Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende NATIONALISMUS Voraussetzungen für das Verständnis der deutschen Einigung im 19. Jahrhundert Was schafft Zusammenhörgikeitsgefühle? o o o o Gleiche Sprache, gleiche Religion Geopraphie Gemeinsame Feinde Gemeinsame Aufgaben Französische Revolution Vor der Revolution gab es nur den König als Regierung Nach der Revolution gab es Mitbestimmungsrecht, Widerstandsrecht gegen die Regierung, Menschen- und Naturrechte. Die Schweiz war ein Staatenbund. Als dann Napolen kam wurde die Schweiz ein Einheitsstaat. Die Menschen erlebten ein Chaos in Europa wegen Napoleon. 1815 wurde Napoleon in Waterloo (Belgien) geschlagen und wurde nach Helena verbannt. Wiener Kongress Alle wichtigen Leute treffen sich 1815 in Wien um das Problem, welches Napolen verursacht hat, zu besprechen. Sie probieren Neuordnung Europas herzustellen. Die Neutralität der Schweiz wurde am wiener Kongress anerkannt. Ihr Ziel war es: Eine Neuordnung für Europa (verhindern, dass nicht ein zweites Mal ein Staat entsteht, wie Frankreich Napoleon). Massnahmen: - Wiederherrstellung der legitiven Herrschaften. Die Liberalen wollten Gewaltentrennung und Volkssouverenität, deshalb wurden sie verdrängt. Folge: Absolutismus König wird wieder eingesetzt. - Gleichgewicht der Grossmächte (Grossbritannien, Frankreich, Österreich, Russland, Preussen) Alle Grossmächte sollen gelich stark werden Man legt Grenzen fest und ordnet sie , dass Gleichgewicht entsteht. Grösse = Stärke - Pufferzonen (Zonen, die Stösse aushalten) z. B. Gebirgen, Neutrale Zonen (Land, welches niemandem gehört), Andere Länder, die dazwischen sind Frankreich Holland Preussen Frankreich Schweiz, Bayern und Norditalien Österreich Preussen Sachsen Österreich - Interventionsrecht interventieren = eingreiffen Wenn ein Staat grösser wird, dürfen die anderen Staaten eingreiffen. Wenn die Regierung eines Staates unter Druck der Liberlaen gelangt, dürfen die anderen Staaten helfen. Vorstellung über die Ausmasse eines deutschen Staates 1. Grossdeutsche Lösung (idealistische Lösung) Alle deutschsprachigen Gebiete unter der Führung von Österreich Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende Problem: o o o Österreich hatte Slowenen, Kroaten und Ungaren. Wohin mit denen? Religion: Katholisch oder Reformiert? Österreich katholisch – Deutschland reformiert Jetzt ist im Norden von Deutschland reformiert und im Süden katholisch Man wusste nicht welche Staatsform? Monarchie oder Republik? 2. Kleindeutsch Lösung (realistische Lösung) Norden von Deutschland (Reformierte) zusammen mit Preussen unter Führung von Preussen. Nicht kath. Fürstentümer=> nördlich der Mainlinie Die Staatsform würde die Monarchie sein. Kein Problem mehr mit der Religion und Staatsform. Die Linie, die den Norden und Süden von Deutschland trennt nennt man Mainlinie. Die Einigung Deutschlands Warum kommt Bismarck an die Macht? 1862 in Preussen Verfassungskonflikt. = Wilhelm der 1. Es ging um Militärorganisation: - Selbstständigkeit verringern - Doppelt soviel Soldaten - Verlängerungspflicht Militär (auf 3 Jahre) Wilhelm 1. von Preussen wollte das Der Kriegsminister sagt dem Konig (Wilhelm 1.), er solle Bismarck zum Ministerpräsidenten machen statt zu verzichten. Der König wollte verzichten , weil er das Geld nicht für das Militär erhielt. So wird Bismarck zum Ministerpräsident und schafft es dies zu verwircklichen. 1862 Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende Wer war Bismarck? Der konservative Bismarck Der liberale Bismarck - dass er Landbesitzer war gege die liberale Revolution Anhänger der Monarchie für Heeresform von Wilhelm 1. gegen Erweiterung des Volmachtes - gegen den Provinzialismus der übrigen Junker (Adelige) - frei von der gefühlsmässigen Bindung an Österreich Die Liberalen besassen viel Geld, waren intelligent, sind in der Industrie führend und sind im Parlament. Bismarck war Diplomat (Vertreter eines Landes in anderen Ländern). Er war am Deutschen Bundestag in Frankfurt Stellvertreter für Preussen. Dies war sein 1. politisches Amt. Dann wurde er nach St. Petersburg versetzt, dann nach Paris. Dann wurde er eben Ministerpräsident. Bismarck ist auf die Liberalen angewiesen wegen des Geldes. Bismarck möchte Krieg mit Österreich. Aufgrund seiner Arbeit als Diplomat hatte er einen staatsmännische Weitblick (Er verstand alles). Bismarck: „Preussen soll die Macht übernehmen auf Kosten von Österreich“. Er weiss, dass es nur auf Kosten von Österreich geht. Sein Ziel als Ministerpräsident von Preussen: Wollte Verwirklichung der Lösung Kleindeutschlands. Er weiss, dass er die Konservativen und Liberalen hinter sich bringen muss (dass sie sich ihm anschliessen). Kelindeutschland muss nicht nur in sein Land akzeptiert werden sondern auch vom Ausland. Somit muss er Akzeptanz holen bei den Grossmächten. Er muss sie überzeugen. Wie schafft es Bismarck Deutschland zu einigen? Nach dem Krieg – Sieg hat Konsequenzen: 1. Innenpolitische Stärkung - die Liberlaen gegen langsam den Widerstand auf Nationalistischer Widerstand in ganz Deutschland, weil Schiling zu Dänemark erklärt wird. Österreich und Preussen sind Schutzmächte von Schleswig und Holstein. Österreich und Preussen ziehen in den Krieg gegen Dänemark für Schleswig. Sieg in Düppel. In Preussen steigt patriotische Stolz wegen dem Krieg. Das Militär hat den Sieg errungen dank Bismarck. Liberlaen können nicht mehr dagegen sein. Deutsche Nationalisten blicken ermutigt auf Preussen. Bismarck wird bejubelt. Preussen erhält Schleswig. Österreich erhält von Preussen Schleswig, weil sie geholfen haben. 