Auf Burg Bruch REISEFÜHRER 2012 / 2013 DIE SPIELZEIT SEHENSWERTES GESCHICHTE UNTERHALTUNG PRAKTISCHES J E TZ T rt e n mit Ka s i d e rund in t i p ps ! Auf Burg Bruch Ensemble Damen Therese Affolter Liliane Amuat Elisabeth Augustin Jasna Fritzi Bauer Andrea Clausen Kirsten Dene Annemarie Düringer Stefanie Dvorak Sarah Viktoria Frick Regina Fritsch Brigitta Furgler Maria Happel Dorothee Hartinger Sabine Haupt Alexandra Henkel Mavie Hörbiger Corinna Kirchhoff Katharina Lorenz Dörte Lyssewski Birgit Minichmayr Petra Morzé Elisabeth Orth Caroline Peters Barbara Petritsch Christiane von Poelnitz Sylvie Rohrer Yohanna Schwertfeger Dunja Sowinetz Catrin Striebeck Adina Vetter Johanna Wokalek Bibiana Zeller Gäste Sophie-Christine Behnke Margit Carstensen Jana Horst Melanie Kretschmann Sandra Lipp Sunnyi Melles Karin Pfammatter Elisa Plüss Anne Ratte-Polle Anna Starzinger Bettina Stucky Sara Zangeneh Herren Sven-Eric Bechtolf Bernd Birkhahn Klaus Maria Brandauer Franz J. Csencsits Sven Dolinski Detlev Eckstein Lucas Gregorowicz Philipp Hauß Michael Heltau Daniel Jesch Marcus Kiepe Ignaz Kirchner Peter Knaack Hans Dieter Knebel Roland Koch Dietmar König Michael König Johannes Krisch Fabian Krüger Michael Maertens Oliver Masucci Michael Masula Peter Matić Juergen Maurer Rudolf Melichar André Meyer Markus Meyer Joachim Meyerhoff Peter Miklusz Tilo Nest Dirk Nocker Johann Adam Oest Nicholas Ofczarek Klaus Pohl Robert Reinagl Martin Reinke Falk Rockstroh Branko Samarovski Udo Samel Hermann Scheidleder Martin Schwab Peter Simonischek Daniel Sträßer Gert Voss Stefan Wieland Peter Wolfsberger Martin Wuttke Gäste Gundars Āboliņs Juris Baratinskis August Diehl Jens Harzer Tino Hillebrand Gerrit Jansen Roland Kenda Simon Kirsch Christoph Luser Matthias Matschke Tobias Moretti Cornelius Obonya Hanno Pöschl Hans-Michael Rehberg Thomas Reisinger Edgar Selge Oliver Stokowski Moritz Vierboom Artists in Residence: Jan Lauwers & Needcompany Jan Lauwers Grace Ellen Barkey Anneke Bonnema Hans Petter Dahl Misha Downey Julien Faure Yumiko Funaya Benoît Gob Sung-Im Her Elke Janssens Romy Louise Lauwers Emmanuel Schwartz Maarten Seghers Catherine Travelletti REISEFÜHRER 2012 / 2013 DIE SEHENSWERTES SPIELZEIT GESCHICHTE UNTERHALTUNG ESSEN & TRINKEN PRAKTISCHES www.burgtheater.at Premieren-Übersicht Heinrich von Kleist Prinz Friedrich von Homburg Regie: Andrea Breth 6. September 2012 Burgtheater Koproduktion mit den Salzburger Festspielen Anton Tschechow Onkel Wanja Regie: Matthias Hartmann November 2012 Akademietheater ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG Hans Henny Jahnn Die Krönung Richards III. Regie: Frank Castorf Februar 2013 Burgtheater ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG URAUFFÜHRUNG Justine del Corte Der Komet Regie: Roland Schimmelpfennig 8. September 2012 Akademietheater Wolfram Lotz Einige Nachrichten an das All Regie: Antú Romero Nunes November 2012 Akademietheater URAUFFÜHRUNG Ferdinand Raimund Der Alpenkönig und der Menschenfeind Regie: Michael Schachermaier 29. September 2012 Burgtheater Ewald Palmetshofer Räuber. Schuldengenital Regie: Stephan Kimmig Dezember 2012 Akademietheater URAUFFÜHRUNG ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG Jan Lauwers Marketplace 76 Regie: Jan Lauwers Oktober 2012 Kasino Eine Produktion der Needcompany in Koproduktion mit der Ruhrtriennale, dem Holland Festival und dem Burgtheater Wien Hugo von Hofmannsthal Elektra Regie: Michael Thalheimer Oktober 2012 Burgtheater Thomas Vinterberg / Mogens Rukov Alkoholikerinnen (Arbeitstitel) Regie: Thomas Vinterberg Dezember 2012 Burgtheater URAUFFÜHRUNG Elfriede Jelinek Schatten (Eurydike sagt) Regie: Matthias Hartmann Jänner 2013 Akademietheater Franz Grillparzer Die Ahnfrau Regie: Matthias Hartmann März 2013 Kasino Johann Nestroy Der Talisman Regie: David Bösch März 2013 Akademietheater Franz Molnár Liliom Regie: Barbara Frey April 2013 Burgtheater Ferdinand Bruckner Die Marquise von O. Regie: Yannis Houvardas April 2013 Akademietheater FÜR KINDER: Jules Verne In 80 Tagen um die Welt Regie: Annette Raffalt November 2012 Burgtheater > INHALT Wir möchten Sie mitnehmen auf eine Reise – einen Streifzug durch die Spielzeit 2012/13. Mit diesem Reiseführer können Sie unser Programm Stück für Stück, Ort für Ort erkunden. Dabei wird Ihnen sicher auffallen, dass die Burg dieses Jahr einen Schwerpunkt auf die österreichische Dramatik legt. Es sind Stücke und Stoffe, die das Bewusstsein für dieses Land und seinen Kulturkreis schärfen, von Autorinnen und Autoren, die eine Perspektive entwerfen, die immer auch über Österreich in die Welt hinausgeht und im Lokalen das Globale aufspürt. Diese Welt, grenzenlos wie die Literatur, wie das Theater, würden wir gern gemeinsam mit Ihnen entdecken. Die Reise beginnt. Reiseziele 5 Ewald Palmetshofer Räuber. Schuldengenital Thomas Vinterberg / Mogens Rukov Alkoholikerinnen (Arbeitstitel) Heinrich von Kleist Prinz Friedrich von Homburg MIT KINDERN UNTERWEGS 63 Jules Verne In 80 Tagen um die Welt Junge Burg Elfriede Jelinek Schatten (Eurydike sagt) Justine Del Corte Der Komet Ferdinand Raimund Der Alpenkönig und der Menschenfeind Ausflugsziele IN der Umgebung 69 Repertoire 72 Hans Henny Jahnn Die Krönung Richards III. Jan Lauwers Marketplace 76 Franz Grillparzer Die Ahnfrau Hugo von Hofmannsthal Elektra Anton Tschechow Onkel Wanja Wolfram Lotz Einige Nachrichten an das All Zu Gast in der Burg 79 Johann Nestroy Der Talisman Franz Molnár Liliom Ferdinand Bruckner Die Marquise von O. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 85 Notizen 91 3 REISEZIELE 6 > HEINRICH VON KLEIST > PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG Prinz Friedrich von Homburg EinE REISE durch die Mark Brandenburg Brandenburg wirkt auf den ortsunkundigen Besucher zunächst etwas befremdlich. Er bekommt es mit einem Land voller Widersprüche zu tun: seine Bewohner sind beständig hin- und hergerissen zwischen Herz und Verstand, Gesetz und Gefühl, Todesangst und Unsterblichkeit, Vernunft und Trieb. Es regiert das Pathos, moderate Gefühlslagen gibt es nicht. An diesem Ort erscheint die Welt als Krieg AUF EINEN BLICK und die Liebe als prächtiges Schlachtfeld. Wir versprechen Ihnen: es lohnt sich! Prinz Friedrich von Homburg Heinrich von Kleist Regie Andrea Breth SEHENSWERTES Der Schlossgarten des Kurfürsten Die eigentliche Sehenswürdigkeit des kurfürstlichen, im malerischen Fehrbellin gelegenen Schlosses ist der Garten: im Schatten uralter Eichen lässt sich hier Koproduktion mit den problemlos ein ganzer Tag sinnverwirrt Salzburger Festspielen verträumen. Und nachts kann man mit etwas Glück den somnambulen Prinzen selbst antreffen, der in heißen Sommermonaten sein komfortables Bett bisweilen mit dem kühlen Schoß des Gartens vertauscht. Im Schlossgarten soll sogar Lorbeer gedeihen – äußerst untypisch für den märkischen Sand. Premiere September 2012 Burgtheater Eintritt nur für geladene Gäste. Keine Schweden und andere Feinde Brandenburgs. Das Schlachtfeld bei Fehrbellin Nicht nur Militärhistoriker werden hier den Atem anhalten: Am 18. Juni 1675 fand bei Fehrbellin jene mythenumwobene Schlacht statt, in der das damalige Brandenburg die Schweden besiegte und den Grundstein zum Aufstieg als kontinentale Macht legte. Nachdem Schweden zuvor Teile Brandenburgs besetzt hatte, wurde es nun von den märkischen Truppen in einem Rückzugsgefecht in die Flucht geschlagen. Es war dies der erste unabhängige Sieg Brandenburgs, das fortan von Schweden nicht mehr militärisch bedroht wurde und zudem anschließend Schwedisch-Pommern eroberte. Im Frieden von Saint-Germain wurden 1679 allerdings nahezu sämtliche aus der Schlacht resultierenden Vorteile wieder revidiert. Heinrich von Kleists letztes Schauspiel „Prinz Friedrich von Homburg“ trägt die Schlacht bei Fehrbellin sogar im Untertitel. Das berühmte Gefecht diente ihm jedoch lediglich als Stoff, den er sehr frei und in deutlichem Widerspruch zu historischen Quellen weiterentwickelte. INSIDERtipp Natalies Lippen Der Kurfürst ist berüchtigt für seine mitunter etwas zweideutigen Scherze und Streiche. Wer auf der Hut ist und sich auf seinen speziellen Humor einlässt, kann in Fehrbellin eine Menge Spaß haben. Diese Lippen küssen nicht jeden. Doch wenn jemand wirklich Natalies Herz erobert hat, küsst sie ihn, selbst wenn sie weiß, dass derjenige kurz darauf im Kugelhagel untergehen wird. Und solange der Auserwählte seinem Herzen folgt, wird Natalie – die Nichte des Kurfürsten – auch ihrem Herzen folgen. Billige Imitate der über die märkischen Grenzen hinaus bekannten Handschuhe der Prinzessin von Oranien sind überall erhältlich und ein beliebtes Souvenir. 7 8 > PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG AUSFLUG Gerade mal einen Katzensprung von Fehrbellin entfernt liegt die preußische Metropole Berlin. Wir empfehlen einen Besuch des Lustgartens vor dem alten Stadtschloss und der Schlosskirche, die der Kurfürst gerade in schwierigen Zeiten immer wieder aufsucht. SPRACHE Der märkische Adel spricht gern in Trochäen, Daktylen und Metaphern. Überdies ist die für Besucher nicht immer sofort zu erkennende Teichoskopie (vulgo: Mauerschau) recht verbreitet. AUF KEINEN FALL! Auf Befehlsverweigerung und Insubordination steht in Brandenburg die Todesstrafe. Das einst für den ungehorsamen Prinzen vorgesehene offene Grab beim Münster dient Ortsfremden noch heute als Warnung. Begnadigungen durch den Kurfürsten sind allerdings möglich. DIE SCHLACHT BEI FEHRBELLIN Schweden Brandenburg-PreuSSen Befehlshaber FM Waldemar von Wrangel Kurfürst Friedrich Wilhelm GFM Georg von Derfflinger Truppenstärke 7000 Infanteristen 4000 Reiter 38 Kanonen 6000 Reiter 13 Kanonen Verluste ca. 4000 Tote, Verwundete, ca. 500 Tote Gefangene, Desertierte und Verwundete (Folgetage mit einbezogen) 10 > JUSTINE DEL CORTE > DER KOMET Der Komet DIE VERTREIBUNG AUS DEM PARADIES Die wenigen Touristen, die dieses mehrheitlich von Goldammern, Zikaden und Rotwild bewohnte, fast tropisch anmutende Paradies erreichen, kommen vor allem wegen eines unvergleichlichen Naturschauspiels. Und manch einer wird schnell melancholisch, angesichts der offenkundigen Unmöglichkeit, die Zeit zurückzudrehen und vor Jahren erlebtes Glück zu wiederholen. Doch diese Erfahrung kann mitunter heilsam sein, auch für Reisende aus anderen Weltgegenden … SEHENSWERTES AUF EINEN BLICK Hale-Bopp Nicht nur für Hobby-Astronomen interessant, kann der unfassbar helle „Große Komet“ Hale-Bopp noch einige Jahre lang beobachtet werden. Benannt nach seinen Regie Entdeckern Alan Hale und Thomas Bopp, Roland Schimmelpfennig wurde er am 23. Juli 1995 erstmals gesichUraufführung tet. Über einen Zeitraum von 18 Monaten September 2012 war dieses einzigartige Himmelsphänomen Akademietheater sogar mit bloßem Auge zu verfolgen – was bei bestimmten religiösen Gruppierungen zu erschütternden Reaktionen führte: 1997 begingen 39 Mitglieder der Sekte „Heaven’s Gate“ Massenselbstmord. Sie wollten auf diesem Wege das Raumschiff erreichen, welches Hale-Bopp augenscheinlich beINSIDERtipp gleitete (jenes riesenhafte leuchtende Objekt wurde später als Fixstern idenBeim Anblick des tifiziert). Die Anhänger des SektenfühKometen pflegen die rers Marshall Applewhite glaubten, mit Einheimischen gern das „Wünsch dir was“-Ritual. Ankunft des Kometen stünde der Erde Spielen Sie doch einfach eine großangelegte Reinigung und Ermal mit – wer weiß, vielneuerung bevor. Sie hofften, durch den leicht geht Ihr Wunsch ja Suizid auf eine höhere Entwicklungsstuin Erfüllung … fe zu treten und mit Verlassen der Erde die Vertreibung aus dem Paradies rückgängig machen zu können. Der Komet Justine Del Corte Achtung: Besucher sollten sich nicht allzu viel Zeit lassen – ab ca. 2020 wird Hale-Bopp kaum noch von den Hintergrundgalaxien zu unterscheiden sein und dann erst im Jahr 4380 zurückkehren. UNTERHALTUNG Der Garten Eden Unbedingt zu empfehlen, wenngleich stets mit Vorsicht zu genießen, sind die hiesigen Hochzeitsgesellschaften im Garten Eden. Als Ortsfremder erscheint einem der Brauch, eine Hochzeit von vor zehn Jahren nach exakt demselben Muster, mit exakt denselben Gästen zu wiederholen, befremdlich. Alter und Vergänglichkeit hinterlassen zweifellos ihre Spuren, egal, wie professionell man dagegen ankämpft. Bei schweißtreibendem Klima, in sexuell aufgeladener Atmosphäre, werden auf diesen Feiern trotzdem mit Vorliebe neue alte Kämpfe ausgetragen. Die zunehmende Alkoholisierung schärft dabei das Bewusstsein für die Unvermeidlichkeit des Todes und die Angst, sein Leben zu verpassen. Und manchmal werden sogar längst Verstorbene wieder zum Leben erweckt … Vergessen Sie keinesfalls Gelsenspray – oder tanzen Sie ununterbrochen, um dieser ortsüblichen Plage zu entgehen. AUF KEINEN FALL! Ein zehn Jahre altes Kleid anziehen – es könnte inzwischen ein wenig zu kurz sein. 11 12 > FERDINAND RAIMUND > DER ALPENKÖNIG UND DER MENSCHENFEIND Der Alpenkönig und der Menschenfeind Eine Wanderroute in vier Stationen STATION 1 Das Landgut Rappelkopf Hier herrscht ganzheitliche Biedermeierglückseligkeit pur. Lassen Sie sich bitte nicht davon abschrecken, dass der Hausherr Besucher bisweilen mit einer (natürlich