen, die bereits in der ersten Projektphase zur Identifizierung der Tätigkeitsklassen erstellt wurden, kon- Das Projekt Ing-DL 35 trollierten die weiteren Unternehmen nun die Klassifikation auf ihre Anwendbarkeit anhand von weiteren Tätigkeitsprofilen. Ein Beispiel für die Tätigkeitsbeschreibung ist in Abbildung 6.3 in Kapitel 6.2.1 zu sehen. 5.2.4.3 Fragebogen Das Anforderungsprofil wurde in einer größer angelegten Fragebogenaktion überprüft. Dafür wurden in allen fünf Unternehmen diverse Fragebögen an Ingenieur-Dienstleister ausgegeben. Diese konnten entweder an unseren Ansprechpartner in den Unternehmen zurückgegeben werden oder – um die Anonymität zu wahren – auch direkt an uns gesendet werden. Insgesamt gab es einen Rücklauf von 40 Fragebögen. Innerhalb des Fragebogens wurden zuerst Informationen über den beruflichen Background ermittelt (Abteilung innerhalb des Unternehmens und Angebot welcher konkreten Dienstleistung). Im Folgenden wurden dann Fragen zur Relevanz der verschiedenen Anforderungen (auch getrennt für Berufsanfänger), zu Qualifikationsbedarfen sowie zu Weiterbildungsmöglichkeiten in den Unternehmen gestellt. Relevanz der Anforderungen für die berufliche Praxis Die ermittelten Ergebnisse bestätigten in weiten Teilen die Arbeiten an dem Anforderungsprofil. 5.2.4.4 Projektbeschreibungen der Unternehmen Die umfassendste Überprüfung der bisher ermittelten Ergebnisse geschah durch eine Projektbeschreibung jedes Unternehmens. Hierfür sollte zuerst unabhängig von den Ergebnissen des Forschungsprojektes Ing-DL ein konkretes Projekt des jeweiligen Unternehmens beschrieben werden. Damit die Beschreibungen der Unternehmen nicht „im Sinne der Ergebnisse“ des Forschungsprojektes ausfallen, wurden dafür in den Unternehmen Mitarbeiter ausgesucht, die an dem Forschungsprojekt bisher noch nicht beteiligt waren. Das Unternehmensprojekt selber sollte auf den typischen Dienstleistungen des Unternehmens beruhen, sollte abgeschlossen sein und eine längere Laufzeit gehabt haben, und es sollte möglichst von mehreren Mitarbeitern bearbeitet worden sein. Diese Projektbeschreibungen wurden danach mit den Ergebnissen des Forschungsprojektes verglichen. Hier wurde dann sowohl die Kongruenz von konkretem Projekt und erarbeitetem Phasenmodell als auch die Richtigkeit und Vollständigkeit von Anforderungsprofil und Klassifizierung kontrolliert. Details hierzu finden sich in Kapitel 7. Anwendbarkeit der gesamten Forschungsergebnisse 36 Ingenieur-Dienstleistungen 5.2.5 Vermittlung und Weiterverarbeitung der Ergebnisse Ziel der fünften Phase war die Übertragung der in den ersten vier Phasen erarbeiteten und evaluierten Ergebnisse in praktische Handlungsanleitungen für Ingenieur-Dienstleister. Im Zuge eines Brainstormings und einem ihm folgenden gewichteten Bewertungsverfahren wurden vom Projektteam diverse Maßnahmen identifiziert, die eine effektive und vom Zeitund Kostenaufwand sinnvolle Verwertung und Veröffentlichung der Forschungsergebnisse zum Ziel hatten. In diesem nun vorliegenden Abschlussbericht sollten der inhaltliche Rahmen des Projektes, die methodische Vorgehensweise und die erarbeiteten Ergebnisse der interessierten Fachöffentlichkeit insbesondere aber natürlich den (zukünftigen) Ingenieur-Dienstleistern dargestellt werden. VDI-Richtlinie und Lehrgang Des Weiteren wurde ein VDI-Richtlinienausschuss eingerichtet, der die Forschungsergebnisse im Rahmen der neuen Richtlinie VDI 4510, die gegen Ende 2003 im Gründruck erscheinen wird, festschreibt. Die Ergebnisse des Projektes wurden im VDI-Richtlinienausschuss noch erweitert und flossen dann in ein Lehrgangskonzept. In einem darauf aufbauenden Lehrgang können sich die Teilnehmer in sechs dreitägigen Modulen als Ingenieur-Dienstleister qualifizieren. Seminarkonzept Abschlusstagung Parallel dazu wurde ein Seminarkonzept entwickelt. Dieses Seminarkonzept ist auf zwei unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtet. Erstens als ein halb- bzw. eintägiges Seminar für die Zielgruppe Entscheider, das heißt Unternehmensleiter, Personalverantwortliche, Verbandsvertreter, Politiker. Hier werden Informationen aus der Sicht des Entscheiders über das Berufsbild eines Ingenieur-Dienstleisters und die daraus resultierenden Notwendigkeiten vermittelt. Zweitens soll das Seminar als zweitägige Veranstaltung ausgeprägt sein. Hier wird die Zielgruppe „Anwender“, das heißt Ingenieure, die als Dienstleister arbeiten wollen, sowie Studenten und Berufsanfänger, die sich berufliche orientieren wollen, angesprochen. Ihnen werden fundierte Kenntnisse über das Berufsbild des Ingenieur-Dienstleisters vermittelt und ihnen somit Hinweise gegeben, wo sich der Teilnehmer weiter qualifizieren muss, um auf dem Arbeitsmarkt das Berufsbild des Ingenieur-Dienstleisters auszufüllen. Zum Abschluss des Projektes wurden die erarbeiteten Ergebnisse im Rahmen der Tagung „Profitieren durch Ingenieur-Dienstleistungen“ am 27. Juni 2003 im ArabellaSheraton Flughafenhotel in Düsseldorf vorgestellt. Ziel war, die Forschungsergebnisse der interessierten Fachöffentlichkeit vorzustellen und hierüber zu diskutieren. Das Projekt Ing-DL 5.2.6 37 Abschluss und Ausblick In der letzten Projektphase ging es vor allem darum, die Ergebnisse noch einmal zusammenzutragen und innerhalb dieses Abschlussberichtes zu veröffentlichen. Des Weiteren sollte ein Ausblick auf eine Weiterführung des begonnenen Prozesses und auf weitere offene Fragen getätigt werden. Zu letzterem Punkt wurden unter anderem in einem Expertengespräch mit ausgewählten Vertretern von Forschungsinstituten offene Fragestellungen in Bezug auf Ingenieur-Dienstleistungen identifiziert und diskutiert. Weiterführung des Projektes / Offene Fragestellungen 38 Ingenieur-Dienstleistungen Ergebnisse 6 39 ERGEBNISSE Die wesentlichen Ergebnisse des Projektes, deren methodische Erarbeitung im vorangegangenen Kapitel bereits dargestellt wurde, werden im folgenden Kapitel detailliert beschrieben und erläutert. Es handelt sich hierbei um: • eine Definition von „Ingenieur-Dienstleistungen“, • einen Katalog mit 22 Tätigkeiten von Ingenieur-Dienstleistern zur eindeutigen Klassifizierung und Definition von IngenieurDienstleistungen, • ein anwendungsneutrales Phasenschema zur Planung und Generierung von Ingenieur-Dienstleistungen und • ein Experten-Anforderungsprofil für einen kundenorientierten Ingenieur-Dienstleister: Dieses beschreibt ihn in seiner fachlichmethodischen Kompetenz, Managementkompetenz, kommunikative Kompetenz sowie soziale und persönliche Kompetenz. Überblick Projekt-Ergebnisse Zum Abschluss des Kapitels werden die Besonderheiten des Projektes sowie erste Ansätze zur Planung und Bewertung von IngenieurDienstleistungen und Ingenieur-Dienstleistern dargestellt. Die praktische Anwendung der oben genannten Produkte ist im nächsten Kapitel zu finden. 6.1 Definition Die Definition von Dienstleistungen ist in der wissenschaftlichen Forschung umstritten. Die Versuche, die auf einer expliziten Definition des Dienstleistungsbegriffes durch konstitutive Merkmale aufbauen, weisen zwar Kritikpunkte auf, da im Verlaufe der Diskussionen als konstitutiv erachtete Merkmale von Dienstleistungen (z. B. die Immaterialität von Dienstleistungen in Abgrenzung zur Materialität von Sachgütern, siehe hierzu auch Abbildung 6.1) als nicht eindeutig identifiziert wurden; sie sind aber dennoch am besten geeignet, einen klaren Eindruck von dem Gegenstand der Untersuchung zu erhalten. Sachgut Dienstleistung materiell immateriell lager- und transportfähig nicht lager- und transportfähig Produkt kann vor dem Kauf vorgeführt werden Dienstleistung kann nicht vorgeführt werden Produktion und Verkauf sind getrennt Produktion und Verkauf erfolgen gleichzeitig Produktion erfolgt ohne den Kunden Interaktion zwischen Kunde und Dienstleister Abb. 6.1: Häufig genannte Unterschiede zwischen Sachgut und Dienstleistung (in Anlehnung an Garbe 1998 und Lehmann 1995) 40 Ingenieur-Dienstleistungen Eine sehr umfangreiche Definition von Dienstleistungen geben Meffert / Bruhn: Definition von Dienstleistungen von Meffert / Bruhn „Dienstleistungen sind selbstständige, marktfähige Leistungen, die mit der Bereitstellung (zum Beispiel Versicherungsleistungen) und/oder dem Einsatz von Leistungsfähigkeit (zum Beispiel Friseurleistung) verbunden sind (Potentialorientierung). Interne (zum Beispiel Geschäftsräume, Personal, Ausstattung) und externe Faktoren (also solche, die nicht im Einflußbereich des Dienstleisters liegen) werden im Rahmen des Erstellungsprozesses kombiniert (Prozeßorientierung). Die Faktorenkombination des Dienstleistungsanbieters wird mit dem Ziel eingesetzt, an den externen Faktoren, an Menschen (zum Beispiel Kunden) oder deren Objekten (zum Beispiel Auto des Kunden) nutzenstiftende Wirkungen (zum Beispiel Inspektion beim Auto) zu erzielen (Ergebnisorientierung).“ (Meffert / Bruhn 1997, 27; Hervorhebungen im Original). Auf den Untersuchungsgegenstand der Ingenieur-Dienstleistungen angewendet, ergibt sich in Abwandlung der obigen Begriffsbestimmung von Dienstleistungen folgende Definition: Definition IngenieurDienstleistungen „Ingenieur-Dienstleistungen sind eigenständige, marktfähige Leistungen, die mit der Bereitstellung und/oder dem Einsatz von Fähigkeiten verbunden sind, die zum Großteil auf Ingenieurleistungen bzw. -wissen basieren. Im Rahmen des Entwicklungs- und Erstellungsprozesses werden interne und externe Faktoren miteinbezogen, um an den externen Faktoren, wie Menschen oder Objekten, nutzenstiftende Wirkungen zu erzielen. Diese Leistungen können sowohl für interne als auch externe Kunden erbracht werden.“ Zum stärkeren Verständnis der Kernpunkte und um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten werden hierbei wichtige Punkte der Definition von Meffert / Bruhn vernachlässigt, z. B. die Zuordnung der Definitionsabschnitte zu den drei Dimensionen einer Dienstleistung: der Potenzialdimension, der Prozessdimension und der Ergebnisdimension oder die praxisorientierten Erläuterungen in den Klammern. Hierauf sollte der Anwender aber dennoch sein Augenmerk richten. Im DIN-Fachbericht 75 „Service Engineering“ machen die Autoren unter anderem auf zwei weitere wichtige Punkte aufmerksam: Erstens können für die Erbringung einer Dienstleistung Kundentätigkeiten an der Schnittstelle zum Lieferanten wesentlich sein, und zweitens kann eine Dienstleistung mit der Herstellung und Lieferung eines materiellen Produktes verbunden sein (vgl. DIN 1998). Ergebnisse 6.2 41 Klassifikation von Ingenieur-Dienstleistungen Ausgangspunkt der Klassifizierung war einerseits eine umfangreiche Liste an Ingenieur-Dienstleistungen, die im Rahmen einer intensiven Internet-, Literatur- und Datenbankrecherche sowie auf Basis von gängigen Branchenklassifikationen (z. B. NACE) erarbeitet wurde und andererseits die von den beteiligten Ingenieur-Unternehmen angebotenen Dienstleistungen. 6.2.1 Die Klassifikation Als Ergebnis konnte dann ein Katalog mit 22 Tätigkeitsklassen von Ingenieur-Dienstleistern entwickelt werden, mit dem alle IngenieurDienstleistungen eindeutig klassifiziert und definiert werden können. Diese Tätigkeiten mitsamt ihrer Definition sind im Folgenden aufgeführt (in Kapitel 11.3 im Anhang findet sich hierzu noch eine detailliertere Liste mit Erläuterungen und Beispielen): • Analysieren (Systematisches Untersuchen eines Sachverhaltes nach bestimmten Kriterien unter Berücksichtigung seiner Teilaspekte.) • Beraten (Methodische, wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen, Hilfestellungen und Entscheidungsvorschläge durch eine außenstehende Fachkraft mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe.) • Berechnen (Ermitteln/Auslegen von wirtschaftlichen und technischen Größen für entwickelte oder in Entwicklung befindliche Produkte und Leistungen unter Berücksichtigung von Umfeldinformationen.) • Dokumentieren (Alle schriftlichen Ausarbeitungen, die dem systematischen Sammeln, Auswerten und Speichern von Informationen und Dokumenten dienen sowie der Beschreibung und Darstellung von Produkten, Prozessen und Leistungen, deren Funktionen, Wirkungen und Wechselbeziehungen.) • Einkaufen/Beschaffen (Bereitstellen aller für die Leistungserstellung im Unternehmen notwendigen Produktionsfaktoren/Investitionsgüter unter Berücksichtigung der Faktoren Qualität, Zeit und Kosten.) • Entwickeln (Verwerten von natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungsergebnissen und ökonomischen Erkenntnissen zur Neubzw. Weiterentwicklung von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen.) • Forschen (Systematische Suche nach neuen Erkenntnissen, Technologien und Anwendungsfeldern mit wissenschaftlichen Methoden.) Definition der einzelnen Klassen 42 Definition der einzelnen Klassen Ingenieur-Dienstleistungen • Inbetriebnehmen (Planen, Durchführen und Überwachen aller Aktivitäten zwischen der Erreichung des Montageendes und der Aufnahme des planmäßigen Betriebes im Sinne einer „Erstanfahrt“.) • Instandhalten (Maßnahmen zur Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustandes sowie zur Bewahrung und Wiederherstellung des SollZustandes einer Maschine oder Anlage.) • Kalkulieren (Zusammenfassen von Kosteninformationen zur Bewertung und Steuerung von Prozessen und zur Vorbereitung von Entscheidungen.) • Konstruieren (Methodisches Ausarbeiten von geplanten und entwickelten Lösungen und technischen Erzeugnissen unter Berücksichtigung von Fertigungsmöglichkeiten, Zeit und Kosten; auch der technische Entwurf [Konstruktionszeichnung].) • Logistik durchführen (Aufbau und Betrieb von Flusssystemen, die die Produktionsstätten und die konsumtiven Verbrauchsorte eines Wirtschaftssystems miteinander verknüpfen und den störungsfreien Informations-, Material-, Energie-, Produktfluss gewährleisten.) • Managen (Planen, Steuern und Controlling von Unternehmens- und Wertschöpfungsprozessen mit Leitungs- und Personalführungsfunktionen, sowie die Integration interner und externer Ressourcen.) • Marketing durchführen (Die systematische Ausrichtung aller Unternehmensfunktionen an den Bedürfnissen der Abnehmer unter Nutzung von Instrumenten zu deren Erschließung, Beeinflussung und Gestaltung.) • Montieren (Zusammenbau von Elementen [Teile, Baugruppen, Komponenten, Teilsysteme] zu Produkten, Systemen oder Anlagen.) • Planen (Erarbeiten von Aktivitäten und deren Reihenfolge zur Erreichung eines festgelegten Ziels unter den Prämissen Funktionalität/Wirkung, Zeit und Kosten.) • Prüfen (Abgleich zwischen einem vorgefundenen Ist-Zustand eines Produktes, eines Prozesses oder einer Dienstleistung und dem definierten Sollzustand mit anschließender Bewertung eventueller Abweichungen/Differenzen.) • Recyceln/Entsorgen (Sammeln, Sortieren sowie der Abtransport und die geregelte Entsorgung von Abfallstoffen aller Art - Wiedereinführung verbrauchter Endprodukte in den Wirtschaftskreislauf als Rohstoff zur Herstellung neuer Produkte.) • Schulen/Trainieren (Planmäßiges Durchführen von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zur gezielten Vermittlung von Wissen, Methoden, Fähigkeiten und Verhaltensweisen und der Befähigung, diese ergebnisorientiert umzusetzen.) Ergebnisse • Umsetzen/Realisieren (Alle organisatorischen und technischen Maßnahmen zur Erstellung von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen.) • Vermitteln (Bereitstellung von Wissen über vorhandene Leistungen und Möglichkeiten [Potentiale, Produkte, Informationen] und die Anbahnung von deren Nutzung durch den Nachfrager.) • Vertreiben (Alle Aktivitäten zur Vorbereitung, Anbahnung, Durchführung und Abwicklung absatzorientierter Tätigkeiten.) Diese einzelnen Klassen stellen spezifische Tätigkeitsfelder eines Ingenieurs dar, d.h. die Klassen sind definiert über die Tätigkeit des Ingenieurs. Die Klassen sind jeweils voneinander unabhängig. Jede Klasse beschreibt eine bestimmte Art der Dienstleistung. Beispielsweise umfasst die Klasse „Beraten“ alle Beratungsdienstleistungen unabhängig von der Positionierung der Dienstleistung innerhalb eines Prozesses und unabhängig von dem konkreten Inhalt der Dienstleistung. 43 Die Klassen stellen spezifische Tätigkeitsfelder dar Alle Ingenieur-Dienstleistungen können in diese Klassen eingeordnet werden. Je nach Komplexität können dies auch mehrere Klassen sein. In der Praxis können für komplexe Ingenieur-Dienstleistungen im Rahmen einer Matrix die verschiedenen Tätigkeiten gekennzeichnet werden. Dies ist im Folgenden dargestellt: Klasse Analysieren Beraten Berechnen Dokumentieren Einkaufen/ Beschaffen Entwickeln Forschen Inbetriebnehmen Instandhalten Kalkulieren Konstruieren Logistik durchführen Managen Marketing durchführen Montieren Riskmanager Technik im Banken- und Kreditwesen 9 9 9 9 Beispiele Ingenieur im technischen Kundendienst 9 9 9 9 9 Entwicklungsingenieur 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 Abb. 6.2: Einordnung komplexer IngenieurDienstleistungen in die Klassifikation 44 Ingenieur-Dienstleistungen Planen Prüfen Recyceln/ Entsorgen Schulen/ Trainieren Umsetzen/ Realisieren Vermitteln Vertreiben 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 Bei Bedarf, z. B. für Angebote/Ausschreibungen, können dann die einzelnen Tätigkeiten konkretisiert werden. Dies ist im Folgenden (Abb. 6.3) anhand der Aufgabe eines Ingenieurs im technischen Kundendienst, die schon in der obigen Matrix enthalten ist, näher dargestellt. Analysieren Beraten • • Berechnen • Dokumentieren • Einkaufen/ Beschaffen Entwickeln Forschen Inbetriebnehmen Abb. 6.3: Tätigkeitsbeschreibung eines Ingenieurs im technischen Kundendienst unter Zuhilfenahme der Klassifikation Instandhalten Kalkulieren • • • • • • Konstruieren Logistik durch- • führen • Managen • • Marketing • durchführen Montieren • Planen Prüfen • • • Recyceln/ Ent- • sorgen Ingenieur im technischen Kundendienst Analysiert die Aufgabenstellung und bewertet die Machbarkeit Berät aufgrund der Analyse den Kunden und erarbeitet mit Ihm gemeinsam die Lösung für die Aufgabenstellung Bezieht Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen in die Erstellung mit ein Dokumentiert alle Vorgänge und ändert ggf. vorhandene Dokumentationen auf den veränderten Zustand Beschafft notwendige Materialien und Komponenten Versetzt die gelieferte Anlage in einen betriebsfähigen Zustand, Führt Leistungsmessungen durch Übergibt die Anlage dem Kunden Instandhaltungsverträge, Reparaturen, Ersatzteile Kalkuliert neue Leistungsdaten, Return on Investment, Lebensdauer, Instandhaltungskosten für die Betriebszeit Verwaltet die Aufträge und führt die Abwicklung durch Ist für den Einkauf, die Beschaffung und Logistik zuständig Übernimmt/trägt die Verantwortung Führt das Projektmanagement durch Übernimmt Marketingaufgaben Montage von Anlagen, Komponenten Führt Abnahmeprüfungen durch Überprüft alle Ergebnisse Überwacht die Montage Berücksichtigt die Umweltverträglichkeit, den Umweltschutz sowie Recyclingmöglichkeiten Ergebnisse Schulen/ Trai- • nieren Umsetzen/ Rea- • lisieren • • Vermitteln Vertreiben • • • • 45 Führt Schulungsmaßnahmen durch Kennt die Kundenanwendung und wendet sie an, appliziert sie Berücksichtigt sowohl Anwendung als auch Technik Begleitet das Produkt oder die Applikation nach der Fertigstellung Kommuniziert auf der Ebene des Kunden Verhält sich kundenorientiert Vertreibt Serviceprodukte, -Leistungen Unterstützt den Vertrieb Die Beispiele stützen sich im Allgemeinen auf die Erfahrungen der beteiligten Projektpartner; im Einzelnen ist dies bei dem „Riskmanager Technik im Banken- und Kreditwesen“ die VDI-Gesellschaft Systementwicklung und Projektgestaltung, beim „Ingenieur im technischen Kundendienst“ die Firma Munters GmbH und beim Entwicklungsingenieur die Firma DD – Die Denkfabrik. 