2. Die Ausschaltung Österreichs - Sympathien im Norden / Einigung des Norden Bismarck muss einen Trick machen gege Österreich. Er muss den Krieg so führen, dass sich die andere Grossmächte nicht einmischen. Dies macht er mit Diplomatie. Er weiss schon dass Russland und Grossbritannien sich sowieso nicht einmischen, da Russland selber Probleme hat und Grossbritannien zuweit entfernt ist. Frankreich muss gewonnen werden. Bismarck trifft 1865 ein Abkommen mit Frankreich. Er verspricht den Franzosen, dass Frankreich Land am Rheim bekommen wird, falls Preussen den Krieg gewinnt und Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende von Österreich das Land gewinnt. Frankreich verspricht neutral zu bleiben während dem Krieg. (1861) hat sich Italien als Land gegründet. Bismarck schliesst Bündnis mit Italien. Italien zu Preussen: „Wir sind bereit auch zu kämpfen, wenn Italien Land (Venedig, in Oberitalien) erhält. Bismarck brauch noch die Deutschen an seiner Seite (die Süddeutschen, nahe Österreich). Bismarck schlägt Reform für Deutschen Bund vor. Er will ein gewähltes Parlament (nach liberlaen Vorstellungen) im Deutschen Bund. Das beeindruckt die Liberalen. Die Liberalen wissen, dass Österreich dagegen sein wird. Bismarck wusste noch, dass Österreich militärisch schwach war (veraltete Waffen und Finanzkrise). 1866 Königgrötz und Sadowa hier gewinnt Preussen gegen Österreich Konsequenz für Österreich: Österreich muss anerkennen, dass diese deutschsprachigen Gebiete getrennt werden. Norden von Deutschland kann sich jetzt zusammenschliessen (Norddeutsche Lösung). Österreich muss den Deutschen Geld bezahlen wegen der Niederlage dies war früher so üblich. Holstein gehört nun Preussen Da gilt jetzt die Norddeutsche Lösung. Liberale Opposition gegen Bismarck im Innern von Preussen. Jetzt hat Bismarck die abgeschafft, da er die Vormacht ergriffen hat. Die Liberalen anerkennen ihn wegen seiner Leistung. 3. Die Süddeutschen Länder schliessen sich Deutschland an - Ausrufung des Deutschen Reiches Wie geling Bismarck, dass die Süddeutschen sich freiwillig anschliessen? - Frankreich sieht, dass Preussen stärker wird. - Situation in Spanien: Um 1870 war der spanische Thron neu zu besetzen. Spanier möchten gerne Prinz Leopold von Hohenzolern (Verwandter von Wilhelm 1. von Preussen) Frankreich wäre ja dann mittendrin. Das kann Frankreich nicht dulden. Bismarck nervt absichtlich Frankreich, dass sie mittendrin sind etc., damit sie Preussen den Krieg erklären. Dann erklärt tatsächlich Frankreich Preussen 1871 den Krieg. Die Süddeutschen hatten nun Angst, dass wenn der Kreig anfängt, weil Frankreich sie dann auch angreifen würden, deshalb schliessen sie sich mit Preussen zusammen. Bismarcks Plan hat soweit funktioniert. 1871 Deutschfranzösischer Krieg. Deutschland schlägt Frankreich bei Sedan. Erste Konsequenz für Frankreich: Elsass-Lothringen fällt an Deutschland. Zweite Konsequenz für Frankreich: Die Deutschen haben das Deutsche Reich in Versailles ausgerufen = Beleidigung für Frankreich. Preussischer König wird deutscher König (Es gibt kein Preussen mehr). 1866 Preussen wollte nur zeigen, dass sie stärker sind als Österreich. Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende Zusammengehörigkeitsgefühle - In der Gruppe fühlt man sich stärker - In der Gruppe will man gleichgesinnt sein - Man ist nicht ausgeschlossen Was führt dazu? Geliches Ziel, Interesse. Gefühl, man gehört zu einer Gruppe (Nation) - gleiche Hautfarbe gleiche Interessen/Meinungen/Hobbies/Ziele gleiche Kultur (Religion) gleiche Sprache gleiche Herkunft gleiche Erlebnisse gleicher Wohnort gleiche Wohngegend (Topographie) gleiche Ideen über das Recht-/Regierungssystem gleicher Feind gleiche Bildung Was verbindet die Schweiz? Die Schweiz ist eine Willensnation - Alle Meinungen sind auf die 7 Bundesräte Stabilität Sicherheit Wirtschaft investieren gute Sozial gute Bilung nicht im Erdbebenbereich, Vulkanbereich Nationalismus – Fragen zum Zeitungsartikel 1. Wovon handelt der zeitungsartikel? Die Unabhängigkeit von Kosovo 2. Um welche Region in der Welt geht es? Kosovo (Balkan) 3. Um welches Volk/welche Völker geht es? Albaner 4. In welcher Situation erwachen Nationalgefühle? Als Russland gegen das Osmanische Reich (Türken) gewann. Geschichte 5. Was wirkt verbindend auf die Menschen? - Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende Theorie des Nationalismus Von Nationalismus spricht man, wenn: - übertriebenes Zusammengehörigkeitsgefühl (Menschen grenzen andere aus) - Nation als oberstes Wert gilt Wann entsteht Nationalismus? - Instabilität (Wenn man nicht weiss, wer die Führung hat) Wirtschaftliche Probleme Unsicherheit Wenn die Menschen ihre Identiät suchen (wissen nicht wer sie sind) Symbole, die verbindend wirken: - Sprache Geschichte Geographie Wappen/Fahnen Armbinden Figuren (Herrscher) Revolutionär Heilige Daten (Datum eines Sieges/Niederlage/Unabhängigkeitserklärung/Revolution) Was hat der Nationalismus für Auswirkungen? - Ethnische (Ausrottung) Säuberungen (Nichthörende werden ermordet serienweise wie die Juden ind Deutschalnd Hilter) - Rassenlehre (Wer gehört zu uns, wer nicht) Deutschland: Blond, blauäugig - Expansionismus (ausweiten) mehr Land, Raum Deutschland wollte mehr Raum in der Sowjetunion Hilter - Starke Forderung nach Schutz für Minderheiten z. B. Kurden in Türkei Wie kann man Nationalismus überwinden? - Entwicklungsgefühle ausgleichen (einige haben mehr, andere weniger) - Andere Gruppen nicht abwerten (CH: Antirassimusgesetz Neonazis) - Sorgen, dass es wirtschaftlich und politisch allen gut geht. Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende Aus dem Internet NICHT WICHTIG NUR DETAIL Kurzbiografie Name: Otto von Bismarck geboren am: 1. April 1815 geboren in: Schönhausen bei Stendal gestorben am: 30. Juli 1898 gestorben in: Friedrichsruh bedeutender Parlamentsredner und ein hervorragender Stilist Leben und Werk. Otto von Bismarck wurde am 1. April 1815 in Schönhausen bei Stendal geboren. Er entstammte einem Adelsgeschlecht, das seit dem 14. Jahrhundert in der Altmark ansässig war. Sein Vater war als Rittmeister aus der Armee ausgeschieden und bewirtschaftete das Gut Schönhausen, eines der Familiengüter; seine Mutter war die Tochter eines nichtadligen hohen Beamten. Bismarck besuchte das Gymnasium in Berlin und studierte Rechtswissenschaften in Göttingen und Berlin; nach bestandenem Examen war er als Referendar an Gerichten und Behörden tätig, zugleich leistete er seinen einjährigen Militärdienst ab. 1838 verließ er den Staatsdienst, weil ihm der bürokratische Routinebetrieb nicht zusagte, und übernahm das Familiengut Kniephof in Pommern. Nach dem Tod des Vaters siedelte er 1846 nach Schönhausen über, wo er auch Deichhauptmann wurde. 