ungeladenen) Flinte empfängt – es handelt sich dabei lediglich um einen Ausdruck des speziellen Humors der an sich sympathischen Bergmenschen. Der Anblick des vom „Pariser“ Personal liebevoll gepflegten Alpengartens entschädigt ohnehin für sämtliche Unannehmlichkeiten. Und auch das Interieur bietet Biedermeierwohnkultur vom Allerfeinsten, inklusive eines erhabenen hohen Spiegels, dem magische Kräfte nachgesagt werden. AUF EINEN BLICK Der Alpenkönig und der Menschenfeind Ferdinand Raimund Regie Michael Schachermaier Premiere September 2012 Burgtheater Besichtigung: nur nach vorheriger Anmeldung. Besonders empfehlenswert: der aromatische Zichorien-Kaffee. STATION 2 Die Köhlerhütte Der Kontrast zum Rappelkopf’schen Landgut könnte kaum größer sein: Die Wände der Köhlerhütte – anmutig visà-vis eines großen Eichbaums gelegen – sind rußig, die Einrichtung ist karg. Doch wenn man beim Komfort zu gewissen Abstrichen bereit ist, lohnt es sich zweifellos, hier einzukehren, denn die Authentizität und Gastfreundschaft der Bewohner – Katze, Hund und Großmutter inklusive – sind einfach unvergleichlich. Wer Glück hat, kann traditionellem heimischen Liedgut lauschen oder sogar einen Blick auf das kleine Malchen am Spinnrad erhaschen, bei der Ausübung eines in unseren Breiten längst vergessenen Kunsthandwerks. Achtung: Vor allem im Sommer kann es hier zu schweren Unwettern mit Sturmfluten kommen. In diesem Fall empfiehlt es sich, in einen nahegelegenen Baumwipfel zu flüchten. Verpflegung: keine. Kaufpreis der Hütte insgesamt: 200 Dukaten. AUF KEINEN FALL! Frauen wird dringend geraten, dem Alpenkönig nicht direkt ins Gesicht zu schauen. Unbestätigten Überlieferungen zufolge könnten sie bei seinem Anblick auf der Stelle um vierzig Jahre altern. STATION 3 Der Eispalast des Astragalus Im Thronsaal des Eispalastes stockt Ihnen der Atem. Verziert mit hohen, silberartig glänzenden Säulen, bildet er einen würdigen Rahmen für den Thron des Alpenkönigs Astragalus. Und nein, Sie täuschen sich nicht, dieser Thron wurde tatsächlich aus Eis modelliert. Besucher sollten es unbedingt den stets anwesenden Alpengeistern gleichtun und vor Astragalus nieder knien. Aber wenn man den Alpenkönig dort sitzen sieht, in seiner lichtblauen Tunika, mit der smaragdenen Krone auf dem Haupt, fällt man ohnehin beinahe automatisch auf die Knie. Notleidende aus aller Welt sind bereits zu diesem Palast gepilgert. Und beinahe jedem konnte geholfen werden. Eintritt frei. Multiple Persönlichkeiten zahlen die Hälfte. 13 14 > DER ALPENKÖNIG UND DER MENSCHENFEIND STATION 4 Der Tempel der Erkenntnis Der faszinierende Abschluss dieser Wanderung: Umrahmt von goldverzierten Kristallsäulen erstrahlt auf der Hinterwand des Tempels eine kolossale Sonne, in deren Mitte die Wahrheit schwebt. Zahlreiche Wanderer sind nach diesem Anblick nicht mehr ins Tal zurückgekehrt und haben ihre alten Tage ruhig und gelassen im Tempel der Erkenntnis gefristet, umgeben von freundlichen, pensionierten Menschenfeinden. Wer trotz alldem partout wieder nach Hause will, sollte unbedingt einen Kranz aus Alpenblumen mitnehmen. Einfach die freundlichen Alpengeister fragen. INSIDERtipp An bestimmten Tagen bietet Astragalus von ihm geführte Jagdpartien für Touristen an. Was kann es Schöneres geben, als Seite an Seite mit dem Alpenkönig einer Gazelle Leben zu enden? Aber keine Sorge, geschossen wird nicht bloß auf Gemsen, sondern auf alles, was sich bewegt. Und zwar mit goldenen Kugeln. 16 > JAN LAUWERS | ARTISTS IN RESIDENCE Marketplace 76 IM WANDEL DER VIER JAHRESZEITEN Sobald Sie als Reisender diesen scheinbar stillen, friedlichen Marktplatz in einem kleinen namenlosen Dorf betreten, wird Ihnen schnell auffallen, dass hier irgend etwas nicht stimmt. Sie werden es vielleicht nicht genau benennen können. Es ist konturlos und nicht greifbar. Doch jedes Haus hat seine Toten, seine Lügen, seinen Kummer und sein Glück. Im Wandel der Jahreszeiten werden Sie, Puzzleteil für Puzzleteil, die epische Geschichte eines großen Unglücks zusammensetzen. Und die Geschichte einer Wieder-auferstehung. AUF EINEN BLICK > MARKETPLACE 76 von zahllosen Herden gewaltlosen Widerstands und tiefen Glaubens an den Menschen. Durch das Unglück auf dem Marktplatz vergangenes Jahr wurde der Brunnen leider in einen Höllenort verwandelt. Doch die Liebe, so sagt man im Dorf, ist stärker als jedes Höllenfeuer. Denken Sie daran, wenn Sie Fons Amoris besichtigen – und nehmen Sie ihn vielleicht zum Ausgangspunkt der Besinnung. INSIDERtipp Die international gefeierte Gruppe Needcompany, vor 25 Jahren von Jan Lauwers und Grace Ellen Barkey in Belgien gegründet, vereint Theater, Tanz und Performance mit Musik, bildender Kunst und eigenen Texten. In Koproduktion mit dem Burgtheater zeigt sie in der Spielzeit 2012/13 „Marketplace 76“, ein kaleidoskopartiges Epos über vier Jahreszeiten in einem von Unglück heimgesuchten Dorf. Es verbindet so düstere Themen wie Trauer, Selbstmord und Pädophilie mit exzessiver Liebe, Freundschaft, Glück und Überleben. Geschichte Marketplace 76 Jan Lauwers Vor etwa einem Jahr, am 12. Juni, kam es auf dem Marktplatz zu einer gewaltigen Regie Detonation. Zunächst glaubte man an ein Jan Lauwers Bombenattentat, doch die Untersuchung ergab zweifelsfrei, dass eine undichte ProÖsterreichische Erstaufführung pangasflasche explodiert war. Ein zufälliOktober 2012 ger, technischer Zwischenfall, der 24 MenKasino schen tötete – darunter sieben Kinder auf einem Schulausflug. Seit dieser Tragödie Eine Produktion befindet sich das Dorf im Schockzustand der Needcompany in Koproduktion mit der und im Würgegriff eines kaum zu ertraRuhrtriennale, dem Holgenden, aber irgendwie zu bewältigenden land Festival und dem Alltags. Ab und zu gibt es hier jedoch auch Burgtheater Wien tröstliche Momente: Beobachten Sie zum Beispiel mal die Straßenkehrer, die täglich das Kopfsteinpflaster des Markplatzes reinigen. Und lauschen Sie ihren Liedern ... Sehenswertes AUF KEINEN FALL! Immer nur auf den Boden schauen. Schauen Sie doch mal nach oben – ein Rettungsboot könnte vom Himmel fallen! Fons Amoris Dieser Brunnen ist der Liebe gewidmet: Fons Amoris, wie die Inschrift es beschwört. Ein Liebesbrunnen. Ursprünglich Symbol für den Wohlstand des Dorfes, wurde er vor 400 Jahren als Ode an Venus gebaut – und verrät damit einiges über die Geschichte dieses Ortes. Das Dorf wurde nämlich einst als Freistatt des Denkens in all seinen Formen gegründet, ohne Einschränkungen durch irgendwelche Glaubensrichtungen. Es ist ein Dorf der Liebe, einer Die Dorfbewohner legen keinen Wert darauf, die Straßenkehrer beim Namen zu nennen. Das ist zu intim. Ein Nicken und ein Lächeln genügen. Straßenkehrer sind Straßenkehrer. Ohne Namen. Als die Dorfbewohner ihre Straßen noch selber kehrten, hatten sie noch einen Namen. Einen unwichtigen Namen. Aber immerhin einen Namen. 17 18 > HUGO VON HOFMANNSTHAL Elektra Mykene — von Blut getränkte ErdE AUF EINEN BLICK Elektra Hugo von Hofmannsthal Regie Michael Thalheimer Premiere Oktober 2012 Burgtheater Glanzvoll wie eine vorgeschichtliche Weltmacht wird Mykene in den homerischen Epen geschildert: als Sitz des Fürsten Agamemnon aus dem Geschlecht der Atriden, der die übrigen griechischen Könige dazu brachte, unter seiner Führung gegen Troja in den Krieg zu ziehen – nur um die Ehre seines in Sparta herrschenden Bruders Menelaos wiederherzustellen, dem der Trojaner Paris die schöne Ehefrau Helena entführt hatte. Zugleich ranken sich düstere Erzählungen um das herrschende Geschlecht. In Mykene wandelt der Reisende buchstäblich auf blutgetränkter Erde … GESCHICHTE Wie Glieder einer Kette reihen sich in der mykenischen Historie Untaten aneinander und erzeugen über Generationen hinweg immer wieder neue Gräuel: Totschlag, betrügerische Erlangung der Königswürde, inzestuöser Ehebruch, Kindstötung, Kannibalismus und Mord. Während König Agamemnon vor Troja die Griechen befehligt, verführt sein Bruder Aegisth die daheim gebliebene Gattin Klytämnestra. Als der Ehemann aus der Fremde heimkehrt, wird er von Frau und Bruder im Bad erschlagen. Nun liegt die Rache bei Agamemnons und Klytämnestras Kindern: Elektra und Orest stellen die Ehre des ge- > ELEKTRA mordeten Vaters wieder her, indem Orest seine eigene Mutter und deren Liebhaber mit einem Beil erschlägt. SEHENSWERTES Der Atridenpalast Der Atridenpalast liegt, von der Ebene aus verdeckt, hinter einem davor stehenden Hügel auf einer 278 Meter hohen Erhebung im nordöstlichen Winkel der Argolis. Durch die günstige Lage hatte man von der See und von der Ebene keine Einsicht in die Burg. Andererseits war diese erhöhte Position vorteilhaft, da sie einen weiten Blick auf die Umgebung erlaubte. Der Besucher betritt die Anlage von Nordwesten durch das Löwentor. Wer gut zu Fuß ist, sollte es sich nicht nehmen lassen, die Felsterrasse links hinter dem Löwentor zu erklimmen, von wo aus man das Schachtgräberrund und die Innenseite der Wehrmauer überblickt. Im Inneren des Palastes vollzog Elektra ihr tägliches, geheimes Ritual. Ekstatisch rief sie dabei den Geist des geliebten Vaters an und malte sich verzückt das Schlachtfest am Tag der Rache aus, den Tanz über den ausgeschlachteten Leichen ihrer Mutter und ihres Onkels Aegisth. Das Aegisth-Grab INSIDERtipp Hugo von Hofmannsthal schrieb 1903 sein berühmtes Stück „Elektra“, in dem die seelischen Vorgänge des Rachemordes in den Vordergrund treten. Im Gegensatz zur Behandlung des Stoffes bei Aischylos und später bei Sophokles steht nicht mehr Orest, sondern Elektra im Zentrum. „Blut“ ist das Leitwort des Dramas, das Hofmannsthal auf Vorschlag von Richard Strauss zu einem Opernlibretto umarbeitete. Damit begann 1905/06 die lange währende Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten und seinem kongenialen Textdichter. Der von Orest in seinem eigenen Schlafgemach ermordete Aegisth liegt im ältesten der drei großen Kuppelgräber im Atridenpalast begraben. Durchmesser und Höhe des Kuppelraums betragen 13, die Länge des Dromos 22 Meter. Kuppel und Fassade bestehen aus schlichten Felssteinen, der Türsturz ist nur roh behauen. Verständlicherweise waren Gräber dieser Konstruktionsart extrem einsturzgefährdet. Das Klytämnestra-Grab Das späteste Tholosgrab in diesem Areal ist das Grab der Klytämnestra. Sein 37 Meter langer Dromos, die Fassade und der Kup- 19 20 > ELEKTRA pelraum sind aus sorgfältig behauenen und geglätteten Steinen gefügt; wie beim Löwentor war hier das Entlastungsdreieck früher mit einer dekorierten Platte versehen. Die fürchterlichen Todesschreie der Klytämnestra sollen einst in einer gespenstischen Vollmondnacht über den Palasthof gehallt haben. Als die alarmierte Leibwache der Königin herbeieilte, fand sie nur noch eine Blutspur vor, die Orest mit seinem Beil hinter sich herzog. Das Atreus-Grab Abschluss und Höhepunkt eines jeden Mykene-Besuchs ist die Besichtigung des Atreus-Grabes. Man fühlt sich an ägyptische Monumentalarchitektur, aber durch die gewaltige Größe der Steinblöcke auch an Megalith-Kulturen des Nordens erinnert. Den späteren Griechen galt der Bau ebenfalls als wahres Wunderwerk, weshalb sie ihn für das Schatzhaus des legendären mykenischen Dynastiegründers Atreus hielten. AUF KEINEN FALL! Die berüchtigte Paranoia der Klytämnestra soll ansteckend wirken. Wenn Sie sich bei Ihrem Rundgang durch Mykene irgendwie verfolgt fühlen, ignorieren Sie dies am besten einfach. Wenn das Haus durchsichtig wird, gehören die Sterne mit zum Fest. (Hugo von Hofmannsthal) 22 > ANTON TSCHECHOW Onkel Wanja WELLNESS MIT WANJA Ein Aufenthalt garantiert ohne Termine, Stress und Sehenswürdigkeiten! Liebe Menschen, die sich um Sie sorgen, die Ihnen zu Füßen liegen, die Ihnen ihr Herzblut und ihr Leben opfern, werden Ihnen ein paar unvergessliche Wochen bereiten. Kommen Sie in die abgelegene Provinz, weit draußen, wo kein Handy klingelt und Internet ein Fremdwort ist. Genießen Sie die Lebensart. Hier warten, auch auf Herren reiferen Alters, rührende Mädchen, die kochen, putzen, Sie verwöhnen, bis Sie alle Sorgen und den Stress der Großstadt komplett vergessen haben. > ONKEL WANJA Sportliche Aktivitäten Sport wird hier ganz klein geschrieben. Um sich zu beschäftigen kommt es zuweilen vor, dass die Menschen sich duellieren. Gern auch in der einseitigen Variante: ein Mann hat eine Pistole und der andere keine. Achtung vor unangekündigten Schusswechseln! INSIDERtipp Die Damenwelt in dieser Region ist derartig gelangweilt, dass jeder Sommergast hier wie ein Märchenprinz erscheint. KOST UND UNTERHALTUNG Ein Tag auf dem Landgut Serebrjaków Beim Gutsverwalter Iwán Petrówitsch Wojnízkij, genannt „Onkel Wanja“, gibt es täglich dasselbe feststehende Programm. Der Tag beginnt mit Pfannkuchen, Varenje, Tee und Wodka. Dann ein kleines Nickerchen vor dem zweiten Frühstück. Probieren Sie unbedingt den Gurkensalat, der – neben anderen Spezialitäten – gegen 12 Uhr gereicht wird. Nach einem Mittagsschlaf folgt die erste Spielrunde im Salon. Dazu gibt es Zigaretten, Kaffee und Liköre. Das Mittagessen AUF EINEN BLICK schließt sich traditionell um 17 Uhr an. Die Küche ist schwer und einschläfernd, zur Onkel Wanja Verdauung keinesfalls den anschließenden Anton Tschechow Digestif versäumen. Tee (mit Schuss) um Regie 19 Uhr, ein leichtes Nachtmahl (ebenfalls Matthias Hartmann mit Schuss) folgt ab 21 Uhr. Die Unterhaltung hat den Vorteil, dass man nichts verPremiere säumt, wenn man ein kleines Schläfchen November 2012 einschiebt. Wer aber gern dem verarmten Akademietheater Nachbarn beim Gitarrespielen oder dem ökologisch engagierten Landarzt und Vegetarier Astrow bei seinen beliebten Vorträgen zur Abholzung der Wälder zuhört, amüsiert sich ebenfalls hervorragend. Dabei hilft einheimischer Wodka. Auf diesem Landgut passiert den ganzen Tag garantiert: gar nichts. Dabei vergeht die Zeit schneller, als Sie denken! AUF KEINEN FALL! Dorffeste sind unter allen Umständen zu meiden. 