Weitere Files findest du auf www.semestra.ch/files DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Schweizer Wirtschaftspolitik Aymo Brunetti, SS 06 KAPITEL 1: DIE ZENTRALEN THEMEN IM ÜBERBLICK 1.1.Die zentralen wirtschaftlichen Grössen Zielebenen: a) allgemeine Konzepte: Glück, Zufriedenheit, b) gesellschaftspolitische Ziele: Freiheit, Gerechtigkeit, Sicherheit, Fortschritt (vgl. Einordnung der Parteien) c) wirtschaftspolitische Ziele: Hoher Wohlstand: gemessen am BIP, Wirtschaftswachstum Tiefe Arbeitslosigkeit: Arbeitslosenquote; Anteil der arbeitsfähigen, die eine Arbeit suchen aber keine finden, erhöht die Unsicherheit über die zukünftige wirtsch. Situation Preisstabilität: Preise sinken oder steigen nicht, gemessen an Preisindex Gesunde Staatsfinanzen: Staatsverschuldung erhöht sich nicht permanent, stark mit Finanzierung des Sozialwerke verbunden, Anteil am BIP in Prozenz Die Qualität der Wirtschaftspolitik eines Landes misst sich daran, wie stark sie der Erreichung dieser Ziele dient. Die zentralen wirtsch. Grössen sind voneinander abhängig. Das Ziel der gerechten Einkommensverteilung fehlt hier, da sie eine politische, subjektiv zu bestimmende Grösse darstellt. 1.2. Wohlstand: Die Entwicklung des BIP zwei grundlegende Phänomene der Analyse einer VW: Langfristiges Wachstum, Konjunkturschwankungen - über sehr lange Zeit blieb das BIP praktisch stabil - seit industrieller Revoultion: BIP erhöht sich tendenziell - 1. Phase: 1899-1940: geringes Wachstum, Rückgang nach 1929, längere Stagnation - 2. Phase: nach Ende des 2.WK., schnelles Wachstum bis 70er - 3. Phase: Rezession, trendmässiges Wachstum, bis Ende 80er - 4. Phase: zu Beginn starker Einbruch, deutlich tieferes Trendwachstum als zuvor Internationaler Vergleich: hohes BIP, niedriges Wachstum 1.3. Arbeitslosigkeit: Die Entwicklung in der Schweiz - als arbeitslos gilt, beim RAV gemeldet ist und keiner Beschäftigung nachgeht klarer Bruch in den 90ern (von 1 auf 5%) bleibt etwa bis 1997, sinkt dann auf 2% erneuter Anstieg seit 2001, bis 2005 ca. 4% internationaler Vergleich: sehr tief 1.3. Preisstabilität: Die Entwicklung der Inflation in der Schweiz - gemessen am Preisindex, abgeleitet von einem repräsentativen Güerkorb 1971-Beginn 90er: relatvi hoch und starke Schwankungen Mitte 70er: sinkt auf unter 2% Anfang 80er: Anstieg auf 6%, Mitte: 1% 90er: tief und stabil, 1.4. Gesunde Staatsfinanzen: Die Entwicklung der Schweizer Staatsschulden - 1970-80: stabil zw. 30 und 40% 90er: Erhöhung auf 50% (Reszession und Arbeitslosigkeit) Ende 90er: leichter Rückgang allmähliche Annäherung an 60% internationaler Vergleich: sehr tief 1.6. Der Zusammenhang zwischen den wirtschaftspolitischen Zielgrössen - Preisstabilität bei schlechter Wirtschaftslage nicht in Gefahr eine optimal ausgestaltet Wirtschaftspolitik ist in allen vier Dimensionen erfolgreich KAPITEL 4: WOHLSTAND Wohlstand hängt von den Produktionsmöglichkeiten ab, bestimmt von den Produktionsfaktoren: Arbeit, Kapital, Technologie (Wissen, wie Arbeit und Kapital kombiniert werden können) statische Analyse: optimaler Einsatz bestehender Prod.faktoren dynamische Analyse: Wachstum der Prod.faktoren, mehr Arbeit oder mehr Kapital Produktionsmöglichkeitenkurve: 4.1. Warum funktionieren Planwirtschaften nicht effizient? - zentrale Lenkung des Einsatzes der Ressourcen Ressorcen gehören dem Staat Marktwirtschaft: Steuerung erfolgt durch das Preissystem Gründe: Volkswirtschaft ist zu komplex, Beschaffung und Verarbeitung der riesigen Informationsmenge ist unmöglich, Anreiz zu Missbräuchen (Wirtschaftung in die eigene Tasche), keine Innovationen 4.2. Die zentrale Rolle der Preise in einer Marktwirtschaft Adam Smith: Idee der „unsichtbaren Hand“ - jeder Marktteilnehmer verfolgt in erster Linie seine eigenen Interessen - führt dazu, dass der Wohlstand maximiert wird - Preise zeigen die relative Knappheit von Gütern und Ressourcen Preise: Informationen über die Knappheiten; lenken die Allokation der Ressorcen; koordinieren Entscheide von Anbietern und Nachfragern; zeigen an, wo sich Innovation lohnt 4.3. Die wohlstandmindernden Effekte von Preiseingriffen - Preise müssen die Präferenzen der Nachfrage widerspiegeln und Kosten für die Anbieter aufzeigen 1. Freie Preisbildung führt zu Effizienz jeder künstliche Eingriff in diesen natürlichen Preismechanismus reduziert die Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente, was zu einer Einbusse an Wohlfahrt führt. Es werden die falschen Signale über die Knappheit eines Gutes ausgesandt. 2. Wohlfahrtseffekte eines Mindestpreises Die gesamte Rente und somit die Effizienz der Volkswirtschaft reduziert sich. Durch die hohen Preise gibt es einen Überschuss. Dieser muss durch Kontingente (Mengenregulierungen) eingedämmt werden. Besser wäre eine direkte Einkommensunterstützung 3. Wohlfahrtseffekte eines Höchstpreises Beispiel: Mindestlöhne: reduzieren die Nachfrage nach Arbeit und senken somit die Möglichkeit zur Beschäftigung (besser direkt über Zuschüsse) Jeder Preiseingriff in einen funktionierenden Markt führt zu Wohlstandsverlusten. 4.4. Was der Staat zu einer funktionierenden Marktwirtschaft beitragen kann 1. Bereitstellung eines Rechtssystems: Durchsetzung von Eingentums- und Vertragsrechten; privates Eigentum bildetn das Fundament jeder Marktwirtschaft, Korruption wird vermieden, es kann nicht am Staat vorbei gewirtschaftet werden 2. Korrektur bei einem Marktversagen: wenn die Preise nicht die tatsächlichen Knappheiten signalisieren führt dies zu einer ineffizienten Allokation der Ressourcen und somit zu sinkender Wohlfahrt i. Monopolmacht: Preis ist zu hoch, es fehlen Konkurrenten, die das Gut günstiger anbieten könnten, Signal stimmt eigentlich aber es führt nicht zu Marktzutritten, d.h. die Reaktion auf das Signal fällt aus ii. Externalitäten: Folgekosten einer Produktion, mit denen der Konsument nicht konfrontiert wird, die aber für die Allgemeinheit ins Gewicht fallen (z.B. Umweltverschmutzung), auf der Kostenseite ist der Preis also zu niedrig iii. Öffentliche Güter: sind nicht rivalisierend und nicht ausschliessbar, Preis ist gleich null; werden über Steuern finanziert (Staatseingriff), sonst werden öffentliche Güter nicht hergestellt, da kein Nareiz zur Produktion besteht 3. Politische Regulierungen so ausgestalten, dass sie die wirtschaftliche Effizienz so wenig wie möglich beeinträchtigen: Regulierungsfolgeabschätzung des Bundes bei Gesetzesänderungen (Notwendigkeit und Möglichkeit staatlichen Handelns, Auswirkungen auf die betroffenen gesellschaftlichen Gruppen, Auswirkung auf die Gesamtwirtschaft, Alternative Regelungen, Zweckmässigkeit im Vollzug); es wird anhand von diesen Punkten geprüft, ob durch Alternativen das gleiche Ziel mit weniger Kosten für die gesamtwirtschaftliche Effizienz erreichbar wäre 4.5. Effizienz versus Wachstum Effizienz: Zustand, bei dem die Ressourcen nicht verschwendet bw. optimal eingesetzt werden Eine Volkswirtschaft operiert dann effizient, wenn sie ihre Produktionsfaktoren optimal einsetzt. Effizienz: Ein Ressoruceneinsatz ist dann effizient, wenn die Kombination produzierter Güter sich auf der Kurve befindet. Pareto-Effizienz: Eine Massnahme ist dann effizient, wenn sie erlaubt, mehr von einem Gut zu produzieren, ohne gleichzeitig weniger von einem anderen Gut produzieren zu müssen. Langfristig können mehr Arbeitskräfte eingesetzt, bzw. zusätzliche Kapitalgüter geschaffen werden und die Technologie kann sich verbessern. Wachstum: Bei einem optimalen Ressourceneinsatz wird mehr produziert als vorher. Bei der Effizienzanalyse sind die Produktionsfaktoren fix, bei der Wachstumsanalyse steht die Veränderung der Ausstattung mit Produktionsfaktoren im Zentrum. KAPITEL 5: INTERNATIONALE ARBEITSTEILUNG 5.1. Spezialisierung und komparative Vorteile Die Spezialiserung (Aufteilung der Arbeitsschritte) ist eine der Hauptursachen für die Wohlstandsgewinne in den letzten Jahrhunderten. - je mehr Leute sich an der Spezialisierung beteiligen, desto grösser sind die so erreibaren Wohlstandsgewinne komparativer Vorteil: auch Personen und Länder, die in der Herstellung all ihrer Güter weniger produktiv sind, mit Gewinn am internationalen Handel teilnehmen können (David Ricardo); stellen zwei Produzenten dasselbe Gut her, so hat derjenige einen komparativen Vorteil, dessen Opportunitätskosten für diese Produktion geringer sind (vgl. Beispiel mit Roger Federer und Gartenarbeit); Industrieländer haben absolute Vorteile in mehr oder weniger allen Tätigkeiten, trotzdem können Entw.länder mit Gewinn mit ihnen Handeln betreiben, da sie komparative Vorteile in der Produktion von Gütern haben, bei denen der Produktivitätsunterschied nicht so gross ist 5.2. Wohlfahrtssteigerung durch internationalen Handel - Ausgangssituation Autarkie: Land, das keinen Handel betreibt, Makrt für ein Gut wird betrachtet alles was konsumiert wird, muss auch produziert werden Angebot muss immer gleich der Nachfrage sein Wohlfahrt bei Autarkie: Öffnet sich das Land dem internationalen Handel, gilt nicht mehr derjenige Gleichgewichtspreis bei Autarkie, es gilt der Weltmarktpreis für das betrachtete Gut. Dieser ist entweder höher oder niedriger als der Gleichgewichtspreis. Da Handel möglich ist, muss das Angebot nicht mehr der Nachfrage entsprechen, so dass in einem Land je nach Weltmarktpreis mehr konsumiert als produziert (Import) oder mehr produziert als konsumiert (Export) wird. Wohlfahrtseffekte des Handels (hoher Weltmarktpreis) Die inländischen Nachfrager kaufen weniger als bei Autarkie, da der Preis höher ist. Die im Inland nachgefragte Menge ist kleiner als die im Inland produzierte Menge und die Differenz wird deshalb exportiert. Die Produzentenrente steigt stark an, die nei Gesamtrente ist grösser als vorher. Der Teil der nachgefragten Menge, der zu diesem Preis nicht im Inland produziert wird, muss importiert werden. Wohlfahrtseffekte des Handels (tiefer Weltmarktpreis) Bei einem vom Indlandpreis verschiedenen Weltmarktpreis entstehen durch den internationalen Handel Wohlfahrtsgewinne. Durch die Konkurrenz wird ein Strukturwandel ausgelöst, in der Übergangszeit gibt es Lohndruch und Arbeitsplatzabbau. 