1847 heiratete er Johanna von Puttkamer, die aus einer alten pommerschen Adelsfamilie kam Bismarcks politische Tätigkeit begann 1847, als er Abgeordneter des Vereinigten Landtages wurde. In diesem ständischen Parlament und auch in der Zweiten Kammer des Landtages, der er 1849-1852 angehörte, war er einer der Wortführer des äußersten rechten Flügels. In den Revolutionsjahren 1848/49 trat er entschieden für Königsmacht und Adelsprivilegien ein und bekämpfte alle liberalen und demokratischen Bestrebungen. Einen auf Volkssouveränität gegründeten deutschen Nationalstaat, wie ihn die Frankfurter Nationalversammlung proklamierte, lehnte er ab - Preußen sollte Preußen bleiben. Obwohl Bismarck keine diplomatische Ausbildung besaß, wurde er 1851 zum preußischen Gesandten beim Bundestag in Frankfurt ernannt. Der Bundestag war das einzige Organ des 1815 gegründeten Deutschen Bundes, ein ständiger Kongress der Gesandten von 32 Monarchien und vier Freien Städten, in dem der österreichische Gesandte den Vorsitz führte. Bismarck sah seine Aufgabe zunächst vor allem darin, die Gleichberechtigung Preußens mit Österreich zu demonstrieren. In den Frankfurter Jahren ging er, ohne seine konservative Grundhaltung aufzugeben, von einer "Prinzipienpolitik" allmählich zur "Realpolitik" über: Bestimmend sollten nicht mehr ideologische Grundsätze sein, sondern allein die Großmachtinteressen Preußens bei Berücksichtigung der Interessen anderer Großmächte. Was ihm als strategisches Ziel vor Augen stand, war die Hegemonie Preußens in einem Deutschland, dem Österreich nicht mehr angehören würde. Im Deutsch-Dänischen Krieg ging es um Schleswig und Holstein. In den beiden Herzogtümern war der dänische König Landesherr, sie gehörten aber nicht zum dänischen Staatsverband. Als die dänische Regierung diesen Zustand ändern wollte, griffen Preußen und Österreich 1864 vereint Dänemark an und zwangen es zur Abtretung der beiden Herzogtümer, die sie zunächst gemeinsam verwalteten. Bismarck betrieb jedoch von Anfang an ihre Annexion und steuerte den offenen Konflikt mit Österreich an. 1866 kam es zum Deutschen Krieg, an dem neben den beiden Großmächten alle deutschen Staaten beteiligt waren, teils auf preußischer, teils auf österreichischer Seite. Nach dem raschen preußischen Sieg bei Königgrätz wurde der Deutsche Bund aufgelöst; Preußen annektierte Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt am Main. Bismarck gründete den Norddeutschen Bund, dem alle deutschen Staaten mit Ausnahme Bayerns, Württembergs und Badens beitraten, und wurde als Bundeskanzler dessen leitender Staatsmann. Nachdem er schon 1865 zum Grafen erhoben worden war, Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende erhielt er jetzt vom preußischen Staat eine Dotation (Schenkung) von 400.000 Talern, die er zum Ankauf des Gutes Varzin in Pommern verwandte. Das Zusammenwachsen Deutschlands wurde in Frankreich als bedrohlich empfunden und stieß auf Ablehnung. Der Krieg von 1870/71, der durch einen an sich unbedeutenden diplomatischen Konflikt ausgelöst wurde, bot Bismarck eine willkommene Gelegenheit, den französischen Widerstand zu brechen. Ob er den Krieg bewusst provoziert oder nur eine günstige Situation ausgenutzt hat, ist eine unter den Historikern bis heute umstrittene Frage. Das besiegte Frankreich musste hohe Reparationen zahlen und Elsass-Lothringen an Deutschland abtreten, was zu einer dauernden Feindschaft führte. In der nationalen Hochstimmung des Sieges wurde die deutsche Einheit vollendet. Die süddeutschen Staaten schlossen sich, nachdem ihnen Sonderrechte gewährt worden waren, mit dem Norddeutschen Bund zum Deutschen Reich zusammen. Wilhelm I. von Preußen wurde Deutscher Kaiser, und Bismarck vertauschte den Titel des Bundeskanzlers mit dem des Reichskanzlers. Er wurde in den Fürstenstand erhoben und erhielt als weitere Dotation die Domäne Lauenburg mit dem Sachsenwald bei Hamburg. Bismarck war nun ein sehr reicher Mann mit einem Grundbesitz von 16.000 Hektar. Auf seinen Gütern betrieb er neben der Land- und Forstwirtschaft Sägewerke, Papierfabriken und Brennereien. Die Verfassung, die Bismarck dem neuen Reich gab, war ganz auf seine Person zugeschnitten. Der Reichskanzler wurde vom Kaiser ernannt und war nur diesem verantwortlich. Die "Reichsämter" für Auswärtiges, Inneres usw. wurden nicht von selbständigen Ministern geleitet, sondern von Staatssekretären, die bloße Gehilfen des Kanzlers waren. Der Reichstag wurde nach allgemeinem und gleichem Wahlrecht (das freilich nur Männern über 25 Jahre zustand) gewählt, ganz im Gegensatz zu dem in Preußen geltenden Dreiklassenwahlrecht, das die Wohlhabenden begünstigte. Bismarck führte das allgemeine Wahlrecht in der Annahme ein, dass die Landbevölkerung überwiegend konservativ stimmen und so die städtischen Demokraten schwächen würde. Der Reichstag hatte sehr viel geringere Rechte als der heutige Bundestag; vor allem hatte er keinen Einfluss auf die Regierungsbildung. Allerdings brauchte Bismarck die Zustimmung der Reichstagsmehrheit für seine Gesetzesvorlagen und den Reichshaushalt. Da es keine "Regierungskoalition" im heutigen Sinne gab, musste sich Bismarck seine Mehrheiten von Fall zu Fall suchen. In den ersten Jahren fand er sie vor allem bei der Nationalliberalen Partei, die den rechten Flügel des besitzenden Bürgertums vertrat; seit 1879 stützte er sich stärker auf die konservativen Gruppierungen. Die Außenpolitik, die Bismarck