23 24 > WOLFRAM LOTZ > EINIGE NACHRICHTEN AN DAS ALL Einige Nachrichten an das All IM ZENTRUM EINER EXPLOSION Haben Sie manchmal das Gefühl, die Menschheit befände sich in einer einzigen, fragmentierten Explosion? Sehnen Sie sich nach Sinn, nach einer Aufgabe, einem Grund, überhaupt da zu sein? Oder möchten Sie einfach nur eine kurze Botschaft an die Sterne schicken? Diese Mission führt – wenigstens indirekt – ins Weltall. Vorkenntnisse der Astronomie des Entsetzens sind hilfreich, aber keineswegs Voraussetzung für diesen Trip. Folgen Sie uns mitten ins Zentrum der Explosion … AUF EINEN BLICK SEHENSWERTES Die Apparatur Doch auch wenn ihre Bewegungsfreiheit dadurch erheblich eingeschränkt sein mag – ihre fast unaussprechliche Sehnsucht ist es nicht. Sie warten und warten, wünschen sich etwas, das allein ihretwegen an diesem Ort ist: ein Kind. Ein Kind ist jedoch nicht vorgesehen, jedenfalls nicht für Lum und Purl Schweitzke. Wenn Sie die beiden etINSIDERtipp was trösten möchten: Purl nagt mit Vorliebe an Runkelrüben. Wolfram Lotz, 1981 in Füttern erlaubt! SPRACHE Gesprochen wird neben explosivem und zugleich lyrisch-zartem und immer um seine Vergänglichkeit wissendem Deutsch die indianische Ursprache Walam Olum. Fortgeschrittene können zudem die Kunst der Fußnote für sich entdecken. Hamburg geboren und ursprünglich Lyriker, hat sein zweites Theaterstück „Einige Nachrichten an das All“ unter anderem im Rahmen der Werkstatttage am Burgtheater 2010/2011 entwickelt. Seine Texte widersetzen sich konsequent den Regeln konventioneller Dramatik. Einige Nachrichten an das All Wolfram Lotz Das Ungewöhnlichste an diesem Ort ist die Apparatur. Es handelt sich um eine revolutionäre Innovation: eine große SatelRegie litenschüssel auf einem Stativ, die durch Antú Romero Nunes mehrere Kabel mit einem kastenförmigen Apparat und einem Mikrofon verbunden Österreichische ist. Die gesamte Apparatur ist in der Lage, Erstaufführung November 2012 Tonsignale in Funkwellen umzuwandeln, Akademietheater die bis tief in den Weltraum hineinreichen. Unter kompetenter Anleitung des so genannten LdF (Leiter des Fortgangs) sind Besucher dazu eingeladen, durch das Mikrofon eine Botschaft – ihre Ängste, ihre Sehnsüchte, ihr Scheitern auf ganzer Linie – in die Unendlichkeit des Alls zu senden. Sie sollten allerdings schon zur Haute-Volée aus Medien und Historie zählen, um hier eine Nachricht absondern zu dürfen (also beispielsweise ein bekannter Politiker oder Forscher oder Kleist sein). Und die wichtigste Bedingung: Die Nachricht muss sehr kurz sein. Möglichst nur ein einziges Wort – also die maximale sprachliche Verknappung Ihrer Existenz. AUF KEINEN FALL! Die Sehnsucht Lum und Purl Schweitzke, zwei mit nicht alltäglichen physischen Gebrechen geschlagene alterslose Männer, werden Sie so schnell nicht wieder vergessen. Sie leiden. Lum und Purl leiden darunter, auf immer und ewig Figuren in einem Theaterstück zu sein. Die Wissenschaft bemühen. Sie versucht hier, das Chaos zu harmonisieren und eine Ordnung zu vermitteln, die gar nicht vorhanden ist. Denn die Welt ist zersplittert, ist Weltraumschrott. 25 26 > EWALD PALMETSHOFER > RÄUBER. SCHULDENGENITAL Räuber. Schuldengenital Eine zeitreise zum PlanetEN der Zukunft Auf diesem – nicht allzu fernen – Planeten dreht sich alles um das, was wir unseren Kindern und zukünftigen Generationen hinterlassen werden. Jeder Besucher erkennt sofort: Wir sind Räuber und wir machen Schulden. Aber die Jungen stehen schon bereit, das Erbe anzutreten. Und das wird nicht ohne Verluste gehen. Der Kampf der Generationen hat begonnen, die Revolte steht bevor … AUF EINEN BLICK Das Manifest der Erben Räuber. Schuldengenital Ewald Palmetshofer „Wir sind gekommen, um das Erbe der Zukunft anzutreten, das heißt, die ZuRegie kunft ALS Erbe anzutreten. Aber leider Stephan Kimmig muss dieses Erbe den Statthaltern der Gegenwart abgerungen, abgepresst, Uraufführung gestohlen werden, diesen Statthaltern, Dezember 2012 Akademietheater die, seit wir denken können, durch all die Vergangenheiten hindurch immer schon in Besitz von Zukunft waren. Weil für SIE war die Zukunft immer schon das zu-kommende Gleiche der Gegenwart, das vor allen anderen IHNEN zukommt und sonst keinem und natürlich nur IHNEN zusteht und sonst natürlich keinem und ihnen auch tatsächlich prächtig steht, zu Gesicht steht und überhaupt. Sie haben uns die Zeit gestohlen. RÄUBER. Wir holen sie uns zurück!“ SEHENSWERTES Das unverwechselbare Wahrzeichen des Planeten ist der Schriftzug SCHULDEN, der hoch über allem thront. Die Buchstaben sind etwa 93 Meter hoch und zusammen 348 Meter lang. Der gesamte Aufbau wiegt rund 1200 Tonnen. Aufgestellt wurde er zu Beginn des neuen Jahrtausends von der Handelskammer der Zukunft. Früher war das Gelände um die Buchstaben nicht abgesperrt, wodurch es leider immer wieder zu Vandalismus, unerwünschten Veränderungen am Schriftzug und Unfällen von waghalsigen Kletterern kam. Das Areal wurde daher eingezäunt. Seit dem Jahr 2012 wurde außerdem Überwachungselektronik wie Infrarot-Kameras, Mikrofone und Bewegungsmelder installiert. Eine weitere besondere Attraktion auf dem Planeten der Zukunft ist der Tod. Er sitzt einfach nur da und schaut sich alles an. Aussichtspunkte Die Aussichten auf dem Planeten sind ansonsten ziemlich trostlos. Wenn man allerdings den Horizont genau beobachtet, kann man mit etwas Glück die Zeit sehen, die ihren Auftrag erfüllt hat und auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Ausflüge Es gibt Autobahnen. Wer sparen muss, kann gut per Anhalter fahren. Vorausgesetzt, die älteren Leute nehmen einen mit. Sie sind komischerweise die Einzigen, die auf diesem Planeten noch Autos haben. Meiden sollte man einsame Gegenden, wo nie ein Auto hält. Essen und Trinken Ein echtes Ärgernis sind die überfüllten Restaurants. Die Reichen besetzen alle Plätze, ohne sie jemals zu räumen. Erst wenn alles aufgegessen und ausgetrunken ist, kommen die anderen dran. Aber dann ist nichts mehr da. Reservierungen sind zwecklos. 27 28 > RÄUBER. SCHULDENGENITAL Menschen Häufig begegnet man den Unsterblichen. Sie halten alles fest in ihrem Besitz – man erlebt nur äußerst selten, dass sie etwas abgeben. Diese Alten haben keine Angst vor dem Jüngsten Gericht und schon lange keine Ideale mehr. Andererseits gibt es auch marodierende Banden, die den Kampf gegen die Unsterblichen aufgenommen haben und die Zukunft auf dem Planeten unsicher machen. Häufig in Tatortnähe gesehen wird in diesem Zusammenhang die Räuber-Bande aus dem gleichnamigen Schiller-Stück. Reisende im so genannten „besten Alter“ sollten sich tunlichst vor ihr in Acht nehmen … AUF KEINEN FALL! Zu spät kommen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. SPRACHE Auf dem Planeten wird überwiegend eine mundartlich gefärbte Kunstsprache gesprochen, die jedoch durchaus an Alltagssprache erinnert. Geprägt ist sie von einer hohen Musikalität und einem ausgeprägten Gespür für Rhythmus. Gleichwohl gilt das Motto: Wo es ans Eingemachte geht, hilft Sprache nicht mehr weiter! INSIDERtipp Der 1978 in Linz geborene Dramatiker Ewald Palmetshofer hat für das Burgtheater ein Stück über den Planeten der Zukunft geschrieben: RÄUBER. SCHULDENgenital handelt vom Erbe, das wir zukünftigen Generationen dereinst übergeben werden – und vom Kampf um dieses Erbe. 30 > THOMAS VINTERBERG / MOGENS RUKOV Alkoholikerinnen (Arbeitstitel) DAS HERZ einer Trinkerin > ALKOHOLIKERINNEN DURCHSCHNITTLICHER WÖCHENTLICHER ALKOHOLKONSUM cl 175 150 125 Sind Sie ein alkoholisches Getränk, gut drauf und wollen Spaß? Dann kommen Sie mit uns in das Herz einer Trinkerin. Hier sind all die Agonie und die Ekstase, der Helden- und der Kleinmut, die Zartheit und Gewalttätigkeit, wie man sie nur im Herzen einer altgedienten Alkoholikerin finden kann. Der Weg dorthin ist AUF EINEN BLICK kurz und äußerst unterhaltsam, der AufAlkoholikerinnen enthalt mit nichts zu vergleichen. Aber (Arbeitstitel) schauen wir uns die Kammern doch einThomas Vinterberg / mal genauer an … Mogens Rukov Regie: Thomas Vinterberg Uraufführung Dezember 2012 Burgtheater 100 75 50 25 0 Mo Di Mi Do Fr Sa So And the doctor says I’ll be alright, but I’m feelin’ blue ... (Tom Waits) etwas graues Viertel. Fahren Sie lieber schnell hindurch. Das Leben tobt woanders. SEHENSWERTES Die linke Herzkammer Hier pulsiert das Leben. Hier leben die Jugend, die Erinnerung an alte Liebe, aber auch die alten Freundinnen einer Trinkerin: herrliche Geschöpfe, die in ihrem Leben auch nicht das Geringste ausgelassen haben. Mit denen man noch immer Pferde stehlen kann, auch wenn sie nicht mehr die Jüngsten sind – ihren Abenteuermut haben die Jahre nicht gebrochen. Und das Gebräu muss noch erfunden werden, mit dem sie es nicht aufnehmen. Der rechte Vorhof Das Quartier Latin des Herzens: hier wird den ganzen Tag lang Blues gespielt. Die Musik der Einsamkeit und der Vergeblichkeit beherrscht man nirgends so wie hier. Es gibt keine falschen Töne, keine falschen Tränen, hier ist alles echt! Überraschungsauftritte von John Lee Hooker, Muddy Waters, Tom Waits oder Leonard Cohen sind keine Seltenheit. Beachten Sie bitte die Veranstaltungshinweise! Der linke Vorhof Genie und Wahnsinn. Das Universitätsviertel des Trinkerinnenherzens. Hier bebt der Geist, der jeden Abend stundenlange Diskussionen (Philosophie, Architektur, Kochkunst, Sozialhistorie) provoziert. Aber auch schonungslose Selbstexperimente: Was alles kann ein Herz ertragen? Woher kommen die blauen Flecken? Welchen Umfang hat das Universum? Die rechte Herzkammer Ein sauerstoffarmes Gebiet. Hier leben Söhne, Töchter, Enkelkinder einer Trinkerin und der viel zu früh verstorbene Mann. Ein AUF KEINEN FALL! Immer öfter stößt man neuerdings auf Angebote, nicht das Herz, sondern das Gehirn einer Trinkerin zu besuchen. Davon können wir nur abraten. ANREISE Durch den Mund gelangen Sie bequem und rasch über die Speiseröhre in den Magen. Insbesondere in der Zwischensaison, wenn der Magen leer ist, geht’s von hier aus rasch ins Blut und damit in 31 32 > ALKOHOLIKERINNEN den ganzen Körper. Durch die Koronararterien sind Sie schnell am Ziel Ihrer Reise. Massentourismus Achtung: Alkohol kommt gern in rauen Mengen hierher. In der Hauptsaison auch kasten- oder kistenweise in Gestalt von Bier, Wein, weißem Spritzer, Schnäpsen, Aquaviten, Likören, Cocktails, Industriealkohol. Günstig ist es daher, in den frühen Morgenstunden allein und glasweise aufzutauchen. Wer hingegen Jubel, Trubel, Heiterkeit bevorzugt, kommt zu den Stoßzeiten. INSIDERtipp Der dänische Filmund Theaterregisseur Thomas Vinterberg, der im Akademietheater zuletzt sein eigenes Stück „Die Kommune“ inszenierte, entwickelt für die Burg ein neues Projekt zum Thema Alkohol. 