6.2.2 Zur Diskussion um Klassifikationen im Dienstleistungsbereich Es existieren eine Vielzahl von Möglichkeiten die unterschiedlichsten Leistungen der verschiedenen Branchen zu systematisieren und zu klassifizieren. Der größte Teil dieser Klassifikationen baut auf einer Problemstellung auf und ist daher als eindimensional zu charakterisieren. Hier sind in Anlehnung an Bieberstein (1995, 38 ff.) folgende Kriterien zu nennen: • Haupteinsatzfaktor (personell erbrachte ↔ maschinell erbrachte Dienstleistungen), • Ausprägung des Produktionsfaktors Arbeit (körperliche ↔ geistige Dienstleistungen), • Art des externen Faktors (personenbezogene ↔ objektbezogene Dienstleistungen), • Anzahl der externen Faktoren (Individualdienstleistungen ↔ Kollektivdienstleistungen), • Leistungssubstanz (Dienstleistung als Hauptleistung ↔ Dienstleistung als Nebenleistung), • Mittelbarkeit zum Konsum (konsumtive ↔ produktive/investive Dienstleistung), • Angebotsbeziehung (komplementäre ↔ substitutive Dienstleistung), • Individualitätsgrad (individuelle ↔ standardisierte Dienstleistung), • Dienstleistungsebene (potentialorientierte Dienstleistungen, prozessorientierte Dienstleistungen, ergebnisorientierte Dienstleistungen), Mögliche Kriterien zur Klassifizierung von Dienstleistungen 46 Ingenieur-Dienstleistungen • Klassifikation nach dem Betätigungsmarkt (Dienstleistungen im Beschaffungsmarkt, im Absatzmarkt, im Geldmarkt oder im Arbeitsmarkt). Die für unsere Klassifikation von Ingenieur-Dienstleistungen relevante Problemdimension war die Dienstleistungsebene und hier ist im Bereich der Ergebnisorientierung die Gliederung nach Tätigkeiten die für uns die am sinnvollsten erscheinende Variante. Zusätzlich zu den eindimensionalen Klassifikationen können die Dienstleistungsarten auch anhand mehrerer Kriterien systematisiert werden. Dies wurde im Rahmen der Arbeiten zur Klassifikation von IngenieurDienstleistungen angedacht, erwies sich aber als nicht sinnvoll. 6.3 Allgemeines Phasenschema einer IngenieurDienstleistung Die Untersuchung von diversen Ingenieur-Dienstleistungen ergab, dass die jeweiligen Abläufe der einzelnen Dienstleistungen eine großen Deckungsbereich haben. Prinzipiell differiert die Gesamtheit aller von Ingenieuren angebotenen Dienstleistungen lediglich in einer Phase, in der Phase der Durchführung. Daher wurde basierend auf den einzelnen Abläufen ein Phasenmodell entwickelt, das für alle IngenieurDienstleistungen gilt. Dieses allgemeine Phasenschema einer IngenieurDienstleistung, welches in Abbildung 6.4 dargestellt ist, beschreibt den Ablauf einer Dienstleistung von der ersten Idee bis zum Abschluss. Potenzialphase & Prozessphase Das allgemeine Phasenschema einer Ingenieur-Dienstleistung gliedert sich in zwei elementare Phasen, die Potenzialphase und die Prozessphase. Diese beiden werden durch den Zwischenschritt der Präsentation/Akquisition voneinander getrennt. Die Potenzialphase ist für die Ersterstellung einer Dienstleistung bedeutsam; Potenzial wird abgeschätzt und ein Weg zur Erschließung entwickelt. In dem Zwischenschritt der Präsentation/Akquisition entscheidet sich, ob der Kunde den Auftrag an den Dienstleister tatsächlich vergibt. Wenn ja, folgt die Prozessphase, in der die konkrete Durchführung der Dienstleistung erfolgt. Die in der Literatur etablierte Dreiteilung der Dienstleistung in Potenzialdimension, Prozessdimension und Ergebnisdimension mitsamt der Übertragung dieser Dimensionen auf Phasen, sprich Potenzialphase, Prozessphase und Ergebnisphase (vgl. Bieberstein 1995, Hermsen 2000) findet sich hier ansatzweise wieder, lediglich die Ergebnisphase wird hier als letzter Teil der Prozessphase angesehen. Es handelt sich, um dies noch einmal zusammenzufassen, um zwei Geschäftsprozesse, die eine natürliche Verbindung miteinander haben: zuerst der interne Geschäftsprozess des Dienstleisters zur Erstellung eines Dienstleistungsproduktes und dann der externe Geschäftsprozess zur Erbringung der Dienstleistung bei einem Kunden unter Verwendung des zuerst erstellten Produktes (bei sehr indi- Ergebnisse 47 Grundschritte Ergebnisse/Ziele VORPHASE Marktbeobachtung, Projektanstoß ANALYSE PLANUNG ENTWICKLUNG PRÄSENTATION/ AKQUISITION Prozessphase ANALYSE PLANUNG ENTWICKLUNG DURCHFÜHRUNG PRÄSENTATION/ ÜBERGABE Kommunikation, Kooperation und Koordination Kunde und Dienstleister Potenzialphase viduellen auf den Kunden zugeschnittenen Dienstleistungen ist eine klare Zuordnung als interner und externer Geschäftsprozess aufgrund des dauerhaften intensiven Kundenkontaktes nicht möglich). Forderungen/ Marktchancen Vorgehenskonzept zur Zielerreichung Allgemeines Leistungsangebot Konkretes Leistungsangebot/ Auftrag Abb. 6.4: Allgemeines Phasenschema einer Ingenieur-Dienstleistung Soll-Ist-Vergleich Vorgehenskonzept Speziell zugeschnittenes Leistungskonzept Leistungsergebnis Projekt- und Abschlussdokumentation Insgesamt gliedert sich der gesamte Ablauf der Erbringung einer Ingenieur-Dienstleistung in zehn Grundschritte. Inhalt des ersten Grundschrittes, der Vorphase, ist entweder ein von außerhalb des eigenen Unternehmens gegebener Projektanstoß zur Entwicklung einer Dienstleistung oder ein von Mitarbeitern des eigenen Unternehmens aufgrund von Marktbeobachtung identifiziertes Potenzial einer neuen Dienstleistung. Hierauf baut die Analyse, der zweite Grundschritt, auf, der die Forderungen, im Falle des externen Anstoßes (z. B. durch die Anfrage eines Kunden), oder die reellen Marktchancen, im Falle des internen Anstoßes, konkretisieren muss. Im dritten Schritt muss nun im Rahmen der konkreten Planung ein Vorgehenskonzept zur Zielerreichung erarbeitet werden. Das Ergebnis des vierten Grundschrittes, der Entwicklung, ist ein allgemeines Leistungsangebot, welches einerseits im Zwischenschritt der Präsentation/Akquisition dem konkreten Kunden, der den Projektanstoß gegeben hat, vorgestellt werden kann, oder mit dem andererseits auf dem Dienstleistungsmarkt um Kunden geworben werden kann. 10 Grundschritte Die Schritte der Potenzialphase 48 Der Zwischenschritt der Präsentation/Akquisition Die Schritte der Prozessphase Zusammenarbeit mit dem Kunden Ingenieur-Dienstleistungen Der eben schon angesprochene Zwischenschritt der Präsentation/Akquisition bedeutet einmal die Präsentation eines auf den jeweiligen Kunden zugeschnittenen Leistungsangebotes und in Folge davon der Erhalt eines Auftrages. Erfolgt dieser Auftrag, so kann mit der Prozessphase begonnen werden; ist das konkrete Leistungsangebot vom Kunden allerdings abgelehnt worden, so endet die Erbringung der Dienstleistung an dieser Stelle. Die bisher gemachte Arbeit des Dienstleisters wäre aber auch in diesem Fall nicht umsonst, so kann er bei ähnlichen externen Projektanstößen von den gemachten Vorarbeiten im Rahmen der Potenzialphase profitieren. In der Prozessphase wiederholen sich zuerst die letzten drei Grundschritte der Potenzialphase, allerdings in einer stärkeren Detaillierung: Zuerst die Analyse, die einen Soll-Ist-Vergleich zum Ziel hat, danach die Planung, welche als Ergebnis das Vorgehenskonzept vorweisen soll, sowie der Grundschritt der Entwicklung, der als Ziel das speziell zugeschnittene Leistungskonzept hat. Auf diese drei Grundschritte, die in allgemeinerer Ausführung auch schon Bestandteil der Potenzialphase waren, folgt nun die Durchführung der Ingenieur-Dienstleistung. Ziel dieser Durchführung ist ein konkretes Leistungsergebnis. Dieses Ergebnis einer Ingenieur-Dienstleistung kann wie oben schon angedeutet sehr vielfältig sein: die Planung einer Firmenerweiterung, die Instandhaltung einer Maschine oder eben auch die erfolgreiche Durchführung einer Schulung. In dem Grundschritt der Durchführung wird also die Bandbreite der IngenieurDienstleistungen deutlich. Als letzter Schritt erfolgt die Präsentation bzw. Übergabe des Ergebnisses mitsamt der Projekt- und Abschlussdokumentation. Alle Grundschritte werden in Zusammenarbeit zwischen dem Kunden und dem Dienstleister ausgeführt, dabei stehen die Begriffe Kommunikation, Kooperation und Koordination für die wesentlichen Dimensionen dieser Zusammenarbeit. In der Potenzialphase ist die Verbindung zwischen dem Kunden und dem Dienstleister weniger eng als dies in der Prozessphase der Fall ist, wo der Dienstleister vielleicht sogar ständig im Hause des Kunden arbeitet. Aber auch in der Prozessphase kann die Zusammenarbeit in den einzelnen Grundschritten stark variieren. Hier ist die Erfahrung des Ingenieur-Dienstleisters gefragt, den richtigen Weg zu gehen. Im Rahmen der Erstellung von standardisierten IngenieurDienstleistungen (z. B. der regelmäßigen Wartung einer Maschine) ist der Kontakt zwischen dem Dienstleister und dem Kunden ebenfalls geringer als bei der Erbringung von sehr individuellen Dienstleistungen (z. B. der Planung einer Fabrikerweiterung). Allen genannten Grundschritten ist gemeinsam, dass bei ihnen jeweils mehrere Lösungsvarianten untersucht, gegebenenfalls erprobt und anschließend beurteilt werden müssen. Solche Auswahl-, Optimierungsund Entscheidungsschritte müssen in allen Arbeitsschritten durchgeführt werden und führen gegebenenfalls auch schon frühzeitig zum Abbruch Ergebnisse 49 der Dienstleistungserbringung. Diese Evaluationen am Ende eines jeden Grundschrittes wurden in diesem allgemeinen Vorgehensplan nicht gesondert ausgeführt, um die Übersichtlichkeit nicht zu gefährden. Es sei betont, dass die zehn Grundschritte je nach Komplexität der Aufgabenstellung und der Tätigkeit noch in weitere Arbeitsschritte untergliedert werden müssen. Deutlich wird dies im Besonderen beim Grundschritt der Durchführung. Im Zuge der Entwicklung und Erbringung der Ingenieur-Dienstleistung kann eine begrenzte Parallelisierung der Grundschritte oder auch ein Zurückgehen auf vorangegangene Arbeitsschritte sinnvoll sein. Jeder Schritt innerhalb der Erbringung einer Dienstleistung wird protokolliert, damit ist einerseits die Qualitätssicherung und Dokumentation gegenüber dem Kunden gewährleistet, andererseits ermöglicht dies eine Wiederverwendung der Arbeiten. Dokumentation & Qualitätssicherung Dieses allgemeine Phasenschema einer Ingenieur-Dienstleistung kann als Grundlage für die Erbringung jeder spezifischen IngenieurDienstleistung dienen. Die konkrete Ausgestaltung für seine individuellen Zwecke muss vom Ingenieur-Dienstleister selbst in dem oben angesprochenen Rahmen durchgeführt werden. Das Phasenschema vereinfacht dem Dienstleister die Planung und damit auch die Kalkulation der anzubietenden Dienstleistung. Bei der Etablierung des Phasenschemas auf der Basis der Richtlinie VDI 4510 können auch Ausschreibungen auf Grundlage dieses Modells erarbeitet und die darauf abgegebenen Bewerbungen verglichen werden. 6.4 Anforderungsprofil an einen kundenorientierten Ingenieur-Dienstleister 6.4.1 Allgemeine Charakterisierung des Berufes „IngenieurDienstleister“ Unsere Gesellschaft vollzieht einen Wandel zu einer Dienstleistungsgesellschaft; natürlich auch mit Auswirkungen auf die Arbeitswelt in den technischen Berufen, also auf die Tätigkeiten eines Ingenieurs: Viele Ingenieure arbeiten heute als (selbständige) Dienstleister für eine Vielzahl von Aufgaben und Auftraggebern, unter anderem bedingt durch die Zunahme des Outsourcings in vielen Unternehmen. Des Weiteren hat sich das allgemeine Berufsbild des Ingenieurs gewandelt. Neben anerkannt guten technischen Kompetenzen sind immer stärker auch seine betriebswirtschaftlichen und sozialen Kompetenzen gefragt. Durch diese Veränderungen hat sich ein neues Berufsbild, das Berufsbild des Ingenieur-Dienstleisters, entwickelt (vgl. hierzu unter ande- Wandel des Berufsbildes 50 Ingenieur-Dienstleistungen rem: Kleinaltenkamp/Fließ 1995, Acker 1999, Massow 2000, Kurz 2001, manager magazin 2003). Der IngenieurDienstleister als zentraler Know-how-Träger Knapp 43 Prozent aller Ingenieure arbeiten heute in Deutschland im Dienstleistungssektor. Das Wissen des dienstleistenden Ingenieurs wird immer stärker bei der Steuerung und bei der Durchführung der zusehends komplexer werdenden Dienstleistungen gefragt. Der IngenieurDienstleister entwickelt sich zu einem zentralen Know-how-Träger und Vermittler, mit steigendem Einfluss auf die gesamte Innovationskraft der Wirtschaft. Auch bei den unternehmensinternen Dienstleistungen verwischen die Grenzen zwischen den Einsatzfeldern eines Ingenieurs immer stärker: Technische Tätigkeiten werden mit kundenorientierten Tätigkeiten kombiniert und umgekehrt, komplexe Systeme und Problemlösungen greifen ineinander über und verschiedenste Bereiche, wie Entwicklung, Vertrieb und Service rücken aufeinander zu. Der Trend zu „schlüsselfertigen Servicepaketen“ erfordert ein reibungsloses Zusammenspiel aller beteiligten Kapazitäten. Die Zunahme an dienstleistenden Tätigkeiten verändert und erhöht die Anforderungen an den dienstleistenden Ingenieur: Neben den technischen Kenntnissen sind unter anderem kommunikative Fähigkeiten, weitere Soft Skills, sowie auch betriebswirtschaftliche und Marketingkenntnisse gefragt. Auch muss der Ingenieur-Dienstleister viel eigenständiger denken und arbeiten als dies unter Umständen vorher der Fall gewesen ist; er sollte einen eigenen Unternehmer im Unternehmen, einen „Mikrounternehmer“ darstellen, der seine Leistungen am Unternehmen, am Markt aber vor allem am Kunden orientiert. Hoher zwischenmenschlicher Interaktionsgrad Der Dienst am Kunden als Mittelpunkt der Arbeit Denn gerade die Ingenieur-Dienstleistungen sind Dienstleistungen, die durch einen intensiven Kundenkontakt einen hohen zwischenmenschlichen Interaktionsgrad aufweisen. Häufig finden Bestandteile der Leistung nicht nur außerhalb sondern auch in der direkten persönlichen Interaktion statt. Besonders der intensive Kontakt zum Kunden und der ständige Umgang mit Menschen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens erfordern von dem Ingenieur-Dienstleister ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und stetiger Leistungsbereitschaft. So grenzt sich der Beruf des Ingenieur-Dienstleisters von dem des Ingenieurs dadurch ab, dass der Dienstleister nicht die eigene Leistung, sondern den Dienst am Kunden in den Mittelpunkt stellt. Auf diese Interaktion mit dem Kunden wird ein hoher Wert gelegt, der Kunde hat wiederum einen hohen Einfluss auf das Ergebnis der Ingenieurleistung. Dass das Produkt einwandfrei funktioniert wird heute vorausgesetzt. Die Leistung um das Produkt herum, von der Beratung bis hin zum Service, dies sind die Einsatzfelder des Ingenieur-Dienstleisters. Ergebnisse 6.4.2 51 Das Anforderungsprofil des „Ingenieur-Dienstleisters“ Um diesen skizzierten Anforderungen gerecht zu werden, wurde ein Kompetenzprofil eines Ingenieur-Dienstleisters entwickelt. Dieses basiert im wesentlichen auf fünf Kernkompetenzen (siehe auch Abb. 6.5): • die fachlich-methodische Kompetenz, • die Management-Kompetenz, • die kommunikative Kompetenz, • die soziale Kompetenz und • die persönliche Kompetenz. Fünf Kernkompetenzen Diese fünf Kernkompetenzen wurden in einem weiteren Schritt detailliert beschrieben. Dabei wurde sich einerseits an schon in der Literatur vorhandenen Anforderungsprofilen, so z. B. an der Richtlinie VDI 4501 „Wissensbereiche und Lerninhalte zur Qualifizierung von Ingenieuren im Vertrieb“, angelehnt, andererseits wurden die praktischen Erfahrungen der beteiligten Projektpartner berücksichtigt. Das daraus entstandene detaillierte Expertenanforderungsprofil für einen Ingenieur-Dienstleister ist in Kapitel 11.4 im Anhang zu finden. Weiterführende Arbeiten bzgl. des Expertenanforderungsprofils auch im Hinblick auf eine Unterteilung in Basiswissen, erweitertes Wissen und Expertenwissen lassen sich in der Richtlinie VDI 4510 verfolgen. Fachlichmethodische Kompetenz Management Kompetenz Kommunikative Kompetenz Persönliche Kompetenz Soziale Kompetenz Bei den fünf Kernkompetenzen für einen Ingenieur-Dienstleister wird die Betonung der Soft Skills deutlich, drei von fünf Kernkompetenzen decken diesen Bereich ab. Abb. 6.5: Die fünf Kernkompetenzen eines kundenorientierten IngenieurDienstleisters 52 Ingenieur-Dienstleistungen 6.5 Unique Selling Points des Projektes Nach der Vorstellung der Ergebnisse des Projektes stellt sich nun die Frage, was man mit diesen Ergebnissen anfangen kann, was das Besondere an diesen erarbeiteten Produkten ist? Thematisierung des Wandels im Berufsbild Klassifikation für eine einheitliche Begrifflichkeit Phasenschema als Planungsgrundlage Anforderungsprofil als Unterstützung bei Personalauswahl /-bewertung Angefangen bei der Definition von Ingenieur-Dienstleistungen wird bewusst, dass Ingenieure Dienstleistungen verkaufen. Dies stellt nicht nur einen direkten Zusammenhang zwischen dem Ingenieur und der Thematik Dienstleistung dar, sondern thematisiert auch den erforderlichen Wandel im Bild bzw. im Selbstverständnis einer Berufsgruppe. Zudem sorgt die Definition von Ingenieur-Dienstleistungen für eine einheitliche Begrifflichkeit, dies war z. B. auch für alle weiteren Arbeiten innerhalb des Projektes nötig, da nur so eine vernünftige Abgrenzung des Forschungsgegenstandes möglich war. Auch die Klassifikation führt zu einer einheitlichen Begrifflichkeit (das Fehlen einheitlicher Begriffe ist nach Einschätzung mehrerer Studien ein großes Defizit im Dienstleistungsbereich [vgl. hierzu DIN 2002]) und damit zu einem besseren Verständnis zwischen Anbieter und Kunde. Daher gibt die Klassifikation von Ingenieur-Dienstleistungen auch Hilfe und Orientierung bei Ausschreibungen. Ein Beispiel für diese Problematik ist, dass Kunden von beratenden Ingenieur-Unternehmen oft davon ausgehen, dass diese auch Konstruieren. Dies kann dann im Vorfeld anhand der 22 Klassen aber aufgeklärt werden und führt im Laufe des Projektes zwischen Kunden und Dienstleister dann nicht zu Missverständnissen. Das Phasenschema stellt einerseits im Vorfeld eine eindeutige Vereinbarung zwischen Kunde und Dienstleister im Hinblick auf die auszuführenden Arbeiten sicher. Daraus kann dann kontinuierlich der Projektfortschritt identifiziert und gegebenenfalls frühzeitig Abweichungen festgestellt werden. Andererseits dient das Phasenschema dem Anbieter von Ingenieur-Dienstleistungen als Planungsgrundlage. Das Anforderungsprofil für einen Ingenieur-Dienstleister dient in Verbindung mit der Klassifikation als Grundlage für Aufgabenbeschreibungen. Des Weiteren bietet es den Unternehmen eine Hilfe und Orientierung bei der Personalsuche und weitergehend eine Unterstützung bei der Personalbewertung. Der Kunde kann indirekt über die Bewertung des Ingenieur-Dienstleisters anhand des Anforderungsprofils eine frühzeitige Bewertung der Ingenieur-Dienstleistung vornehmen. Das verschafft dem Kunden eine deutlich stärkere Position, kann er doch normalerweise bei der Erstellung von Dienstleistungen erst im Nachhinein die Qualität bewerten. Wie schon zu erkennen ist, liegt das Besondere aber vor allem in der Kombination der drei Ergebnisse. Durch eine Verbindung von Klassifikation, Phasenschema und Anforderungsprofil kann man z. B. für bestimmte Phasen der Erstellung einer Dienstleistung klare Tätigkeiten der Ergebnisse 53 beteiligten Mitarbeiter und deren Qualifikation identifizieren. Auf der Grundlage der Tätigkeiten und der für sie nötigen Kompetenzen kann der Unternehmer somit anhand des Anforderungsprofils diejenigen Mitarbeiter für die jeweilige Phase auswählen, die am geeignetsten sind. Dieses Verfahren erleichtert dem Unternehmen sowohl die Planung einer konkreten Ingenieur-Dienstleistung als auch die Planung der Gesamtressourcen in seinem Unternehmen (vgl. hierzu auch die praktischen Beispiele in Kapitel 7). Auf der Basis dieser umfassenden Planung einer IngenieurDienstleistung kann der potentielle Kunde schon im Vorfeld sowohl das Dienstleistungsunternehmen als auch einzelne beteiligte IngenieurDienstleister bewerten; dies lässt einen Rückschluss auf das Ergebnis der letztendlich durchzuführenden Dienstleistung zu. Die drei Ergebnisse können durch eine Modularisierung zugleich eine Standardisierung von Ingenieur-Dienstleistungen innerhalb des Unternehmens als auch eine Individualisierung von Ingenieur-Dienstleistungen für den Kunden erreichen. Dabei kann man sich die drei Ergebnisse als eine dreidimensionale Matrix veranschaulichen. Für eine bestimmte Phase der Erstellung einer Dienstleistung verrichtet man als IngenieurDienstleister verschiedene Tätigkeiten und braucht dafür wiederum verschiedene Anforderungen. Damit standardisiert man innerhalb eines Unternehmens Bestandteile einer Ingenieur-Dienstleistung und erstellt diese damit in größtmöglicher Effizienz. Mit diesen standardisierten Bestandteilen einer Ingenieur-Dienstleistung tritt man nun an potentielle Kunden heran, die diese dann wiederum für ihren speziellen Fall individuell auswählen und zusammenstellen können. Die Projektergebnisse helfen demzufolge für den Bereich der IngenieurDienstleistungen diejenigen dienstleistungsspezifischen Merkmale zu reduzieren, die effizientes Wirtschaften verhindern. Sie schaffen also Transparenz und Vergleichbarkeit von Ingenieur-Dienstleistungen und Ingenieur-Dienstleistern. Bewertung von IngenieurDienstleistungen & Ingenieur-Dienstleistern Standardisierung & Individualisierung durch Modulbildung Transparenz & Vergleichbarkeit 54 Ingenieur-Dienstleistungen Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse 7 55 BEISPIELE FÜR DIE ANWENDUNG DER PROJEKTERGEBNISSE Um die in Kapitel 5 dargestellten Ergebnisse auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen, wurde von jedem Unternehmen eine Projektbeschreibung erstellt. Diese Projektbeschreibung sollte