als Reichskanzler betrieb, war im Wesentlichen Friedenspolitik. Sein Ziel war es, das Erreichte zu sichern und zu bewahren. Dazu diente ihm ein System von Bündnissen und Verträgen, das den Kriegsfall möglichst ausschließen sollte. Alle Mächte außer Frankreich sollten gute Beziehungen zu Deutschland nötig haben und von antideutschen Koalitionen möglichst abgehalten werden. Um Europa die Furcht vor weiterer deutscher Expansion zu nehmen, erklärte Bismarck das Reich für "saturiert", d.h. ohne irgendwelche Gebietsansprüche. Von Kolonialpolitik hielt er wenig; mit dem Erwerb afrikanischer Kolonien in den Achtzigerjahren folgte er eher dem Zeitgeist als seinen eigenen politischen Überzeugungen. Viel kritischer ist Bismarcks Innenpolitik zu bewerten. Nach einem Wort des großen Soziologen Max Weber hat er der Nation die äußere Einheit gegeben, nicht aber die innere. Ihm fehlte das Verständnis für die demokratischen Tendenzen der Zeit; politische Oppositionelle waren für ihn "Reichsfeinde". Die beiden größten innenpolitischen Kämpfe, die er führte - gegen die katholische Kirche und gegen die organisierte Arbeiterbewegung -, endeten mit Niederlagen. Den politischen Katholizismus vermochte er im "Kulturkampf" der Siebzigerjahre ebenso wenig niederzuringen wie die Sozialdemokratie mit dem "Sozialistengesetz" von 1878-1890. Seine Politik entfremdete die Arbeiterschaft auf lange Zeit dem Staat, woran auch die umfassende, damals einzigartig dastehende Sozialversicherung nichts änderte, die er in den Achtzigerjahren einführte. Von Kaiser Wilhelm II., der 1888 den Thron bestiegen hatte, wurde Bismarck 1890 entlassen. Vorangegangen waren Meinungsverschiedenheiten in einer Reihe von politischen Fragen; das eigentliche Motiv war aber, dass der alte Kanzler dem jungen Kaiser, der selbst regieren wollte, im Wege stand. Den Titel eines Herzogs von Lauenburg, der Bismarck zum Abschied verliehen wurde, hat er nie geführt; er Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende verweigerte sogar die Annahme von Briefen, die diese Adresse trugen. Er zog sich nach Friedrichsruh im Sachsenwald zurück und übte in Reden, Interviews und von ihm angeregten Zeitungsartikeln vernehmlich Kritik an der kaiserlichen Politik. 1894 kam es zu einer oberflächlichen Aussöhnung mit dem Kaiser. Am 30. Juli 1898 starb Bismarck in Friedrichsruh. Ehrungen Bismarck war ein bedeutender Parlamentsredner und ein hervorragender Stilist. Seine Denkschriften und Briefe haben nicht nur historisch-politischen Wert, sondern auch hohen literarischen Reiz. Das Gleiche gilt für sein Memoirenwerk "Gedanken und Erinnerungen", von dem die beiden ersten Bände 1898 kurz nach seinem Tod erschienen, während der dritte Band, der scharfe kritische Äußerungen über Wilhelm II. enthält, erst 1921 herauskam. Allerdings darf dieses Werk nicht als objektive Geschichtsquelle gelesen werden. Otto von Bismarck-Schönhausen, 1865 Graf Bismarck, 1871 Fürst Bismarck, 1890 Herzog von Lauenburg; deutscher Politiker, * 1. 4. 1815 Schönhausen bei Stendal, † 30. 7. 1898 Friedrichsruh, Kreis Herzogtum Lauenburg; aus altmärkischem uradligem Geschlecht, Sohn des Gutsbesitzers Ferdinand von Bismarck und seiner dem höheren Bürgertum entstammenden Frau Wilhelmine geborene Mencken; verheiratet mit Johanna von Bismarck; Gründer und erster Kanzler des Deutschen Reiches von 1871. Bismarck entwickelte sich insbesondere durch seine Außenpolitik zu einem Staatsmann von Weltgeltung und prägte die neuere deutsche Geschichte wie kaum ein anderer Politiker. Politische Laufbahn 1832–1835 Studium der Rechtswissenschaften, 1836–1839 Referendar im preußischen Staatsdienst, danach Bewirtschaftung seiner Güter; 1847 konservatives Mitglied des preußischen Vereinigten Landtags, 1849/50 der 2. Kammer des preußischen Landtags und des Erfurter Parlaments; 1851–1859 preußischer Gesandter am Bundestag in Frankfurt am Main, 1859–1862 in Petersburg, 1862 in Paris; 1862–1890 preußischer Ministerpräsident, 1867–1871 zugleich Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes, 1871– 1890 Reichskanzler. Der Weg zur Reichsgründung In den frühen 1850er Jahren bildete sich unter Preisgabe konservativer Prinzipienpolitik Bismarcks Auffassung von Realpolitik heraus: Leitlinie sollte das Interesse der preußischen (deutschen) Großmacht bei Respektierung der Interessen der übrigen Großmächte sein. Von König Wilhelm I. im Verfassungskonflikt 1862 zum preußischen Ministerpräsidenten berufen, vermochte Bismarck die Autorität der Monarchie gegen das Parlament durchzusetzen. Überzeugt von der Unmöglichkeit eines dauernden Nebeneinanders der beiden Mächte Österreich und Preußen im Deutschen Bund, zielte Bismarck auf das Ausscheiden Österreichs und auf die Vorherrschaft Preußens in Deutschland. 1864 gelang es ihm, unter Umgehung des Deutschen Bundes, Österreich zur Beteiligung am DeutschDänischen Krieg zu veranlassen, der letztlich auf die Annexion Schleswigs und Holsteins durch Preußen gerichtet war. Als es über die Verwaltung der eroberten Herzogtümer zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Siegern kam, wirkte Bismarck auf eine gewaltsame Lösung der deutschen Frage hin. Nach dem preußischen Sieg im Deutschen Krieg von 1866 wurde der Deutsche Bund aufgelöst und Österreich aus dem nationalstaatlichen Einigungsprozess ausgeschlossen. Bismarck setzte die Annexion nicht nur Schleswigs und Holsteins, sondern auch Hannovers, Kurhessens, Nassaus und Frankfurts durch, gründete den Norddeutschen Bund, schloss mit den süddeutschen Staaten Schutz- und Trutzbündnisse und bezog sie in den Deutschen Zollverein mit ein. Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende Infolge der Stärkung Preußens steigerten sich die deutsch-französischen Gegensätze so, dass die spanische Thronkandidatur eines Hohenzollernprinzen zum DeutschFranzösischen Krieg von 1870/71 führte. In zähen Verhandlungen hatte Bismarck zuvor den Beitritt der süddeutschen Staaten zum Norddeutschen Bund erreicht. Seine Bemühungen um die nationale Einigung gipfelten nach dem Sieg der deutschen Sieg der deutschen Truppen in der Kaiserproklamation Wilhelms I. am 18. 