5.3. Protektionismus: Hintergründe und Kosten Definition: Eingriff in den internationalen Handel Jeder Eingriff beeinträchtigt diese Vorteile. Kosten des Protektionismus: Die inländische Produzentenrente erhöht sich, der Zoll schafft Einnahmen für den Staat. Es gibt eine Umverteilung von den Konsumenten an die Produzenten an den Staat. Ein Teil geht der VW verloren (gesamtwirtschaftlicher Wohlfahrtsverlust). Das volle Potential der effizienzsteigernden Spezialisierung kann nicht ausgeschöpft werden. Politische Ökonomie des Protektionismus - jede Umverteilung, die Verlierer schafft, ist politisch schwer zu realisieren - Annahme: Konsumenten gewinnen insgesamt mehr als die Produzenten und der Staat verlieren und dass der Übergang zum internationalen Freihandel deshalb für die Gesamtbevölkerung attraktiv wäre - Produzenten haben starkes Interesse, sich politisch zu organisieren, um gegen Zollabbau zu kämpfen - bei der Einführung des internationalen Freihandels verlieren kurzfristig die gut organisierten Produzentenintereseen gegen die schlecht organisierten Konsumenteninteressen Formen der Handelsliberalisierung multilateral: möglichst alle Länder sind beim Zollabbau beteiligt regional: nur eine Gruppe von Ländern mit besonders engen Handelsbeziehungen (Integration); Bsp: EU bilateral: zwischen 2 Ländern (Freihandelsabkommen) Der Protektionismus wird raffinierter Das starke Interesse der inländischen Produzenten an Grenzschutz hat nicht nachgelassen, weshalb neue Formen des Protektionismus entwickelt wurden. Nichttarifäre Handelshemmnisse: - Quoten: Vorgabe, dass nur eine bestimmte Menge eines Gutes importiert werden darf - technische Vorschriften: wenn die gleichen Güter in verschiednen Ländern unterschiedlichen technischen Anforderungen genügen müssen, kann das eine sehr effektive und schwer abzubauende Handelsschranke darstellen - Subventionen: wirkt wie ein Zoll auf importierte Ware - Schutz inländischer Anbieter bei öffentlichen Aufträgen: wirkt wie ein direkter Zoll 5.4. Regionale wirtschaftliche Integration Regionale Handelsabkommen haben in den letzten Jahren sehr stark an Bedeutung gewonnen und insbesondere der europäische Integrationsraum (EU) hat sich als sehr dynamisch erwiesen. Wohlfahrtseffekte von Integrationsräumen Durch Integration entsteht eine Diskriminierung zwischen den Mitgliedern des Integrationsraumes und den Ländern, die nicht Mitglieder sind. - zusätzlicher Handel - wie stark eine Abkommen die gesamte Wohlfahrt erhöht, hängt davon ab, ob der zusätzlihce Handel (Handelsschaffung) grösser ist als die Verzerrung der Handelsströme (Handelsumlenkung) - Handelsumlenkung: gewisse Güter werden nicht mehr vom weltweit billigsten Produzenten bezogen, sondern von einem Produzenten innerhalb des Integrationsraums, der deshalb zum billigsten Produzenten wird, weil sein Produktpreis von keinem Zoll mehr belastet ist Wohlfahrtseffekte einer Integration: Alles, was in Land A konsumiert wird, muss importiert werden. Land B ist Miglied des gleichen Integrationsraumes wie A, während C ausserhalb liegt. Gegenüber der Ausgangslage wird die grössere Menge qB zum tieferen Preis pB importiert. Positiv: zusätzlicher Handel (Importe steigen) Negativ: Handelsumlenkung Zwei Faktoren bestimmen, ob Integration positiv oder negativ zu beurteilen ist: 1. Höhe des Zolls in der Ausgangslage: Zollabbau wirkt zuerst stark handelsschaffend, starke Erhöhung der Importe, Wohlfahrt steigt (Anstieg der Konsumentenrente) 2. Grösse des Integrationsraums: je mehr beteiligte Länder, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Mitgliedsland gibt, das annähernd so effizient produziert, wie der weltweit effizienteste Produzent Bei starker Ausdehnung eines Integrationsraumes: globaler Freihandel; es bleibt nur noch der handelsschaffende Effekt Formen der Integration 1. Freihandelszone: Verzicht auf Zölle 2. Zollunion: gemeinsame Aussenhandelspolitik; keine Zölle und Ursprungsnachweise 3. Binnenmarkt: nicht nur Güter und DL sondern auch die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital können frei zirkulieren (vier Freiheiten) 4. Währungsunion: nationale Geldpolitik wird an eine supranationale Währungbehörde abgetreten; kann nur funktionieren, wenn Wirtschaftspolitik, insbesondere Finanzpolitik, koordiniert wird 5. Vollständige Wirtschaftsunion: gemeinsame Wirtschaftspolitik in allen wichtigen Bereichen Entwicklung der eruopäischen Integration: EFTA: European Free Trade Association (Freihandelszone) Mitglieder: CH, Norwegen, Island, Liechtenstein Zollunion: EU von 1957 bis 1992 Binnenmarkt: EU 1992-1999 Währungsunion: EU seit 1999 (Einführung des Euro) Vollständige Wirtschaftsunion: EU geht in diese Richtung Die eruopäische Integration - Ursprung: Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg - Reparationszahlungen: schlechte Voraussetzung für friedliches und gedeihliches wirtschaftliches Zusammenleben zwischen den beteiligten LänderN - Zwischenkriegszeit: Protektionismus und kompetitive Abwertung der Währungen; mitschuldig am Ausbruch des 2.WK - Bretton Woods 1944: Grundstein für gesunde wirtschaftliche Zusammenarbeit; Vermeiden eines Rückfalls in die protektionistische Politik der Zwischenkriegszeit - Marshall-Plan: Verlierermächte wirtschaftliche wieder auf die Beine helfen und sie in den internationalen, vor allem europäsichen, Handel zu integrieren - Nachkriegszeit: Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit (Währungsunion), Erweiterung Etappen: - 1957: Römer Verträge: Schaffung eines Binnenmarktes, Errichtung einer Zollunion und Einigung auf gemeinsame Agrarpolitik - 1987: Einheitliche Europäische Akte: Durchsetzung der 4 Freiheiten - 1993: Maastrichter Vertrag: Vollendung der Wirtschafts- und Währungsunion; drei Pfeiler: o Wirtschaftsverträge o gemeinsame Aussen- und Sicherheitspolitik o vertraglich geregelte Zusammenarbeit in Bereichen wie der inneren Sicherheit im Rahmen des Abkommens von Schengen - 1999: Vertrag von Amsterdam: Schaffung eines gemeinsamen Raums von Sicherheit und Freiheit - 2001: Vertrag von Nizza: Osterweiterung; hätte mit europäischen Verfassung komplettiert und vervollständigt werden sollen Wichtigste Etappen der Erweiterung des europäischen Integrationsraums: - 1952: Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Belgien, Luxemburg - 1973: England, Dänemark, Irland - 1981: Griechenlande - 1986: Spanien, Portugal - 1995: Österreich, Finnland, Schweden - 2004: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Zypern EWR: Binnenmarkt zwischen EFTA und EU; Mitglieder: Norwegen, Island, Liechtenstein 5.5. Schweizer Aussenwirtschaftspolitik - Anteil des Handels am BIP sehr hoch mit Abkommen und Institutionen wird die internationale Verflechtung des Landes wirtschaftspolitisch abgesichert Grundpfeiler der Schweizer Aussenwirtschaftspolitik Die Aussenwirtschaftsstrategie leitet sich aus den positiven Effekten auf die Wohlfahrt ab: Exporte, Importe und eine möglichts weitgehende internationale Arbeitsteilung Da die Produzenteninteressen gut organisiert und in der wirtschaftspolitischen Diskussion stark präsent sind, werden steigende Importe in der Debatte oft als etwas Negatives dargestellt. Drei Standbeine: - Marktzugang zum Ausland für schweizerische Produkte und Produktionsfaktoren öffnen um Export zu fördern - schweizerischen Binnenmarkt für Import offen halten zur Förderung von Importn - zur Förderung der internationalen Arbeitsteilung: Handelspartner bei ihrer Integration in die Weltwirtschaft unterstützen, um so dazu beizutragen, dass möglichst viele Länder möglichst intensiv an der globalen Arbeitsteilung teilnehmen Aus ökonomischer Sicht ist Multilateralismus die beste Form der internationalen Öffnung. Je mehr Länder beteiligt sind, desto grösser der Wohlfahrtsgweinn, weil es zu keiner Handelsumlenkung kommt. Kriterien, nach denen Partner für Freihandelsabkommen ausgewählt werden: - Wirtschaftliche Grösse: heutige, aber vor allem zukünftige Bedeutung eines Landes - Diskriminierungspotenzial: es gilt abzuschätzen, wie stark Schweizer Exporteuren dadurch Nachteile erwachsen, dass andere wichtige Handelspartener untereinander schon umfassende Handelsabkommen haben - Frage, wofür der Marktzugang liberalisiert werden soll: Abdecken sollen nicht nur Güterhandel sondern auch Handel mit Dienstleistungen, Freizügigkeit der Produktionsfaktoren abdecken Schweizer Integrationspolitik Die Haltung gegenüber dem rasch voranschreitenden europäischen Integrationsprozess ist eine der wichtigste, wenn nicht die wichtigste aussenwairtschaftspolitische Frage für die Schweiz. Entwicklung: - 1972: Freihandelsabkommen mit der EG: zwischen der EFTA und der damaligen EG - 1992: Ablehnung des Beitritts zum EWR: sektorielle Abkommen bilateraler Weg - 2000: Annahme der Bilateralen 1: sieben Abkommen über den Personenverkehr, den Landverkehr, den Luftverkehr, die Forschung, das öffentlichte Beschaffungswesen, die Agrarprodukte und die technischen Handelshemmnisse - 2001: Ablehnung der Initiative „Ja zu Europa“: Verhandlungen über einen EUBeitritt 2004: Abkommen über die Bilateralen 2: acht Abkommen über die Zinsbesteuerung und über die Betrugsbekämpfung (Schengen-Dublin) Positive und negative Effekte eines EU-Beitritts: positiv: handelsschaffend, zusätzlicher Wettbewerbsdruck, Wegfall der Grenzkontrollen und Ursprungsregeln, starker Abbau des Landwirtschaftsprotektionismus negativ: Übernahme des Euro hebt Zinsen, jährliche Beträge in Milliardenhöhe an EUBudget notwendig: Umbau des Steuersystems (Erhöhung der Mehwertssteuer) Die Schweiz hätte über eine gewisse Zeit ein eher tieferes Wachstum und erst mit der Zeit würden die Vorteile den negativen Ausgangsschock kompensieren. KAPITEL 6: WETTBEWERB: DAS PROBLEM DER MONOPOLMACHT Für eine einzelne Firma ist es vorteilhaft, sich monopolistische Spielräume zu sichern. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht jedoch sind Monopole schädlich. Einzelfirma erzielen auf Kosten von Konsumenten Gewinne. 6.1. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten von Monopolen Wie verhält sich ein Monopol? - Monopolist kann Preis seines Gutes beeinflussen, Firma in vollständiger Konkurrenz nicht - verlangt die Firma einen Preis, der auch nur minimal über dem Marktpreis liegt, so wird sie nicht verkaufen können und folglich vom Markt verdrängt werden - deshalbt wir diese Firma einfach die Menge produzieren, bei welcher der Marktpreis genau ihren Grenzkosten entspricht, also den Kosten einer zusätzlich einer verkauften Einheit - Nachfragekurve entspricht der gesamten Nachfrage, da er der einzige Anbieter ist - Produktionsentscheid des Monopolisten hat einen EInfluss auf den Preis - erhöht die Menge, fällt der Preis und umgekehrt Monopol vs. vollständige Konkurrenz - - ehöht ein Monopolist den Ouput, hat das zwei Effekte auf sein Einkommen: einen Mengeneffekt, weil mehr verkauft wird, aber auch einen Preiseffekt, weil der Preis jeder verkauften EInheit sinkt Grenzkosten des Monopolisten sind konstant Grenzertragskurve verläuft steiler als Nachfragekurve, weil der Preis jedes Mal sinken wird, wenn der Monopolist eine weiter Einheit des Produkts verkauft Preis-Mengen-Entscheid des Monopolisten - - Grenzertragskurve gibt an, wie strak sich der Ertrag verändert, wenn man eine zusätzliche Einheit anbieten, während die Grenzkostenkurve uns sagt, was Produktion dieser zusätzlichen Einheit kostet Monopolist erhöht produzierte Menge solange, wie der zusätzliche Etrag grösser ist als die zusätzlichen Kosten Monopolist wird genau die Menge absetzen, bei welcher der Grenzertrag gleich den Grenzkosten ist Preis liegt höher als die Durchschnittskosten bei vollständiger Konkurrenz würde der Preis den Grenzkosten entsprechen Wohlfahrtsverluste durch Monopole - gegenüber der Situation bei vollständiger Konkurrenz führt ein Monopol zu Rentenverlusten Zusätzliche Wohlstandsverluste durch Monopole - X-Ineffizienz: Monopolsituationen reduzieren den Anreiz für das Management von Unternehmen, die Produktionskosten so tief wie möglich zu halten - Rentseeking: Investitionen fliessen oft in die Politik, Politik dazu bringen, die Konkurrenz aus dem Markt herauszuhalten - Monopole reduzieren den Innovationsanreiz, da die Monopolfirmen kaum Anreize hat, sich zu verbessern verursacht grösste Kosten 6.2. Marktzutrittsschranken - Preismechanismus funktioniert bei Monopolen nicht, Signalwirkung des Preises führt nicht zu Beteiligung am Markt Monopol kann sich nur erhalten, wenn Marktzutritte verhindert werden Natürliche Marktzutrittsschranken - wenn Fixkosten der Produktion extrem hoch seind - können die Fixkosten über grössere Stückzahlen verteilt werden, dann führt das dazu, dass eine Firma, die mehr produziert, immer tiefere Preise verlangen und damit die Konkurrenten vom Markt drängen kann - K=bQ b=variable Kosten, Q=Menge - K=a+bQ a=fixe Kosten; Kosten mit natürlichem Marktzutrittsschranken - Durchschnittskosten in dieser Konstellation sind immer grösser als die Grenzkosten, sinken mit jeder zusätzlich produzierten Einheit - vollständige Konkurrenz erlaubt es der Firma nicht, die hohen Fixkosten über die Verkaufspreise zu decken; Gut würde also nicht produziert, obwohl eigentlich eine deutliche Zahlungsbereitschaft bestünde - schliesslich verbleit nur noche eine Firma im Markt, da es sich für die Firma mit der grössten Produktionsmege immer lohnt, die Produktion auszuweiten, da die Durchschnittskosten mit zunehmender Menge fallen Künstlich geschaffene Schranken Staatliche Regulierungen - oft Zölle oder nicht tarifäre Massnahmen - häufiges Motiv für Regulierungen: Schutz der Bevölkerung - Patente: temporäre Marktzutrittschranken - geschützte Firmen werden so ineffizient, dass zuletzt jede noch so kleine Handelsöffnung ihre Existenz bedroht Strategische Zutrittsschranken - wegen der hohen Preise sind monopolistische Stellungen im Prinzip äusserst instabil - Kartellbildung: Einigung mit den Konkurrenten über Mengen, Preise, Gebite, Konditionen etc.; ziemlich instabil, da grosser Anreiz besteht, sich nicht an Vereinbarungen zu halten - Drohung an potentielle Konkurrenten, bei deren Markteintritt einen Preiskampf zu lancieren - Operieren mit Überkapazitäten: Drohung, einer stakren Ausdehnung der Produktionsmenge 6.3. Wettbewerbspolitische Ansätze Wettbewerbspolitik bei natürlichen Monopolen - - - Wettbewerbspolitik ist die politische Reaktion auf Ineffizienzen, die durch Beschränkungen des Martkzugangs entstehen ohne wettbewerbspolitischen Eingriff würde die Firma verständlicherweise den wesentlich höheren Monopolpreis setzen Verstaatlichung: Regulierung des Monopolisten; oft werden alle Teile der Wertschöpfungskette verstaatlicht, auch solche, die man eigentlich problemlos unter Wettbewerbsbedingungen anbieten könnte breite staatliche Präsenz im Infrastrukturbereich führt dazu, dass staatliche Monopole zahlreiche Tätigkeiten erbringen, die ohne weiteres privat angeboten werden könnten Trennung der phsysischen Infratrkutr von den DL, die auf dieser Infrastruktur erbracht werden nötig ist eine Regulierung, die den Erbringern von DL den Netzzugang ermöglicht, ohne dass sie dabei der Willkür privater Monopole ausgesetzt sind Wettbewerbspolitik bei künstlich geschaffenen Monopolen - - staatliche Regulierungen so gestalten, dass sie nicht oder nur zu einem geringen Teil als Marktzutrittsschranken wirken (Deregulierung) Wettbewerbspolitik im engeren Sinne: versucht, das strategische Verhalten von Firmen zu bekämpfen, die sich monopolistische Stellungen sichern möchten; Reduktion von Absprachen zwischen Firmen Deregulierung: Zahl der potentiellen Anbieter auf einem Markt erhöhen und damit die monopolistischen Stellungen aufzubrechen internationale Marktöffnung: Abbau von protektionistischen Schranken: massiver Anstieg der tatsächlichen oder potentiellen Konkurrenten, Marktzutritt ausländischer Firmen oder auch nur dessen Möglichkeit zwingt Monopolisten statt des Monopolpreises Wettbewerbspreise zu setzen 6.4. Schweizer Wettbewerbspolitik Hochpreisinsel Schweiz und Ansätze für mehr Wettbewerb - Preise durchschnittlich 40% höher als in den übrigen OECD-Ländern Qualitätsunterschiede: Argument, dass Preise wegen besserer Qualität höher sind Einkommensunterschiede: in einem reichen Land sind viele DL wesentlich teurer als in einem Land mit tieferem Einkommen, und zwar vor allem deshalb, weil sie nicht international gehandelt werden können; eklärt hohe Preise auch nicht Deregulierung in der Schweiz - Marktzutrittsschranken reduzieren; CH: Telekommunkation, Elektrizität, Schienenverkehr, Post Entstehung der heutigen Schweizer Wettbewerbspolitik - Wettbewerbspolitik im engeren Sinne: Arbeit der Wettbewerbsbehörde Kartelle sind im CH-Gesetz nicht verboten, wurde in letzten Jahren verschärft Kartellgesetz vor 1995 - Kartelle waren grundsätzlich erlaubt - Saldomethode: Kartellkommission hatte nachzuweisen, dass Kartellabsprachen einem insgesamt äusserst vage definierten Gesamtinteresse zuwider laufen; Sammlung von positiven und negativen Effekten eines Kartells um Saldo zu bilden ob Kartell schädlich ist oder nicht Die erste Revision von 1995 - Schock des EWR-Neins: Revitaliserungsprogramm: Ziel, die Wettbewerbseffekt, die der EWR gebracht hätte, über interne Gesetzesanpassungen zu realisieren - Erschweren von harten Kartellen (Preis-, Mengen- und Gebietskartelle): faktische verboten - Fusionskontrolle - Entscheidungen und Untersuchungen wurden neu veröffentlicht Die zweite Revision: Das heute gültige Kartellgesetz - Kronzeugenregelung: Kartell kann erst dann wirklich effektiv aufgedeckt werden, wenn eines der Mitglieder vor den Behörden gegen das Kartell aussagt; verspricht kooperierenden Firmen Strafreduktion oder Befreiung von der Strafe - deutliches Bemühen um eine Verschärfung der Wettbewerbsintensität KAPITEL 7: UMWELT: DAS PROBLEM EXTERNER EFFEKTE Wirtschaft und Umwelt oft als Gegensätze verbracht, geht aber in beiden Fällen um haushalterischen Umgang mit Ressourcen. 7.1. Echte und unechte externe Effekte - Externe Effekte: Einflüsse der Handlungen eines ökonomischen Akteurs auf die Handlungen eines anderen, die sich nicht im Preissystem widerspiegeln pekuniäre Effekte: widerspiegeln sich nicht im Preissystem 7.2. Wohlfahrtsverluste Verursacher einer Externalität sind nicht mit den wahren Kosten seiner Tätigkeit konfrontiert. Negative Externalität - - in einem Markt mit vollständiger Konkurrenz entspricht diese Angebotskurve den Grenzkosten Stahlwerk selbst erfährt durch die von ihm verursachte Umweltverschmutzung für jede produzierte Menge sind die Kosten des Stahlwerks tiefer als die der Gesellschaft, welche ja zusätzlich noch die Kosten der Umweltverschmutzung enthalten der Marktpreis liegt tieger als der eigentliche Preis p*, der die relativen Knappheiten korrekt widerspiegeln würde führt dazu, dass das Stahlwerk mehr Stahl produziert, als die gesamtwirtschaftlich optimal wäre, womit die Umwelt zu stark verschmutzt bei negativen externen Effekten bilden sich also zu tiefe Preise und es wird zuviel produziert Positive externe Effekte: Effekte von Forschungsergebnissen, Verursacher erhält nicht die vollen zusätzlichen Erträge seiner Anstrengungen, wird dazu führen, dass zu wenig von diesem Gut produziert wird, als eigentlich gesamtwirtschaftlich optimal wäre - externer Effekt führt zu Preisverzerrungen, der Marktpreis widerspiegelt nicht mehr die tatsächlichen Knappheiten Effizienzverlust durch negative Externalität Der externe Effekt führt zu einer Reduktion der gesamten Rente und damit zu einer ineffizienten Situation. Externe Effekte können daher einen effizienzsteigernden staatlichen Eingriff begründen 7.3. Ansatzpunkte für die Wirtschaftspolitik Freiwillige Internalisierung Freiwillige Berücksichtigung der Kosten für die Allgemeinheit Möglichkeiten zur Motivation: 1. Appell an die Moral der Verursacher (Aufklärung) 2. Internalisierung durch Fusion: Kosten werden für die neue Firma sichtbar, steht der Gewinn der Gesamtfirma im Weg 3. Vertragliche Internalisierung: Anrecht auf Entschädigung nur beschränkt wirksam, auf nationaler oder gar internationaler Ebene undenkbar Staatliche Regulierung Verbote und Gebote: schädigende Tätigkeit wird so reguliert, dass sie eine bestimmte Intensität nicht überschreitet Korrektur der Preisverzerrung Preis so regulieren, dass das Problem der Preisverzerrung behoben wird. Bsp: Subvention der Forschungstätigkeit Bei Externalitäten lässt sich mit einem Staatseingriff der Preis so verändern, dass sein Signal zu einer effizienteren Verwendung der Ressourcen führt. 