auf den typischen Dienstleistungen des Unternehmens beruhen, eine längere Laufzeit haben und möglichst von mehreren Mitarbeitern des Unternehmens bearbeitet worden sein. Diese Projektbeschreibungen sollten folgende Informationen enthalten: Ziele des Projektes, Statistische Daten, Beschreibung der verschiedenen Abschnitte des Projektes sowie der daran beteiligten Personen (extern/intern), deren Qualifikation und deren konkrete Tätigkeit, Ablauf des Projektes sowie eingesetzte Methoden, Qualitätssicherung und Zeitmanagement. Beschreibung einer für das Unternehmen typischen IngenieurDienstleistung Diese Projektbeschreibungen sollten zuerst möglichst von Mitarbeitern der Unternehmen erstellt werden, die zuvor nicht an der Erstellung der Forschungsergebnisse beteiligt waren. Hierdurch wurde gewährleistet, dass die Praxistauglichkeit durch einen späteren Abgleich zwischen Projektbeschreibung und Forschungsergebnissen wirklich gegeben ist und nicht die Projektbeschreibungen „im Sinne der Forschungsergebnisse“ erstellt werden. Dieser Abgleich erfolgte dann in einem zweiten Schritt im Rahmen einer Matrix, in der die konkreten Schritte des Projektes den Phasen des IngDL-Phasenschemas zugeordnet und die jeweiligen Tätigkeitsklassen und Anforderungen an die Mitarbeiter dargestellt wurden. Durch diese Überprüfung der Ergebnisse ergeben sich im Umkehrschluss auch die ersten praktischen Beispiele für die Nutzung der Forschungsergebnisse in der alltäglichen unternehmerischen Praxis von IngenieurDienstleistern. Diese praktischen Beispiele sind im folgenden Kapitel für jedes Unternehmen dargestellt. Am Anfang steht immer eine einleitende Beschreibung des Projektes mit Zielen, kurzer Kundenbeschreibung und einigen statistischen Daten. Im zweiten Abschnitt erfolgt eine mehr oder weniger detaillierte Beschreibung der Vorgehensweise im konkreten Projekt der Unternehmen. Diese beiden ersten Abschnitte sollen dem Leser ein grobes Verständnis über die Inhalte des Projektes geben ohne zu sehr in technische Details einzutauchen und ohne unternehmens- bzw. kundensensible Daten zu veröffentlichen. Im dritten Abschnitt wird dann die Zusammenführung von Unternehmensprojekt und Forschungsergebnisse dargestellt. Diese Darstellung ist auch die erste Anwendung des in den Unique Selling Points dargestellten Baukastensystems: Einzelne Tätigkeitsklassen werden zu den konkreten Phasen der Erbringung einer Ingenieur-Dienstleistung zugeordnet, anschließend werden die für diese Tätigkeiten in den bestimmten Phasen benötigten Anforderungen an die Mitarbeiter des Unternehmens definiert. Beispiele für die praktische Anwendung der Ergebnisse 56 Ingenieur-Dienstleistungen 7.1 Fabrikplanung im Zuge der Fabrikverlagerung 7.1.1 Projektbeschreibung Die Prof. Dr. K. Brankamp Unternehmensberatung GmbH führte das Projekt „Fabrikplanung im Zuge der Fabrikverlagerung“ durch. Das Projekt hatte eine Laufzeit von vier Monaten, die drei beteiligten Berater benötigten einen Gesamtpersonalaufwand von 70 Personentagen (inklusive der CAD-Kräfte 90 Personentage). Standort A: Verwaltung etc. Standort B: Produktion Ziel: Zusammenführen der beiden Standorte Das zu beratende Unternehmen hatte zwei Standorte, die ca. 20 Kilometer voneinander entfernt sind. Standort A umfasste die Verwaltung, Entwicklung, Vertrieb und weitere Zentralabteilungen; Standort B war der Hauptstandort der Produktion (es existierten noch zwei weitere Produktionsstandorte in Deutschland, die aber nicht weiter von Interesse waren). Durch die Trennung in zwei Standorte ergaben sich Nachteile im operativen Tagesgeschäft. Die Produktion umfasste sieben Produktionsbereiche und die Anpassfertigung sowie zugeordnete Prüfbereiche. Die Fertigungstiefe war sehr gering, sie war daher völlig auf die Montage und die System-Integration ausgerichtet. In der Vergangenheit wurden Fertigungen aus anderen Standorten am Standort B auf den bestehenden Flächen integriert. Dadurch war sowohl in den Produktionsbereichen als auch in den Lager- und Bereitstellungsflächen für das Material eine Flächenenge entstanden mit der Folge von Problemen in der gesamten MaterialLogistik und Nachteilen für die Produktivität in den Produktionsbereichen. Aufgrund dieser beiden Problematiken (Trennung Produktion und Verwaltung sowie Platzmangel) beabsichtigte die Geschäftsführung die Konzentration der beiden heutigen Standorte an einem Standort. Dabei gab es zwei Varianten: erstens die Verlagerung der Produktion an den Standort A oder zweitens die Zusammenführung der Verwaltung etc. und der Produktion an einem neuen Standort auf der „Grünen Wiese“. Schon im Vorfeld waren die Vorteile der zweiten Variante sichtbar, da der Standort A aufgrund der Grundstücksgegebenheiten Restriktionen für einen Hallen-Neubau beinhaltete. Eine neue Produktionsstruktur, d.h. eine Verbesserung der Logistik mit einer Verbesserung des Verfügbarkeits-Managements für die Montage, die Reduzierung von Schnittstellen, die Neugestaltung der technischen Lagermöglichkeiten sowie die engere Zusammenführung von Entwicklung, Vertrieb und Produktion ließen ein Verbesserungspotenzial von 10 – 20 Prozent als realistisch erscheinen. Ziel des Beratungsprojektes war es, ausgehend von einer Bestandsaufnahme und Analyse des Ist-Zustandes ein Idealkonzept für die Struktur und für die Logistik der neuen Produktion zu entwickeln und ein optimales Layout für die Produktionsflächen zu erarbeiten. Hiermit sollten kur- Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse 57 ze Wege, reduzierte Schnittstellen sowie höchste Flexibilität und Effektivität erreicht werden. 7.1.2 Ablauf des Projektes Es ist ein zweistufiges Vorgehen gewählt worden. In der ersten Stufe erfolgte die Bestandsaufnahme und Analyse der Ist-Situation. In der zweiten Stufe wurde ein Idealkonzept für die Struktur und Logistik der neuen Produktion sowie das optimale Layout für die Flächen der Produktion mit Fertigungs- und Prüfbereichen, der Vorratswirtschaft und für die Büro- und Nebenflächen der Produktion erarbeitet. Dabei wurden auch mögliche Varianten berücksichtigt. Die detaillierten Schritte des Vorgehens sind der folgenden Matrix zu entnehmen. 7.1.3 Matrix Schritte im Brankamp Projekt Akquisitionsbesuch beim Kunden, in dem die Unternehmenssituation, die Aufgabenstellung des Projektes besprochen und ein Betriebsrundgang in der Produktion durchgeführt wurde. Ausarbeitung und Postversand des konkreten Leistungsangebotes inkl. Vorgehensund Zeitplan. Die Auftragsverhandlung fand inkl. Angebotspräsentation beim Kunden statt. Einordnung in Klassen gedas Ing-DL mäß Ing-DL Phasenschema Potenzialphase • Analysieren Präsentation / (für AngeAkquisition bot) (inkl. Planung / Entwicklung) Anforderungen an die Mitarbeiter • Ingenieurausbildung • Methodenwissen • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse • Kenntnisse über unternehmensinterne Zusammenarbeit • Sensibilität und Einfühlungsvermögen • Freundlichkeit • Glaubwürdigkeit, Seriosität, Vertrauenswürdigkeit • Fähigkeit zum Analysieren und Bewerten • Kommunikationsfähigkeit • Breiter Erfahrungsschatz über produzierende Unternehmen • Managen • Ingenieurausbildung • Planen (für • Methodenwissen Angebot) • Kenntnisse aus dem Bereich • Kalkulieren des Vertriebs und der Ver(für Angekaufstechnik bot) • Verhandlungsgeschick • Vertreiben • Sensibilität und Einfühlungsvermögen • Flexibilität • Freundlichkeit • Glaubwürdigkeit, Seriosität, Vertrauenswürdigkeit • Präsentationsfähigkeit • Kommunikationsfähigkeit Zweistufiges Verfahren 58 Ingenieur-Dienstleistungen Stufe I: Bestandsaufnahme und Analyse der heutigen Situation nach der „Brankamp-Programming“-Methode 1. Bestandsaufnahme Analyse • Managen • Ingenieurausbildung und Analyse der Aus• Methodenwissen • Analysieren gangssituation am • Betriebswirtschaftliche • Prüfen Standort B Kenntnisse • Dokumentie2. Bestandsaufnahme ren (für Zwi- • Kenntnisse aus dem Bereich und Analyse des Mateschentermine) der unternehmensinternen Zurialflusses in den Monsammenarbeit tagen und Prüffeldern. • Sensibilität und Einfühlungs3. Bestandsaufnahme vermögen und Analyse der Situa• Kreativität und Offenheit, tion der ErsatzteilorgaAufgeschlossenheit für Neues nisation • Selbständigkeit und Selbstor4. Bestandsaufnahme ganisationsfähigkeit und Analyse der Durch• Lernbereitschaft lauf- und Beschaffungs• Freundlichkeit fristen mit dem Ziel, die • Glaubwürdigkeit, Seriosität, termin- bzw. fristbeVertrauenswürdigkeit stimmenden Wert• Unternehmensorientiertes schöpfungs- und BeDenken schaffungsstufen zu • Fähigkeit zum Analysieren identifizieren. und Bewerten 5. Durchführung eines • Koordinationsfähigkeit Workshops mit Mitar• Fähigkeit zum prozessorienbeitern aus den Produktierten Arbeiten tionsbereichen, den • Sorgfaltspflicht Lagerbereichen sowie • Moderationsfähigkeit der Disposition und • Kommunikationsfähigkeit Planung in Ergänzung zu der oben genannten Bestandsaufnahme und Analyse. 6. Aufbereitung und • Managen Zusammenstellung der • DokumentieErgebnisse der Beren (für Zwistandsaufnahmen und schenpräsentaAnalysen tion) 7. Zwischenpräsentation und Diskussion der Analyse der IstSituation beim Kunden zur Abstimmung der Ergebnisse • Managen • Vermitteln • Beraten • Sensibilität und Einfühlungsvermögen • Freundlichkeit • Glaubwürdigkeit, Seriosität, Vertauenswürdigkeit • Präsentationsfähigkeit • Kommunikationsfähigkeit Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse Stufe II: Erarbeitung des Ideal-Layouts, der Vorschläge für die Effizienzsteigerung in der Ablauforganisation und Logistik sowie Erarbeitung von Varianten für die neue Produktionsstruktur 8. Quantifizierung der in • Entwick • Managen • Ingenieurausbildung Zukunft zur Verfügung zu lung • Planen • Methodenwissen stellenden Kapazität in • (Berechnen • Betriebswirtschaftliche Stunden und Ableitung der • Durchvon Flächen) Kenntnisse daraus resultierenden Fläführung • Kenntnisse aus dem Bechenbedarfe. Dazu Definitireich der unternehmensinon der mittelfristigen Abternen Zusammenarbeit satzerwartungen für die • Kreativität und Offenheit, verschiedenen ProduktbeAufgeschlossenheit für reiche Neues 9. Erarbeitung von Vor• Managen • Selbständigkeit und schlägen und Varianten zur • Entwickeln SelbstorganisationsfähigBildung von Produktionsin• Beraten keit seln, Definition der zuzu• Planen • Lernbereitschaft ordnenden Funktionen und • Prüfen • Unternehmensorientiertes Ableitung der Flächenbedar• DokumentieDenken fe, Erarbeitung von Organiren (für Zwi- • Fähigkeit zum Analysiesationsvorschlägen und schentermine) ren und Bewerten Führungsstrukturen • Fähigkeit zu prozessorien10. Erarbeitung von Vortiertem Arbeiten schlägen und Varianten zur • Sorgfaltspflicht zukünftigen Logistik mit • Kommunikationsfähigkeit den entsprechenden techni• Präsentationsfähigkeit schen Lagervarianten, der Bereitstellungsorganisation und des VerfügbarkeitsManagements 11. Entwicklung von Varianten zum Fabrik-Layout für die zukünftige Fabrik 12. Bewertung und Gewichtung der Varianten und Erarbeitung eines endgültigen Vorschlages • Managen • Analysieren • Beraten • Prüfen • Managen • Beraten • Planen • Kalkulieren 13. Ableitung der zu schaffenden Voraussetzungen sowie der notwendigen Investitionen und Einmalkosten. Erarbeiten eines Grobplanes für die Realisierung 14. Präsentation und DisPräsenta- • Managen kussion der Ergebnisse, tion / • DokumentieVorschläge und Empfehlun- Übergabe ren (für Prägen beim Kunden (inkl. sentation) Aufbereitung) • Beraten (Präsentieren / Diskutieren) 15. Einarbeitung der Dis• Managen kussionsergebnisse und • DokumentieDokumentation der Ergebren (Abnisse und Vorschläge schlussbericht) • Sensibilität und Einfühlungsvermögen • Freundlichkeit • Glaubwürdigkeit, Seriosität, Vertauenswürdigkeit • Präsentationsfähigkeit • Kommunikationsfähigkeit • Ingenieurausbildung • Methodenwissen • Fähigkeit zu prozessorientiertem Arbeiten • Sorgfaltspflicht • Präsentationsfähigkeit 59 60 Ingenieur-Dienstleistungen 7.2 Systematische Neukonzeption einer Anlage zur Sediment- und Schwimmstofftrennung 7.2.1 Projektbeschreibung Die Denkfabrik führte das technische Beratungsprojekt „Systematische Neukonzeption einer Anlage zur Sediment- und Schwimmstofftrennung“ durch. Gegenstand war die technologische Neuorientierung der Anlagen zur Sediment- und Schwimmstofftrennung eines Unternehmens im Maschinen- und Anlagenbau. Das Projekt hatte eine Laufzeit von vier Monaten und eine geleistete Kapazität von 55 Personentagen. Ziel: Erstellung neuer Gesamtlösungskonzepte Ziel der durchgeführten Arbeiten war die Erstellung neuer Gesamtlösungskonzepte für die Anlagen mit Hilfe der sogenannten Konstruktionsmethodik sowie die technische und kostenrelevante Bewertung der gefundenen Lösungen. Grundlage für die Lösungsfindung im Projekt war eine Methode zur Entwicklung und Konstruktion technischer Systeme und Produkte (nach Richtlinie VDI 2221). Ausgangspunkt für die Projektarbeit war die Anforderungsliste, die mit Hilfe einer strukturierten Fragensammlung erstellt wurde. Darauf aufbauend wurde das heutige Produkt systematisch analysiert, deren Hauptund Nebenfunktionen ermittelt und die derzeitigen Funktionskosten bestimmt. Anschließend erfolgte die Zuordnung alternativer technischer Lösungen zu den Funktionen und eine überschlägige Bestimmung der dazugehörigen Kosten. Jede Teillösung, die technisch realisierbar und für den speziellen Anwendungsfall sinnvoll erschien sowie eine nachhaltige Senkung der Nettoherstellungskosten ermöglichte, wurde mit Vor- und Nachteilblättern dokumentiert. Die Bewertung der Teillösungen erfolgte nach dem sog. KO-Verfahren. Im nächsten Arbeitsschritt wurden aus den Teillösungen Gesamtlösungen zusammengestellt. 7.2.2 Ablauf des Projektes Erstellen der Anforderungsliste: Erstellen der Anforderungsliste Das Erstellen der Anforderungsliste war ein wichtiger Schritt, um das Risiko von Fehlentwicklungen bei der Aufgabenbearbeitung zu reduzieren. In der gemeinsam mit Mitarbeitern des Auftraggebers erstellten Form enthielten sie alle konstruktiven, produktionstechnischen und kostenbezogenen Anforderungen für die Neukonzeption. Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse 61 Funktionsanalyse: Ermitteln der Haupt- und Nebenfunktionen: Die Gesamtfunktion „Suspension in Schwimmstoffe, Sedimente und Klarwasser trennen“ wurde in Teilfunktionen geringer Komplexität unterteilt (z. B. Klarwasser aus dem System entfernen, Suspension speichern, Schlämme sammeln, Energie wandeln). Funktionsanalyse Erstellen des Funktionsaufbaus (Funktionsstruktur): Durch die sinnvolle Kombination der identifizierten Funktionen wurde die Funktionsstruktur aus „Nicht-Normierten-Funktionen“ erstellt. Weiterhin wurde ergänzend eine „Allgemeine-Funktions-Struktur (AFS)“ aufgebaut, bei der die Teilfunktionen in einem weiteren Schritt der Abstrahierung aus Operanden bestanden, die sich jeweils auf die allgemeinen Größen der Konstruktionsmethodik Stoff, Energie und Information bezogen. Der Zustand der allgemeinen Größen wurde durch die Operationen Speichern, Übertragen, Wandeln und Verknüpfen beschrieben. Kostenanalyse: Ermitteln der Funktionskosten: Zur Ermittlung der Funktionskosten wurde zunächst eine Baugruppengliederung entsprechend den technischen Unterlagen durchgeführt und die Kosten (basierend auf vorhandenen Kostenaufstellungen) den entsprechenden Baugruppen zugeordnet. Kostenanalyse Festlegen der Zielkosten: Das Festlegen der Zielkosten erfolgte bereits beim Erstellen der Anforderungsliste im Punkt Herstellungskosten innerhalb des Oberbegriffs „Projektplanung, Entwicklung und Konstruktion“. Laut Vorgabe des Auftraggebers mussten die Nettoherstellkosten um mindestens 10 Prozent gesenkt werden, um einen wettbewerbsfähigen Marktpreis zu erhalten. Erarbeiten von Lösungsvarianten: Lösungsfindung zu den Teilfunktionen: Allen in der Funktionsanalyse identifizierten Teilfunktionen wurden Bauteile bzw. Baugruppen zugeordnet. Zur Erstellung eines vollständigen Lösungsspektrums für diese Funktionen wurden Fachpublikationen, Unterlagen des Wettbewerbs, Lösungssammlungen, Kataloge und Patente gesichtet. Des Weiteren wurden Kreativitätsmethoden, in erster Linie intuitiv-kreative Verfahren, wie Dialogmethode und Brainstorming, zur Lösungsfindung eingesetzt. Alle Teillösungen wurden unter Berücksichtigung der in der Anforderungsliste genannten Forderungen ausgewählt. Bewertung der Teillösungen: Die Bewertung der Teillösungen erfolgte gemeinsam mit dem Projektteam des Klienten im Rahmen eines Workshops. Es wurden folgende drei Lösungsklassen mit unterschiedlichem Technologiestand erarbeitet: 1) heutige technologisch aktualisierte Lösung, 2) teilinnovative Lösung und 3) vollkommen innovative Lösung. Lösungsfindung: Nach Erarbeitung aller Teillösungen wurden diese den Teilfunktionen tabellarisch zugeordnet, wobei die Teilfunktionen in der Erarbeiten von Lösungsvarianten 62 Ingenieur-Dienstleistungen Vertikalen und die dazugehörenden Teillösungen in der Horizontalen aufgetragen wurden (sog. Morphologischer Kasten). So wurde ein systematisches Kombinieren der Teillösungen zu Gesamtlösungen ermöglicht, die die Gesamtfunktion möglichst optimal erfüllen. Aufstellung von Gesamtlösungskonzepten: Entsprechend den drei identifizierten Lösungsklassen wurden technologisch unterschiedliche Gesamtlösungsvarianten ausgearbeitet. Aufstellung von Gesamtlösungskonzepten Gesamtlösungskonzept 1: Diese Gesamtlösungsvariante entsprach dem Grundkonzept der damaligen Ausführung einer Anlage zur Sedimentund Schwimmstofftrennung. Das Grundprinzip als solches sollte hierbei erhalten bleiben. Die Änderungen betrafen in erster Linie den konstruktiven Bereich. Das Gesamtlösungskonzept beinhaltet grundsätzlich bereits erprobte Technologien, so dass für die Realisierung kein technisches Risiko bestand. Ein solches Konzept konnte sehr kurzfristig (ca. 8-12 Wochen) realisiert werden. Durch die technologische Aktualisierung wurde eine drastische Senkung der Nettoherstellungskosten um ca. 27 Prozent gegenüber der vorhandenen Lösung möglich. Gesamtlösungskonzept 2: Im Vergleich zum bisherigen Konzept beschrieb diese Variante einen technologisch neuen Weg, da auf wesentliche Elemente der derzeitigen Lösung komplett verzichtet wurde. Das Prinzip setzte weiterhin ein Sedimentationsbecken voraus und eignete sich damit zur Substitution heutiger Räumerbrücken, ohne das gesamte Klärverfahren umrüsten zu müssen. Eine praktische Umsetzung wurde mittelfristig (ca. 6-12 Monate) möglich. Durch die beschriebene Produktinnovation und die grundsätzliche Abkehr vom Räumerprinzip war eine Senkung der Nettoherstellungskosten um mindestens 50 Prozent gegenüber der heutigen Lösung möglich. Gesamtlösungskonzept 3: Im Vergleich zur bisherigen Ausführung beschrieb diese Variante eine absolut neue und bisher von keinem Wettbewerber realisierte Technologie. Als Trennverfahren wurde nicht allein die Sedimentation, sondern auch ein gänzlich anderes physikalisches Prinzip genutzt. Da es sich hierbei um eine vollkommen neue Technologie handelte, waren vorab grundsätzliche Entwicklungsarbeiten notwendig, die eine Realisierung dieses Konzeptes in ca. 1-2 Jahren möglich machten. Da der Platzbedarf gegenüber dem Sedimentationsbecken erheblich geringer war und keine kostspieligen und aufwendigen Baumaßnahmen notwendig waren, war mit einer Kostensenkung gegenüber der heutigen Lösung um mindestens 43 Prozent zu rechnen. Hinzu kam, dass diese Lösung sowohl für Ersatz- als auch für Neuinvestitionen gleichermaßen gut geeignet war. Darüber hinaus wurde deutlich weniger als heute in das Landschaftsbild eingegriffen, Geruchsbelästigungen entfielen völlig und allgemeine Wartungsarbeiten wurden auf ein Minimum reduziert. Durch die mobile Ausführung konnte der Einsatz kurzfristig realisiert werden, Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse 63 da sich Genehmigungsverfahren – bedingt durch den Wegfall der Baumaßnahmen – deutlich reduzierten bzw. ggf. ganz entfielen. Bewertung der Gesamtlösungskonzepte: Die erstellten Gesamtlösungskonzepte wurden nach technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet. Das Vorgehen erfolgte nach der Richtlinie VDI 2225. Bewertung der Gesamtlösungskonzepte Technische Bewertung: Für die Bewertung der Gesamtlösungskonzepte wurden Kriterien wie Betriebssicherheit, Wartungsaufwand, Technisches Risiko, u. a. definiert und Gewichtungsfaktoren bestimmt. Nach einer Bewertungsformel wurden die einzelnen Teillösungen in einem Workshop bewertet. Die Ergebnisse dieser technischen Bewertung wurden tabellarisch dargestellt. Es zeigte sich, dass mit zunehmendem Innovationsgrad auch die technische Wertigkeit stieg. Wirtschaftliche