Volkswirtschaftslehre Einführung für Sportstudenten WS 2009-2010 Einführung Literaturübersicht zur Volkswirtschaftslehre a) Leichtverständliche Taschenbücher •Adam, Hermann: Bausteine der Volkswirtschaftslehre, 9. Auflage, 1985, Bund-Verlag. •Böventer, Edwin v., Hampe, Johannes: Basiswissen Volkswirtschaft, 3. Auflage 1991, Heyne •Wagner, Adolf: Volkswirtschaft für jedermann, dtv (BeckWirtschaftsberater im dtv). •Winkel, Harald: Einführung in die Wirtschaftswissenschaften. (UTB, Schöningh) günstig zur Zeit (2010) Paschke, Dennis: Grundlagen der Volkswirtschaftslehre. 5. Auflage (€10,80) Einführung Literaturübersicht zur Volkswirtschaftslehre b) Mikroökonomie Böventer, E. v.: Einführung in die Mikroökonomie, 7.Auflage, 1991, Oldenbourg Böventer, E. v., Illing, Koll, Mikroökonomie- Studien- und Arbeitsbuch, 3. Auflage 1991, Oldenbourg Demmler, H.: Grundlagen der Mikroökonomie, 1992, Oldenbourg, München. Linde, Robert: Einführung in die Mikroökonomie, 2. Auflage, 1992, Kohlhammer Schumann, J.: Grundzüge der mikroökonomischen Theorie, 3. Auflage, 1980, Springer-Verlag Reiß, Mikroökonomische Theorie, 2. Auflage, 1992, Oldenbourg Varian, H.R.: Grundzüge der Mikroökonomie, 2. Auflage 1991, Oldenbourg Weise, Peter u.a.: Neue Mikroökonomie, 2. Auflage, 1991, Physica Verlag Einführung Literaturübersicht zur Volkswirtschaftslehre c) Mikroökonomie und Makroökonomie, VWL allgemein Cezanne, W., Franke, J.: Volkswirtschaftslehre, 5. Auflage, 1991, Oldenbourg, München Mankiv, N. Gregory: Principles of Economics. The Dryden Press, 1997 Woll, A.: Allgemeine Volkswirtschaftslehre, 10. Auflage, 1990 Vahlen. Vahlens Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik, 2 Bände, 5. Auflage, Vahlen Henrichsmeyer, W., Gans, O., Evers, I: Einführung in die Volkswirtschaftslehre, 2. Auflage, 1979, UTB (Ulmer). Einführung Literaturübersicht zur Volkswirtschaftslehre d) Finanzwissenschaft Blankart: Öffentliche Finanzen in der Demokratie. 1994 Brümmerhoff, D: Finanzwissenschaft, 6. Auflage, 1992, Oldenbourg Frey, B.S.: Theorie demokratischer Wirtschaftspolitik. Vahlen, 1981. Musgrave, R.A., Musgrave, P.B., Kullmer, L.: Die öffentlichen Finanzen in Theorie und Praxis, mehrere Bände, UTB (Mohr). Zimmermann, H., Henke, K.-D.: Einführung in die Finanzwissenschaft, 6. Auflage, 1990, Vahlen Einführung Literaturübersicht zur Volkswirtschaftslehre Makroökonomie Branson, W.H.: Makroökonomie, 3. Auflage, 1992, Oldenbourg, München Cezanne, W.: Grundzüge der Makroökonomik, 5. Auflage, 1991, Oldenbourg, München Nissen, H.-P.: Makroökonomie. Physica-Verlag, Heidelberg 1992 Westphal, U.: Makroökonomik. 1988, Springer, Berlin Einführung Literaturübersicht zur Volkswirtschaftslehre Umweltökonomie Endres, Alfred, Querner, Immo: Die Ökonomie natürlicher Ressourcen. 1993, Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt. Frey, B.S.: Umweltökonomie, 1972, Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht Nowotny, E.: Wirtschaftspolitik und Umweltschutz, 1974, Verlag Rombach, Freiburg Weimann, J.: Umweltökonomik, Springer, 1990, Berlin Siebert, H.: Ökonomische Theorie der Umwelt, Mohr, Tübingen, 1978 Gliederung der Vorlesung (vorläufig) Datei Thema VWL 1 Einleitung Theorie des Haushalts - Konsum Theorie des Haushalts - Arbeitsangebot VWL 2 Theorie des Unternehmens – Produktionsfunktion Theorie des Unternehmens – Gewinnkalkül Theorie des Unternehmens – Faktornachfrage Theorie der Märkte - Marktformen Marktgleichgewicht im Polypol, Analysen (Schweinezyklus etc.) Monopolgleichgewicht Einführung Was rechtfertigt eine VWL-Vorlesung für Sportstudenten? Einfluß des Sports auf die Wirtschaft Training für die grauen Zellen Grundlage für die BWL-Vorlesung Allgemeinbildung Einführung Volkswirtschaftslehre als Wissenschaft Volkswirtschaftslehre Erfahrungsobjekt (Untersuchungsgegenstand) Erkenntnisziel (Erkenntnisobjekt) Die Volkswirtschaften mit ihren Bestandteilen (Haushalte, Unternehmen etc.) Gesetzmäßigkeiten, die es erlauben die Knappheit zu mildern Wissenschaften sind gekennzeichnet durch ihr Erfahrungsobjekt und ihr Erkenntnisobjekt. Einführung Bedürfnisse