7.4. Instrumente der Umweltpolitik Freiwilliger Umweltschutz Bevölkerung wird durch Information über Ursachen und Wirkungen von Umweltschädigungen dazu gebracht, die tatsächlichen Kosten ihrer Handlungen zu berücksichtigen. Problem: starker Anreiz zum Trittbrettfahren, gewinnorientierte Unternehmen sind nur schwer für freiwilligen Umweltschutz zu motivieren nicht sehr wirksam Staatliche Nachsorge Zulassung und nachträgliche Beseitigung von Umweltschäden durch den Staat (End-ofthe-pipe-Ansatz) Bsp: Kehrichtverbrennung, Kläranlagen - kaum Anreize, Produktion der negativen externen Effekte zu reduzieren - Symptombekämpfung: eigentliches Problem wird nicht korrigiert Polizeilicher Umweltschutz Tätigkeiten, die externe Effekte auf die Umwelt haben, werden durch Vorschriften eingeschränkt - am weitesten verbreitet - Bsp: Produktionsbeschränkungen, Grenzwerte Nachteile: - Ineffizienz: Regulierungen berücksichtigen nicht, dass die Adressaten für die Schadensbekömpfung unterschiedliche Kosten haben - keine Anreize zur Unterschreitung der Grenzwerte: keine finanziellen Vorteile, nur mehr Ausgaben - Anpassung der Grenzwerte nötig Marktwirtschaftlicher Umweltschutz (Internalisierung) - Verursacher mit den tatsächlichen Grenzkosten für die gesamte Volkswirtschaft konfrontieren - sinnvollstes Instrument - Pigou-Steuer: Lenkungsabgaben, preisliche Internalisierung externer Effekt auf der Ebene der gesamten Volkswirtschaft, Produzent wird mit den wahren relativen Preisen konfrontiert, kaum realisierbar Umweltzertifikate: Versuch, der Verschmutzung selbst einen Preis zu geben, handelbares Recht auf Verschmutzung Vergleich Pigou-Steuer und Zertifikate 7.5. Schweizer Umweltpolitik Historische Entwicklung 2 Tendenzen: 1. marktwirtschaftlicher Unmweltschutz überlegen 2. Gewichtsverlagerung von lokalen zu globalen Umweltproblemen Bis Mitte 20.Jh.: Bekämpfung der Wasserverschmutzung im Vordergrund Zweite Hälfte 20.Jh.: Luftverschmutzung, Lärm, Abfall, Bodenbelastung, umweltgefährdende Stoffe (Umweltschutzgesetz 1983) 1995: Änderung des Umweltschutzgesetzes: marktwirtschaftliche Instrumente spielen zentrale Rolle neuer Trend: internationale Zusammenarbeit (Kyoto) Wichtige Beispiele zur Schweizer Umweltpolitik - rein freiwilliger Umweltschutz: ISO-Normen (Umweltmanagementsysteme) - polizeilicher Umweltschutz: Verbote von gefährlichen Stoffen - Lenkungsabgaben: Heizöl, Benzin - Umweltzertifikate - vorgezogene Entsorgungsgebühr - Branchenvereinbarungen 7.6. Internationale Umweltpolitik: Das Kyoto-Protokoll Zerstörung der Ozonschicht, Klimaerwärmung Protokoll 1997: bis 2010 CO2-Ausstoss 10% unter den Wert von 1990 reduzieren, Androhung einer CO2-Abgabe Kauf von Emissionsrechten Klimarappen KAPITEL 8: LANGRISTIGES WACHSTUM 8.1. Die Bedeutung des Wirtschaftswachstums Zinseszinseffekt führen dazu, dass auch gering erscheinende Unterschiede in den Wachstumsraten längerfristig zu sehr grossen Wohlstandsunterschieden führen können Wachstum führt bei einer konstanten Wachstumsrate zu überproportionalen Zunahmen des Einkommens 8.2. Wachstum = Konjunkturaufschwung? wird häufig über Wirtschaftswachstum gesprochen, wenn eigentlich nicht der langfristige Wachstumstrend gemeint ist sonder die Konjunktur (kurzfristig) Konjunktur: Werden die produzierten Dinge gekauft? 8.3. Quellen des Wachstums Wachstum verschiebt gesamtwirtschaftliches Angebot 8.4. Die zentrale Rolle des technischen Fortschritts Die unendliche Ressource Die eigentlich treibende Kraft des langfristigen Wirtschaftswachstums ist eindeutig der dritte Produktionsfaktor, der technische Fortschritt. Im Gegensatz zu den anderen Faktoren ist er nämlich nicht beschränkt. Es handelt sich dabei nicht nur um technischen Fortschritt im engen, naturwissenschaftlichen Sinne, sonder um Innovationen in der Gestaltung von Firmenabläufen. Ein ganz spezielles Gut Der Patentschutz: Eine schwierige wirtschaftspolitische Entscheidung Nicht-Rivalität: führt dazu, dass grössere Märkte insgesamt die Produktivitätsmenge aus neuen Technologien potenzieren. Grosser TEil des enormen Wachstums vieler Länder basiert auf der Eigenschaft der Technologie, nicht rivalisierend zu sein. Wachsender technischer Fortschritt und wachsende Internationalisierung haben sich dabei in idealerweise kombiniert. Wenn sich neues Wissen sofort und zu 100% verbreitet, kann man für dieses Gut keinen Preis verlangen. Aufgrund der Eigenschaft der Nicht-Rivalität hat neues Wissen, wenn man andere vom Gebrauch nicht ausschliessen kann einem Preis von. Niemand ist bereit, für ein Gut zu zahlen, das frei verfügbar ist. Zwei Enstehungsarten von neuer Technologie: 1. learning by doing: kein Marktversagen, da die erste Firma keine zusätzliche Ressourcen aufwenden musste. 2. Forschung und Entwicklung: kein Nebenprodukt der Produktion, es muss investiert werden, Konkurrenten erhalten Kostenvorteil Problem: Es wird zu wenig in F&E investiert, deshalb ist es unabdingbar, F&E-Ergebnisse zu einem gewissen Grad ausschliessbar zu machen. Patenrechte machen also ein rein öffentliches Gut wie die Technologie zumindest temporär zu einem Clubgut. Durch einen zu langen Patentschutz aber wird die Produktivität reduziert und eine Monopolstellung geschaffen. Ein wirtschaftlich offenes Land kann von der weltweit bestehenden Technologie unmittelbar profitieren. 8.5. Wachstumspolitik Exogene Faktoren: geographisch: Rohstoffe, Klima, Nähe zu starken Handelspartnern Sozialkapital: politische Stabilität, Ausgestaltung der politischen Rechte, Vertrauen in EIgentums- und Vertragsrechte, tiefe Korruption Das Sozialpkapital ist im Gegensatz zu den geographischen Gegebenheiten langfristig gestaltbar und daher streng genommen endogen. In den meisten OECD-Ländern hat es einen gewissen Mindesstandard erreicht, so dass Unterschiede im Wachstum dieser Länder sich eher auf wirtschaftspolitische Entscheide im engeren Sinn zurückführen lassen. Wirtschaftspolitische Entscheide lassen sich danach einteilen, ob sie eher über die Beschäftigung oder über die Arbeitsproduktivität auf das Wachstum wirken. 1. Beschäftigung: Arbeitsmarktpolitik (vorhandenes Potential ausschöpfen), Sozialpolitik (Ausmass der Erwerbstätigkeit) 2. Arbeitsproduktivität: Wettbewerbspolitik (effizienter Einsatz der Ressourcen, neue Technologien), Aussenwirtschaftspolitik (Exporte), Finanzpolitik (Verschuldung, Steuern), Bildungs- und Forschungspolitik Die langfristige Schweizer Wachstumsschwäche Das Image der Schweiz als reichstes Land der Erde entstand vor allem zwischen 1950 und 1973. Verteilungsprobleme treten in einem Land wesentlicher stärker zu Tage, wenn der „Kuchen“ nicht mehr grösser wird. Ab dem Jahr 2015 wird augrund der Bevölkerungsalterung die Erwerbsbevölkerung in der Schweiz zu sinken beginnen. Dies reduziert einen der beiden Pfeiler des Wohlstands. Die Überalterung hat den Finanzierungsbedarf für die Altersvorsorge deutlich erhöht. Gründe der Schweizer Wachstumsschwäche Wachstumspotential über die Arbeitsstunden ist in der Schweiz schon sehr stark ausgeschöpft (hohe Erwerbsquote) Arbeitsproduktivität aber ist im Durchschnitt über sämtliche Brancehn tiefer als in anderen Ländern Gründe: tiefe Wettbewerbsintensität auf dem Schweizer Binnenmarkt KAPITEL 9: SOCKELARBEITSLOSIGKEIT 9.1. Die wichtigsten Kenngrössen des Arbeitsmarktes Messung der Arbeitslosigkeit Zur Nicht-Erwerbsbevölkerung gehören die 15-64-Jährigen, die aus verschiedenen Gründen nicht arbeiten wollen oder nkönnen, etwa weil sie behindert oder krank sind. Dementsprechend stellen alle arbeitswilligen Personen die Erwerbsbevölkerung dar. 9.2. Formen der Arbeitslosigkeit Sockelarbeitslosigkeit versus konjunturelle Arbeitslosigkeit Sockel: entsteht, weil eine arbeitsteilige Wirtschaft einem dauernden strukturellen Wandel unterworfen ist. 1. Friktionelle Arbeitslosigkeit: Sucharbeitslosigkeit; besteht dann, wenn an und für sich eine Stelle vorhanden ist, die dem Qualitätsprofil des Arbeitslosen entspricht, dieser diese Stelle aber erst finden muss 2. Strukturelle Arbeitslosigkeit: genügend Stellen vorhanden, Qualifikationen der Arbeitslosen passen aber nicht auf diese Stellen Grund: Niedergang gewisser Branchen und Aufbau neuer Wirtschaftszweige Bei beiden Formen: Gleichgewicht zwischen Anzahl Arbeitsloser und Anzahl offener Stellen Formen der Arbeitslosigkeit Die Beveridge-Kurve Die Kurve kann sich bei einer Veränderung der Sockelarbeitslosigkeit nach innen oder aussen verschieben. Jede Beveridge-Kurve impliziert ein gewisses Mass an Sockelarbeitslosigkeit. Optimal wäre es, wenn man den Nullpunkt erreichen würde, dann aber gäbe es keinen Strukturwandel mehr und die Wirtschaft wäre statisch. 9.3. Analyse der strukturellen Arbeitslosigkeit Beschäftigungsrückgang ist nicht das gleiche wie steigende Arbeitslosigkeit Im ökonomischen Sinn arbeitslost ist eine Person erst dann, wenn sie zu den herrschenden Marktbedingungen arbeiten möchte, aber keine Beschäftigung findet. Arbeitsmarkt bei flexiblen Löhnen, Schocks, Mindestlöhnen 9.4. Erklärungsfaktoren für die strukturelle Arbeitslosigkeit Die Arbeitsbedingungen und die Löhne sind nur beschränkt flexibel, weshalb strukturelle Arbeitslosigkeit entstehen kann. Zwei Faktoren, welche die Anpassungsfähigkeit bestimmen: Regulierung des Arbeitsmarktes Vorteil: Sicherheiten für Arbeitnehmende Nachteil: für arbeitslos gewordene wird es schwierig, wieder eine Arbeit zu finden 1. Mindestlöhne: Da die Produktivität unter dem bezahlten Lohn liegt, würde die Firma mit jeder Arbeitsstunde, die sie unter diesen Bedinungen nachfragt, Verlust machen CH: keine Mindestlöhne 2. Zentralisierte Lohnverhandlungen: es kann weniger auf Situation einzelner Arbeitsverhältnisse Rücksicht genommen werden, einheitlich CH: relativ dezentral, keine flächendeckende Tarifverträge 3. Hire-and-fire-Regulierungen: Vorschriften, die es erschweren, jemanden zu entlassen oder einzustellen CH: wenig Restriktionen 4. Ausgestaltung der Arbeitslosenunterstützung: grosszügige Arbeitslosenunterstützung reduziert Anreiz für Arbeitslose, sich um neue Stelle zu bemühen CH: stark aktivierend gestaltet 5. Regulierungen der Arbeitszeit: wirkt wie Mindestlohn CH: relativ wenig Restriktionen Bildungsniveau und Weiterbildung Wirtschaftspolitisch lenkbare Einflussfaktoren auf die strukturelle Arbeitslosigkeit Will eine arbeitslose Person eine Beschäftigung finden, muss sie ihre Qualifikationen anpassen. Ausgebaute Weiterbildungssysteme ermöglichen das Aneignen von neuen Fertigkeiten. 