Bewertung: Für die drei Gesamtlösungskonzepte wurden überschlägig die Nettoherstellungskosten ermittelt und gemäß der Richtlinie VDI 2525 der wirtschaftliche Annäherungsgrad der Gesamtlösung und die jeweiligen Herstellungskosten berechnet. Ergebnis: Das Ziel des Auftraggebers, innerhalb von zwei bis drei Jahren sowohl technologisch als auch im Umsatz Marktführer zu werden, war mit den drei beschriebenen Gesamtlösungskonzepten realisierbar. Insbesondere Gesamtlösungskonzepte 2 und 3 leisteten hierfür beste Voraussetzungen, da mit diesen Konzepten ein enormer Technologievorsprung gegenüber dem Wettbewerb möglich war. Die Verwirklichung dieses anspruchvollen Zieles setzte vorab Investitionen – je nach Umfang der durchzuführenden Grundlagenuntersuchungen – von ca. 250 T€ bis 500 T€ voraus. Dieser Aufwand amortisierte sich aber – sowohl durch die absolute Kostenreduktion, als auch durch die zu erwartende Steigerung der Stückzahlen – zum größten Teil innerhalb einer Bilanzperiode. Ergebnis 64 Ingenieur-Dienstleistungen 7.2.3 Matrix Schritte im DD Projekt Kundenkontakt Einordnung in Klassen gemäß das Ing-DL Ing-DL Phasenschema Potenzialphase • Marketing Vorphase durchführen • Vertreiben Erstellung eines Potenzialphase • Planen möglichen ProAnalyse und • Managen jektplans und eines Planung groben Angebots Unterschrift des Kunden, Gewinnen des Projekts Potenzialphase • (Gewinnen) Akquisition Planen – Festlegung der Aufgabenstellung Planen – Aufbau des Projektmanagements Planen – Training zur Erstellung der Anforderungsliste Prozessphase Planung und Analyse Prozessphase Planung Planen – Erstellen der Anforderungsliste Prozessphase Entwicklung Konzipieren – Training zur Darstellung der Funktionen und der Teilfunktionen Prozessphase Entwicklung Prozessphase Entwicklung Konzipieren – Prozessphase Darstellung der Entwicklung Funktionen und der Teilfunktionen • Planen • Planen • Managen Anforderungen an die Mitarbeiter - der Denkfabrik - des Kunden (kursiv) • Kontakte zur Industrie • Reputation • Glaubwürdigkeit • Bekanntheitsgrad • Verhandlungs- und Akquisitionsgeschick • sicheres Auftreten • Qualifikation • ./. • Projektmanagementkenntnisse • fachliche Kenntnisse • betriebswirtschaftliche Kenntnisse • ./. • Akquisitionsgeschick • Angebotsformen • Vertragsgestaltung • Entscheidungsfähigkeit • Analyse und Bewertung • Fachkompetenz • Fachspezifische Kenntnisse • Fachspezifische Kenntnisse • Methodenwissen zu Projektmanagement • ./. • Schulen, trai- • Moderationsfähigkeit nieren • Kommunikationsfähigkeit • Präsentationsfähigkeit • Motivation • Lernbereitschaft • Prüfen • Methodenkenntnisse • Beraten • Teamfähigkeit • Fachkenntnisse • Fachkenntnisse • Kommunikationsfähigkeit • Schulen/ Trai- • Moderationsfähigkeit nieren • Kommunikationsfähigkeit • Präsentationsfähigkeit • Motivation • Lernbereitschaft • Beraten • Methodenkenntnisse • Dokumentie- • Teamfähigkeit ren • Fachkenntnisse • Fachkenntnisse • Kommunikationsfähigkeit Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse Konzipieren – Analyse der einzelnen Funktionen Prozessphase Entwicklung Konzipieren – Training zur Lösungssuche Prozessphase Entwicklung Konzipieren – Prozessphase Lösungsprinzipien Entwicklung und/oder Bausteine für die Teilfunktionen sammeln Konzipieren – Prozessphase Training zur AnEntwicklung wendung des morphologischen Kasten Konzipieren – Prozessphase Lösungssammlung Entwicklung auf der Basis ausgewählter Prinzipkombinationen Konzipieren – Auswahl der Lösungskonzepte (Varianten) Prozessphase Entwicklung Konzipieren – Training zur Lösungsbewertung Prozessphase Entwicklung Konzipieren – Bewertung der Varianten und Entscheidung Prozessphase Entwicklung Entwerfen – Präsentation und Übergabe Prozessphase Präsentation und Übergabe • Schulen/ Trai- • Methodenkenntnisse nieren • Teamfähigkeit • Präsentationsfähigkeit • Fachkenntnisse • Kommunikationsfähigkeit • Schulen/ Trai- • Moderationsfähigkeit nieren • Kommunikationsfähigkeit • Präsentationsfähigkeit • Motivation • Lernbereitschaft • Beraten • Methodenkenntnisse • Forschen • Teamfähigkeit • Fachkenntnisse • Fachkenntnisse • Kommunikationsfähigkeit • Beraten • Methodenkenntnisse • Entwickeln • Teamfähigkeit • Fachkenntnisse • Fachkenntnisse • Kommunikationsfähigkeit • Beraten • Methodenkenntnisse • Entwickeln • Teamfähigkeit • Fachkenntnisse • Fachkenntnisse • Kommunikationsfähigkeit • Beraten • Methodenkenntnisse • Entwickeln • Teamfähigkeit • Berechnen • Fachkenntnisse • Fachkenntnisse • Kommunikationsfähigkeit • Schulen/ Trai- • Rhetorik nieren • Didaktik • Fachkenntnisse • Lernbereitschaft • ./. • Beraten • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse • Kalkulieren • Methodenkenntnisse • Teamfähigkeit • Fachkenntnisse • Fachkenntnisse • Kommunikationsfähigkeit • Beraten • Präsentationsfähigkeit • Dokumentie- • Moderationsfähigkeit ren • Entscheidungsfähigkeit • Fachkompetenz 65 66 Ingenieur-Dienstleistungen Umfassende Reorganisation beim Kunden als Ausgang des Projektes 7.3 Einführung eines einheitlichen Projektmanagements 7.3.1 Projektbeschreibung Das Projekt „Einführung eines einheitlichen Projektmanagements“ wurde von der GFM Gesellschaft für Forschungs- und EntwicklungsManagement mbH durchgeführt. Der Kunde des Projektes war ein kommunales Dienstleistungsunternehmen (Strom, Wärme, Kälte und Energiedienstleistungen), welches während der Laufzeit des Projektes zudem noch privatisiert wurde. Aufgrund der Liberalisierung des Energiemarktes sowie anderer Veränderungen im Unternehmen befand sich der Kunde seit Anfang der 90er Jahre im Zugzwang, eine umfassende Reorganisation der Aufbau- und Ablauforganisation durchzuführen, um die Wirtschaftlichkeit gegenüber den Konkurrenten sicherzustellen. Dabei wurden auch die Kompetenzen und Verantwortungen von Organisationsträgern neu geordnet. Als ein Teilergebnis dieser prozessorientierten Neugestaltung wurde auch eine konsequente Neustrukturierung des Projektmanagements gefordert. Die GFM war dazu ausgewählt worden, den Evaluierungs- und Gestaltungsprozess bei der unternehmensweiten Einführung von Projektmanagement zu begleiten und zu koordinieren sowie die gemeinsam erarbeiteten und beschlossenen Maßnahmen der Schulung von Projektleitern und -mitarbeitern durchzuführen. Das Projekt dauerte insgesamt 28 Monate, in dieser Zeit wurden 17 Projektteamsitzungen, 23 Grundlagen-Schulungen, 12 Fallstudien-Seminare, acht Führungstrainings und sechs spezielle Seminare für das Management ausgerichtet sowie ein Handbuch mit 120 Seiten, 20 elektronische Formulare und ein „Ratgeber für Projektleiter“ entwickelt. Seitens des GFM-Beraters belief sich der Aufwand auf 147 Personentage. 7.3.2 Ablauf des Projektes Die GFM hat bereits Ende der 80er Jahre ein konkretes Vorgehensmodell zur Implementierung entwickelt und angewendet. Seit dem wird dieses Modell in jedem Kundenfall weiterentwickelt und verbessert. Die Potenzialphase ist also völlig überlappt zu der Prozessphase. Das für den Kunden speziell zugeschnittene Ablaufschema hatte dann vier Phasen. Vorklärung: Vorklärung Zielsetzung dieser Phase war es, die aktuelle Situation des Projektmanagements zu erheben und daraus die Notwendigkeit der Änderung abzuleiten. Hierbei stand die intensive Beteiligung aller Betriebsbereiche im Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse 67 Vordergrund, um eine möglichst umfassende und praxisgerechte Aussage treffen zu können. Der Schwerpunkt lag auf der Ermittlung der aktuellen Situation der Projekte und des Projektmanagements, um im Rahmen einer Stärken-/Schwächenanalyse die richtigen Ansatzpunkte für die Gestaltung aufzuzeigen, nicht aber konkrete Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Auf Basis der Analyse in der Vorklärungsphase wurden die folgenden Ziele für die Einführung des Projektmanagements definiert: • Schaffen einheitlicher Rahmenbedingungen für die Abwicklung der Projekte des Kunden (deshalb EPM = Einheitliches Projektmanagement), • Sicherstellen der Randbedingungen für erfolgreiche Projekte des Kunden, • Bereitstellen bewährter und notwendiger Methoden und Hilfsmittel des Projektmanagements, • Qualifizieren von Mitarbeitern durch Ausbildung und Projektarbeit, • Verbessern der Projekt- und Unternehmenskultur. Ziele des Projektes Erarbeitung: Aufgrund der aus den Problemen und Zielen abgeleiteten Sachthemen des Projektmanagements wurden insgesamt sieben Einzelkomplexe konkret ausgestaltet: Projektziele, Projektplanung, Projektorganisation, Projektablauf, Projektsteuerung, Projektdokumentation und Führung. Unter dem Komplex Projektziele wurden zwei unterschiedliche Sichtweisen betrachtet. Zum einen wurde der projektübergreifende Rahmen, das sogenannte Multi-Projektmanagement gestaltet, d. h. die Auswahl der „richtigen Projekte“ als Prozess der Projektentstehung, die Transparenz über die laufenden Projekte, der Abgleich von benötigten und vorhandenen Ressourcen und die klare Vergabe von Prioritäten zwischen den Projekten. Zum anderen wurde bezogen auf das einzelne Projekt die Definition eindeutiger Projektaufträge und die Abstimmung der Ziele zwischen Projektgruppe und Auftraggeber als ein iterativer Prozess gestaltet. Im Rahmen des Komplexes Projektplanung wurde ein schrittweises Vorgehen für die Erarbeitung der erforderlichen Planungsgrundlagen, wie Projektstrukturplan, Terminplan, Kostenplan erarbeitet. Im Rahmen der Projektorganisation wurden die einzelnen Rollen im Projekt auf Basis einer Matrix-Projektorganisation definiert und jeweils mit Aufgaben, Rechten und Verantwortungen versehen. Für den Projektablauf wurde eine klare Logik des Vorgehens anhand eines Phasenschemas mit sieben Einzelphasen festgelegt, die auf der obersten Ebene für alle Projekte einheitlich gestaltet wurden. Jede Phase Erarbeitung 68 Ingenieur-Dienstleistungen schließt dabei mit einem Meilenstein ab, dem neben den projektspezifischen Ergebnissen auch übergreifend einheitliche Ergebnisse zugeordnet sind, z. B. Benennung des Projektleiters, Einberufung der Projektgruppe, sukzessive Planungsstände, Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Durch die Maßnahmen der Projektsteuerung soll erreicht werden, dass jeder Beteiligte weiß, was er wann zu tun hat und dem auch zustimmt. Dazu wurde das Auftragsmanagement im Projekt gestaltet. Im Hinblick auf die Sicherung der Projektergebnisse und die Berichterstattung im Projekt wurden im Sinne einer Projektdokumentation eine allgemeine Dokumentenstruktur für die projektinterne Ergebnissicherung entwickelt, ein Projektberichtswesen für die externe Berichterstattung gestaltet und darauf aufbauend Informationswege für die Kommunikation und Information zwischen den Projektbeteiligten empfohlen. Als letzter Komplex wurde für die Führung im Projekt die psychosozialen Aspekte in Form eines speziellen Seminars hervorgehoben und eine neue Bewertung des Status des Projektleiters angestoßen. Hierbei stand die Entwicklung des Projektleiters über entsprechende Ausbildung und anschließende Praxisphasen im Vordergrund. Damit sollte der Projektleiter im Rahmen der schrittweisen Entwicklung für die unterschiedlich komplexen Aufgaben, vom Kleinprojekt bis zum Großprojekt, ausreichend vorbereitet werden. Die Ergebnisse aus dieser konkreten Ausgestaltung sind unter anderem in einer Leitlinie Projektmanagement und einem Handbuch „Einheitliches Projektmanagement“ festgehalten worden und fließen in die Projektmanagement-Seminare, die Personalplanung und den Erfahrungsaustausch zwischen Projektleitern ein. Umsetzung: Umsetzung Nach der Erarbeitung der Methoden, der Organisation, etc. des Projektmanagements muss dafür gesorgt werden, dass diese Ergebnisse sinngemäß und konsequent angewendet werden. Diese Phase sollte die Phase „Erarbeitung“ stark überlappen. Je früher eine Methode etc. in der Praxis eingesetzt werden kann, desto besser kann sie an die tatsächlichen Notwendigkeiten angepasst werden. Zur Umsetzung standen drei Maßnahmen zur Verfügung: • Einsatz der Methoden in Pilotprojekten bzw. Pilotbereichen, • Training der betroffenen Personen, • Installation einer Projektmanagement-Supportstelle. In den Pilotprojekten wurden die erarbeiteten Ergebnisse sofort praktisch angewendet. Für den Erfolg eines Piloteinsatzes ist es wichtig, die richti- Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse 69 gen Pilotprojekte auszuwählen (dem Thema aufgeschlossener Projektleiter; schnell erreichbare Wirkungen; kein zu triviales, kein zu komplexes Projekt; kein Krisenfall; Aufmerksamkeit der Umwelt). Training ist teuer, deshalb wird oft daran gespart. Aber noch teurer ist die Inkompetenz der Projektleiter. Das Training im Rahmen einer Implementierung des Projektmanagements ist eine sehr spezifische, auf die aktuelle Situation der Firma zugeschnittene Maßnahme. Offene Seminare sind dafür ungeeignet. Das Projektteam kann nicht auf Dauer die notwendige Unterstützungsleistung in den Projekten geben. Wird die Unterstützung zu früh eingestellt, wird das mühsam erarbeitete neue Projektmanagement-Modell nur bedingt angewendet werden. Nur mit Hilfe einer institutionalisierten Projektmanagementstelle kann der Änderungsimpuls über die notwendige Zeit aufrecht erhalten werden. Optimierung / Evaluierung: Es ist nicht sinnvoll, in der Erarbeitungsphase alle Einzelheiten jeder Möglichkeit der Methodenanwendung abklären zu wollen. Außerdem ändern sich die Rahmenbedingungen der Projektarbeit laufend. Daraus erwächst die Notwendigkeit, das Projektmanagement auf dem Weg der KVP stetig weiterzuentwickeln. Trotzdem sollte vom Entscheiderkreis ein formaler Abschluss des Einführungsprojektes zu einem zu Beginn des Projektes bestimmten Zeitpunkt erklärt werden. Projektleiter und Projektteam werden – den Erfolg des Projektes vorausgesetzt – formal entlastet und die Optimierungsphase des PM beginnt. Die Optimierungsphase muss von den Problemen und Verbesserungsvorschlägen der Projektbeteiligten getrieben werden. Der Fachpromoter ist inhaltlich für die Weiterentwicklung des Projektmanagements verantwortlich. Drei Vorgehensweisen haben sich bewährt: • der Erfahrungsaustausch der Projektleiter, • das Problemreview des Entscheiderkreises und • die Evaluierung des EPM Die Evaluierung sollte ein bzw. zusätzlich zwei Jahre nach dem offiziellen Abschluss des Projektes durchgeführt werden. Hier soll geklärt werden, ob die erwarteten Ziele ausreichend erreicht wurden und was doch noch anders hätte gemacht werden sollen. Die Evaluierung muss von unabhängigen Personen durchgeführt werden, am besten von denen, die die Ist-Analyse erarbeitet haben. Die Phase der Optimierung/Evaluierung wurde zum Zeitpunkt dieses Berichtes noch nicht in vollem Umfang ausgeführt. Optimierung / Evaluierung Ingenieur-Dienstleistungen 7.3.3 Matrix Schritte im GFM Projekt Projekt vorbereiten Einordnung in das Ing-DL Phasenschema Potenzialphase Analyse...Entwicklung Akquisition, Präsentati- Präsentation / Akquisition on, Angebot Vorklärungsphase Prozessphase • Analyse • Planung Projekt erarbeiten Prozessphase Entwicklung Projekt umsetzen Prozessphase • Durchführung • Übergabe Projekt optimieren + evaluieren nicht vorgesehen Klassen gemäß Ing-DL • Analysieren • Entscheiden • Marketing durchführen • Beraten • Managen • Marketing durchführen • Vertreiben • Analysieren • Planen • Kalkulieren • Entscheiden • Konstruieren • Vermitteln • Dokumentieren • Prüfen • Schulen / Trainieren • Umsetzen / Realisieren • Vermitteln • Prüfen Anforderungen und Fähigkeiten lt. Ing-DL bezogen auf EPM Vorphase Erstellung Umsetzung Optimierung / Evaluierung Fachlich-methodische Anforderungen Ingenieurausbil• Fähigkeit zur fachlichen Bewältidung (Dipl.-Ing. gung der Berufsanforderungen (FH/TH)) Betriebswirt• Grundlagen der Personalwirtschaft schaftliche • Wirtschaftlichkeitsanalysen Kenntnisse • Teamkommunikation Kenntnisse aus • Markt- und Kundenanalysen, dem Bereich der Marktanalyse Kenntnisse aus • Management von Geschäftsbeziedem Bereich der hungen Marktbearbeitung Angebot / Auftrag Anforderungen an die Mitarbeiter EPM-Phasen Wichtigkeit (1=geringer, 3=höher) 70 2 X X X X X X X X X X X 1 2 3 1 2 X X X Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse Kenntnisse aus dem Bereich des Angebots und Auftragswesens • Angebotsformen • Wirtschaftlichkeitsanalysen • Vertragsgestaltung • Projektorganisation, -management und -kooperation • Auftragsabwicklung und -controlling • Verkaufspsychologie • Beratungs- und Verhandlungstechnik • Präsentationstechnik Kenntnisse aus dem Bereich des Vertriebs und der Verkaufstechnik Kenntnisse aus • Internes Marketing dem Bereich der • Koordinationsmethoden unternehmensin- • Innovations- und Kreativitätsfördeternen Zusamrung menarbeit Management-Anforderungen Unternehmensori- • Erfolgs- und Umsetzungsorientiertes entiertes Denken Denken • Strategisches Denken • Innovationsfähigkeit • Risikobereitschaft • Kundenorientiertes Denken • Fähigkeit zu vernetztem Denken, kombinatives Denken • Flexibilität • Ziel- und Prioritätenorientierung Fähigkeit zum • Schnell neue und komplexe ZusamAnalysieren und menhänge erkennen, beschreiben Bewerten und bewerten können Koordinationsfä- • Fähigkeit, die inner- und zwischenhigkeit betrieblichen Kooperationen zu initiieren, zu steuern und durchzuführen • Fähigkeit, ein geeignetes Team zusammenzustellen und Ziele zu überbringen Fähigkeit zum • Übergreifende Prozesskenntnisse prozessorientier- • Abteilungsübergreifendes Denken tem Arbeiten Sorgfaltspflicht • Loyalität in der Kundenbeziehung Präsentationsfä• Fähigkeiten, Dinge zu visualisieren higkeit und bildhaft darzustellen Kommunikative Anforderungen Moderationsfä• Fähigkeit, die üblichen Moderationshigkeit techniken anzuwenden Kommunikations- • Fähigkeit, die Kompetenz des eigefähigkeit nen Unternehmens zu kommunizieren • Fähigkeit, mit dem Kunden Problemlösungsansätze zu besprechen • Fähigkeit zu empfängerorientierter Kommunikation • Dialogfähigkeit • Rhetorisch-didaktische Fähigkeiten • Fähigkeit, die üblichen Kommunikationsmedien zu nutzen Soziale Anforderungen 1 1 1 3 1 2 3 3 3 2 3 X X X X X X X 3 2 3 1 2 3 X 3 3 3 X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 2 3 X X X 2 3 X X X X X X 2 3 X X X X X X X X X X 3 X X X X X 1 X X X X X X X 3 3 X X X X X 3 3 2 X X X X X X X X X X X X 71 72 Ingenieur-Dienstleistungen Kooperationsfä• Erkennen und Fördern von Mitarbeihigkeit, Fähigkeit terpotentialen zur Teamentwick- • Mittragen von Entscheidungen lung • Förderung der gemeinsamen Teamziele • Fähigkeit, zu einem konstruktiven Arbeitsklima beizutragen Verhandlungsge- • Sicheres Führen von Verhandlungen schick Persönliche Anforderungen Gute Allgemein- • Breit angelegtes Wissen bildung Kreativität und • Für neue Einflüsse von Außen und Offenheit, Aufge- von Innen schlossenheit für • Bereitschaft, Neues und neue TechNeues niken kennenzulernen und anzuwenden • Bereitschaft zum Verlassen traditioneller Schemata und Arbeitsmuster • Improvisationstalent Selbständigkeit • Eigeninitiative und eigenverantwortund Selbstorganiliches Handeln sationsfähigkeit • Fähigkeit zu zielorientiertem Arbeiten • Fähigkeit zu eigenverantwortlichem Arbeiten Lernbereitschaft • Ist aufgeschlossen gegenüber neuen Verfahren / Methoden • Zeigt Bereitschaft zur persönlichen Veränderung und Weiterentwicklung • Lernt aus Fehlern Zuverlässigkeit • Gegenüber Kunden als auch gegenund Verantworüber der Geschäftsstelle und Mitartungsbereitschaft beitern • Permanenter Abgleich erreichter Ergebnisse mit den Wünschen und Anforderungen des Kunden Flexibilität • Erreichbarkeit • Reaktionsschnelle • Termintreue Motivation Glaubwürdigkeit/ Seriosität/ Vertrauenswürdigkeit • Vorbildfunktion • Kann andere begeistern und überzeugen • Weckt Potentiale bei Mitarbeitern • Ist selbst begeisterungsfähig • situationsangepasstes Auftreten (Kleidung, Sprache, Benehmen, usw.) 2 X X 3 3 X X X X X X 3 X X X X 3 X X X X 1 X X X X X X 1 X 1 X X X 2 X X X 1 3 X X X X 3 X X X X 3 X X X X 2 X X 1 X X X X X X X X X X X X X X X X 3 2 X 1 1 1 2 X X X X X X X X X X X X 3 3 X X X X X X X 2 2 1 X X X X X X X X X X X X Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse 7.4 Funktionsoptimierung und Kostenreduzierung von Absperrklappen 7.4.1 Projektbeschreibung Die Krehl & Partner Unternehmensberatung für Produkt + Technik GmbH & Co. KG führte das Beratungsprojekt „Funktionsoptimierung und Kostenreduzierung von Absperrklappen“ durch. Bei diesem Projekt handelte es sich um ein „klassisches“ Wertanalyse-Projekt. Die Wertanalyse ist eine in Projekten einzusetzende Methodik zur Optimierung oder Entwicklung von Produkten, Prozessen oder Dienstleistungen. Die wesentlichen Kennzeichen sind: • Projektarbeit nach dem Wertanalyse-Arbeitsplan, • interdisziplinäre Teamarbeit mit ca. 5 – 7 Personen, • Ermitteln von Funktionen, • aktive Mitarbeit der Teammitglieder, • methodisches Vorgehen (Arbeitsplan, Kreativitäts- und Bewertungstechniken, Projektmanagement), • Unterstützung durch das Management und • Einsatz auch in Verbindung mit anderen (unternehmensinternen) Methoden wie QFD, FMEA oder mit anderen in den Unternehmen installierten Routineabläufen. 