Empfinden eines Mangels, unerfüllter Wunsch Bedürfnisse Existenzbedürfnisse Wahlbedürfnisse Grundbedürfnisse Luxusbedürfnisse Bedürfnisse Individualbedürfnisse kann der Einzelne aufgrund eigener Entscheidung befriedigen Kollektivbedürfnisse Befriedigung ist von Entscheidungen der Gemeinschaft (Staat, Gemeinde) abhängig Welche Bedürfnisse welcher Kategorie zuzurechnen sind, ist nicht eindeutig, sondern unterliegt zeitlichen Änderungen in Abhängigkeit von Normen in der Gesellschaft. Einführung Finanzwissenschaft VWL Dogmengeschichte Wirtschaftstheorie Wirtschaftspolitik Theorie der Wirtschaftspolitik Empirische Wirtschaftsforschung, Ökonometrie Mikroökonomie Makroökonomie Haushaltstheorie Beschäftigungstheorie Verkehrspolitik Unternehmens theorie Wachstums theorie Agrarpolitik Preistheorie Geldtheorie Wettbewerbspolitik Konjunkturtheorie Außenhandelstheorie spezielle VWL Staatshaushaltslehre Steuerlehre Einführung Wiener Schule – österreichische Grenznutzenschule • Carl Menger (Begründer) • Friedrich von Wieser • Eugen von Böhm-Bawerk • Ludwig von Mises • Friedrich A. von Hayek (Nobelpreis) Dagegen in Deutschland eher das Vorherrschen der sogen. Historischen Schule. Einführung Informationsbasis Entstehung und Überprüfung von Theorien Aufgabe der Theorie Beobachtung und Sammlung von Fakten Verbesserung der Informationen und Aufstellung der Prämissen Definitionen Hypothesen Verbesserung der Prämissen Theoriebildung Entfaltung der Prämissen durch logische Ableitung (abgeleitete Hypothesen oder Konklusionen) Beseitigung der Ableitungsfehler Theorieprüfung Prüfungsfolgen logische Prüfung logische Richtigkeit logischer Mangel und empirische Prüfung keine Falsifizierung Falsifizierung Quelle: Woll, 1990 S. 14 vorläufig gültige Theorie Einführung Effektivität und Effizienz Effektivität Effizienz wirksam ohne Verschwendung Beispiele Beispiele Die Fahrt mit dem Lastwagen zum Zigarettenautomaten Zu Fuß um die Ecke zum Zigarettenautomaten Einführung Was ist Effizienz? Haushalt Unternehmen Gesellschaft Es gibt keine andere Ausgabenstruktur, die dem Haushalt ein höheres Bedürfnisbefriedigungsniveau gewährt als die von ihm gewählte. Jede Gütermenge wird mit der geringstmöglichen Faktormenge hergestellt (Kostenminimierung) Es wird genau die Gütermenge hergestellt, bei der der Gewinn maximal ist (Gewinnmaximierung) Eine Gesellschaft verwendet ihre knappen Ressourcen und Güter dann effizient, wenn es nicht mehr möglich ist, die Bedürfnisbefriedigung eines einzelnen Menschen zu verbessern, ohne die Bedürfnisbefriedigung eines anderen Menschen zu verschlechtern. (Pareto-Optimalität) Einführung Definitionen von Volkswirtschaftslehre "Economics is the science which studies human behaviour as a relationship between ends and scarce means which have alternative uses" (L. ROBBINS). "Economics is the study of how men and society end up choosing with or without the use of money, to employ scarce productive resources which could have alterntive uses, to produce various commodities and distribute them for consumption, now or in the future, among various people and groups in society" (P. A. SAMUELSON). Economics is, what economists do. Einführung Produktionsprozesse Gemeinsamkeiten von Produktionsprozessen 1 Produktionsziel, Produktionsergebnis Output 2 Einsatz von Produktionsfaktoren Inputs 3 Produktionsverfahren Produktionsfunktion Einführung Produktionsfaktoren • Boden • Arbeit • Kapital Produktionsfaktoren 1 Arbeitsleistungen 2 Kapitalleistungen 3 Materialien (Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe) 4 Energie Einführung Das Wirtschaftlichkeitsprinzip Ein bestimmtes Ergebnis muß mit minimalem Einsatz erreicht werden. oder Mit bestimmtem Einsatz muß ein maximales Ergebnis erreicht werden. Ich will die bestmögliche Note mit einem Minimum an Lernzeit erreichen. Die VWL-Vorlesung nimmt Dir die Illusion. Einführung Die Produktionsentscheidung Was ist zu entscheiden? Was soll in welchen Mengen produziert werden? Wie soll produziert werden? Wer soll in den Genuß der Güter kommen? Nach welchen Kriterien soll entschieden werden? Effizienz