34 > ELFRIEDE JELINEK > SCHATTEN (EURYDIKE SAGT) Schatten (Eurydike sagt) Eintritt: unmöglich. Keine Chance. Kerberos soll allerdings ein Liebhaber von Lyraklängen sein. Ein AUSFLUG IN DIE UNTERWELT Wer in den Hades, das Schattenreich, hinabsteigt, muss nicht nur über angemessenes Schuhwerk, sondern vor allem über eine gehörige Portion Mut verfügen – gilt es doch unter anderem, am dreiköpfigen Höllenhund Kerberos vorbeizukommen. Dieser wacht knurrend am Eingang und begegnet Lebenden auf dem Weg in die Totenwelt normalerweise äußerst skeptisch. Es sei denn, es handelt sich um herausragende Gesangsartisten … SEHENSWERTES Styx Der Hades Der Hades gilt als das am dichtesten bevölkerte Land (jenseits) der Erde. Er ist für alle Sterblichen bestimmt (mit Ausnahme der fürchterlichsten Frevler, welche in die allertiefste Unterwelt, den Tartaros, verstoßen werden, um dort unsagbare Qualen zu erleiden. Und nein, den Tartaros können Sie nicht besichtigen). Die Toten fristen hier ein eher unscheinbares Dasein als scheue Schatten. Versuchen Sie gar nicht erst, sie anzusprechen. Der Hades ist kein Kurort! Eher eine Art „Keinort“. AUF EINEN BLICK INSIDERtipp Schatten (Eurydike sagt) Elfriede Jelinek Kerberos mag auch Honigkuchen ... Das Totenreich wird von verschiedenen Flüssen umgeben, etwa vom PyriphleRegie gethon, vom Kokytos und der Lethe, Matthias Hartmann auch bekannt als „Strom des VergesUraufführung sens“. Wichtig für den ortsunkundigen Jänner 2013 Besucher ist zunächst aber einmal der Akademietheater Styx, der Ober- und Unterwelt fein säuberlich voneinander trennt. Der Fährmann Charon hält seit Urzeiten das Monopol auf die Überfahrt. Sie ist – für einen kleinen Obolus und nach dem Empfang der üblichen Begräbnisriten – eigentlich Verstorbenen vorbehalten, doch mit ein wenig Gesang lässt sich der unlustige Schiffer vielleicht erweichen ... Überfahrt für Verstorbene: eine Geldmünze unter der Zunge. Für Lebende: ein Lied auf den Lippen. Eurydikes Schatten Der Eingang zum Totenreich Der Eingang zum vom gleichnamigen Gott regierten Hades befindet sich buchstäblich am Ende der Welt: am Ufer des Okeanos, im mit Pappeln und Weiden lieblich bepflanzten Hain der Herrschergattin Persephone. Umgeben von rauschenden, schwarzen Wassermassen, trifft der Besucher hier auf Kerberos. Wie Sie denn, bitte, an dieser beißwütigen Höllenhundschlange vorbeikommen sollen? Keine Ahnung. Aber wir sind gespannt ... Im Hades fristen Milliarden von Schatten ein lichtloses Dasein. Doch hinter einem verbirgt sich eine ganz besondere Geschichte: es ist der Schatten der Nymphe Eurydike. Nachdem Apollons Sohn Aristaios versucht hatte, sie zu vergewaltigen, konnte Eurydike zwar flüchten, trat dabei jedoch auf eine Giftschlange. Sie starb und wurde in den Hades eingewiesen. Orpheus, ihr Gatte, ein begabter Sänger und Lyra-Virtuose, stieg daraufhin in die Unterwelt hinab, um die geliebte Eurydike – gleichsam nur ein Schatten ihrer selbst – zu befreien. Mit seiner engelsgleichen Stimme bestach 35 36 > SCHATTEN (EURYDIKE SAGT) er Kerberos, der prompt das Bellen einstellte, und sogar den gestrengen Hades, der Orpheus ausnahmsweise gestattete, die Seele seiner Frau aus dem Schattenreich zu entführen. Er dürfe sich auf dem Rückweg bloß nicht nach ihr umdrehen – so Hades. Das Ergebnis ist weithin bekannt, ebenso wie das weitere Schicksal des Gesangsvirtuosen. Doch während die Lyra des Orpheus posthum als Sternbild an den Himmel geheftet wurde, wissen wir praktisch nichts über Eurydikes Verbleib in der Unterwelt, wo sie als wunschloser (aber nicht wunschlos glücklicher oder unglücklicher) Schatten vor sich hin west. Die Perspektive der Eurydike blieb immer ungeklärt, übertönt von ihrem Felsen zum Weinen bringenden Ehemann. Man muss schon hinabsteigen zu den Schatten, um die Stimme der Eurydike zu hören. AUF KEINEN FALL! Umdrehen! 38 > HANS HENNY JAHNN > DIE KRÖNUNG RICHARDS III. Die Krönung Richards III. Ein Rundgang durch den Tower of London Ein Großteil der 900-jährigen GeAUF EINEN BLICK schichte des Towers ist mit Angst und Schrecken verbunden. Hochverräter Die Krönung Richards III. und andere Gegner der Krone hausten Hans Henny Jahnn oft jahrelang in den düsteren Verliesen dieser Festung. Viele fanden auf dem Regie Frank Castorf nahe gelegenen Tower Hill ein gewaltsames Ende. Fast alle wurden gefoltert, Österreichische wenige kamen lebend wieder heraus. Erstaufführung Angesichts des täglichen TouristenFebruar 2013 ansturms lässt sich dies heutzutage Burgtheater – glücklicherweise – zwar nicht mehr behaupten, doch die dunkle Historie jagt dem Besucher noch immer Schauer über den Rücken. Und der schrecklichste Herrscher über den Tower war Richard, Herzog von Gloucester, der später als König Richard III. in die Geschichte einging. SehenswertES White Tower Als der White Tower um 1097 fertig gestellt wurde, war der mächtige 30 Meter hohe Turm das höchste Bauwerk Londons. Jahrhundertelang diente er als Waffenkammer. Ein Großteil der Nationalsammlung an Waffen und Rüstungen wurde hier aufbewahrt. In den 1990er Jahren verlegte man viele Exponate nach Leeds und Portsmouth, doch einige bedeutende Stücke blieben hier, vor allem jene, die in historischem Zusammenhang mit dem Tower stehen. Beauchamp Tower Im Beauchamp Tower wurden hochstehende Persönlichkeiten gefangen gehalten, die manchmal sogar ihre Dienerschaft mitbrachten. 1483 ließ der skrupellos nach Macht strebende und auf diesem Weg willkürlich mordende Richard of Gloucester seine beiden Neffen, die Erben des verstorbenen Königs Edward IV., in den Tower werfen. Die beiden Kinder blieben verschwunden, Richard wurde noch im selben Jahr gekrönt. 1674 fand man in der Nähe zwei Kinderskelette. Unter dem Titel „Die Prinzen im Tower“ beleuchtet eine Ausstellung im „Bloody Tower“ diese vielleicht finsterste Geschichte des Bauwerks überhaupt. Tower Green Im Tower Green, abgeschirmt vom schaulustigen Pöbel, wurden die adeligen Gefangenen hingerichtet. Allerdings starben hier nur sieben Menschen – einschließlich zwei von sechs Gattinnen des König Henrys VIII. Am Tower Hill hingegen wurden Hunderte öffentlich hingerichtet. Die berühmtesten Bewohner des Towers sind die Raben. Niemand weiß, wann sich hier erstmals Vögel ansiedelten, doch eine Legende besagt, dass das Königreich untergehen wird, wenn sie den Tower verlassen. Deshalb hat man den Tieren nicht nur die Flügel gestutzt, sondern auch eigens einen „Ravenmaster“ eingesetzt. Für diejenigen Raben, die seit den 1950er Jahren am Tower starben, wurde im Burggraben sogar eine Gedenktafel gesetzt. 39 40 > DIE KRÖNUNG RICHARDS III. Kronjuwelen im Tower Die Kronen, Zepter, Reichsäpfel und Schwerter, die bei Krönungszeremonien und anderen Staatsangelegenheiten getragen werden, sind unbeschreiblich kostbar. Verglichen mit ihrer geschichtlichen und religiösen Bedeutung ist der materielle Wert jedoch unbedeutend. Die meisten Stücke stammen aus der Zeit lange nach Richards Ableben, vor allem aus dem Krönungsjahr Charles II., 1660. Die älteren Kronen und Zepter hatte das Parlament nach der Hinrichtung Charles I. 1649 einschmelzen lassen. Den Geistlichen von Westminster Abbey war es jedoch gelungen, einige Stücke bis zur Restauration der Monarchie zu verstecken. Anlässlich des Diamantenen Thronjubiläums von Königin Elisabeth II. wurde die Schatzkammer im Tower soeben einer Generalüberholung unterzogen. INSIDERtipp Literarisch verewigt ist der Tower of London nicht nur bei William Shakespeare. Auch der Hamburger Schriftsteller und Orgelbauer Hans Henny Jahnn hat sich Anfang des 20. Jahrhunderts mit der schillernden Figur König Richard III. befasst. Er schrieb eine große historische Tragödie, in der Richard of Gloucester mit Gott hadert – über den schuldlosen Schmerz und die Verwesung, über das Böse und die „viehischen Lüste“, zu denen er sich durch seine ungeheuerliche Hässlichkeit getrieben fühlt. Seine Verworfenheit ist ein einziger Protest gegen das Dasein auf Erden. 42 > FRANZ GRILLPARZER > DIE AHNFRAU Die Ahnfrau DAS SPUKSCHLOSS VON GRAF BOROTIN Links am Weg von Prag nach Brünn stoßen Mystery-Touristen und Freunde gruseligen Vergnügens auf das südböhmische Borotin. Hier liegt die sturmumtoste Burg des gleichnamigen Geschlechts. Der Kastellan öffnet das Burgtor mit etwas müder Miene. Kein Wunder, denn er wird nicht häufig Schlaf finden. Und die meisten Besucher wohl AUF EINEN BLICK auch nicht … Die Ahnfrau Franz Grillparzer Regie Matthias Hartmann Premiere März 2013 Kasino GESCHICHTE In Böhmen stellt die Gegend eine Art von blindem Fleck dar. Alles, was sich hier ereignete oder betrieben wurde, war vergebens. Der Zustand der Straßen und der ländlichen Infrastruktur kann ein klägliches Lied davon singen. Seit Gründung des Besitzes durch Jindrich Borotin zu Landstein im 14. Jahrhundert wurden die Sünden der Väter (respektive Mütter) an den Söhnen (respektive Töchtern) gerächt. INSIDERtipp Was immer hier geschieht, ist der Vergessenheit geweiht. Wer starke Nerven VERKEHR SEHENSWERTES Die Dame mit dem kalten Händchen Außer dem Kastellan wohnt in den Burggemäuern noch eine legendäre alte Dame, in der Gegend als „die Ahnfrau“ bekannt. Wesentliches Merkmal: sie ist seit längerer Zeit verstorben. Der Besucher wird nie ganz allein sein, denn ihr Geist betritt ohne Vorankündigung Schlafräume und Privatgemächer. Die Ahnfrau soll überwiegend nachts erscheinen. Dem durchreisenden Gast legt sie zu später Stunde mit Vorliebe ihr kaltes Händchen auf die Schulter. Und Achtung: ihr Erscheinen geht meistens unheilvollen Ereignissen voraus. So schreckte sie bereits ihr eigenes Geschlecht in den Untergang. Heißt es doch, der Stamm derer von Borotin sei aus einem Seitensprung eben jener Ahnfrau entsprossen. Zur Strafe musste sie aus dem Jenseits zusehen, wie ihren Nachfahren aus diesem Grund kein Glück beschieden war. Nach Jahrhunderten einer schier unvorstellbaren Anhäufung von Missgeschicken schlägt das Schicksal ihren Urenkel Zdenko endlich mit vernichtender Gewalt, er und seine beiden Kinder sterben in derselben Nacht unter grauenhaften Umständen. Die Gegend ist bekannt für Wegelagerer und Mädchenräuber. Bleiben Sie darum am besten auf den Hauptstraßen und verzichten Sie auf weibliche Begleitung, sofern Ihnen diese am Herzen liegt. hat, kann sich auf Burg Borotin ein Einzelzimmer nehmen und im Bett des unglücklichen Zdenko schlafen. Oder jene Kammer beziehen, in der der Räuber Jaromir versuchte, die Ahnfrau, die er für seine Schwester hielt, zu vergewaltigen. Auf Schloss Borotin ist immer Nacht und meist Gewitter. Bringen Sie eine Taschenlampe, festes Schuhwerk und gute Laune mit! AUF KEINEN FALL! Die Menschen hier sind weltoffen und aufgeschlossen. Allerdings stellt in der ländlichen Umgebung Inzucht immer noch ein verbreitetes Problem dar. Selbst Durchreisende, die vorher dachten, dass sie fremd in dieser Gegend seien, mussten feststellen, dass Bekanntschaften, die sie hier machten, enger mit ihnen verwandt waren, als sie es vermutet hätten. Sollten Sie also im Wald oder in der Disco jemanden kennenlernen, überprüfen Sie bitte auf jeden Fall die Stammbäume auf mögliche Überschneidungen, bevor Sie weitere Schritte unternehmen. 43 44 > JOHANN NESTROY Der Talisman EIN TANZ IN ÜBERIRDISCHEN REGIONEN Wer einen Blick hinter sorgältig gepflegte Biedermeierfassaden werfen möchte, sich für Gebrauchslyrik aristokratischer Witwen begeistert oder einfach zu frivolen Liedern auf dem Dorffest die Sau rauslassen will, ist hier genau richtig. Problemlos an einem Tag zu erkunden, bietet die Region Cypressenburg eine Vielzahl touristischer Möglichkeiten. SehenswertES Das Schloss Cypressenburg AUF EINEN BLICK Der Talisman Johann Nestroy Das Interieur des Schlosses ist komplett Regie im Biedermeierstil gehalten und – obDavid Bösch wohl die meisten Möbelstücke bereits etwas brüchig, manche sogar beinahe Premiere durchsichtig erscheinen – in jedem Fall März 2013 Akademietheater eine Besichtigung wert. Durch die hohen, bogenartigen Glastüren des Gartensaales blickt man abends über die Terrasse auf den mondbeleuchteten Park. Letzterer ist vor allem bei jungen Paaren beliebt. Denn wer den romantischen Schlossgarten einmal betreten hat, wird ihn so bald nicht verlassen. Obgleich unweit einer großen Stadt gelegen, ist in diesem von der bekannten Gärtnerin Flora Baumscheer liebevoll gepflegten Paradies die Hektik des Alltags schnell vergessen. Unbedingt zu empfehlen ist eine urige Jause mit den Gartenknechten – hier ist das Trinken noch wirklich „a Pracht“. Und irgendwann weiß man nicht mehr, ob einem vom puren Glück in der Natur oder vom süßen Tokayer ganz anders ist ... Für Universalerben ist der Eintritt frei. Rothaarige haben zu keiner Zeit Zutritt! AUF KEINEN FALL! Wer im Heiligtum der Liebe oder im Tempel der Freundschaft sein Glück sucht, wird hier schnell für geschmackswidrig erklärt. Also: Finger weg von diesen nur äußerlich ansprechenden Stätten! > DER TALISMAN Der Lyriksalon Die früh verwitwete Schlossherrin Frau von Cypressenburg lässt sich von der sie umgebenden Idylle (Spötter sagen: und Langeweile) immer wieder zu lyrischen Hervorbringungen inspirieren. Auch wenn ihre Texte vielleicht nicht gerade das Niveau etwa eines Johann Nestroy erreichen, sollte man die regelmäßig stattfindenden Teegesellschaften mit Poesie-Vorlesungen nicht verpassen. Bei striktem Alkoholverbot berauscht man sich hier einzig und allein an den Musen. Und so manch jungen Herrn soll Frau von Cypressenburg dabei schon in gleichsam „überirdische Regionen“ geführt haben. Naturgemäß ausschließlich vermittels ihrer Dichtung ... Eintritt frei. Keine unverheirateten Frauen. Und auch hier: Keine Rothaarigen! Unterhaltung So erhaben und erkenntnisreich sich die fremde Kultur ihnen auch darbieten mag – die meisten Reisenden haben irgendwann genug von allzu viel Hochkultur und musealer Pracht. Zur Entspannung empfiehlt sich ein Besuch im angrenzenden, leider noch immer namenlosen Dorf. Und zwar am besten zum Kirtag, der üblicherweise im Vormärz begangen wird. Anlässlich dieser „Posse mit Gesang“ spielen stets beliebte Musikanten auf, die Bauernmädchen und -burschen feiern schon in aller Früh’, und auf dem Tanzboden geht es buchstäblich drunter und drüber. Schüchterne Reisende können es sich auch einfach auf den Steinsitzen am Dorfbrunnen bequem machen und dem bunten Treiben zusehen. Aber Vorsicht: Auch als Ortsfremder wird man hier unverblümt zum Tanz gebeten. Dies – und damit kommen wir zur dunklen Seite der Region Cypressenburg – gilt leider nicht für Rothaarige. Da die Anwohner fürchten, dass sie durch bloßes Vorbeigehen ganze Höfe in Brand stecken könnten, bleibt ihnen sowohl die Teilnahme an Tanzvergnügungen als auch jedweder soziale Kontakt überhaupt verwehrt. Rot ist tot! 53 54 > DER TALISMAN INSIDERtipp Haarschnitt gefällig? Der Friseurmeister Marquis weiß genau, nach welcher „Façon“ Sie glücklich werden – auch wenn Sie es selbst vielleicht noch gar nicht wissen. Ein beliebtes, wenngleich nicht ganz billiges Mitbringsel sind seine Zauberperücken, die als Talisman dienen und angeblich identitätsverändernd wirken sollen. Dies würde auch die Horden gesellschaftlicher Außenseiter erklären, die zu jeder Tages- und Nachtzeit vor dem Friseur-Salon „Keine Not ohne Rot“ auf einen Termin warten. Mitunter ein Leben lang. Cut&Go: 1 Quodlibet. Zauberperücken: Verhandlungssache. Telefonische Anmeldung erbeten. Friseursalon „Keine Not ohne Rot“: Die Perück‘n wirkt. 