73 „klassisches“ Wertanalyse-Projekt Die zu beratende Firma zählt zu den führenden Anbietern auf dem Markt für industrielle Absperrklappen und Antriebe. Um die Produktstrategie – funktional optimale Produkte zu wettbewerbsorientierten Preisen – weiter zu festigen, sollten Methoden der kostenorientierten und ganzheitlich interdisziplinären Produktoptimierung zunächst bei der „Absperrklappe Serie x“ angewandt werden. Dadurch sollte einerseits die Marge am inländischen Markt gesichert und andererseits der Zugang zu Niedrigpreismärkten ermöglicht werden. Der Projektablauf gestaltete sich nach dem Wertanalyse-Arbeitsplan (Richtlinie VDI 2800) mit den folgenden Grobinhalten: 1. Projekt vorbereiten 2. Objektsituation analysieren 3. Soll-Zustand beschreiben 4. Lösungsideen entwickeln 5. Lösungen festlegen 6. Lösungen verwirklichen Projektablauf nach Richtlinie VDI 2800 74 Ingenieur-Dienstleistungen Das Projekt sollte ca. 3 Monate dauern, innerhalb der Projektlaufzeit sollten vier Teamsitzungen stattfinden. Zum Team gehörten neben zwei Beratern von Krehl & Partner fünf Mitglieder aus dem zu beratenden Unternehmen (der interne Projektleiter, Vertreter der Arbeitsvorbereitung/Fertigung, des Vertriebs, der Konstruktion und des Einkaufs). 7.4.2 Ablauf des Projektes Projekt vorbereiten: Projekt vorbereiten Das Projekt wurde zunächst zwischen dem Auftraggeber und Krehl & Partner besprochen und im Hinblick auf die Punkte Aufgaben, Ziele, Schnittstellen/Restriktionen, Vorgehen sowie Teammitglieder festgelegt. Die detaillierten Ziele des Projektes waren: • optimale Funktionserfüllung nach dem Stand der Technik und den Forderungen/Bedürfnissen des Marktes und • Kostenreduzierung um 20 Prozent. Objektsituation analysieren: Dieser Grundschritt ist durch das Zusammentragen von Informationen und dem Ableiten von Erkenntnissen gekennzeichnet. Diese Arbeit geschieht im Team und wird durch Abarbeiten von Aufgaben durch die Teammitglieder und deren Fachabteilungen unterstützt. Objektsituation analysieren Die Analyse der Wettbewerbssituation ergab, dass der Kunde die technischen Anforderungen erfüllte, aber vor allem in den nichttechnischen Bereichen (Lieferzeit, Liefertreue, Kundenberatung, Zulassungen, Variantenbreite und -tiefe) Handlungsbedarf entstehen ließ. Da dies für den Kunden eine neue Erkenntnis war, musste das Projektziel mit dem Kunden nochmals hinterfragt werden. Das Projektziel (Reduzierung der Herstellkosten um 20 Prozent) blieb jedoch bestehen. Die Analyse der Funktionenanalyse ergab, dass die höchsten Kosten die Funktionen „Teile abdichten“, „Druckkräfte aufnehmen“ und „Teile lagern/positionieren“ verursachten (welches bei einer Absperrklappe alles sinnfällig scheint). Die Funktionen „Betätigung ermöglichen“ und „Bewegung übertragen“ sind an den Kosten relativ wenig beteiligt, was fragwürdig erscheint. Das „einseitige Abflanschen“ verursacht relativ hohe Kosten, und für das kurzfristige, gute Aussehen der Absperrklappe wird relativ viel Geld ausgegeben. Sollzustand beschreiben: Aus der Differenz zwischen Soll- und Ist-Zustand ergaben sich die Hauptgestaltungsfelder bei den Funktionen: Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse • vor Korrosion schützen (Aussehen), • Druckkräfte aufnehmen, • Teile abdichten und • einseitiges Abflanschen ermöglichen. 75 Sollzustand beschreiben Zusätzlich soll die Funktion „Teile lagern/positionieren“ betrachtet werden. Lösungsideen entwickeln: Die Lösungssuche geschieht im Team und ist strikt von der Bewertungsphase getrennt. Dadurch wird eine größtmögliche Ideenquantität erreicht. Bei der Funktion „Teile abdichten“ wurden zum Beispiel folgende Ergebnisse erarbeitet: Keramische Dichtung, Lieferantenwechsel, Bearbeitungskosten senken und konstruktive Änderungen (Toleranzen entfeinern). Lösungsideen entwickeln Lösungen festlegen: Das Bewerten der gefundenen Ideen wurde ausgehend von einer ersten groben Bewertung immer detaillierter und mündete schließlich in die favorisierte Lösung. Diese wurde dem Auftraggeber vom Team in einer Abschlusspräsentation vorgestellt und auch von diesem genehmigt. Zusammenfassend ließ sich feststellen, dass die Herstellkosten der Absperrklappe durch kurzfristig umsetzbare Maßnahmen um x,- € pro Absperrklappe gesenkt werden konnte. Die jährlichen Kosteneinsparungen bei 200 Absperrklappen entsprachen 17,9 Prozent der bisherigen Herstellkosten. Der Realisierungsaufwand für diese Maßnahme amortisierte sich nach zwei Wochen. Lösungen festlegen Lösungen verwirklichen: Bei diesem Projekt sind viele Änderungen schon während der Projektlaufzeit vorbereitet worden. Einige Änderungen wurden sogar schon angestoßen. Der Kunde hatte sich daher entschlossen, die endgültige Umsetzung der erarbeiteten Lösung selbstständig fortzuführen. Die Begleitung durch Krehl & Partner erfolgte daher nur noch durch sporadische Kontakte im Sinne einer Statusabfrage. Lösungen verwirklichen 76 Ingenieur-Dienstleistungen 7.4.3 Matrix Schritte im Einordnung in K&P Projekt das Ing-DL Phasenschema ZustandeAkquisition kommen Projekt Projekt vorbereiten Objektsituation analysieren Sollzustand beschreiben Lösungsideen entwickeln Lösungen festlegen Lösungen verwirklichen Klassen ge- Anforderungen an die beteiligten mäß Ing-DL Mitarbeiter • Vermitteln • Vertreiben • Persönlich, Sozial • Angebotswesen • kommunikativ • Management Ist-Analyse • Beraten • Angebotswesen, Methoden, BWL, • Analysieren Markt, Marketing • Analysieren, Koordinieren • Planen • Prozessorientierung, Sorgfalts• Schulen pflicht, Entscheiden, Durchsetzen, Präsentieren, Moderieren, Kommunizieren, Sozial, Persönlich Ist-Analyse • Beraten • Methoden, BWL, Markt, Marke• Analysieren ting • Analysieren, Koordinieren • Prozessorientierung, Sorgfaltspflicht, Entscheiden, Durchsetzen, Präsentieren, Moderieren, Kommunizieren, Sozial, Persönlich Ist-Analyse • Beraten • Methoden, BWL, Markt, Marketing • Analysieren, Koordinieren • Prozessorientierung, Sorgfaltspflicht, Entscheiden, Durchsetzen, Präsentieren, Moderieren, Kommunizieren, Sozial, Persönlich Planung • Beraten • Methoden, BWL, Markt, Marketing • Analysieren, Koordinieren • Prozessorientierung, Sorgfaltspflicht, Entscheiden, Durchsetzen, Präsentieren, Moderieren, Kommunizieren, Sozial, Persönlich Planung, Präsen- • Beraten • Methoden, BWL, Markt, Marketation • Analysieren ting • Analysieren, Koordinieren • Prozessorientierung, Sorgfaltspflicht, Entscheiden, Durchsetzen, Präsentieren, Moderieren, Kommunizieren, Sozial, Persönlich Durchführung • Beraten • Methoden, BWL, Markt, Marketing • Planen • Analysieren, Koordinieren • Umsetzen • Dokumen- • Prozessorientierung, Sorgfaltspflicht, Entscheiden, Durchsetzen, tieren Präsentieren, Moderieren, Kommunizieren, Sozial, Persönlich Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse 7.5 Lieferung und Inbetriebnahme einer Luftentfeuchtungsanlage 7.5.1 Projektbeschreibung Das Projekt „Lieferung und Inbetriebnahme einer Luftentfeuchtungsanlage“ wurde von der Munters GmbH durchgeführt. Bei dieser konkreten Anwendung einer Luftentfeuchtungsanlage handelte es sich um eine Trocknung von Polyester-Material. Aus der Aufgabenstellung ergaben sich die Anforderungen 5000 m³/h Außenluft von max. 32°C mit 12g/kg Wasserinhalt kontinuierlich auf einen Taupunkt von -40°C zu entfeuchten. Gleichzeitig sollte diese Prozessluft auf 220°C durch einen Nacherhitzer erwärmt werden. Um den Energieverbrauch so niedrig wie möglich zu halten, sollte in das System eine Wärmerückgewinnungseinheit integriert werden. 77 Konkrete Anwendung: Trocknung von Polyester-Material Die Anlage ist in der Schweiz, also außerhalb der EU, zum Einsatz gekommen, so dass neben den Zollabwicklungen auch die örtlichen Bestimmungen und gesetzlichen Vorschriften für Anlagen dieser Art zu beachten waren. Aus dieser Aufgabenstellung ergaben sich nun die Startbedingungen, die im Laufe des Entwicklungs- und Abwicklungsprozesses in Abstimmung mit dem Kunden angepasst wurden. Gleichzeitig mussten alle Schnittstellen zu weiteren bauseitigen Anlagen und Leistungen erstellt und angepasst werden. Das Projekt hatte eine Laufzeit von 27 Monaten (vom ersten Angebot bis zur Anlagenübergabe). Innerhalb der Munters GmbH waren folgende Bereiche in das Projekt involviert: Vertrieb, Konstruktion, Auftragsabwicklung, Dokumentation, Logistik, Zulieferer, Versand und Service. 7.5.2 Ablauf des Projektes Beginn des Projektes / Analyse Aufgrund der Kundenanforderungen musste das Projekt vollständig analysiert und auf seine Machbarkeit sowie die Kostenkalkulation hin untersucht werden. In diesem Abschnitt des Projektes wurden zuerst alle notwendigen Parameter festgelegt. Allerdings wurde stets darauf geachtet, dass sich Art und Ausführung sowie Prozess im Laufe des Projektes verändern können oder angepasst werden müssen. Diese erste Analyse und Auswertung ergab bereits ein gutes Bild über das auszuführende Projekt, so dass dem Kunden ein erstes Angebot mit den wesentlichen voraussichtlichen technischen Daten übergeben werden konnte. Beginn des Projektes / Analyse 78 Ingenieur-Dienstleistungen Da zu diesem Zeitpunkt jedoch noch kein Auftrag vergeben war, wurde diese Analyse zu eigenen Kosten durchgeführt, um dann bei der Auftragsvergabe den entsprechenden Wettbewerbsvorteil zu haben. Angebot, Beratung, Weiterentwicklung des Projektes Angebot, Beratung, Weiterentwicklung des Projektes Nachdem nach der ersten Analyse die Parameter erarbeitet wurden und die Realisierung des Projektes möglich war, wurden in mehreren Stufen und Abschnitten mit den eingebundenen Abteilungen des Kunden die weiteren Schritte behandelt und die einzelnen Punkte sowie die technischen Daten im Detail spezifiziert. Hierbei ergaben sich im Rahmen der geänderten Kundenanforderungen diverse Änderungen, die zuerst im groben Rahmen und dann weiter detailliert spezifiziert wurden. Aus diesen Beratungen und Weiterentwicklungen konnten die ersten detaillierten Kostenkalkulationen ermittelt und ein Angebot erstellt werden. Dieser gesamte Prozess dauerte etwa ein Jahr. Dieser lange Zeitraum war in erster Linie auf die Verzögerungen im Gesamtprojekt des Kunden zurückzuführen. Allerdings ergaben sich hieraus die Chancen zur weiteren Anpassung und letztendlich zur kundenspezifischen Anlage, die genau den Bedarf abdeckt. Auftrag Auftrag Der Auftrag wurde vom Kunden erteilt und in allen kaufmännischen sowie technischen Details überprüft und abgestimmt. Nach Klärung aller Parameter wurde zwischen beiden Parteien die Lieferung und Inbetriebnahme einer Luftentfeuchtungsanlage gemäß der erarbeiteten Spezifikationen vereinbart. Konstruktion Die Anlage besteht aus Munters Standardkomponenten, Sonderteilen, Zulieferteilen und Montage. Der Konstruktionsaufwand lag in erster Linie im Zusammenführen der einzelnen Komponenten und deren Leistungs- und Funktionsfähigkeit. Konstruktion Der eigene Konstruktionsaufwand wurde festgestellt und die benötigten Ressourcen eingeplant. Gleichzeitig wird mit der Konstruktion dieser Anlagenteile begonnen. Es werden alle Materialien bestimmt und zur Beschaffung vorbereitet. Alle notwendigen Zusatzkomponenten müssen definiert und festgelegt werden. Es ist gleichzeitig darauf zu achten, dass verschiedene Lieferanten in Frage kommen, um die Wettbewerbsvielfalt nutzen zu können. Alle technischen Daten müssen genau spezifiziert sein. Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse 79 Einkaufen und Beschaffen Alle Materialien (sowohl der Standardmaterialien als auch der Zulieferteile) müssen termingerecht und in geeigneter Qualität zur Verfügung stehen, um eine reibungslose Montage zu gewährleisten. Bei Zulieferteilen ist zudem auf die mögliche Inbetriebnahme des Lieferanten vor Ort Wert zu legen. Einkaufen und Beschaffen Entnahme von Materialien aus dem Hauptlager Lagerentnahmen können nur nach vorheriger Buchung und Reservierung entnommen werden. Die Reservierung erfolgt in jedem Fall unter Angabe der Auftragsnummer und Kostenstelle, um später die Materialien dem jeweiligen Auftrag zuordnen zu können. Diese Materialien gehen dann entweder direkt zur Fertigung oder in das für den Auftrag eingerichtete Kommissionslager. Entnahme von Materialien aus dem Hauptlager Montage der Anlage im Werk Arbeitsgrundlage für die Fertigung sind die Stücklisten der zu fertigenden Teile mit allen notwendigen Unterlagen und Bauplänen sowie die entsprechenden Zeichnungen. Das Material ist durch die Auftragsabwicklung / Disposition zur Verfügung zu stellen. Die Übergabe des Auftrages erfolgt direkt durch den Auftragsabwickler an den Leiter Fertigung. Die Kapazitätsplanung fließt in den Ablauf mit ein, und die Fertigung plant die entsprechenden Stunden. Gegebenenfalls sind auch Fremdfirmen soweit notwendig zu beteiligen und einzuplanen. Das zur Verfügung stehende Fertigungsmaterial befindet sich auftragsbezogen in einem hierfür bereitgestellten Kommissionslager. Das Kommissionslager wird durch die Disposition mit den erforderlichen Materialien nach Baufortschritt und nach der Eingangskontrolle beliefert. Hierbei sind insbesondere die Liefertermine von Unterlieferanten zu beachten und zu überwachen. Werden fertigungstechnische Änderungen notwendig, die nicht in den Fertigungsplänen und Unterlagen berücksichtigt sind, ist eine Klärung mit dem Leiter Fertigung notwendig und erforderlich. Die Dokumentation der Fertigungszeiten wird in der Arbeitsvorbereitung dokumentiert und mit der Kapazitätsplanung abgeglichen. Nach Fertigstellung der Anlage ist diese, soweit möglich, in allen Funktionen zu überprüfen und zu testen. Es ist in jedem Falle ein Abnahmezeugnis „B“ DIN EN 10204-3.1B auszustellen. Montage der Anlage im Werk 80 Ingenieur-Dienstleistungen Dokumentation Dokumentation Während der gesamten Laufzeit des Projektes wird dieses mit Dokumentationen begleitet (u.a. Konstruktionsunterlagen, Einzelteilzeichnungen, Stücklisten). Die Dokumentation ist eine der wichtigsten Bestandteile, damit in allen Abschnitten des Projektes die Qualität jederzeit gewährleistet ist. Die einzelnen Schritte und Abläufe sind in der ISO 9001, nach der Munters zertifiziert ist, festgehalten. Abnahme, Probelauf im Werk Abnahme, Probelauf im Werk Da die Gesamtanlage nur in Verbindung mit bauseitigen Komponenten betrieben werden kann, ist ein vollständiger Probelauf im Werk nicht möglich. Somit werden im Werk alle Einzelkomponenten einem Probelauf unterzogen. Insbesondere die elektrischen Bauteile wie Antriebsmotoren, Ventilatoren und Steuerungen werden auf Funktion getestet, um Probleme bei der Inbetriebnahme von vornherein auszuschließen. Alle Sicherheitseinrichtungen sowie die Funktion der Gasbrenner werden getestet. Hierfür stehen im Werk alle Energien und Testeinrichtungen zur Verfügung. Erst nach vollständiger Prüfung aller Einzelkomponenten und Abnahme durch die Qualitätssicherung wird die Anlage zum Versand freigegeben. Montageüberwachung, Inbetriebnahme Montageüberwachung, Inbetriebnahme Nachdem die Anlage ausgeliefert wurde, kommt der entscheidende Abschnitt „Montage und Inbetriebnahme“. In diesem Fall erfolgte die Aufstellung bauseitig unter Montageleitung von Munters. Anhand der Anlagenzeichnungen und dem Trennstellenplan konnte die Anlage aus den einzelnen Modulen in kurzer Zeit montiert werden. Alle Energieanschlüsse wurden vor Ort hergestellt, und es erfolgte die elektrische Verdrahtung der einzelnen Module. Die Inbetriebnahme selbst ist ein aufwendiger und zeitintensiver Prozess. Hier werden alle Parameter eingestellt und die Anlage für den endgültigen Betrieb eingestellt. Einweisung Bedienungspersonal Einweisung Bedienungspersonal Nach der Inbetriebnahme ist eine Einweisung des Bedienungspersonals unerlässlich, um Störungen durch Bedienungsfehler zu vermeiden. Diese Einweisung erfolgt unter Zuhilfenahme der entsprechenden Dokumentation. Nach dieser Schulung sollten alle Bediener in der Lage sein, die Anlage zu fahren und Störungen zu erkennen. Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse 81 Gewährleistungsarbeiten Bei einer solchen komplexen Anlage besteht immer die Möglichkeit, dass es während der Gewährleistungszeit auch zu unvorhergesehen Störungen kommen kann; insbesondere während der Anlaufzeit. Diese können vielfältigster Art sein, da auch das Zusammenspiel mit Fremdkomponenten vorher nicht getestet werden konnte. Sollte es zu irgendwelchen Ausfällen, auch nach der Gewährleistungszeit, kommen, sind Munters Werks-Servicetechniker und Werks-Serviceingenieure stets einsatzbereit, um dem Kunden zu helfen. Natürlich ist auch eine schnelle Ersatzteilversorgung jederzeit gewährleistet. Gewährleistungsarbeiten Vorbeugende Instandhaltung Vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen sind immer auch während der Gewährleistungszeit notwendig, um einen wirtschaftlichen und störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Natürlich sind die von Munters gelieferten Anlagen wartungsarm. Es lässt sich jedoch nicht vermeiden, dass notwendige Sicherheitsprüfungen sowie Nachstell- und Justierarbeiten durchgeführt werden müssen. Verschleißteile wie Filter, Keilriemen usw. müssen in regelmäßigen Abständen geprüft und ausgetauscht werden. Um dem Kunden den Aufwand hierfür abzunehmen, gibt es von Munters für jede Anlage kundenspezifische Instandhaltungspläne. Die notwendigen Inspektionen werden im Rahmen von Inspektionsabkommen von Munters durchgeführt. Vorbeugende Instandhaltung Zusammenfassung des Projektes Insgesamt wurde das Projekt termingerecht und zur vollen Zufriedenheit des Kunden abgewickelt. Die Anlage wird in einem 24-Stunden-Betrieb unter voller Leistung betrieben und erreicht alle während der Konstruktionsphase berechneten Leistungen problemlos. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen des Kunden wurde bereits eine zweite ähnliche Anlage vollständig von Munters geliefert. Bei der zweiten Lieferung konnten zusätzlich Zeiteinsparungen in Bestellung, Produktion und Lieferung erreicht werden. Zusammenfassung 82 Ingenieur-Dienstleistungen 7.5.3 Matrix Schritte des Munters Projektes Beginn des Projektes Angebot Einordnung in das Ing-DL Phasenschema Akquisition Potentialphase: Analyse Planung Präsentation Klassen gemäß Ing-DL Anforderungen an die beteiligten Mitarbeiter • Planen • Beraten • Analysieren • Fachlich-Methodische Kompetenz • Marktbearbeitung • Planen • Beraten • Analysieren • Berechnen • Vertreiben • Dokumentieren • Fachlich-Methodische Kompetenz • Angebotswissen • Kalkulieren • Marktkenntnisse • Vertriebs-/ Verkaufstechnik • Marktbearbeitung • Fachlich-Methodische Kompetenz • Angebotswissen • Kalkulieren • Marktkenntnisse • Vertriebs-/ Verkaufstechnik • Marktbearbeitung • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse • Fachlich-Methodische Kompetenz • Unternehmensinterne Zusammenarbeit • Analysieren • Berechnen Prozessphase: Analyse Planung Entwicklung • Berechnen • Dokumentieren • Kalkulieren Konstrukti- Prozessphase: on Analyse Planung Entwicklung • Konstruieren • Analysieren • Berechnen • Dokumentieren • Kalkulieren • Prüfen • Umsetzen • Konstruieren • Analysieren • Berechnen • Dokumentieren • Kalkulieren • Prüfen • Umsetzen • Einkaufen • Beschaffen • Logistik durchführen • Berechnen • Dokumentieren • Kalkulieren • Prüfen • Einkaufen • Beschaffen • Logistik durchführen • Berechnen • Dokumentieren • Kalkulieren • Prüfen Auftrag Konstrukti- Prozessphase: on von Ein- Analyse zelteilen Planung Entwicklung Einkaufen Fertigung Prozessphase: Durchführung Einkaufen Prozessphase: Fremdkom- Durchführung ponenten • Fachlich-Methodische Kompetenz • Unternehmensinterne Zusammenarbeit • Analysieren • Berechnen • Fachlich-Methodische Kompetenz • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse • Unternehmensinterne Zusammenarbeit • Verhandlungsgeschick • Fachlich-Methodische Kompetenz • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse • Unternehmensinterne Zusammenarbeit • Verhandlungsgeschick Beispiele für die Anwendung der Projektergebnisse Materialent- Prozessphase: nahme Durchführung Hauptlager • Logistik durchführen • Dokumentieren • Prüfen Montage im Prozessphase: Werk Durchführung • Montieren • Logistik durchführen • Berechnen • Planen • Dokumentieren • Managen • Kalkulieren • Prüfen • Umsetzen • Dokumentieren • Prüfen Dokumenta- Prozessphase: tion Durchführung Abnahme, Probelauf Prozessphase: Durchführung MontageProzessphase: überwaDurchführung chung, Inbe- Übergabe triebnahme Einweisung Prozessphase: des Kunden Durchführung Übergabe Präsentation Gewährleis- Prozessphase: tung Durchführung Vorbeugen- Prozessphase: de Instand- Durchführung haltung • Fachlich-Methodische Kompetenz • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse • Unternehmensinterne Zusammenarbeit • Fachlich-Methodische Kompetenz • Montage- und Fertigungskenntnisse • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse • Unternehmensinterne Zusammenarbeit • Fachlich-Methodische Kompetenz • Anlagenwissen • Dokumentationswissen • Inbetriebnehmen • Fachlich-Methodische Kompetenz • Prüfen • Montage- und Fertigungskenntnisse • Unternehmensinterne Zusammenarbeit • Inbetriebnehmen • Fachlich-Methodische Kompetenz • Prüfen • Logistik durch- • Montage- und Fertigungskenntnisse führen • Betriebswirtschaftliche • Berechnen Kenntnisse • Dokumentieren • Unternehmensinterne Zu• Beraten sammenarbeit • Managen • Montieren • Umsetzen • Realisieren • Vermitteln • Fachlich-Methodische Kompetenz • Dokumentieren • Fähigkeit zur Wissensüber• Prüfen mittlung • Beraten • Beraten • Beraten • Fachlich-Methodische Kompetenz • Analysieren • Instandsetzungskenntnisse • Planen • Kundendienst/Service • Schulen • Instandhalten • Beraten • Fachlich-Methodische Kompetenz • Analysieren • Instandsetzungskenntnisse • Planen • Kundendienst/Service • Schulen • Instandhalten 83 84 Ingenieur-Dienstleistungen Weiterführende Produkte 8 85 WEITERFÜHRENDE PRODUKTE Im Folgenden werden die weiterführenden Produkte genannt, die die Ergebnisse des Forschungsprojektes einerseits in interessierte Kreise – Ingenieur-Dienstleister, Unternehmer, usw. – publizieren sollen und andererseits den begonnenen Prozess verstetigen sollen, um den Ergebnissen eine noch höhere Praxisrelevanz zu verschaffen und diese weiterzuentwickeln sowie den sich ständig wandelnden Bedingungen anzupassen. 