Fortschritt Verteilungsgerechtigkeit Wer soll entscheiden? zentrale Bürokratie Individuen (Unternehmer, Konsumenten) Theorie des Haushalts Produktionskonto Auszahlungen Einzahlungen Käufe von Vorleistungen Verkäufe von Vorleistungen Abschreibungen Verkäufe an Konsumgütern indirekte Steuern ./. Subventionen Löhne und Gehälter Verkäufe an Investitionsgütern Zinsen, Pachten, Mieten verteilter Gewinn unverteilter Gewinn Lagerbestandsänderungen (Zunahme ./. Abnahme>0) Theorie des Haushalts Vermögensänderungskonto Auszahlungen Einzahlungen Käufe von Investitionsgütern Abschreibungen selbsterstellte Anlagen Ersparnis Lagerbestandsänderungen an Vorprodukten Finanzierungsdefizit Lagerbestandsänderungen (Zunahme der Netto- an eigenen Erzeugnissen Verbindlichkeiten) Theorie des Haushalts Einkommenskonto Ausgaben direkte Steuern Einnahmen Faktoreinkommen Konsumausgaben Bruttoeinkommen verfügbares Einkommen Transfereinkommen Ersparnis Theorie des Haushalts Analyse der Konsumentscheidung Präferenzen Welche Güter will ich konsumieren? Wie schätze ich die Güter ein? Welchen Nutzen habe ich aus dem Konsum? Beschränkungen (Restriktionen) Welches Einkommen steht mir zur Verfügung? Zielsetzung Was will ich mit dem Konsum erreichen? Theorie des Haushalts Darstellung der Präferenzen durch Nutzenfunktionen bzw. graphisch durch Indifferenzlinien Gut 1 in Mengeneinheiten X1 Gut 2 in Mengeneinheiten : X2 oder alternativ das Bündel aller anderen konsumierten Güter Theorie des Haushalts Welche Kombinationen stiften gleichhohen Nutzen? Menge von Gut X1 z.B. Bananen Der Haushalt würde auf 3 Einheiten von Gut 1 verzichten, um eine Einheit mehr von Gut 2 zu bekommen. P0 Die Stufen sind gleich breit, jeweils 1 Einheit Gut 2. -3 P1 Der Haushalt ist indifferent zw. P0, P1,P2 usw. -2 P2 -1,5 P3 -1 P4 +1 +1 +1 +1 Menge von Gut X2 z.B. Milch nach Linde, 1988, S. 14, Abb. 3.1 Theorie des Haushalts Durchschnittsrate der Substitution Menge Gut 2 X1 ersetztes Gut 1 Zur Erinnerung: Tangens = Gegenkathete zu Ankathete P0 Durchschnittsrate der Substitution ∆ X1 P1 α Nutzenniveau U0 Menge Gut 2 X2 ∆ X2 ersetzendes Gut 2 nach Linde, 1988, S. 15, Abb. 3.2 Theorie des Haushalts Grenzrate der Substitution und Gesetz von der abnehmenden Grenzrate der Substitution Menge Gut 1 X1 Gesetz der abnehmenden GR der Substitution: Mit zunehmendem Verbrauch des ersetzenden Gutes nimmt die Grenzrate der Substitution des ersetzten Gutes durch das ersetzende Gut ab. P0 Nutzenniveau U0 α Menge Gut 2 X2 Quelle: Linde, 1988, S. 16, Abb. 3.3 Theorie des Haushalts Eine Schar von Indifferenzkurven Je weiter rechts oben die Iso-Nutzenfunktionen liegen, desto hoher das Nutzenniveau. Menge Gut 1 X1 Nutzenniveau U2 Nutzenniveau U1 Nutzenniveau U0 Menge Gut 2 X2 Quelle: Linde, 1988, S. 16, Abb. 3.3 nach Linde, 1988, S. 18, Abb. 3.6 Theorie des Haushalts Nutzeneinschätzung bei Unersättlichkeit Alle im grünen Bereich Bereich liegenden Güter, also alle rechts über P0 werden P0 vorgezogen, stiften mehr Nutzen. Menge Gut 1 X1 Indifferenzkurven können sich nicht schneiden. P0 Nutzenniveau U2 Nutzenniveau U1 Nutzenniveau U0 α nach Linde, 1988, S. 17, Abb. 3.4 Menge Gut 2 X2 Indifferenzkurven oder Iso-Nutzenlinien Theorie des Haushalts Indifferenzkurven können sich nicht schneiden Nehmen wir an, die dargestellten Kurven seien Indifferenzkurven. Dann liegt das Güterbündel R auf 2 unterschiedlichen Nutzenniveaus. Güterbündel R wird sich selbst vorgezogen. Das ist unsinnig. Menge Gut 1 X1 S T R Nutzenniveau U0 Nutzenniveau U1 Menge Gut 2 X2 nach Linde, 1988, S. 17, Abb. 3.5 Theorie des Haushalts Die Nutzenindexfunktion Als Nutzenfunktion oder Nutzenindexfunktion bezeichnet man die Beziehung zwischen dem Nutzenniveau und den das Nutzenniveau bestimmenden Größen. Die Nutzenindexfunktion des Haushalts lautet: U = U (X1, X2) Diese Nutzenfunktion besagt: Das Nutzenniveau des Haushalts wird bestimmt von den verbrauchten Mengen der Güter X1 und X2. Theorie des Haushalts Das Einkommen begrenzt den Konsum Budgetrestriktion Einkommen >= Y >= Wert der konsumierten Güter X1 * P1 + X2 * P2 Wir können diese (Un-)Gleichung nach X1 auflösen indem wir durch P1 teilen und X1 links isolieren. X1 =< Y/P1 - (P2/P1)X2 Das ist eine Geradengleichung im X1-X2-Koordinatensystem Theorie des Haushalts Budgetrestriktion – die maximalen Konsummöglichkeiten Einkommen y ≥ ≥ X1 = Konsummöglichkeiten X1*P1 + X2 * P2 X1 A Achsenabschnitt = maximale Menge von Gut 1 Budgetrestriktion Steigung Achsenabschnitt Steigung -P2/P1 0 nach Linde, 1988, S. 24, Abb. 3.8 B max. Menge von Gut 2 X2 Die Konsummöglichkeiten sind höchstens gleich dem Einkommen. Einkommen y ≥ ≥ X1 = Konsummöglichkeiten X1*P1 + X2 * P2 Theorie des Haushalts Budgetrestriktion Menge Gut 1 X1 Die Steigung der Budgetlinie entspricht dem Verhältnis der Preise. A Realisiert der Haushalt Güterbündel, die auf der Linie liegen, gibt er sein Einkommen vollständig für die beiden Güter aus. α 0 Menge Gut 2 X2 B nach Linde, 1988, S. 24, Abb. 3.8 Theorie des Haushalts Ändern sich die Preise, verschiebt sich die Budgetlinie Der Preis von Gut 1 steigt c.p. etwas an. X1 A c.p. = ceteris paribus unter sonst gleichen Bedingungen Achsenabschnitt Budgetrestriktion Steigung -P2/P1 B X2 Theorie des Haushalts Ändern sich die Preise, verschiebt sich die Budgetlinie X1 A Der Preis von Gut 2 steigt c.p. etwas Achsenabschnitt Budgetrestriktion Steigung -P2/P1 B X2 Theorie des Haushalts Das Haushaltsoptimum Das Haushaltsoptimum Menge Gut 1 X1 Der Haushalt könnte das Güterbündel T wählen, aber das wäre nicht optimal, denn er kann ein höheres Nutzenniveau (eine höhere Indifferenzlinie) erreichen. V A T P* X1 * S U2 U0 U1 α X2 * Menge Gut 2 X2 B nach Linde, 1988, S. 25, Abb. 3.9 Theorie des Haushalts Das Haushaltsoptimum notwendige Annahme: Der Haushalt will seinen Nutzen maximieren. Menge Gut 1 X1 Das Haushaltsoptimum hat also die folgenden Eigenschaften: 1) Es liegt im Bereich der Konsummöglichkeiten, es kann also realisiert werden. 2) Es schöpft die Konsummöglichkeiten voll aus. 3) Im Haushaltsoptimum ist die Grenzrate der Substitution von Gut 1 durch Gut 2 gleich dem Verhältnis der Preise von Gut 2 und Gut 1. V A T Das nutzenmaximale Güterbündel P* X1 * soviel von Gut 1 ist optimal S U2 U0 U1 α X2 * soviel von Gut 2 ist optimal Menge Gut 2 X2 B nach Linde, 1988, S. 25, Abb. 3.9 Theorie des Haushalts Indifferenzkurven ungewöhnlicher Form diese würden zu extremen Haushaltsoptima führen chronische Entscheidungsschwäche z.B. Heroinsüchtiger Gut X1 Gut X1 konkave Indifferenzlinien führen zu extremen Lösungen lineare Indifferenzkurven führen nicht zu eindeutigen Lösungen Budgetlinie Gut X2 Gut X2 Budgetlinien Quelle: Linde, Abb. 3. Theorie des Haushalts Die Nachfrage Rahmenbedingungen für den Haushalt: Güterpreise Lohnsatz, der das Einkommen wesentlich bestimmt Nachfragefunktion Die Nachfrage nach einem Gut ist abhängig von • dem Preis des Gutes • den Preisen anderer Güter • dem Einkommen Für den Fall von zwei Gütern gilt: X1 = X1 (P1, P2, Y) X2 = X2 (P1, P2, Y) Theorie des Haushalts Methode der isolierenden Abstraktion Wenn in ein 10 cm hohes Glas 1/4 Liter Wasser hineinpaßt, wieviel Wasser paßt dann in ein doppelt so hohes Glas ? ceteris paribus ein halber Liter Ohne die Methode der isolierenden Abstraktion anzuwenden, ist die Frage nicht zu beantworten. Theorie des Haushalts Die Nachfrage Nachfragefunktion Die Nachfrage nach einem Gut ist abhängig von • dem Preis des Gutes • den Preisen anderer Güter • dem Einkommen Für den Fall von zwei Gütern gilt: X1 = X1 (P1, P2, Y) X2 = X2 (P1, P2, Y) Wie variieren die nachgefragten Mengen der beiden Güter mit der Höhe des Einkommens? Die Preise unterwerfen wir der Ceteris paribus-Bedingung. Theorie des Haushalts Das Einkommen des Haushalts steigt (fällt) Menge Gut 1 X1 Wir erinnern uns an das Haushaltsoptimum. Wenn sich das Einkommen ändert, verschiebt sich die Budgetlinie parallel. Wir bestimmen also Haushaltsoptima für parallel verschobene Budgetlinien. V A T P** P* X1 * S U2 U0 U1 α X2 * Menge Gut 2 X2 B nach Linde, 1988, S. 25, Abb. 3.9 Theorie des Haushalts Wie variieren die nachgefragten Mengen der beiden Güter mit der Höhe des Einkommens? Das sogen. Engelsche