Die Eroberung Galliens durch die Römer und der Widerstand des Vercingetorix Gallien wurde in den Jahren 58 – 51 v. Chr. Von Gaius Julius Caesar erobert. Nach einem langen Krieg mussten die Gallier kapitulieren. Der letzte gallische Häuptling, den die Römer besiegten, war der Averner Vercingetorix. Ihm war es gelungen, die vielen verschiedenen gallischen Stämme zu einer Streitmacht zu vereinen. Nach der gallischen Niederlage bei Alesia galt Gallien als besiegt und wurde ein Teil des Römischen Reiches. Gallien Das Römische Reich zur Zeit seiner größten Ausdehnung (117 n. Chr.) Der Name „Gallien“ (lateinisch: Gallia) wurde von den Römer in der Zeit zwischen dem 6. Jahrhundert v. Christus und dem 5. Jahrhundert verwendet. Er bezeichnete die Gebiete zwischen dem Rhein im Osten, den Alpen und den Pyrenäen im Süden und dem Atlantik im Norden und im Westen. Auch Teile Norditaliens gehörten eine zeitlang zu Gallien. Das Land nordwestlich der Alpen wurde als Gallia transalpina bezeichnet, das Gebiet südlich der Alpen, also Norditalien, als Gallia cisalpina oder Gallia citerior. Gallia transalpina umfasste im Wesentlichen das Gebiet des heutigen Frankreichs. Die ersten Berichte über dieses land stammen aus der Zeit um 600 vor Christus, als griechische Seefahrer eine Siedlung nahe dem heutigen Marseille gründeten. 154 v. Chr. überquerte zum ersten Mal ein römisches Heer die Alpen. Die römische Provinz Narbonensis wurde 122 v. Chr. gegründet. Nach dem Ende der Gallischen Kriege und der Unterwerfung Galliens durch Caesar wurde Gallia transalpina zur römischen Provinz Aquitania, dem heutigen Aquitaine. Unter Kaiser Augustus wurde Gallien 27 v. Chr. in neue Provinzen unterteilt: Gallia Narbonensis (das Gebiet um das heutige Narbonne), Aquitana, Gallia Lugdunensis und Gallia Bellica. Die Bewohner Galliens wurden seit der Zeit Caesars Gallier (lateinisch. Galli) genannt. Sie gehörten vielen unterschiedlichen Volksstämmen an, zum Beispiel die Belgen, Kelten oder Averner. Gallien diente den Römern auch als Ausgangsbasis für ihre Eroberungsfeldzüge nach Britannien und Germanien. Die römische Herrschaft in Gallien endete 476 n. Chr., als Gallien hintereinander von Goten, Franken und Hunnen überfallen und der letzte römische Kaiser von Germanenkönig Odoaker entthront worden war. Gaius Julius Caesar 100 v. Chr. wird Gaius Julius Caesar in Rom geboren. 84 v. Chr. heiratet er die Tochter Cinnas, einem Anhänger des Populären-Führers Gaius Marius, seinem Onkel. Als Marius im Bürgerkrieg besiegt wird, fordert der Sieger Sulla von Caesar, sich scheiden zu lassen. Da Caesar sich weigert, wird er verfolgt, aber schließlich begnadigt. Im Alter von 19 Jahren leistet Caesar Militärdienst. Nach Sullas Rücktritt als Diktator kehrt Caesar 78 v. Chr. nach Rom zurück und macht als Politiker Karriere. Im Jahre 61 v. Chr. ist er zum Proprätor aufgestiegen. Er bekämpft iberische Stämme in Spanien und setzt Reformen durch. Zurück in Rom, bildet er zusammen mit Crassus und Pompeius das 1. Triumvirat. 59 v. Chr. ist Caesar Konsul. Per Sondergesetz wird Caesar ein Jahr später Statthalter der gallischen Provinzen. In den folgenden Jahren führt er den Gallischen Krieg und erobert ganz Gallien und stößt sowohl über den Rhein als auch nach Britannien vor. Nach Crassus Tod zerbricht das Bündnis zwischen Caesar und Pompeius. Es kommt zum Bürgerkrieg, in dessen Verlauf Caesar Italien und Spanien unter seine Kontrolle bringt. In den nächsten Jahren besiegt er zuerst Pompeius und dann dessen Anhänger und erobert Kleinasien. 46 v. Chr. wird Caesar in Rom für zehn Jahre zum Diktator ernannt. Nach dem Sieg über die Söhne des Pompeius ist Caesar Alleinherrscher. 44 v. Chr. wird er zum Diktator auf Lebenszeit ernannt. An den Iden des März (15. März) wird Caesar jedoch von Republikanischen Senatoren unter der Führung von Brutus ermordet. Vercingetorix Vercingetorix war ein gallischer Häuptling vom Stamm der Averner. Unter seiner Führung vereinigten sich die Gallier und leisteten Widerstand gegen die römischen Eroberer. Vercingetorix wird um 82 v. Chr. in der Auvergne als Nachfahre des Keltenfürstes Celtillus geboren. Im Alter von 30 Jahren nimmt er den Königstitel an. Zunächst ist er Caesars Verbündeter, doch später fällt auf, dass er in seiner Heimatstadt den Hass gegen die Römer schürte. 