9.5. Geht uns die Arbeit aus? Befürchtung und empirische Realität Befürchtung taucht immer wieder auf, weil Stellenabbau im Gegensatz zu Stellenaufbau viel besser sichtbar ist (Medien). Sowohl die ökonomische Theorie als auch die empirische Erfahrung zeigen, dass zunehmende Produktivität, die vom technischen Fortschritt oder von der wachsenden internationeln Arbeitsteilung herrührt, zusätzliche Arbeitsplätze schafft. Die ökonomische Analyse Technischer Fortschritt und Globalisierung werden die Nachfrage nach Arbeit nicht reduzierne, sondern erhöhen. Prozess: 1. Einführung neuer Technologie 2. Abbau von Arbeitsplätzen in bestimmten Sektoren 3. Mehr Einkommen in der Ökonomie 4. Einkommen geht entweder in: höhere Löhne, höhere Gewinne, tiefere Preise 5. Zusätzliches Einkommen wird von den 3 Gruppen in irgendeiner Form ausgegeben 6. Es wird mehr nachgefragt 7. Es muss zusätzliche Arbeit geleistet werdn zur Befriedigung dieser Bedürfnisse 8. Es werden neue Arbeitsplätze geschaffen 9.6. Schweizer Arbeitsmarktpolitik Die Arbeitslosenversicherung 2 Elemente: 1. Zahlung eines Lohnersatzes 2. arbeitsmarktliche Massnahmen 1. 2. 3. 4. Gründung 1976 Schock in 90ern (starker Anstieg Arbeitslosigkeit) führte zu Umgestaltung Revisionen: Maximale Bezugsdauer: 400 Tage Maximal versicherbarer Lohn: 106800 Franken Höhe des Taggeldes: 70-80% des zuletzt verdienten Einkommens Beitragsdauer: nach der voller Anspruch besteht: 12 Monate innerhalb der letzten 2 Jahre 5. Beitragssatz: 2% Vier Arten von aktiven arbeitsmarktlichen Programmen: Einarbeitungszuschüsse Förderung der Selbständigkeit Zwischenverdienst (zeitlich begrenzte Lohnsubvention) KAPITEL 10: KONJUNKTURELLE ARBEITSLOSIGKEIT 10.1. Die Entstehung der konjunturellen Arbeitslosigkeit Herrscht, wenn sich die Wirtschaft in einer Rezession befindet. Konjunkturelles Problem aufgrund der gesamtwirtschaftlich zu geringen Nachfrage. Kapazitätsgrenze: bezeichnet die Menge an Gütern und DL, das reale BIP also, das wir mit der bestehenden Ausstattung an Produktionsfaktoren bei Normalauslastung produzieren können. In dieser Situation sind alle Arbeitswilligen beschäftigt, die Kapitalgüter sind ausgelastet und die beste Technologie kommt zum Einsatz. Vier Gruppen, die als Käufer der Güter und DL in Frage kommen: Konsumenten, Firmen, Staat, Ausland Makroökonomisches Gleichgewicht Die Angebotsseit wird durch das langfristige Wirtschaftswachstum verändert, weshalb kurzfristig das gesamtwirtschaftliche Angebot fix ist. Die kurzfristige Wirtschaftsentwicklung wird also durch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage bestimmt. Werden die prodzierten Güter in einer Periode aus irgendeinem Grund nicht vollständig gekauft, so werden die Unternehmen weniger produzieren, da sie ja noch Güter aus der laufenden Periode am Lager haben. Sie werden auch weniger Produktionsfaktoren benötigen, also Kapital und Arbeitskräfte. Können sich die Löhne nicht vollständig anpassen, entsteht durch diesen Produktionsrückgang Arbeitslosigkeit. Nachfrageschock Insgesamt werden nicht soviele Güter und DL produziert, wie dies bei ausgelasteten Kapazitäten möglich wäre. Die Tatsache, dass der Output unterhalb der Kapazitätsgrenze liegt, lässt den Rückschluss zu, dass in dieser Situation Arbeitslosigkeit besteht. 10.2. Konjunkturpolitik Nichts tun: Anpassung ohne aktive Konjunkturpolitik Mittelfristig werden die sinkenden Preise dazu führen, dass sich die gesamtwirtschaftliche Angebotskruve nach aussen verschiebt. Die Ausweitung der Produktion wird solange andauern, bis die Kapazitäten wieder ausgelastet sind. Längerfristige Korrektur konjunktureller Arbeitslosigkeit Reduzieren sich die Preiserwartungen, werden die Arbeiter bereit sein, zu einem tieferen Lohn zu arbeiten. Wenn die Arbeitnehmer eine Abnahme des Preisniveaus erwarten (bei Rezession), können sie einen tieferen Nominallohn akzeptieren, denn ihre Kaufkraft reduziert sich dadurch nicht. Dies bedeutet aber, dass sich die Kosten für die Unternehmer reduzieren, wodurch diese mehr produzieren und sich damit das gesamtwirtschaftliche Angebot ausgeweiter. Die Produzenten werden ihre Produktion so lange ausdehnen, bis die Kapazitätsgrenze wieder erreicht ist. Realität: Bei einem Preisrückgang sind nur sehr selten Reduktionen des Lohnes zu verzeichnen. Aktive Konjunkturpolitik Idee: Staat kompensiert negativen durch positiven Schock kompensieren. Der Staat fördert die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. (staatliche Simulierung der Nachfrageseite) Komponenten der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage: Konsumnachfragen, Investitionsnachfrage, Nachfrage des Staates, Nettonachfrage des Auslandes Fiskalpolitik: Staatseinnahmen- und ausgaben 1. Erhöhung der Staatsausgaben: zusätzliche Aufträge, Kauf von Gütern 2. Stimulierung des Konsums: Steuern senken (Senkung der Staatseinnahmen) führt zu Budgetdefiziten, die über Staatsverschuldung finanziert werden müssen Geldpolitik: Geldmengenausweitung: 1. Investitionsnachfrage: Zinssatz wird gesenkt, Stimulation der Nachfrage an Investitionsgütern 2. Nettoexporte: Menge an inländischem Markt erhöht sich im Verhältnis zu ausländischem Geld, Abwertung des Frankens, Stimulation der Exporte und Dämpfung der Importe Automatische Stabilisatoren Institutionen so gestalten, dass ein gewisser Anpassungsprozess auf einen Nachfrageschock automatisch erfolgt, ohne dass der Staat aktiv eingreifen müsste. 1. Einnahmenseite: bei Rezession werden Steuern gesenkt, Akteuren bleibt mehr Geld, Nachfrage sinkt weniger markant 2. Arbeitslosenversicherung: bei steigender Arbeitslosigkeit während einer Rezession erhöhen sich die Staatsausgaben 10.3. Probleme einer aktiven Konjunkturpolitik Wirkungsverzögerungen (Lags) Kann sein, dass die Politik eine Rezession bekämpft, während der Aufschwung bereits wieder voll eingesetzt hat. Verzögerungen in der: 1. Erkenntnis: dauert eine Weile, bis Nachfrageschock als solcher erkannt wird, Messproblematik 2. Implementierung: Budgetprozess kann nicht kurzfristig geändert werden, Gesetzesänderungen etc. 3. Wirkung: Massnahmen entfalten Wikrung erst nach einer Weile Politische Ökonomie von Konjunkturzyklen Schwierigkeit der politischen Umsetzung eines ökonomischen Konzepts in einer Welt mit rational eigennützigen Politikern. Der Staat sollte im Boom die Staatsausgaben reduzieren, die Steuern erhöhen oder die Geldmenge reduzieren, um eine Überhitzung der Wirtschaft mit steigender Infaltion zu vermeiden. Die keynesianische Konjuktursteuerung hat vom Standpunkt der Politiker aus gesehen einen sehr attraktiven, aber auch einen sehr unattraktiven Teil. Attraktiv: Möglichkeit, in der Rezession eine expansive Politik zu betreiben nich attraktiv: restriktive Politik in einer Hochkonjunktur (Inflation wird angeheizt, kann zu massiven Budgetdefiziten führen) Eine so konzipierte Konjunkturpolitik ist anfällig für politische Manipulationen. Schafft Anreize für eine Regierung, im Wahljahr eine expansive Konjunkturpolitik zu betreiben und so die Wiederwahlchancen zu erhöhen. Wird die Regierung dann wiedergewählt, kann sie zumindest die ersten ein bis zwei Jahre der Regierungszeit dafür verwenden, mit einer Bremsung der Konjunktur die Schäden der überexpansiven Vorwahlpolitik zu neutralisieren. Stehen dann wieder Wahlen an, kann die Regierung erneut expansiv einwirken. (Konjunkturzyklen) Wichtig: Entpolitisierung der Geldpolitik 10.4. Schweizer Konjunkturpolitik Stark auf automatische Stabilisatoren und eine vorsichtige Anwendung der Geldpolitik ausgerichtet. Geldpolitik und Konjunktur Die schweizerische Geldpolitik ist in erster Linie auf die Bekämpfung der Inflation ausgerichtet. Und sie will die konjunkturelle Lage stabilisieren. Die Schweizer Nationalbank ist von der Regierung expliziz unabhängig. Fiskalpolitik und Konjunktur vor allem automatische Stabilisatoren: Schuldenbremse, Finanzierung der Arbeitslosenversicherung, Steuersystem, Ausgabenseite der Arbeitslosenversicherung Nur eine konzentrierte Aktion von Bund, Kantonen und Gemeinden könnte eine wirklich expansive Politik durchsetzen. KAPITEL 11: INFLATION UND DEFLATION 11.1. Erklärung der Inflation dauernde Steigerung des Preisniveaus, entsteht erst bei einer laufenden Geldentwertung, wenn die Preise über eine längere Zeit einen Wachstumstrend aufweisen. Zwei mögliche Quellen: Nachfrageseite, Angebotsseite Nachfragestimulierung bei ausgelasteten Kapazitäten Es erfolgt eine Expansion der Nachfrage, sei es wegen einer wirtschaftspolitischen Nachfragestimulierung oder wegen optimistischer Erwartungen, dann wird die Nachfragekurve nach rechts verschoben. Es erfolgt eine geringe Reaktion des realen BIP und gleichzeitig eine deutliche Erhöhung des Preisniveaus. Angebotsschock Es gibt eine Preissteigerung auf der Angebotsseite wegen eines plötzlichen Rückgangs des gesamtwirtschaftlichen Angebots. Die Wirtschaft wird von einem exogenen Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Angebots getroffen, beispielsweise durch einen Erdölpreisschock. Eine Erhöhung des Preises bewirkt einen Kostensprung für die gesamte Wirtschaft. Stagflation (Stagnation und Inflation) 1. Einmalige Preiserhöhung 2. Die zusätzliche Nachfrage nach Geld wird durch zusätzliches Geldangebot befriedigt 3. Selbstverstärkender Prozess Detailliert: a) Erhöhung des Preisniveaus