Gesetz: Die Einkommenselastizität der Nachfrage nach Nahrungsmitteln ist positiv, aber kleiner 1. Was ist „EinkommensElastizität“? Menge Gut 1 X1 X1 2 X1 1 X1 0 Die Kurve muß durch den Nullpunkt, weil kein Konsum ohne Einkommen Man nennt sie Engel-Kurve, wenn die Werte in einem Einkommen – Gut- Koordinatensystem dargestellt sind. Budgetrestriktionen für y0, y1, y2 Menge Gut 1 X2 Quelle: Linde, 1988, S. 30, Abb. 3.10 Einkommens-Konsum-Kurve Das sogen. Engelsche Gesetz: Die Einkommenselastizität der Nachfragenach Nahrungsmitteln ist positiv, aber kleiner 1. Eine Konstellation von Indifferenzkurven, die bei steigendem Einkommen – dargestellt als Parallelverschiebung der Budgetrestriktion – zu einem Rückgang des Konsums von Gut 2 führt, wogegen der Konsum von Gut 1 mit dem Einkommen steigt. Menge Gut 1 X1 Einkommen-Konsum-Kurve Es kann also auch den Fall geben, daß mit steigendem Einkommen der Konsum eines Gutes (hier Gut 2) zurückgeht Indifferenzkurven Budgetrestriktionen Die Kurve muß durch den Nullpunkt, weil kein Konsum ohne Einkommen Quelle: Linde, 1988, Abb. 3.15 Menge Gut 2 X2 Gut 2 ist ein inferiores Gut mit steigendem Einkommen sinkt der Konsum. Theorie des Haushalts Elastizitäten Elastizitäten als Kennzahlen für die Stärke einer Reaktion auf eine Änderung Verhältnis der prozentualen Veränderung einer Größe ----------------------------------------------------------------------------------der die Veränderung auslösenden prozentualen Veränderung einer anderen Größe Beispiel: Einkommenselastizität der Nachfrage: prozentuale Veränderung der Nachfrage bei einer Erhöhung des Einkommens um 10 Prozent. Theorie des Haushalts Einkommenselastizität der Nachfrage nach dem Gut i Die Einkommenselastizität der Nachfrage nach dem Gut i (sprich: epsilon i) ist definiert als Quotient der relativen Veränderung der nachgefragten Menge und der die Nachfrageänderung auslösenden relativen Einkommensänderung relative Änderung der nachgefragten Menge relative Änderung des Einkommens Theorie des Haushalts Engel-Kurve für ein inferiores Gut Menge Gut 2 Mit zunehmendem Einkommen steigt der Konsum von Gut 2 zuerst, mit weiter steigendem Einkommen sinkt er dann wieder. Solche Güter werden inferiore Güter genannt. Man beobachtet dies für einfache Lebensmittel, auch für den ÖPNV. Die Kurve muß durch den Nullpunkt, weil kein Konsum ohne Einkommen Einkommen Güter mit negativer Einkommenselastizität der Nachfrage nennt man inferiore Güter. Quelle: Linde, 1988, S. 34, Abb. 3.16 Theorie des Haushalts Steigung dxi/dy Menge Gut 2 Als Einkommenselastizität der Nachfrage nach einem Gut bezeichnet man das Verhältnis aus der relativen Veränderung der nachgefragten Menge nach diesem Gut und der sie auslösenden relativen Veränderung des Haushaltseinkommens: marginale Konsumneigung durchschnittliche Konsumneigung Steigung xi/y) Epsilon xi, y = (dxi/xi) : (dy/y) = (dxi/dy) * (xi/y). Man kann diese Elastizität auch als Produkt der marginalen Konsumneigung dxi/dy und der durchschnittlichen Konsumneigung xi/y auffassen. Dies ermöglicht eine einfache geometrische Ableitung ihrer Größe. Die marginale Konsumneigung dxi/dy entspricht der Steigung der Tangente an der Engel-Kurve in einem beliebigen Punkt. β α Einkommen Die durchschnittliche Konsumneigung xi/y entspricht dem Fahrstrahl aus dem Nullpunkt an denselben Punkt (Achsenabschnitt ist Null). Engel-Kurve Quelle: Linde, 1988, Abb. 3.16 Theorie des Haushalts konstante Einkommenselastizität Menge Gut 1 X1 x1 2 E2 Spezialfall einer Engel-Kurve x1 1 x1 0 E1 die Einkommenselastizität ist überall gleich 1 E0 Einkommen y y0 y1 y2 Quelle: Linde, 1988, S. 31, Abb. 3.11 Theorie des Haushalts Engel-Kurve für superiore Güter Menge Gut 1 Mit steigendem Einkommen wird überproportional viel davon konsumiert. Beispiel: Unterhaltungsdienstleistungen, Möbel, Haustextilien, Sportveranstaltungen, manche Sportarten Anbieter superiorer Güter profitieren überproportional vom Wirtschaftswachstum. Einkommen y Theorie des Haushalts marginale und durchschnittliche Konsumneigung bei Engel-Kurven durchschnittliche Konsumneigung xi/yi