52 v. Chr. erheben sich die Averner und andere gallische Stämme unter Vercingetorix Führung zum Aufstand gegen die römische Besatzungsmacht. Fast alle Gallier schließen sich dieser Bewegung an. Trotz militärischer Erfolge wie dem Sieg über die Römer bei Gergovia (auf einem schwer zugänglichen, ca. 700 m hohen Hügel nahe dem heutigen Clermont Ferrand gelegen) werden Vercingetorix und seine Männer bei Alesia (Stadt der Averner, auf dem Mont Auxois nahe Alise-Saint-Reine im heutigen Departement Cote-d`Or gelegen) von den Römern unter der Führung Caesars besiegt. Als Vercingetorix seine Waffen niederlegt, gilt Gallien offiziell als besiegt. Er wird gefangen genommen und für sechs Jahre inhaftiert. 46 v. Chr. wird er nach Rom gebracht und wenig später hingerichtet. Die Endung –ix des Namen Vercingetorix diente übrigens Rene Goscinny als Vorlage für die Namen der Gallier in seinen Asterix-Comics, die auch alle auf –ix enden. Als Vercingetorix seine Waffen niederlegt, gilt Gallien offiziell als besiegt. Er wird gefangen genommen und für sechs Jahre inhaftiert. 46 v. Chr. wird er nach Rom gebracht und wenig später hingerichtet. Die Endung –ix des Namen Vercingetorix diente übrigens Rene Goscinny als Vorlage für die Namen der Gallier in seinen Asterix-Comics, die auch alle auf –ix enden. Der Kampf um Gallien Nachdem keltische Volkstämme früher immer wieder aus dem Norden nach Italien eingefallen waren und einst auch Rom verwüsteten hatten, gelang es Caesar im Jahr 58 v. Chr. nach seinem Konsulat in Rom, Statthalter der römischen Provinz im heutigen Südfrankreich zu werden. Diese wurde zu einem Schlüsselgebiet um die Macht in Rom. Er wollte Gallien von den Pyrenäen bis zum Rhein unterwerfen. Dafür Verbündete brauchte er Verbündete wie Vercingetorix, einen jungen Adligen in einem der einflussreichsten Stämme Galliens. Später wurde Vercingetorix zu einem der erbittertsten Gegner Caesars. Nachdem Caesar viele Stämme unterworfen oder sie sich zu Verbündeten gemacht hatte, regte sich Widerstand gegen die Besatzungsmacht. Es bildeten sich Verschwörergruppen, die den Aufstand wagen wollten. Caesar hatte innerhalb von drei Jahren mit seinen Soldaten große Teile Galliens erobert, ohne dabei auf großen Widerstand zu gestoßen zu sein. Seine Truppen griffen immer bei Dunkelheit an, um die Gegner zu überraschen. Nachdem auch entlegene Dörfer vom Krieg betroffen waren, erhoffte sich Vercingetorix Hilfe bei den Bauern, da diese schon lange unter den Plünderungen der römischen Soldaten unter Caesars Führung leiden mussten. Die Bauern verschworen sich mit ihren Landsleuten und nun wandte Vercingetorix eine Kriegslist an. Die Gallier brannten ihre Felder und Dörfer nieder, um die Römern von ihrem Nahrungsnachschub abzuschneiden. Vercingetorix hatte Erfolg mit seinem Plan, den Römern fehlte es an Nahrung. Caesar musste handeln, da seine Soldaten hungerten. Er plante den Krieg und setzte auf seine Militärtechnik, um diesen schnell zu entscheiden. Die Kelten hatten keine Chance gegen die schweren Steinschleudern der Römer. Zudem verfügten sie nur über ein mangelhaft bewaffnetes Freiwilligenheer, dem die römische Berufsarmee mit ihren gut ausgebildeten Soldaten stark überlegen war. Trotzdem waren sie wild entschlossen, für ihre Heimat zu kämpfen. Dennoch vertrauten sie nicht nur ihrer militärischen Stärke, sondern auch auf religiöse Rituale. Druiden führten an bestimmten Orten religiöse Zeremonien durch und versenkten in tief in den Wäldern gelegenen Seen Opfergaben wie zum Beispiel Schwerter. Um die Römer zu besiegen, startete Vercingetorix einen Überraschungsangriff bei Gergovia und suchte dann Schutz in den nahe gelegenen Hügeln und Wäldern. 