1. 1871 in Versailles und der Gründung des Deutschen Reiches. Die Verfassung des Reichs als konstitutionelle Monarchie mit einem aus gleichem Wahlrecht hervorgegangenen Reichstag spiegelte die Verbindung von Zielen der liberalen deutschen Nationalbewegung mit den Wesenszügen des preußischen Beamten- und Militärstaates wider. Bismarck wurde Reichskanzler des neuen Nationalstaates Die Innenpolitik des Reichskanzlers In den beiden Jahrzehnten der Reichskanzlerschaft verfügte Bismarck, der auch preußischer Ministerpräsident blieb, über eine nahezu unangreifbare innenpolitische Stellung. Er arbeitete zunächst mit den Nationalliberalen und den sich ihm nur zögernd wieder annähernden Konservativen zusammen, doch fand er kein vertrauensvolles Wechselverhältnis zum Reichstag. In oppositionellen Kräften sah er "Reichsfeinde", wodurch der innere Frieden im Reich nachhaltig gestört wurde. Im Kulturkampf, der Mitte der 1870er Jahre seinen Höhepunkt erreichte, suchte er das neu entstandene Zentrum wegen dessen Kooperation mit den Polen, Elsässern u. Welfen vergeblich zu treffen. Nach zwei Attentaten auf Wilhelm I. 1878 sollte das Sozialistengesetz (bis 1890 mehrfach verlängert) die 1875 gegründete Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands, die mit den Anschlägen nichts zu tun hatte, ausschalten. 1878/79 brach Bismarck mit der Mehrheit der Nationalliberalen, die langfristig eine Parlamentarisierung der Monarchie erwarteten, und vollzog unter Androhung eines reaktionären Staatsstreichs durch die Einführung einer Schutzzollpolitik eine grundlegende konservative Wende der deutschen Innenpolitik. Nunmehr sich auf wechselnde Mehrheiten im Reichstag stützend, begann er ein umfassendes sozialpolitisches Programm (Sozialgesetzgebung) zu verwirklichen: Krankenversicherung (1883), Unfallversicherung (1884), Alters- und Invalidenversicherung (1889); dessen Hauptzweck, die Entfremdung der Arbeiterschaft von der Sozialdemokratie, wurde nicht erreicht. Das außenpolitische Bündnissystem Es war Bismarcks Bestreben, das neue Kräfteverhältnis in Europa durch Isolierung Frankreichs im Zusammengehen mit Russland und Österreich-Ungarn diplomatisch zu sichern. Seine Vermittlung zwischen Russland, Österreich-Ungarn und England nach dem Russisch-Türkischen Krieg (Berliner Kongress 1878) führte infolge scharfer russischer Gegnerschaft gegen dessen Ergebnisse 1879 zum deutsch-österreichischen Zweibund, der 1882 durch den Beitritt Italiens zum Dreibund wurde, dem sich 1884 auch Rumänien verband. 1887 schloss Bismarck den Rückversicherungsvertrag mit Russland und förderte zugleich das Mittelmeerabkommen zwischen Österreich-Ungarn, Italien und England. Bei sich zum Teil widersprechendem Inhalt der Verträge diente das System dazu, den Bündnisfall und damit den Krieg zu vermeiden. Entlassung und letzte Jahre Nachdem das "Kartell" aus Konservativen und nach rechts geschwenkten Liberalen 1887 in einem von der Außenpolitik bestimmten Wahlkampf noch einmal gesiegt hatte, erlitten diese Parteien 1890 eine schwere Wahlniederlage. Als Bismarck den seit 1888 regierenden u. auf Unabhängigkeit vom Kanzler bedachten Kaiser Wilhelm II. zu einem neuen Kampfprogramm gegen den Reichstag, möglicherweise aber auch zu einer Kooperation mit dem Zentrum bewegen wollte, wurde er von diesem 1890 entlassen. Die unwürdige Form seiner Entlassung durch Wilhelm II. brachte Bismarck in offenen Gegensatz zur Regierung des jungen Kaisers, die sich in der Außenpolitik von Bismarcks Bündnispolitik absetzte (Nichterneuerung des Rückversicherungsvertrags). 1894 folgte eine äußerliche Aussöhnung mit Wilhelm II. 1895 lehnte der Reichstag einen Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende Glückwunsch zum 80. Geburtstag ab, und bei seinen Gegnern galt er weiterhin als "Blutu.-Eisen"-Politiker. Noch zu seinen Lebzeiten setzte eine lang anhaltende, nahezu mythische Verehrung des "Eisernen Kanzlers" ein. Seine Memoiren "Gedanken u. Erinnerungen" sind, obwohl historisch nicht völlig zuverlässig, eine bedeutende schriftstellerische Leistung und wichtige Quelle. – Gesammelte Werke, 15 Bände. 1924 – 1935. Bismarck zur Sozialgesetzgebung In einer Rede vor dem Reichstag legt Reichskanzler Otto von Bismarck am 2. April 1881 seine Motive für seine sozialpolitischen Pläne dar. Das von ihm eingebrachte Unfallversicherungsgesetz scheitert in diesem Jahr dennoch zweimal im Reichstag. „... das Feld der Gesetzgebung, welches mit diesem Gesetz betreten wird, ... berührt eine Frage, die wahrscheinlich von der Tagesordnung so bald nicht abkommen wird. Seit fünfzig Jahren sprechen wir von einer sozialen Frage. Seit dem Sozialistengesetz ist immer an mich die Mahnung herangetreten von amtlicher, hoch stehender Seite und aus dem Volke: es sei damals versprochen, es müsse auch positiv etwas geschehen, um die Ursachen des Sozialismus, insoweit ihnen eine Berechtigung beiwohnt, zu beseitigen ... Ich bin nicht der Meinung, dass das „laisser faire, laisser aller”, „das reine Manchestertum in der Politik”, „jeder sehe, wie er's treibe, jeder sehe, wo er bleibe”, „Wer nicht stark genug ist, zu stehen, wird niedergerannt und zu Boden getreten”, „Wer da hat, dem wird gegeben, wer nicht hat, dem wird genommen” -, dass das im Staat, namentlich im monarchischen, landesväterlich regierten Staat Anwendung finden könne, im Gegenteil, ich glaube, dass diejenigen, die auf diese Weise die Einwirkung des Staates zum Schutz der Schwächeren perhorreszieren [mit Abscheu zurückweisen], ihrerseits sich dem Verdacht aussetzen, dass sie die Stärke, die ihnen, sei es kapitalistisch, sei es rhetorisch, sei es sonst wie, beiwohnt, zum Gewinn eines Anhangs, zur Unterdrückung der anderen, zur Anbahnung einer Parteiherrschaft ausbeuten wollen und verdrießlich werden, sobald ihnen dieses Beginnen durch irgendeinen Einfluss der Regierung gestört wird ...” Bismarck, Otto von deutscher Reichskanzler 1871-1890 * 1. 