8.1 Seminarkonzept Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde ein Seminarkonzept entwickelt. Die Seminare kommunizieren in erster Linie das neue Berufsbild des Ingenieur-Dienstleisters. Da bei der Diskussion um das Seminarkonzept schon frühzeitig zwei verschiedene Zielgruppen identifiziert werden konnten, wurde im Folgenden das Seminarkonzept für jeweils beide Gruppen, einerseits die sogenannten „Entscheider“, andererseits die sogenannten „Anwender“, spezifiziert. 8.1.1 Seminarkonzept für Entscheider und Anwender Zielgruppe „Entscheider“ Die Zielgruppe „Entscheider“ umfasst unter anderem Unternehmensleiter, Personalverantwortliche, Verbandsvertreter und Politiker. Sie sollen das Berufsbild des Ingenieur-Dienstleisters kennen lernen und für ihre jeweiligen beruflichen Notwendigkeiten verwenden. Das Seminar vermittelt also intensive Informationen für die Sicht der Entscheider und dauert einen bzw. auch nur einen halben Tag. Der Nutzen für diese Zielgruppe liegt vor allem darin, rechtzeitig auf die veränderten Marktbedingungen in Richtung auf die Erstellung von Ingenieur-Dienstleistungen reagieren zu können, die zukünftigen Anforderungen für Ingenieure in ihren Unternehmen zu kennen und, darauf aufbauend, die richtigen Mitarbeiter sowie die richtigen Qualifikationsmaßnahmen für ihre Mitarbeiter auswählen zu können. Informationsvermittlung 86 Abb. 8.1: Konzept für das 1-Tages-Seminar für Entscheider Ingenieur-Dienstleistungen Thema Lernziel Didaktik • Einleitung • • • • • • Referat • Folien Transparenz im Seminar schaffen Vertrauen und Sicherheit aufbauen Abgrenzung der Seminarinhalte Erwartungen an das Seminar Aktivierung der Teilnehmer • Vorstellung der Teilnehmer • Erfahrungen der Teilnehmer mit DL im Ingenieurberuf • Darstellung des Projektes • Hintergründe des Projektes Ing-DL • Vorgehensweise des Projektes • Verständnis für die gewandelte Dienstleistungslandschaft • Phasen • Erläuterung der Phasen • Klassen • Erläuterung der Klassen Mittagessen • Anforderungen • Erläuterung der Anforderungen • Konsequenzen für das • Erfahrungsaustausch der TeilnehManagement mer • „Was muss ich als Manager tun, damit mein Unternehmen für die Zukunft der DLGesellschaft gerüstet ist?“ • Abschlussdiskussion • Resonanz der Teilnehmer, Feedback ermitteln • Bereitschaft zur Mitwirkung 8.1.2 Vermittlung erster praktischer Kenntnisse • Moderation • Einzelpräsentation • Lehrgespräch • Medien • Diskussion • • • • Vortrag Diskussion Vortrag Diskussion • Vortrag • Diskussion • Diskussion • Diskussion, Transfer Zielgruppe „Anwender“ Die Zielgruppe „Anwender“ umfasst Ingenieure, die schon als IngenieurDienstleister arbeiten oder beabsichtigen, in Zukunft als IngenieurDienstleister tätig zu sein. Dabei sollen insbesondere auch Ingenieurstudenten und Berufsanfänger angesprochen werden. Die Zielgruppe soll das Berufsbild des Ingenieur-Dienstleister kennen lernen und für ihre berufliche Zukunft Gewinn bringend einsetzen können. Das Seminar vermittelt nicht nur intensive Informationen – wie bei der Zielgruppe „Entscheider“ – sondern gibt den Teilnehmern auch erste praktische Kenntnisse sowie Hinweise auf ihre Defizite mit auf den Weg und bietet ihnen entsprechende weiterführende Qualifikationsmaßnahmen an. Das Seminar für die Zielgruppe „Anwender“ dauert zwei Tage. Der Nutzen für diese Zielgruppe besteht vor allem in der Vorbereitung für kommende Aufgabenstellungen, der Veranschaulichung neuer Berufsperspektiven sowie dem Erkennen von persönlichen Defiziten bei den gestellten Anforderungen. Weiterführende Produkte Thema Lernziel 87 Didaktik 1. Tag • Einleitung • • • • • Transparenz im Seminar schaffen Vertrauen und Sicherheit aufbauen Abgrenzung der Seminarinhalte Erwartungen an das Seminar Aktivierung der Teilnehmer • Vorstellung der Teilnehmer • Erfahrungen der Teilnehmer mit DL im Ingenieurberuf • Darstellung des Projektes • Hintergründe des Projektes Ing-DL • Vorgehensweise des Projektes • Verständnis für die gewandelte Dienstleistungslandschaft • Phasen • Erläuterung der Phasen • Fallstudie zu Phasen • Durchdringung des Ablaufs Mittagessen • Auswertung der Fallstudie • Vertiefung der Erkenntnisse • Klassen • Erläuterung der Klassen • Referat • Moderation • Moderation • Einzelpräsentation • Lehrgespräch • Medien • Vortrag • Diskussion • Gruppenarbeit • • • • Diskussion Vortrag Medien Gruppenarbeit • Fallstudie zu Klassen • Vertiefung der Erkenntnisse • Auswertung der Fallstudie • Kommunikation und • Erkenntnis von Kommunikations- • Vortrag Verhalten in schwierigen störungen und deren Behebung • Medien Situationen (Ingenieur <> • Situative Problembewältigung • Gruppenübung Kunde) 2. Tag • Tageseinleitung • Anforderungen • Fallstudie / Gruppenarbeit zu Anforderungen • Auswertung • Konflikte und Konfliktbewältigung (z. B. Ingenieur <> Kunde) • Selbsttest zum Thema Konflikte • Auswertung Mittagessen • Committment erreichen • Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu den verschiedenen Anforderungsarten • Abschlussdiskussion • Zusammenfassung des Vortages • Ausblick auf das Kommende • Erläuterung der Anforderungen • Vorbereitung auf mögliche Situationen beim Kunden • • • • • • • • • • • Erkennen von Konfliktsituationen und die Reaktion darauf • Testmaterial • Diskussion • Übereinstimmung mit dem Kunden erzielen • Eindeutige Aufträge sicherstellen • Bedarf erkennen • Wissen, wie der TN sich weiterbilden kann • Lehrgespräch • Kleingruppenarbeit • Unterlagen von Bildungsinstitutionen • Diskussion • Diskussion • Vertiefung der Erkenntnisse Referat Medieneinsatz Moderation Lehrgespräch Medieneinsatz Gruppenarbeit Moderation Diskussion Lehrgespräch Medien Abb. 8.2: Konzept für das 2-Tage-Seminar für Anwender 88 Ingenieur-Dienstleistungen 8.2 Richtlinie VDI 4510 VDI-Richtlinie Aus der Arbeit des Projektes „Ingenieurmäßige Dienstleistungen: Systematisierung und Innovationsförderung durch Standardisierung“ wurde ein VDI-Richtlinienausschuss gegründet, der eine VDI-Richtlinie zum Thema „Ingenieur-Dienstleistungen“ erarbeitet. Diese Richtlinie wird Ende 2003 als Richtlinie VDI 4510 im Gründruck erscheinen. Grundlage der Arbeit zur VDI-Richtlinie sind die vier in diesem Forschungsprojekt erarbeiteten Produkte: die Definition, die Klassifikation, das Phasenschema und das Anforderungsprofil. VDI-Richtlinien sind allgemein anerkannte Regeln der Technik und dienen folgenden Zielen: VDI-Richtlinien: anerkannte Regeln der Technik • Richtungsweisende Arbeitsunterlage und Entscheidungshilfe; • Beschreiben des Standes der Technik laufender und zukünftiger Entwicklungen; • Behandeln technisch-wissenschaftlicher wirtschaftlicher Fragen; • Aufstellen von Beurteilungs- und Bewertungskriterien; • Fördern von Erfahrungsaustausch und Technologietransfer; • Impulsgeber für technische Entwicklungen und Ordnungsprinzipien; • Grundlagen schaffen für Konzepte und Inhalte von Weiterbildungsund qualifizierenden Ausbildungsmaßnahmen; • Erlangen besonderer rechtlicher Bedeutung, z. B. durch Aufnahme in Gesetze, Rechtsverordnungen, Erlasse, Vorschriften, sowie Einbeziehung in Geschäftsbedingungen und Verträge; • Einordnen in den Rahmen der nationalen, übergeordneten, insbesondere harmonisierten europäischen und internationalen Regelsetzungen; • VDI-Richtlinien erläutern und ergänzen auch praxisnah die nationalen, europäischen und internationalen Regeln; • VDI-Richtlinien dienen zudem als Vorlagen und nationaler Standpunkt bei der Erarbeitung von nationalen, europäischen und internationalen Regeln. und technisch- Die VDI-Richtlinie richtet sich im ersten Teil an den IngenieurDienstleister selbst. Sie beschreibt die Aufgaben eines IngenieurDienstleisters, unter anderem die Dienstleistungsorientierung, die Dienstleistungsentwicklung, die Integrationsaufgabe und die Wertorientierung von Ingenieur-Dienstleistern. Im weiteren Verlauf werden die Klassifikation, das Phasenschema und der Anforderungskatalog dargestellt und teilweise spezifiziert. Durch die schriftliche Fixierung in der VDIRichtlinie können die Produkte als verbindlicher Rahmen für Begriff- Weiterführende Produkte 89 lichkeiten, Ausschreibungen etc. dienen. Der letzte Abschnitt beschäftigt sich mit dem Themenkomplex der Ausbildung zum IngenieurDienstleister. Hier werden nicht nur Vorschläge zur Gestaltung von Studiengängen und eines modularen Lehrgangs gegeben, sondern es erfolgt vor allem auch eine detaillierte Auflistung der Wissensbereiche und Lerninhalte, die sich ein Ingenieur-Dienstleister im Idealfall aneignen sollte. 8.3 Lehrgangskonzept Das Lehrgangskonzept, das in den Grundzügen innerhalb des Forschungsprojektes erarbeitet und im VDI-Richtlinienausschuss konkretisiert wurde, qualifiziert einen Ingenieur zum Ingenieur-Dienstleister. Der Lehrgang „Ingenieur-Dienstleister“ besteht aus sechs Modulen, die in sich abgeschlossen einen Überblick über die wesentlichen Wissensbausteine eines Ingenieur-Dienstleisters geben. Sechs Module Die ersten fünf Module dienen der Wissensvermittlung, wobei hier Wert auf die Ausgewogenheit zwischen Theorie und Praxis gelegt wird. Dies geschieht insbesondere durch die Einbindung von Referenten aus der Wirtschaft, die durch direkte Praxiskopplung einen wesentlichen Beitrag zu den jeweiligen Modulen leisten. Das sechste Modul hat zum Ziel, die Teilnehmer bei der Implementierung ihres erworbenen Wissens in ihren beruflichen Alltag zu unterstützen. Damit wird Sorge getragen, dass die erworbenen und trainierten Kenntnisse auch Eingang in die individuelle Arbeitspraxis der Teilnehmer finden. Im ersten Modul stehen Klassifikation, Phasenschema und Anforderungsprofil sowie Marketing von Ingenieur-Dienstleistungen im Vordergrund. Das zweite Modul mit der Überschrift „Verhalten und Führen in Ingenieur-Dienstleistungsprojekten“ führt in die sogenannten Soft Skills eines Ingenieur-Dienstleisters ein: Kommunikation, Kooperation, Führen und Konflikte lösen, Überzeugen und Aufträge gewinnen u. dgl. Im dritten Modul stehen wieder die „Hard Facts“ im Mittelpunkt: u.a. Planung von Ingenieur-Dienstleistungen, Kosten/Preise/Wirtschaftlichkeit. Das vierte Kapitel „Anbahnen & Abwickeln von Ingenieur-Dienstleistungen“ hat zwei Schwerpunkte: Angebots-/Vertragsgestaltung und Qualität/Kundenbeschwerden/Reklamationsbehandlung. Im fünften Modul geht es um Management-Methoden für Ingenieur-Dienstleistungen. Zentrale Aufgabenstellung ist hier: vom Kundenwunsch über das Lastenheft zum Produkt. Das letzte Modul ist ein Praxismodul, mit dem Ziel die Lehrgangsinhalte durch ein Intensivcoaching in erste Projekte umzusetzen. Kurzbeschreibung der Module 90 Ingenieur-Dienstleistungen Die einzelnen Module sollen – je nach dem individuellen Bedarf des Teilnehmers – auch einzeln gebucht werden können. Wer alle Module inklusive der dort zu errichtenden Hausarbeiten erfolgreich absolviert, soll – so ist derzeit angedacht – sich als „Ingenieur-Dienstleister nach VDI 4510“ bezeichnen können. Modul 1: Chancen für Ingenieur-Dienstleister Teil 1: Grundlagen • Definition „Ingenieur-Dienstleistungen“ • Klassifizierung • Anforderungsprofil Teil 2: Marketing • Marketing von Ingenieur-Dienstleistungen • Informationen für Marketingentscheidungen • Marktbearbeitung Teil 3: Praxisteil • Praxistag mit Referenten aus Industrie und Dienstleistung zur Festigung des theoretischen Wissens und dessen Transfer in das Tagesgeschäft – Wie komme ich zu Aufträgen? Modul 2: Verhalten und Führen in Ingenieur-Dienstleistungsprojekten Abb. 8.3: Die sechs Module des Lehrgangs (Modul 1 – 3) Teil 1: System-Dienstleistung • Persönliche Ist-Analyse der Teilnehmer • Menschliches Miteinander und „Das haben wir schon immer...“ – Gruppenarbeit • Führungsarbeit Teil 2: Führen von Projekten und Konflikte lösen • Kommunikation und Kooperation • Moderationstechniken • Probleme strukturieren und ganzheitlich lösen • Einwände bearbeiten; Konflikte bewältigen Teil 3: Überzeugen und Aufträge gewinnen • Beratung und Verhandlung • Zuhören – Nachdenken – Vertrauen schaffen • Präsentation von Ergebnissen • Erfolgreich Akquirieren – Aufträge gewinnen Modul 3: Planen & Bewerten von Ingenieur-Dienstleistungen Teil 1: Vom Programm zur Leistung • Die 4 P’s: product-place-price-promotion • Produkt- und Technologiemanagement • Produktentwicklung – Projektierung • Projektmanagement Teil 2: Kosten – Preise – Wirtschaftlichkeit • Kostenrechnung • Angebotskalkulation – Preisgestaltung • Controlling • Wirtschaftlichkeit – Investitionen Teil 3: Praxisteil • Praxistag mit Referenten aus dem Dienstleistungsbereich oder der Industrie zur Festigung des theoretischen Wissens und dessen Transfer in das Tagesgeschäft Weiterführende Produkte 91 Modul 4: Anbahnen & Abwickeln von Ingenieur-Dienstleistungen Teil 1: Vom Angebot zum zufriedenen Kunden • Angebotsgestaltung • Vertragsgestaltung / rechtliche Grundlagen • Was tun, wenn es einmal nicht läuft? Teil 2: Qualität von Dienstleistungsprojekten • Kundenerwartungen – Qualitätskriterien • Kundenbeschwerden, -zufriedenheit • Reklamationsbehandlung • KVP und Maßnahmen Teil 3: Praxisteil • Praxistag mit Referenten aus dem Dienstleistungsbereich oder der Industrie zur Festigung des theoretischen Wissens und dessen Transfer in das Tagesgeschäft Modul 5: Management-Methoden für Ingenieur-Dienstleistungen Teil 1: Vom Kundenwunsch zum Lastenheft • QFD, Benchmark, Portfolioanalysen • Wertorientiertes, funktionales Denken Teil 2: Vom Lastenheft zum Produkt • Innovations- und Kreativitätstechniken • Bewertungs- und Entscheidungstechniken • Risikoanalyse Teil 3: Praxisteil • Praxistag mit Referenten aus dem Dienstleistungsbereich oder der Industrie zur Festigung des theoretischen Wissens und dessen Transfer in das Tagesgeschäft Modul 6: Ingenieur-Dienstleistungen: Wissenstransfer mit Coaching Intensivcoaching der Teilnehmer im Rahmen der Umsetzung der Lehrgangsinhalte in erste Projekte. • Strukturierung der Aufgabe • Vorteile, Nachteile, Risiken & Ideen • Lösungsstrategien Abb. 8.4: Die sechs Module des Lehrgangs (Modul 4 – 6) 92 Ingenieur-Dienstleistungen Schlussfolgerungen / Ausblick 9 93 AUSBLICK Im Projekt „Ingenieur-Dienstleistungen: Systematisierung und Innovationsförderung durch Standardisierung“ wurde die erste ganzheitliche Betrachtung und Analyse des Themenfeldes „Ingenieur-Dienstleistungen“ durchgeführt. Erste ganzheitliche Betrachtung der Thematik Die erarbeiteten Ergebnisse schaffen die Grundlage für ein effizientes Arbeiten in diesem Bereich, da sie die Transparenz von IngenieurDienstleistungen fördern sowie eine Vergleichbarkeit von angebotenen Ingenieur-Dienstleistungen und den sie anbietenden IngenieurDienstleistern ermöglicht. Bei der detaillierten Beschäftigung mit dem Thema und bei den ersten Schritten an die Fachöffentlichkeit wurde allerdings deutlich, dass die Thematik Dienstleistungen sowohl bei den einzelnen Ingenieuren als auch bei Ingenieur-Unternehmen und Ingenieur-Verbänden noch nicht den Stellenwert erreicht hat, den sie aus gesamtwirtschaftlicher Sicht als Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland benötigt. Größerer Stellenwert des Themas gefordert Zudem ist klar geworden, dass die bisherigen Forschungen nur eine erste Grundlage bieten können. Im Folgenden werden weiterführende Fragen und Handlungsbedarfe diskutiert. Die bisherigen Ergebnisse sollen die Gesamtheit der IngenieurDienstleistungen widerspiegeln. Dadurch ist natürlich eine Anwendung auf eine konkrete Ingenieur-Dienstleistung nur mit zusätzlichen Arbeiten möglich. Hier könnte eine Verfeinerung der Ergebnisse für spezifische Ingenieur-Dienstleistungen, z. B. den Bereich Kundendienst, Service, und Wartung ansetzen. Gerade das Phasenmodell könnte für einzelne Ingenieur-Dienstleistungen verfeinert werden, um so eine größere Praxistauglichkeit und vor allem eine einfachere Anwendung in den Unternehmen zu erreichen. Aufgrund eines detaillierten Phasenmodells könnte dann auch das Anforderungsprofil en detail angepasst werden, z.B. Anforderungsprofil für einen Ingenieur im Bereich Kundendienst. Auch die Messung und Sicherung von Dienstleistungsqualität konnte vom Projekt lediglich angeschnitten werden. Dies könnte z. B. durch die Entwicklung von konkreten Kennzahlen auf Basis der allgemeinen Ergebnisse erreicht werden. Hieraus würde dann auf lange Sicht auch eine Zertifizierung von Ingenieur-Dienstleistern möglich werden. Fragen der organisatorischen Einbindung der Dienstleistungserstellung in den gesamten Unternehmensprozess konnten im Projekt nicht beantwortet werden, sind jedoch für den wirtschaftlichen Erfolg nicht unbedeutend. Die Auswirkungen der Stellung des Dienstleistungsgeschäfts im Organigramm des Unternehmens (eigene Abteilung, dem Vertrieb unterstellt oder direkt bei der Geschäftsleitung angesiedelt) oder der finanziel- Handlungsbedarfe: 1. Spezifizierung der Ergebnisse für einzelne IngenieurDienstleistungen 2. Entwicklung von Kennzahlen zur Qualitätssicherung 3. Überprüfung der organisatorische Einbindung in den Unternehmens prozess 94 Ingenieur-Dienstleistungen len und organisatorischen Eigenverantwortlichkeit auf den Markterfolg wären hier Fragestellungen, die zu untersuchen wären. 4. Übertragung der Ergebnisse auf die internationale Ebene Exportfähigkeit sichern Ein weiterer wichtiger Ansatz wäre, die Ergebnisse auf die internationale Ebene zu übertragen. Dabei geht es nicht nur um eine mögliche Anpassung, z. B. des Anforderungsprofils, sondern vor allem auch um die Exportfähigkeit von deutschen Ingenieur-Dienstleistungen. Das bedeutet, dass deutsche Ingenieure in die Lage versetzt werden müssen, ihre fachlich immer noch sehr gute Ausbildung mit den neuen Anforderungen der internationalen Dienstleistungswirtschaft zu kombinieren. Auch muss untersucht werden, wie deutsche Ingenieur-Unternehmen, die im Hinblick auf ihre Größe sowie ihr Angebotsspektrum im internationalen Vergleich eher klein sind, durch unternehmensexterne Kooperationen und Netzwerke den Anforderungen des globalen Marktes besser begegnen können, um dem immer stärkeren Bilanzdefizit im Bereich der Ingenieur-Dienstleistungen entgegenzuwirken. Hierdurch kann ein entscheidender Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland geleistet werden. Über diese weiteren Fragestellungen hinaus muss es Ziel sein, eine stärkere Sensibilisierung der (Fach-)Öffentlichkeit für das Thema IngenieurDienstleistungen zu erreichen. Integration in Aus- und Weiterbildung Dabei sollte die Integration des Dienstleistungsgedanken in die Aus- und Weiterbildung von Ingenieuren ein Handlungsschwerpunkt sein. Dies fängt in der Schule im Technikunterricht an und führt über die Universitäten und (Fach-)Hochschulen bis zu den jeweiligen Weiterbildungsanbietern. Diese hier nun aufgeworfenen Fragen stellen einen Appell an Politik, Verwaltung, Forschung und Lehre sowie intermediäre Organisationen dar, sich dem Thema der Ingenieur-Dienstleistungen verstärkt zu widmen, um so nicht nur den traditionell guten Ruf der deutschen Ingenieure in der Weltwirtschaft zu sichern, sondern auch die Potenziale der deutschen Volkswirtschaft zu unterstützen. Literatur- und Abbildungsverzeichnis 10 LITERATUR- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS Literatur: Acker, R. u.a. (1999): Der Ingenieurberuf in Zukunft: Qualifikationsanforderungen und Beschäftigungsaussichten. Köln. (hrsg. von IMPULS-Stiftung und Institut der deutschen Wirtschaft) Bieberstein, I. (1995): Dienstleistungs-Marketing. Kiehl: Ludwigshafen. Cremer, F. (1952): Was kann ich werden? Männliche Berufe. Essen. Deutsche Bundesbank (2002): Technologische Dienstleistungen in der Zahlungsbilanz. Frankfurt am Main. (Statistische Sonderveröffentlichung 12) (http://www.bundesbank.de/stat/download/stat_sonder/statso12.pdf) DIN, Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.) (1995): DIN EN 10204 Metallische Erzeugnisse - Arten von Prüfbescheinigungen. Ausgabe: 1995-08. Beuth Verlag GmbH: Berlin. DIN, Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.) (1998): Service Engineering: entwicklungsbegleitende Normung (EBN) für Dienstleistungen. Beuth Verlag GmbH: Berlin. 