56 > FRANZ MOLNÁR Liliom ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE Ursprünglich von eher zwielichtigem Ruf, erfreut sich diese einzigartige Region spätestens seit 1913 großer Beliebtheit bei Reisenden aus aller Welt. Dies ist nicht zuletzt auf das uferlose Unterhaltungsangebot zurückzuführen – und die erfrischende Devise: „Auf jeden Schrecken ein Bier!“ Wer Scharen von Rucksacktouristen, ein wenig Schmutz sowie unvermittelte Begegnungen mit zwielichtigen Gestalten nicht scheut und bereit ist, sich auf ein Abenteuer einzulassen, wird unter Garantie auf seine Kosten kommen. SehenswertES Jenseits Auf keinen Fall verpassen sollte man das Jenseits. Hier fühlt sich der Reisende sofort wie im Siebten Himmel. An den Ausblick durch das riesige Panoramafenster auf ein rosafarbenes Wolkenmeer wird man sich AUF EINEN BLICK noch auf dem Sterbebett erinnern – ebenso wie an den erhebenden Klang der von Liliom Engeln geblasenen Fanfaren. Die KehrseiFranz Molnár te des schönen Scheins ist allerdings ein effizient organisiertes (und vielfach kritiRegie Barbara Frey siertes) Apartheidsystem: Während Himmelreich und Engelsmusik vermögendePremiere ren Herrschaften jederzeit offenstehen, ist April 2013 lumpigem Bettelvolk lediglich der AufentBurgtheater halt in einem düsteren Polizeikommissariat gestattet. Trotz der Reformbestrebungen der vergangenen Jahre hat sich daran bis heute leider wenig geändert. Ein absolutes Highlight ist das Höllenfeuer. Hier werden auch noch dem letzten Besucher Hochmut und Trotz heraus gebrannt. Manch Reisender auf vermeintlicher Kurzvisite blieb bis heute verschollen ... Sonntags kann es mitunter zu langen Schlangen kommen. Für Selbstmörder Eintritt frei! > LILIOM UNTERHALTUNG Ringelspiel Muskat Mitten im stadteigenen Prater steht das Ringelspiel der Frau Muskat. Schon aus großer Ferne wird man von einem unverkennbaren akustischen Gemisch aus lärmender Leierkastenmusik, schrill tönenden Glockensignalen, hysterischem Gelächter und Geschrei angelockt. Populär vor allem bei Dienstmädchen, die hier an ihrem freien Tag gern mal die Seele baumeln lassen, ist das Muskat’sche Ringelspiel ein Eldorado für Hedonisten jedweder Couleur. Obgleich das Schaukelpferd als Motiv auf jeder zweiten Ansichtskarte prangt, nehmen wirkliche Kenner auf dem Hirschen Platz. Einfach den Ausrufer ansprechen! Achtung: Trotz der zwanglosen Atmosphäre toleriert Frau Muskat – ein echtes Original, wie man ihm nur hier begegnet – keinerlei anstößiges Verhalten. INSIDERtipp Wer sich daneben benimmt, wird von ihr höchstpersönlich „abgeschafft“. Abseits der ausgetre- tenen Pfade und von den meisten Touristen unbemerkt, befindet sich Lilioms Herz. Man muss schon etwas suchen, bis man dort ein kleines Dienstmädchen und ihre Tochter entdeckt. Doch es lohnt sich. ESSEN UND TRINKEN Anstatt immer nur im Wintergarten beim (zugegeben: äußerst schmackhaften) Bier zu sitzen, sollte jeder Reisende unbedingt auch das stets belebte Café Sorrento kennenlernen. Der praktisch zu jeder Tages- und Nachtzeit anwesende Patron Wolf Beifeld wacht hier sorgfältig über seine in internationalen Zeitungen verlorenen Gäste – ein flirrendes, großstädtisches Treiben, das seinesgleichen sucht. 57 58 > LILIOM PRAKTISCHES MITBRINGSEL Wer seinen Lieben etwas Gutes tun möchte, ist beim Schnellfotografen Hollunder bestens aufgehoben. Weit über die Stadtgrenzen hinaus ist dieser traditionelle Familienbetrieb vor allem für seine exklusiven Kabinett-Fotografien bekannt. Dabei darf sich jeder Kunde für sein Porträt einen eigenen Hintergrund aussuchen. Bevor Herr Hollunder auf den Auslöser drückt, erteilt seine Gattin die immergleiche Anweisung: „Dann blickt die Dame auf den Herrn, der aber schaut in den Apparat hinein.“ Das Beste: Die Fotos können sofort eingepackt werden. Achtung: Das Mitnehmen von Sternen aus dem Himmelreich – einst begehrtes Souvenir unter amerikanischen Backpackern – gilt mittlerweile als höchst verpönt und wird von der Gottespolizei unnachgiebig verfolgt. VERKEHR Nicht erschrecken: Seit neuartige Automobile mit gewaltigen Hupen schwer in Mode sind, haben es Fußgänger und Flaneure in Liliom nicht immer leicht. FRAUEN UNTERWEGS Leider ist Gewalt gegen Frauen immer wieder zu beobachten. Es gelten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen für weibliche Alleinreisende. Im Notfall sofort die Gottespolizei alarmieren – diese schönen, hohen Männergestalten mit dicken Stöcken, schwarzen weichen Hüten und schwarzen Handschuhen werden Ihnen helfen! 60 > FERDINAND BRUCKNER > DIE MARQUISE VON O. Die Marquise von O. EXPEDITION IN EIN TRAUMA AUF EINEN BLICK Die Marquise von O. Ferdinand Bruckner Regie Yannis Houvardas Premiere April 2013 Akademietheater Auf der Fahrt durch Norditalien gelangen wir an diesen versteckten Ort. Es ist das Trauma von Gewalt und Krieg. Man erwartet es in dieser idyllischen Umgebung nicht, und es ist auch nicht leicht zu finden. Alle Wege führen daran vorbei. Niemand weiß davon, die Sprache kennt es nicht. Wer Einheimische um Auskunft bittet, stößt auf fragende Gesichter. Das Trauma hält sich buchstäblich versteckt, gehört es doch zu „einer Begebenheit, deren Schauplatz vom Norden nach dem Süden verlegt worden“ ist. SehenswertES Die Seele der Marquise Gleich bei der Ankunft tut sich uns der Blick in die Seele einer Frau auf. Die Marquise von O. ist der Schauplatz der Verletzung. Mutter mehrerer wohlerzogener Kinder, gerät ihre Familie im letzten italienischen Koalitionskrieg zwischen die Fronten des russischen und des italienischen Heers. Brutalisierte russische Soldaten bemächtigen sich ihrer, vermeintlich wird sie durch einen Grafen F. aus der Gefahr befreit. Doch was dann geschieht zwischen F. und O., das ist der versteckte Ort, an den wir Sie führen wollen. Der Abgrund Vor Ihnen liegt ein spektakulärer Abgrund zwischen Liebe und Erniedrigung, Lust und Schmerz, wie man ihm an wenigen anderen Orten begegnet. Jenseits dieser kurzen Spanne Zeit und Raum, in welcher er sich auftut, bleibt der Abgrund unaussprechlich, undenkbar, ohne Worte. Der Rückweg Auf dem Rückweg kommen wir an bürgerlicher Heuchelei, inzestuösen Familienbeziehungen und kriegsversehrter Gesellschaft vorbei. Auch hier lohnt sich ein Zwischenstopp, für den wir mit der traumhaften Küche Norditaliens und der Sprache Heinrich von Kleists belohnt werden. ANREISE INSIDERtipp Im Preußen des Jahres Der erste Abzweig ist die unbemerkte 1812 soll sich – dem Schwangerschaft jener Marquise von O., Dramatiker Ferdinand die jedoch nichts davon wissen möchte. Bruckner zufolge – ein ganz ähnlicher Fall zugeFolgen Sie den ungläubigen Blicken ihtragen haben. Der Krieg res Arztes, vor allem aber übersehen Sie verändert die Menschen nicht die verständnislose Reaktion der eben überall, ganz gleich Marquise auf dessen Eröffnung, dass sie in welcher Epoche. schwanger sei. Das Unverständnis ihres Vaters, des Obristen G., führt uns auf dem schnellsten Wege in die Sprachlosigkeit, die wir hier bewundern wollen. Und die Annonce, welche die Marquise in die Zeitung setzt, mit welcher sie den unbekannten Vater ihres Kindes bittet, sich zu melden, öffnet uns den Blick auf jene völlige Verdrängung, die der Schauplatz unseres Traumas ist. DIE ANNONCE der MARQUISE VON O. Ich, die Marquise von O., eine Dame von vortrefflichem Ruf und Mutter von mehreren wohlerzogenen Kindern, bin ohne mein Wissen in andere Umstände gekommen. Der Vater zu dem Kind, das ich gebären werde, möge sich bitte melden. Aus Familienrücksichten bin ich entschlossen, ihn zu heiraten. Bitte nur ernstgemeinte Zuschriften. 61 MIT KINDERN UNTERWEGS 64 > JULES VERNE > IN 80 TAGEN UM DIE WELT In 80 Tagen um die Welt Topp, die Wette gilt! Für kinder und erwachsene Für diese Familienreise sollten Sie mindestens 80 Tage einplanen, sie führt um die ganze Welt. Sie entdecken unseren Planeten per Auto, mit dem Schiff und mit der Eisenbahn, auf dem Rücken eines Elefanten und in der Gondel eines Heißluftballons. Gereist wird immer um des Reisens willen – und um irgendwann einmal wieder nach Hause zu kommen. SehenswertES London – Paris – Bombay – Kalkutta INSIDERtipp AUF EINEN BLICK Für Kinder: Die Reise beginnt in London. Und zwar In 80 Tagen um die Welt mit einer Wette. Niemand von Ihren Jules Verne Freunden will Ihnen glauben, dass Sie in nur 80 Tagen um die gesamte Erde Regie reisen können. Aber denen werden Annette Raffalt Sie’s schon zeigen … Am besten fahren Premiere Sie zunächst über Paris nach Brindisi, November 2012 um dort das Dampfschiff gen Indien Burgtheater zu nehmen. Leider ist die Bahnstrecke zwischen Bombay und Kalkutta noch immer nicht fertig gestellt. Wir empfehlen Ihnen daher, die Expedition mittels eines Elefanten fortzusetzen. Auch wenn dies zunächst wenig komfortabel erscheinen mag, werden Sie sich von Ihrem neuen dickhäutigen Freund schon bald gar nicht mehr trennen wollen. Auf dem Weg durch den Dschungel empfiehlt es sich, eine junge parsische Witwe vor dem Scheiterhaufen zu retten. Es könnte sich später einmal auszahlen. Kalkutta – Hongkong – Shanghai – Yokohama Von Kalkutta aus geht es weiter nach Hongkong. Hüten Sie sich dort unbedingt vor den Opiumhöhlen, über die der Reisende an beinahe jeder Ecke stolpert. Ein Dampfschiff bringt Sie bequem ins japanische Yokohama, wo Sie sich bei Bedarf im Zirkus verdingen können, um Ihre Reisekasse ein wenig aufzubessern. Yokohama – San Francisco – New York – Dublin – Liverpool – London Diese Weltreise wird Sie garantiert verändern – ob Sie wollen oder nicht. Fremde Kulturen werden Ihren Horizont erweitern und festgefahrene Strukturen aufbrechen. Wer sich partout nicht verändern will, sollte die Tour also besser gar nicht erst antreten und zuhause auf der Couch bleiben. Über den Pazifik führt die Reise direkt nach Kalifornien, von wo Sie mit der Eisenbahn den amerikanischen Kontinent Richtung New York durchqueren. Achtung: Auf dieser Strecke müssen diverse Hindernisse überwunden werden: störrische Bisons auf den Gleisen, hinterhältige Indianer, marode Brücken – und sogar Mormonen, die Sie in den Hafen der Ehe nötigen wollen. Doch Ihr Ziel ist der Hafen von Liverpool. Mieten Sie einfach einen Raddampfer, der eigentlich nach Bordeaux unterwegs ist, und zetteln Sie eine kleine Meuterei an, um das Fahrziel elegant Ihren Wünschen anzupassen – und Ihre Wette in letzter Sekunde zu gewinnen. Reisekosten: mindestens 20.000 Pfund Sterling. AUF KEINEN FALL! Die unterschiedlichen Zeitzonen aus den Augen verlieren. Selbst auf dieser scheinbar grenzenlosen Reise gibt es Datumsgrenzen. 65 66 > JUNGE BURG > JUNGE BURG Geschichten, Abenteuer und Geheimnisse ein Ausflug auf den Lusterboden Musik, Improvisation, Dichtung, Hip-Hop oder Slapstick, alles ist erlaubt! FREIZEITANGEBOTE UND AKTIVITÄTEN Junges Theater sehen, selber Theater spielen und wie die Profis eigene Produktionen gestalten oder einfach mal in das Theater hineinschnuppern? Der Lusterboden unter dem Kuppeldach des Burgtheaters gehört ganz der Jungen Burg: Ob als Anfänger oder Profi, ob allein oder in der Gruppe – alle sind herzlich willkommen. Und auf der gemeinsamen Entdeckungsreise wird garantiert auch das eine oder andere Theatergeheimnis gelüftet … AUF EINEN BLICK Die Spielzeit-Broschüre der Jungen Burg mit ausführlichen Informationen zu allen Angeboten erscheint im September 2012. SehenswertES Stücke für und mit jungen Leuten Neben „Peter Pan“, „In 80 Tagen um die Welt“ und dem Drama „Yellow Moon“ sowie den Produktionen, die unser TheaterJahr für junge Menschen spielt, gibt es eine weitere Gelegenheit, sich von spannenden Geschichten verzaubern zu lassen: Den ganzen Dezember über lesen SchauspielerInnen für Kinder ab 5 Jahren ihre Lieblingsgeschichten zur Adventzeit. Das TheaterJahr Eine einmalige Gelegenheit für all jene jungen Menschen ab 18 Jahren, die ganz in den Theateralltag eintauchen und erste Erfahrungen sammeln wollen. Ob technikbegeistert, an Kostümen interessiert oder vom Schauspiel und der Regiearbeit fasziniert – alle, die sich ein Jahr lang aktiv und kreativ an der Jungen Burg engagieren wollen, können sich bewerben. Eine Orientierungs- und Kontaktmöglichkeit mit Sprungbrett-Potential. NACHTLEBEN Die SchauSpielBar Die Kultveranstaltung im Kasino am Schwarzenbergplatz für alle ab 16 Jahren. Einmal im Monat heißt es nicht nur: Feiern bis zum Umfallen, sondern auch: Vorhang auf für jeden, der die Open Stage des Burgtheaters stürmen will: In verschiedenen „TheaterClubs“, „Werkstätten“ und „WorkShops“ gibt es viel Raum für eigene Ideen und BühnenExperimente. Leidenschaft und Teamgeist genügen, um sich auf den Brettern auszuprobieren. Dazu kommen das „BackstageSpecial“, „Theaterführungen“ und ein buntes Animationsprogramm für Schulklassen, Lehrpersonen und Gruppen. INFORMATIONEN & anmeldung ZUM NEWSLETTER www.burgtheater.at/ jungeburg Tel +43 (0)1 51444-4494 junge.burg@ burgtheater.at 67 AUSFLUGSZIELE IN DER UMGEBUNG 70 > AUSFLUGSZIELE IN DER UMGEBUNG > AUSFLUGSZIELE IN DER UMGEBUNG Artists in Residence Seit Beginn der Direktion von Matthias Hartmann ist die belgische Theatergruppe Needcompany, geleitet von Jan Lauwers und Grace Ellen Barkey, als Artists in Residence an der Burg zu Hause. Ab Oktober wird Lauwers’ neues Stück „Marketplace 76“ im Kasino zu sehen sein. Reflektorium Regelmäßig empfängt der Schweizer Publizist, Kurator und Übersetzer Stefan Zweifel in der öffentlichen Denkstube der Burg einen Gast. Herausragende Persönlichkeiten aus Philosophie, Literatur, Geisteswissenschaften und anderen Kultursparten lassen sich von ihm im Vestibül dazu verführen, in einem Gespräch ihr Thema über die üblichen Grenzen hinaus auszuloten. Kakanien – Neue Heimaten Was ist Heimat? Diese Frage stellen sich Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler aus dem kakanischen Raum und beantworten sie im Kasino ihrem Gastgeber, einer Burgschauspielerin oder einem -schauspieler. Gemeinsam wird im Laufe des Abends die jeweilige persönliche und literarische Heimat erforscht. Jede Folge setzt dabei einen neuen geographischen Schwerpunkt. Vestibül Auf der Studiobühne des Burgtheaters mit etwa 60 Sitzplätzen zeigen junge Regisseure ihre ersten Arbeiten, zudem finden Zusatzveranstaltungen wie Lesungen, Soloabende und Produktionen der Jungen Burg statt. In der Spielzeit 2012/2013 werden unter anderem die Stücke „Gesetzliche Verordnung zur Veredelung des Diesseits“ der österreichischen Dramatikerin Petra Maria Kraxner als Uraufführung und „demut vor deinen taten baby“ von Laura Naumann, Teilnehmerin der Werkstatttage 2011, im Vestibül zu sehen sein. Burg in Concert Mit der Reihe „Burg in Concert“ wird das Burgtheater zum Konzertsaal. Drei- bis viermal pro Spielzeit geben sich Solokünstler und Bands aus aller Welt die Ehre. Stilistische Einschränkungen: keine. Es tritt auf, wer zur Burg passt – bislang schon Patti Smith, Bob Geldof, Element of Crime und Kruder & Dorfmeister. Poetry Slam Die etwa vier Mal im Jahr stattfindenden Poetry-Slams im Kasino sind in Wien längst zu einer festen Institution geworden. Die besten Slammer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz machen hier Literatur mit Verve zum Live-Erlebnis. Suchers Leidenschaften Seit mehr als zehn Jahren gastiert der freie Autor und Theaterkritiker C. Bernd Sucher mit seiner literarischen Vortragsreihe „Suchers Leidenschaften“ regelmäßig unter anderem in München, Zürich, Hamburg, Berlin und Paris. Und natürlich macht er auch in Wien Station: Begleitet von Burgschauspielerinnen und –schauspielern und inspiriert vom aktuellen Spielplan, widmet sich C. Bernd Sucher drei Mal in der Saison im Kasino einer ausgewählten Autorin oder einem Autor. Werkstatttage Seit 2003 veranstaltet die Burg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Literaturfonds alljährlich Werkstatttage für junge Autorinnen und Autoren. 14 Tage lang arbeiten diese mit DramaturgInnen, RegisseurInnen, KritikerInnen und SchauspielerInnen an ihren Texten. Die Ergebnisse werden im Rahmen eines großen Stückefests im Kasino dem Publikum präsentiert. In der darauffolgenden Spielzeit wird dann ein ausgewähltes Stück von einer Autorin oder einem Autor zur Aufführung gebracht. Nach „Die Froschfotzenlederfabrik“ von Oliver Kluck im vergangenen Jahr, wird diesmal „demut vor deinen taten baby“ von Laura Naumann als österreichische Erstaufführung zu sehen sein. Die Werkstatttage 2012 finden vom 1. bis 14. Oktober statt. 71 72 > REPERTOIRE > REPERTOIRE Immer eine Reise wert Das Repertoire Professor Bernhardi „Giesings im allerbesten Sinne „werktreuer“ Bernhardi-Inszenierung eignet etwas Untröstliches […], reißt sie doch mit lapidarer Geste den Schleier weg vor dem Abgrund des Judenhasses.“ Der Standard Romeo und Julia BURGTHEATER Endstation Sehnsucht Tennessee Williams „Giesing legt die szenischen und psychologischen Strukturen des Stücks in packender Eindringlichkeit frei und verlässt sich dabei ganz auf ein virtuoses Ensemble.“ Südwestrundfunk Es ist immer jetzt. Chansons und mehr Michael Heltau und die Wiener Theatermusiker „Wie Michael Heltau das alles macht, wie er von einer Welt erzählt, die es so nicht mehr gibt – das verdient das Attribut Weltklasse.“ Kurier Faust – Der Tragödie erster Teil Johann Wolfgang Goethe „Matthias Hartmann deutet viele Möglichkeiten an. Er entdeckt die Komödie im Text. [...] Seine Inszenierung ist auch eine Hommage an das Theater, sie wirkt auf entwaffnende Weise naiv und hat sehr viel Charme.“ Der Kurier Fool of Love William Shakespeare „Fool of Love ist eine unglaublich intelligente, federleichte und musikalisch hinreißende Annäherung an den Dichter. Suchtgefahr ist garantiert.“ Kurier Der ideale Mann Oscar Wilde / Elfriede Jelinek „Barbara Frey gibt den phantastischen Schauspielern alle Slapstick-Freiheiten, und es hat etwas unglaublich Erheiterndes, sie auf dem Eisfeld des höheren Blödsinns fröhlich herumschlittern zu sehen.“ NZZ Immanuel Kant Arthur Schnitzler William Shakespeare „David Böschs Interpretation der klassischsten aller Liebesgeschichten ist Punk. Ordinär, rauh und jung. [...] Selten hat jemand den Tanz der Hormone von Verliebten so frisch und glaubwürdig auf die Bühne gebracht.“ Nachtkritik.de Thomas Bernhard – Siegfried Unseld: Der Briefwechsel Peter Simonischek und Gert Voss „Falls jemand auf ein letztes, unentdecktes Drama von Thomas Bernhard gehofft haben sollte: Hier ist es. Es heißt Briefwechsel und entstand zwischen 1961 und Bernhards Tod 1989.“ Die Zeit Was ihr wollt William Shakespeare „Matthias Hartmanns Inszenierung […] endet als beinahe beispielloser Leistungsbeweis des Wiener Burgtheaters: Das beste Ensemble macht das beste Theater.“ Der Standard Das weite Land Arthur Schnitzler „Hermanis macht aus dem Schnitzler ein großes Kino-Gemälde. Und es funktioniert wunderbar. Und das ist keine theatralische Bearbeitung eines Filmstoffes. Das ist großes Theater – mit filmischem Bewusstsein.“ FAZ Robinson Crusoe Daniel Defoe Premiere im April 2012 AKADEMIETHEATER Thomas Bernhard „Hartmann hat mit schöner Instinktsicherheit erkannt: Die Zeit der Philosophen, überhaupt der großen Herrschaftsfiguren, ist vorüber. Darum konzentriert er sich auf die zärtliche Bloßstellung ihrer Marotten.“ Der Standard Eine Mittsommernachts-Sex-Komödie Woody Allen „Der Abend gewinnt mit dem brillanten Schauspielersextett des Burgtheaters schnell als Zauber- und Märchenstück eine theatralische Eigendynamik, präzise instrumentiert, choreografiert und inszeniert.“ Deutschlandradio Peter Pan Für Kinder ab 7 Jahren James Matthew Barrie „So viel Begeisterung ist selbst in Sternstunden des Burgtheaters selten. Die Burg hat ihre Chance genutzt: unterhaltsames, doch in entscheidenden Momenten tiefsinniges Theater als Einstiegsdroge für künftiges Stammpublikum im Haupthaus.“ Die Presse Der goldene Drache Roland Schimmelpfennig „Seine filmische Short-Cut-Dramaturgie mit rasenden Szenen- und permanenten Rollenwechseln für fünf Schauspieler, die siebzehn Figuren unterschiedlichen Alters und Geschlechts verkörpern, realisiert Schimmelpfennig mit flirrender Leichtigkeit.“ Der Tagesspiegel Einfach kompliziert Thomas Bernhard „Gert Voss erreicht hier ein unvergleichliches Niveau, vereint höchste Musikalität der Sprache mit jener der Bewegungen und der Mimik: der Königsnarr als Narrenkönig, der Untergeher als heimlicher Sieger.“ Die Welt Eine Familie Tracy Letts „In dieser Produktion über das kollektive Scheitern, das (vergebliche) Lügen, funktioniert einfach alles. […] Die Hölle auf Erde verdient Beifall. Unbedingt.“ Kleine Zeitung 73 74 > REPERTOIRE > REPERTOIRE Das fliegende Kind Roland Schimmelpfennig „Ein Bühnenereignis, beklemmend und dicht: Roland Schimmelpfennig formt aus einem Einzelschicksal ein Menschheitsdrama.“ Kleine Zeitung Geschichten aus dem Wiener Wald Ödön von Horváth „Selten hat man Horváths minutiös aus Dialektpartikeln und Floskeln komponierte Sprachmasken, die oft als Wienerisch missverstanden werden, in solcher Ausgefeiltheit gehört.“ Stuttgarter Zeitung Gespenster Henrik Ibsen „Als Meditationsübung über die Brüchigkeit des Vertrages zwischen den Generationen hat David Bösch Ibsens Gespenster inszeniert: Der Triumph eines großartigen Ensembles von Geistern.“ Der Standard Die Kommune Thomas Vinterberg / Mogens Rukov „Vinterbergs und seiner Truppe Trick: Hinter der Fassade der Harmlosigkeit und des Banalen lauert der alltägliche Schrecken. Die Produktion ist ein Triumph der Schwerelosigkeit, sämtliche Darsteller scheinen zu schweben.“ Die Welt Die Liebe zum Nochniedagewesenen René Pollesch „Am nachhaltigsten wirken Zeichen erst durch Rätselhaftigkeit. Auf den raumverdrängenden Knoten dieser Aufführung kann man nicht nur hinaufsteigen. Er schenkt den vier Darstellern Gelegenheit zu zahllosen Redeanlässen.“ Der Standard Othello William Shakespeare „Es ist ein düstres Bild unserer Zeit, das Bosse malt – in glänzender Besetzung. Es ist das Bild einer zerbröselnden, taumelnden Gesellschaft […] Eine Drohung, ein Warngedicht.“ Frankfurter Rundschau Platonov Anton Tschechow Väter Alvis Hermanis „Hermanis lässt aus persönlichen Anekdoten eine dreistündige Liebeserklärung entstehen, den Versuch, das Fremde und das Nahe dieser Väter (und des Spiels) zu ergründen.“ Die Presse Winterreise Elfriede Jelinek „Die österreichische Erstaufführung ist nun zur eigentlichen Uraufführung geworden. Diese Inszenierung hat den sperrigen Text verständlich gemacht und in ein Schauspiel von heute übersetzt.“ Süddeutsche Zeitung Der zerbrochne Krug Heinrich von Kleist „Das Schöne dieser Inszenierung ist die Konsequenz des Drecks: Zum Schluss ist nicht nur der Bösewicht Adam schmutzig, sondern alle, die vor diesem ungerechten Gericht couragiert waren, haben Dreck abbekommen.“ Salzburger Nachrichten Zwischenfälle Courteline, Cami, Charms „Zehn Schauspieler in neunzig Rollen. Das Theater tritt über seine Grenzen – und entdeckt im wahnwitzig Vielen das große Eine: die Lust an traumhafter Weltdurchdringung.“ FAZ Wastwater Simon Stephens Österreichische Erstaufführung im April 2012 Die schönen Tage von Aranjuez Peter Handke Uraufführung im Mai 2012 KASINO „Alvis Hermanis glaubt an die Magie des aussagekräftigen, stimmigen Details. Seine Inszenierungen sind Zeitmaschinen, die uns in die Epoche der Werkentstehung versetzen. […] Zuschauer verwandeln sich in Augen- und Ohrenzeugen des Authentischen. Eine Täuschung, gewiss – allein, sie funktioniert.“ Die Welt Der Boxer oder Die zweite Luft des Hans Orsolics Stallerhof „Mit Hilfe seines Kammerensembles bringt David Marton die Tradition zum Tanzen, verwandelt ein Requiem in einen melancholischen Walzer, der noch das Tragische witzig tarnt: Diese zwei Stunden bereiten allerhöchstes k. u. k. Vergnügen.“ Die Welt Franz Xaver Kroetz „David Böschs großartige Regie entdeckt uns durch ihre Sanftheit einen Kroetz für heute. [...] Dieser Abend, der Glück und Unglück zweier Ausgestoßener mit großer Behutsamkeit nachempfindet, zeigt, dass Kroetz niemals nur kritisches Volkstheater geschrieben hat.“ Süddeutsche Zeitung Sturm William Shakespeare „Freude an Shakespeares Sprache, großartigen Schauspielern und einer lebhaften intelligenten Inszenierung. Barbara Frey [...] verknappt hier Shakespeares letztes Stück radikal, aber virtuos.“ Wiener Zeitung Franzobel „Ein besseres Volksstück bekommt man in Wien derzeit nicht zu sehen.“ Profil Harmonia Caelestis Péter Esterházy Krieg und Frieden Leo Tolstoi „Natürlich passt Krieg und Frieden unmöglich auf eine Bühne. Man kann so einen Roman gar nicht inszenieren. Außer manchmal. Außer diesmal.“ FAZ Das Trojanische Pferd Premiere im Mai 2012 75 76 > REPERTOIRE Caligula Albert Camus Premiere im Mai 2012 VESTIBÜL Dorian Gray Oscar Wilde „Im multimedialen Gesamtkunstwerk, das mit staunenswerter technischer Perfektion abläuft, wird erschreckend deutlich, wie sich ein Mensch für ein Trugbild zum Verkauf seiner Seele verleiten lässt.“ Wiener Zeitung Getränk Hoffnung David Lindemann „Getränk Hoffnung ist fast schon dadaistisch, ein bizarres Abbild der Finanzmärkte, eine groteske Komödie über einen sinnvollen Diskurs.“ Die Presse Solaris Stanisław Lem „Alexander Wiegold hat die von ihm verfasste kluge Bühnenadaption mithilfe seines großartigen Ensembles als ein eigenständiges wie berührendes Glanzstück auf die kleine Bühne des Burgtheater-Vestibüls gestellt.“ Tiroler Tageszeitung Eine Sommernacht David Greig / Gordon McIntyre „Es ist wohl die Macht der Liebe, die das Chaos anrichtet und wieder heilt. Und die Zaubermacht des Theaters, das hier mit Bravour sein elementares mimisches Repertoire vorführt. Kein Kino kommt da mit.