Pressemitteilung

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Nr.: 02/14 vom 09.01.2014
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Zwei weibliche Wüstenfüchse in der Wilhelma eingezogen:
Überlebenskünstler mit kühlenden Riesenohren
Ein halbes Jahr nach dem Tod des Wüstenfuchspaares im Giraffenhaus sind dort wieder zwei
der auch „Fenneks“ genannten Tiere eingezogen – zwei Weibchen. Sie heißen „Amani“, was
auf Arabisch so viel wie „die Freude ins Haus bringt“ bedeutet und „Bashira“ – die gute
Nachrichten bringt“. Und in der Tat dürfte das Comeback dieser hübschen und markanten Tiere
in der Wilhelma ein Grund zur Freude und eine gute Nachricht für ihre vielen Fans unter den
Besuchern sein.
Die Wüstenfüchsinnen Amani und Bashira wurden im Februar und Juli 2013 im Zoo des tschechischen
Orts Olomouc geboren, sind Schwestern und es wurde höchste Zeit für sie, ihren Geburtsort zu
verlassen – zumal dort ein Nachwuchs-Boom allmählich für Platzmangel sorgte. Für die Wilhelma eine
gute Gelegenheit, als Asylanbieter einzuspringen und das seit Sommer 2013 verwaiste Gehege im
Giraffenhaus neu zu besetzen. Hier leben die beiden jungen Fennek-Weibchen nun unter einem Dach
mit Giraffen, Okapis, Siedelwebern und Kurzohrrüsselspringern in einem ihrer nordafrikanischen
Wüstenheimat nachempfundenen Gehege.
Für ein Leben in den heißen Sandwüsten Nordafrikas hat die Natur die kleinen, schlanken Fenneks
gut ausgestattet, zum Beispiel mit riesigen Ohren. Diese dienen den Wüstenfüchsen einerseits als
sensible Schalltrichter, die noch das leiseste Geräusch auffangen – selbst von Beute, die sich unter
dem Wüstensand regt. Andererseits funktionieren die Ohren wie „Klimaanlagen“: Die Blutgefäße darin
erweitern sich bei Hitze und geben überschüssige Wärme ab. Was in der Wüste also hilfreich ist, wäre
in der eisigen Arktis völlig unpraktisch und würde abfrieren – weshalb der dort lebende Verwandte, der
Polarfuchs, sehr kleine Ohren besitzt. Doch die „Megalauscher“ sind nicht die einzige, wenngleich die
augenfälligste Anpassungsleistung der Fenneks: Haarige Fußsohlen verhindern das Einsinken im
heißen Sand und Verbrennungen. Und die Nieren dieser Tiere sind in der Lage, hochkonzentrierten
Urin zu filtern und damit den Wasserbedarf auf ein Minimum zu senken. Diesen Bedarf decken die
nacht- und dämmerungsaktiven Allesfresser vorwiegend aus der Nahrung, die aus Früchten, Knollen,
Insekten und kleinen Wirbeltieren wie Mäusen, Eidechsen oder Vögeln besteht. In der Natur leben die
Tiere meist in Paargemeinschaften und während der Aufzucht von bis zu fünf Jungen pro Wurf
kümmert sich das Männchen um das leibliche Wohl und den Schutz von Mutter und Nachwuchs.
Gegen den Menschen sind die Schutzbemühungen jedoch machtlos: Wüstenfüchse werden seit jeher
von der afrikanischen Bevölkerung als Nahrungs- und Felllieferanten geschossen, heute aber oft auch
lebend gefangen, um sie auf Märkten als Heimtiere feil zu bieten. Obwohl sich die Tiere dafür aufgrund
ihrer nächtlichen Lebensweise und ihres Fuchsgeruchs wenig eignen, werden sie wegen ihres
niedlichen Aussehens oftmals gekauft. In dicht besiedelten Regionen sind sie daher schon selten
geworden, insgesamt wird die Art bislang jedoch als „nicht gefährdet“ eingestuft.
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Bild 1: Auffallend riesig: die Ohren der auch Fenneks genannten Wüstenfüchse aus Nordafrika – eine
Anpassung an ihren heißen Lebensraum. Foto: Wilhelma
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