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April 2000: Ingenieur – ein vielseitiger Beruf) 97 98 Ingenieur-Dienstleistungen Abbildungen: Abb. 4.1: Die vier Phasen des Konkurrenzkampfes 21 Abb. 4.2: Bestimmungsfaktoren des komparativen Wettbewerbsvorteils für Ingenieur-Dienstleistungen im MarketingDreieck 24 Abb. 4.3: Die Funktion des Ingenieur-Dienstleisters als Integrationsaufgabe 25 Abb. 4.4: Der Stellenmarkt für Ingenieure im Jahr 2002 differenziert nach Branchen 26 Abb. 4.5: Prozentuale Veränderung der Stellenanzeigen von 2000 nach 2002 27 Abb. 4.6: Angebotene Einsatzbereiche für Ingenieure im Jahr 2002 28 Abb. 4.7: Entwicklung der angebotenen Einsatzbereiche für Ingenieure von 2000 bis 2002 in Prozent 29 Abb. 5.1: Planung des Projektzeitraumes 32 Abb. 6.1: Häufig genannte Unterschiede zwischen Sachgut und Dienstleistung 39 Abb. 6.2: Einordnung komplexer Ingenieur-Dienstleistungen in die Klassifikation 43 Abb. 6.3: Tätigkeitsbeschreibung eines Ingenieurs im technischen Kundendienst unter Zuhilfenahme der Klassifikation 44 Abb. 6.4: Allgemeines Dienstleistung 47 Phasenschema einer Ingenieur- Abb. 6.5: Die fünf Kernkompetenzen eines kundenorientierten Ingenieur-Dienstleisters 51 Abb. 8.1: Konzept für das 1-Tages-Seminar für Entscheider 86 Abb. 8.2: Konzept für das 2-Tages-Seminar für Anwender 87 Abb. 8.3: Die sechs Module des Lehrgangs (Modul 1 – 3) 90 Abb. 8.4: Die sechs Module des Lehrgangs (Modul 4 – 6) 91 Anhang 11 ANHANG 11.1 Beteiligte Partner Die nun folgenden Unternehmensbeschreibungen sind von den beteiligten Partnern selber erstellt worden. 11.1.1 Brankamp Die Unternehmensberatung Prof. Dr. K. Brankamp ist Experte für die systematische Erarbeitung von Lösungen für Probleme bei der Organisation, Unternehmensstruktur, Technik und Produktion. Die Unternehmensberatung verfügt über ein Potential qualifizierter Ingenieure mit technischer, betriebswirtschaftlicher und organisatorischer Ausbildung und Erfahrung in der Lösung betrieblicher Probleme. Die Arbeitsgebiete sind: • Auftragssteuerung/Ablauforganisation • Produktions- und Fabriklogistik • Rationalisierung/Produktivitätssteigerung • Fabrik-/Business-/Unternehmensstruktur • Kernkompetenz/Fertigungstiefe/Investitionen • Benchmarking Seit 1970 hat die Unternehmensberatung über 1.000 Projekte für über 400 Kunden durchgeführt. Prof. Dr. K. Brankamp Unternehmensberatung GmbH Ansprechpartner: Prof. Dr. K. Brankamp, Dipl.-Ing. W. Berger Max-Planck-Str. 9 D-40699 Düsseldorf Tel.: 0211 / 25 07 20 Fax: 0211 / 25 07 220 E-Mail: [email protected] 99 100 Ingenieur-Dienstleistungen 11.1.2 Die Denkfabrik Gruppe – wir beraten, entwickeln und trainieren Unternehmensstrukturen ganzheitlich zu betrachten, sie funktional zu analysieren und wegbegleitend zu realisieren, das ist der Spannungsbogen, den die Denkfabrik Gruppe für ihre Klienten leistet, von der Technologieberatung über Forschung und Entwicklung bis hin zum Training. Dabei verwirklichen die engagierten Mitarbeiter der Denkfabrik als erfahrene Moderatoren den Brückenschlag zwischen dem technisch Machbaren und dem ökonomisch Sinnvollen. Die immer schnelleren Innovationszyklen in der technologischen Entwicklung erfordern flexible, kreative und systematische Denker, die gleichermaßen Wertschöpfung, neue Prozesse sowie moderne Produkte und Dienstleistungen im Visier haben. Bei aller Faszination für neue Techniken ist die Denkfabrik eine Unternehmensgruppe in der seit mehr als fünfundzwanzig Jahren Dienen und Leisten untrennbar miteinander verbunden sind; dazu inhabergeprägt, mit einer persönlichen Note. Die fraktale Denkfabrik lebt von der Teamarbeit! Unsere Klienten (Auswahl): Astrium, Atlanta, Beck & Co., BMW, DaimlerChrysler, Effem, KAEFER Isoliertechnik, Kraft Foods, Meyer Werft, Röhling & Co., Vitakraft. DD Die Denkfabrik Gruppe Ansprechpartner: Dr.-Ing. Dipl.-Wi.-Ing. Tilman Gühring Hochschulring 6 Postfach 34 70 76 D-28359 Bremen D-28339 Bremen Tel.: +49 (0) 421 – 20 15 6 – 0 Fax.: +49 (0) 421 – 20 15 6 – 90 e-mail: [email protected] Internet: http://www.DD-DieDenkfabrik.de Anhang 11.1.3 GFM Gesellschaft für Forschungsund Entwicklungs-Management mbH, München Die GFM ist eine Beratungsgesellschaft, die sich auf die Gestaltung und Implementierung von Managementmethoden und -prozessen für innovative Projekte spezialisiert hat. Schwerpunkte der Arbeit sind: • • • Projektmanagement, Technologie- und Produktstrategien und die Organisation des Projektablaufs in Unternehmen. Die typischen Kundenziele, mit denen wir zu tun haben, sind: • • • • • • • Effizienzsteigerung organisatorischer Abläufe Reduzierung der Komplexität der Projekte Aufbau von angemessenen Planungen Beherrschen von organisatorischen Schnittstellen Verkürzung von Projektlaufzeiten Sicherung von Termin- und Kostentreue und Steigerung der Effektivität der Projektarbeit. Unsere Kunden sind Firmen aus allen Branchen und Größen der produzierenden Industrie und öffentliche Auftraggeber. Branchenschwerpunkte sind Elektronikindustrie, Software-Entwicklung, Medizintechnik sowie die Automobilindustrie mit Zulieferfirmen. Unsere Arbeit in den Kundenprojekten umfasst mehrere Aufgabenfelder, die wir ganzheitlich oder auch als Einzelaufträge abwickeln. Die GFM hat sieben Mitarbeiter, von denen vier langjährige Führungserfahrung haben. Zu Spezialthemen, wie z. B. Logistik- oder Einkaufsfragen, arbeiten wir mit anderen spezialisierten Beratungsunternehmen zusammen. GFM Gesellschaft für Forschungs- und Entwicklungs-Management mbH Wolfratshauserstr. 157a 81479 München Tel.: +49.(0)89.7917174 Fax.: +49.(0)89.7917183 EMail: [email protected] 101 102 Ingenieur-Dienstleistungen 11.1.4 Krehl & Partner Krehl & Partner mit Sitz in Karlsruhe und Baden-Dättwil (Schweiz) gehört zu den führenden Unternehmensberatungen für Value Management in den Bereichen Geschäfts-, Produkt- und Produktionsoptimierung. Das Wissens- und Erfahrungspotenzial aus mehr als 30 Jahren Beratungspraxis und über 3.500 erfolgreichen Projekten von Ingenieuren und Wirtschaftsfachleuten hat sich bei Krehl & Partner zu einem speziellen Leistungspaket verdichtet. Daher ist Krehl & Partner, die mit der Methode des Value Managements arbeitet und diese kontinuierlich verbessert, in der Lage Optimierungspotenziale durch z. B. das Senken der Herstell- bzw. Erstellungskosten von durchschnittlich 25 Prozent zu erreichen sowie die Optimierung und Verbesserung in den Bereichen Qualität, Entwicklung, Funktionalität und Arbeitsorganisation und -ablauf. Hierbei liegt der Fokus von Krehl & Partner auf mittelständischen, produzierenden Unternehmen aller Branchen. Krehl & Partner Unternehmensberatung für Produkt + Technik GmbH & Co. KG Kriegsstraße 113 D – 76135 Karlsruhe Fon: +49 (0) 721 – 830 890 0 Fax: +49 (0) 721 – 85 69 21 e-mail: [email protected] http://www.krehl.net Krehl & Partner (Schweiz) GmbH Mellingerstrasse 207 CH – 5405 Baden-Dättwil Fon: +41 (0) 56 – 430 96 46 Fax: +41 (0) 56 – 430 96 47 e-mail: [email protected] http://www.krehl.net Anhang 11.1.5 Munters Munters ist der weltweit führende Konzern für Luftentfeuchtungsanlagen. Mit Produktionsstätten und Niederlassungen in über 50 Ländern werden unsere Kunden global mit Anlagen und Service vor Ort betreut. Seit über 50 Jahren entwickelt, produziert und vertreibt die Munters GmbH in Hamburg Standardgeräte und kundenspezifische Systeme sowie Anlagen für die effiziente und sichere Entfeuchtung von Luft. Durch konsequente Weiterentwicklung unserer Produkte und Dienstleistungen sichern wir ständig unseren technologischen Vorsprung. Unsere Anlagen entsprechen den höchsten Anforderungen natürlich auch im Umweltschutz und Qualität. Präzise Einhaltung der geforderten Parameter auch unter schwierigsten Bedingungen sind durch Microprozessorsteuerungen und die Munterstechnologie für uns selbstverständlich. Unser Außendienst- und Servicenetz sichert flächendeckend den direkten Kontakt zum Kunden. Wir sind in Ihrer Nähe wenn sie uns brauchen. Munters GmbH Ansprechpartner: Klaus Schulze Hans-Duncker-Strasse 14 Postfach 80 07 80 D-21035 Hamburg D-21007 Hamburg Tel.: +49 (0) 40 – 73 416 160 Fax.: +49 (0) 40 – 73 416 161 e-mail: [email protected] Internet: http://www.munters.de 103 104 Ingenieur-Dienstleistungen 11.1.6 VDI-Gesellschaft Entwicklung Konstruktion Vertrieb Kreativität für den Fortschritt Produktinnovationen haben für unsere Unternehmen höchsten Stellenwert. Der schnelle Wandel durch technologische Neuerungen, verändertes Markt- und Kundenverhalten sowie die Verschiebung gesellschaftlicher Prioritäten führen dazu, dass Produkte von heute bereits morgen den Kundenansprüchen nicht mehr genügen. Die Miniaturisierung, neue Werkstoffe oder neue Fertigungstechnologien ermöglichen Funktionsintegrationen, die noch vor kurzem undenkbar waren. Unterstützt durch die Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnik entstehen so schnell eine Vielzahl von Produktvarianten, deren Komplexität durch Systematik und Methodik überschaubar gestaltet werden muss. Berücksichtigt werden muss nicht nur die Funktionalität, sondern auch die Gestaltung, die Servicefreundlichkeit und die weitgehende Wiederverwertbarkeit. Das so entstehende Produkt in seiner gesamten Komplexität muss dem Kunden überzeugend „verkauft" werden. Dieser komplexen Aufgabenstellung hat sich die VDI Gesellschaft Entwicklung Konstruktion Vertrieb (EKV) verschrieben. Sie fokussiert ihre Arbeitsschwerpunkte auf die Fachbereiche: • Entwicklung und Konstruktion • Getriebetechnik • Schwingungstechnik • Technischer Vertrieb Vorsitzender: Prof. Dr.-Ing. Bernd-Robert Höhn Geschäftsführer: Dr.-Ing. Kurt Redeker Anschrift: VDI-Gesellschaft Entwicklung Konstruktion Vertrieb Graf-Recke-Str. 84 D - 40239 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211 62 14-2 31 E-Mail: [email protected] Anhang 11.1.7 VDI-Gesellschaft Systementwicklung und Projektgestaltung Die VDI-Gesellschaft Systementwicklung und Projektgestaltung (GSP) fördert praxisorientierte Vorgehensmethoden für die Entwicklung und Optimierung von Produkten, Dienstleistungen, Prozessläufen und Strukturen, in dem sie von Fachausschüssen entsprechende Richtlinien/Unterlagen erarbeiten lässt und deren Anwendung durch Veranstaltungen, Publikationen sowie durch Beratung unterstützt. Zielgruppen der GSP sind Fachleute verschiedener Disziplinen und deren Führungskräfte in Organisationen der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Öffentlichen Hand. Die Aufgabenschwerpunkte der GSP werden in speziellen Kompetenzfeldern betreut: • Wertanalyse / Valuemanagement • Qualitätsmanagement • Zuverlässigkeitsmanagement • Projektmanagement Durch problemorientierte Vernetzung von Arbeitsinhalten und Nutzenaspekten unterstützen die Kompetenzfelder ganzheitlich optimierte Problemlösungen. Vorsitzender: Dipl.-Ing. Dieter Bantleon Geschäftsführer: Dr.-Ing. Kurt Redeker Anschrift: VDI-Gesellschaft Systementwicklung und Projektgestaltung (GSP) Graf-Recke-Straße 84 D-40239 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211 62 14-2 62 Fax.: +49 (0)211 62 14-1 55 E-Mail: [email protected] 105 106 Ingenieur-Dienstleistungen 11.1.8 Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums Das VDI-Technologiezentrum ist eine Einrichtung des Vereins Deutscher Ingenieure und vor allem im Auftrag und mit Unterstützung des BMBF tätig. In der Abteilung „Zukünftige Technologien Consulting” des VDITechnologiezentrums sind ein Großteil der technologiebegleitenden und forschungspolitischen Beratungsaufgaben zusammengefasst. ZTC bietet ein Integriertes Technologie- und Innovationsmanagement (ITIM) als Beratungsleistung an, das Mehrwert durch Strategische Intelligenz generiert mit dem Ziel, technische und gesellschaftliche Entwicklungen unter Berücksichtigung aller Technik begleitenden Perspektiven zu erfassen und zu Visionen zusammenzufügen. ZTC bietet beratende Dienstleistungen für Politik & politische Administration, Industrie & KMU sowie Kapitalgeber & Versicherungen. ZTC ist in seinen Beratungsleistungen unabhängig. An erster Stelle steht die Nutzenmaximierung für den Kunden. Es werden keine Standardprodukte verkauft, sondern ZTC entwickelt maßgeschneiderte Lösungen nach den speziellen Anforderungen des Auftraggebers. Das Mitarbeiterteam ist multidisziplinär zusammengesetzt. Durch eine geeignete Zusammenstellung von Projektteams für die zu bearbeitenden Arbeitspakete erhöht sich die fachliche und methodische Flexibilität für den Auftraggeber. Kernkompetenzen: • technologisches und sozioökonomisches Trend-Wissen • breites technologisches Know-how • langjährige Erfahrung in der Beratung von Entscheidern • Strategieentwicklung und Umsetzung aus einer Hand • Methodenspektrum für visionäre Fragestellungen Abteilungsleiter: Dr. Dr. Axel Zweck Anschrift: Graf-Recke-Straße 84 D-40239 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211 62 14-5 36 E-Mail: [email protected] Internet: www.zt-consulting.de Anhang 11.2 Projektbeirat • Dipl.-Ing. Dieter Bantleon Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Systementwicklung und Projektgestaltung • Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Rudolf A. Bauer Technische Universität München • Dipl.-Ing. Kai Bohn team b-quadrat, Ingenieurgesellschaft für technisches Dokumentationsmanagement mbH • Dipl.-Wirt.-Ing. Lutz Demuß Verein Deutscher Dienstleistungsingenieure e.V. • Dipl.-Ing. Axel Fischer DEMAG Cranes & Components GmbH • Dipl.-Ing. MBE Tim Gudzend Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation, Stuttgart • Prof. Dr. Bernd Günter Düsseldorfer Institut für Dienstleistungsmanagement an der HeinrichHeine-Universität Düsseldorf • Dipl.-Ing. MBM BBA Christian Harting Christian Harting Consulting + Training • Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Peter Hermann Wilhelm Karmann GmbH • Dr. Kurt Hornschild Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW Berlin) • Dr. Dieter Lemiesz ehem.Vorstandsmitglied der Mannesmann Demag Krauss-Maffei AG • Prof. Birgit Mager Fachbereich Service-Design an der Fachhochschule Köln • Ing. Helmut Müller DEUTZ AG • Dipl.-Ing. Michael Rogalla VDI, Ruhrbezirksverein • Dipl.-Kfm. Jochen Schlei Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing, an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 107 108 Ingenieur-Dienstleistungen 11.3 Klassifikation 11.3.1 Klasse Analysieren Definition: Systematisches Untersuchen eines Sachverhaltes nach bestimmten Kriterien unter Berücksichtigung seiner Teilaspekte. Erläuterung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Zustandsbeschreibung Untersuchungsmethode wählen Untersuchungsplan erstellen Bestandsaufnahme Beurteilung/Bewertung Ursachenermittlung Abschlussbericht Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Analyse von Arbeitsplätzen Integrierte Stärken-/Schwächenanalyse Analyse von Geschäftsabläufen Kundennutzen- und Zufriedenheitsanalysen Analyse von Produktionsabläufen Lieferantenbeurteilungen Arbeitsmarktanalyse Machbarkeitsstudie Auftragsmessung Marktanalyse Bedarfsprognosen Sachverständigenleistungen Bestandsaufnahmen Vorinvestitionsstudien Fehleranalyse Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 11.3.2 Klasse Beraten Definition: Methodische, wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen, Hilfestellungen und Entscheidungsvorschläge durch eine außenstehende Fachkraft mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe. Erläuterung: Eine Beratung kann sich in folgende Schritte gliedern: Analyse – Bewertung – Konzept/Lösung – Präsentation – Bericht Vgl. Richtlinie VDI 3922 Anhang Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Angewandte wissenschaftliche und techni- Energieberatung sche Beratungsdienste Begleitung von Reorganisationsprozessen Hardwareberatung Beratung bei Betriebsorganisation und -abwicklung Innovationsberatung Beratung bei Neubauvorhaben Marktberatung Beratung bei der Planung, Ausführung und Physikalische Umwelttechnik und Unterhaltung von Betriebsanlagen -beratung Beratung bei Produktentwicklung, -optimierung Standortberatung EDV-Beratung Technische Unternehmensberatung Zerspannungsberatung Verhandlungen (Übernahme) 11.3.3 Klasse Berechnen Definition: Ermitteln/Auslegen von wirtschaftlichen und technischen Größen für entwickelte oder in Entwicklung befindliche Produkte und Leistungen unter Berücksichtigung von Umfeldinformationen. Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Auftragsabrechnung / Fakturierung Auslegung von Bauteilen Berechnung von Schadstofftransport und -ausbreitung Festigkeitsberechnungen Leistungsrechnung Statische Berechnungen Stücklisten 11.3.4 FEM-Berechnungen: Belastungsberechnungen, Betriebsfestigkeitsberechnungen, Bruchmechanische Berechnungen, Dynamische Berechnungen, Elektromagnetische Berechnungen, Fluiddynamik (CFD), Lebensdauerberechnungen, Maschinendynamische Berechnungen und Auslegung, Mehrkörperdynamik (MKS), Modellierung (Postprocessing), Optimierung, Sonstige FEM – Berechnungen, Statische Berechnungen (linear oder nichtlinear), Wärmeleitung Klasse Dokumentieren Definition: Alle schriftlichen Ausarbeitungen, die dem systematischen Sammeln, Auswerten und Speichern von Informationen und Dokumenten dienen sowie der Beschreibung und Darstellung von Produkten, Prozessen und Leistungen, deren Funktionen, Wirkungen und Wechselbeziehungen. 