“ Wiener Zeitung Junge Burg & Burg: Yellow Moon Österreichische Erstaufführung im Mai 2012 David Greig ZU GAST IN DER BURG 80 > SERVICE > SERVICE Zu Gast in der Burg Informationen von A bis Z Abonnements Der Erwerb eines Abonnements empfiehlt sich allen regelmäßigen BesucherInnen der Burg. Die Vorteile liegen auf der Hand: - Mindestens 25% Ermäßigung gegenüber dem Einzelkartenkauf - Stammplätze durch Abonnementverlängerung (ausgenommen Wahlabonnement) - Das Abonnement ist übertragbar - Kostenlose Zusendung des Monatsspielplans und des Burgtheater-Magazins - 10% Ermäßigung auf den Kauf jeder weiteren Theaterkarte (ausgenommen Fremdveranstaltungen) in allen Spielstätten des Burgtheaters. Festabonnement: 5 Vorstellungen im Burg- oder Akademietheater. Preise: € 23,50 bis 196,Sonntag-Nachmittag-Abonnement : Eine Variante des Festabonnements: Speziell für Familien und SeniorInnen werden die Vorstellungen zu einer früheren Beginnzeit angesetzt. Preise: € 23,50 bis 196,Abo <27: Für AbonnentInnen bis zum vollendeten 27. Lebensjahr gibt es das Festabonnement mit mindestens 60% Ermäßigung. Preise: € 14,50 bis 106,50 Wahlabonnements (derzeit ausverkauft): 10 Theaterschecks, freie Stückwahl. Preise: € 52,50 bis 391,50 Kleines Wahlabonnement: 4 Theaterschecks, freie Stückwahl. Preise: € 33,30 bis 168,50 Zyklus „Nach der Premiere“: 6 Neuinszenierungen aus der aktuellen Spielzeit im Burgtheater oder 6 im Akademietheater. Preise: € 34,50 bis 310,50 Zyklus „Burg aktuell“: 6 Neuinszenierungen aus der aktuellen Spielzeit im Burg- und Akademietheater. Preise: € 34,50 bis 310,50 Zyklus „Burg aktuell am Ring“: 3 Neuinszenierungen aus der aktuellen Spielzeit im Burgtheater. Preise: € 19,50 bis 157,50 Detaillierte Informationen zu den einzelnen Abonnements finden Sie unter: www.burgtheater.at oder im Abo-Folder, welcher auf Wunsch kostenlos zugesandt wird. Abonnementabteilung: Tel +43 (0)1 51444-4178, Fax -4179, Mail: [email protected] ADRESSEN DER SPIELSTÄTTEN Burgtheater Dr. Karl Lueger-Ring 2, 1010 Wien Vestibül im Burgtheater (Eingang Ringstraße Landtmannseite) Tages- und Abendkasse: Tel +43 (0)1 51444-4440 Akademietheater Lisztstraße 1, 1030 Wien Abendkasse: Tel +43 (0)1 51444-4740 Kasino Schwarzenbergplatz 1, 1010 Wien Abendkasse: Tel +43 (0)1 51444-4830 Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln Der öffentliche Nahverkehr in Wien ist gut ausgebaut und ermöglicht eine entspannte Anreise. Freitags, samstags und vor Feiertagen fahren die U-Bahnen die ganze Nacht. Auch Taxistände sind zu Fuß erreichbar. Akademietheater und Kasino: U-Bahn Linie U4 - Stadtpark. Straßenbahn 2, D, Schwarzenbergplatz. Autobus 4A - Akademietheater; (Autobus 4A - Lothringer Straße für das Kasino) Burgtheater und Vestibül: Straßenbahnen 1, D - Burgtheater. U-Bahn Linie U3 - Herrengasse (Ausgang Minoritenplatz) Barrierefreiheit Alle vier Spielstätten bieten Rollstuhlplätzen an: 12 Rollstuhlplätze im Burgtheater, 4 im Akademietheater, 2 im Kasino, 1 im Vestibül. Kosten: € 4,-, Begleitkarte € 8,Anmeldung unter Tel +43 (0)1 51444-4145 (Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr) bis 1 Woche vor der Veranstaltung! Um blinden und sehbehinderten Menschen einen entsprechenden Zugang zu den Aufführungen im Burgtheater zu ermöglichen, wird ab der Saison 2012/13 die akustische Bildbeschreibung, die sogenannte Audiodeskription, für ausgewählte Abende angeboten. Die Audiodeskription liefert neben dem auf der Bühne gesprochenen Text zusätzlich eine Beschreibung des Bühnenbildes, des Geschehens auf der Bühne oder der Bewegungen der SchauspielerInnen. Die Audiodeskription kann im Theater auf der eigenen Radiofrequenz 99,2 MHz empfangen werden. Ein mitgebrachter Radioempfänger, ein Mobiltelefon oder MP3 Player mit Radioempfang genügen. Ermäßigte Karten: „Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs” Helga Bachleitner Tel +43 (0)1 330 35 45-82. Weitere Informationen: www.theater4all.at Buchhandlung Leporello im Burgtheater Wer Literarisches rund um das Theater sucht, wird hier fündig. Auch DVDs und Hörbücher finden sich im Sortiment. Öffnungszeiten: eine Stunde vor der Vorstellung bis Vorstellungsbeginn. Ensemble-Homepage Das Ensemble der Burg ist beständiger Gesprächsstoff in der Wiener Gesellschaft und der österreichischen Presse. Seriöse Informationen erhält man unter www.burgtheater-ensemble.at Facebook Auch das altehrwürdige Burgtheater geht mit der Zeit: Die Burg auf facebook unter www.facebook.com/burgtheater Führungen Mehr über Geschichte und Architektur des Burgtheaters kann man bei einer Führung erfahren. „Burgtheater - Blick hinter die Kulissen“: Täglich um 15 Uhr Montag - Donnerstag: Deutsch mit englischer Zusammenfassung. Freitag - Sonntag & feiertags: Deutsch und Englisch „Gustav Klimt - Feststiegen und Angelika Prokopp Foyer“: Freitag - Sonntag: 14 Uhr in Deutsch mit englischer und französischer Zusammenfassung. Preise: Erwachsene € 5,50 / SeniorInnen € 4,50 / Studierende € 2,- / Kinder € 2,Information Die MitarbeiterInnen des Servicecenters informieren über Serviceleistungen wie Führungen etc.: Dr. Karl Lueger-Ring 2, 1010 Wien. Tel. +43 (0)1 51444-4140, Fax -4143. Email: [email protected] www.burgtheater.at Internet Alle Informationen – tagesaktuell – rund um Spielplan, Ensemble, Sonderveranstaltungen, Serviceleistungen, wie z.B. die Abonnierung diverser Newsletter, aber auch das Gästebuch findet man unter www.burgtheater.at 81 82 > SERVICE > SERVICE Karten Der Kartenvorverkauf beginnt jeweils am 20. des Vormonats für den gesamten Monat. WahlabonnentInnen haben Vorkaufsrecht nach Preisgruppen gestaffelt. (Gratis-Telekom-Nr. Inland: 0800 95 29 67. Aus dem Ausland: +43 (0)1 513 29 67-2967). Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr. Der telefonische Kartenverkauf für InhaberInnen von Kreditkarten beginnt am ersten Vorverkaufstag. Tel +43 (0)1 513 1 513 Montag bis Sonntag von 10 bis 21 Uhr. Kartenverkauf im Internet über www.burgtheater.at oder www.culturall.com Die Preise unterscheiden sich nach Spielstätten. Preiskategorien Burgtheater und Akademietheater: € 5,– / 8,– / 12,– /19,– / 27,–/ 35,– / 43,– / 51,– Stehplätze €2,50. Rollstuhlplätze € 4,-, Begleitkarte € 8,– Kartenpreis für Kasino € 25,– und Vestibül € 15,– (ermäßigte Karten € 8,–). Für alle Vorstellungen im Kasino und Vestibül ist der Gratisscheck gültig, ausgenommen Sonderveranstaltungen. Die Preise für Sonderveranstaltungen sind extra gekennzeichnet. Zahlreiche Ermäßigungen ermöglichen einen kostengünstigen Kunstgenuss: Last Minute Ticket um 50% ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse bei nicht ausverkauften Vorstellungen, ausgenommen Matineen und Sonderveranstaltungen. Kinderermäßigung 50% bis 14 Jahre. SchülerInnen, StudentInnen, Lehrlinge, Präsenz- und Zivildiener sowie Arbeitslose mit entsprechendem Lichtbildausweis erhalten bei nicht ausverkauften Vorstellungen an der Abendkasse 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung ermäßigte Karten zum Preis von € 8,–. € 13,– in der 13. Reihe am 13. des Monats – unterstützt von Casinos Austria Ö1-Clubmitglieder und AbonnentInnen erhalten 10% Ermäßigung. Die bundestheater.at-card: Bonuspunkteaktion: 25% Ermäßigung für 20 Bonuspunkte. 30% Ermäßigung für 30 Bonuspunkte am Tag der Vorstellung bei nicht ausverkauften Vorstellungen. Schriftliche Kartenbestellungen: aus den Bundesländern und aus dem Ausland können bis spätestens zehn Tage vor dem Vorstellungstag an das Servicecenter Burgtheater, Dr. Karl Lueger-Ring 2, 1010 Wien, gerichtet werden. Tel +43 (0)1 51444-4145, Fax -4147. Email: [email protected] Kontakte Direktion Direktor: Matthias Hartmann Kaufmännische Geschäftsführung: Mag. Silvia Stantejsky Tel +43 (0)1 51444-0 [email protected] Dramaturgie Annette Friebe Referentin der Dramaturgie Tel +43 (0)1 51444-4151 [email protected] Pressebüro Mag. Konstanze Schäfer Mag. Angelika Loidolt Tel +43 (0)1 51444-4105/4106 [email protected] Projekte & Sonderveranstaltungen Mag. Corina Lange Tel +43 (0)1 51444-4108 [email protected] Sponsoren, Freunde und Förderer Mag. Myra Waltl Tel +43 (0)1 51444-4506 [email protected] Marketing Mag. Anja Pflugfelder-Reisch Tel +43 (0)1 51444-4507 [email protected] Junge Burg Annette Raffalt, Peter Raffalt Tel +43 (0)1 51444-4494 [email protected] Theater und Schule Mag. Claudia Kaufmann-Freßner Tel +43 (0)1 51444-4155 [email protected] Schüler- und Studentengruppen Tel +43 (0)1 51444-4145 [email protected] Universität Mag. Angelika Loidolt Tel +43 (0)1 51444-4106 [email protected] Nacheinlass Zuspätkommende können nur während der Pausen Einlass finden. Es ist daher ratsam, einige Zeit vor Stückbeginn im Theater einzutreffen, auch um noch Gelegenheit für ein Getränk an einem der Pausenbüffets und einen Rundgang durch das Foyer zu finden. Parken Wer statt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (siehe Anreise) lieber mit dem eigenen PKW kommt, findet günstige Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe der Spielstätten. Akademietheater und Kasino: In der WIPARK Garage am Beethovenplatz für eine Parkpauschale von € 5,– für 5 Stunden ab 17 Uhr (samstags, sonntags und feiertags ab 12 Uhr) und in der Kurzparkzone. Burgtheater und Vestibül: In der Tiefgarage Rathausplatz mit einer Theater-Park-Pauschale von € 4,50; in der WIPARK Garage Freyung um € 5,– für 5 Stunden ab 17 Uhr (samstags, sonntags und feiertags ab 12 Uhr) und in der Kurzparkzone. Restaurant Vestibül Im Burgtheater auf der Volksgartenseite befindet sich ein hervorragendes Restaurant mit Außenterrasse in den Sommermonaten. Reservierung empfohlen! Öffnungszeiten: Mo-Fr 12 bis 24 Uhr, Sa 18 bis 24 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen, Tel +43 (0)1 532 49 99 SpielBurgSchau Das Burgtheater-Magazin mit ausführlichen Informationen zu den kommenden Premieren und Sonderveranstaltungen erscheint als Beilage der Tageszeitung DER STANDARD fünf Mal im Jahr und liegt in den Spielstätten gratis auf. Spielplan Das monatliche Programm, entweder online auf www.burgtheater.at, über das Burg App auf Ihr Smartphone, in den Spielstätten aufliegend oder per Post in Ihrem Briefkasten. Bestellformulare liegen in den Spielstätten auf. 83 > MITARBEITER/INNEN Leitungsteam Direktor Matthias Hartmann Kaufmännische Geschäftsführerin Mag. Silvia Stantejsky Stellvertreter der Kaufmännischen Geschäftsführerin Mag. Niklas Duffek Persönliche Referentin des Direktors Lucia Wiesner Direktionsbüros Dr. Regina Fitl, Irene Hana, Mag. Corina Lange, Anna Manzano Leitung Dramaturgie Klaus Missbach (Geschäftsführender Dramaturg), Andreas Erdmann Dramaturgie Mag. Amely Joana Haag, Florian Hirsch; Dr. Ursula Voss, Wolfgang Wiens (Gäste); Annette Friebe, Mag. Claudia Kaufmann-Freßner (Referentinnen), Mag. Rita Czapka (Bibliothek/Recherche/Archiv), Barbara Mitterhauser-Weber (Sekretariat) Künstlerischer Generalsekretär Dr. Gerhard Blasche Chefdisponent und Leiter des Künstlerischen Betriebsbüros Andreas Bloch Künstlerisches Betriebsbüro Mag. Michael Schöndorf (Disponent); Paul Lutzeier (Mitarbeit) Gastspiele Sylvia Abrokat (Leitung), Mag. Nicole Tsalikoglou Junge Burg Annette Raffalt, Peter Raffalt (Leitung/Regie), Barbara Rostek (Mitarbeit und Organisation), Katrin Artl (Theaterpädagogik) Pressebüro Mag. Konstanze Schäfer (Leitung); Mag. Angelika Loidolt, Alexandra Liebl (Internet) Marketing und Sponsoring Mag. Anja PflugfelderReisch, Mag. Myra Waltl Fotos Georg Soulek, Reinhard Werner Grafik Fanak Mani 85 86 > MITARBEITER/INNEN > MITARBEITER/INNEN Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter KUNST Regie Stefan Bachmann Anna Bergmann Luc Bondy David Bösch Jan Bosse Andrea Breth Frank Castorf Barbara Frey Dieter Giesing Matthias Hartmann Niklaus Helbling Alvis Hermanis Yannis Houvardas Stephan Kimmig Madeleine Koenigs Bastian Kraft Jan Lauwers Joachim Meyerhoff Antú Romero Nunes Claus Peymann Annette Raffalt Peter Raffalt Alexander Ratter Michael Schachermaier Roland Schimmelpfennig Michael Thalheimer Thomas Vinterberg Caroline Welzl Alexander Wiegold Martin Wuttke Sarantos Zervoulakos Bühnenbild und Kostüme Olaf Altmann, Dagmar Bald, Patrick Bannwart, Peter Baur, Victoria Behr, Rudolf Bekic, Moidele Bickel, Ele Bleffert, Kathrin Brack, Su Bühler, Eva Dessecker, Fred Fenner, Esther Geremus, Stefanie Grau, Hugo Gretler, Amina Handke, Karl-Ernst Herrmann, Volker Hintermeier, Damian Hitz, Thea Hoffmann-Axthelm, Christian Kiehl, Bernhard Kleber, Tina Kloempken, Stéphane Laimé, Johanna Lakner, Florian Lösche, Stefan Mayer, Bettina Meyer, Stefanie Muther, Bert Neumann, Susanne Özpinar, Kathrin Plath, Silvia Platzek, Monika Pormale, Johanna Preissler, Anja Rabes, Lane Schäfer, Johannes Schütz, Katrin Lea Tag, Dirk Thiele, Annabelle Witt, Martin Zehetgruber Komposition Joeri Cnapelinckx, Jan Czajkowski, Nicholas Field, Jörg Gollasch, Hannes Gwisdek, Romed Hopfgartner, Felix Huber, Matthias Jakisic, Eva Jantschitsch, Arno Kraehahn, Markus Kraler, Imre LichtenbergerBozoki, Karsten Riedel, Andreas Schett, Wolfgang Schlögl, Michael Verhovec, Moritz Wallmüller, Arno Waschk, Bert Wrede Video Elke Auer, Meika Dresenkamp, Moritz Grewenig, Philipp Haupt, Hamid Reza Tavakoli Lichtgestaltung Peter Bandl, Lothar Baumgarte, Felix Dreyer, Gleb Filshtinski, Norbert Gottwald, Marcus Loran, Friedrich Rom Regieassistenz Felicitas Braun, Madeleine Koenigs, Andreas Schmitz, Caroline Welzl Bühnenbild- und Kostümassistenz Frauke-Leni Bugnar, Angelika