wegen eines Schocks b) Reallöhne sinken c) Kaufkraft der nominellen Löhne geht zurück d) Arbeitnehmer werden in der nächsten Lohnrunde einen höheren Nominallohn verlangen e) Unternehmen müssen höhere Preise verlangen f) Preisniveau erhöht sich von neuem a)…. Geldpolitik und Inflation: Die Quantitätstheorie Wenn die Umalufgeschwindigkeit 10 beträgt, bedeutet das, dass im Durchschnitt jede Note zehnmal verwendet wird und man nur eine Geldmenge M benötigt, die einem Zehntel des Wertes des nominellen BIP entspricht. Je grösser also die Umlaufgeschwindigkeit V, desto kleiner ist die benötigte Geldmenge M. Auf der rechten und linken Seite der Gleichung steht der gleiche Betrag, einmal in Form von Geld und einmal als in Geldeinheiten bewertetes BIP. Lanfristiger Effekt: Geldmengenerhöhung hat kaum einen Effekt auf eine reale Grösse wie das BIP. Erhöhung der Geldmenge M führt zu einer proportionalen Erhöhung des Preisniveaus, also zu gemessener Inflation bis die Gleichung wieder erfüllt ist. Kurzfristiger Effekt: Geldmengenerhöhung wirkt nicht nur auf das Preisniveau. Eine Erhöhung der Geldmenge führt in diesem Fall nicht nur zu einer Erhöhung von P sondern zu einer Kombination aus steigendem P und steigendem Q. Inflationswirkung expansiver Geldpolitik Im ersten Fall ist die AN-Kurve zu Beginn relativ weit von der Kapazitätsgrenze entfernt, also im eher flachen Abschnitt der AA-Kurve. Betreibt man in dieser Situation eine expansive Geldpolitik, wirkt dies vor allem auf den realen Output und in geringem Mass auf das Preisniveau. Im zweiten Fall ist die Auslastung der Wirtschaft relativ gut. Hier hat eine Expansion der Geldpolitik kurzfristig vor allem eine Erhöhung des Preisniveaus nur eine minime Erhöhung des realen Outputs zur Folge. Liquiditätsfalle: führt dazu, dass sich expansive Geldpolitik auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage gar nicht mehr auswirkt, weil das gesamte zusätzliche Geld gehortet statt für den kauf von Gütern verwendet wird. Jede Geldmengenexpansion führt langfristig zu Inflation. Die Geldmenge darf sich nur im Tempo des realen BIP-Wachstums erhöhen und nicht stärker. Staatsfinanzen und Inflation Die Finanzierung der Staatstätigkeit hat sich in der Vergangenheit immer wieder als zentraler und häufiger Auslöser für Inflation. Ein Staat kann seine Ausgaben prinzipiell auf drei Arten finanzieren: 1. Steuern erheben 2. sich verschulden 3. Geld drucken führt langristig zu massiven Inflationsproblemen, Gelschöpfung ist eine Form der Steuer auf die Geldhaltung Eine strikte institutionelle Trennung zwischen Zentralbank und Regierung von so grosser Bedeutung ist und inzwischen als wirtschaftspolitische best practice unbestritten anerkannt ist. Keynesianer vs. Monetaristen 11.2. Kosten der Inflation Ab einer gewissen Höhe hat Inflation die Tendenz immer weiter zu steigen. Kosten moderater Inflation: 1. Transaktionskosten: Beschäftigung mit der Umgehung der Inflationskosten 2. Kosten der Unsicherheit: Inflation ist sehr volatil, kann von Jahr zu Jahr stark schwanken, was es sehr erschwert, mit ihr zu rechnen 3. Kosten wegen der Verzerrung der relativen Preise: Knappheitssignale werden verwischt, ineffizienter Einsatz der Ressourcen, nicht alle Preise sind gleich flexibel und passen sich unterschiedlich schnell an; der zentrale Steuermechanismus einer Marktwirtschaft wird also, wenn nicht ausser Kraft gesetz, so doch empfindlich gestört 4. Schädigung der Kreditgeber: Kreditgeber wird auch bei Rückzahlung der Schuld geschädigt 5. Kosten wegen der kalten Progression der Steuern: Person erhält höheres Einkommen obwohl es real nicht an Wert zugenommen hat, kommt in höhere Steuerklasse 11.3. Kosten der Inflationsbekämpfung Effekte auf die Konjunktur Bekämpfung der Inflation Zentralbank hebt Zinsen stark an, Nachfrage aber bleibt nach wie vor gerade so stark, dass die Wirtschaft an der Kapazitätsgrenze operiert. Die gesamtwirtschaftliche Nachfragekurve verschiebt sich durch die geldpolitische Bremsung stark nach links. Die restriktive Geldpolitik löst also eine Rezession aus. Eine hohe Inflation kann also nur durch Inkaufnahme einer kurzfristigen Rezession bekämpft werden. Effekte auf die Arbeitslosigkeit Phillips-Kurve Die selbstverstärkende Wirkung tiefer Inflation Bsp: Explosionen des Erdölpreises Anfang 70er und 80er Die ersten beiden Krisen führten zu einer starken Beschleunigung der Inflation. Die Inflationserwartungen waren hoch und das führte zu ausgeprägten Lohn-Preis-Spiralen. Zentralbanken erhöhten die Zinsen, lösten also einen negativen Nachfrageschock aus. Eine tiefe Inflation hat den Vorteil, die Inflationserwartungen zu stabilisieren und damit die befürchteten Zweitrundeneffekt zu verhindern. 11.4. Entstehung und Kosten der Deflation Was ist Deflation? Wenn die Preise über längere Zeit mit konstanten oder sogar steigenden Raten zurückgehen. Erst dann schädlich, wenn er auf einen Rückgang der gesamtwirtschafltichen Nachfrage zurückgeht. Produktivitätssteigerung und Nachfrage und Deflation Es kann tatsächlich eine Deflation ausgelöst werden, wenn sich der Effekt selbst verstärkt und sich damit die AN-Kurve immer weiter nach innen verschiebt mit entsprechend negativer Wirkung auf das Preisniveau und das BIP. Persistenz der Deflation Schwieriger zu bekämpfen als eine Inflation 1. Selbstverstärkende Wirkung: negative Inflationserwartungen, Nachfrage wird darauf reduziert, immer weiterer Rückgang der Nachfrage 2. Hohe Realzinsen: nominelle Zinssätze können nicht negativ werden, obwohl die Nominalzinsen so tieg wie möglich sind, sind die Realzinsen sehr hoch, diese wirken selbstverstärkend, weil sie die Investitionsnachfrage stark dämfen und damit zu einem weiteren negativen Nachfrageeffekt führen 3. Steigende Reallöhne: fixer Nominallohn wird immer mehr wert, die Reallöhne steigen also und die Beschäftigung von Arbeitern wird für ein Unternehmen immer teurer, Nachfrage nach Arbeit wird gedämpft 4. Sinkende Bomität der Schuldner und Bankenkrisen: reale Wert einer in Franken fixierten Zinszahlung steigt jährtlich an, Realwert der Schuld steigt dauernd an, Bonität wird vermindert, Konkurs, Bankenkrisen Die Ausiwrkungen sind wohl noch einschneidender als bei einer hohen Inflation. Bekämpfung der Deflation Liquiditätsfalle: Zentralbank kann in einer deflationären Wirtschaft das traditionelle Zinsisntrument nicht mehr zu Stimulierung einsetzen. Versuch, sich mit einer expansiven Fiskalpolitik aus der Falle zu befreien, bringt aber Anstieg der Staatsverschuldung KAPITEL 12: GELD 12.1. Funktionen und Entstehung von Geld Wozu ist Geld notwendig? 1. Tauschmittel: Voraussetzung für einen effizienten wirtschaftlichen Austausch, hohe Transaktionskosten einer Tauschwirtschaft, moderne arbeitsteilige Marktwirtschaft ohne Geld ist nicht funktionsfähig 2. Wertaufbewahrungsmittel: Kauf kann auch aufgeschoben werden, Zustand, in dem sich das Geld über die Zeit entwertet stört diese Funktion und kann sie im Extremfall zerstören (Inflation) 3. Masseinheit: relativer Wert von Gütern kann einfach verglichen werden Wer schafft Geld? effizienteste Art und Weise: stattlich anerkanntes Monopol (Zentralbank) Geldschöpfung und die Entstehung von Banken Gold als anerkanntes Zahlungsmittel, von Goldschmieden aufbewahrt mit Quittung Geschäftsbanken schaffen über die Kreditgebung zusätzliche Werte Bankenregulierung und Geldschöpfung Wenn alle Besitzer gleichzeitig ihr Geld zurückwollen, wären die Banken nicht in der Lage dieses zurückzuzahlen, Vertrauen in die grundsätzliche Zahlungsfähigkeit der Banken ist absolut entscheidend sonst werden sofort alle Kunden ihr Geld zurückverlangen. Deshalb ist eine sorgfältige Regulierung der Banken von grosser Bedeutung. Sie sind nämlich verpflichtet, einen gewissen Prozentsatz der Einlagen liquide zu halten. Der Geldschöpfungsmultiplikator Besagt, dass das von der Zentralbank herausgegebene Geld sich über die Tätigkeit des Bankensystems um ein Vielfaches vermehrt. Geldmengenkonzepte vier verschiedene Definitionen der Geldmenge: 1. nur Bargeld 2. M1: Bargeld, Sichteinlagen, Transaktionskonten 3. M2: M1 + Spareinlagen 4. M3: M2 + Termineinlagen zentrale Geldmengendefinition 12.2. Instrumente der Geldpolitik Offenmarktpolitik - wichtigste Form der Geldpolitik - Zentralbank kauft oder verkauft Wertpapiere auf dem offenen Markt - bei Kauf: Geldmenge wird erhöht, bei Verkauf gesenkt - strikte Vorkehrungen damit diese Macht nicht ausgenutzt wird und die Staatsausgaben über die Geldschöpfung finanziert werden - Zentralbank erwirtschaftet fast immer einen Gewinn, denn auf den Notenumlauf zahlt sie kein Zinsen, erzielt auf den Wertpapieren aber eine Rendite Diskontpolitik - Zentralbank versucht Geldschöpfung der Geschäftsbanken zu beeinflussen - Zins auf Krediten für Banken - hohe Zinsen: Banken halten mehr liquide Mittel, Kreditvergabe wird reduziert und somit der Bestand an liquiden Mitteln, der im Umlauf ist tiefer Diskontsatz: macht es für die Banken weniger teuer, in einen Liquiditätsengpass zu kommen, und sie vergeben mehr Kredite Mindestreservepolitik - wirkt sehr ähnlich wie die Diskontpolitik - Zentralbank kann Prozentsatz, der in Reserve gehalten werden muss, festlegen - expansiv: tiefer Satz, restriktiv: hoher Satz 12.3. Geldpolitische Strategien Welche Zielgrösse für die Geldpolitik? Sicherung der Preisstabilität Ist die Preisstabilität nicht gefährdet, sollte die Zentralbank versuchen, konjunkturelle Schwankungen und damit ein übermässiges Ansteigen der kojunkturellen Arbeitslosigkeit nach Möglichkeit zu dämpfen. Wegen der WIrkungsverzögerung ist es wichtig, Zwischenziele zu formulieren Instrument OMP Operatives Ziel kurzfr. Zinsen Zwischenziel M3 Ziel Preisstabilität Drei Ausrichtungen der strategischen Geldpolitik: Wechselkursziele Veränderung der Geldmenge führt zu einer Verschiebung der relativen Knappheiten heimischer und ausländischer Währungen. Und damit verändert sich der relative Preis der Währung, also der Wechselkurs. Die Wechselkursfixierung ersetzt zu einem gewissen Grad die Preisstablität als aigentliches Ziel der Geldpolitik. Geldmengenziele Monetarismus (Quantitätsgleichung): Annahme, dass zwischen dem Preisniveau und der Geldmengenentwicklung ein direkter Zusammenhang besteht. Das ist der Fall, wenn die Umlaufgeschwindigkeit konstant ist Inflationsziele Verzicht auf die Definition von Zwischenzielen. In den meisten Industrieländern wurde dieses Vorgehen in den letzten Jahren immer beliebter. 