109 110 Ingenieur-Dienstleistungen Siehe Richtlinie VDI 4500 Blatt 1 Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Aufstellung einer Leistungsübersicht (vgl. Leistungsverzeichnis) Erstellung von Verhandlungsprotokollen Bereitstellung von Betriebs- und Instandsetzungshandbüchern Fachübersetzungen Erstellung eines „wasserdichten“ Lastenheftes CAD-Dienstleistungen (Bestandspläne, Fertigungszeichnungen erstellen CAD-Fertigzeichnungen, Digitale BildverGeodätische/Geografische Informationsarbeitung, Explosionszeichnungen) systeme Erstellung von Bedienungsanleitungen, Servicehandbüchern, Gebrauchsanleitungen, Instandsetzungsanleitungen, Montageanleitungen, Schulungshandbüchern, Ersatzteilkatalogen, Bestandsplänen und Produktkatalogen, Technischen Verkaufsunterlagen, Interaktiven CD-ROMAnwendungen, Interaktiven Anwendungen für das WWW oder Intranet Handbucherstellungen Kartographische Dienste Klassifizierung von Produkten Nachschlagewerke erstellen Naturwissenschaftliche Produkte Support individueller Zeichnungs- und Dokumentenverwaltung Technische Dokumentation Erstellung von Lade-, bzw. Stücklisten 11.3.5 Unterrichtmaterial Klasse Einkaufen / Beschaffen Definition: Bereitstellen aller für die Leistungserstellung im Unternehmen notwendigen Produktionsfaktoren/Investitionsgüter unter Berücksichtigung der Faktoren Qualität, Zeit und Kosten. Erläuterung: Unter diese Definition fallen sowohl die Beschaffung von Sachgütern, Betriebsmitteln oder Handelsware zu betrieblichen Zwecken als auch Anlagegüter, Arbeitskräfte, Kapital, Dienstleistungen, Rechte und externe Informationen. Zu den Aufgaben zählen Bezug, Lagerung und innerbetrieblicher Gütertransport. Teilaufgaben sind: 1. Bestimmung der Einkaufsstrategie und der Einkaufsziele 2. Lieferantensuche und -analyse 3. Angebotseinholung und -prüfung bzw. Ausschreibungen 4. Vorbereitung und Durchführung von Einkaufsverhandlungen 5. Überwachung des Wareneingangs 6. Optimierung des Bestellverfahrens und der Beschäftigungslogistik Anhang Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Globaler Einkauf Handel Materialwirtschaft Zentraleinkauf 11.3.6 Klasse Entwickeln Definition: Verwerten von natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungsergebnissen und ökonomischen Erkenntnissen zur Neu- bzw. Weiterentwicklung von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen. Siehe auch: Richtlinie VDI 2014, Blatt 2, Seite 4 Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Basic-Engineering Produktentwicklung Design Softwareentwicklung für Automatisierungslösungen Engineering Softwareentwicklung, -anpassung, umstellung Endproduktentwicklung Softwareentwicklung: Datenbankanwendungen Entwicklung von Automatisierungslösungen Softwareentwicklung: Datenübernahme/Datenkonvertierung Entwicklung neuer technischer Lösungen Strategieentwicklung Entwicklung von Systemlösungen Systementwicklung Entwicklung von Technik- und technologiepolitischen Netzwerken Verkehrsinfrastrukturdesign Entwicklung von Verkehrsleittechniken Verkehrsnetzentwicklung Entwicklung Technischer Ausrüstung 11.3.7 Klasse Forschen Definition: Systematische Suche nach neuen Erkenntnissen, Technologien und Anwendungsfeldern mit wissenschaftlichen Methoden. Erläuterung: Die Gestaltung eines Forschungsprozesses: 111 112 Ingenieur-Dienstleistungen 1. Planung: Zielplanung, Mittelplanung, Projektplanung (inkl. Methodenwahl) 2. Organisation 3. Kontrolle 4. Bericht Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Auftragsforschung Literaturrecherchen Forschungs- und Entwicklungsdienste im Bereich der physikalischen Wissenschaften, im Bereich der Chemie und Biologie, im Bereich der Ingenieurtechnik und Technologie, im Bereich der Agrarwissenschaften, im Bereich der medizinischen Wissenschaften und Pharmakologie Patentrecherche Laborversuche Suche nach neuen Produkten und Technologien 11.3.8 Produktrecherche Produkttests Prototypenbau Suche nach neuen Verwendungen und Märkten Klasse Inbetriebnehmen Definition: Planen, Durchführen und Überwachen aller Aktivitäten zwischen der Erreichung des Montageendes und der Aufnahme des planmäßigen Betriebs im Sinne einer „Erstanfahrt“. Erläuterung: Inbetriebnehmen ist die erstmalige Benutzung eines Produktes durch seinen Endbenutzer. Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Inbetriebnahme 11.3.9 Maschineninstallation Klasse Instandhalten Definition: Maßnahmen zur Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustandes sowie zur Bewahrung und Wiederherstellung des Soll-Zustandes einer Maschine oder Anlage. Erläuterung: Die Maßnahmen werden untergliedert in: 1. Wartung Anhang 2. Inspektion 3. Instandsetzung Die Wartung umfasst alle Maßnahmen zur Bewahrung des SollZustandes von technischen Mitteln eines Systems. Die Inspektion umfasst Maßnahmen zur Beurteilung des Ist-Zustandes von technischen Mitteln eines Systems. Die Instandsetzung umfasst Maßnahmen zur Wiederherstellung des SollZustandes von technischen Mitteln eines Systems. Siehe auch DIN 31051 und Richtlinie VDI 2895, S. 2 Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Denkmalpflege Fernwartung und -betreuung von Firmennetzen Umstellung und Anpassung der Gasversorgung im privaten, gewerblichen und industriellen Bereich Fernwartung der Sicherheitssysteme Schall-/Erschütterungsschutz Gebäude- und Altbausanierung Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination Naturschutz- und Landschaftsschutzdienste Softwarewartung, -instandsetzung Optimierung von Netzwerkinfrastruktur und Datendurchsatz Wartungsservice Wartung aller Netzkomponenten 11.3.10 Klasse Kalkulieren Definition: Zusammenfassen von Kosteninformationen zur Bewertung und Steuerung von Prozessen und zur Vorbereitung von Entscheidungen Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Angebotskalkulation Preiskalkulation Kosten- und Wirtschaftlichkeitsrechnung Produktkalkulation Kostenermittlung 113 114 Ingenieur-Dienstleistungen 11.3.11 Klasse Konstruieren Definition: Methodisches Ausarbeiten von geplanten und entwickelten Lösungen und technischen Erzeugnissen unter Berücksichtigung von Fertigungsmöglichkeiten, Zeit und Kosten; auch der technische Entwurf (Konstruktionszeichnung). Erläuterung: 1. Planen (Klären der Aufgabenstellung, Zusammentragen der Anforderungen) 2. Konzipieren (Aufstellen von Funktionsstrukturen und Suchen nach passenden Lösungsprinzipien, Beurteilen der Lösungsprinzipien) 3. Entwerfen (Entwickeln einer Baustruktur nach technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten) 4. Ausarbeiten (Konkretisieren des Entwurfs, Erarbeiten von Fertigungsunterlagen) Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Änderungskonstruktion CAD-Konstruktionen Konstruieren nach Baukastenprinzip Konstruktion für den KFZ-Bau, für den Maschinenbau, für den Schienenfahrzeugbau, für den Schiffs- und Schiffsmaschinenbau, für die Elektrotechnik/Elektronik Variantenkonstruktion 11.3.12 Klasse Logistik durchführen Definition: Aufbau und Betrieb von Flusssystemen, die die Produktionsstätten und die konsumtiven Verbrauchsorte eines Wirtschaftssystems miteinander verknüpfen und den störungsfreien Informations-, Material-, Energieund Produktfluss gewährleisten. Erläuterung: Die Logistik soll sicherstellen, dass die benötigten Güter zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der richtigen Menge und in der richtigen Qualität zur Verfügung stehen. Um dieses Ziel zu erfüllen, erbringt die klassische Logistik insbesondere Lager-, Transport- und Umschlagsleistungen. Ein Logistik-Arbeitsplan gliedert sich wie folgt: 1. Standort-Bestimmung 2. Orientierungsphase 3. Analyse Ist-Zustand 4. Definition Soll-Zustand 5. Planung 6. Beschluss zur Durchführung Anhang 7. Realisierungsphase 8. Revision und Kontrolle Siehe auch Richtlinie VDI 2520 Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Anlagenlogistik Lagern Citylogistik Lieferpartnerschaften Distributionslogistik Marketinglogistik Gefahrgut-Handling Materialwirtschaft Gewährung von Transportsicherheit Musterabwicklung Industrielogistik Produktions- und Fabriklogistik Innerbetriebliche Logistik Technische Logistik Kommissionieren Verkehrslogistik Konfektionieren Verpackungslogistik 11.3.13 Klasse Managen Definition: Planen, Steuern und Controlling von Unternehmens- und Wertschöpfungsprozessen mit Leitungs- und Personalführungsfunktionen, sowie die Integration interner und externer Ressourcen. Erläuterung: Aufgaben: Werkzeuge: Medium: - für Ziele sorgen - organisieren - entscheiden - beurteilen / messen / kontrollieren - fördern von Menschen - Sitzungen - Reports / Schriftliche Kommunikation - Job Design & Assignment Control - persönliche Arbeitsmethodik - Budget und Budgetierung - Leistungsbewertung - „Systematische Müllabfuhr” - Kommunikation (nach Malik 1997) 115 116 Ingenieur-Dienstleistungen Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Anlagenmanagement Projektleitung Auftragssteuerung/Ablauforganisation Projektsteuerung Beschaffungsmanagement Prozessmanagement Betriebsführung Prozessoptimierung Betriebsmanagement Prozessorganisation Energiemanagement /-organisation Qualitätsmanagement Gebäudemanagement (Facility Management) Real-Estate-Management General Contracting Risikomanagement Informationsmanagement Subcontract Management Interimsmanagement Task-Force-Projektabwicklung Kostensenkendes Beschaffungsmanagement Technologiemanagement Kosten- und Terminsteuerung Transportmanagement Planmanagement Umweltmanagement Projektabwicklung Unternehmensführung 11.3.14 Klasse Marketing durchführen Definition: Die systematische Ausrichtung aller Unternehmensfunktionen an den Bedürfnissen der Abnehmer unter Nutzung von Instrumenten zu deren Erschließung, Beeinflussung und Gestaltung. Erläuterung: Marketingfunktionen sind: 1. Transaktionsfunktionen (Ein-/Verkauf, Risiko) 2. Unterstützungsfunktionen (Finanzierung, Information) 3. Logistikfunktion (Lagerung, Transport) Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Beschaffungsmarketing Umsetzungsstrategien Brand-Consulting Öffentlichkeitsarbeit Patentmarketing Anhang 11.3.15 Klasse Montieren Definition: Zusammenbau von Elementen (Teile, Baugruppen, Komponenten, Teilsysteme) zu Produkten, Systemen oder Anlagen. Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Aufbau einer Produktionsanlage Firewall-Installationen Installation von EDV-Netzwerken Maschineninstallation Teleinstallation Montage (Sicherung von Einsatzstoffen, Bereitstellung von Betriebsmitteln, Lieferung von Montageeinheiten, Maschinen-, Betriebs- und Werksumzüge, Neuinstallation von Maschinen und Anlagen) Zusammenbau von Systemkomponenten zu einem fertigen Produkt 11.3.16 Klasse Planen Definition: Erarbeiten von Aktivitäten und deren Reihenfolge zur Erreichung eines festgelegten Ziels unter den Prämissen Funktionalität/Wirkung, Zeit und Kosten. Erläuterung: Gliederung in: 1. Zielbestimmung/Zielsetzung 2. Informationsbeschaffung/Situationsanalyse 3. Detail- und Maßnahmenplanung 4. Ideenfindung 5. Ideenauswahl 6. Alternativaufstellung und Bewertung der Maßnahmen bzw. Entscheidungen 7. Implementation 8. Kontrolle und Auswertung der Ergebnisse Siehe Richtlinie VDI 2220 Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Ablaufplanung Konzipierung von Fertigungslinien Anlagenbau (Planung) Maßnahmenpläne Ausarbeitung von Lagerkonzepten Montageplanung Bedarfsplanung Objektplanung Bioenergie- und Ökologiekonzepte Planung von EDV-Netzwerken Brandschutzkonzepte Produktplanung und -konzeption 117 118 Ingenieur-Dienstleistungen Entwicklungs- und Erschließungsplanung Projektplanung Erarbeitung betriebsspezifischer Sicherheitskonzepte Prozessplanung Erstellung von Konstruktionsplänen Prüfplanung Erstplanung Sanierungskonzepte Fertigungsplanung Stadt-, Regional- und Verkehrsplanung Konzeption von Umweltverträglichkeitsuntersuchungen Umwelt- und Landschaftsplanung Konzeptionierung von Automatisierungslösungen Verkehrsinfrastrukturplanung Verkehrsplanung 11.3.17 Klasse Prüfen Definition: Abgleich zwischen einem vorgefundenen Ist-Zustand eines Produktes, eines Prozesses oder einer Dienstleistung und dem definierten SollZustand mit anschließender Bewertung eventueller Abweichungen/Differenzen. Erläuterung: Eine Prüfung dient in den Phasen des Materialkreislaufs der Eigenschafts-, Qualitäts- und Sicherheitsanalyse von Materialien und der Beurteilung ihrer funktionellen, wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Anwendung. Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Abnahmeprüfungen Low-Level-Untersuchungen Altlastenuntersuchungen Messung und Bewertung von Arbeitsumweltfaktoren Angebotsprüfung in technischer und kaufmännischer Hinsicht Ökologie-Controlling Auditierung Planprüfung CAQ (Computer Aided Quality Control) Sachverständigenprüfungen CE-Prüfung SPC (Statistische Prozess Kontrolle) Deponiestandort- und Altlastuntersuchungen Technische Inspektion Eignungsprüfungen Überprüfung und Abnahme von Auftragsarbeiten und technischen Dienstleistungen Inventarkontrolle Kataster/ -verträglichkeitsprüfungen Überprüfung der Leistungsdaten Lärm- und Schadstoffuntersuchungen Werkstoffprüfung Leistungsmessungen Anhang 11.3.18 Klasse Recyceln/Entsorgen Definition: Sammeln, Sortieren sowie der Abtransport und die geregelte Entsorgung von Abfallstoffen aller Art – Wiedereinführung verbrauchter Endprodukte in den Wirtschaftskreislauf als Rohstoff zur Herstellung neuer Produkte Siehe Richtlinie VDI 2243 Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Abgasreinigung Kanalisationsdienste Abfallbeseitigung Rekultivierung/Renaturierung Abfallvermeidungsdienste Sanitärdienste Abwasseraufbereitung Sonderabfallbeseitigung Abwasserbeseitigung Wasserversorgungsdienste Altlastenbearbeitung Wertstoffrückgewinnung Altlastenentsorgung 11.3.19 Klasse Schulen/Trainieren Definition: Planmäßiges Durchführen von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zur gezielten Vermittlung von Wissen, Methoden, Fähigkeiten und Verhaltensweisen und der Befähigung, diese ergebnisorientiert umzusetzen. Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Ausbildung und Einweisung von Personal Schulung von Sicherheitsbeauftragten Kundenschulung Telelearning Personalschulung Verhaltensergonomische Schulungen Seminare Verkaufsseminare Sicherheitstechnische Untersuchungen Workshops 11.3.20 Klasse Umsetzen/Realisieren Definition: Alle organisatorischen und technischen Maßnahmen zur Erstellung von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen. 119 120 Ingenieur-Dienstleistungen Erläuterung: Zur Produktion zählen neben der Leistungserstellung im fertigungstechnischen Sinne auch die Bereitstellung von Dienstleistungen und die „Herstellung“ von Informationen (z. B. Ideen-Produktion). Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Aufbau eines Security Centers Produktherstellung Betrieb von Messnetzen und Messstationen Programmierung Betrieb eines Kraftwerkes oder einer Produktionsanlage Realisierung von Sicherheitskonzepten Datenverarbeitung Richtliniengerechte Abwicklung Einsatz neuer Fertigungstechnologien Teleprogrammierung Montagesteuerung Vermessung 11.3.21 Klasse Vermitteln Definition: Bereitstellung von Wissen über vorhandene Leistungen und Möglichkeiten (Potentiale, Produkte, Informationen) und die Anbahnung von deren Nutzung durch den Nachfrager. Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Arbeitnehmerüberlassung Informationsbroking Arbeitsvermittlung Kapazitätsvermittlung Auswahl von Personal Kooperationsbörse für finanzierungsfähige Verbundprojekte Auftragsakquisition Lieferantenauswahl Bonitätsauskünfte Private Arbeitsvermittlung Datenbankdienste Technologietransfer Ermittlung qualifizierter Lieferanten Vermittlung von Kooperationspartnern 11.3.22 Klasse Vertreiben Definition: Alle Aktivitäten zur Vorbereitung, Anbahnung, Durchführung und Abwicklung absatzorientierter Tätigkeiten. Anhang Erläuterung: Siehe auch Richtlinie VDI 4501 und die VDI Empfehlung „Anforderungsprofil für Vertriebsingenieure“ (VDI 1994). Beispiele: Ingenieur-Dienstleistungen (Beispiele) Angebotsbearbeitung Messeauftritt Gewinnung von Marktinformationen Neukundenakquisition Key-Account-Management Produktpräsentation Leasing Verkauf Lieferung technischer Ausrüstung Vertrieb und Support von CAD-Systemen 121 122 Ingenieur-Dienstleistungen 11.4 Expertenanforderung an den kundenorientierten Ingenieur-Dienstleister 11.4.1 Fachlich-methodische Anforderungen Ingenieurausbildung (Dipl.-Ing. (FH/TH)) Methodenwissen Branchen-/ Produkt-/ Prozesswissen Betriebswirtschaftliche Kenntnisse Marketingkenntnisse Kenntnisse aus dem Bereich der Marktanalyse Kenntnisse aus dem Bereich der Marktbearbeitung Kenntnisse aus dem Bereich des Angebots- und Auftragswesens Kenntnisse aus dem Bereich des Vertriebs und der Verkaufstechnik Kenntnisse aus dem Bereich des Kundendienstes und Services Kenntnisse aus dem Bereich der unternehmensinternen Zusammenarbeit Sprachkenntnisse Landeskenntnisse über Einsatzland - Fähigkeit zur fachlichen Bewältigung der Berufsanforderungen Angewandte Methoden im Unternehmen Aufgabenspezifisch Strategische Unternehmensplanung, Grundlagen der Personalwirtschaft, Wirtschaftlichkeitsanalysen, Teamkommunikation Planung, Strategie, Controlling, Total Quality Management Markt- und Kundenanalysen, Beschaffungsstrategien, Konkurrenzanalyse, Rechnungswesen Strategien, Marktsegmentierung, Management von Geschäftsbeziehungen Auftragsvergabeverfahren, Angebotsformen, Wirtschaftlichkeitsanalysen, Kosten- und Leistungsrechnungen, Vertragsgestaltung, rechtliche Grundlagen, Projektorganisation, -management und kooperation, Auftragsabwicklung und -controlling Vertriebskonzepte, -wege, -organisation, kooperationen, -controlling, Verkaufspsychologie, Beratungs- und Verhandlungstechnik, Präsentationstechnik, Zeitmanagement Instandhaltungsmanagement, Ersatzteilwesen, Serviceverträge und Outsourcing, Service-Logistik, Zufriedenheits- und Beschwerdemanagement Internes Marketing, Koordinationsmethoden, Innovations- und Kreativitätsförderung Verhandlungssicheres Englisch Landeskunde (Sitten, Gebräuche), Rechtliche Grundlagen im anderen Land Anhang 11.4.2 Management-Anforderungen Unternehmensorientiertes Denken - - - Fähigkeit zum Analysieren und Bewerten Koordinationsfähigkeit - Fähigkeit zum prozessorientierten Arbeiten Sorgfaltspflicht Entscheidungsfähigkeit - Durchsetzungsvermögen - Verhandlungsgeschick - Präsentationsfähigkeit - Erfolgs- und Umsetzungsorientiertes Denken, Strategisches Denken, Innovationsfähigkeit, Risikobereitschaft, Kundenorientiertes Denken (Eingehen auf die Kundenwünsche, Spürsinn: für neue Trends, Entwicklungen und Kundenwünsche), Fähigkeit zu vernetztem Denken, kombinatives Denken, Flexibilität (Bereitschaft, alte Vorgehensweisen zu verlassen, Vielseitigkeit der Einsatzfähigkeit von Mitarbeitern, Vorhandensein eines zeitlichen Spielraums, um neue Projekte anzugehen, geistige Beweglichkeit), Ziel- und Prioritätenorientierung (Kosten- und ertragsorientiertes Arbeiten, Geradlinigkeit, Konsequenz im Handeln und der Methodik) Schnell neue und komplexe Zusammenhänge erkennen, beschreiben und bewerten können Probleme und Potentiale erkennen können Fähigkeit, die inner- und zwischenbetrieblichen Kooperationen zu initiieren, zu steuern und durchzuführen, z. B. Koordination zwischen Kapazitäten und Nachfrage, Fähigkeit des Managements der kurzfristigen Nachfragesteuerung, Fähigkeit, ein geeignetes Team zusammenzustellen und Ziele zu überbringen Übergreifende Prozesskenntnisse, Konsequente und methodische Prozessbetreuung, Abteilungsübergreifendes Denken Loyalität in der Kundenbeziehung Fähigkeit zum Projektcontrolling Entscheidungen treffen Entscheidungen intern und mit dem Kunden herbeiführen Überzeugen Standhaftigkeit Zielorientierung (ganzheitlich auf das Projekt) Vermögen, die Machbarkeit der Entscheidung/Vorschläge einzuschätzen Fähigkeit, die Verhandlungen ziel- und erfolgsorientiert zu führen Fähigkeiten, Dinge zu visualisieren und bildhaft darzustellen Fähigkeit, Botschaften zielgruppenorientiert zu vermitteln 123 124 Ingenieur-Dienstleistungen 11.4.3 Kommunikative Anforderungen Moderationsfähigkeit Kommunikationsfähigkeit - - 11.4.4 Fähigkeit, Moderationstechniken anzuwenden Fähigkeit, Diskussionen zielorientiert zu leiten Fähigkeit, die Kompetenz des eigenen Unternehmens zu kommunizieren, Fähigkeit, mit dem Kunden Problemlösungsansätze zu besprechen, Fähigkeit zu empfängerorientierter Kommunikation, Dialogfähigkeit (kann aufmerksam zuhören, kann eigene Ziele gut präsentieren, fasst Kernpunkte von Diskussionen treffend zusammen), Rhetorisch-didaktische Fähigkeiten, Fähigkeit die üblichen Kommunikationsmedien zu nutzen Soziale Anforderungen Kooperationsfähigkeit, Fähigkeit zur Teamentwick- lung - Erkennen und Fördern von Mitarbeiterpotentialen, Mittragen von Entscheidungen, Förderung der gemeinsamen Teamziele, Fähigkeit, zu einem konstruktiven Arbeitsklima beizutragen Kompromissfähigkeit Sensibilität und Einfühlungsvermögen 11.4.5 Persönliche Anforderungen Gute Allgemeinbildung Kreativität und Offenheit, Aufgeschlossenheit für Neues - Selbstständigkeit und Selbstorganisationsfähigkeit Leistungsbereitschaft - Lernbereitschaft - Zuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft - Breit angelegtes Wissen Für neue Einflüsse von Außen und von Innen, Bereitschaft, Neues und neue Techniken kennen zu lernen und anzuwenden, Bereitschaft zur aktiven Suche nach neuen Lernfeldern, Bereitschaft zum Verlassen traditioneller Schemata und Arbeitsmuster, Improvisationstalent, Eigeninitiative und eigenverantwortliches Handeln Fähigkeit zu zielorientiertem Arbeiten Fähigkeit zu eigenverantwortlichem Arbeiten Wille zu flexiblem Arbeiten, wobei die Kundenorientierung eine hohe Gewichtung hat und über persönlichen Interessen stehen kann. Ist aufgeschlossen gegenüber neuen Verfahren/ Methoden, Zeigt Bereitschaft zur persönlichen Veränderung und Weiterentwicklung, Lernt aus Fehlern Hält Zusagen gegenüber Kunden als auch gegenüber der Geschäftsstelle und den Mitarbeitern, Permanenter Abgleich erreichter Ergebnisse mit den Wünschen und Anforderungen des Kunden Übernimmt Verantwortung für Ausarbeitung/Umsetzung von Leistungen und getroffenen Anhang Flexibilität - Motivation - Entscheidungen Erreichbarkeit Reaktionsschnelle Termintreue Passt sich neuen Situationen rasch an (Arbeitsinhalte, Einsatzorte) Vorbildfunktion Kann andere begeistern und überzeugen, Weckt Potentiale bei Mitarbeitern und unterstützt bei deren Erschließung Ist selbst begeisterungsfähig Fähigkeit, zu delegieren Freundlichkeit Positives Denken Glaubwürdigkeit/ Seriosität/ Vertrauenswürdigkeit Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 125 1