4. 1815 Schönhausen † 30. 7. 1898 Friedrichsruh, Lauenburg (Ab 1865 Graf, ab 1871 Fürst, ab 1890 Herzog von Lauenburg). Bismarck stammte aus altmärkischem Kleinadel („Junker”). Als Rechtsreferendar ging er 1836 in den preußischen Staatsdienst, verließ ihn 1839 und bewirtschaftete das Gut Kniephof in Pommern, ab 1845 das väterliche Gut Schönhausen; wurde 1846 Abgeordneter des sächsischen Provinziallandtages. Seine eigentliche politische Laufbahn begann Bismarck auf dem äußersten rechten Flügel des preußischen Vereinigten Landtags 1847. Beim Ausbruch der Deutschen Revolution 1848 suchte er als führendes Mitglied der Konservativen Partei König Friedrich Wilhelm IV. für die Gegenrevolution zu gewinnen. 1849/50 war er Mitglied der 2. Kammer des preußischen Landtags und des Erfurter Parlaments, 1851-1859 preußischer Gesandter beim Bundestag in Frankfurt. In den frühen 1850er Jahren bildete er unter Preisgabe konservativer Prinzipienpolitik seine Auffassung von Realpolitik heraus: Leitlinie sollte das Interesse der preußischen (deutschen) Großmacht bei Respektierung der Interessen der übrigen Großmächte sein. Zunehmend bekämpfte Bismarck die führende Rolle Österreichs im Deutschen Bund; mit Beginn der „Neuen Ära” 1858/59 entwickelte er Pläne, die deutsche Nationalbewegung als Bundesgenossen zu gebrauchen und den Deutschen Bund zu sprengen. 1859-1862 war er Gesandter in St. Petersburg, 1862 kurzfristig Botschafter in Paris. In einer für König Wilhelm I. und die preußische Monarchie vermeintlich aussichtslosen Lage wurde Bismarck 1862 zum Ministerpräsidenten und Außenminister bestellt. Der isolierte Monarch hatte den Heeres- und Verfassungskonflikt zum grundsätzlichen Kampf Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende um Königs- oder Parlamentsherrschaft zugespitzt. Bismarck stellte sich Wilhelm zur bedingungslosen Durchsetzung der angestrebten Heeresreform zur Verfügung und erhielt die seine gesamte Regierungstätigkeit kennzeichnende Freiheit für seine Politik. Er regierte budgetlos gegen das Parlament, dem er in dessen Bestreben um eine Parlamentarisierung Preußens den Kampf ansagte. 1863/64 sondierte er jedoch die Möglichkeiten einer Kooperation mit Ferdinand Lassalle und einer Einführung des gleichen Wahlrechts, um die Majorität der Liberalen im Parlament, denen das Dreiklassenwahlrecht zugute kam, zu brechen. Die Außenpolitik Bismarcks stand in enger Wechselwirkung zur inneren Entwicklung Preußens. Bereits 1862 gab er Österreich sein Ziel zu erkennen, Preußens Herrschaft in Norddeutschland durchzusetzen. 1863 unterbreitete er erste Reformvorschläge für den Deutschen Bund, die auch die Schaffung einer Volksvertretung mit gleichem Wahlrecht vorsahen, wodurch die deutsche Nationalbewegung gegen Österreich eingespannt werden sollte. Im gleichen Jahr sicherte sich Bismarck durch die Alvenslebensche Konvention gegen Polen die Rückendeckung Russlands. In der Krise um SchleswigHolstein 1863/64 gelang es ihm, den international abgesicherten Status der Elbherzogtümer durch eine Alleinverantwortlichkeit Preußens und Österreichs zu ersetzen. Nach dem ersten deutschen Einigungskrieg gegen Dänemark 1864, in dem Preußen und Österreich die Abtretung Schleswig-Holsteins erzwungen hatten, erreichte Bismarck im Vertrag von Gastein 1865 die Abgrenzung der Interessensphären im zunächst gemeinsam administrierten Kondominium: Österrreich übernahm die Verwaltung Holsteins, Preußen die Schleswigs. 1866 betrieb er über Spannungen in dieser labilen Konstruktion die militärische Konfrontation mit Österreich, wobei nun auch die längerfristige Perspektive einer Verbindung mit Süddeutschland Bedeutung gewann. Er schloss mit Italien ein Bündnis und erneuerte seinen Vorschlag zur Bundesreform durch Schaffung einer Volksvertretung. Nachdem die Schlacht von Königgrätz 1866 den Deutschen Krieg zugunsten Preußens entschieden hatte, setzte Bismarck gegen den Willen Wilhelms I. die Schonung Österreichs als Großmacht durch und verwirklichte seine Neuordnungspläne: Nach der Aussöhnung mit dem preußischen Parlament und der Mehrheit der Liberalen durch das Indemnitätsgesetz gründete er 1867 den Norddeutschen Bund, dessen Bundeskanzler und Außenminister er wurde. Durch Verträge band er die süddeutschen Staaten militärisch an den Norddeutschen Bund. Vor dem Hintergrund französischer Kompensationsansprüche wegen des Machtzuwachses Preußens 1866/67 löste Bismarck in Antwort auf eine französische Provokation mit der Emser Depesche 1870 den DeutschFranzösischen Krieg aus. Gegen Helmuth von Moltke, der einen „Karthagofrieden” anstrebte, behauptete er den Primat der politischen gegenüber der militärischen Führung. In Verträgen mit den süddeutschen Staaten und mit der Kaiserproklamation Wilhelms I. am 18. 1. 1871 erreichte er die Gründung des Deutschen Reichs. Die Verfassung des Reichs als konstitutionelle Monarchie mit einem aus gleichem Wahlrecht hervorgegangenen Reichstag spiegelte die Verbindung von Zielen der liberalen deutschen Nationalbewegung mit den Wesenszügen des preußischen Beamten- und Militärstaates wider. Bismarck wurde Reichskanzler des neuen Nationalstaates. In den beiden Jahrzehnten der Reichskanzlerschaft verfügte Bismarck, der auch preußischer Ministerpräsident blieb, über eine nahezu unangreifbare innenpolitische Stellung. Im Reichstag stützte er sich auf die Nationalliberalen und die sich ihm nur zögernd wieder annähernden Konservativen. In oppositionellen Kräften sah er „Reichsfeinde”. Im Kulturkampf gegen den politischen Katholizismus, der Mitte der 1870er Jahre seinen Höhepunkt erreichte, suchte er das neu entstandene Zentrum vergeblich zu treffen. Nach zwei Attentaten auf Wilhelm I. 1878 sollte das Sozialistengesetz (bis 1890 mehrfach verlängert) die 1875 gegründete Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands, die mit den Anschlägen nichts zu tun hatte, ausschalten. 