12.4. Die Schweizer Geldpolitik Mandat der SNB - keine Verwaltungsstelle im üblichen Sinne, weil sie unabhängig ist von Regierung - Bundesrat hat gegenüber der SNB keine Weisungsbefugnis - SNB ist gesetzlich dazu verpflichtet, primär das Ziel der Preisstabilität zu verfolgen, muss dabei aber in zweiter Linie die wirtschaftliche Entwicklung berücksichtigen Geldpolitische Strategien der SNB in der Nachkriegszeit 1. 1945 – 1973 Wechselkursziel: Teilnahme der Schweiz am Bretton-Woods-System fixer Wechselkurse, steigende Inflation in den USA übertrug sich deshalb auf alle anderen Länder, Finanzierung des Vietnam-Kriegs durch Notenpresse 2. 1974 – 1999 Geldmengenziel: Annahme, dass eine starke Korrelation zwischen diesem Zwischenziel und dem eigentlichen Ziel der Preisstablilität bestehe 3. 1999: Inflationsziel Das heutige geldpolitische Konzept der SNB Definition der Preisstabilität: Inflation unter 2%, auch leichte Erhöhung des Preisniveaus wird als Preisstabilität bezeichnet, wegen Gefahren der Deflation und da Inflation überschätzt wird (Ziel) Die Inflationsprognose: dient als Entscheidungsgrundlage, geht davon aus, dass die Zinssätze konstant bleiben (Entscheidungsgrundlage) Zielband für den Dreimonats-Libor für CHF:„London inter-bank offered rate“, Zinssatz für kurzfristige auf CHF lautende Wertpapiere, die auf dem Londoner Markt gehandelt werden (operatives Ziel) expansiv: Zielband wird reduziert Repo-Geschäfte: Repurchase Agreement, Bei einem expansiven Repo verkauft eine Bank der SNB Wertpapiere und erhält dafür liquide Mittel. Es wird vereinbart, dass die Bank zu einem späteren Zeitpunkt dieselbe Menge gleichartiger Wertpapiere von der SNB wieder zurückkauft. DIe Bank bezahlt bei der SNB während der Laufzeit der Repos einen Zins, den so genannten Repo-Zins. So kann die SNB sehr flexibel den Markt mit zusätzlicher Liquidität versorgen oder dem Markt entziehen. KAPITEL 13: WECHSELKURSE 13.1. Flexible Wechselkurse flexibel: wenn die Geldpolitik nicht versucht, den Kurs zu steuern Nominale Wechselkurse Der Wert der einen im Verhältnis zur anderen Währung Reale Wechselkurse Wenn die Geldmenge verdoppelt wird, hat dies lanfristig betrachtet keine Wirkung, weil sich dadurch die Preise aller Güter verdoppeln und sich real also nichts verändert. Der nominale Wechselkurs wird sich in so einem Fall so stark abwerten, dass zuletzt der Franken nominal nur noch die Hälfte, real aber gleich viel wert sein wird wie zu Beginn. Kurzfristig haben wir aber einen Effekt, weil sich die Preise eben nicht sofort anpassen werden. (Löhne) Der reale Wechselkurs gibt uns an, was ein bestimmter Güterkorb im Ausland bzw. in der Schweiz kostet. Wenn der reale Wechselkurs grösser als 1 ist, kostet das gleiche Güterbündel im Ausland mehr als in der Schweiz. Effekte der Geldpolitik auf nominale und reale Wechselkurse Erhöhung der Geldmenge nominale Abwertung der Währung höhere Inflation Die Reaktion der beiden Grösser erfolgt wegen der kurzfristigen Instabilität der Preise unterschiedlich schnell. Der nominale Wechselkurs ist sehr variabel, es kann hingegen Jahre dauern, bis sich eine Geldmengenerhöhung in der Erhöhung des Preisniveaus widerspiegelt. kurzfristiger Effekt einer expansiven Geldpolitik: nominale Abwertung des Frankens, da im Verhältnis zu anderen Währungen mehr Franken vorhanden sind. Preisniveau wird kaum reagieren. e steigt, p* und p bleiben gleich, r steigt an: reale Abwertung Eine Abwertung begünstigt kurzfristig Exporte langfristig: Nicht nur der nominale Wechselkurs steigt,sondern auch p Langristig hat also eine expansive Geldpolitik auf den realen Wechsekurs keinen Einfluss. Der kurzfristige Effekt verschwindet in der langen Frist, weil die Preise lanfristig flexibel sind. 13.2. Fixe Wechselkurse Funktionsweise und Vorteile Geldpolitik muss sich vor allem auf den Wechselkurs ausrichten, diese Ziele werden in Banbreiten definiert. Sobald der Wechselkurs das Band verlassen hat, muss die Geldpolitik korrigierend eingreifen. Warum opfert ein Land die autonome Geldpolitik und begibt sich in ein Fixkurssystem? Risiko von Wechselkursschwankungen wird eliminiert oder reduziert, besonder vorteilhaft wenn Länder starke Handelsbeziehungen haben. Kosten und Gefahren Land ist selbst dann gezwungen die Geldpolitik des anderen zu übernehmen, wenn diese Politik den eigenen Interessen widerspricht. Wiedervereinigungsboom EWS: Mitgliedsländer sind an die D-Mark gekoppelt Deutschland reagierte auf Inflationsdruck und ging zu restriktiven Geldpolitik über. Wegen des Fixkurssystems war die Bank of England gezwungen dies ebenfalls zu tun. Die damit verbundene Reduktion der Nachfrage verschärfte das konjunkturelle Problem zusätzlich. Fixe Wechsekurse führen also zu Problemen, wenn sich die konjunkturellen Situationen der beteiligten Länder deutlich voneinander unterscheiden. 13.3. Das europäische Wechselkurssystem Entwicklung der monetären Integration in Europa bis Anfang 70er: Bretto-Woods, wichtigen Industrieländer orientieren sich am US-Dollar Nach Zusammenbruch dieses Systems, kommt der Wunsch auf, wieder eine grössere Wechselkursstabilität zwischen den Währungen zu erreichen, aus 2 Gründen: EU-Länder sind wirtschaftlich relativ stark integriert abschreckende Erfahrung aus 2.WK, gekennzeichnet von einer Reihe von kompetitiven Abwertungen 1979: Einführung des EWS Inflationskonvergenz im EWS Problem: die beteiligten Länder haben sehr unterschiedliche Inflationsraten Reale Aufwertung der Lira benachteiligte die italienischen Exporteure und dies erschwerte die Einführung des EWS. Wegen der hohen Inflationsunterschiede wurden die Währungen zwar fixiert, allerdings von Zeit zu Zeit an die Inflation angepasst, bis die Inflationsraten genügend stark konvergiert waren. Unterschied zwischen fixer Wechselkurse und Währungsunion: Wecheslkurs: Flexibilität, Schwankungen in den realen Wechselkursen durch Anpassung der nominalen Wechselkurse auszugleichen Union: keine Möglichkeit Die EWS-Krise von 1992: Spekulative Attacken auf fixe Wechselkurse In einem fixen Wechselkurssystem kann ein Land jederzeit beschliessen, den Wechselkurs auf- oder abzuwerten oder aus dem System auszusteigen. Zwei Formen von Inkonsistenzen, die von Finanzmarktteilnehmern für spekulativen Attacken genutzt werden: 1. Inkosistenz zwischen der Konjunkturlage und der Geldpolitik: 1992 wetteten die Finanzmarktteilnehmer darauf, dass die BOE ihre restriktive Geldpolitik längerfrisitg nicht durchhalten aknn, rechneten mit Ausstieg aus EWS, Ziel der Attacke: mit überbewertetem Pfund im grossen Stil D-Mark kaufen, massive Währungsverluste, Ziel erreicht 2. Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit der inländischen Exportindustrie, weil ein fixer Wechselkurs bei zu grossen Inflationsunterschieden zu einer realen Aufwertung der inländischen Währung führt 13.4. Währungsunion Fixkurssysteme versus Währungsunion Im Fixkurssystem sind die Wechselkurse zwar fixiert, aber nicht für alle Zeiten. In einer Währungsunion sind die nominalen Wechselkurse unwiderruflich fixiert, da nur noch eine Währung existiert. Dies erhöht einerseits die Stabilität, reduziert aber andererseits die Flexibilität. Vorteil: Wechselkursrisiko wie auch Transaktionskosten beim Währungstausch werden eliminiert, Preistransparenz steigt an, gemeinsamer Handel wird stimuliert Nachteil: Geldpolitik als eigenständige Instrument geht für das einzelne Land verloren Optimale Währungsräume Je ähnlicher die Wirtschaftsstruktur, desto kleiner die Gefahr, dass einzelne von den Ländern von asymmetrischen Schocks getroffen werden. Alternative Anpassungsmechanismen (nicht Geldpolitik) 1. flexible Löhne: Reaktion der Löhne und damit der Preise führen zu notwendigen Anpassungen, die sonst über die Geldpolitik erfolgen würden, je flexibler die Preise, desto geringere negativen Auswirkungen hat der Verlust der monetären Autonomie 2. Mobilität der Arbeitskräfte: Arbeiter verlassen ihr Land ind verlegen ihre Tätigkeit in Länder mit besserer Wirtschaftslage 3. Ausgleichende Fiskalströme: Fiskalausgaben können in Länderen verstärkt werden, die sich einer Rezession befinden, in Ländern mit guter Wirtschaftslage dagegen zurückgenommen werden 13.5. Die Europäische Währungsunion Entstehung der EWU und die Konvergenzkriterien Konvergenzkriterien: setzten bei der Geldpolitik und der Fiskalpolitik an und dienten zur Beurteilung, ob ein Land Mitlgied der europäischen Währungsunion werden könne. Geldpolitik: Zinssätze innerhalb eines engen Rahmens, ein relativ stabilder Wechselkurs im Vorfeld des Beitritts, ähnliche Inflationsrate wie die übrigen Mitgliedsländer Fiskalpolitik: Budgetdefizit von maximal 3% des BIP, Staatsverschuldung von unter 60% des BIP Die Erfüllung dieser Kriterien allein ist aber zuwenig, um einen optimalen Währungsraum zu schaffen: Gefahr von asymmetrischen Schocks ist gross Probleme: wenig flexible Löhne, stark und starr regulierte Arbeitsmärlte, wenig mobile Arbeitskräfte, geringe ausgleichende Fiskalströme „Wechselkursanpassungen“ auch in der Währungsunion Zwar gibt es in einer Währungsunion tatsächlich keinen nominalen Wechselkurs mehr, ein realer Wechselkurs besteht aber immer noch. Realer Wechselkurs in einer Währungsunion: Dieser Mechanismus bringt exakt den kojunkturellen Ausgleich, den man üblicherweise mit der Geldpolitik anstrebt. KAPITEL 14: FINANZIERUNG DER STAATSTÄTIGKEIT 14.1. Kategorien von Staatseinnahmen Steuern 1. Direkte Steuern: Einkommenssteuern, Progression, Umverteilungskomponente 2. Indirekte Steuern: berücksichtigen keine persönlichen Merkmale der Steuerzahler, Mehrwertsteuer, Zölle, kaum Umverteilungselemente 3. Gebühren: Zahlungen an den Staat für eine klar definierte Leistung, z.B. Pass Verschuldung Kredite Hohe Verschuldung