Gut marginale ist größer als durchschnittliche superiores Gut marginale Konsumneigung dxi/dyi Einkommen durchschnittliche Konsumneigung xi/yi durchschnittliche ist größer als marginale inferiores Gut Gut marginale Konsumneigung dxi/dyi Einkommen Theorie des Haushalts Veränderungen der Konsumstruktur zunehmender Wohlstand Anteil von Nahrungsmitteln an der Konsumsumme in Deutschland 1950 50 Prozent 1980 30 Prozent 1989 24 Prozent Quelle: von Böventer und Hampe, 1993 Theorie des Haushalts Preis und Güternachfrage Reaktion eines Haushalts bei einer Preiserhöhung von Gut 2 Gut 1 X1 Die Konsumstruktur verschiebt sich. Von Gut 2 wird bei dem gegebenen Verlauf der Indifferenzlinien viel weniger, von Gut 1 etwas mehr konsumiert. Es wird nur noch eine niedriger liegende Indifferenzlinie erreicht. Gut 2 X2 Die Budgetrestriktion verschiebt sich. man kann weniger von Gut 2 kaufen. Theorie des Haushalts Nachfragekurve Darstellung der nachgefragten Menge eines Gutes in Abhängigkeit von seinem Preis. Preis von Gut i Preis, zu dem nichts mehr gekauft wird - Höchstpreis. Sättigungsmenge Menge von Gut i Theorie des Haushalts Messung der Elastizität der Nachfrage Die Dreiecke BGC und BHD sind ähnlich. Deshalb gilt: (HD/HB) * (0E/0H) da 0E = HB gilt: Preis = HD/0H = BD/AB 0E/AE = η A die Elastizität wird also durch das Verhältnis der Strecken 0E und AE repräsentiert. ∆q E Der Preis fällt von E auf F um EF = BG damit steigt die Menge von H nach I um HI = GC B ∆P F G 0 H η = (∆q/q) : (∆p/p) = (∆q/ ∆p) * (p/q) C I D Menge von Gut i nach Woll, 10. Aufl., S. 107 Theorie des Haushalts Punktelastizitäten Preis hier oben, bei hohem Preis, fällt eine Preisänderung um eine Einheit prozentual geringer aus, die Mengenänderung bei geringer Ausgangsmenge groß. hier ist die Nachfrage preiselastisch. Preisänderung um 1 Einheit A ∆q In dem Punkt, in dem die Strecken OD und AD gleich lang sind, ist die Nachfrageelastizität 1 E B ∆P F G 0 H elastischer C I D unelastischer Bereich Hier unten, bei geringem Preis, fällt eine Preisänderung um eine Einheit prozentual hoch aus, die Mengenänderung bei hoher Ausgangsmenge gering. Hier ist die Nachfrage unelastisch. Theorie des Haushalts Als Preiselastizität der Nachfrage nach einem Gut bezeichnet man das Verhältnis aus der relativen Veränderung der Nachfrage nach diesem Gut und der sie auslösenden relativen Veränderung seines Preises. Die Elastizität ETAxi, pi beträgt (dxi/xi) : (dpi/pi) = (dxi/dpi) x (pi/xi). Preis Preisänderung um 1 Einheit A ∆q E Nehmen wir den Fall einer linearen Nachfragekurve. Nun sei festzustellen, welche Elastizität im Punkt B gilt. B Es läßt sich zeigen, daß die Elastizität dargestellt wird durch das Streckenverhältnis - 0E/EA. (rot bzw. blaudargestellt). Lassen wir nun den Punkt S bei A beginnend entlang der Nachfragekurve in Richtung D laufen. ∆P F G C Wie hoch ist die Preiselastizität der Nachfrage jeweils, d.h. wie verändert sie sich mit sukzessive sinkendem Preis ? Im Punkt A beträgt die Elastizität minus unendlich, da der Nenner des Bruches (die Strecke AE) 0 ist. 0 H elastischer I D unelastischer Bereich Dann durchläuft die Elastizität alle Werte bis zum Wert Null, denn im Punkt D ist der Zähler des Bruches (die Strecke OE) Null, so daß der Bruch den Wert Null annimmt. In der Mitte ist die Elastizität = 1 (genauer -1, das wird oft „geschlabbert“) Theorie des Haushalts Preis Gut i Pi N α´ α S E η = (∆q/xi) : (∆p/p) Menge Gut i Xi β 0 H N = (∆xi/ ∆p) * (p/xi) Theorie des Haushalts Ermittlung der Preiselastizität bei einer nicht linearen Nachfragekurve Wie ermittelt man geometrisch die Preiselastizität der Nachfrage in einem Punkt einer nichtlinearen Nachfragekurve ? Nicht viel anders als in einem Punkt einer linearen Nachfragekurve. Man zeichnet eine Tangente an die Nachfragekurve. Im übrigen wird die Elastizität dann wie bei einer linearen Nachfragekurve ermittelt. Theorie des Haushalts Erhöhung des Preises von einem Gut (Gut 2) Menge Gut 1 X1 A Einkommenseffekt P0Q weniger von Gut 2 und weniger von Gut 1 V Bei niedrigerem Einkommen kann man sich weniger leisten. Q Substitutionseffekt