1878/79 brach Bismarck mit der Mehrheit der Nationalliberalen, die langfristig eine Parlamentarisierung der Monarchie erwarteten, und vollzog mit der Einführung einer Schutzzollpolitik eine grundlegende konservative Wende der deutschen Innenpolitik. Nunmehr sich auf wechselnde Mehrheiten im Reichstag stützend, begann er ein sozialpolitisches Programm zu verwirklichen: Krankenversicherung (1883), Unfallversicherung (1884), Alters- und Invalidenversicherung (1889); dessen Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende Hauptzweck, die Entfremdung der Arbeiterschaft von der Sozialdemokratie, erreichte er allerdings nicht. Nachdem das „Kartell” aus Konservativen und nach rechts geschwenkten Liberalen 1887 in einem von der Außenpolitik bestimmten Wahlkampf noch einmal gesiegt hatte, erlitten diese Parteien 1890 eine schwere Wahlniederlage. Als Bismarck den seit 1888 regierenden und auf Unabhängigkeit vom Kanzler bedachten Kaiser Wilhelm II. zu einem neuen Kampfprogramm gegen den Reichstag, möglicherweise aber auch zu einer Kooperation mit dem Zentrum bewegen wollte, wurde er von diesem am 18. 3. 1890 unter verletzenden Umständen entlassen. Außenpolitisch bemüht, die Mächte zu überzeugen, Deutschland sei „saturiert”, betrieb er zunächst eine Politik, die Koalitionen gegen Deutschland verhindern sollte. Der Berliner Kongress 1878 brachte ihm dank seinem Bemühen, im Balkankonflikt als „ehrlicher Makler” zu vermitteln, den Ruf eines großen europäischen Staatsmannes. Die dennoch einsetzende schwere Krise im Verhältnis zu Russland veranlasste ihn sodann zum Aufbau eines komplizierten Bündnissystems: Zweibund mit Österreich-Ungarn 1879, Dreikaiservertrag mit Österreich-Ungarn und Russland 1881, Dreibund als Erweiterung des Zweibunds um Italien 1882 und nach der Phase des Erwerbs von Kolonien 1884/85 Rückversicherungsvertrag mit Russland 1887 und Förderung der Mittelmeerentente zwischen Italien, England und Österreich-Ungarn 1887. Bei sich zum Teil widersprechendem Inhalt der Verträge diente das System dazu, den Bündnisfall und damit den Krieg zu vermeiden. Seit der Mitte der 1880er Jahre einsetzende neue schwere Krisen (Bulgarienkrise 1885/86, Boulangerkrise 1886/87) ließen die außenpolitische Lage Deutschlands als zunehmend labil und gefährdet erscheinen. Bismarcks Sorge vor feindlichen Koalitionen und einem Zweifrontenkrieg wuchs und ließ ihn nach Alternativen zum bestehenden Bündnissystem suchen. Militärische Abenteuer wie einen Präventivschlag gegen Rußland lehnte er konsequent ab. Nach seinem Rücktritt bekämpfte Bismarck den von ihm für verhängnisvoll erachteten „Neuen Kurs” seines Nachfolgers Leo Graf v. Caprivi. Während er sich 1894 formell mit Wilhelm II. aussöhnte, lehnte der Reichstag 1895 einen Glückwunsch zum 80. Geburtstag ab. Bei seinen Gegnern von links galt er weiterhin als „Blut-und-Eisen”Politiker. Doch setzte noch zu seinen Lebzeiten eine lange anhaltende, nahezu mythische Verehrung des „Eisernen Kanzlers” ein. Zusammenfassung Nationalismus zur Probe vom 01. Dezember 2005 Zusammengehörigkeit gleiche Hautfarbe gleiche Interessen, Meinungen, Hobbies, Ziele gleiche Kultur, Religion, Ethnie gleiche Sprache gleiche Herkunft gleicher Wohnort gleiche Erlebnisse gleiche Wohngegend gleiche Ideen über das Rechtswesen Zusammengehörigkeit der Schweiz Sozialsysteme Sicherheit für Wirtschaft Neutralität gegen aussen Gute Möglichkeiten für Bildung Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende - Die Geschichte jedes Einzelnen Willensnation Film Bruderkrieg „Der Kampf um Titos Erbe“ Der Psychoanalytiker Berthold Rothschild sagt, dass jeder Mensch so manipuliert werden kann, dass er einen anderen Menschen umbringt. Laut dem Film ist Milosevic für die Kriege auf dem Balkan verantwortlich! Er hat die nationalsozialistischen Mächte aktiviert und sich des Nationalismus bedient um seine Ziele zu erreichen. Bis 1980 war Jugoslawien in 6 Republiken eingeteilt (Serbien, Kroatien, Slowenien, Bosnien, Montenegro, Kosovo) es hiess: Einigkeit und Brüderlichkeit, Tito Jede nationalistische Strömung wurde unterdrückt. Diesen Zustand änderte Titos Tod im Jahre 1980. Der Präsident schickte Milosevic in den Kosovo mit dem Auftrag zwischen den KosovoAlbanern und den Serben im Kosovo zu schlichten Zuerst hielt er eine Rede. Er unterhielt sich jedoch nur mit den Serben und war immer sehr ungerecht zu den Albanern. „Niemand darf euch schlagen“, obwohl die Serben anfänglich die Albaner provozierten. Er verletze somit das Prinzip der Gleichberechtigung und nutze die Situation aus indem er sich zum Vater der Serben ernennen lies. Lückentext!! Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende Theorie zum Nationalismus übertriebenes Zusammengehörigkeitsgefühl ausgrenzen anderer, deswegen ist Nationalismus in den meisten Fällen schlecht. Entsteht durch Instabilität im politischen System Machtvakuum Unsicherheit Wirtschaftliche Probleme Menschen suchen Identität Symbole die verbindend wirken Wappen, Fahnen, Armbinden Daten eines Sieges; Unabhängigkeit, Revolution - Auswirkungen des Nationalismus Ethnische Säuberungen Rassenlehre Expansionismus, sich ausdehnen mit Land und Raum Forderungen nach Schutz von Minderheiten Entgegenwirkung Entwicklungsgefälle ausgleichen (alle auf den selben Stand bringen) Verhältnisse schaffen, welche nicht abgewertet werden Allen soll es wirtschaftlich und politisch gut gehen Keine Instabilität Voraussetzungen für das Verständnis der deutschen Einigung im 19. Jahrhundert 1) Ich verstehe die Entstehung der Zusammengehörigkeitsgefühle. 2) Französische Revolution Vorher gab es einen König, der alles regierte, neu gab es Widerstandsrecht & Mitbestimmungsrecht. Allgemein die Menschenrechte Napoleon wollte die Rechte auch in ganz Europa verbreiten, was für sehr grosses Durcheinander sorgte. Die Schweiz war vor Bonaparte ein Staatenbund und anschliessend ein Einheitsstaat. 