bringt Kosten mit sich. Bei höherer Staatverschuldung steigen die Passivzinsen und auf dem Kapitalmarkt sinkt die Bonität eines stark verschuldeten Staats und er muss höhere Zinsen bezahlen. Langfristig muss jede Staatsverschuldung mit Steuereinnahmen finanziert werden. Geldschöpfung führt zu Inflation 14.2. Wohlfahrtsverlust durch Steuern Nachteil von Steuern ist, dass sie die relativen Preise verändern und damit Ineffizienzen verursachen. Steuern als verzerrende Preiseingriffe Die Preise zeigen nicht mehr die tatsächlichen Knappheiten an. Es ist gleichgültig wie produktiv der Staat die Steuereinnahmen einsetzt, immer ergibt sich ein Wohlfahrtsverlust. Die Höhe der Wohlfahrtsverluste durch Steuern 1. Elastizität: der Wohlfahrtsverlust beruht darauf, dass die Preisveränderung durch die Steuer zu einer Veränderung der nachgefragten Menge und angebotenen Menge führt, je elastischer Nachfrage und Angebot sind, desto stärker reagiert die Menge und desto grösser werden die Wohlfahrtsverluste, entstehen dadurch, dass es bei hoher Elastizität sehr einfach ist, Steuern zu umgehen Angebotselastizität und Wohlfahrtsverlust durch Steuer Aus Effizienzgründen sollten Steuern möglichst dort erhoben werden, wo Angebot und Nachfrage sehr unelastisch sind, also kaum reagieren können. (z.B. Zigaretten) Finanzkapital ist ausgesprochen elastisch. Kleine Steuerveränderungen führen daer zu massiven Kapitalverschiebungen in andere Länder. Eine leichte Veränderung in der Besteuerung der Arbeit hat jedoch kaum einen Effekt auf die angebotene Menge an Arbeit. 2. Die Bedeutung der Steuerhöhe: Die Höhe der Steuereinnahmen geht bei hohen Steuersätzen stark zurück. In gewissen Fällen lassen sich also die Staatseinnahmen erhöhen, indem man die Steuersätze senkt. Stark umstritten ist allerdings die Frage, ab wann eine Steuer so hoch ist, dass ihre Senkung tatsächlich expansiv wirkt. Steuerhöhe und Steuerertrag Wer bezahlt die Steuern? Löwenanteil der Steuern wird stets von der weniger elastischen Marktseite getragen. Welche Bevölkerungsgruppen eine Steuer schliesslich bezahlen nennt man Steuerinzidenz. Luxussteuer: hohe Steuer auf Güter, die von Reichen konsumiert werden. Davon erhofft man sich eine ausgleichende Umverteilung von Reich zu Arm oder zumindest von Reich zum Staat. Paradoxerweise sind es oft gerade weniger wohlhabende Personen, die zur Kasse gebeten werden. Wer zuletzt bezahlt, hängt nicht von der Bezeichung der Steuer ab, sondern von der Elastizität von Angebot und Nachfrage. 14.3. Föderalistische Schweizer Staatsfinanzen Schweizer Steuersystem Steuereinnahmen 2003: Bund (43.3) Kantone (30.6) Gemeinden (20.5) in Milliarden CHF klarer Trend hin zu einem stärkeren Föderalismus (2000: Hälfte der Ausgaben in Kantonen, ein Drittel Gemeinden) Vor- und Nachteile des Finanzföderalismus Vorteile: - Effizienz - Wettbewerb zwischen Kantonen und zwischen Gemeinden: senkt die Steuerbelastung, Staatsausgaben werden effizienter gestaltet - Subsidiarität: Staatsausgaben und Staatseinnahmen sollen stets auf der tiefstmöglichen Ebene anfallen, weil dann die Präferenzen der Bürger bestmöglichst berücksichtigt werden können (Bsp: Schwimmbad) Nachteile: - Komplexität - gewisse Prozesse finden auf einer zu tiefen Ebene statt, Grössenvorteile bleiben ungenutzt (Bsp: Bürokratie) 3. Der Finanzausgleich: breit angelegte Umverteilung der Steuereinnahmen zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden 1. Mehrwertsteuer: wird an Kantone umverteilt 2. freier Finanzausgleich: Umverteilung ungebundener Mittel von eher reichen zu andern Kantonen 3. zweckgebundener Finanzausgleich: Nutzniesser einer Leistung beteiligen sich an den Kosten, auch wenn die Leistung in einem anderen Kanton angeboten wird 14.4. Budgetdefizite und ihre Finanzierung Makroökonomische Analyse von Budgetdefiziten Ersparnis des Staates: Private Ersparnis: Gesamte Ersparnis in einer Ökonomie: Ersparnis einer Ökonomie ist die Summe aus Investitionen und Nettoexporten. Zwei Finanzierungsquellen für Budgetdefizite 1. Verschuldung des Staats im Inland: Kreditnachfrage steigt, Preis für Kredite steigt, Investitionen gehen zurück (Crowding-out: staatliche Kreditnachfrag verdrängt die private Kreditnachfrage) 2. Verschuldund des Staats im Ausland: Kredit aus Ausland wird in CHF getauscht, Nachfrage nach CHF steigt, Nettoexporte sinken da die Importe günstiger sind 14.5. Staatsverschuldung Vorteile der Staatsverschuldung 1. Staatliche Investitionen: gewisse Rechtfertigung, da Nutzen erst später kommt 2. Steuerglättung: bei Verbot jeglicher Staatsverschuldung müssten bei jeder Erhöhung oder Senkung des Staatsausgaben die Steuern erhöhr oder gesenkt werden 3. Makroökonomische Stabilisierung: man lässt in einer schlechten Wirtschaftslage höhere Staatsausgaben als Staatseinnahmen zu und stärkt damit die gesamtwirtschaftliche Nachfrage Im Durchschnitt und über längere Zeit dürfte es bei diesen Konzpeten überhaupt keine Staatsverschuldung geben. Nachteile der Staatsverschuldung 1. Verdrängung privater Investitionen 2. Verlust des Handlungsspielraums im Budget: Überhandnehmen von Zinszahlungen zulasten der Finanzierung anderer Staatstätigkeiten, selbstverstärkender Effekt 3. Verlockung zur Monetisierung: Geldschöpfung a. Erhebung einer Inflationssteuer, indem sich der Staat bei der Zentralbank verschuldet b. Staat sorgt dafür, dass SNB Inflation anheizt, massive Umverteilung von Staatspapieren zum Staat Warum steigt die Staatsverschuldung an? 1. Verschuldung statt Steuererhöhung: Gefahr, abgewählt zu werden 2. Trennung von Ausgabenbeschluss und Einnahmenentscheid: Staatsausgaben sollten erst beschlossen werden, wenn ihre Finanzierung klar ist 3. Stimmentausch: gegenseitige Zugeständnisse von Interessengruppen bei verschiedenen Budgetposten (Kuhhändel) 14.6. Die Schweizer Schuldenbremse 2003: 56% des BIP Die implizite Staatsverschuldung ist wegen der zukünftigen Ansprüche aus den Sozialversicherungen nicht berücksichtigt 2001: Einführung der Schuldenbremse Idee: keine zusätzliche Verschuldung zulassen, gleichzeitig wird aber der Konjunkturzyklus berücksichtigt In einer Rezession darf also die Verschuldung ansteigen, muss jedoch in einer Boomphase wieder kompensiert werden, indem mittels Budgetüberschüssen die Staatsverschuldung abgebaut wird. KAPITEL 15: SOZIALWERKE 15.1. Effizienz und Verteilungsgerechtigkeit Pareto-Effizienz: wenn Situation für eine Person verbessert wird und gleichzeitig niemand schlechter gestellt wird Dies sagt nicts darüber aus, ob etwas als gerecht empfunden wird oder nichtss. Verteilung der Einkommen beruht stark auf der Produktivität der Arbeitnehmer. Verteilt man zu stark um, unterstützt man neben den unbestritten Bedürftigen auch Leute, die sich bewusst nicht anstrengen. Damit verzerrt man die Anreize so stark, dass eine ineffiziente Situation entsteht, also Ressourcen verschwendet werden. Man benachteiligt allenfalls auch Personen, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind, mehr zu leisten. 15.2. Die Messung der Einkommensverteilung Gini-Koeffizient Auf der Gerade herrscht absolute Gleichverteilung. Gini 0 = Gleichverteilung Gini 100= extrem ungleich (1 Person bekommt alles) 15.3. Arten der Umverteilung Einnahmenseite: Steuern Ausgabenseite: direkte Geldtransgers oder verbilligte staatliche Leistungen Systematik der sozialen Sicherheit 15.4. Die drei Säulen der Schweizer Altersvorsorge AHV Finanzierung Umlageverfahren Ziel Sicherung des Existenzbedarfs Träger Eidgen. Versicherung Versicherungskreis Ganze Bevölkerung Grundprinzip Solidarität Finanzierungsquellen Beiträge Versicherte Beiträge Arbeitgeber BV Kapitaldeckungsverfahren Fortsetzung des gewohnten Standards Standards Pensionskasse Arbeitnehmer Äquivalenz, (Solidarität) Beiträge Arbeitnehmer Beiträge Arbeitgeber Zinserträge Selbstvorsorge Kapitaldeckung Weitergehende Bedürfnisse Banken, Versicherungen Freiwillig Reine Äquivalenz Zinserträge Umlageverfahren: Abgaben, die die heutigen Erwerbstätigen an die AHV leisten, kommen direkt den heutigen Pensionierten zugute Kapitaldeckungsverfahren: Erwerbstätige sammeln sich über ihr Erwerbsleben ein Kapital an, dieses Geld wird nicht an heutige Pensionierte ausbezahlt, gehört ihnen selbst Äquivalenzprinzip: je mehr man einzahlt, desto höher fallen die Renten aus 15.5. AHV und Bevölerungsalterung wegen Umlageverfahren ist AHV sehr anfällig auf Veränderungen in der demografischen Struktur Die demografische Herausforderung höhere Lebenserwartung, tiefere Geburtenquote Pensionierte machen prozentual einen immer grösseren Bevölkerungsanteil aus Lösungsmöglichkeiten für das Finanzierungsproblem Direkt wirtschaftslpolitische beeinflussbare Parameter: 1. Höhe der Beiträge: Erhöhung der Lohnprozente oder Mehrwertsteuer 2. Höhe der Renten: Kürzen, Anpassung des Mischindex nur noch an Inflation und nicht mehr an Reallöhne 3. Höhe des Rentenalters: erhöhen genügt nicht, da viele Leute gar nicht so lange arbeiten, braucht Anreize, damit Leute länger arbeiten Wirtschaftspolitisch indirekt beeinflussbare Parameter: 1. Immigration: Einwanderung junger Leute im erwerbstätigen Alter 2. Geburtenrente: nur bedingt durch wirtschaftspolitische Entscheide beeinflussbare 3. Wirtschaftswachstum: wegen Bevölerungsalterung weniger Arbeitsstunden, bringt weniger Wirtschaftswachstum 15.6. Herausforderungen an die zweite Säule Der Mindestzinssatz Wegen der Zinseszinseffekt ergibt sich über die lange Beitragszeit eine wesentlich stärkere Erhöhung des Kapitalstocks. Unterschiede in der Entwicklung auf den Finanzmärkten sind für die Finanzierung der zweiten Säule von zentraler Bedeutung. Inzwischen wird der Satz von Bundesrat jedes Jahr angepasst. Der Umwandlungssatz Besagt, welcher Prozentsatz des angesparten Vermögens pro jahr ausbezahlt werden muss. Stark von demografischer Entwicklung abhängig. Steigt die Lebenserwartung, muss das angesparte Kapital für mehr Jahre reichen. Wenn die Lebenserwartung steigt, muss also dieser Wert sinken. AHV BV Demografie Wirtschaftsentwicklung Verhältnis Erwerbstätige Wirtschaftswachstum zu Pensionierten Umwandlungssatz Zinserträge