QP1 mehr von Gut 1 und weniger von Gut 2; Gut 2 wird hier durch Gut 1 substituiert . P1 P0 U1 Die gestrichelte Budgetlinie stellt die hypothetische Situation dar, in der die Preiserhöhung durch eine Erhöhung des Einkommens neutralisiert wird. U0 Menge Gut 2 X2 α B Preiserhöhung für Gut 2 verschiebt die Budgetlinie nach Linde, 1988, S. 36, Abb. 3.18 Theorie des Haushalts Der Substitutionseffekt ist vom Verlauf der Indifferenzlinien abhängig Gut 1 „hypothetische Budgetlinie“, die die Beibehaltung des Nutzenniveaus erlauben würde Indifferenzlinie Gut 2 Substitutionseffekt bei flacher verlaufenden Indifferenzlinien ist er größer. Theorie des Haushalts Wirkung der Erhöhung des Preises für ein Gut Substitutionseffekt Einkommenseffekt normales Gut vermindert den Konsum vermindert den Konsum inferiores Gut vermindert den Konsum erhöht den Konsum Bei sogen. Giffen-Gütern überkompensiert der Einkommenseffekt den Substitutionseffekt. superiore Güter Güter, deren Verbrauch mit steigendem Einkommen zunimmt inferiore Güter Güter, deren Verbrauch mit steigendem Einkommen abnimmt Giffen-Gut Gut, dessen Verbrauch mit steigendem Preis zunimmt Theorie des Haushalts Konsumentenrente Preis 60 Die Fläche unterhalb der Nachfragekurve und oberhalb des Marktpreises ist die sogen. Konsumentenrente. 50 40 Marktpreis 30 20 10 Menge 0 1 2 3 4 5 6 Theorie des Haushalts Konsumentenrente Die Fläche unterhalb der Nachfragekurve und oberhalb des Marktpreises ist die sogen. Konsumentenrente. Sinkt der Marktpreis, dann steigt die Konsumentenrente. Preis 60 50 40 Marktpreis 30 neuer Marktpreis 20 10 Menge 0 1 2 3 4 5 6 Theorie des Haushalts Analyse des Arbeitsangebotes Wir wollen Realeinkommen und Freizeit als zwei Güter ansehen. Realeinkommen = Warenkörbe Zeit unterscheidet sich von anderen Gütern. In einer Periode gibt es eine fixe Menge davon. Dann kann die Analyse des Haushaltsoptimums wie im Zwei-Güter-Fall vorgenommen werden. Wir brauchen also zwei Dinge: 1) eine Budgetlinie 2) eine Schar von Indifferenzlinien Freizeit Zuerst zur Budgetlinie Die Anzahl verbrauchter Warenkörbe kann man auch als das Realeinkommen des Haushalts bezeichnen. Wir schreiben dafür Yr. Wenn das Preisniveau des Warenkorbes nun P ist und der Haushalt sein Einkommen vollständig ausgibt, dann gilt die Gleichung Y = P*Yr (Gleichung 1) Das Einkommen = dem Preis für die Warenkörbe x der Anzahl der Warenkörbe = den Ausagaben. Wenn der Lohnsatz w beträgt und der Haushalt in der betrachteten Periode h Stunden arbeitet, dann beträgt sein erzieltes Einkommen Y=w*h (Gleichung 2) Die Arbeitszeit multipliziert mit dem Stundenlohn bestimmt das Einkommen, genauer das Nominaleinkommen. Setzt man in der ersten Gleichung (Y = P*Yr) für Y nun aus der zweiten Gleichung (Y = w * h) w*h ein, dann kann man schreiben w * h = P * Yr bzw. nach Auflösung nach Yr Yr = w/P *h das ist die Gleichung der Budgetlinie in unserem Yr – Freizeit-Koordinatensystem Als Arbeitszeit gilt die Anzahl der Stunden, die der Haushalt gegen Entgelt arbeitet. Den Rest der insgesamt verfügbaren Zeit T kann man als Freizeit F bezeichnen. Die Freizeit benutzt der Haushalt zu anderen Zwecken, z.B. zum Schlafen, Essen, Hausarbeit usw. Die Arbeitszeit berechnet sich einfach aus der Differenz der gesamten Zeit und der Freizeit: h = A = T - F. Yr = Realeinkommen = Warenkörbe = Güterkonsum Punkt A steht für das hypothetische Realeinkommen, das erzielt werden könnte, wenn die ganze zur Verfügung stehende Zeit für Arbeit verwendet würde. A C E In der Planungsperiode insgesamt zur Verfügung stehende Zeit Freizeit = Freizeitkonsum γ 0 D Freizeit B Arbeitszeit nach Linde, 1988, S. 80, Abb. 3.30 Theorie des Haushalts Arbeitsangebot Yr = Realeinkommen = Warenkörbe = Güterkonsum A C E Freizeit = Freizeitkonsum γ 0 D Freizeit B Arbeitszeit nach Linde, 1988, S. 80, Abb. 3.30 Theorie des Haushalts Arbeitsangebot Jetzt zu den Indifferenzlinien Realeinkommen bzw. Güterkonsum Yr Existenzminima Zeit, die in der Planungsperiode zur Verfügung steht U1 U0 N MindestRealeinkom men Freizeit 0 M MindestFreizeit B vgl. Linde, 1988, Abb. 3.31 