1815 Napoleon verliert Schlacht in Waterloo. 3) Wiener Kongress Staatsmänner von allen Grossmächten trafen sich 1815 in Wien um das Chaos in Europe, welches durch Napoleon ausgelöst wurde zu beseitigen. Ziel: Neuordnung von Europa Es soll keine weiterer Staat soviel Macht haben. Die Massnahmen waren: • Wiederherstellung der legitimen Herrschaften (Absolutismus) • Gleichgewicht der Grossmächte (GB, FR, Preussen, Österreich, Russland) • Pufferzonen, Länder die Grossmächte trennen • Interverntionsrecht, falls die Liberalen zu gross werden können andere einfallen und helfen. Die Schweiz wurde 1815 am Wiener Kongress als neutral anerkannt. Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende 4) Vorstellungen über die Ausmasse eines deutschen Staates Grossdeutsche Lösung: idealistisch Alle deutschsprachigen Länder sollten sich zusammenschliessen und von Österreich regiert werden. Problem: wäre in nationale Minderheit zerfallen. Welche Religion? Der Norden reformiert, der Süden katholisch. Welche Staatsform? Republik oder Monarchie? Kleindeutsche Lösung: realistisch Alle nicht katholischen Länder nördlich der Mainlinie zusammengeschlossen unter der Regierung Preussens. Wäre reformiert und eine Monarchie unter Preussen. Die Einigung Deutschlands Bismarck kommt aufgrund verschiedener Punkte an die Macht: Seilziehen zwischen Parlament und König Militärreform König verzichtet sogar auf Thron 1862 sagte der Kriegsminister zum König er soll Bismarck zum Ministerpräsidenten machen. Bismarck hatte zwei Seiten an sich, die konservative und die liberale Für einen konservativen Bismarck spricht Für einen liberalen Bismarck spricht - er war selber Landbesitzer - gegen Provinzialismus der übrigen Junker - Holzproduzent - für die eigene Provinz - Konservativ - will Neues - gegen Revolution der Liberalen 1848 - frei von gefühlsmässiger Bindung an Monarchie von Österreich - Anhänger der Monarchie - war auf Liberale im Parlament angewiesen diese hatten aufgrund der Bildung Geld, Industriell führend Er war Diplomat für Preussen an mehreren Orten (Frankfurt, Bundestag). Wurde als Diplomat nach St. Petersburg versetzt, sowie nach Paris. Dadurch hatte er den Staatsmännischen Weitblick. Er ist überzeugt, dass er seine Macht in Deutschland ausdehnen muss, auf Kosten Österreichs, wenn er in Preussen gross rauskommen will. Bismarcks Ziel war es, die kleindeutsche Lösung zu verwirklichen. Er weiss, dass er dazu alle preussischen Volksgruppen hinter sich bringen muss. Zudem muss er schauen, dass das Ausland die Lösung auch akzeptiert. Die Grossmächte wären dagegen, da das Gleichgewicht nicht mehr bestünde. Deswegen muss er die 4 anderen auch überzeugen. Doch wie schaffte er es, Deutschland zu einigen? Innenpolitische Stärkung- die Liberalen geben langsam den Widerstand auf 1863 die neue Verfassung Dänemarks besagt, dass Schleswig zu Dänemark gehöre, dies löst Widerstand in Schleswig & Holstein aus. Ganz Deutschland war empört. Preussen und Österreich wurden zu Schutzmächten von Schleswig-Holstein. Sie stellten Dänemark ein Ultimatum um die beiden Länder freizugeben. Lernender.ch - Das Infoportal für Lernende Österreich und Preussen ziehen gegen Dänemark in den Krieg, die Preussen siegen in Düppel. Dies löste in Preussen grosse Freude aus (patriotischer Stolz) und schwächte zusätzlich die liberalen Gegner der Heeresreform. Die übrigen deutschen Nationalisten haben Mut, da sie sehen, dass jemand da ist, der sie führt. Preussen erhält Schleswig & Holstein und überlässt es proforma den Österreichern, damit sie sich sicher fühlen. Für Bismarck war jedoch klar, dass sie das Land früher oder später wider zurückgeben würden. Sie Ausschaltung Österreichs- Sympathien im Norden/Einigung der Nordens Bismarck weiss, dass es früher oder später zu einem Krieg zwischen Preussen und Österreich kommen wird. Doch wie ohne die Grossmächte? Er muss nun diplomatische Vorbereitungen treffen und Gespräche suchen, um die Lage abzuschätzen. Frankreich muss unbedingt gewonnen werden. 1865 schliessen sie einen Pakt, Bismarck verspricht, dass Frankreich Land erhält falls er den Krieg gewinnt und Land bekommt, dafür verspricht Frankreich in diesem Falle neutral zu bleiben. Bismarck schliesst zudem ein Abkommen mit Italien, idem Italien sich bereit erklärt für Preussen zu kämpfen, wenn sie dafür die Lombardei erhalten. Nun gilt es die öffentliche Meinung Deutschlands auf seine Seite zu ziehen. Dazu schlägt er eine Reform des deutschen Bundes vor, was bewirken soll, dass ein liberales Parlament gewählt wird, dies beeindruckt natürlich die Liberalen, welche ihm nun auch folgen. 1866 Preussen gewinnt in Königgrätz und Sadowa gegen Österreich den Krieg. Die Konsequenzen für Österreich sind, dass es erkennen muss, dass die deutschsprachigen Gebiete getrennt werden und sich der Norden zusammenschliesst. Weiter muss Österreich Preussen bezahlen und Venezien an Italien abtreten. Die Liberalen in Preussen sind auch besiegt, da er die Vormachtsstellung erreicht hat. Die süddeutschen Länder schliessen sich Deutschland an- Ausrufung des deutschen Reichs Frankreich merkt, das Preussen stärker wird. 1870 der spanische Thron soll neu besetz werden, doch mit wem? Spanien möchte Prinz Leopold von Hohenzollern, dies passte jedoch Frankreich gar nicht, da dieser ein Verwandter des Preussischen Königs Willhelm dem ersten war. So wäre Frankreich sozusagen von Preussen umzingelt. Frankreich erklärt deshalb Preussen den Krieg. 1871 schliessen sich die süddeutschen Länder Preussen an, da sie zusammen gegen Frankreich vorgehen wollen und den deutschen Bund wollen. 1871 Deutsch-Französischer Krieg, Deutschland siegt bei Sedan Konsequenzen für Frankreich sind das Elsass an Deutschland abzutreten. Die Deutschen riefen in Versailles den deutschen Bund aus. Der preussische König wurde auch deutscher König.