Leb, Stefanie Muther, Barbara Pral, Johanna Preissler, Sarah Sassen, Moana Stemberger, Marie Theis, Pia WeberUnger (Gäste) Produktionsbetreuung und Bühnenbildassistenz Mag. Andrea Flachs, Mag. Jura Gröschl, DI Silvia Platzek, Mag. Claudia Vallant Musikalische Leitung und Musiker Otmar Klein (Musikalischer Leiter), Hannes Marek (Musiker), Georg Wagner (Kapellmeister, Korrepetitor), Michael Preuschl, Stephan Schaja, (Orchesterwarte); Anton Gisler (Kapellmeister, Korrepetitor; Gast); Bernhard Moshammer, Andreas Radovan; Paul Brody, Joeri Cnapelinckx, Jan Czajkowski, Lenny Dickson, Felix Huber, Yelena Kuljic, Imre Lichtenberger-Bozoki, Jan Plewka, Karsten Riedel, Wolfgang Schlögl, Nurit Stark, Moritz Wallmüller (Gäste) Inspizienten Klaus-Gerald von Schwerin (Oberinspizient), Roman Dorninger, Mag. Veronika Hofeneder, Irene Petutschnig, Gabriele Schmid, Sonja Schmitzberger, Stefanie Schmitt, Frank Seffers, Dagmar Zach Souffleusen Beate Bagenberg, Gabriele Barth, Monika Brusenbauch, Annemarie Fischer, Isolde Friedl, Sybille Fuchs, Berngard Knoll, Evelin Stingl Leitung Komparserie Wolfgang Janich Leitung Kostüm Mag. Gerlinde Höglhammer Leitung Fundus, Kostümbetreuung, Repertoire und Kostümassistenz Dagmar Bald Stimmbildung Vera Blaha Choreographie / Körpertraining / Kampfgestaltung Daniela Mühlbauer, Martin Woldan; Klaus Figge, Johann Kresnik (Gäste) TECHNIK Technische Gesamtleitung Ing. Johann Bugnar (Technischer Gesamtleiter) Dr. Katharina Fundulus (Referentin) Technische Leitung Burgtheater Ing. Ernst Meissl (Technischer Leiter), Johann Krainz (Bühneninspektor), Bernhard Bultmann, Ing. Hubert Kalina, Manfred Widmann (Technische Assistenten), Reinhard Piller (Personaladministration), Karin Aigner (Sekretariat) Bühnentechnik Burgtheater Bühne Thomas Graf, Franz Kriz, Peter Wiesinger (Gruppenmeister), Harald Altenburger, Gerald Frühwirth, Thomas Jakschütz, Christian Leitgeb, Peter Schwarz, Michael Silhacek (Bühnenmeister), Zoltan Bartos, Thomas Biesinger, Werner Brix, Wolfgang Busch, Mario Czerny, Lukas Eberdorfer, Christian Eichinger, Walter Ernst, Robert Falk, Michael Fröhlich, Josef Grössing, Christian Halwachs, Mario Hohenscherer, Erwin Holasek, Michael Jank, Patrick Janousek, Hans Karl, Alexander Kober, Martin Kriz, Cihan Külekci, Walter Laber, Bernd Lind, Andreas Maier, Thomas Maier, Bernhard Mitsch, Werner Neubauer, Karl Neumayer, Roman Panzer, Yordan Pilarte, Roman Pöchlinger, Martin Ponzer, Oliver Poscharnegg, Norbert Prerost, Stephan Schmidl, Alfred Schramel, Alexander Seiser, Manuel Sojka, Roman Stöckl, Robert Weber, Thomas Wiesinger, Hermann Zinn-Zinnenburg Schnürboden Markus Klena, Martin Krobath, Hermann Skorpis (Gruppenleitung), Rainer Eisen, Stephan Flügel, Mario Hochmeister, Adnen Kadic, Markus Kaufmann, Michael König, Roman Mick, Wolfgang Peter, Rene Pircher, Horst Schallamon, Christian Stöckl, Markus Zilla Tapezierer Michael Wimmer (Gruppenleitung), Helmut Spindler (stellv. Leitung), Patrick Kurz, Ernst Landsmann, Peter Ledholder, Stefan Nemec, Mario Niedermayer, Peter Rencher Versenkung Günter Jagsch (Gruppenleitung), Jürgen Doschek, Jakob Endres, Ersan Er, Michael Hofmann, Bernhard Lörincz, Werner Mühler, Martin Neubauer, Udo Pinter, Thomas Romstorfer, Johann Wächter Christian Holesovsky (Assistent der technischen Leitung, beschäftigt als Produktionsleiter in den Dekorationswerkstätten) 87 88 > MITARBEITER/INNEN > MITARBEITER/INNEN Technische Leitung Akademietheater DI Andreas Grundhoff (Technischer Leiter), Thomas Ritter (Bühneninspektor), Ing. Patrick Grandegger (Technischer Assistent), Martina Franschitz (Sekretariat) Mario Schätz, Maria Zeßner-Spitzenberg (Lehrling) Bühnentechnik Akademietheater zentrale technische dienste Bühne Peter Auenhammer, Gerhard Mautner, Karl Weese (Bühnenmeister), Manfred Bierbaum, Christian Diewald, Rado Grabovickic, Alexander Hackl, Michael Hufnagl, Gottfried Kern, Andreas Kmeth, Robert Kornfeind, Leopold Kraft, Michael Mayrhuber, Daniel Müllner, Friedrich Müllner, Darko Obradovic, Martin Schön, Thomas Schrenk, Philipp Seidl, Ewald Silhacek, Mario Spreitzgraber, Alexander Straub, Michael Tunzer, Robert Vrbnjak, Johann Weber, Robert Widmann, Thomas Wiedeck, Peter Zeller, Ernst Zsak Schnürboden Ronald Ber (Gruppenleitung), Emil Cakic, Andreas Grünsteidl, Franz Hofmann, Claus Lilg, Benjamin Peer, Leopold Simeth, Jürgen Straub, Martin Wenk Tapezierer Thomas Havlik (Gruppenleitung), Mark Dürr, Stefan Eder, Stefan Redak, Werner Rudlof, Technik Kasino Norbert Gottwald (Technische Leitung), Dominik Hofmann, Leopold Nekola, Helmut Preissler, Michael Tal Probebühne Arsenal Johannes Bultmann, Harald Danzinger, Ivan Jagnjic, Michael Pammer, Martin Pichl, Thomas Schneider Tonabteilung Mag. David Müllner (Leitung); Christoph Keintzel (stellv. Leiter Akademietheater), Christian Strnad (stellv. Leiter Burgtheater); Rupert Derschmidt, Thomas Felder, Manfred Gruber, Stefan Hirm, Raimund Hornich, Torge Krüger, Jürgen Leutgeb, Alexander Nefzger, Florian Pilz, Michael Steinkellner, Lars Völkerling, Alexander Wagner, Andreas Zohner Multimedia Alexander Richter, N.N. Michael Schüller (Gast) Garderobe Wolfgang Zach (Leitung), Christian Raschbach (stellv. Leiter), Brigitte Boumellah, Elisabeth Cuk-Riegler, Richard Ensle, Eva-Maria FalkWolfsbauer, Barbara Fratzl, Markus Gaal, Renate Harlander, Hoang Hien, Silvia Ivancsich, Alexandra Kahler, René Kellner, Elfriede Kicker, Andrea Kiennast, Karin Knapp, Elisabeth Körbler, Martin Krajcsir, Christian Kukla, Manuela Lehner, Sigrid Lehninger, Sonja Lingitz, Kristina Lovric, Heike Mayerhofer, Gabriele Moser, Petra Raschbach, Karina Rendl, Eva Schmid, Christian Schnoppl, Alexandra Schragner, Rosa Simmerstätter, Dagmar Supper, Elena Taleska, Andrea Zach Repertoireschneiderei Gabriele Empacher Maske Herbert Zehetner (Leitung), Margit Hadrawa (stellv. Leiterin), Kristin Barthold, Sylvia Bauer-Steinriegl, Monika Cerny, Sandra Erlach-Scherer, Andreas Filar, Helene Grössing, Michaela Korger-Kilian, Margareta Kranner, Helmut Lackner, Gabriele Martin, Peter Pavlovsky, Margarete Payer, Eva Maria SchmidMarhold, Peter Spörl, Dragana Suljic, Sonja Wimmer Requisite Christian Schober (Leitung), Christian Kraus; Fabrizio Atzara, Ignazio Atzara, Christian Ber, Martin Dürr, Patrick Feichtinger, Gerhard Hajek, Klaus Jelinek, Christian Kahler, Herbert Knor, Harald Koral, Markus Luif, Gerhard Reisner, Michael Schätz, Roland Soyka, Günther Tuppatzsch, Phillip Zemann (Requisite Burgtheater); Matthias Jandrisits; Jürgen Wallek, Sebastian Göschl, Robert Handlos, Günther Knapp, Roman Weinberger, Manuel Biswanger, Helmut Löffler, Stefan Seirer, Philipp Muck, Hans Hörbiger (Requisite Akademietheater) Beleuchtung Friedrich Rom (Leitung), Felix Dreyer (Künstlerische Leitung Akademietheater), Norbert Joachim, Manfred Kouril, Gerald Weilharter (Stellvertr. Leiter der Beleuchtung Burgtheater); Markus Bernas, Sascha Bernas, Manuel Gasser, Mario Helmreich, Rainer Hösel, Klaus Kment, Josef Kroisleitner, Michael Langer, Marcus Loran, Ivan Manojlovic, Gerhard Mühlhauser, Roland Müllauer, Helmut Murhammer, Wolfgang Nejes, Josef Opitz, René Prokisch, Alexander Rössler, Markus Schuöcker, Johann Semper, Kurt Simsa, Roman Sobotka, Günther Varadin, Thomas Winkelbauer, Reinhard Winkler (Beleuchtung Burgtheater); Michael Hofer, Herbert Markl, Norbert Piller (Meister), Gernot Arndorfer, Michael Bauer, Alexander Berger, Roman Buchberger, Laszlo Czetenyi, Christian Frank, Rudolf Grafl, Andreas Grössl, Manfred Ohrfandl, Richard Rosenkranz, Andreas Ryba, Michael Schernigg, Michael Schuster (Beleuchtung Akademietheater) ADMINISTRATION Verwaltung Künstlerisches Personal Marina SchwabMünich Personalverrechnung Silvia Hoinig, Gabriele Wagner Rechnungswesen Mag. Marianne Bregenzer (Leitung), Sonja Gessl, Melanie Kellner, Angelika Pfeiffer, Sylvia Schwalm Controlling Katharina Conradi (Leitung), Norbert Lösch Kasse Ernst Fürbach Servicecenter und Abonnementabteilung Helga Leckel (Leitung), Sabine Holub (Assistentin); Sylvia Schedlbauer, Katharina Holländer, Manfred Pollaschak (Servicecenter); Hannes Obermann, Bernd Tschemernjak (Information); Sabine Eichberger, Astrid Schwarz-Manzoni, Michaela Wieland (Abonnementabteilung) Theaterkasse Paul Glaser, Ing. Werner Rauch Publikumsservice Adolf Franta Theaterärztin Dr. Dr. Emilia Nagy Direktionsboten Michael Berger, Walter Fuchs Facility Management und Personalmanagement Technik Hans Peter Prusa (Leitung), Erwin Schön (Personalverwaltung), Andreas Dendl (Leitung Betriebstechnik), Simon Mayer, Robert Messinger, Bernd Sailer, Uwe Scheiber (Betriebstechnik); Andreas Sobotka (Gebäudeverwaltung), Gerhard Kraft (Leitung EDV), Michael Dendl; Brigitte Dolivka, Bianca Strobl, Gabriela Svoboda (Administration und Sekretariat), Karl Englmann, Ronald Brusenbauch, Peter Dungl, Thomas Fiala, Alexander Koch, Benjamin Leithner, Wolfgang Migsich, Martin Roitner, Philipp Rotter, Markus Silhacek, Philipp Vidlak (E-Zentrale), Franz Romstorfer, Heinrich Burger, Michael Kurz, Martin Prerost, Andreas Hromatka, Erwin Schretzmeier, René Weiss (Klima-Zentrale); Tobias Drechsler, Roman Göttl (Lehrlinge); Michael Hlava, Wolfgang Strametz, Erich Gessl, Friedrich Jorde, Roman Saure, Kire Krsteski, Ermina Besirovic, Renate Forcher, Hüsniye Kaplan, Martina Krautgartner, Yüksel Kuzur, Rozika Manojlovic, Elif Ögüt, 89 90 > NOTIZEN > MITARBEITER/INNEN Monika Puchner, Simone Hlava, Snezana Maderbacher, Yvonne Troharz, Rozica Jankovic, Ayse Tolnay (Hausarbeiter und Reinigung) Publikumsdienst und Sicherheit Karl Heindl (Leitung), Reinhard Ganglbauer, Franz Hundsamer, Mario Wolf (Portiere), Wolfgang Klaus, Harald Czech, Martin Ehrentraut, Gerhart Elend, Johann Fittner, Christian Glocker, Michael Kirchner, Johannes Sarrer, Manfred Schmid, Franz Stoiber (Feuerwehr) Betriebsräte und EnsembleVertertung Betriebsrat des künstlerischen Personals Dagmar Hölzl (Vorsitzende), Detlev Eckstein, Robert Reinagl (Stellvertreter); Annemarie Düringer (Kassier), Berngard Knoll, Helmut Preissler, Peter Spörl, Georg Wagner, Peter Wolfsberger (Betriebsräte); Astrid Derdak (Sekretariat) Betriebsrat des technischen Personals Viktor Schön (Vorsitzender), Werner Rudlof (Stellvertreter), Markus Schuöcker (Kassier), Christian Kukla (stv. Kassier), Michael Tunzer (Schriftführer), Jürgen Doschek, Sonja Lingitz, Andreas Maier, Monika Puchner, Richard Rosenkranz, Philipp Seidl, Robert Widmann Aufsichtsrat der Burgtheater GmbH Ensemblevertretung Roland Koch (Ensemblesprecher), Monika Brusenbauch, Stefanie Dvorak, Dietmar König, Juergen Maurer Vorsitzender Dr. Georg Springer EHRENMITGLIEDER deS BurgtheaterS Annemarie Düringer Sylvia Lukan Klaus Bachler Achim Benning Gerhard Blasche Klaus Maria Brandauer Michael Heltau Gerhard Klingenberg Martin Schwab Gert Voss Stellvertreterin des Vorsitzenden Dr. Viktoria Kickinger Mitglieder MR Dr. Monika Hutter Mag. Susanne Moser Dr. Josef Schmidinger Dr. Heide Schmidt Dr. Karl Stoss Dr. Christian Strasser, MBA BRV Dagmar Hölzl (vom Betriebsrat entsandt) BRV Viktor Schön (vom Betriebsrat entsandt) Notizen > NOTIZEN > NOTIZEN > IMPRESSUM > NOTIZEN Beni Bischof, der diesen Reiseführer bildnerisch gestaltet hat, lebt und arbeitet als Künstler in St.Gallen/ Schweiz. Man nennt ihn auch den Wilden aus dem Osten. „Beni Bischof ist ein hemmungsloser Manipulierer und Ausprobierer. Alles entsteht in offenbar atemberaubendem Tempo, nacheinander und nicht selten auch nebeneinander, anscheinend weniger konzeptuell geplant als spielerisch staunend ... Dass Beni Bischofs Kunst immer ein bisschen schlitzohrig daherkommt, steigert seinen Unterhaltungswert.“ Michael Hannwacker Impressum Burgtheater GmbH, Dr. Karl Lueger-Ring 2, 1010 Wien Direktion: Matthias Hartmann Redaktion: Florian Hirsch; Dramaturgie Koordination: Annette Friebe Zeichnungen, Photocollagen, Landkarten: Beni Bischof Grafische Gestaltung: Fanak Mani Herstellung: „agensketterl“ Druckerei GmbH Spielzeit 2012/2013 Sponsoren Hauptsponsoren Sponsoren und Kooperationspartner Neben den Hauptsponsoren unterstützen zahlreiche Unternehmen die Burg: Sponsoren Aegis Media, AKRIS, Austrian Airlines, Borealis (Junge Burg), Conwert Immobilien Invest SE, Juwelier Wagner, Ludwig Reiter Schuhmanufaktur, OTTO Immobilien Gruppe, S-Bausparkasse, Schlumberger Wein- und Sektkellerei, Staud’s Wien, Verkehrsbüro – Ruefa Reisen, Waagner-Biro, Weingut W. Bründlmayer, Wien Energie Fernwärme, Wiener Städtische Versicherung, Wittmann Möbelwerkstätten, Wolford, Zotter Schokoladen Manufaktur Kooperationspartner Agensketterl Druckerei, Airport Driver, Büchereien Wien, Der Standard, Deutscher Literaturfonds (Werkstatttage), ERSTE Stiftung (Kakanien – Neue Heimaten), Hoanzl, Julius Meinl Kaffee, ORF, Ö1, Ottakringer Brauerei, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung (Werkstatttage), Radatz Fleischwaren, Römerquelle, SONY RICOH – unser Partner für Druck- und IT Dienstleistungen Auf Bruch Ein Reiseführer durch die Spielzeit 2012 / 13 Stück für Stück. Ort für Ort. Bild für Bild. Insiderinformationen aus erster Hand zu allen Reisezielen ³ Ausflüge in die Umgebung ³ Detaillierte Karten ³ Praktisches von A-Z ³ www.burgtheater.at BURGTHEATER Kulturmarke 2011