Theorie des Haushalts Hier jetzt Realeinkommen Yr Wir finden das Optimum wie im Zwei-Güter-Fall V A T optimales Realeinkommen P* yr * Hier jetzt Freizeit F S U0 α F* optimale Freizeit U2 U1 max. erreichbares Nutzenniveau B nach Linde, 1988, S. 25, Abb. 3.9 Theorie des Haushalts Erhöhung des Reallohnes und Arbeitsangebot Wir finden den Substitutionseffekt, wenn wir uns fragen, welche Kombination auf der „alten“ Indifferenzlinie bei dem „neuen“ Preisverhältnis realisiert würde. Aneu Wieviel würde ich weniger arbeiten, wenn ich bei einer Lohnerhöhung auf demselben Nutzenniveau bleiben wollte? Das ist der Substitutionseffekt. Yr = Realeinkommen = Warenkörbe = Güterkonsum Einkommenseffekt ( kaum mehr F) Eneu A Substitutionseffekt (weniger F) In der Abb. ist der Substitutionseffekt also stärker als der Einkommenseffekt. Also weniger Freizeit – höheres Arbeitsangebot E Freizeit Arbeitszeit Dneu D 0 Gesamteffekt γ Freizeit = Freizeitkonsum B nach Linde, 1988, S. 80, Abb. 3.30 Reallohnerhöhung Yr = Realeinkommen = Warenkörbe = Güterkonsum Aneu Eneu A Einkommenseffekt Die Reallohnerhöhung erhöht den Güterkonsum Substitutionseffekt altes Nutzenniveau bei neuem „Preisverhältnis Der Freizeitkonsum wird durch den Substitutionseffekt der Reallohnerhöhung gemindert E Freizeit = Freizeitkonsum γ 0 Dneu D insgesamt weniger Freizeit, mehr Arbeitszeit B nach Linde, 1988, S. 80, Abb. 3.30 Theorie des Haushalts Arbeitsangebot – Nutzenentgang durch fixe Arbeitszeit Realeinkommen bzw. Güterkonsum Yr Der Wohlstand wird durch die vorgegebene Arbeitszeit gemindert, denn die höher liegende Indifferenzlinie kann dadurch nicht erreicht werden. U1 U0 N verbleibende Freizeit MindestRealeinkomme n optimale Freizeit M 0 MindestFreizeit vorgegebene Arbeitszeit B Freizeit vgl. Linde, 1988, Abb. 3.33 Theorie des Haushalts Reaktion auf eine Erhöhung des Reallohnes Freizeit ist ein normales Gut inferiores Gut Substitutionseffekt verringert Freizeitkonsum verringert Freizeitkonsum Einkommenseffekt erhöht Freizeitkonsum verringert Freizeitkonsum Wäre Freizeit ein inferiores Gut, würde bei steigenden Reallöhnen immer weniger Freizeit konsumiert. Theorie des Haushalts Einkommen-Konsum Kurve für Realeinkommen und Freizeit oder Arbeitsangebotsfunktion, wenn die Güterpreise fix sind nur der Lohnsatz variiert Gibt es vielleicht sogar eine doppelt geknickte Arbeitsangebotskurve? Lohnsatz w w geg. Zeit in der Periode Bei weiter steigendem Lohn wird wieder mehr gearbeitet. Hier überkompensiert der Lohn dann wieder den Wert der Freizeit. Freizeit Mit weiter steigendem Lohn nimmt das Arbeitsangebot ab. Wohlstands-FreizeitGesellschaft Arbeitszeit Existenzminimum Mit steigendem Lohn nimmt das Arbeitsangebot zu. Freizeit F 0 Bei einem Lohn von 0 wird niemand arbeiten, das wäre Selbstversklavung. Die Kurve ist unterhalb des Existenzminimums ohnehin nicht sinnvoll. Theorie des Haushalts Arbeitsangebot und Reallohn Achtung! Bei dieser Darstellung steht die Arbeitszeit auf der Ordinate. Arbeitsangebot in Stunden Wie entwickelt sich das Arbeitsangebot bei steigenden Reallöhnen? Steigt es an, oder fällt es ab einem gewissen Reallohn wieder ab? D 0 A Reallohn w/P B also Nominallohn / Preis Quelle: Linde, Abb. 3. Theorie des Haushalts Wirkung einer Reallohnerhöhung Substitutionseffekt Einkommenseffekt Freizeit ist ein normales Gut Wenn das Realeinkommen steigt, wird weniger Freizeit konsumiert, also mehr Arbeit angeboten. Wenn das Realeinkommen steigt, wird mehr Freizeit nachgefragt, also weniger Arbeit angeboten. Freizeit ist ein inferiores Gut Wenn das Realeinkommen steigt, wird weniger Freizeit konsumiert, also mehr Arbeit angeboten. Wenn das Realeinkommen steigt, wird weniger Freizeit nachgefragt, also mehr Arbeit angeboten. Theorie des Haushalts Wirkung einer Reallohnerhöhung Arbeitsangebot Substitutions- Einkommenseffekt effekt Freizeit ist ein normales Gut weniger mehr Freizeit, Effekt auf das Freizeit, mehr weniger Arbeit Arbeitsangebot Arbeit ist unbestimmt Freizeit ist ein inferiores Gut weniger weniger ArbeitsFreizeit, mehr Freizeit, mehr angebot steigt Arbeit Arbeit