700 Soldaten und fast die Hälfte von Caesars Unteroffizieren wurden getötet. Nach diesem Sieg über die Römer zog sich Vercingetorix in die auf einem Berg gelegene und befestigte Stadt Alesia zurück. Caesar verfolgte ihn und es kam zum Kampf um Alesia. Die Römer bildeten einen Ring um die Stadt, in der sich die Gallier befanden. Palisaden und Wachtürme wurden errichtet, mehrere Ringgräben gezogen, Fallgruben und Sperren aus angespitzten Baumstämmen und Dornengestrüpp angelegt und 50000 Soldaten aus ganz Gallien vor Alesia zusammengezogen. Caesar richtete sich auf einen Zweifrontenkrieg ein. Vercingetorix reagierte darauf, dass die Römer sofort mit ihren Pionieren und schwer bewaffneten Legionären anrückten. Er sandte, kurz bevor Alesia eingeschlossen war, einen Boten zu den verbündeten gallischen Stämmen. Sie sollten den Belagerungsring von außen angreifen. Da Caesar wusste, dass er unterliegen würde, wenn ihm der Feind in den Rücken fiel, konstruierte er Befestigungsanlagen. In nur sechs Wochen entstanden ein 16 Kilometer langer Belagerungsring und ein 21 Kilometer langer Verteidigungsring. Da die Vorräte der Bevölkerung Alesias während der Belagerung immer weiter abnahmen, entschied Vercingetorix die in der Not Menschenfleisch essenden Menschen von ihrem Leiden zu erlösen. Er ließ die kampfuntauglichen Esser, Frauen, Kinder und Alte, aus der Festung frei. Diese Menschen hofften, dass Caesar und die Römer sie aufnähmen. Aber diese konnten es nicht, da auch im römischen Lager die Nahrung knapp wurde. Die Lage der Kelten erschien aussichtslos. Eines Morgens erschienen plötzlich 250000 Fußsoldaten und 8000 Reiter. Diese bezogen Stellung auf den umliegenden Hügeln. Die gallischen Krieger griffen nun die Römer von beiden Seiten an, wurden aber von Caesars Reiterei geschlagen und bis in ihr Lager verfolgt. Die gut ausgebildeten Römer ließen ihnen dabei keine Möglichkeit, sich zu sammeln, um so einen erneuten Angriff abzuwenden. Obwohl sie in der Überzahl kämpften, konnten sich die Gallier also zunächst nicht gegen die Römer behaupten. Mehrere tausend ausgesuchte Kämpfer unter der Führung von Vercassivellaunus, einem Verwandten des Vercingetorix, versammelten sich im Schutz der Dunkelheit und griffen bei Tageslicht die Römer an. Diese hatten aufgrund des Geländes rund um Alesia eins ihrer Lager an einer ungünstigen Stelle aufschlagen müssen. Dieses wurde nun von den Galliern bestürmt. Gleichzeitig griffen auch die gallischen Reiter, die zwischen den Hügeln versteckt hatten, an und die in Alesia Verbliebenen wagen den Ausfall. Die weit auseinander gezogenen römischen Kampfreihen geraten nun, von beiden Seiten angegriffen, in ernsthafte Bedrängnis. Nun kommt ihnen ihre militärische Ausbildung zu Gute. Es kommt zu keinem Durcheinander, erschöpfte und verletzte Soldaten werden durch nachrückende Kräfte ersetzt. Dennoch wird der Schutzwall durchbrochen. Als die Römer immer mehr in Bedrängnis geraten, setzt sich Caesar persönlich an die Spitze seiner Truppen und führt sie in den Kampf. Auf seinen Befehl versuchen die Reiter, die Hügel zu umgehen, um den Gallier in den Rücken zu fallen. Unter großer Anstrengung gelingt es den Römern, die Feinde zurück zu drängen. Dann taucht auf einmal die Reiterei im Rücken der Gallier auf. Dadurch ermutigt, strengen die Römer ihre Kräfte doppelt an und es gelingt ihnen, den Feind zu besiegen, wobei ein fürchterliches Blutbad angerichtet wird. Die Gallier fliehen, werden aber von den Römern verfolgt, eingeholt und größtenteils niedergemetzelt oder gefangen genommen. Unter den Gefangenen, von denen je ein Mann einem römischen Soldaten als Kriegsbeute zugeteilt wurde, befand sich auch Vercingetorix, der später nach Rom geschafft wurde. Mit Caesars Sieg bei Alesia war Gallien unterworfen und wurde römische Provinz und blieb es bis 476 n. Chr. Quellen: Asterix Archiv (http.//www.asterixarchiv.de) Microsoft® Encarta®Enzyklopädie 2005 Der kleine Pauly (in 5 Bänden) Caesar-„De bello Gallico“, 7. Buch, Kap. 63-67 www.ZDF.de/wissen&entdecken - König Vercingetorix`Taktik - Caesar erobert Gallien - Der Todesstreifen von Alesia - Der Angriff auf den Schutzwall